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09 Porträt

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Bistum

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Felix Vögeli beim Orgelspiel in der Kirche Bruder Klaus.

Foto: Niklaus Baschung

MIT DER GEMEINDE ATMEN

SCHON ALS KIND WAR FELIX VÖGELI VON DER ORGEL FASZINIERT. NUN IST ER ORGANIST UND SPIELT DAS INSTRUMENT IN DEN BIELER KIRCHEN.

Zum Ausklang des Gottesdienstes spielt Felix Vögeli an diesem Sonntag in der Kirche Bruder Klaus die Toccata und Fugue in d-Moll von Johann Sebastian Bach. Ein bekanntes, schönes Werk. Ein paar Gottesdienstfeiernde bleiben unten in den Bänken sitzen und lauschen entzückt den vollen Klängen. Eine Lieblingskomposition des Organisten und ein wichtiger Grund, weshalb er begonnen hat, das Instrument spielen zu erlernen. Die Zuhörer und Zuhörerinnen klatschen.

Seine Leidenschaft für die Orgel entwickelte sich 2014 – aber sie hat schon viel früher begonnen. Schon als Kind, als er bereits Klavier spielte, faszinierte ihn dieses Instrument. Doch Orgeln werden in die Kirchen gebaut und nicht in Wohnzimmer, der Zugang ist also schwierig. 2014 plante Felix Vögeli am Gymnasium Seeland eine Maturaarbeit, welche die Unterschiede zwischen den Musikinstrumenten Orgel und Klavier darstellen sollte. Als Arbeit schrieb er schlussendlich eine Komposition für die winddynamische Orgel der Stadtkirche Biel. Bei seinen Recherchen begegnete er Pascale Van Coppenolle, der herausragenden Musikerin, seit 2007 als Organistin in der Stadtkirche tätig. «Diese Begegnung war ein Glücksfall», erklärt er heute, «ich konnte bei ihr Orgelunterricht nehmen und auf diesem grossartigen Instrument in der Stadtkirche spielen.» Eine Orgel mit vier Manualen und 50 verschiedenen Registern, die schönste in der Stadt Biel. Felix Vögeli ist ein grossgewachsener junger Mann. Seine Körpergrösse ist wegen den Distanzen zwischen Sitz, Manualen, Notenständer und Pedalen nicht optimal für das Orgelspiel – in der Kirche Bruder Klaus schon gar nicht. Da ist die Orgel gedrungen unter der Kirchendecke platziert, so dass er mit rundem Rücken spielen muss. «Die Orgeln sind grundsätzlich für den Raum gebaut und nicht für den Organisten», erklärt er. «Dort, wo ich selbst spiele, klingt es oft nicht gut.» Besonders auffällig sei dies in der Kirche Bruder Klaus. Weil die Orgel so wenig Platz hat, sind die Pfeifen weit unten gerade vor dem Gesicht des

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