Werkschaukatalog 2015

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werk scha uarc hite ktur Werkschau Architektur 2015





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inhal tsver zeich nis BegrĂźĂ&#x;ung

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vor. wort. Werkschau 2015

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Einleitung

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Bachelor Grundstudium

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Bachelor Hauptstudium

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Bachelor Thesis

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Workshops und Exkursionen

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Master Wahlmodule

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Master Projekte

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Master Thesis

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Impressum

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be gr üß ung Die Werkschau als Jahresausstellung der Studiengänge Architektur der Hochschule Konstanz ermöglicht einen sehr guten Einblick in die Arbeiten der Studierenden unserer Fakultät Architektur und Gestaltung. Die Wahl des Standortes fällt auch in diesem Jahr auf einen Brennpunkt als Herausforderung. Das SeerheinCenter, welches einst Besuchermagnet war, in jüngster Vergangenheit jedoch mit weniger positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam macht. In der einst erfolgreichen Umgebung des Kaufhauses bietet sich die Möglichkeit einer Produktpräsentation quasi innerhalb eines Brennpunktes. Mit der Jahresausstellung bietet sich die Möglichkeit, Arbeiten über einen gesamten Studienzeitraum und damit auch eine Entwicklung über den Studienverlauf aufzuzeigen und auch für Außenstehende sichtbar zu machen. Somit stärkt die Ausstellung auch die Sichtbarkeit der Aktivitäten der Architekturstudiengänge außerhalb der Hochschule und liefert einen Beitrag für eine Kommunikation von Aktivitäten auch über den Campus hinweg. In diesem Jahr erfolgt über sechs Kategorien, die mit dem „Seestern“ prämiert werden, die Ausstellung von 60 Arbeiten Studierender verschiedenster Semester. Zusätzlich wird die Ausstellung durch die Präsentation von fünf Projekten aus Blockwoche und Summerschool bereichert. Die Werkschau Architektur 2015 bietet wieder einmal eine hervorragende Kommunikations- und Austauschmöglichkeit unter den unterschiedlichen Semestern. Die Arbeiten von den ersten Entwürfen zu Studien-

beginn bis hin zur Abschlussarbeit im Masterstudiengang beschreiben die Breite der Architekturausbildung. Für uns als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist es ein deutliches Profilbildungsmerkmal verbunden mit der Bekenntnis hin zur praxisorientierten Ausbildung der Architektinnen und Architekten der Zukunft. Die Ausstellung zeigt zugleich, dass die Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden Erfolgsfaktor für ein qualitativ hochwertiges Studium ist. Ich wünsche den Studierenden und den Lehrenden viel Erfolg mit der diesjährigen Werkschau. Prof. Dr.-Ing. Carsten Manz

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vor.wo rt.wer kschau 2015 Bereits Marcus Vitruvius Pollio war der Auffassung, dass der Architekt von allem etwas können müsse: Er sollte als Bautechniker Experte sein in Theorie und Praxis seines Berufes, er sollte in jedem Sinne gebildet, für das Zeichnen begabt, in der Geometrie bewandert und der Musik kundig sein, er solle die Geschichte kennen, die Lehren der Philosophie verfolgen, in der Medizin und der Rechtsprechung Bescheid wissen und sogar etwas von Astronomie und Astrologie verstehen. Diese Anforderungen waren sicherlich bereits zu ihrer Zeit in der Antike umfassend und umfangreich. Heute veranlassen sie uns zu der Frage: Was muss eine Architekturausbildung anbieten, um Studierende nicht nur als „Experten in Theorie und Praxis des Architekten“ auszubilden, sondern um ihnen ein Fundament zu vermitteln, das erlaubt, das Bauen in einen breiten Kontext zu stellen; oder anders ausgedrückt, wie können wir den Anspruch Vitruvs in die heutige Zeit übersetzen? Diese Annäherung eröffnet gleichzeitig die Frage: Wo will ich heute stehen als Architekt? Auf welches Verständnis des Architekten wollen wir aufbauen? Wir wollen keine Produktgestalter ausbilden, die das Haus als Konsumgut verstehen und die Bauherren zu Konsumenten degradieren! Wir verstehen den Beruf des Architekten als Disziplin, deren Kernaufgabe der Entwurf ist, der aber, um den wachsenden Ansprüchen an das Bauen und um der Komplexität der heutigen Aufgaben gerecht zu werden, ein Verständnis für die verschiedensten Aspekte des Bauens haben muss. Der Architekt als Generalist, der von der ersten Idee bis zur Ausführung sowohl die konzeptionellen, techni-

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schen als auch die wirtschaftlichen Aspekte kennt und in diesem Sinne das Bauen im Bauprozess „zusammenhält“. Doch, Architektur ist immer auch Spiegelbild der Gesellschaft und unsere Aufgabe ist es, nicht nur die Fähigkeiten zu vermitteln, die Bedürfnisse eines Bauherrn in Raum umzusetzen, sondern uns auch der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein. Der Architekt schafft Raum, der dem Einzelnen das Gefühl gibt, aufgehoben zu sein, für die Gesellschaft gestaltet er Orte, die den Gemeinsinn bestärken, Kommunikation und Austausch fördern: Raum als „Möglichkeitsplattform“, das Gebaute als „Hintergrund“ des täglichen Lebens. Wir wollen unseren Studierenden ein zeitloses Fundament vermitteln, in der Überzeugung, dass Wissen allgemein und Handeln einzigartig ist. Als Hochschule wollen wir sowohl das handwerkliche Können lehren, als auch für die Werte sensibilisieren, die das Einsetzen des Könnens steuern. Diese Werte sind nicht universell gültig, sondern müssen in ihrem soziokulturellen Umfeld und auch vor einer politischen, wirtschaftlichen, ökonomischen und technisch-wissenschaftlichen Wirklichkeit diskutiert werden; das bedeutet, Architekturlehre zwischen Handwerk und Reflektion. Es gibt keine Gebrauchsanleitung, um Raum zu schaffen: ein Gebäude, klein oder groß, muss immer wieder neu durchdacht werden, just für diesen einmaligen Ort, für diese konkreten Bedürfnisse. In diesem Verständnis ist jede Praxis situativ und jede Situation einmalig. Für das Einmalige aber gibt es kein lernbares Wissen, sondern nur das Handeln, das aus der Konsequenz des Nachdenkens resultiert und daher immer wieder neu und


einzigartig ist. Die Werkschau zeigt mit 75 ausgewählten Arbeiten die Breite der gestellten und bearbeiteten Projekte. Die Studierenden haben die Themen einzeln oder auch in Gruppen bearbeitet, um, ähnlich einem Architekturbüro, im Team, Ideen auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen und diese v.a. in der Projektarbeit vertiefend zu bearbeiten. Da ein Großteil der Lehrenden selbst in der Berufspraxis aktiv ist und die eigene Erfahrung aus dem Bauen in die Lehre überträgt, ist unsere Lehre zumindest in ihrer Form der Betreuung und intensiven Projektarbeit eine „Simulation der Berufspraxis“, doch die Ausbildung muss sich gleichzeitig die Freiheit bewahren, Freiräume auszuloten, innovative Wege und Ideen auszuprobieren und damit auch das Scheitern zu zulassen. - Als Studiengang regional eingebettet und international vernetzt, bedeutet dies, dass sich die Entwurfsthemen immer wieder mit konkreten, aktuellen Fragestellungen beschäftigen, jedoch Antworten erarbeiten, die das Gewohnte in Frage stellen. Mit dieser dritten Dokumentation der Werkschau – blau, gelb, orange - verfolgen wir die Absicht, in einer jährlichen Publikation das Schaffen des Studiengangs Architektur einem interessierten Publikum zu präsentieren. Die Projektarbeiten der Studierenden stehen dabei klar im Vordergrund. Die Wahl des Ortes für die Werkschau im Seerhein Center in Konstanz, einem klassischen „Unort“ im Sinne von Marc Augé, bezeugt das Interesse des Studiengangs, die Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen und zwar an einem Ort, wo sie quasi „ungeschützt“ in zwei leerstehenden Läden in einem Shoppingcenter ausge-

stellt sind. Es ist ein Anliegen unserer Lehre, die Hochschule als engagierten Partner der Stadt Konstanz zu verstehen; wir „besetzen“ leerstehende Räume und eröffnen in diesem Sinne neue Perspektiven und Möglichkeiten auf „Gewohntes.“ Ich möchte allen Studierenden, Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen danken. Sie alle haben sich mit viel Engagement für das Gelingen der gemeinsamen Ziele eingesetzt und damit einen Ort geschaffen, an welchem jeder gerne arbeitet, lehrt und lernt! Gemeinsam bilden wir - zusammen mit dem Studiengang Kommunikationsdesign - die Fakultät Architektur und Gestaltung. Diese Werkschau ist unsere 10. Jahresausstellung! Mein Dank gilt Herbert Rapp und seinem Team für die Organisation der Ausstellung und die professionelle Umsetzung, Prof. Eberhard Schlag und seinem Team für die Betreuung der vorliegenden Dokumentation, Beton Marketing Süd für ihre treue Unterstützung und nicht zuletzt dem Seerhein Center Konstanz für den uns zur Verfügung gestellten Raum. Auch in diesem Jahr unterstützte uns der BDA Bund Deutscher Architekten, ein großes Dankeschön dafür! Eine hochkarätig besetzte Jury wird am Eröffnungstag tagen und auch in diesem Jahr die Seesterne vergeben! Ich bleibe neugierig, welche Projekte wohl ausgewählt werden. Prof. Myriam Gautschi Dekanin der Fakultät Architektur und Gestaltung Konstanz, den 26.April 2015

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ein lei tun g Jahresausstellungen und Jahrbücher von Architekturhochschulen richten sich sowohl nach außen als auch nach innen: Als Visitenkarte und Aushängeschild der Studiengänge Architektur geben sie Außenstehenden einen Einblick in die Lehre und zeigen die besten studentischen Arbeiten der vergangenen zwei Semester. Ebenso wichtig sind Jahresausstellungen aber auch für Studierende und Lehrende im Sinne einer produktiven Selbstreflexion: Welche Studienaufgaben sind für uns relevant? Welche Schwerpunkte ergeben sich in der Gesamtschau aller Projekte und wie verändern sich Studieninhalte, Entwurfsthemen sowie konstruktive und gestalterische Konzepte im Laufe der Jahre? Und nicht zuletzt lassen sich in den Jahresausstellungen Außen- und Innensicht mit der Frage verknüpfen: Wird der innere Wandel an der Hochschule den Anforderungen gerecht, die nach dem Studium an die zukünftigen Planerinnen und Planer herangetragen werden? In diesem Sinne will die Jahresausstellung auch ein Forum für den Dialog zwischen Studierenden, Architekten, Professoren und interessierten Besuchern sein. Die Architekturlehre unserer Hochschule zeichnet sich durch einen Schwerpunkt im konstruktiven Entwerfen, durch fächerübergreifende Projektarbeit und durch die Förderung von Gruppenarbeit aus. Die Studienreform hat dieses Profil geschärft und gleichzeitig das Angebot der Studiengänge durch die zusätzliche Einführung eines berufsqualifizierenden achtsemestrigen Bachelorstudiums neben dem sechssemestrigen Bachelorstudium erweitert. Die Berufung neuer Professorinnen und

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Professoren hat in den vergangenen Jahren nicht nur neue Aspekte für die Grundlagenfächer eröffnet, sondern auch eine Vielzahl ergänzender gestalterischer, wissenschaftlicher und interdisziplinärer Lehrangebote geschaffen, deren Ergebnisse die Jahresausstellung bereichern. In den neuen Werkstätten und im Atelier für experimentelles Gestalten wird dieses Angebot auch räumlich erfahrbar. Bei alledem versteht sich die Hochschule nicht als schulisch ausgerichtete Institution der reinen Wissensvermittlung, sondern als Ort des gemeinsamen forschenden Lehrens und Lernens. Studieren – das ist die Aneignung der unverzichtbaren fachlichen Grundlagen, das ist aber auch die Entwicklung einer persönlichen, verantwortungsbewussten und differenzierten Haltung, die es den Absolventen ermöglicht, relevante Fragen bei der Gestaltung der menschlichen Umwelt nicht nur zu erkennen, sondern auch präzise zu formulieren und eigene Lösungsansätze zu entwickeln. Dazu trägt nicht zuletzt die Etablierung der „Teaching Students“ bei, die ihre Erfahrung sowohl der lernenden als auch der lehrenden Perspektive in die begleiteten Lehrveranstaltungen einbringen. In den ausgestellten Arbeiten lassen sich mehrere Tendenzen beobachten: Zunächst wird der Architekt als Weltenbauer, als „Rivale des Schöpfers“, wie es Claude-Nicolas Ledoux 1804 formulierte, immer mehr zu einem Gestalter des Bestandes und zu einem Moderator des Möglichen. Das „Bauen im historischen Kontext“ rückt aus einer früher oftmals ungeliebten Nische ins Zentrum der architektonischen Arbeit,


was ja letztlich folgerichtig ist: Bauen ohne Kontext (der ja immer historisch bedingt ist) gibt es nicht! So setzt sich nicht nur die Bachelorthesis „Weinakademie“ im Wintersemester 2014/15 mit der mittelalterlichen Stadt Staufen auseinander. Die präzise Analyse des baulichen Bestands und das Entwickeln einer angemessenen Lösung spielt in mehreren Projekten im Bachelor und Master eine zentrale Rolle, seien es archäologische Schutzbauten, der Umbau einer Getreidemühle oder Wohnbauprojekte im dichten Gefüge des Konstanzer Stadtteils Paradies. Bei den hier vorgestellten Masterthesen, deren Themen ja von den Absolventen selbst gewählt werden, handelt es sich sogar fast ausnahmslos um Projekte, die sich in der einen oder anderen Weise mit Strukturen, Typologien und Ideen der baulichen Historie auseinandersetzen. Eine weitere Beobachtung betrifft das Arbeiten in der Gruppe als alltägliche Übung, welches seine logische Fortführung in fächerübergreifenden und interdisziplinären Projekten findet, wie etwa dem Masterprojekt „VLOW“Award 2014 mit Studierenden der Architektur und des Kommunikationsdesign, dem Wahlpflichtfach „Historische Konstruktionen im Bodenseeraum“ mit Studierenden des Bauingenieurswesen und der Architektur sowie der gemeinsamen Masterthesis „Das Gedächtnis des Sees“ mit der architektonischen und gestalterischen Konzeption einer Landesausstellung im Kloster Bad Schussenried zu den Pfahlbauten. Die Hochschule Konstanz bietet gegenüber den Architekturfakultäten großer Hochschulen oder Universitäten den Vorteil einer überschaubaren Grö-

ße. Der geradezu familiäre Charakter schlägt sich im Ergebnis vieler erfolgreicher Workshops und Exkursionen wieder, insbesondere aber in einer Unternehmung des vergangenen Wintersemesters, bei der ein großer Teil der Studierenden gemeinsam mit acht Kollegen die Architekturbiennale in Venedig besuchte. Die vielen Eindrücke dieser mit weit über hundert Teilnehmern sicherlich größten Exkursion in der Geschichte der Fakultät sind in Form von Skizzen, Fotografien und Kurzgeschichten in einem Exkursionsbuch festgehalten, welches in der Ausstellung präsentiert wird und auch Eingang in das Jahrbuch bekommen hat. Als letzte und vielleicht wichtigste Beobachtung scheint mir die große Breite der Themen und gestalterischen Ansätze erwähnenswert. Der Entwurf und der Bau von Möbeln und Leuchten, die Entwicklung spektakulärer Konstruktionen, die grundsätzliche Auseinandersetzung mit Lebens- und Wohnformen, die sorgfältige Planung städtebaulicher Projekte, die Anwendung von Methoden der praktischen Bauforschung und Denkmalpflege sowie retroaktive Zukunftsvisionen reflektieren das weite Spektrum der architektonischer Betätigungsfelder. Das Architekturstudium ist ein Erfahrungsund Möglichkeitsraum, der Studierende und Lehrende immer wieder aufs Neue fasziniert und herausfordert. Eine Auswahlkommission, bestehend aus Dipl.-Ing. Christian Müller (Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten BDA, Kreisgruppe Bodensee) und Dipl.-Ing. Nicolas Schwager (Stellvertretender Vorsitzender des BDA, Kreisgruppe Bodensee), den Pro-

