FUTUR III Bilder zur Zeit für Morgen

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FUTUR III Bilder zur Zeit für Morgen

FUTUR III

Bilder zur Zeit für Morgen

FUTUR III Bilder zur Zeit für Morgen

Mit breadedEscalope · Catalin Betz/Raphael Volkmer Simone Dueller/Natalie Ofenböck · Gerhard Fillei Gerhard Fresacher · Katharina Gruzei Daniel Hosenberg · Eginhartz Kanter · Hanno Kautz # klaun # · Cornelius Kolig · Gerhard Maurer Andreas Perkmann Berger · Arnold Pöschl Peter Putz · Pamela Rußmann · Meina Schellander Herwig Scherabon · Stylianos Schicho MA:HST [Martin Dueller & Herwig Steiner] Herwig Turk · Anna Vasof · Markus Zeber Mit einem Statement von Peter Weibel


FUTUR III Bilder zur Zeit für Morgen * Die Futur II ist die sogenannte vollendete Zukunft. Man verwendet sie, um zu vermitteln, dass eine Handlung zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits abgeschlossen sein wird. Die Futur III existiert als grammatikalische Bezeichnung nicht, wird für die Ausstellung allerdings als Manifestation des Futur III definiert.

Vor der Pandemie, in der Pandemie, nach der Pandemie. Was soll die „neue Normalität“ sein? Eine Welt im Umbruch? Den Bildern, die unsere Zeit prägen, sollen nicht nur weitere „Bilder“ gegenübergestellt sondern der Versuch unternommen werden, diese Bilder zu überlagern. Die Ausstellung FUTUR III stellt inhaltlich nicht den unsicheren Status Quo in den Mittelpunkt, sondern will einen Fokus auf die Wahrnehmung von Kunstwerken in der Jetzt-Zeit lenken und auf das Wirken der KünstlerInnen. Es werden Werke zu sehen sein, die zur Zeit entstehen; in den verschiedensten Medien, angefangen bei Malerei, Fotografie und Video über Installationen sowie Werke, die jetzt mit den digitalen Möglichkeiten arbeiten und/oder das Internet als Präsentationsort nutzen und erweitern. Darüber hinaus gilt es Werke zu würdigen, die – trotz ihres Entstehungszeitpunkts weit vor Covid-19 – immer noch viel zu erzählen haben, deren Bedeutung sich verschoben hat, die sich mit ihrer Zeitlosigkeit auch in den Kontext der Ausstellung einreihen können. Die Kraft der Kunstschaffenden gilt es in dieser Ausstellung zu bündeln und damit auch einen Dialog zu eröffnen, bei dem am Ende nicht nur Fragezeichen stehen.

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Markus Zeber, Flaschen, 2019/20, Bierflasche – mundgeblasen „Ein alter „Braun-Reiseföhn“ bläst die Glut als kleine Turbine hin zur gewünschten Temperatur, welche sich bei der Bronze (1400°C) aus Steinkohle und beim Glas (600°C) aus einem selbst gefällten, 150 Jahre alten, chinesischen Götterbaum erzeugt. In beiden Fällen geschieht dies in meinem offenen Kamin, der an sich von mir zum Heizen des Ateliers genutzt wird. Im Falle dieser beiden Arbeiten wurde der Ofen etwas modifiziert. Bierflaschen „Flaschen“: Dass das Trinken auch ein Teil des künstlerischen Prozesses ist, soll hier nicht Teil dieser Arbeit sein, doch sind der Rohstoff die leeren Flaschen meines Studios. Mich interessiert der Prozess, das Material und das Volumen als bildhauerisches Vokabular. Der ganze assoziative und formale Rest natürlich schwingt mit.“ www.markuszeber.at Markus Zeber, geb.1979 (A), lebt in Wien. Studium: 1999–2005 TU-WIEN Architektur (Diplom); 2009–2010 Akademie in Krakau, 2006–2011 Universität für angewandte Kunst (Diplom). Stipendien: 2010 MAK - Schindler Stipendium / Gruppe XXX ; 2015 Atelierstipendium Lande Kärnten / Paris; 2016 Jahresstipendium bildende Kunst - Lande Kärnten. Lehre: 2006–2014 TU-Wien; seit 2017 Universität für angewandte Kunst Wien; seit 2019 Kunstuniversität Linz

