MAP - München Architektur Programm 01/2017

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München Architektur Programm | 01 2017

Im Archiv des Architekturmuseums der TU München Plansammlung in der temporären Unterbringung in der Marsstraße in München Foto: © Anton Heine, Architekturmuseum TUM

Sechs FRAGEN AN

stefan

Behnisch

Stefan Behnisch ist zu Gast am Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen (Thomas Auer) an der TU München. Er betreibt aktuell Büros in München, Stuttgart und Boston und beschäftigt 140 Mitarbeiter. Andres Lepik traf den Architekten zum Gespräch in München. Sie haben reichlich Erfahrungen in Amerika gesammelt und dort zwei Büros gegründet, in Los Angeles und in Boston. Wie wichtig ist es, frühzeitig Auslandserfahrung zu sammeln? Dass die TU München die Studenten verpflichtet ins Ausland zu gehen, halte ich für richtig. Auch das Angebot eines Austauschs der Lehrenden, nicht nur der Lernenden, ist etwas Besonderes. Denn: Wir können die Globalisierung mögen oder nicht mögen, aber an den Realitäten kommen wir nicht vorbei. Wir waren schon in den 1920er Jahren mit einer gesellschaftlichen Globalisierung konfrontiert, die aber nur einigen wenigen vorbehalten war. Heute greift sie in viele weitere Gesellschaftsschichten hinein und setzt früher ein. Von der Schule über die Lehre bis zum Studium lernen junge Menschen heute viel mehr in gegenseitigem Austausch und regen wieder andere an, es ihnen gleich zu tun. Über das fachspezifische Lernen hinaus dient das Wissen um fremde Kulturen als Schutz gegen Tendenzen in Richtung Populismus und Nationalismus. In meiner Generation war das fast muttersprachliche in einer zweiten Sprache noch rar. Sprachkenntnisse und damit Kommunikationsmög-

lichkeiten haben uns definitiv Vorteile im Ausland verschafft. Ein Auftrag in Istanbul und die damit verbundene englischsprachige Abwicklung waren damals der Grund, dass mich mein Vater Günter Behnisch ins Büro geholt hat. Als Professoren bilden wir die nächste Generation aus. Zum verantwortlichen Unterrichten zählt ja nicht die Vermittlung des eigenen Schaffens, sondern dessen, woran man glaubt, dass es den Studierenden helfen wird, in ihrer Generation bestmöglich arbeiten zu können... Für mich ist die größte Motivation in der Lehre, auch selbst Neues zu erfahren – ein bisschen den Puls der Zeit zu spüren. Und da sind die jungen Architekten besser als wir. Wenn ich auf meine Erfahrungen und mein Wissen angewiesen wäre, dann wäre unser Büro noch langweiliger als es schon ist! Dann wären wir wirklich zum Einschlafen. Wir Alten können nicht die treibende Kraft sein, wir können in der Lehre und der Arbeit motivieren, aber ich glaube nicht, dass wir die Themen setzen und besetzen können. Ich habe Lehre immer so verstanden, an vorhandene Ansätze anzuknüpfen, sie zu hinterfragen und dann Hilfestellung zu geben und zu schärfen. Wir sprechen hierbei nicht von der Grundausbildung, von Bauphysik oder Tragwerkslehre, sondern vom Entwerfen. Fritz Haller, mein Lehrer, sagte uns damals, das Architekturstudium sei weitgehend ein autodidaktisches Studium. An Themen interessiert mich derzeit der öffentliche Raum mehr als der Hochbau – das liegt zwangsläufig am aktuellen Wandel der Städte. Deutschland ist unweigerlich ein Einwanderungsland und muss sich diesem Druck der globalen Bewegung stellen – je früher man dies auch politisch anerkennt, desto besser. Wenn Prognosen für das Jahr 2050 davon ausgehen, dass 75 Prozent aller Menschen weltweit in Metropolen leben, sind das insgesamt mehr Stadtbewohner als heute auf der Erde leben. Der öffentliche Raum ist der Kitt unserer Städte, der ihre Qualität ausmacht und unsere Gesellschaft zusammenhält. Auch die Industrie, ihre Forschungsbereiche, Entwicklung und Produktion wird wieder