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fessoren Myriam Gautschi (Entwerfen, Innenraumgestaltung und Ausbautechnologie), Eberhard Schlag (Architektur und Design), Andreas Schwarting (Baugeschichte und Architekturtheorie) sowie einer studentischen Vertretung durch cand. Arch. Haydar Dalci, wählte aus der von allen Kollegen eingereichten Vorauswahl von Arbeiten des Sommersemesters 2014 und Wintersemesters 2014/15 die besten aus. Tatkräftige Unterstützung erhielten wir dabei von Dipl.-Ing. Herbert Rapp, der auch für die Vorbereitung und Organisation der Ausstellung verantwortlich war. Die Kriterien der Auswahl waren die Angemessenheit der entwickelten Lösung sowie die architektonische, funktionale und gestalterische Qualität des Entwurfs und seiner Darstellung bzw. die wissenschaftliche Relevanz und Qualität bei theoretischen Arbeiten. Die Fakultät für Architektur und Gestaltung der HTWG zeichnet gemeinsam mit der Kreisgruppe Bodensee des BDA hervorragende Studienleistungen eines Jahrgangs aus. Zum vierten Mal wird dazu im Rahmen der Jahresausstellung nun der Studienpreis Seestern* 2015 vergeben, mit dem auch das nachhaltige und verantwortungsbewusste Planen gefördert werden soll. Der Preis wird in sechs Kategorien verliehen, die der Struktur und dem Spektrum der Lehre folgen: Bachelor Grundstudium (1. und 2. Semester), Bachelor Hauptstudium (3. und 4. Semester), Bachelorthesis, Master Wahlmodule, Masterprojekte sowie Masterthesis. Wir freuen uns, dass wir entsprechend unserer Lage am Bodensee eine internationale Jury gewinnen konnten und bedanken uns sehr herzlich bei

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allen Jurymitgliedern für Ihr ehrenamtliches Engagement! Die Preisverleihung des Seestern* 2015 und die Vernissage der Jahresausstellung der Studiengänge Architektur finden am 13. Mai 2015 um 19.00 Uhr im Seerheincenter Konstanz statt. Mit der Präsentation der Ausstellung in einem Einkaufszentrum der 1980er Jahre haben wir bewusst einen anderen Charakter als den Bildungsturm am Münster oder die noch nicht bezogenen Dienstleistungsflächen in Kreuzlingen und der Reichenaustraße gewählt. Wir sind gespannt darauf, in diesem Jahr den akademischen Elfenbeinturm zu verlassen, um unsere Arbeiten an einem alltäglichen, architektonisch jedoch nicht unproblematischen Ort und in einem ungewöhnlichen Kontext zur Diskussion zu stellen. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns das Ergebnis vieler fleißiger, kreativer, harter und letztlich erfolgreicher Arbeitsstunden an unterschiedlichsten Projekten des vergangenen Jahres zu feiern und den Verfasserinnen und Verfassern der ausgestellten und prämierten Arbeiten zu gratulieren. Wir wünschen Ihnen einen interessanten und inspirierenden Rundgang durch die Ausstellung und eine anregende Lektüre des Jahrbuchs! Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting Fachgebiet Baugeschichte und Architekturtheorie Mitglied der Auswahlkommission


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bache lorgr undst udium Musiker auf der Insel

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Bilderwelten

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Felsennest

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Freizeit

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E-Tankstelle

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Lampenbau

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un.gewohnt_wohnen auf zeit

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Haus der Stille

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musik erauf derin sel Ziel unseres Konzeptes ist es den Bauherren eine an Ihre Bedürfnisse maßgeschneiderter Rückzugsraum zu schaffen. Dabei gibt es eine klare Trennung zwischen dem Lebens- und Arbeitsbereich des Ehepaars der sich komplett auf der Insel befindet und den Gästeapartments auf dem Festland. So kann den Bauherren ein Maximum an Privatsphäre ermöglicht werden. Die Gäste gelangen somit nur mit ausdrücklichem Wunsch des Paares in den Kreislauf ihres Lebenskonstruktes. Das zweistöckige Gebäude nimmt die Topographie der Insel auf, indem es unterirdisch in den Boden ragt. Die Anordnung der verschiedenen Lebensbereichen basiert auf dem Prinzip eines Kreislaufes, welchen man Tag für Tag zurücklegt und durchlebt. Dabei wird der Bewohner im Uhrzeigersinn von der Sonne durch den Tag geleitet. Außerdem bietet das Gebäude ein hohes Maß an Komfort, mit eigenem Wellnessbereich, Bibliothek, repräsentativem Entree und Wohnbereich, 4 Gästeapartments sowie eigene Räumlichkeiten zum musizieren.

Lehrveranstaltung: Einführen ins Entwerfen, 3. Übung, 1. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Verfasser: Jonas Binder, Philipp Jonas Köpfler, Hannes Mettler, Felix Stach

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Bachelor Grundstudium


bil der wel ten Die Bilder des Kunst- und Architekturfotograf Filip Dujardin präsentieren wundervolle Architekturen im Gewand konzeptioneller Sachlichkeit und ist so voller spielerischer Komik und Persiflage. Der Künstler erschafft mittels einer digitalen Collagetechnik aus Aufnahmen von real existierenden Gebäuden genial in die Landschaft eingebettete Bauwerke, deren reale Errichtung unmöglich wäre – Traumhäuser im wahrsten Sinne des Wortes. Erst bei genauem Hinsehen wird deren unplausible Konstruktion und Gestaltung erkennbar. Sein Werk ebenso wie das von Philipp Schaerer oder Roland Koltermann geben die Referenz für die erste Übung mit der Open Source Software GIMP. Bauen Sie sich eine Bildwelt, die einen besonderen Bezug zur Landschaft bildet, ohne Konventionen, finanzieller Bedenken und frei von jeder Schwerkraft. Die Aufgabe ist in Zusammenhang mit dem Sommerhaus aus dem Fach Darstellen und Gestalten zu verstehen und soll eine Wechselwirkung damit aufbauen.

Lehrveranstaltung: Digitale Medien I, 1. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Oliver Fritz, Verfasser: Yannick Jendel, Lena Grieb, Robin Vögele, Anna Edegger, Janine Stächele

Bachelor Grundstudium

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fel sen nes t Auf dem 112 Hektar großen Parkgelände Altenstein in Thüringen soll auf dem Altensteiner Zechsteinriff dem „Hohlen Stein“ ein zeitgenössischer Beitrag die bestehende Rekonstruktion eines Teehäuschens ersetzen. Als Schwierigkeiten erwiesen sich die sehr kleine Grundfläche, sowie die Realisierung der Gebäudehülle aus Sichtmauerwerk. Die Entscheidung fiel auf ein Hotelapartment. Es wurden drei verschieden große und hohe Rechtecke gewählt, deren Höhen anhand des Goldenen Schnittes zum Felsen, auf welchem das Hotelapartment steht, festgelegt wurden. Die Ebenen sind sowohl nach Optik, als auch nach Nutzen aufgeteilt. Im unteren Geschoss befindet sich das Wohnzimmer. Die mittlere Ebene wird als Schlafkoje gestaltet, um die niedrige Deckenhöhe perfekt auszunutzen. Das Bad ist im obersten Stockwerk zu finden, weil man sich in diesem Raum wenig aufhält. Leichte Versätze zwischen den Geschossen und gezielt gewählte Fenstereinschnitte sorgen für ein Erscheinungsbild von drei versetzten Rechtecken, die im Grunde jedoch ein gerader Turm sind. Die Geschossebenen werden über Leitern erschlossen; ein Oberlicht belichtet diese. Sichtbares Mauerwerk und hochwertige Einrichtungselemente sorgen für ein luxuriöses Ambiente.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion I, Massivbau, 1. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Architekt Markus Lanz, Verfasser: Robin Vögele

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Bachelor Grundstudium


fel sen nes t Im Landschaftspark Altenstein in Thüringen liegt der hohle Stein, ein Fels, der zu einem der vielen Aussichtspunkte im Park gehört. Auf diesem Felsen steht ein Teehäuschen, welches nun ersetzt werden soll durch ein neues Projekt. Bei der Projektentwicklung kristallisierte sich schnell heraus, dass es nicht um die Funktion des Gebäudes an sich gehen soll, sondern vielmehr um das Raumgefühl. Dieses sollte mithilfe von Höhe, Licht und Schatten und den raumbildenden Elementen aus Mauerwerk erzeugt werden. Es ging darum, diese Faktoren in einem geschickten Zusammenspiel im Entwurf unterzubringen. Herausgekommen ist ein Turm, der aus dreizehn 50 Zentimeter hohen Ringen besteht. Diese Ringe sind um einen nicht zentralen Mittelpunkt gedreht und erzeugen eine rechtsdrehende dynamische Form, welche die Form des Felsens weiterführt und die Wegführung zum Plateau. Mit einer Grundfläche von 3,50m und einer Höhe von 6,5m hat er ein optimales Verhältnis von Breite zu Höhe. Durch die Drehbewegung entsteht ein spezieller Innenraum. Dieser wird geprägt durch ein Oberlicht und vier Nischen aus Stahlkästen, wobei eine davon den Eingang darstellt. Nun können sich die Besucher in eine Nische setzen und die Kombination aus Konstruktion mit Klinkersteinen, der speziellen Anordnung der jeweiligen Ringe und des Spiels von Licht und Schatten auf sich wirken lassen.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion I, Massivbau, 1. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Architekt Markus Lanz, Verfasser: Lukas Lindner, Michael Roos, Michael Wezstein

Bachelor Grundstudium

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fr ei ze it Eine Gruppe von vier Bauherren will ein gemeinsames Ferienhaus am Bodensee errichten. Als Baugrund dafür dient ein ererbtes Seegrundstück zwischen Immenstaad und Hagnau. Mit seinem direkten Seezugang und dem langen Strand ist das bewaldete Grundstück der ideale Standort. Das Ferienhaus ist von Wasser umgeben und wird über einen langen Holzsteg erschlossen. Der Blick auf das Gebäude wird hierbei vom See und der Alpenkulisse gerahmt. Die Aufgabe war es, Aufenthaltsräume und eine Bootsgarage zu vereinen und durch den Baustoff Holz in die Umgebung einzufügen. Die Bauherrenschaft wird von vier Freundinnen gebildet, die die Zeit am See gemeinsam genießen wollen. Der enge Zusammenhalt der Gemeinschaft ist zum entwurfsgebenden Faktor geworden. So wurde auf separierende Elemente wie getrennte Schlafräume und abgeschlossene Zimmer komplett verzichtet. Stattdessen bieten Schlafkojen den benötigten Privatbereich, der tagsüber platzsparend im Boden verschwindet. Der durch die Skelettbauweise ermöglichte offene Grundriss bietet ineinanderfließende Raumkontinuen die ein Miteinander, bei Bedarf aber auch Rückzug ermöglichen. Die Fassadenelemente aus Holz, sowie die Glasebene dahinter können im Obergeschoss über die Gebäudelängen geöffnet werden und schaffen so ein angenehmes Verschmelzen von Innen und Außen.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion II, Holzbau, 2. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Architekt Markus Lanz, Verfasser: Annika Ruf, Christoph Breuer, Friedrich Kühnemund, Jil Thieringer

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Bachelor Grundstudium


fr ei ze it Aufgabe war es ein Bootshaus in Holzbauweise für eine fiktive Bauherrenschaft von vier Leuten zu bauen, das im oder am Wasser angesiedelt ist und über eine Bootsanlegestelle verfügt. Entwurfsbestimmend war primär die exklusive Lage, die jedoch mit einer massiven Verschattung durch die Marienschlucht einhergeht. Dies bewegte uns dazu unser Haus weit in den See hineinzustellen und zu verglasen, da somit das Problem der Belichtung, als auch des anfänglich schwach abfallenden Geländes im See gelöst werden konnte. Da die Gemeinschaft eine zentrale Rolle spielen und sich auch optisch von den privaten Schlafzimmern abgrenzen sollte, teilten wir unser Haus in zwei Komplexe auf. In dessen Mitte befindet sich sowohl der Steg zum Festland als auch die Bootsanlegestelle, die den primären Erschließungsweg darstellt. Der westliche Komplex besteht aus einem großzügigen Wohnzimmer mit angeschlossener Küche, in dem die Gemeinschaft intensiv gelebt werden soll. Aus diesem Grund wurden die privaten Schlafzimmer nur spartanisch ausgestattet. Hier war es uns ebenfalls wichtig, dass die Zimmergröße der temporären Bewohner sich nicht unterscheidet und jeder morgens durch die aufgehende Sonne geweckt werden kann.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion II, Holzbau, 2. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Architekt Markus Lanz, Verfasser: Anne Kiefer, Liona Kircheis, Francisca Schlicht, Philipp Titel

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e-t ank ste lle Um die bisher geringe Nachfrage nach Elektroautos gerade im Fernverkehr zu steigern benötigt man ein flexibles System zur sicheren und angenehmen Versorgung von Fahrer und Fahrzeug. Mithilfe von vorgefertigten Modulboxen wird die effiziente Abdeckung der Strecken gewährleistet. Durch Holzmassivbau wird die Vorfertigung vereinfacht. Geschützt wird die Konstruktion durch ein umlaufendes Alu-Stehfalzprofil so wie bedruckbaren Textilverkleidungen auf den Längsseiten. Durch die einfache Grundform können diverse Ausbauvarianten angeboten werden, zum Beispiel eine reine Möblierung, ein Versorgungsmodul mit der nötigen Haustechnik oder auch ein mithilfe des ‚Box in Box‘ Systems ausgebautes Sanitärmodul. Den regionalen Bedürfnissen und der geographischen Lage angepasst ergibt sich die Anzahl und Ausrichtung der Boxen. Während der Fahrer den Komfort der Aufenthaltsmodule nutzt, lädt das Auto sicher verwahrt in einer Ladestation. Diese wird von jeweils einem Fahrzeug genutzt. Steigender Bedarf wird bedient, indem weitere Module angeschlossen werden. Der moderne Aufbau sowie die markante Gestaltung unterstreichen den zukunftsträchtigen Gedanken der Elektromobilität, welcher nicht zuletzt symbolhaft durch die Standorte der Lademodule an allen wichtigen Fernverkehrsstraßen verstärkt wird.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion II, Holzbau, 2. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Josef Lenz, Dipl.-Ing. Juliane Wiljotti, Julia Diesner (BA), Verfasser: Jannis Schemmer, Quentin Pages

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e-t ank ste lle Ökologie spielt in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle, wodurch auch die Entwicklung der Elektromobilität voranschreitet. Auch der Bedarf nach Lademöglichkeiten auf längeren Strecken wird steigen. Eine solche Möglichkeit bietet die E-Smart Station in Holzbauweise. Da an Autobahnraststätten ein hohes Verkehrsaufkommen herrscht und ein Ladevorgang technisch bedingt vergleichsweise lange dauert, stellt einen das schnell vor ein Platzproblem. Unsere Lösung ist darum ein Autoturm als Ladestation. Im Erdgeschoss hat der Rastende durch die Vollverglasung des Atriums einen uneingeschränkten Blick auf die Vorgänge im Autoturm. Er erlebt die Inszenierung des Autoturms als Attraktion der Technik. Im Obergeschoss ist der Erholungsraum. Dach und Wände sind komplett verglast. Darüber spannt sich die verästelte Vorhangfassade, die den Autoturm und den Sozialbereich verbindet und ein markantes Lichtspiel, ähnlich dem eines Baumes, erzeugt. Der südliche Abschluss des Obergeschosses bildet eine großzügige Terrasse, die dank einer Faltglaswand und eines einheitlichen und schwellenlosen Bodenbelags mit dem Innenraum verschmelzen kann. So entsteht eine Achse von der naturnahen Terrasse zum hochtechonologisierten Autoturm. Die frei von der Decke hängenden Lounge Sessel verstärken den Eindruck der Transparenz zwischen Natur und Technik.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion II, Holzbau, 2. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Josef Lenz, Dipl.-Ing. Juliane Wiljotti, Julia Diesner (BA), Verfasser: Mattias Letzner, Valeria Overchuk

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la mp en bau Es zeichnet sich ab, dass im Informationszeitalter das digitale Gestalten nicht nur das Planen umfasst, sondern auch das (eigene) Produzieren. Daher wird beim Entwerfen anders mit digitalen Tools gearbeitet - die Daten werden nicht nur zum Zeichnen verwendet, sondern auch zum Produzieren. Anhand einer zu entwerfenden Lampe soll genau dieser Prozess erarbeitet werden - die Studierenden können den Entwurf nur so gestalten wie Sie ihn auch im RAPLAB produzieren können. Die stimmungsvolle Schlusspräsentsation fand im abgedunkelten Raum statt.