Herwig Turk

Markus Zeber

Herwig Turk, Schichtung, 2020, Röntgenbildbetrachter, 18 x 39 x 14 cm Die Uferzone des Tagliamento, in der Nähe von Osoppo, zeigt eine landschaftliche Überformung, die bezeichnend erscheint für die zivilisatorische Nutzung einer Naturlandschaft in Mitteleuropa im Jahre 2020. In der Uferböschung finden sich Überreste der Infrastruktur und der Gebäude, die in Osoppo durch die großen Erdbeben im Jahre 1976 zerstört wurden. Diese Überreste verbinden sich mit den Sedimenten und angeschwemmten Materialien zu einem zeitgenössischen Konglomerat, in dem die Ufervegetation wurzelt und einen neuen Kreislauf eingeleitet. Die Krisen finden einen Niederschlag in der Schichtung des Ufers und der Morphologie des Flussbettes. Erdbeben, Hochwasser, Erosion, Verklausung und Inselbildung sind immer schon Teil der Dynamik die den Flusslauf bestimmt. Diese formenden Faktoren sind zyklisch, kehren in unregelmäßigen Abständen wieder und verbinden sich mit den Materialien, die von den Siedlungen entlang des Flusses in das Landschaftsbild eingespeist werden. Insofern liegen die Krisen oder Veränderung in dem Maße vor uns wie sie hinter uns liegen, das ist im mikrobiologischen Kreislauf nicht anders als in anderen ökologischen Kreisläufen. www.herwigturk.net Herwig Turk lebt und arbeitet in Wien. Seine Projekte kreieren Berührungspunkte im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Wissenschaft. Ausstellungen ua. im MMKK Museum Moderner Kunst Kärnten Klagenfurt, im MAK Museum für angewandte Kunst in Wien, im Seoul Museum of Art in Südkorea, im Neues Museum Weserburg in Bremen, im TESLA Labor für Medienkunst in Berlin, in der Galerie Georg Kargl in Wien und bei der Transmediale in Berlin. 3


Herwig Scherabon, Days, Weeks, Months, 2020 Augmented reality experience, smartphone & screen Die Arbeit ist weder Kunst noch Design, weil sie weder kritische Fragen stellt, noch auf bestehende Probleme Antworten gibt. Es ist ein Spiel mit den Mitteln des Social Media (Face Filter) und dem eigenen Körper. Die Faszination mit dem Selbstbild ist eine diffuse Substanz, die unsere Sinne verhüllt. Oft ist die Beziehung zwischen Betrachter und Bildschirm wie die eines Wirtes zu seinem Eindringling. In Momenten, in denen wir auf uns selbst zurückgeworfen sind, kleben wir gelangweilt an unseren Bildschirmen. Oder kleben die Bildschirme an uns? Die Sicht halb versperrt, die Gedanken taub und immer auf uns selbst reflektiert. https://scherabon.com

Gerhard Fillei

Herwig Scherabon

Herwig Scherabon ist ein österreichischer Künstler, der mehrfach mit Preisen europäischer Institutionen ausgezeichnet wurde. Zurzeit ist er in Wien stationiert und hatte Ausstellungen unter anderem in Berlin, Paris, New York City und Seoul. Er widmet seine Arbeiten digitalen Interpretationen von Natur und sublimen Phänomenen. Die Ergebnisse sind oft aber nicht ausschließlich audiovisuelle Installationen mit computergenerierten Bildern.