mehr in die Städte wachsen und von den Rändern oder der »grünen Wiese« in die Zentren verlagert werden. Nur so wird man weiterhin kreative Menschen für die Mitarbeit interessieren können. Weitere spannende Themen sind die energetische und funktionale Sanierung von Gebäuden. Vielleicht können wir mit dem existierenden Bestand intelligenter umgehen – als Alternative zum Neubau. Sehen Sie darin Perspektiven? Durchaus. Allerdings würde ich Bauen im Bestand anders betrachten als mein Kollege Andreas Hild, nämlich weniger als ein Umformulieren als vielmehr als ein Nachverdichten und Umnutzen. Nehmen wir das Beispiel der Arbeitswelten in den Büros der Unternehmen. Großraum und eigener Arbeitsplatz, Kombizone etc – das hat langsam einen Bart. Ich meine, dass die Zukunft der Büros in Kommunikationszentren mit einer relativ kleinen Abteilung von Nomadenarbeitsplätzen liegt oder in Gruppen, die sich irgendwo zur Zwischennutzung für spezielle Projekte einmieten. In Zukunft werden Büroanlagen eine neue Funktion bekommen: Eine große Aufgabe wird sein, Büroräume zu Wohnungen umzunutzen. Sehen Sie ebenfalls Tendenzen in einer der Kernfragen der Architektur, dem Wohnungsbau? Wie ist die Architektur auf die Veränderung der Gesellschaft vorbereitet und gibt es konzeptionelle bauliche Antworten? Man muss unterscheiden zwischen den verschiedenen Formen des Wohnens. Zum einen finden sich Organisationsformen wie Baugruppen oder Genossenschaften und solchen immer wiederkehrenden Initiativen. Zum anderen fordern viele nun andere Lebensformen des Wohnens. Dazu gehören das Nebeneinander von Arbeit und Privatem oder eine Konzentration auf die Förderung der Nachbarschaft. Und gut entwickelte Quartiere mit Kindergärten und Schulen ermöglichen auch ein Leben mit Verzicht auf eigene Autos. Solche Konzepte zielen auf die Aufhebung der schizophrenen Trennung zwischen Leben und Arbeiten. Das hat für Wohnquartiere und die Wohnorganisa-

tion natürlich weitreichende Konsequenzen. Ein weiteres Thema ist die Nachverdichtung. Diese Potenziale sind meistens mit Änderungen der Bauvorschriften gekoppelt. Man kann die Studierenden nur darauf vorbereiten, für Möglichkeiten offen zu sein und immer wieder darauf drängen, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Der Stararchitektenkult scheint gegenwärtig in der Krise. Hat sich auch das Berufsbild des Architekten verändert? Es gibt zwei Wege, die gerade im Widerstreit liegen: eine extreme Kommerzialisierung unseres Berufes und ein Verkommen unserer qualitativ doch interessanten Akquisemethode des Wettbewerbs – und auf der anderen Seite kleine, junge Büros. Sehr spannend. Junge Architekten fokussieren sich oft weniger auf ein Arbeiten in großen Büros und schnelle Selbstständigkeit. Es zeigt sich eine neue Generation, die eher in kleinen Strukturen funktioniert, ausschert aus den Erwartungen und sich gut im kleineren Team entwickelt – und nicht vom Pritzker-Preis träumt. Sie bewundert natürlich BIG, sie bewundert natürlich Hadid – bis Patrik Schumacher wieder eine Rede hält –, aber sie ist realistischer. Und da sind unglaublich gute Leute dabei, die leider aufgrund unseres staatlich organisierten Vergabesystems wenig Chancen haben. Tatsache ist: Wenn ich schon 50 Universitäten gebaut habe, bekomme ich auch die einundfünfzigste – aber das ist ein alter Hut und gleichzeitig ein riesiges kulturelles Problem. Sie glauben sehr stark an das Wettbewerbsprinzip in seinem Grundsatz – und gewinnen auch viele. Was muss man heutzutage tun, um Wettbewerbe zu gewinnen? Zunächst muss die inhaltlich richtige Lösung gefunden werden. In einem Wettbewerb kann man nicht alles richtig machen, er ist in erster Linie eine architektonische Absichtserklärung. Die Pflicht ist, den Anforderungen zu entsprechen, die Kür, darüber hinaus etwas zu versprechen. Je mehr man sich in Details verstrickt, desto mehr Fehler entstehen.