Lehrveranstaltung: Digitale Medien II, 2. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Oliver Fritz, Verfasser: Studierende aus dem 2. Semester

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un.gew ohnt_w ohnena ufzeit Eine un.mögliche Geschichte: in Konstanz herrscht Wohnungsmangel; v.a. die Studierenden sind davon betroffen. Eine Gruppe von Architekturstudenten und –studentinnen reagiert auf un.gewohnte Weise: sie besetzen leerstehende Industriehallen, um darin ihre eigenen Vorstellungen von studentischem Leben umzusetzen. Dazu erhielt jeder BewohnerIn eine persönliche „Raummasse von 216 m3, die gemäß den eigenen Lebens- und Raumvorstellungen gestaltet wurdel. 12 Bewohner bilden dabei jeweils eine kleine „städtebauliche Einheit“ und bieten zusätzlich für die Allgemeinheit gemeinschaftliche Nutzungen an, wie Bar, Waschsalon, Fahrradwerkstatt etc. Das Team „Industrie.Park“ reduzierte die Halle auf ihre tragende Struktur und gestaltete ein Wohnen im Park. Die Wohnkuben stehen alle auf Stützen, werden jedoch durch einen Steg als Fahrradweg untereinander verbunden. Marité Wenzara: Die Funktionen des Wohnens sind auf zwei Geschosse aufgeteilt, oben Privatsphäre, unten öffentliche Räume. Der Baum, als vertikales Element, verbindet die beiden Ebenen und bildet gleichzeitig einen Treffpunkt für die Bewohner. Die Räume sind definiert durch ein Spiel von Leere und Masse, Licht und Schatten.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt II, 2. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Dipl.-Ing. / DPLG Arch. Miriam Weyell, Verfasser: Stefanie Kleiser, Quentin Pages, Matthias Letzner, Marité Wenzara Bazo, Dolunay Sahin, Franziska Klapper

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haus ders till e In Übung 3, Mensch und Ort, wurde die Aufgabe gestellt eine Herberge in der Umgebung des Benediktinerklosters Einsiedeln zu entwerfen. Die Bestimmung des unmittelbaren Entwurfsortes geht einher mit der Bestimmung der Räumlichkeit des Ortes: natürlicher und künstlicher Dinge (Wald, Bäume, Fluss und Bauten), Ordnung (Topographie, Felder), Charakter/Atmosphäre, Licht (Himmel, Wetter, Schatten), Zeit (Jahreszeiten, Geschichte). Der Topos ist durch Land und Landschaften bestimmt. Die Widmung der Räume als Einsiedelei forderten die Auseinandersetzung mit dem Ort. Wie korrespondieren Ding, Ordnung, Charakter, Licht und Zeit des Ortes mit der Architektur? Wie versammelt das Haus der Besucher Land und Landschaften um sich? Als Stätte der Kontemplation dient das Kloster sowohl in konkreter, als auch in übertragener Hinsicht der Orientierung: in welcher Weise tritt die Herberge mit dem Kloster in Korrespondenz? Das Gästehaus soll als ein Ort der Kontemplation und Reflexion, sowie der Meditation und Konzentration verstanden werden. Deswegen ist das Gebäude zu großen Teilen vom Außenraum getrennt und im Berg selbst verwurzelt. Ähnlich einem Bergkristall stoßen nur vereinzelten Segmente aus dem Berg heraus. Der Blick öffnet sich von der Bibliothek und dem Refektorium hinunter ins Tal und zum Kloster. Weitere Bereiche sind zu einem Innenhof orientiert und werden von diesem belichtet.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt II, 2. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing. Architekt Nikolas Schwager, Verfasser: Christoph Breuer, Friedrich Kühnemund, Annika Ruf, JilSophie Thieringer

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Bachelor Grundstudium


haus ders till e In der Umgebung des Klosters Einsiedeln in der Schweiz sollte ein Ort der Stille entworfen werden, der seinen erholungssuchenden Gästen die Möglichkeit zur Einkehr auf Zeit bieten soll. Dabei stand der Umgang mit dem Ort, seiner Topographie, der Landschaft, der Jahreszeit und seiner natürlichen Elemente im Vordergrund. Das Gästehaus ist konfessionslos. Die Verbindung zum Transzendenten stellt das Haus der Stille über das bewusste Erfahren der natürlichen Umwelt her. Als Inspiration diente uns das Gemälde Caspar David Friedrichs, „Der Wanderer im Nebelmeer“. Wir wollten unseren Gästen eben diesen Ausblick schenken, dieses intensive Gefühl der Freiheit, der Erhabenheit. Damit sich die Gäste bewusster mit ihrem Glauben und Geist beschäftigen können, haben wir die spirituellen und irdischen Funktionen räumlich voneinander getrennt. Der Andachtsraum sowie das Refektorium befinden sich im vorderen abgetrennten Teil des Gebäudes, die Eingangshalle und die Schlafräume sind in den hinteren Gebäudeteil gelegt, welcher sich an den Berg anschmiegt. Im Kontrast zu unserem extrovertierten Aussichtspunkt steht der introvertierte Kreuzgang auf dem Dach, der den Besuchern die Möglichkeit bietet, in sich zu kehren und auf sich selbst zu konzentrieren.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt II, 2. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing. Architekt Nikolas Schwager, Verfasser: Josefine Bauer, Svenja Beck, Marius Kimmig, Dennis Klotz

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bache lorha uptst udium My island in the sun

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Gerechtigkeit heute?! Weibsbilder

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Schutzbau Kastell Buch

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Spielzeit

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Projekt: Wohnungsbau

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Neues Wohnen im Gerstenäcker, Konstanz

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Wildwasser

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Tropengarten

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myis land inth esun Fiktion: Nur wenigen ist bekannt, dass im Bodensee vor Immenstaad eine Insel existiert. Vereinzelt sollen schon FährTouristen das Eiland gesichtet haben, bislang wurde jedoch von der Staatsregierung jegliche Existenz dementiert. Kein Wunder, war doch die „Insel ohne Namen“ von 1698 bis 1945 Stützpunkt der badischen Marine und wurde in der Folgezeit an die Schweiz als geheimes Trainingslager der Admiral’s Cup-Crew verpachtet. Der Pachtvertrag lief per 2013 ab und ein internationales Investorenkonsortium möchte die Insel von der Landesvermögensverwaltung erwerben und darauf eine kleine Stadt bauen. Aufgabenstellung: Die Insel soll für hochwertiges Gewerbe, kulturelle und touristische Einrichtungen aber auch zu dauerhaften Wohnzwecken genutzt werden. Die Insel ist dabei in vier Quadranten aufgeteilt, die jeweils spezifische Nutzungsanforderungen aufweisen. Jeder Quadrant wird von einem Team aus drei Studierenden entworfen.

Lehrveranstaltung: Städtebau I, 3. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Tutoren: Manuel Baumann, Tutor: Manuel Baumann, Verfasser: Stephanie Müller, Selja Hamzic, Julian Häfele, Marisa Veith, Simon Neumayer, Valerio Kallmann, Lisa Glandien, Isabel Ulbrich, Mira Walter, Alexandra Schmidt, Ronja Rothweiler

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wei bsb ild er Die Stadt Konstanz hat das KonzilJubiläumsjahr 2015 unter das Thema „Gerechtigkeit“ gestellt. Diesen Gedanken haben wir aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Unter dem Titel „Weibsbilder“ portraitiert unser Projekt sieben verschiedene Frauen, die in Europa gelebt haben und die Konzilszeit beeinflusst haben. Sie werden in Triptychen dargestellt und erzählen den Besuchern ihre eigene Lebensgeschichte. Idee: Mittels Geschichten über das Leben im Mittelalter, werden Gerechtigkeiten und Ungerechtigkeiten aufgezeigt. Sieben Frauen erzählen aus ihrem Leben in einer männerdominierten und von Armut geprägten Zeit. Authentisch berichten sie, welche Krisen es zu überwinden galt und welche Glücksmomente sie erleben durften. Diese persönlichen Geschichten enden mit einem Bezug zur Gegenwart, der den Zuhörer dazu anstoßen soll, Vergleiche zur heutigen Zeit zu ziehen. Umsetzung: Die Portraits werden in Triptychen dargestellt. Diese Triptychen stehen an verschiedenen Standorten in der Stadt Konstanz und ziehen mit einer provokanten Aussage die Aufmerksamkeit auf sich. Wird ein Triptychon geöffnet, erhält der Betrachter eine erste Erklärung auf die Aussage. Die zweite Informationsebene beinhaltet die Lebensgeschichte der portraitierten Dame. Per QR-Code kann sich der Besucher eine Audiodatei auf sein Smartphone streamen und anhören.

Lehrveranstaltung: Bachelor Wahlfach, Kommunikation im Raum 1, Gerechtigkeit heute?! Ein Beitrag zum Konziljubiläum Konstanz, (SS 14), Betreuer: Prof. Eberhard Schlag, Verfasser: Daniela Borgogno, Fabienne Soller (KD)

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schut zbauk astel lbuch Die Aufgabe des Projektes bestand darin, einen Schutzbau zu entwerfen und konstruktiv umzusetzen. Dieser soll eine Ausgrabung vor Wettereinflüssen schützen und den Rahmen zur Ausstellung und Dokumentation der Funde bieten. Der Schutzbau soll nicht zu sehr im Vordergrund stehen, damit die Ausgrabung im Mittelpunkt des Betrachters liegt. Um die Nüchternheit der Anlage zu gewährleisten, sind die Wände als einfache vertikale Scheiben ausgebildet. Genauso ist das Dach eine horizontale Scheibe. Die Wirkung der einzelnen Scheiben wird einerseits durch eine baukonstruktive Fuge zwischen Wand und Dach betont, andererseits berührt keine Wand eine andere. Das Dach kragt über die Wände aus und schafft somit eine räumliche Beziehung zum Außenraum. Um diese Beziehung zu stärken, laufen die Wände teilweise unter dem Dach heraus in den Außenraum. Ein weiteres wichtiges Element des Entwurfes ist der Steg, der den Besucher durch alle drei Grundrisse der Ausgrabung führt und durch die erhöhte Lage einen besseren Überblick bietet. Durch die Stellung der Wände und die festgelegte Wegeführung durch den Steg gehört der Besucher mal zum Innenraum und der Rauheit der Grundrisse, und mal zum Außenraum und den dort an den Wänden angebrachten Dokumentation.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion III, Stahlbau, 3. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing.Martin Cleffmann, Verfasser: Lukas Brachmann, Christian Gerspacher, Simon Neumayer

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schut zbauk astel lbuch Zum Schutz des ehemaligen römischen Militärlagers Kastell Buch sollte eine Überdachung für die Mauern der drei Gebäude entworfen und konstruiert werden. Die Intention dieses Entwurfs war es, die Ausgrabungsstätte zu überdachen und gleichzeitig die Natur durch große Öffnungen einzubeziehen. Es sollte das Bild eines aufbrechenden Erdreiches geschaffen werden, welches die Ausgrabung freilegt und sich schützend über sie stellt. Somit entstanden drei individuelle Baukörper über den einzelnen Ausgrabungen, die durch optisch ineinandergreifende Elemente und einen durchlaufenden Holzsteg verbunden werden. Fragmente in Form immer wiederkehrender 6x10 Meter großer Dreiecke werden in verschiedenen Winkeln und ungleichmäßig zueinander zusammengefügt und bilden somit einen spannenden Kontrast zur ruhigen Ausgrabungsstätte. Als eingehängte Zwischenebene ermöglicht der geradlinige Steg dem Besucher neben der direkten Betrachtung am Boden ein Erleben der Ausgrabungen und des gefassten Raums aus einer weiteren Perspektive in zwei Metern Höhe. Gut lesbar sind in dieser Ebene die Ausstellungsinformationen, welche an der geneigten Innenseite des Gebäudes eingraviert werden. Konstruiert ist die Überdachung aus einem Mero-System. Die Struktur wird allseitig mit Cortenstahlplatten verkleidet, die mit Klemmschellen an den Stäben befestigt sind.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion III, Stahlbau, 3. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing.Martin Cleffmann, Verfasser: Saskia Beck, Tanja Fuchs, Hannah Reinhardt, Isabel Ulbrich

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sp ie lz eit Die Aufgabe bestand darin eine temporäre Bühne aus Stahl an einem beliebigen Ort zu entwerfen und zu konstruieren. Diese Bühne sollte nicht nur gestalterischen Ansprüchen genügen, sondern zudem einen Mehrwert für die Stadt, in der sie steht, darstellen. Unser Konzept sah es vor eine Bühne zu schaffen, die die Bewohner unterschiedlichster Couleur im Zentrum vereint und einen Treffpunkt für alle darstellt. Hierzu war es von großer Bedeutung einen Standort zu finden, der sowohl nahe eines sozialen Brennpunkts gelegen ist, als auch verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist. Aufgrund der zentralen Lage und der enormen Größe der Plätze fiel unsere Wahl auf Lyon, Frankreich und Kapstadt, Südafrika. Lyon hat mit dem Problem der „Banlieues“ zu kämpfen, Kapstadt mit der Segregation von Schwarz und Weiß. Doch auch wenn keine Veranstaltung stattfindet soll die Bühne einen Mehrwert für den Platz und die Stadt darstellen. Die Vielfalt und Einzigartigkeit der Bevölkerung sollte sich in unserer Form wiederspiegeln, weshalb wir uns für eine freie, vielseitige Form entschieden, die leicht und offen wirkt. Aus diesen Gedanken heraus wählten wir eine Struktur aus verschieden großen Dreiecken, die recht unterschiedlich zusammengefügt werden können. Um dennoch eine industrielle Fertigung ermöglichen zu können beschränkten wir uns auf fünf verschiedene Stablängen.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion III, Stahlbau, 3. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Markus Lanz, Dipl.-Ing. Architekt Thomas Hirthe, Prof. Dr.-Ing. Markus Faltlhauser, Verfasser: Marlene Franck, Annika Ruf, Anne Kiefer, Francisca Schlicht

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sp ie lz eit Unsere mobile Bühnenkonstruktion findet ihre Standorte in den Skigebieten der Alpen. Als Spielfläche für Konzerte und Festivals wird sie auf ebenen Abschnitten der Schneesportgebiete aufgebaut. Wir möchten die vorherrschende Topographie nutzen, um den Zuschauern durch die bergige Situation eine bessere Sicht zu ermöglichen und gleichzeitig wollen wir die kantigen Formen der Alpen im Entwurf aufgreifen. Ein großer Teil des Grundrisses wird durch die Bühnenfläche beansprucht. Abgetrennt durch Membranflächen schließt sich im hinteren Teil der Backstagebereich an. Zwischen dem Backstagebereich und der Bühne gibt es eine Verbindung, damit die Künstler einen direkten Zugang zu der Auftrittsfläche haben. Das Grundelement der Konstruktion sind die seitlichen Scheiben. Konstruktiv als Fachwerk ausgebildet, wirken zwei dieser Scheiben durch ihre geknickte Stellung zueinander schon wie eine Bockkonstruktion. In Addition ergeben sie die seitlichen Begrenzungen rechts und links der Bühnenfläche. Zwischen diese beiden Scheibenreihen werden Fachwerkträger zur Bodenbildung, sowie Druckstäbe am oberen Abschluss eingefügt. Zusätzliche Stabilität wird durch die Abspannung der Membrandeckfläche mithilfe von Zugseilen erreicht.

