Markus Treml H채user
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HAUS Hitze, Kälte, Regen, Wind... Die Naturgewalten drängen unsere Spezies seit Anbeginn der Kulturen temporär in Behausungen – Schutzhüllen, um unseren Energie- und Emotionshaushalt im Lot zu halten. Die Wohlfühlzone des Menschen ist ein schmale. Wir bedürfen mit Regelmäßigkeit der Abgrenzung gegenüber den Bedingungen der Natur, aber auch der uns umgebenden sozialen und menschengemachten Umwelt. Im Lauf der Menschheitsgeschichte haben sich je nach Klimazone, Kultur und Tradition die unterschiedlichsten Formen von „Häusern“ entwickelt. In Mitteleuropa spielt sich Leben mit all seinen Ebenen für die meisten Menschen heute überwiegend innerhalb von Häusern ab. Wir spielen, lernen, arbeiten, essen und ruhen meist drinnen. Das Haus fungiert weiterhin als Schutzhülle und Abgrenzungsbox, seine Form jedoch variiert. In der vorliegenden Serie entspringen die gemalten Häuser wohl intuitiv der Bautradition meines kulturellen Hintergrundes – es handelt sich aber um keinerlei Abbildung oder Nachahmung bestehender Hausformen. Der Weg zu diesen Bildern war ein anderer: Ich hatte eine Serie in Holz geschnitzter Porträt-Skulpturen vorerst abgeschlossen; eine äußerst kontrollierte, zielgerichtete Vorgangsweise war über einen langen Zeitraum vonnöten gewesen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Daraus entsprang zu diesem Zeitpunkt das starke Bedürfnis nach einer offeneren Arbeitsweise. Zunächst bestimmte ich daher nur Material und Bildgröße. Ich begann spielerisch mit Ansätzen, die in gewisser Weise anknüpften an frühere Serien – wie etwa die gemalten Köpfe aus den 90er-Jahren. Allerdings stellte sich dabei sehr bald Unzufriedenheit ein – ich merkte, dass es mir nicht möglich war, unmittelbar an das früher Erarbeitete anzuschließen. Es galt also, noch einen Schritt zurückzugehen: Farbkleckse (mit und ohne Pinsel), gestische Pinselstriche und -hiebe, monochromes Über- und Zumalen etc. ergaben Wandel und neue Strukturen. Alles war erlaubt, auch wenn vorerst optisches Ungenügen vorhanden war. Durch vielfaches Überarbeiten kam es zu Verdichtungen und Wiederholungen, bei deren Betrachtung sich hausähnliche Assoziationen einstellten. So begann ich zu spezifizieren und dieses Sujet zu verfestigen. Für den Begriff „Haus“ kristallisierte sich allmählich ein visuelles Kürzel heraus. Diese Form der Fokussierung ermöglichte mir, die Lust am Malakt zu steigern, nicht ins Beliebige der unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten zu gleiten, die Farb- und Formqualität immer wieder aufs Neue auszuloten und am Ende eine gesteigerte Variationsbreite zu erreichen. MT 2015
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Markus Treml 1956 in Gmunden geboren, studierte von 1977 – 1982 Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst Wien sowie an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. 1982 Studienabschluss mit Diplom für Bildhauerei. Seither freischaffender Künstler. Zahlreiche Auftragsarbeiten im privaten und öffentlichen Bereich. Ausstellungen im Inund Ausland. Markus Treml hat sich an diversen Symposien beteiligt und wurde mehrfach ausgezeichnet, ua. wurde ihm der Wiener-Festwochenpreis für Plastik zuerkannt. www.markustreml.at
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Herausgeber: Markus Treml Fotos:
Josef Thallinger (Repros)
Gestaltung: Peter Putz · www.ewigesarchiv.at
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Kontakt:
Markus Treml In der Point 41 4813 Altmünster Österreich
Tel./Fax: +43 76 18 / 6039 Mobil: +43 650 722 27 84 markustreml@gmx.at www.markustreml.at
© Markus Treml, 2015
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