Gerhard Fillei, Vertrautes Land, 2020, 100 x 150cm, Acryl, Bleistift und Farbstift auf Sperrholz in den wiederkehrenden zeiten großer umbrüche / und tiefgreifender Veränderungen / über all die vielen Jahre / die innenwelten / die hellen und die dunklen / die schatten / und lichter / die tiefen und höhen / all diese spuren / sind mit einem mal / vertrautes land Die Arbeit lehnt sich an den Begriff der „Topografie“ im geologischen Kontext. Wir können unsere Lebensgeschichte als biografische Topografie bezeichnen. Als in uns eingeschriebener Ort der Erinnerung. Schicht für Schicht, Jahr für Jahr, bildet sich unsere individuelle Lebens-Struktur mit den ihr eigenen Tiefen und Höhen, Unregelmäßigkeiten und vielfältigen Formen. Indem wir sie erinnern und immer wieder neu sehen, sie Tag für Tag durchschreiten und unbeirrt immer weiter und weiter wandern, machen wir uns diese Landschaften langsam unbemerkt zu eigen. Eines Tages dann erkennen wir überrascht: Alles vertrautes Land. Ich habe schon oft an diese Inhalte gedacht, Skizzen gemacht, alles wieder verworfen. Erst während der Wochen seit dem Lockdown wurde mir bewusst, dass ich diese Gedanken gerne analog auf ein großes Format bringen möchte. Eines Morgens bin ich in tiefer Stille erwacht, hab mich auf den Weg gemacht und einfach angefangen. Gerhard Fillei ist ausgebildeter Goldschmied und arbeitet seit 1983 als freischaffender Künstler, Filmemacher und Ausstellungsdesigner. Seine Arbeit umfasst neben Malerei und Film auch Konzeptarbeit, ortspezifische Performance, Installationen sowie soziale Interventionen. 4


Eginhartz Kanter

Eginhartz Kanter, taking away, Japan / Österreich 2018. Full-HD / color, sound, 6:42 Minuten taking away zeigt die nächtlichen Gassen der Millionenmetropole Tokyo. Durch ihre Ausleuchtung wirken die menschenleeren Orte beinahe kulissenhaft. Die Szenerien der Stille werden durch eine unautorisierte Intervention jäh unterbrochen. Ein riesiges, schwarzes Objekt bewegt sich langsam durch die Bildausschnitte. Es ist rechteckig und erinnert in seinen Maßen an einen Bildschirm oder Videoscreen. Wie ein unheimlicher Raumteiler schiebt es sich durch die engen Gassen, verdeckt dabei große Teile des Videobildes und schafft so temporär veränderte Raumsituationen. Die düstere Aura der verlassenen, nächtlichen Straßenzüge wird in der Arbeit unterstrichen. Zugleich nimmt taking away Bezug zur Ur-Angst der Menschen vor der Dunkelheit – der Achluophobie – die vor allem im Kindesalter stark ausgeprägt ist. Weiters weckt die schwarze Wand Assoziationen zu Bühnenelementen und überhöht so den kulissenhaften Charakter der Orte. https://eginhartz.wordpress.com Eginhartz Kanter studierte Bildende Kunst, Kulturwissenschaften und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien, der Kunstuniversität Linz und der Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Lyon. Er arbeitet mit Film, Video, Fotografie und Installation und bewegt sich dabei stets im Kontext des öffentlichen Raums. Er zeigte seine Arbeiten bisher u.a. in der Galerie 5020 in Salzburg, in der Galerie Peresvetov Pereulok in Moskau, im S.Y.P. Artspace in Tokio und bei der 18. Media Art Biennale Wroclaw.

MA:HST [Martin Dueller & Herwig Steiner],

MA:HST [Martin Dueller & Herwig Steiner]