Lehrveranstaltung: Baukonstruktion III, Stahlbau, 3. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Dipl.-Ing. Markus Lanz, Dipl.-Ing. Architekt Thomas Hirthe, Prof. Dr.-Ing. Markus Faltlhauser, Verfasser: Theresa Heer, Jil Thieringer

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woh nun gsb au Unsere Aufgabe es ein gemeinschaftliches Wohnprojekt in eine Baulücke in dem historischen Stadtteil „Niederburg“ zu planen. Unser Entwurf sollte das besondere Umfeld und die schützenswerte Gemeinschaft dieser Nachbarschaft wiederspiegeln, wobei wir den Schwerpunkt komplett auf den Gemeinschaftsaspekt verlagert haben. Hierfür haben wir uns das Ziel gesteckt ein Gebäude zu planen, welches neben seinen schützenden Außenwänden keinerlei trennende Wand im Inneren aufweist. Dieser experimentelle Ansatz verlangt also spezielle Lösungen für Sanitärund Schlafbereiche. Zudem war es uns wichtig den offenen Raum als Gesamtes in ein fließendes System aus vertikaler und horizontaler Erschließung zu wandeln. Dazu haben wir drei Stützen in regelmäßigen Abständen auf die Längsachse gesetzt und Stufen geplant, die nicht nur Treppenstufen, sondern auch Wohnfläche und Sitzmöglichkeit sein können. Die Stufen zur geschossübergreifenden Erschließung winden sich strahlenförmig um die mittlere Stütze, während die Stufen, welche zur geschossinternen Verbindung beitragen, strahlenförmig von den beiden äußeren Stützen ausgehen. Dieses System der von den Stützen ausgehenden Strahlen zeigt sich nicht nur anhand der Stufen, sondern auch an den Leibungen der Fenster und an der Möblierung. Um eine ruhige Konstante zu schaffen, haben wir eine reduzierte Materialwahl aus Sichtbeton und Nussholz angestrebt.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt III, Wohnungsbau, 3. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Josef Lenz, Dipl.-Ing. Architekt Mark Schwesinger, Verfasser: Annika Ruf, Jil Thieringer

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woh nun gsb au Wie weit kann Gemeinschaft gehen ohne sich selbst aufgeben zu müssen? Anhand eines Diagramms, dass die verschiedenen Räume des Wohnens nach der Privatheit des Raumes ordnet, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass sich im Prinzip alle Räume für eine gemeinschaftliche Nutzung eignen, jedoch Jedem ein kleiner privater Raum zur Verfügung stehen sollte. Das Konzept wird in Form einer Studenten Wohngemeinschaft umgesetzt. Ein sich in der Fassade abzeichnendes Band bildet im Innenraum die Gemeinschaftsräume und umschließt die privaten Holzkuben der Einzelzimmer und Bäder. Der Grundriss ist in jedem Stockwerk ähnlich aufgebaut. Es gibt immer zwei private Wohnkuben, ein Bad, eine Erschließungsebene und einen Gemeinschaftsbereich, im Erdgeschoss die Küche, im ersten Obergeschoss das Wohnzimmer und im zweiten Obergeschoss das Arbeiten. Erschließungsebene und Gemeinschaftsbereich sind zwar auf unterschiedlichen Ebenen, werden aber nicht durch Wände getrennt. Dies hat den positiven Effekt, dass die Wohnräume noch größer erscheinen und ein stetiger Kontakt zwischen beiden Ebenen möglich ist. Die Wohnkuben sind bewusst sehr klein gehalten, da sie außschließlich als Schlafzimmer genutzt werden sollen. Alle Aktivitäten die gemeinschaftlich stattfinden können, kochen, essen, lesen arbeiten usw. finden außerhalb der Kuben statt.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt III, Wohnungsbau, 3. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Josef Lenz, Dipl.-Ing. Architekt Mark Schwesinger, Verfasser: Anne Kiefer, Franziska Schlicht

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neueswohn enimgerst enäckerko nstanz Ausgehend von einer großzügigen Grünverbindung der angrenzenden Landschaft, sowie der Berücksichtigung des vorhandenen Giratsmoosbaches, war uns wichtig, einen großen, zentralen Grünraum für die Öffentlichkeit zu schaffen. Somit haben wir die im Westen liegende grüne Freifläche in unserem Gebiet weitergeführt und zur Mitte des Planungsgebiets breit geöffnet, um attraktive Grünzonen zu schaffen, auf welchen Attraktivitäten wie Spielplätze und Grillstellen angeboten werden können. Um den Grünzug baulich zu fassen, planen wir einen Bebauungsstempel, welcher der grünen Mitte Form verleiht. Dieser Stempel setzt sich aus einer Zeilen-, Rand- und Punktbebauung als Geschosswohnungsbau zusammen. Um das Planungsgebiet im Norden und Süden zu fassen, planen wir in diesen Bereichen eine einreihige Bebauung aus Reihen- und Doppelhäuser, welche sich auch in der Höhe an die Bestandgebäude anpasst. Der Quartiersplatz hat eine direkte Anbindung an den Gerstäckerweg und knüpft somit an den Ortskern Wollmatingens tadellos an. Im Osten des Platzes planen wir den Nahversorger, um eine zentrale Einkaufsmöglichkeit zu bieten. Den großzügigen Platz gestalten wir mit einem Sonnsegel und einem Wasserspiel um große Aufenthaltmöglichkeiten zu bieten.

Lehrveranstaltung: Städtebau II, 4. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Gastkritik: Arch. Christian Müller, Tutoren: Haydar Dalci, Pieter Lernout, Verfasser: Lena Weisser, Raphael Heimburger

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neueswohn enimgerst enäckerko nstanz Der angespannte Wohnungsmarkt in Konstanz erfordert die Planung neuer Wohnfläche. Um die erforderliche Menge an Wohnraum langfristig bereitstellen zu können, ist es notwendig die Flächenpotenziale im Innen- und Außenbereich auszunutzen. Eine der zur Verfügung stehenden Flächen ist das Baugebiet Gerstäcker und liegt im Stadtteil Konstanz Wollmatingen. Das Gebiet ist ca. 7,4 ha groß und stellt damit eines der größten Flächenpotenziale in Konstanz dar. Im Osten schließt das Gebiet an dem dörflich geprägten Ortskern von Wollmatingen an. Nördlich und Südlich wird es ebenfalls von dörflichen Wohnbebauungen begrenzt, die meist Satteldächer tragen und sich entlang der Kindlebildstrasse sowie der Eichbühlstrasse aufreihen. Nach Westen hin öffnet sich das Baugebiet zu einer bewaldeten öffentlichen Grünfläche. Die gute Verbindung zum Wollmatinger Ortskern und zur freien Natur sowie der Giratsmoosbach, der das Grundstück schneidet, sind besondere Qualitäten, die das Gebiet auszeichnen. In der Planung sollen sowohl ein Kindergarten, der den im Süden bestehenden Kindergarten ergänzt und eine Einkaufsmöglichkeit berücksichtigt werden. Um auf die Umgebung einzugehen, werden die in Wollmatingen natürlich gewachsenen Flügelschlag-Strukturen in dem Entwurf aufgegriffen.

Lehrveranstaltung: Städtebau II, 4. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Gastkritik: Arch. Christian Müller, Tutoren: Haydar Dalci, Pieter Lernout, Verfasser: Pia Feige, Birte Lebzien, Romina Sinner

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wil dwa sse r Das vorgegebene 3D-Modell eines Canyons bildete die Ausgangslage für zwei Brücken samt einer Unterkunft für bis zu 12 Personen. Die erste Brücke sollte befahrbar sein und die Parkplätze auf der anderen Seite des Canyons erschließen, die zweite von dort zum Wasserlauf führen. Als Zielgruppe waren Kanu - und Kajakfahrer vorgesehen, welche den Canyon als Ausflugsziel nutzen. Auf konstruktive sowie statische Aspekte des Brückenbaus sollten ebenso Rücksicht gelegt werden, wie auf den Kontext rund um Zielgruppe und Landschaftssituation. Als Umgebung wählten wir ein Gebiet nahe des Grand Canyons. Der Entwurf tritt in Dialog mit den glattgewaschenen steinernen Flächen der Umgebung und thematisiert auf der anderen Seite durch die starke Betonung der Treppen auch die Schichtung der Sedimente. Die Reduktion der Form sollte sich auch in Materialität und Detaillierung fortsetzen. So sind sämtliche Bauteile aus hellem Ortbeton gefertigt. Die Unterkunft ist lediglich als Wetterschutz konzipiert und bewusst spartanisch gehalten. Ein Betonkern nimmt die geforderten WCund Sanitäreinrichtungen auf und bietet eine etwas geschütztere Zwischenebene zum Schlafen. Die sich wegspreizenden Treppenflügel bieten einerseits interessante Ausblicke in die Landschaft und laden ein zum Verweilen, andererseits führen sie hinunter zum Wasser. Das statische System eines Sprengwerks wird ebenso durch sie gebildet.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt IV, konstruktiver Entwurf, 4. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Prof. Oliver Fritz, Prof. Dr.-Ing. Markus Faltlhauser, Verfasser: Pauline Hipp, Jakob Aumüller, Laura Bracke, Anne Walluks

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wil dwa sse r An einem Gebirgszug in Norwegen entsteht eine Brücke, die Kajakfahrern Zugang zu einem teils reißenden, in unwegsamen Gelände liegenden Wildbach ermöglicht. Die aus einem System bestehende Brücke überquert die Schlucht zwei Mal - jedoch unter unterschiedlichen Randbedingungen. Der erste Teil der Brücke dient sowohl PKWs, als auch Rettungsfahrzeugen zur Erschließung des Geländes. Der zweite Teil übersteigt einen Höhenunterschied zu einer natürlichen Plattform und ist ausschließlich Fußgängern zugänglich. Auf dem natürlichen Plateau befinden sich sowohl Schlafkuben, als auch eine Küche und sanitäre Einrichtungen für die Wassersportler. Die beiden Brücken bilden ein zusammenhängendes statisches und ästhetisches System, welches die Dynamik des Sportes widerspiegelt. Die Seilkonstruktion ist von einer weißen Membran umschlossen. Sie spannt zweimal über die mehr als 30m breite Schlucht und verjüngt sich von 2,50m auf einen 1m breiten Steg.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt IV, konstruktiver Entwurf, 4. Semester (SS 14), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Prof. Oliver Fritz, Prof. Dr.-Ing. Markus Faltlhauser, Verfasser: Felix Meyer, Philipp Schwab, Svea Petersen, Katharina Blümke

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tro pen gar ten Aufgabe war die Ausarbeitung des Entwurfes und der Konstruktion von drei Schauhäusern im Tropengarten Konstanz. Dafür sollten drei Schauhäuser mit unterschiedlichen klimatischen Voraussetzungen entworfen werden: Ein Tropenhaus, ein Subtropenhaus und ein Savannenhaus. Zudem werden Verwaltungsräume, Anzuchtsflächen, ein Foyer mit Wechselausstellung und ein Café benötigt. Aus der Intention, den Kontrast des Eintauchens in diese anderen Welten der Pflanzen eindrucksvoll zu gestalten, entwickelte sich die organische Form der Tropenhäuser, die ebenfalls im Kontrast zum gewohnten, geometrischen Stadtbild steht. Konstruiert werden die Tropenhäuser durch eine Gitterschale aus Stahlhohlprofilen. Das Foyer und das Café bilden Anfang und Endpunkt des Gartens und somit den Rahmen der Reise, auf die sich der Besucher begibt. Die Architektursprache dieser Gebäude unterscheidet sich klar von den Tropenhäusern und erinnert an die bekannten geometrischen Formen. Die an das jeweilige Tropenhaus angepasste Wegführung und die geplanten Außenanlagen runden das Konzept ab und sorgen für einen abwechslungsreichen Besuch im Tropengarten.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt IV, konstruktiver Entwurf, 4. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing. Martin Cleffmann, Verfasser: Saskia Beck, Isabel Ulbrich, Tanja Fuchs, Lisa Glandien

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tro pen gar ten Auf dem ausgewiesenen Grundstück zwischen Schweizer Grenze und SeaLife-Center sollte ein Tropengarten mit drei Gewächshäusern und dazugehörigen Räumlichkeiten entworfen und konstruiert werden. Am Beginn des Entwurfs stand die Idee des Gegensatzes zwischen Mensch und Natur, ein Kontrast zwischen geradlinig Urbanem und fließend Organischem. Die klare Struktur des urbanen Elements entsteht durch die Anordnung langer Wandscheiben zueinander. Diese leiten den Besucher zum einen auf seinem Weg durch den botanischen Garten und bilden gleichzeitig Räume, in welchen Grünflächen und Plätze entstehen können. Um sich in diesen Spiel-, Grün- und Ruhezonen frei zu bewegen, verlässt der Besucher bewusst die Wege, wird jedoch von den Wänden wieder eingefangen, sobald er seinen Rundweg durch das Gelände fortsetzen möchte. Private und Öffentliche Funktionsräume entstehen jeweils aus einer Anordnung von drei bis vier Wänden und einer weiteren aufliegenden Scheibe als Dach. Windfang und Anzucht durchstoßen die Hülle der Gewächshäuser optisch und verstärken somit den Kontrast zwischen den beiden Elementen auf ein Maximum. Innerhalb der filigran wirkenden Glas-Stahl-Konstruktion, welche das zweite Element des Entwurfs darstellen, können sich die Besucher ihren Weg frei wählen und die ausgestellte fremde Pflanzenwelt in Ruhe besichtigen.

