Anzeiger Luzern 01 / 04.01.2022

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Anzeiger Luzern – Dienstag, 4. Januar 2022

Aktuell

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Neujahrsinterview

«Wir sind gesprächsbereit»

Kurzmeldungen Leitungswechsel in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Stadtpräsident Beat Züsli blickt im Interview nochmals auf die vergangenen zwölf Monate zurück, spricht aber auch über die Herausforderungen, die den Stadtrat im Jahr 2022 erwarten werden. Beat Züsli, Ende 2020 hatten Sie vom schwierigsten Jahr seit Ihrem Amtsantritt gesprochen. War das Jahr 2021 noch belastender? Die beiden Jahre sind schwierig zu vergleichen. In Bezug auf Corona haben wir besser gelernt, mit dieser Situation zu leben, und hatten beispielsweise im Schulbereich glücklicherweise keine Schliessungen zu bewältigen. Wenn man aber an die Hochwassersituation im Sommer zurückdenkt, kam eine neue Herausforderung dazu.

Weshalb? Die Umwelt- und Mobilitätsdirektion oder auch die Baudirektion sind aus meiner Sicht aufgrund der Anzahl Projekte schwieriger, mit dem Präsidium zu kombinieren – auch wegen der Exponiertheit. Die Mobilität ist wohl am meisten umstritten, das wäre nicht sinnvoll, dies mit dem Präsidium zu kombinieren. In anderen Städten wird dies gemacht ... Das heisst nicht, dass man dies nicht machen kann. Aber ich denke, in unserer Konstellation wäre dies nicht ideal.

Was sind für Sie die Leuchttürme, die Sie im kommenden Jahr besonders beschäftigen werden? Es sind viele laufende, grosse Projekte, die uns weiterhin beschäftigen werden. Beispielsweise wird das Vorprojekt «Durchgangsbahnhof» abgeschlossen und der Architekturwettbewerb für das neue Luzerner Theater entschieden. Aber auch in Sachen Klimaschutz wird das Jahr 2022 wegweisend sein. Zur Klima- und Energiestrategie laufen momentan die Kommissionssitzungen. Das Parlament wird entscheiden müssen, wie es in diesem Bereich weitergehen soll.

Durch den Umzug der kantonalen Verwaltung werden zahlreiche Büroflächen frei. Wie reagiert der Stadtrat darauf? Wir haben vor kurzem Abklärungen aufgrund eines Vorstosses im Grossen Stadtrat gemacht. Diese haben gezeigt, dass es zwar Potenzial für Veränderungen gibt, im Gesamtumfang ist es aber nicht so, dass wir vor einer völlig neuen Situation stehen. Es ist sogar davon auszugehen, dass der Effekt von Homeoffice und der damit verbundenen Büroflächenreduzierung grösser sein kann. Wir betrachten dies als Chance, dass es auch wieder Platz für neue Firmen, für Neuansiedlungen gibt.

Der VCS Luzern sagt, der Bypass belaste das Klima noch zusätzlich. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation? Der Bypass ermöglicht durch die Verlagerung auf das übergeordnete Netz verschiedene flankierende Massnahmen und einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Er hat auch positive Auswirkungen auf den städtischen Verkehr, und deshalb unterstützt der Stadtrat den Bypass. Andererseits sagt beispielsweise Nationalrat Michael Töngi, mehr Strassen verursachten mehr Verkehr. Das ist nicht positiv … Michael Töngi hat als Nationalrat eine übergeordnete Sichtweise. Mit Blick auf die Stadt Luzern ist es aber so, dass der Bypass für die Stadt mehr Möglichkeiten im öffentlichen Verkehr bietet, weil er auch Platz schaffen wird, und das ist bei entsprechender Umsetzung auch positiv für die Umwelt. Der Ebiker Gemeinderat Hans Peter Bienz wirft Ihnen bei Verkehrsfragen vor, die Stadt Luzern sei eine schwierige Gesprächspartnerin. Wir sind gesprächsbereit, und die regionale Koordination ist uns sehr wichtig. Aber es gibt Potenzial, dass wir uns mit der

Wie gross betrachten Sie die Chancen, dass ein Citymanager bzw. eine Citymanagerin die Situation bezüglich Branchenmix beeinflussen kann? Der Einfluss der Stadt ist da sicher beschränkt. Trotzdem kann eine gute Koordination und Vermittlung einen Beitrag leisten. Aber jetzt geht es noch darum, zu erarbeiten, wo und wie ein Citymanagement Einfluss nehmen kann.