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Montagsreihe: Johannes Norlander

19h | TUM | Raum 1180 | Arcisstr. 21 Johannes Norlander studied architecture in Gothenburg and Stockholm, and graphic design at Stockholm's Konstfack. As a designer, he has developed pieces for Asplund, Nola, Collex and HAY. Since 2010, the office has seen the design and construction of two apartment buildings, and won larger-scale commissions like an addition to Gothenburg's school of economics. The process within the practice is rigorous – never departing from a focus on detail, while working toward layered and multivalent architectural entities. A will to relate to an extended cultural context is at the core of Norlander's work. www.montagsreihe.ar.tum.de

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Vernissage: Theodor Hugues Bauen und Lehren

18 h | TUM Baustoffsammlung | Arcisstr. 21 Theodor Hugues, Ordinarius für Entwerfen, Baukonstruktion und Baustoffkunde, vermittelte angehenden Architektinnen und Architekten das spezifische Qualitätsmerkmal der ‚Münchner Schule’, die Beherrschung der konstruktiven Durchgestaltung eines Entwurfs auf der Basis von Materialkenntnis. Die Ausstellung Ackermann Architekten: Rational Serviceteile Lager © Foto: Jens Weber anlässlich seines 80. Geburtstages gibt einen Burkina Faso Filmtage: Einblick in das eindrucksvolle Schaffen einer stets bescheiden gebliebenen Lehrer- und ArchiChristophe Cupelin tektenpersönlichkeit. Capitaine Thomas www.ebb.ar.tum.de Sankara 18.00 h | Architekturmuseum der TUM in Vortrag: der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 Architekturbüro Eine Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Paul Böhm Ausstellung »Francis Kéré«. Ein Filmporträt aus Archivaufnahmen von Thomas Sankara, der von 1983 bis zu seiner Ermordung 1987 19h | Deutschen Gesellschaft für christliche Präsident Burkina Fasos war. Sankara wollte Kunst e.V | Finkenstraße 4 sein Land befreien und die Denkweisen seiner Die neue Pfarrkirche St. Theodor in Köln Mitbürger ändern, kämpfte gegen die bestehende (2001) ist Mittelpunkt des Vortrags von Paul Weltordnung und stellte die Herrschaft der Böhm. Eine Veranstaltung in der Reihe 12 + 12 zu ausgewählten Sakralbauten in Deutschland Mächtigen seiner Zeit in Frage. www.architekturmuseum.de Anmeldung unter info@dg-galerie.de www.dg-galerie.de TAGung: NOch mehr platz für alle!

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Johannes Norlander: Erweiterung University of Gothenburg © Foto: Rasmus Norlander

Vortrag: »Interkommunale Allianzen« – Vorlesungsreihe Baukultur 13.15h | TUM | Hörsaal 2770 | Arcisstr. 21 Indikator für kluge Erneuerungen gerade in ländlichen Räumen ist eine Baukultur, die aus selbstbewussten und selbst bestimmten Regionen, Orten oder Gemeinschaften heraus entwickelt, getragen und unterhalten wird. Vortrag von Nina Kiehlbrei und Nadja Häupl. www.land.ar.um.de

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exkursion: Im Inneren der Stadt Rundgang durch das Nachkriegsmünchen 17 h | ZI für Kunstgeschichte | Katharinavon-Bora-Str. 10 Rundgang mit Iris Lauterbach, Zentralinstitut für Kunstgeschichte und Sabine Brantl, Kuratorin Archiv, Haus der Kunst. Im Fokus des Rundgangs stehen das Haus der Kunst, das ZI für Kunstgeschichte im ehemaligen Verwaltungsbau der NSDAP und die Hochschule für Musik und Theater München im ehemaligen Führerbau. Der Rundgang gewährt Einblicke in die ursprüngliche Programmierung der Gebäude als Propagandainstrumente der Nationalsozialsten, ihre architektonische Konzeption sowie in ihre Nutzungsgeschichte nach 1945. Eine Gelegenheit, nicht öffentlich zugängliche Räume zu besichtigen. Anmeldung unter: archiv@hausderkunst.de www.hausderkunst.de

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VERNISSAGE: Preis des deutschen Stahlbaues 2016