Lehrveranstaltung: Bachelor Projekt IV, konstruktiver Entwurf, 4. Semester (WS 14/15), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Dipl.-Ing. Martin Cleffmann, Verfasser: Lukas Halter, Annalotte Irmler, Hannah Reinhardt, Mira Walter

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bach elor thes is Wohnen plus

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Weinakademie

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woh nen plu s Wohnen +: Gesucht werden Lebensvorstellungen, die in Raum transformiert und damit eigenständige und persönliche Innenansichten formulieren sollen. Die von mir gewählte Lebensvorstellung leitet sich aus einem Pilgerweg ab. In diesem Fall ist es der Jakobsweg, welcher hier von Rottenburg am Neckar, über den Schwarzwald , durch Freiburg in den französischen Elsass nach Thann führt. Pilger stammt vom lateinischen Wort peregrinus ab, was Fremdling bedeutet. Das Unterwegssein führt zur bewusst radikalen Loslösung vom Alltag. Konzeption: Mein Konzept orientiert sich an der Lebensweise der Kartäuser, einem römisch-katholischen Mönchsorden. Charakteristisch für die Kartäuser ist ihr Schweigen, ihre Einsamkeit und ihr Gebet. Die Loslösung vom Alltag und die Ausrichtung auf ein transzendentes Ziel verbinden die beiden Lebensvorstellungen miteinander. Die Klausen mehrerer Einsiedler werden hier durch eine gemeinsame Anlage verbunden. So entsteht eine Mischform aus Einsiedelei und klösterlicher Anlage. Die Anlage schließt in diesem Fall an eine Einrichtung für ehemals Drogenabhängige an. Hier entziehen sich einerseits die Pilger ihrem Gewohnten Umfeld, andererseits werden die Patienten schrittweise wieder an die Gesellschaft herangeführt. Angebunden werden die Klausen durch einen Kreuzgang, welcher zurück in die Gesellschaft führt.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Pilger“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Marcel Weimar

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Bachelor Thesis


woh nen plu s Wohnen +: Ausgangszustand ist ein 37,5 x 10 Meter großes Grundstück. Dieses wird begrenzt von einer 3 Meter hohen Mauer. Inspiriert wurde ich von Alvaro Siza. Er sieht seine Mauern als eine Art Schutzwand, hinter der er die Gesellschaft neu „auffädelt“. Diese Ansicht brachte mich auf die Idee, eine Einrichtung für ehemalige drogenabhängige Menschen zu entwerfen. Hierbei soll das Individuum gestärkt und schrittweise zurück in die Gesellschaft geführt werden. Die Rehabilitation nach seiner Entgiftung versuche ich durch ein klares Konzept zu fördern. Konzept: Das Konzept des Entwurfes basiert auf den fünf Säulen der Identität. Bestehend aus Leiblichkeit, sozialer Kontext, Arbeit / Leistung / Freizeit, materielle Sicherheit, Werte und Normen. Die therapeutische Gemeinschaft kann als Abbild - als Mikrokosmos - der Gesellschaft verstanden werden. Daraus entstand das klare Thema der Ordnung und der Freiheit. Der Mensch braucht Ordnung um los lassen zu können, denn in der Freiheit sind wir zuerst verloren und müssen uns dann zu verankern versuchen. In den gemeinschaftlichen Räumen ermöglicht die Abfolge von fließenden Räumen und transparenten Strukturen, neben der Kommunikationsförderung, das Empfinden von Stimmung und Atmosphären.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Therapie“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Tobias Diwersy

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woh nen plu s Die Baulücken, am Dorfrand von Lehen, nahe der Stadt Freiburg im Schwarzwald werden durch indiviuelle Wohnkozepte gefüllt. Die Eigenschaften und Bedürfnisse der Bewohner lassen wir im Gebäude spürbar werden und durch spannende Hofsituationen gestalten wir Raumatmosphären. Die Bewohner meines Zeitfensters ermöglichen es im Konzept die Atmospäre einen Schritt tiefer zu denken. Ziel ist es ein Zusammenspiel der gesamt sinnlichen Wahrnehmung zu erzeugen, bei dem der Bewohner selbst in das Zentrum des Raumes rueckt und sich immer wieder neu mit dem Raum auseinandersetzt, durch seine Bewegung und Aktion, die gleichzeitig den Raum und seine Abfolge definiert. Die blinde Frau, Der Uhrenmacher. Das Band. die Zeit. Das Unendliche. Bei dem Zeitfenster geht es um einen Raum der Bewegung, der sich dem Kreislauf der Sonne, des Tages und des individuellen Tagesablaufes seiner Bewohner anpasst. Das Möbiusband wird durch seinen Unendlichen weg zum tragenden Konzept des Gebaeudes. Es hat zwei Umläufe, wie die Uhr hat es einen Richtungswechsel, genau wie die Raumabfolgen der Bewohner die sich am Abend und Morgen umkehren. Bei der zweiten Umdrehung beginnt der Kreislauf von neuem. Ein Band hat kein Ende, jeder Raum kann von zwei Seiten erschlossen werden. Es entsteht ein fliessender Raum entloser Möglichkeiten. Der Weg wird Teil des Wohnens.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Blinder“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Isabell Blattmann

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Bachelor Thesis


woh nen plu s Es geht um drei junge Männer, die ihre größte Leidenschaft, ihr individuelles Plus mit dem alltäglichen Wohnen verbinden wollen. Ihr Wohnhaus soll speziell auf ihr Hobby, das Skateboard fahren, zugeschnitten sein. Die Entwicklung „Street Skating“ fließt als charakteristischer Außenraum in den Innenraum ein. Die Bewegung ist dabei zentrales Thema. Das Wohnhaus stellt einen Ort dar, der entfernt ist von der Realität der Außenwelt, der in sich gekehrt ist, doch zugleich einladend, eine Überlagerung aus Gewohntem und Ungewohntem. Das Wohnhaus ist als eine Art Halle ausgebildet und in zwei übereinander liegende Schichten unterteilt. Die Ebenen weisen verschiedene Charakteristiken auf. Gelangt man auf die Untere, erstreckt sich eine freie Skatelandschaft über die gesamte Grundstücksfläche. Dieser Raum ist Gemeinschaftsraum. Der Kontrast bildet die erhöhte Ebene. Eine in die Halle ragende Laufebene schlängelt sich um introvertierte Schlafboxen. Die Laufebene bildet Wege und gemeinschaftlich nutzbare Plätze, von denen ständiger Blickbezug nach unten entsteht. Die Materialwahl ist ebenfalls kontrastreich. Sichtbeton und sichtbare Stahlträger ergeben eine kühle, sportliche Atmosphäre, hingegen wird Holz in den privaten Räumen als warmes Material eingesetzt.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Skateboard“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Marie Grützner

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woh nen plu s Aufgabe war, eine Lebensvorstellung zu suchen und zu beschreiben, die Wohnen um ein PLUS erweitert. Aus den daraus resultierenden Ansprüchen und deren Überlagerungen sollten Raumvorstellungen für ein Hofhaus entwickelt werden. Mein Hofhaus habe ich für einen Musiker geplant, der seine Leidenschaft, das Musizieren, darbieten und lehren möchte. Sein Haus ist seine Meisterklasse. Bis zu fünf Schüler können temporär bei ihm wohnen. Die Idee für die räumliche Übersetzung dieser Lebensvorstellung, sind zwei Wohnkörper, die eine Musiklandschaft umbauen. Sie hängen zwischen den vorgegebenen Mauern und bilden über ihre Anordnung im Zentrum einen Hof. Im ersten Wohnkörper, der über dem Eingang hängt, befinden sich die Rückzugsorte der Schüler. Es sind kleine Zellen, auf das Minimale reduziert. Der zweite Wohnkörper sitzt im Herzen des Grundstücks. In ihm trifft Dorf auf Natur, Öffentlich auf Privat, Meister auf Schüler und die Musik auf das Wohnen. Er ist das Herzstück des Hofhauses, in ihm befindet sich der gemeinsame Wohn- und Musikraum. Die Zelle des Meisters verbindet sich mit ihm. Die Meisterklasse bietet für verschiedene Gelegenheiten Orte des Musizierens. Der Konzerthof ist für das Musizieren an die Öffentlichkeit; eine kleine Bühne, öffenbar zur Natur, ist für Spaziergänger; in dem Wohn- und Lehrraum musizieren Meister und Schüler gemeinsam und in den Zellen spielt jeder für sich.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Musiker“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Katja Jantzen

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woh nen plu s Die von mir gewählte Bauherrin ist 42 Jahre alt und eine ehemalige Leistungsschwimmerin, die in Begriff ist, sich aus der Welt des Sport und der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Sie sagt von sich selbst, dass Wasser ihr eigentliches Lebenselement sei. Ihr Lebensgefährte, 35, ist Umweltingenieur, lehrt an der Uni Freiburg und läuft in seiner Freizeit Triathlons. Das Wohnhaus für das Paar soll ihnen einen ungestörten Ort des Rückzugs bieten und Ausdruck ihrer Lebensvorstellung sein. Zur Verfügung steht ein langgestrecktes Grundstück, ringsum von einer Mauer umgeben. Gedanklich bahnt sich das Wasser durch das vorgegebene Raumvolumen, so dass durch die Subtraktion Räume und ein gegliedertes Wasserbecken entstehen. Das Prinzip des Aushöhlens zieht sich bis in Nischen und Perforation der Wände fort. Verstärkt durch die Reflexion der Wasseroberfläche entstehen so eine Vielzahl von Atmosphären und Lichtsituationen. Die Raumdefinitionen sind mehrdeutig und ermöglichen immer neue Blickbeziehungen und subtile Übergänge von öffentlichen zu intimeren Bereichen. Innenraum und Außenraum verschmelzen zu einem transparenten Raumgefüge. Das Gebäude bietet den Bauherren ein individuell zugeschnittenes, unkonventionelles Wohnen und transportiert die allgegenwärtig spürbare Faszination für das Element Wasser.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, „Schwimmbad“, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Prof. Karin Günther, Verfasser: Judith Schiebel

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wei nak ade mie Das geplante Gebäude schafft es, durch seine Form und Ausrichtung, die Hauptstrasse zu fassen, den wertvollen Platz zur Altstadt zugehörig zu machen und bildet so gleichzeitig einen definierten Schlusspunkt der gereihten Altstadtbebauung, sowie einen einladenden Anfangspunkt der charmanten Hauptstrasse mit vielen kleinen Geschäften und Weinstuben. Somit gelingt es, einen dritten, in der Stadtstruktur logischen Platz des öffentlichen Lebens zu schaffen und die Hauptstrasse als zentrales Element des mittelalterlichen Städtchens zu komplettieren. Der Baukörper, der sich mit seiner Form klar von der Bestandsbebauung abhebt und die grossräumliche Beziehung zum Schlossberg und den Weinfeldern herstellt, wirkt durch seine vergleichsweise geringe Höhe und die einfache Materialität trotzdem bescheiden und weist zugleich eine angenehme Dynamik auf. Die traditionelle Kombination von Wohnen und Kleingewerbe findet hier eine neue Interpretation. Der öffentlichere Teil des gemeinsamen Wohnens ist mit dem Gewerbe verknüpft und schafft eine spürbare Verbindung der beiden Bereiche, ohne jedoch direkte Blickbeziehungen zu schaffen und einen der Bereiche in seiner Funktion zu beeinträchtigen. Wichtig war beim Entwurf die richtige Balance zwischen Durchmischung und Trennung der verschiedenen Nutzungen im Neubau. Die Materialität des monolithischen Baukörpers, strahlt eine Einfachheit aus.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Catalin Barbu, Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Schwager, Verfasser: Manuel Baumann

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wei nak ade mie Orientierend an der historischen Bauweise wird dem Straßenzug ein markanter Endpunkt gesetzt. Die für Staufen typische Drehung der Firstlinie am letzten Gebäude eines Abschnitts findet sich hier wieder - übersetzt in eine moderne Architektursprache. Die Verbindung zum Weinhaus Landmann, hervorgehoben in der Pflasterung, wird in der Breite des Eingangselements wieder aufgenommen und markiert den Zugang. Die klare Strukturierung im Inneren ermöglicht das schnelle Erfassen des Raumkonzepts. Unmittelbar nach Passieren der Eingangstüre wird der Blick in den Bereich für Verkostung und Präsentation im Untergeschoss sowie die herabführenden Sitzstufen freigegeben, gleichzeitig offenbart sich der Zugang zur Vinothek. Zusammen mit der vertikalen Öffnung des Raums nach oben summieren sich die baulichen Mittel zu einem Eindruck von Überschaubarkeit und Transparenz. Bei der Gestaltung der Oberflächen im Innenraum stehen drei Materialien im Vordergrund: Ausgehend vom Untergeschoss wird eine Stampflehmwand nach oben geführt. Diese weist regelmäßig angeordnete Öffnungen auf, Weinflaschen können darin gelagert werden. Dem gegenüber steht der Sichtbeton, der versiegelt und ohne Struktur eingebracht wird; die Möblierung aus hellem Eichenholz setzt einen lebendigen Kontrapunkt.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Catalin Barbu, Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Schwager, Verfasser: Florian Blohmke

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wei nak ade mie Staufen im Breisgau liegt in einem der wichtigsten Weinbaugebiete Deutschlands und ist für seine guten Weißweine bekannt. Unmittelbare Nähe zu den Weinbergen und Winzerbetrieben sind ideale Voraussetzungen für die Gründung einer Weinakademie. Durch die innerstädtische Lage des Grundstückes am Rand der historischen Altstadt von Staufen und den direkten Bezug zum Wein schafft das Grundstück zudem die Grundlagen für die Verbindung von Wohnen, Gewerbe und Lehre. Durch die Aufnahme der beiden Hauptrichtungen der Umgebungsbebauung und die Ausrichtung an den Grundstückskanten entsteht die einfache und ruhige Grundform des Baukörpers. Um die Bedeutung der Ecklage zusätzlich zu stärken, zieht sich das an die Reihenbebauung angrenzende Haus zurück und gibt der Lehre mehr Raum, sich zu entfalten. Die vorherrschende Gebäudetypologie setzt sich im Erdgeschoss durch eine öffentliche Nutzung und einen Durchgang in den Hinterhof des Hauses sowie einer Wohnnutzung in den Obergeschossen zusammen. Die Erweiterung des Durchgangs auf die komplette Höhe des Gebäudes schafft zwei Teile. Er ermöglicht dadurch eine starke spannungsreiche Verbindung zwischen den Gebäuden. Diese setzt sich räumlich durch Blickbeziehungen zwischen den Gebäuden und leichten Verbindungsstegen fort. So bilden beide Gebäude eine Einheit und dennoch steht die Lehre, der Wein, im Vordergrund.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Catalin Barbu, Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Schwager, Verfasser: Katharina Gatter

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wei nak ade mie Am Rande der historischen Altstadt soll mit der Weinakademie sowohl Lehrlingen, als auch der interessierten Öffentlichkeit Zugang zur Kunst der Weinherstellung ermöglicht werden. Neben Verkostungsmöglichkeiten, Seminaren und Vorstellung lokaler Weine, soll Auszubildenden außerdem ein Wohnort geschaffen werden, an dem sie neben täglichen Aufgaben das beim Weinbau so geschätzte Miteinander erfahren können. Das Bauen in historischer Umgebung fordert gewisse Anpassung an örtliche Gegebenheiten und Grundrisstypologien. Trotzdem soll die Weinakademie, die mit der Lehre eine neue Nutzung anbietet, als solche in Erscheinung treten. Die ortstypische Parzellenstruktur, die ein Vorne und Hinten aufweist, findet sich mit zwei Parzellen auf dem Eckgrundstück wieder. Im südlichen Teil wird die Grundrisstypologie von Gewerbe im Erdgeschoss und Wohnen in den Obergeschossen aufgegriffen, hinten entsteht privater Freibereich. Die neu hinzukommende Nutzung der Lehre fordert eine andere Aufteilung der Parzelle. Bebauung und Freibereich werden getauscht, die Ecke des Grundstückes geöffnet und der entstehende Platz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Durchgang wird durch die Teilung des Volumens neu interpretiert und verbindet die beiden Freibereiche. Dynamik, die durch die Diagonale des Durchgangs entsteht, schafft eine räumlich spannende Situation zwischen den beiden Volumen.

Lehrveranstaltung: Bachelor Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Catalin Barbu, Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Schwager, Verfasser: Pia Melichar

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worksh opsund exkurs ionen Exkursion: Venedig

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Konstanz International Summer School 2014

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Workshop: Viel Farbe und schön groß

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Workshop: DIY Furniture

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lll. International Summerschool LC:SP + CT Lake Constance: Sao Paulo + Cape Town

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Workshop: Klanginstallation VOLUM im Berliner Dom

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exku rsio nven edig Vom 13. bis zum 16. November 2014 fand die wahrscheinlich größte Exkursion mit Studierenden der Architektur in der Geschichte der HTWG statt: 100 Studierende trafen sich am Campanile auf der Piazza San Marco mit Prof. Gerd Ackermann, Prof. Myriam Gautschi, Prof. Lydia Haack, Prof. Josef Lenz, Prof. Leonhard Schenk, Dipl.-Ing. (FH) Markus Schlempp M.Sc., Prof. Karin Schmid und Prof. Dr. Andreas Schwarting und verbrachten vier intensive Tage auf der Biennale, aber auch in kleineren Gruppen auf Rundgängen durch die Stadt. Dabei war die Bau- und Stadtbaugeschichte ebenso Thema wie die unterschiedlich gestalteten Campi und Brücken, die Wohnarchitektur, die Erweiterung der Friedhofsinsel San Michele und die Spuren von Carlo Scarpa. Trotz des intensiven Besichtigungsprogramms gab es immer wieder Zeit, sich die Stadt in Skizzen und Fotografien anzueignen und darüber im Nachhinein in kurzen Geschichten zu berichten. Nach den vielfältigen Eindrücken, Erlebnissen und Begegnungen wird dies für die meisten Exkursionsteilnehmer sicherlich nicht der letzte Besuch in dieser unvergleichlichen Stadt gewesen sein.