Beim Austausch mit der Agglomeration und dem Kanton gebe es Steigerungspotenzial, sagt Stadtpräsident Beat Züsli. BIld: Boris Bürgisser / «Luzerner Zeitung» Agglomeration und dem Kanton noch besser austauschen und beispielsweise die Region bei der Planung des Durchgangsbahnhofs verstärkt einbeziehen. Ich hoffe, dass auch der Beitritt in den Verband der Luzerner Gemeinden eine gewisse Wirkung haben wird. Das stärkt sicher unsere Glaubwürdigkeit gegenüber den anderen Gemeinden.

Sie äussern sich als Stadtpräsident oft zu Verkehrsfragen. Adrian Borgula tritt bei den nächsten Wahlen nicht mehr an. Ist ein Direktionswechsel für Sie ein Thema? Das ist für mich kein Thema, sofern ich auch nach den nächsten Wahlen Stadtpräsident bin. Für mich gibt es Direktionen, die sich für einen Stadtpräsidenten besser eignen als andere.

Die steigenden Ausgaben im sozialen Bereich stellen auch die Stadt Luzern vor Probleme. Was für Visionen haben Sie da, um diesen Anstieg in den Griff zu bekommen? Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Coronapandemie auf den Sozialbereich sind sehr schwierig abzuschätzen. Da hatten wir zum Glück schweizweit bisher nicht so gravierende Auswirkungen gehabt. Auch die Arbeitslosenzahlen sind nicht so gestiegen, wie man dies erwartet hatte. Ob das Anhalten der Pandemie dann aber doch auch grössere Auswirkungen haben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer abzuschätzen. Marcel Habegger

Die besten Sportler:innen Lichtkunst, Konzerte und des Jahres 2021 gesucht Lasermapping am Lilu 22 IG Sport Luzern sucht neben den erfolgreichsten Sportler:innen auch nach wertvollen Helfer:innen. Personen können bis am 14. Januar gemeldet werden.

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m Auftrag des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern würdigt die IG Sport Luzern alljährlich besondere Verdienste und Leistungen im Luzerner Sport. Gesucht sind erfolgreiche Spitzen-, Behinderten- und Nachwuchssportler:innen sowie verdienstvolle Vereins- oder Verbandsfunktionär:innen, die am 7. März 2022 im Luzerner Regierungsgebäude in feierlichem Rahmen geehrt werden. Eine namhafte Jury aus Sport, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wählt im Januar aus den eingereichten Kandidaturen jene Sportler:innen aus, die 2021 in den Kategorien «Sportler des Jahres»

und «Nachwuchssportler des Jahres» die wertvollsten Erfolge feiern konnten. Ebenfalls gesucht werden verdienstvolle Funktionär:innen, welche in Sportvereinen oder -verbänden über viele Jahre hinweg stille, aber überaus wichtige ehrenamtliche Arbeit geleistet haben. In der Kategorie «Ehrenamtliche des Jahres» erhalten die von der Jury ausgewählten Kandidat:innen ihre verdiente Anerkennung. Für ganz besondere Verdienste um den Sport im Kanton Luzern oder ein durch den Sport geprägtes Lebenswerk wird alljährlich auch ein «Anerkennungspreis» vergeben. Insgesamt vergibt die IG Sport Luzern am 7. März 2022 Preise in fünf verschiedenen Kategorien und schüttet Leistungsprämien im Umfang von 20 000 Franken aus. Die Ausschreibungsformulare können via www.igsportluzern.ch heruntergeladen, ausgefüllt und eingereicht werden. Eingabeberechtigt sind sowohl Sportverbände und -vereine als auch Einzelpersonen, welche Topleistungen von Luzerner Sportlern melden möchten. Anmeldeschluss ist der 14. Januar 2022. PD

Die Organisatoren des Lichtfestivals haben das Rahmenprogramm weiter ausgebaut.

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ie rund 20 Lichtinstallationen, welche von 6. bis 16. Januar 2022 täglich zwischen 18 bis 22 Uhr kostenlos bestaunt werden können, hätten in den letzten Wochen und Monaten Form angenommen, freut sich Festivaldirektor Thomas Fritschi: «Die Projektplanung für 2022 war natürlich herausfordernder als in den Vorjahren. Dank guter Zusammenarbeit mit Stadt und Kanton Luzern dürfen wir aber auch in Zeiten der Pandemie tolle Lichtkunst präsentieren – und dies grösstenteils unter freiem Himmel.» Das Lilu 2022 bringt wiederum ein breites Spektrum verschiedenster Lichtkunstprojekte mitten in die Stadt Luzern. So verwandeln zum Beispiel «Les Spectaculaires» aus Frankreich den Mühlenplatz in eine leuchtende Blumenwiese, während der Künstler Markus Anders einer 6 Meter hohen Skulptur auf dem Vierwaldstättersee Leben ein-