19.00 h | Haus der Architektur | Waisenhausstr. 4 Ackermann Architekten aus München erhielten iden Preis für das Serviceteilecenter der Firma Rational in Landsberg am Lech. Neben dem Stahlbaupreis vergab die Jury auch zehn Auszeichnungen sowie den Sonderpreis des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) für nachhaltige Stahlarchitektur. www.byak.de

Ev. Akademie Tutzing | Schlossstr. 2+4 Eine Einladung, die Ziele, Strategien und Maßnahmen der Stadtentwicklung aus zivilgesellschaftlichen Perspektiven zu diskutieren und in einem gemeinsamen Papier festzuhalten. Die zweite Tutzinger Erklärung soll als Ermutigung für die Landeshauptstadt München dienen, die nachhaltige Großstadt von morgen zu suchen. Das Ergebnis wird im Anschluss an die Jahrestagung an den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden übergeben. Die Tagung findet vom 13. bis 15.1. statt. Anmeldung schriflich bis 5.1. www.ev-akademie-tutzing.de Vortrag: Stuttgart 21: Ein ganzheitliches Vorhaben zwischen Standort und Verkehrsentwicklung? 18.30 h | Vorhoelzer Forum | Arcisstr. 21 Der öffentliche Verkehr leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, sondern ist Katalysator für eine ökonomisch und sozial nachhaltige Stadtentwicklung. Bahnhöfen kommt hierbei als Bindeglied zwischen dem öffentlichen Verkehr und der Stadt eine besondere Rolle zu. Referenten: Uwe Stuckenbrock, Gunnar Heipp, MVG, Bereich Strategische Planungsprojekte, Alain Thierstein, Lehrstuhl für Raumentwicklung, TUM, Gebhard Wulfhorst, Fachgebiet für Siedlungsstrukur und Verkehrsplanung, TUM. www.ar.tum.de Montagsreihe: PASCAL FLAMMER

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Paul Böhm: Pfarrkirche St. Theodor in Köln © Foto: Dieter Leistner

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Vortrag: Vorfertigung Wolfgang Huss

9.45 h | TUM | Raum 2999 | Arcisstr. 21 Der Gastvortrag findet im Rahmen des entwurfsbegleitenden Seminars »Entwicklung und Integration von Nachhaltigkeitsstrategien in die Entwurfsplanung« am Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der Fakultät für Architektur sowie der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt statt. Themen des Seminars sind neben Vorfertigung und modularem Bauen auch Konzepte des nachhaltigen Bauens wie Design for Disassembly (DfD) oder Cradle to Cradle. Außerdem werden Lebenszyklusbetrachtung von Baustoffen und Gebäuden und deren Berechnungsmethoden betrachtet. www.enpb.bgu.tum.de Vortrag: Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende 18.30 h | Oskar von Miller Forum | Oskarvon-Miller-Ring 25 Bei der Energiewende geht es vor allem darum, die Energieeffizienz zu verbessern, sowohl im Gebäudeenergiebereich, als auch die Mobilität auf Nachhaltigkeit umzustellen. Die Energiewende soll somit zu einer dauerhaft nachhaltigen Energieversorgung führen. Der Kohleausstieg muss heute eingeleitet werden und der Strukturwandel begleitet werden. Referentin: Claudia Kemfert www.oskarvonmillerforum.de

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19 h | TUM | Raum 1180 | Arcisstr. 21 Pascal Flammer’s Arbeiten zeichnen sich einerseits durch baustatische und konstruktive Auseinandersetzungen aus, sowie dem Versuch bestehende Raumtypologien aufzubrechen und auf deren innersten Kern eines Lebensvorschlages zu schälen und auszuarbeiten. Diesen Themen widmet sich Pascal Flammer in seinem Architekturbüro wie auch in seiner zehn jähriBurkina Faso Filmtage: gen Lehrtätigkeit an der Accademia in MendriSeydou Boundaone sio, dem GSD an der Harvard Universität, dem La colère des enfants Sandberg Institute in Amsterdam und zuletzt als soldats Gastdozent an der ETH Zürich. www.montagsreihe.ar.tum.de 18 h | Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 Eine Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Kuratorenführung: Ausstellung »Francis Kéré«. Zum Film: EheFrancis Kéré. malige Kindersoldaten wurden während eines Radically Simple Krieges in ihrem afrikanischen Heimatland von 15 h | Architekturmuseum der TUM in der dem korrupten Politiker Ouédraogo für einen Aufstand angeworben. Um sie zu motivieren, Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 machte ihnen Ouédraogo große VersprechunKuratorenführung mit Ayca Beygo. www.architekturmuseum.de gen, die er nie einlöst. www.architekturmuseum.de