Lehrveranstaltung: Exkursion Venedig, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Prof. Gerd Ackermann, Prof. Myriam Gautschi, Prof. Lydia Haack, Prof. Josef Lenz, LBA Arch. Markus Schlempp, Prof. Karin Schmid, Teilnehmer: 100 Studierende der Studiengänge Architektur

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Workshops und Exkursionen


konstanzin ternationa lsummersch ool2014 Between Lake and River. Architecture and Urban Design@rhinekilometer.zero. Vom 13. bis zum 18. Juli 2014 fand an der Hochschule Konstanz HTWG, in Kooperation mit der Stadt Konstanz, eine internationale Sommerakademie der Fakultät Architektur und Gestaltung statt. Im Rahmen der einwöchigen Arbeitsphase entstanden Entwürfe für die städtebauliche Neuordnung des Sportund Erholungsgebiets „Horn“. Dabei sollte der Landschaftsraum aufgewertet und gleichzeitig vorhandene, sowie geplante Nutzungen für Sportstätten, Wohnungen und touristische Angebote in ein überzeugendes Gesamtkonzept integriert werden. Rund 30 Studierende der HTWG und dreier Partnerhochschulen aus Frankreich und den Niederlanden arbeiteten dabei in internationalen Teams zusammen. HTWG Konstanz Technik Wirtschaft und Gestaltung (Federführung) ArtEZ Hogeschool voor de Kunsten, Arnhem INSA Institut Nationale des Sciences Appliquées de Strasbourg ENSAS Ecole Nationale Supérieure d‘Architecture de Strasbourg

Lehrveranstaltung: Summer School 2014, Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting mit Professoren und Dozenten der Partnerhochschulen: Stefan Bendiks (ArtEZ), Ko Jakobs (ArtEZ), Anke Vrijs (INSA), Dominik Neidlinger (ENSAS), Gastkritik: Volker Ziegler (ENSAS), Kurt Werner (BM a.D.), Jan Bode (Stadt Konstanz), Teilnehmer: Teilnehmer: Studierende der drei beteiligten Partnerhochschulen

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vielfa rbeund schöng roß 2 Quadratmeter reines Weiß boten die Grundlage, um Ideen, Gedanken, Formen und Farben ohne vorgegebene Themen oder definierte Ziele auf Leinwand zu bringen. Gestartet wurde mit dem Zusammenbau des eigenen Keilrahmens, dem Aufziehen der Leinwand und deren Grundierung. Experimentelles Arbeiten in Farbe, das Mischen von Pigmenten, freie Verwendung von Material und Werkzeug, Zeichnung, Collage, Aktzeichnen stellen das Spektrum des künstlerischen Workshops dar.

Jeronimo Andura: La Strada, Acryl, Kohle, Pastell auf Leinwand, 120x180cm, 2014

Lehrveranstaltung: Workshop, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Katrin Günther, Ulli Blomeier-Zillich, Verfasser: Studierende der Architektur und des Kommunikationsdesigns

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Workshops und Exkursionen


diy fur nit ure Ziel dieses Kompakt WP´s ist die Entwicklung eines Möbels aus einfachen und günstigen Materialien, das mittels des Werkzeugplotters, des 3D Druckers und des Lasers selber produziert werden kann (DIY – do it yourself). Entsprechend konzipiert können diese als Studierendenmöbel, oder für die Neugestaltung der AR –Atelier/Arbeitsräumeräume oder als Kindermöbel für den „kinder.gleich.campus“ gestaltet und selber hergestellt werden. Als Ergebnis soll sowohl ein schönes DIY Objekt, als auch eine Anleitung, wie dieses gebaut werden kann entstehen. Vorbild hierfür sind Projekte wie das Harz4Möbel, die Projekte von DIYDA etc.

Lehrveranstaltung: Workshop, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Oliver Fritz, Verfasser: Pia Melichar, Verena Schmid („Läufer“), Bart Boumann („Sitzmöbel“)

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III.international summerschoollc:sp +ctlakeconstance: saopaulo+capetown ! Cultures determing Architecture ? Wie prägen Kulturen unser Denken, Handeln und Gestalten? Wie können wir aus dem Fremden lernen und gleichzeitig aus der Fremde das Eigene neu entdecken? – an architectural exchange between cultures: europe: latin america: south africa Die 3. International Summerschool LC:SP, eine Kooperation mit der Escola da Cidade in Sao Paulo, fand im Rahmen des UIA Kongresses (Union Internationale des Architectes) in Südafrika statt und eröffnet die Zusammenarbeit mit der UCT University of Cape Town. Als Parallel Project des Kongresses ausgewählt, erlaubte diese Ehre, die Keynote Speakers des Kongresses zu unseren „blue table talks“ einzuladen. In diesem Rahmen erhielten die Studierenden der drei Hochschulen die Möglichkeit u.a den chinesischen Pritzkerpreisträger Wang Shu, Francis Kéré, Burkina Faso/ Berlin - siehe Bild oder Rahul Mehrotra, Indien, Snohetta, Norwegen u.a. zu begegnen. Frei nach dem Roman „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner, wurde der Unterricht zum Lokaltermin und diese intensiven Diskussionen Teil unseren gemeinschaftlichen Erinnerungsarchiv, festgehalten in täglichen persönlichen „memory cards“. Die Reise von Durban nach Cape Town vertiefte die Eindrücke. In Kayelitsha, einem der grössten Township Südafrikas wurde all das Erlebte als kleines Projekt „transformiert“ und verarbeitet.

Lehrveranstaltung: Summerschool LC:SP 2014, Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Alyssa Rau MA, Teilnehmer: Studierende Studiengänge Architektur, Escola da Cidade de Sao Paulo, UCT Cape Town

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klangi nstall ationv olum VOLUM ist ein Projekt in der künstlerischen Lehre in Zusammenarbeit mit dem Berliner Dom. Die experimentelle Arbeit mit KLANG-VOLUMEN-RAUM ermöglicht einen individuellen Zugang zu einem der repräsentativsten Bauwerke Berlins. Die besondere Geometrie und Atmosphäre des zentralen Predigtkirchraumes ließen sich über die Arbeit mit Klang und Ton „erforschen“ und im transformellen Prozess neu interpretieren. Die Klanginstallation VOLUM wurde im Juni 2014 in der Schinkelschen Bauakademie Berlin, vom 18.9.-6.10.2014 im Berliner Dom, auf der Art Week Berlin und dem Summer of Sound Berlin 2014 präsentiert.

Lehrveranstaltung: Wahlfach Flussbadprojekt, (SS 14), Betreuer: Prof. Katrin Günther in Zusammenarbeit mit Atelier Korinsky Berlin, Teilnehmer: Studierende Studiengänge Architektur

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mast erwa hlmo dule Historische Konstruktion im Bodenseeraum

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Konstanz und die Moderne. Der Architekt Hermann Blomeier

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Alpines Bauen: Hotel am Matterhorn

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Gleichstellungscampus

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Licht.Falt.Werke

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historisch ekonstrukt ionimboden seeraum Bauen heißt konstruieren. In baulichen Konstruktionen zeigt sich sowohl der technologische Entwicklungsstand einer Zivilisation, als auch deren jeweilige Vorstellung vom Raum. Besonders deutlich wird dies in historischen Sakralbauten, die als Versammlungsstätten liturgisch bedingte Raumkonzepte mit weit gespannten Dachtragwerken verbinden. Die Teilnehmer des Seminars der Fakultäten Bauingenieurswesen und Architektur haben sich gemeinsam in Form von Vorträgen und Exkursionen sowohl in konstruktiver, als auch in bauhistorischer Hinsicht mit herausragenden Kirchen wie der Birnau (oben), dem Münster Salem (Mitte) und der Klosterkirche St. Gallen (unten) auseinandergesetzt. Die Ergebnisse wurden in wissenschaftlicher Form aufbereitet und in aufwendigen Modellen der Dachtragwerke veranschaulicht.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, Historische Konstruktionen, (SS 14), Betreuer: Prof. Dr.Ing. Andreas Schwarting, Prof. Dr.-Ing. Markus Faltlhauser, Verfasser: Benedikt Beilharz (BI), Anna Euchner, Christian Göhler (BI), Martin Klingler (BI), Paul Neyrinck, Andrea Schwörer

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herm annb lome ier Konstanz gilt zumeist als Stadt des Mittelalters und in diesen Jahren insbesondere als Stadt des Konzils, welches sich gerade zum 600. Mal jährt. Dass auch die architektonische Moderne des 20. Jahrhunderts hochwertige Spuren hinterlassen hat, liegt an herausragenden Persönlichkeiten wie Hermann Blomeier, der sich nach seinem 1932 abgeschlossenen Studium am Bauhaus Dessau in Konstanz niederließ. Mit den Ländebauten der Fähre KonstanzMeersburg, dem Ruderverein Neptun und der Wessenbergschule schuf er seit den 1950er Jahren in Konstanz zahlreiche stadtbildprägende Bauten, darüber hinaus fanden beispielsweise die Landeskreditanstalt am Schlossplatz in Karlsruhe sowie seine Bauten für die Bodensee-Wasserversorgung, die seit 1958 weite Teile Baden-Württembergs mit Trinkwasser versorgt, überregional Beachtung. Alle Teilnehmer des Masterseminars bearbeiteten ihre Themen auf Basis einer intensiven Literatur- und Aktenrecherche und waren darüber hinaus auch beim Bauaufmaß und Dokumentation des Rudervereins beteiligt oder übernahmen die redaktionelle Betreuung des Seminarbuches. So konnte an einem bisher weitgehend unbearbeiteten Thema die gesamte Bandbreite baugeschichtlicher Forschung zur Anwendung kommen und für anstehende Sanierungsmaßnahmen eine wissenschaftliche Grundlage bieten.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, Baugeschichtliches Seminar, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Verfasser: Masterstudierende Architektur

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alpinesb auenhote lammatte rhorn Anstelle des bestehenden Hotel Schwarzsee auf 2583m Höhe unterhalb des Matterhorns wird ein Hotelneubau entstehen. Der Ort ist Ausgangspunkt für die Besteigung des Matterhorns. Das neue Erlebnishotel lehnt sich an die ursprüngliche Schutzfunktion einer Höhle in den Bergen an. Zielgruppe sind junge Menschen und Familien, die zum Wandern und Skifahren in die Berge fahren. Das Erdgeschoss des Hotels beherbergt alle öffentlichen Bereiche und erscheint hell und durchlässig. Durch eine verglaste Fassade ist von überall der freie Blick in die Berglandschaft möglich. Eingang und Frühstücksbereich sind zum Tal hin ausgerichtet und das Restaurant nach Westen mit Blick auf das Matterhorn. Eingestellte Boxen beinhalten die Hotelorganisation. Über zwei Treppen gelangt man vom Foyer in das Obergeschoss des Hotels. Beim Aufstieg verändert sich die Atmosphäre. Das Gebäude zeigt sich dunkel und geschlossen, nur unterbrochen von schmalen Fenstern, in die diffuses Licht herein fällt. Angeboten werden drei Zimmertypen, Einzelzimmer, Doppelzimmer und Mehrbettzimmer. Alle Räume sind auf dem Prinzip der Höhle aufgebaut. Von den Zimmern gehen Schlafkojen, Sitznischen und die grottenartig anmutenden Bäder ab.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Verfasser: Nadja Bürgmann, Eva Schädele

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alpinesb auenhote lammatte rhorn Die Aufgabe bestand darin, das bisherige Hotel Schwarzsee, gelegen unterhalb des Matterhorns und oberhalb von Zermatt, durch einen Neubau zu ersetzen. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie ein zeitgenössischer Hotelbau unter typologischen und technologischen Aspekten in alpinem Umfeld konzipiert wird. Unter diesen Gesichtspunkten wurde folgendes Konzept entwickelt: Das neue Hotel soll sommers wie winters ein trendsportbegeistertes Publikum anziehen. Als definierte Zielgruppen wurden für den Sommer Paraglider und Mountainbiker, für den Winter Skitourer und Freerider gewählt. Daraus abgeleitet wurden die Rahmenbedingungen für den Gebäudeentwurf. Gemeinsam haben alle Disziplinen die Begeisterung für und die Notwendigkeit von hochtechnisierter Ausrüstung, ohne die die Ausübung des Sports und das Überleben im alpinen Umfeld nicht möglich wären. Im Besonderen ist Kleidung, die nach dem Layer- bzw. Zwiebelschalenprinzip (Funktionskleidung) aufgebaut ist, unabdingbar. Die Systematik der Funktionskleidung, bei der jeder Layer eine spezielle Aufgabe bzw. Funktion übernimmt und die in Summe eine schützende und komfortable Einheit ergeben, wurde für diesen Entwurf adaptiert. Nutzungszonen, Raumklimazonen und Tektonik vereinen die Struktur des Layerprinzips in einer Gebäudeeinheit.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, (SS 14), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Verfasser: Mathias Duffner, Philip Ziegler

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gleic hstel ungsc ampus Der GleichCampus, welcher verteilt auf dem ganzen HTWG-Areal, eine Kinderferienbetreuung, das Gleichstellungsbüro sowie die Nightline umfasst, soll in einem angemessenen Raum zusammengeführt werden. Die Ausstattung bildet ein Raummöbel, das sich mit dem Thema „Upcycling“ auseinandersetzt. Als konstruktives Element für dieses Raummöbel wurden Papprollen gewählt, die beim Südkurier als Abfallprodukt in hoher Menge anfallen. Die Rollen sind in drei Längen (126, 157 und 189 cm) vorhanden. Für die erforderliche Raumhöhe werden die Rollen aufeinander gesetzt und über Flachstahlschienen miteinander verbunden. Um möglichst viel Ressourcen zu sparen, wird der Großteil der Rollen längs halbiert und im Wechsel auf die Schienen aufgefädelt. Die Aussteifung des Wandelementes erfolgt über einen Wechsel zwischen zwei langen und drei kürzeren Elementen. Maßgebend für die Höheneinteilung ist die Küchenplattenhöhe und die Größe von Aktenordnern in den Schränken. Die Decke des neuen Raummöbels bilden zwei MDF-Platten, die über durchgesteckte Papprollen nach dem Prinzip des Vierendeelträgers miteinander verbunden werden. So kann die Tragfähigkeit gewährleistet werden und es entsteht ein abwechslungsreiches Deckenelement mit integriertem Beleuchtungskonzept.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, (WS 14/15), Betreuer: Dipl.-Ing. Architekt Markus Schlempp, Verfasser: Claudia Blaschey, Alexander Koch („Pappröhren“)

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gleic hstel ungsc ampus Das multifunktionale Raummöbel im Gleichstellungsbüros des GleichCampus wurde unter dem Aspekt des „Upcyclings“ aus Kartonkisten konstruiert. Die Kartonkiste, deren Verbindungen ohne jeglichen Klebstoff auskommt, wurde im Fach „Monsterstructures“ im vorher gegangenen Semester entwickelt und für die Konstruktion des Raummöbels adaptiert. Durch intelligente Faltungen wird das kostengünstige Ausgangsmaterial, Karton, zum vielseitig nutzbaren Konstruktionselement, welches durch seine einfache Bearbeitbarkeit besticht. Für die erforderliche Raumhöhe von 2,72 Metern werden jeweils sieben Kartonkisten an zwei Konstruktionshölzern aufgefädelt und mit einem Umreifungsband fixiert. Die beiden Hölzer übernehmen keinerlei statische Aufgaben, diese werden durch die Kartonkisten abgetragen. Diese „Leitern“ können durch eine Beplankung mit MDF-Plattenmaterial als Ständer für die Tragkonstruktion dienen oder zur Aufnahme von Regalboxen verwendet werden. Die Multifunktionalität der Kartonkisten zeigt sich zudem in der universellen Nutzbarkeit, als Wandträger, Deckenelement, Aufnahme von Schrankelementen und als Ausgangsmaterial für den Möbelbau. Weitere mögliche Einsatzbereiche sind dabei Schrankelemente, Schreibtische oder Sitzmöglichkeiten wie im Eingangsmöbel gezeigt wird.