haucht und mit Hilfe von Licht den menschlichen Atemzyklus simuliert. Der Wasserturm wird seinem Namen für einmal auf andere Art und Weise gerecht: Das portugiesische Künstlerkollektiv Ocubo projiziert eine magische Unterwasserwelt auf Luzerns Wahrzeichen, welche von allen Seiten bestaunt werden kann. Gleich nebenan illuminieren Studierende der Hochschule Luzern – Design & Kunst die Fassaden der Peterskapelle. Ihr Projekt «Der Vögel täglich Brot» soll einen künstlerischen Einblick in das Leben der heimischen Wasservögel geben. Neben den Lichtinstallationen wartet das Lilu in seiner dritten Ausgabe mit einem ausgebauten Rahmenprogramm auf. An fünf Abenden wird die Lichtshow «Wonders» in der Hofkirche jeweils mit Live-Konzerten kombiniert. Für die musikalische Umrahmung sorgen Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz: Seven, James Gruntz, Heidi Happy, Sina sowie das Jazztrio Courvoisier / Rothenberg / Sartorius. Im Casineum des Grand Casino Luzern sorgt die audiovisuelle Lichtshow «Refrakto» mittels Lichtkunst und Lasermapping-Technik für ein eindrückliches räumliches Erleben. PD

(PD) Das Luzerner Kantonsspitals Luks hat PD Dr. med. Björn-Christian Link (Bild) per 1. Januar zum Klinikleiter ad interim der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Luks Luzern ernannt. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. med. Matthias Knobe an. Wechsel bei der Pro Senectute (PD) Bei Pro Senectute Kanton Luzern hat Kilian Schmidig am 1. Januar den Bereich Zentrale Dienste übernommen und ist neues Geschäftsleitungsmitglied geworden. Er hat die Nachfolge von Geschäftsleitungsmitglied Monika Dietiker angetreten, welche eine neue berufliche Herausforderung angeht. Kilian Schmidig war seit 2008 in verschiedenen Funktionen bei der Thermoplan AG in Weggis tätig, unter anderem als CFO. Lara Stalder punktet munter weiter (PD) Die Luzernerin Lara Stalder ist in der schwedischen Eishockeyliga im Dienste von Brynäs bereits wieder sehr erfolgreich unterwegs. In der letzten Partie des Jahres erzielte sie gegen AIK zwei Tore und drei Assists. Damit liegt sie in Sachen Punkte erneut an der Spitze der schwedischen Liga. Fussball-EM der Frauen 2025 in Luzern? (PD) Der Luzerner Kantonsrat entschied sich Anfang Dezember 2021 dafür, sich für eine Austragung der Fussball-EM der Frauen 2025 in der Zentralschweiz und Luzern einzusetzen. Die Mitte-Politikerin Claudia Wedekind hatte ein entsprechendes Postulat eingebracht mit der Begründung, dass die Wirtschaft, der Tourismus und der Breitensport davon profitierten. Die SP Stadt Luzern fordert nun in einem Postulat den Stadtrat auf, sich ebenfalls dafür zu engagieren, dass Luzern einer der Austragungsorte der EM 2025 wird. Die Stadt Luzern verfüge über die Infrastruktur, einen internationalen Anlass dieser Grösse durchzuführen. «Als Gastgeberstadt würde Luzern nicht nur selber im internationalen Fokus stehen, die Stadt würde auch ein starkes Signal an die eigenen Kinder und Erwachsenen senden zugunsten des weiblichen Spitzensports», schreiben Benjamin Gross, Lena Hafen und Claudio Soldati in ihrem Postulat. Belebung Schulhausgarten St. Karli (PD) Anfang 2022 dürfen freiwillige Quartierbewohner:innen gemeinsam mit den Schulkindern Schulhausgarten St. Karli bepflanzen und beleben. Am 29. Januar sammeln freiwillige Schulkinder und Quartierbewohner:innen gemeinsam Ideen und konkretisieren diese (Treffpunkt um 9.30 Uhr vor der Schule St. Karli). Die gewählten Ideen werden anschliessend an drei Samstagen von Februar bis April weiterentwickelt und schliesslich im Garten umgesetzt. Interessierte Personen melden sich im «Babel»-Büro. Sörenberg: Beherzter Passant rettet Bub aus dem Fluss (PD) Am Donnerstag, 30. Dezember, um 16.45 Uhr befand sich ein Vater mit seinem knapp vierjährigen Sohn im Snowlipark bei der Talstation Schönisei in Sörenberg. Der Bub sass auf einem Gummireifen, den der Vater an einem Seil festhielt. Aus noch ungeklärten Gründen rutschte der Vater aus, liess das Seil los, und der Gummireifen geriet mitsamt dem Jungen in die Hochwasser führende Emme. Ein Passant beobachtete den Vorfall und sprang sofort und beherzt hinterher. Er konnte den Buben aus dem Wasser bergen. In der Folge wurde der Junge mit einem Helikopter der Rega stark unterkühlt in ein Spital geflogen.


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