Burkina Faso Filmtage: Bakary SANON Les esprits meurent aussi 18 h | Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 Eine Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Francis Kéré«. Der Film bietet einen westafrikanischen Blick auf die Verhältnisse im Lauf der Globalisierung. Vor diesem Hintergrund erfahren die Abdankung Laurent Gbagbos und der Tod Muammar Gaddafis besondere Beachtung. Haben wir die Logik des Kolonialismus und der Sklaverei hinter uns gelassen? www.architekturmuseum.de

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SYMPOSIUM: PowerSkin Conference

9 h | ICM | An der Point Over the past decades the façade has experienced a change in its role as an adaptive climate control system that leverages the synergies between form, material, mechanical and energy systems in an integrated design. Topics such as building operation, embodied energy, energy generation and storage in context of façades, structure and environment are considered. www.powerskin.org

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Vortrag: Architektur Denken Rainer Vallentin

18 h | Architekturbuchhandlung Werner Türkenstraße 30 Die Seminarreihe »Architektur Denken« richtet sich an Architekten, Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Innenarchitekten sowie an alle, die sich für Architektur, für Philosophie und für das Lesen begeistern können. Thema des Abends: Friedrich Schiller »Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einigen Briefen«. Referent: Dr.-Ing. Rainer Vallentin, Architekt, Stadtplaner, München. Anmeldung erforderlich. www.byak.de

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Burkina Faso Filmtage: Boubacar Diallo La Fugitive

18 h | Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 Eine Veranstaltung im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Francis Kéré«. Zum Film: Westafrika im 12. Jhdt.. Eine geheimnisvolle Reiterin streift durch einen Wald. Zu jener Zeit war es jedoch Frauen verboten, auf Pferden zu reiten. Ein junger Jäger folgt ihr unbemerkt. Sie treffen sich, und der Jäger bietet ihr seine Gastfreundschaft in seiner Hütte an. Sie werden zu Komplizen. Doch weit entfernt suchen bewaffnete Reiter nach der jungen Frau... www.architekturmuseum.de

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Lange Nacht der Architektur

Der nächtliche Streifzug durch die Münchner Architekturwelt steht nicht nur Messebesuchern zur Verfügung, sondern allen an Architektur Interessierten. www.lange-nacht-der-architektur.de

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Feuerwache 4 Schwabing, Niederberghaus & Partner © Foto: Jens Weber


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Preis des deutschen Stahlbaues 2016

Durchgestaltung eines Entwurfs, das spezifische Qualitätsmerkmal der »Münchner Schule«, das weit über die Grenzen Bayerns über Jahrzehnte Maßstäbe setzte, ist eng mit seinem Namen verbunden. Außerdem legte er eigene Schwerpunkte, vor allem in der Raumkunst.. Grundlage und Glaubwürdigkeit von Hugues’ Lehre liefern seine beispielgebenden Bauten, die oft für die evangelische Kirche entstanden, wie das 1975 mit dem BDA-Preis prämierte Rudolf-Alexander-Schröder-Haus in Bergen (1974; 2014), das als ein Schlüsselwerk für Hugues’ Auffassung einer material- und werkgerechten Architektur gelten kann, oder die Jugendtagungsstätte in Michelrieth (1983/84), für die er 1986 den Deutschen Holzbaupreis erhielt.Eine Ausstellung anlässlich seines 80. Geburtstags. Siehe Termine. Öffnungszeiten: Mo-Fr 15-18 h www.ebb.ar.tum.de