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, (WS 14/15), Betreuer: Dipl.-Ing. Architekt Markus Schlempp, Verfasser: Carsten Merkle, Nils Degen („Klapp-Box“)

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lich t.fa lt.w erke OSRAM OLED GmbH veranstaltete einen studentischen, hausinternen Wettbewerb auf der Suche nach innovativen Gestaltungsideen und Ansätze für den Einsatz von OLED-Modulen, die als dünne, flächige Module eine neue Herausforderung für die Gestaltung von Leuchten bedeuten. Als Entwurfsprinzip sollte mit verschiedene Falttechniken experimentiert werden. Entstanden sind x herausragende Leuchten, die alle konsequent entwickelte Denkansätze 1:1 als Prototyp umsetzen und die zur Verfügung gestellten Module zum Leuchten gebracht haben. 1. Preis: Leuchte GAYA, Bart Boumann 2. Preis: Leuchte lX, Charlotte Bausch, Tobias Diwersy, Verena Zeller 3. Preis: Leuchte Viel_Falt, Alexander Koch, Jürgen Oswald Leuchte CRYSTALUNA, Aline Hatt Leuchte QUA LUX, Bart Boumann, Annika Sternegger Sonderpreis: LEUCHTENDE D.ECKE, Sarah Braunger, Verena Göllner

Lehrveranstaltung: Master Wahlfach, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Mario Rechsteiner (Lichtgestalter), Verfasser: Masterstudierende

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mast erpr ojek te Neuland Lichtenberg

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Karge MĂźhle

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Die eigene Adresse

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Metamorphose

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Und was ist jetzt mit Archigram?

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VLOW! Award 2014

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neula ndlic htenb erg Zwischen dem attraktiven Spreeufer und den historischen Landmarken soll ein neues Geflecht aus öffentlichen Räumen verschiedenster Qualitäten aufgezogen werden. Bisher fehlen räumliche Verknüpfungen und es gibt unerschlossene Qualitäten im Planungsgebiet. Identitätsstiftende Stadtbausteine wie das Funkhaus und der Wasserturm werden in die städtebauliche Neuordnung integriert und werden somit grenzüberschreitende Anziehungspunkte. Das Verhältnis und die Verteilung der Baufelder und ihre verbindenden Zwischenräume garantieren ein durchgängiges und vernetztes Gesamtgefüge. Die neuen Stadtquartiere werden in ein durchgängiges Stadträumliches, Erschließungs- und Grünkonzept eingebunden. In dieser übergeordneten Struktur werden durch die neuen Stadtbausteine klare Raumkanten, Straßenräume, Plätze und Grünzäsuren definiert. Die Bebauung reagiert dabei bestimmt aber respektvoll auf die verschiedenen Bestandsstrukturen. Die großartigen Qualitäten des Spreeufers sollen für ein neues Stadtzentrum genutzt werden. Daher entwickelte sich das Konzept eines Stadtparks der sich zwischen den Hauptankerpunkten der Spree und dem angrenzenden Stadtteil Karlshorst aufspannt. Der Blockdammweg wird verlegt und es entsteht ein Fußgängerboulevard am Park.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Gastkritik: Arch. Christian Müller, Verfasser: Besart Uka, Geronimo Andura, Christina Stacey

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neula ndlic htenb erg Der Spree-Link, als neue urbane Achse, bildet die Grundlage des EntwurfsKonzeptes. Er spannt sich in OstWest-Richtung zwischen der neuen SBahn-Station am Blockdamm und dem überregionalen Zentrum an der Spree auf. Die Achse wird zum erlebbaren Bezugselement der umliegenden Quartiere. Die Stadt wächst zusammen und wird ausgehend vom Prinzenviertel bis hin zur Rummelsburger Bucht erweitert. Auch in der Typologie, der Geschossigkeit und der Nutzung hebt sich die Achse von ihrer Umgebung ab. Die Achse erhält den Charakter einer modernen Innenstadtzone. Der Spree-Link bildet gleichzeitig eine eindeutig definierte Stadtkante zum überregionalen Grünzug aus, der sich von der Wuhlheide über die Spree bis zum Plänterwald Richtung Berlin Mitte erstreckt. Innerhalb des Grünzugs wird die bestehende Bebauung (Waldsiedlung und Funkhaus) durch aufgelockerte Siedlungsinseln ergänzt. Ausgangspunkt für die Umsetzung sind die beiden Auftaktpunkte der Achse. Zunächst gilt es, den Zugang zur Spree zu öffnen, um die attraktive Lage des Planungsgebietes am Wasser erlebbar zu machen. Ein Pavillon am Hafenbecken bildet den ersten Anlaufpunkt. Die Ausführung der an die Achse grenzenden Gebiete ist sowohl zeitlich, als auch inhaltlich flexibel.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Gastkritik: Arch. Christian Müller, Verfasser: Matthias Duffner, Verena Zeller, Alexander Koch

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neula ndlic htenb erg Das Untersuchungsgebiet besitzt sowohl zwei negative, als auch zwei positive stadträumliche Eigenschaften. Die Straßenachsen Köpenicker Chaussee und Blockdammweg bilden den nahezu einzigen öffentlichen Raum. Deren Flanken sind zu den angrenzenden Stadtfeldern kaum geöffnet und bilden die Grenzen des Stadtraumes. Als übergeordnetes stadträumliches Entwicklungswerkzeug dient das Parkband, welches abwechselnd in Verbindung zu Kanälen eingefügt wird. Beide liegen senkrecht zur Spree, brechen die Grenzen des öffentlichen Raumes an den Straßenachsen und öffnen den Stadtraum zur Spree. Bestehende Stadtfelder, Landmarken und Grünräume werden so in ein neues Gerüst einer Stadtlandschaft eingebunden und können sinnfällig erweitert oder umgebaut werden. Zusätzlich wird neues Landschaftsgrün etabliert, das zusammen mit den Parkbändern einen unterbrechungsfreien Grünzug zwischen Rummelsburger Bucht und Wuhlheide generiert. Im Raum zwischen den Elementen des Gebietes und mit weitläufigen Brachflächen entsteht Freiheit zur Neuentwicklung weiterer Stadtfelder. Jedoch herrschen über die Entwicklung neugeschaffene Bezüge zu den Parkbändern, den Kanälen, der Spree und den Landschaftsräumen. Vertiefend integrieren die neue Bebauung und öffentlichen Plätze historische Landmarken und verleihen dem Stadtraum neue Identität.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Leonhard Schenk, Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Gastkritik: Arch. Christian Müller, Verfasser: Julia Diesner, Philip Ziegler, Alexander Marks, Ann-Kathrin Mack

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kar gem ühl e Die Getreidemühle Karge in Langenargen am Bodensee war schon mehrere hundert Jahre alt, als sie 1960 abbrannte und neu aufgebaut wurde. Im ersten Schritt wurde eine Wertermittlung des Gebäudebestandes durchgeführt. In einem zweiten Schritt wurde nach einem Nutzungskonzept für die Bestandsgebäude gesucht und dieses bis in den Entwurfsstand ausgearbeitet. Parallel dazu wurde der Ansatz hinsichtlich der Kostenentwicklung bewertet. Das Konzept schlägt eine Kombination aus Gastronomie im Erdgeschoss und Herbergsnutzung in den Obergeschossen vor. Die schöne Lage Langenargens am Nordufer des Bodensees sowie die Anbindung an den Bodenseeradweg garantieren eine stetige Auslastung der Herberge. Die umliegenden Betriebe sorgen zudem für eine saisonübergreifende Auslastung des Gastronomiezweigs. Die äußere Gebäudestruktur wurde beibehalten und durch einen Windfang, der das Niveau des Erdgeschoss und der Straße verbindet, sowie zwei Terrassen ergänzt. Über eine großzügige Treppe gelangt man in den Empfangsbereich der Gebäudeeinheit. Dieser Bereich dient als Bindeglied zwischen der Gastronomie und der Herberge. Im ersten Obergeschoss befindet sich im südlichen Kopfende ein Seminar- und Veranstaltungsraum, der das Nutzerspektrum erweitert und eine Auslastung in den Wintermonaten garantieren soll. Im restlichen Gebäude werden Mehrbettzimmer angesiedelt.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (SS 14), Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Rolf Neddermann, Verfasser: Pieter Lernout, Carsten Merkle

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diee igen eadr esse In zentraler Lage zwischen Paradies und Konstanzer Altstadt soll auf dem Eckgrundstück Rheingutstraße 7 neuer Wohnraum entstehen. Der Entwurf nimmt die städtebaulichen Rahmenbedingungen auf und schließt an der Kreuzung zunächst die klassische Blockrandbebauung. Ein niedrigerer Baukörper wird im Süden des Grundstücks platziert und definiert somit einen gut belichteten Innenhof. Den Zugang zum Grundstück und die zentrale Adresse für den gesamten Neubau bildet ein Einschnitt im nördlichen Volumen. Der Entwurf soll Wohnraum für Menschen in allen Lebensphasen bereithalten und unterschiedlichsten Anpsrüchen gerecht werden. Je nach Vorliebe können die Bewohner zwischen mehr oder weniger privaten Wohnungstypen wählen, wobei jedoch immer die Hausgemeinschaft im Vordergund steht. So bilden der Innenhof und die Erschliessung über Laubengänge das kommunikative Zentrum des Blocks. Wie die verschiedenen Wohnungen ist der Hof in mehr oder weniger private Zonen gegliedert. Das Erdgeschoss bietet Platz für Kleingewerbe, Gemeinschaftsräume und Abstellräume. Das zweigeschossige Gebäude im Süden beinhaltet Atelierwohnungen für junge Kreative, die Arbeiten und Wohnen an einem Ort vereinen sollen. Sie öffnen sich grosszügig zum Hof und sorgen für ein lebendiges Quartier.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (SS 14), Betreuer: Prof. Karin Schmid, Prof. Josef Lenz, Verfasser: Haydar Dalci, Christian Sauter, Frederic Decressin

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Master Projekte


diee igen eadr esse Die Studentenstadt Konstanz wächst rasant. Der Bedarf Wohnraum zu schaffen ist groß. Aber wie sieht die „eigene Adresse“ aus? Das typische Erscheinungsbild der Rheingutstraße, mit drei bis fünf geschossigen Häusern und die entsprechende Betonung des Sockels wurde in unserem Entwurf umgesetzt. Die Blockrandstruktur wurde durch eine offene Struktur ersetzt, die von der Straßenrandbebauung abgelöst wird. Die besondere Grundstückslage wurde an der Ecke durch einen öffentlichen Vorplatz betont. Die Flächen wurden in drei Häusergruppen verteilt. Das Wort „DIVERSITY“ zeigt die Vielfältigkeit der Wohnungen innerhalb des Hauses. Zwei Häuser besitzen ineinandergreifende, überlappende Wohnungen. Die Wohneinheiten sind eine Mischung aus Maisonetten und Geschosswohnungen, die nicht nur geschossweise übereinander angeordnet, sondern auch etagenübergreifend gebaut sind, sodass es eine Verschmelzung entsteht. Da nicht jeder Bewohner gleich ist, wurde ein großer Wert auf die Flexibilität der Grundrisse und auf der Symbiose der einzelnen Bereiche gelegt. Somit zeichnet sich jede Wohnung durch ihren eigenen Charakter aus. Die Wohnungen verfügen in Haus B Innenhöfe und Terrassen, die Ruhe und Erholung bieten aber auch als Treffpunkt nutzbar sind. Die Atelierwohnungen, in Haus C, ermöglichen eine gemeinsame Ausstellungsfläche für Künstler.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (SS 14), Betreuer: Prof. Karin Schmid, Prof. Josef Lenz, Verfasser: Christina Stacey, Teresia Yunita

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met amo rph ose Städte nachverdichten ohne weitere Kulturlandschaften anzurühren ist das Ziel. Die die Stadt umrahmenden Gewerbegebiete erschweren das Wachstum der Stadt und weisen keinen repräsentativen Charakter auf. Die Stadt Landsberg am Lech muss sich dieser Thematik stellen, um ihre Stadteinfahrt attraktiver zu gestalten und das Wachstum zu sichern. Die schwierige Lage des Areals an der Autobahn, zwischen der Hauptstraße und der Bahntrasse erschweren eine zumutbare Wohnnutzung. Das Element des Blockrandes eignet sich hervorragend, den Schallemissionen Paroli zu bieten. Zudem stellt sich die Problematik, die steigende Nachfrage nach mehr Wohnraum mit der Sicherstellung, der auf dem Gebiet bestehenden Gewerbenutzungen harmonisch unter einen Hut zu bringen. Dazu wurden Bauphasen festgelegt, welche es den Gewerbeeinheiten ermöglichen, ihren Betrieb trotz der stattfindenden Metamorphose möglichst lange beizubehalten. Die Blockränder wurden mit jeweils drei Lücken versehen, welche die Zugänge verdeutlichen und zugleich die eigene Adresse der Gebäude widerspiegeln. Blockintern befindet sich eine Rue Interieur mit Jokerräumen. Diese Räume können individuell mit Nutzungen versehen werden. Betreute Wohnungen, Hobbyräume, Spielgruppenräume, Gästewohnungen, Wohngemeinschaften und Wohnungen können dazu gemietet werden, falls sich die familiäre Situation ändert.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Prof. Karin Schmid, Verfasser: David Gschwend, Natalie Schanz

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met amo rph ose Das umzuplanende Gewerbegebiet in Landsberg liegt direkt an der Autobahnabfahrt der A96. Um die Stadtsituation attraktiver zu gestalten wird ein urbaner und belebter Ort geschaffen, an dem sich Einkaufen, Wohnen, Arbeiten und das öffentliche Leben abspielen. Um das Planungsgebiet besser an die Infrastruktur anzubinden und das autofreie Einkaufen zu ermöglichen, werden zwei neue Bushaltestellen entlang der Augsburgerstraße angedacht, sowie eine neue Bahnhaltestelle im Norden. Durch die mäanderförmige Bebauung bilden sich öffentliche und private Plätze. Er hält auf jeweils einer Seite der Plätze die Lärmbelästigung von Bahn bzw. der Augsburgerstraße ab. Um die Wohn- und Nutzungsqualität zu steigern befinden sich ab dem Bereich, in dem die Bahn sichtbar ist, im Erdgeschoss Gewerbeeinheiten. Dadurch liegen die privaten Innenhöfe im ersten Obergeschoss und gewährleisten eine bahnfreie Aufenthaltsmöglichkeit. Außerdem wird ein neues Wohngebiet im Osten ergänzt, welches die vorhandene Windmühlenstruktur aufnimmt. Zur Stärkung der Verbindung der umliegenden Gebiete gibt es zwei neue Hauptplätze, die sowohl das westliche, als auch das östliche Gebiet mit einbeziehen. Sie füllen das Gebiet mit neuem Leben und ermöglichen zudem die Überquerung der Bahnstrecke.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Lydia Haack, Prof. Karin Schmid, Verfasser: Sarah Braunger, Vanessa Jung

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undwasi stjetzt mitarch igram? In vielen Bereichen unseres Lebens ist die „virtuelle Welt“ heute schon unverzichtbar. Doch wie wird die Welt der Zukunft? Welchen Einfluss hat die Vernetzung auf die Architektur? Anhand unseres Entwurfes soll eine Vision einer solchen Architektur vorgestellt werden. In der zukünftigen Welt ist der menschliche Körper nicht weniger heilig als damals aber die Menschheit ist mit den neuen Möglichkeiten der Technik mitgewachsen. So wie die Abläufe in einem Computer sendet auch das Gehirn seine Befehle in elektrischen Impulsen. Mit zunehmender Akzeptanz haben immer mehr Menschen sich dazu entschieden

ihre kognitive Leistungsfähigkeit mit Hilfe der neuen technischen Errungenschaften zu erweitern. Heute hat jeder Mensch eine Art elektronischen Chip auf organischer Basis in seinem Kopf wo er direkt mit dem Gehirn verbunden ist. Die Symbiose von Mensch und Maschine hat nichts Bedrohliches mehr. Man sieht darin nicht den Schwund dessen was den Menschen Mensch sein lässt, sondern viel mehr eine Erweiterung unserer Möglichkeiten. Durch diesen Chip ist es uns möglich mit der ganzen Welt vernetzt zu sein. Städte und deren Bewohner können miteinander kommunizieren und aufeinander reagieren.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Oliver Fritz, Prof. Josef Lenz, Verfasser: Bart Boumann, Tobias Diwery, Johanna Wuchner („Tryptichon“)