Haus der Architektur | Waisenhausstr. 4 Ackermann Architekten aus München erhielten ihn für das Serviceteilecenter der Firma Rational in Landsberg am Lech. Neben dem Stahlbaupreis vergab die Jury auch zehn AusNo Place like Home zeichnungen sowie den Sonderpreis des Bunbis desministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) für nachhaltige Stahlarchitektur. Alle ausgezeichneten ProjekSammlung Goetz | Haus der Kunst te sind nun in der Wanderausstellung zu sehen. Prinzregentenstr. 1 Öffnungszeiten: Mo-Do 9-17 h, Fr 9- 15 h. Mit dem Begriff zuhause verbindet man die Vorwww.byak.de stellung von einem Ort, an dem man sich behütet und angenommen fühlt, wo Traditionen gelebt YONA FRIEDMAN bis werden und sich die Identität entfalten kann. MUNICH SPECIAL Dabei ist es oftmals auch der Platz, an dem unausgesprochene Feindseligkeiten das Leben schwer machen. Öffnungszeiten: Fr-So 10-20 h, Architekturgalerie München | Türkenstr. 30 Do 10-22 h www.sammlung-goetz.de Friedmans Arbeiten umfassen städteplanerische Modelle, theoretische Texte, Film, AnimationsGewinner des film. Die Ideen seiner Manifeste waren visionär bis Städtebaupreises 2016 und seiner Zeit weit voraus; die Megastrukturen und weitere über bestehende Städte, in denen die Bewohner der Zukunft ihre Lebensumwelt flexibel gestalausgezeichnete ten sollten, beschäftigten Generationen von Architektur Planungsreferat | Blumenstraße 31 Architekten und Stadtplanern. Friedmann hat Die Wohnanlage WagnisART der Genossen- die Ausstellung und Installation für die Archi- Theodor Hugues: Schroeder-Haus, Bergen © Foto: Michael Gaenßler schaft Wagnis im Domagkpark hat den Deut- tekturgalerie München konzipiert. Die Umsetnah, näher, augsburg schen Städtebaupreis 2016 gewonnen. Das zung der Installation erfolgt durch Studenten bis Projekt wird zusammen mit weiteren ausge- des Lehrstuhls für Entwerfen und Gestalten. www.architekturgalerie-muenchen.de zeichneten Vorhaben in der Wanderausstellung präsentiert. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-18 h Architekturmuseum Schwaben | Augsburg www.staedtebaupreis.de Theodor Hugues ab Thelottstr. 11 Bauen und Lehren Die Ausstellung zeigt drei Projekte der Fakultät für Architektur und Bauwesen an der Hochschule Augsburg, die sich unter verschiedenen TUM | Baustoffsammlung N0160 Theodor Hugues, Ordinarius für Entwerfen, Aspekten mit dem »Bauen im Bestand« im städBaukonstruktion und Baustoffkunde von 1979 tischen und regionalen Bereich auseinandersetbis 2002, vermittelte angehenden Architek- zen. Betonstelen stehen als abstrakte Zeichen tinnen und Architekten das spezifische Qua- für Baulückenschließungen in Mindelheim, litätsmerkmal der »Münchner Schule«, die Masterarbeiten widmen sich der hochaktuelBeherrschung der konstruktiven Durchgestal- len Thematik des »Theaterquartiers« Augsburg. tung eines Entwurfs auf der Basis von Materi- Öffnungszeiten: Do- So 14-18 h. WagnisArt © Foto: Michael Heinrich alkenntnis. Die Beherrschung der konstruktiven www.architekturmuseum.de

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FRANCIS KÉRÉ. RADICALLY SIMPLE

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne | Barer Str. 40 Der in Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt Francis Kéré gehört zu den wichtigsten Vertretern einer sozial engagierten Architektur. Das Architekturmuseum der TU München präsentiert mit der Ausstellung die bislang größte Überblicksausstellung zu seinen ausgeführten Werken und laufenden Projekten. Neben den Bauten, die er in seinem Heimatdorf Gando geplant und realisiert hat, werden weitere Bauten in Afrika und China, aber auch Projekte und Entwürfe für Deutschland gezeigt, wo er zwei städtebauliche Wettbewerbe gewonnen hat. Öffnungszeiten: Fr-So, Di-Mi 10-18 h, Do 10-20 h www.architekturmuseum.de

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IM GESPRÄCH

ar c hi tektur archiv In einer Zeit des digitalen Entwerfens und Planens von Architektur konzentrieren sich im Gegenzug immer mehr Architekten auf die Gründung von eigenen Archiven. Dazu zählt das Archiv von Herzog und de Meuron in Basel oder Richard Meiers Modellmuseum in New York. Das Archiv des Architekturmuseums der TU München reicht auf eine lange Tradition des Sammelns zurück. Welche Bedeutung und Rolle haben Architektursammlungen heute für Forschung, Dokumentation und Entwurf? Wir fragen Anja Schmidt, die die Sammlung seit sieben Jahren betreut. Wie lange gibt es die Sammlung des Architekturmuseums schon? Was findet sich dort? Die Sammlung greift auf eine Geschichte von fast 150 Jahren zurück! Mit Gründung der Polytechnischen Schule, der Vorgängerin der heutigen TU München, entstanden 1868 die ersten Lehrsammlungen für die Architektenausbildung. Die darin enthaltenen Zeichnungen, Modelle, Reliefs und Vorlagenwerke dienten zur Ausbildung der angehenden Architekten und bilden den Grundstock des heuti-

gen Archivs. Zu nennen sind hier vor allem die wertvollen Plansammlungen Carl von Fischers oder Leo von Klenzes. Die Benennung „Architektursammlung“ erfolgte 1912 mit dem Zusammenschluss der Lehrsammlungen und der Einrichtung einer Konservatorenstelle. In der Folge wuchs die Sammlung durch Eingaben der Architekturprofessoren, Schenkungen und in den seltensten Fällen Erwerbungen. Aktuell umfasst das Archiv mehr als 500.000 Pläne und Zeichnungen, 200.000 Fotografien und 1300 Modelle von fast 2400 Architekten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählen Arbeiten von Architekten wie Friedrich von Thiersch, Theodor Fischer, Richard Riemerschmid, Paul Schmitthenner oder Paul Schneider-Esleben. Dabei sind die Projekte nicht nur auf Bayern oder Süddeutschland bezogen, sondern durch die internationale Ausrichtung vieler Architekten weltweit anzusiedeln – und wir sammeln kontinuierlich weiter. Beherbergt das Archiv auch rein digitale Bestände? Diese Frage ist interessant und beschäftigt uns zur Zeit sehr. Bisher liegen zwar nur wenige Filme und Fotografien in digitaler Form auf den Servern des Rechenzentrums, wir stehen aber an einem historischen Wendepunkt. Die Planungen und Entwürfe der aktiven Architekturbüros basieren zunehmend auf computergestützten Verfahren. Damit sind auch die Bestände, die später an das Museum übergeben werden, nahezu vollständig digital gespeichert. Die Erschließung des Materials für eine langfristige Aufbewahrung wird damit zunehmend im Fokus stehen. Das Ziel ist, neue Methoden und Standards der Archivierung von digitalem Material auch für die Architektursammlungen zu finden. In Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek der TU München erarbeiten wir gerade ein zukunftsfähiges Speicherkonzept für digitale Architektennachlässe, stehen dabei aber noch ganz am Anfang.

Wie wird das Archiv genutzt? Die Sammlungsbestände werden zum einen im Rahmen der universitären Lehre, z.B. in Vorlesungen und Seminaren oder bei Archivführungen gezeigt. Zum anderen sind sie Thema wissenschaftlicher Symposien oder Vorträge. Der direkteste Zugangsweg ist aber der Besuch des Archivs vor Ort. Nach Voranmeldung können Besucher die Bestände einsehen. Natürlich können keine Gesamtnachlässe vorgelegt werden, dafür ist das Material meist viel zu reichhaltig. Aber einzelne Projekte oder Projektgruppen werden gerne bereit gestellt.

Francis Kéré im Architekturmusum der TU München, Foto: A.M. TUM

WELTGESCHICHTEN DER ARCHITEKTUR. URSPRÜNGE, NARRATIVE UND BILDER 1700–2016 Nördlicher Lichthof | ZI für Kunstgeschichte Katharina-von-Bora-Straße 10 Von 1700 bis zur Zerstörung der Ruinenstadt Palmyra 2015 sind unterschiedlichste Formen der Geschichtsschreibung der Architekturen der Welt erschienen. Die Ausstellung widmet sich von der vergleichenden Kulturgeschichte der Aufklärung bis zu den nationalen Narrativen des 19. Jhdts., von den völkischen Interpretationsmodellen zum Unesco-Weltkulturerbe. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-20 h www.zikg.eu