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undwasi stjetzt mitarch igram? Bei dem Entwurf für das Gebäude, wird das Wohnen für die nächste Generation behandelt. Diese trägt den Titel „Generation Z“. Die Menschen, die in dieser Zeit leben, werden andere Ansprüche haben und mit völlig neuen Möglichkeiten konfrontiert sein. In diesem Szenario ist der Entwurf angesiedelt und wird Teil dieser neuen Welt sein. Die Menschheit ist flexibler und wird ihr Zuhause anders wahrnehmen. Normale Wohnungen wird es kaum mehr geben, vielmehr eine neue Art von „Koffer“. Alle persönlichen Sachen befinden sich in ihm. Man zieht nicht mehr aufwendig um, sondern fliegt oder fährt mit seinem Raum an seinen Wunschort. Welche Plattform ist nun von Nöten, um dieser Generation ein Zuhause zu geben?! Der Entwurf bildet verschiedene Zonen aus. In der Utopie verschneiden sich diese, egal ob Arbeitswelt, Wohnen oder Natur, alles schiebt sich ineinander und eröffnen neue Räume. Es gibt kein oben und unten. Die Mitte bleibt frei und bildet das geistige Zentrum des Gebäudes. Alle Ebenen werden hier sichtbar und geben einen ersten Eindruck. Die Zweidimensionalität im heutigen Wohnen ist weit verbreitet. Der Entwurf integriert die dritte Dimension. Im weiteren Schritt passen sich die verschiedenen Ebenen, an den Ort an. Im Kopenhagener Orestad existieren noch nicht viele Einrichtungen. Aus dem Grund gibt es einen grossen Nutzungsmix im Gebäude.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Oliver Fritz, Prof. Josef Lenz, Verfasser: Haydar Dalci, Jürgen Oswald, Christian Sauter („Kopenhagen“)

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vlow!awa rd2014do arobiora rbaechle Die Aufgabe: „Dornbirn: Vom Marktplatz zum Stadtgarten und zurück. Kommunikation und Gestaltung für eine Verbindung zweier städtischer Areale.“ Aufgabe ist es, zwei wichtige und zentrale Orte in Dornbirn auf intuitive Weise miteinander zu verbinden. Der Stadtgarten und der Marktplatz sind zwei hochfrequentierte Orte, die unabhängig voneinander gut funktionieren. Zwischen diesen beiden Plätzen soll eine intuitive Verbindung entstehen. Das Konzept: Wasser bedeutet Leben. So dient der Bachlauf als verbindendes Element zwischen Marktplatz und Stadtgarten. Enten dienen als sympathischer Wegbegleiter und erregen die Aufmerksamkeit des Besuchers. An 12 spannenden Stationen wird das Bächle zum Erlebnis. Die Entchen: Die Entchen dienen als sympathischer Wegbegleiter und erwecken zusätzlich das Interesse. Da uns bewusst ist, dass nicht jede Ente ihr Ziel am Stadtgarten erreichen wird, haben wir unter der Ente das Logo zusammen mit den Slogan „stolen in dornbirn“ angebracht, um auf sympathische Weise den „Dieb“ an Dornbirn zu erinnern. Weitere Möglichkeiten bieten sich an, denn nicht nur Entchen können auf dem Bächle schwimmen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Lehrveranstaltung: Master Projekt, (SS 14), Betreuer: Prof. Eberhard Schlag, Prof. Brian Switzer (KD), Verfasser: Masterstudierende KD und AR

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mas ter the sis Memories of architectural landscape

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Space to culture Freizeit Kunst und Kultur

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Das Gedächtnis des Sees

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Eine virtuelle Rekonstruktion prähistorischer Baukultur

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Die Ziegelbastei in Ingolstadt

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Haus der Musik SaarPhilharmonie

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Architektur und Wein

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memories ofarchit ecturall andscape Die Architektur ist Identität und Kultur. Sie schließt die Geschichte des Ortes mit ein und macht damit Architektur unverwechselbar. In meiner Arbeit analysierte ich das Spannungsfeld zwischen Tradition, Emotion und den rationellen Bedürfnissen des Menschen im Zusammenhang mit seiner Umgebung. Der Ort dafür ist die Gegend, die ich seit meiner Kindheit kenne, der Linacher Stausee mit der Linacher Talsperre, einem außergewöhnlichen Kulturdenkmal. Mein Ziel ist es, diesen Ort, mitten im Schwarzwald gelegen, neu zu beleben und die Geschichte des Kulturdenkmals weiter zu schreiben. Aufbauend auf meiner Analyse plante ich am Standort einer früheren Gaststätte ein Gasthaus, als Treffpunkt für Einheimische und Einkehrmöglichkeit für Gäste. Die Grundlage des Entwurfs bzw. der Entwurfsgedanke basiert auf der regionalen Typologie des Schwarzwaldhauses. Die kennzeichnenden Merkmale werden aufgegriffen und in eine zeitgemässe Architektursprache übersetzt. Die Nutzung der Jugendherberge bekommt mit einem kleinen Pavillon am See einen kleinen Ausleger. Der Pavillon sowie der Steg verweisen auf die Spuren der Geschichte: in der Talsohle verlief einst die Straße und an der Stelle des Pavillons stand das Haus Dold, das überflutet wurde. Die Geometrie des Pavillons und des Steges widerspiegeln somit die Geschichte des Ortes.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (SS 14), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Verfasser: Julia Borho

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Master Thesis


spac etoc ultu re Basierend auf der Aufgabe des Young Architects Competition soll ein Zentrum für Freizeit, Kunst und Kultur entstehen, das etwas Besonderes werden und sich von herkömmlichen kulturellen Einrichtungen abheben soll. Durch das Zusammenspiel aus Freizeit und Kultur wurde ein Konzept erarbeitet, das Besuchern ein reichhaltiges Angebot bietet und die Einrichtung fortwährend belebt. Der Bezug zur lokalen Bevölkerung ist ein wichtiger Punkt, es soll aber auch Angebote für Besucher von außerhalb geben. Mit den Sport- und Freizeitnutzungen sowie den Künstler- und Schulungsräumen gibt es ein umfassendes Angebot. Die Leitgedanken des Entwurfs sind vor allem die Vielfältigkeit des Angebots, die Vernetzung der Bereiche, die Materialität sowie die Variabilität der Nutzungen. Diese Kernpunkte sind in allen Bereichen in der ganzen Anlage wiederzufinden. Das Angebot ist breit gefächert und umfasst von Theater und Ausstellungen über Büro und Verwaltung auch eine Auswahl an Freizeitaktivitäten. Durch verschiedene Elemente, wie raumhohe Drehtüren oder große Aussparungen in der Decke, werden diese unterschiedlichen Nutzungen verbunden und es entstehen Blickbeziehungen durch das ganze Gebäude. Es wurde versucht, mit kleinen Eingriffen eine große Wirkung zu erzielen. Deshalb wurden die Umbaumaßnahmen auf die Innenräume konzentriert – so wurde auch die Fassade erhalten.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (SS 14), Betreuer: Prof. Eberhard Schlag, Verfasser: Robert Mikolaizak

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dasge dächt nisde ssees „Das Gedächtnis des Sees“ ist eine Inszenierung im Rahmen der großen Landesausstellung 2016 im Kloster Schussenried und dem Federseemuseum Bad Buchau. Inhalt dieser Landesausstellung sind 4000 Jahre Pfahlbauten. „Das Gedächtnis des Sees“ beinhaltet ein Ausstellungskonzept für das Erdgeschoss im Kloster Schussenried, sowie eine virtuelle Rekonstruktion der Pfahlbausiedlung Horn-Staad aus den Jahren 3910 - 3909 v. Chr. Das Ausstellungskonzept veranschaulicht die versunkene Welt der Pfahlbauten mit szenografischen und architektonischen Methoden und wird so für den Besucher zu einem emotionalen und nachhaltigen Erlebnis. Themen sind unter anderem der Lebensraum Bodensee, die zeitliche Dimension, sowie Sternstunden der Pfahlbauern und deren Entdeckern. Den Höhepunkt der Inszenierung stellt die Möglichkeit für den Besucher dar, die Pfahlbauten mit modernster 3D - Technik zu erkunden. Hierfür werden vier virtuelle Welten, entsprechend den vier Jahreszeiten, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnis entworfen und am Computer rekonstruiert. Das Besondere an der Technik ist, dass der Benutzer vollständig in die virtuelle Welt eintaucht, mit dieser interagiert und so das versunkene Erbe der Pfahlbauten auf eine einzigartige Weise für sich entdecken kann.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (SS 14), Betreuer: Prof. Eberhard Schlag, Verfasser: Sophia Ludigs, Esther Bartkowski

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einevirtuelle rekonstruktio nprähistorisc herbaukultur „Die Pfahlbauten um die Alpen“ sind faszinierende Quellen der frühen Menschheitsgeschichte. Sie geben uns Aufschluss darüber, wie die Menschen vor 6000 Jahren in unserer nahen Umgebung gelebt haben. Leider sind die Fundstellen dieser Pfahlbausiedlungen durch Erosion, Bau- und Baggerarbeiten, moderne Landwirtschaft und Umweltveränderungen bedroht. Daher ist es von umso wichtiger Bedeutung, dieses herausragende Erbe gebührend zu vermitteln, um den Schutz und Erhalt der Fundstellen, sowie die zukünftige Erforschung und Vermittlung der Pfahlbauten langfristig zu sichern. Die Fundstellen der Pfahlbausiedlungen liegen allerdings meist unter Wasser in Seen und Mooren und sind deshalb für interessierte Besucher nicht sichtbar. Aufgrund dessen war das Ziel der Arbeit, diesen unsichtbaren, verborgenen „Schatz“ der frühen Menschheitsgeschichte für ein breites Publikum mittels einer 3D- Brille virtuell sichtbar, vielmehr erlebbar zu machen. Konzept Das Konzept war, einen Jahreszyklus der Siedlung Hornstaad - Hörnle IA im Zeitraum 3910-3909 v.Chr., mit größtmöglicher Immersion, zu simulieren. Folglich wurden, entsprechend den vier Jahreszeiten, vier virtuell begehbare Pfahlbausiedlungen inkl. Kontext entworfen. Die erste ist der Herbst 3910 v. Chr. und somit der Anfang der Gesamtszenerie. Das Ende stellt der Frühsommer 3909 v. Chr., das Jahr des großen Siedlungsbrandes, dar.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (SS 14), Betreuer: Prof. Eberhard Schlag, Verfasser: Jürgen Otterbach

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diezieg elbaste iiningo lstadt Die Ziegelbastei ist eine der letzten, noch erhaltenen Renaissancefestungen Ingolstadts. Seit ihrer Nutzung als Festungsanlage hat sich viel getan und die zahlreichen Veränderungen, sei es zur Verteidigung oder durch die nachfolgenden Eigentümer, haben das Kulturdenkmal immer mehr von seinem ursprünglichen Charakter entfernt. Der heute teils ruinöse Zustand zeigt diese unterschiedlichsten Eingriffe nur allzu deutlich. Diese Zeitschichten angemessen in ein neues Konzept zu integrieren und die Ziegelbastei wieder in ihrer alten Stärke aufleben zu lassen, ließen eine Umnutzung als archäologisches Dokumentations- und Veranstaltungsgebäude zur geeigneten Voraussetzung für eine substanzschonende Entwurfsentwicklung werden. Auf der Grundlage ausgewählter Leitbilder und Haltungen zum Bauen im Bestand schlägt der Entwurf eine schlichte Ergänzung der fehlenden Volumina vor. Er lässt somit den Erd- und die beiden Flügelbauten wieder zu einem neuen Ganzen verschmelzen, das durch ihre neue weitergeführte Treppenanlage den Besucher durchs Gebäude leitet und zugleich einen attraktiven Außenbereich für Seminarteilnehmer auf der großzügigen Dachterrasse anbietet. Lediglich die abknickenden Stufen deuten auf die prägnante innere Fuge hin, die für Jedermann die eindrückliche Geschichte der Ziegelbastei im neuen Lapidarium wieder erfahrbar macht.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting, Verfasser: Sarah Lenk

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hausder musiksa arphilh armonie Die neue Philharmonie für Saarbrücken ist auf dem Landwehrplatz inmitten der Stadt verortet. Die Musik rückt in die öffentliche Wahrnehmung. Das Haus schafft Berührungspunkte, auch für Menschen, die vorher keinen Zugang zur klassischen Musik hatten. Im Zentrum stehen zwei Säle von gleichem Volumen. Der Konzertsaal, mit seiner erstklassigen Akkustik für klassische Musik und ein öffentlicher Saal, der Außenbereich ist. Dieser Saal ist ein Foyer der Philharmonie im Außenraum, aber auch ein Foyer der Stadt, öffentlicher Raum, gegliedert durch seine Topographie in Tribüne und Bühne. Ein Ort, an dem spontane Konzerte stattfinden können, an dem eine eigenständige dichte Atmosphäre herrscht, die sich stark von der anderer öffentlicher Räume unterscheidet. Die Musik mischt sich hier mit den gefilterten Geräuschen der Stadt und umgekehrt. Der Ort wird zum „sowohl-als-auch“-Raum. Der Konzertsaal ist konzipiert als klassischer Shoebox-Saal, der durch die frühen seitlichen Schallreflexionen einen ausgezeichneten Raumschall zur Folge hat. Umschlossen werden diese beiden Säle von einer starken schützenden Schicht, die durch gezielte Einschnitte den Austausch mit Umliegendem zulässt. Diese Schicht ist Raum, in dem Foyer, Gastronomie, Konzerteinführungen und der Backstagebereich der Musiker angeordnet sind. Kommunikative Lufträume verbinden den fließenden Raum über alle drei Geschosse.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Myriam Gautschi, Verfasser: Roman Morschett

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archi tektu rundw ein Die Verbindung von Architektur und Wein hat vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen, sich zu einer eigenständigen Entwurfsaufgabe und Typologie entwickelt. Das geschichtsträchtige und in der Bevölkerung emotional positiv besetzte Anwesen der ehemaligen Winzergenossenschaft in Ingelheim bietet die hervorragende Basis, Architektur als Baustein eines erfolgreichen Wein- und Tourismuskonzept zu entwickeln. Gezielte, aber behutsame Eingriffe in den Bestand und ergänzende Anbauten ermöglichen es, die mehr als 100 Jahre gewachsene Rolle und Bedeutung des Winzerkellers für Stadt und Region fortzuführen. Seine ursprüngliche Funktion, den regionalen Weinbau bei der Vermarktung seiner Produkte zu fördern, wird in zeitgemäß angepasster Form revitalisiert. Dabei steht das Ziel, Attraktivität und Aufenthaltsqualität an einem Ort zu schaffen, der bereits aus seiner Geschichte heraus dafür geeignet ist, im Vordergrund. Das in seinem äußeren Erscheinungsbild nahezu vollständig erhaltene Gebäude ist aus ortstypischem Ingelheimer Muschelkalk erbaut. Das Material nimmt auch direkten Bezug auf das rheinhessische „Terroir“ als Nährboden für die Reben. Dieser Bezug wird auch beim Neubau wiederhergestellt, der sich jedoch in großformatige, glatte Blöcke gesägt, subtil vom Bestand absetzt.

Lehrveranstaltung: Master Thesis, (WS 14/15), Betreuer: Prof. Gerd Ackermann, Verfasser: Anna Droege

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im pr es sum Herausgeber: Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung Brauneggerstr. 55 78462 Konstanz Fakultät Architektur und Gestaltung Organisation und Gestaltung: Herbert Rapp, Prof. Myriam Gautschi, Prof. Lydia Haack, Prof. Eberhard Schlag, Prof. Dr.Ing. Andreas Schwarting, Veronika Ferdinand, Evelyn Prochota Druck: Druckerei DB GmbH Konstanz Konstanz 2015

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