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und gab uns Ratschläge für die Einarbeitung und Identifizierung nicht zugewiesener Projekte. In den letzten Wochen kamen zwei volle Archivschränke mit Plänen von Josef Wiedemann hinzu, die uns seine Tochter als Ergänzung des bereits im Archiv vorhandenen Bestandes überlies. Und die Nichte des Ministerialrats Hans Heid wird uns im Januar Materialien zum Wiederaufbau der Bayerischen Staatsoper, der Jesuitenkirche St. Michael oder dem Staatstheater am Gärtnerplatz übergeben. Spektakulär ist ein ganz besonderer Neuzugang: Es ist ein über 70 Blatt starkes Design Package des World Trade Centers. Fritz Auer hatte als junger Architekt im Büro des US-amerikanischen Architekten Minoru Yamasaki mitgearbeitet und Gibt es eine Online-Recherche? es als Erinnerungsstück erhalten. Nun schenkte er Ja, und diese ist auch besonders wichtig. Bei es dem Architekturmuseum! der großen Anzahl der Archivalien, die in der Sammlung des Architekturmuseums bewahrt Welche Bedeutung haben Architekturwerden, würde man ohne eine Datenbank kaum sammlungen heute für Forschung, zurechtkommen. Früher waren die Bestände Dokumentation und Entwurf? über bebilderte Karteikarten recherchierbar, Das sind ja drei ganz unterschiedliche Bereiche. aber das gehört schon seit langem der Kurz gesagt, ist die Architektursammlung ein WisVergangenheit an. Der Online-Zugang erfolgt sensspeicher, der Informationen in vielfältigster über die Plattform DigitAM, die in Kooperation Form zur Verfügung stellt. Sei es im Bezug auf mit der TU Bibliothek betrieben wird. Die historische Baustile und Bautechniken, oder Benutzer können darin nach Architektennamen, im Bezug auf das Leben und Werk einzelner nach Orten und nach Projekten suchen. Mehr als Architekten. Nirgendwo sonst können Ent50.000 Planzeichnungen und Skizzen sind darin wurfs- und Bauprozesse so direkt an der Quelsogar schon mit Bild vorhanden. (mediatum. le nachvollzogen werden. Jede Architekturform ub.tum.de). ist historisch verortet und steht damit in einem direkten oder indirekten Bezug zu zeitlich vorWas waren denn die letzten und vielleicht an gegangenen Bauten. Sei es, weil historische spektakulärsten Neuzugänge? Stilelemente übernommen oder ganz bewusst Besonders stolz sind wir darauf, dass im vermieden werden. Dass die nachwachsenden letzten Jahr der Gesamtnachlass des Münchner Architekten Kenntnisse über die ErrungenArchitekten Otto Steidle in unsere Sammlung schaften ihrer Vorgänger haben und auf dieser übergegangen ist.. Aus dem Freundeskreis Klaviatur spielen können, ist nicht unwichtig. des Architekturmuseum meldete sich Aufgabe der Architektursammlungen ist es in erfreulicherweise eine Spenderin, die Gelder diesem Zusammenhang, die Bestände zu hüten, für die Restaurierung und Inventarisierung der aber gleichzeitig für die Öffentlichkeit zugängPläne zur Verfügung stellte. Sehr gefreut haben lich zu machen. Was Forscher, Denkmalpfleger, wir uns auch über die Zeichnungen und Modelle Kuratoren oder Architekten aus diesem wertvoldes Architekten Andreas Brandt. Noch kurz vor len Schatz machen, ist allerdings genauso indiseinem Tod telefonierte er mehrfach mit uns viduell wie die Nutzer selbst.


Die Zeitschrift Planphase No 06 Winter 2016/2017 erscheint im Januar 2017. Aus der aktuellen Ausgabe: »A Convenient Future« – Ein Artikel über die Region Tohuku in Japan nach dem Erdbeben 2011 vom Fotografen Max Creasy und dem Architekten William Galloway / frontofficetokyo. Foto: © Max Creasy

Herausgegeben von der Fakultät für Architektur und dem Architekturmuseum der Technischen Universität München Arcisstraße 21, 80333 München www.ar.tum.de | www.architekturmuseum.de Assistenz der Redaktion: Magdalena Müller MAP-Kooperationspartner: Schnitzer&. Nächster Erscheinungstermin: 01.02.2017 Redaktionsschluss: 23.01.2017 Die Texte sind den Pressemitteilungen der Veranstalter entnommen. Gerne können Sie »MAP-München Architektur Programm« in gedruckter Version für einen Kostenbeitrag von 25 € pro Jahr abonnieren oder sich für den digitalen Newsletter anmelden. Bitte schreiben Sie an map@architekturmuseum.de


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