Die gebotenen Hände, 2020, Video-reenactment auf Acrylglas In ihrer Videoinstallation „Die gebotenen Hände“ (auch: Studio und die Hände zweier Künstler) stellen MA:HST das wohl am häufigsten reproduzierte ikonische Bild von Albrecht Dürer nach. Zwei Hände, von zwei gegenüberliegenden Seiten projiziert, versuchen sich an einem Punkt zu treffen um zusammen das gemeinsame Ganze, das Vorbild abzubilden. Immer wieder finden sich die beiden Hände der Künstler im zaghaften Tanz, verlieren sich wieder, im Laufe der aufgezeichneten Performance von 14 Minuten in sich ständig verändernder Konstellation. Spürbar wird die Angst vor Berührung. Die 14 Minuten Länge eines Durchgangs stehen für die durchschnittliche Inkubationszeit der COVID-19-Infektion von 14 Tagen. Die Plexiglaswand wiederum ist die Projektionsfläche unserer Tage, sie steht für Schutz und die Hoffnung von der unsichtbaren Gefahr verschont zu bleiben, gleichzeitig symbolisiert sie die Trennlinie mittels der Verkäufe vonstatten gehen, nicht zuletzt von der Politik an die Medien. Dieses politische Protokoll gibt auch den Ort vor, an dem nun die Arbeit von MA:HST erscheint: Eine scheinbar durchsichtige Wand, die allerdings auch schon von Abrieb gezeichnet ist. www.dueller.at www.herwigsteiner.net www.vimeo.com/herwigsteiner Das Künstlerdoppel MA:HST (ausgesprochen: Mah heast), bestehend aus dem Medienkünstler Herwig Steiner und dem Theatermacher Martin Dueller, versucht die verschiedenen Zugänge und jeweiligen Spezialgebiete in einer gemeinsamen Form zu bündeln. Die Schnittstellen und Überschneidungen ergeben neue Arbeiten, die nun mit diversen Medien realisiert werden. Seit Jahren arbeiten die Beiden in unregelmäßigen Abständen und Kontexten zusammen, eine Zusammenarbeit mit streng künstlerischer Intention gab es allerdings erst einmal 2014 mit der Arbeit „Kleidertausch“. 5


Catalin Betz und Raphael Volkmer, {Nobody is an Island} – eine gestalterische Auseinandersetzung mit der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Das Projekt „Nobody is an Island“ ist ein Open Call für eine künstlerische, gestalterische Auseinandersetzung mit der Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens und bietet eine Plattform für das Sichtbarmachen der eingesendeten Beiträge. Der Call war vom 1. Mai bis 31.Mai geöffnet und hat Einsendungen aus 14 verschiedenen Ländern und drei Kontinenten erhalten. Die unterschiedlichen kreativen Perspektiven sind auf der Webseite www. nobodyisanisland.cc für jeden zugänglich und einsehbar. Das Ziel des Projektes ist es, ein neues gesellschaftliches Narrativ zu unterstützen, das von einer optimistischeren Weltanschauung getragen wird und durch die finanzielle Existenzsicherung eines Bedingungslosen Grundeinkommens zu mehr Kooperation und Solidarität und ökologischer Nachhaltigkeit führen kann.

Catalin Betz und Raphael Volkmer

Catalin Betz, geb. 1992 in Heidelberg, studierte 2012–2017 Kommunikationsdesign in Würzburg, Hamburg und Bozen. Nach kurzem Exkurs in die Studiengänge Philosophie und Kunstgeschichte begann sie 2018 mit dem Master „Social Design – Arts as Urban Innovation“ an der Universität für Angewandte Kunst Wien, den sie im Juni 2020 beendete. Während des Masterstudiums Beschäftigung mit sozio-kulturellen Themen wie dem Klimawandel, dem Wandel der Arbeit, dem Degrowth Konzept, mit der dem System geschuldeten Selbstoptimierung und mit der Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens. Raphael Volkmer, geb. 1989 in Dachau, studierte von 2010–2015 Design und Kunst in Bozen und Jerusalem und arbeitet seit 2014 als freischaffender Gestalter mit genossenschaftlichen Unternehmen, Kulturbetrieben und öffentlichen Einrichtungen in Bozen, Amsterdam, München und Wien. Seit 2017 studiert er am Master für Social Design in Wien, gründete dort parallel Precious Plastic Vienna, eine offene Werkstatt für Plastik-recycling und engagiert sich für die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens im Verein Generation Grundeinkommen in Wien.

Stylianos Schicho, FALL, Kohle auf grundierter Leinwand, 2012, 200 x 170 cm

Stylianos Schicho, Foto: Peter Kainz

„Mein Themenfokus war es schon immer, gesellschaftlich relevante Strömungen, Spannungen und Verwerfungen zu beobachten, um sie in Kunst zu verwandeln. Kurz gesagt, soziale Geschehnisse zu kartografieren und abzubilden. Hinzu kommt, dass meine Bildformate meist unweigerlich konfrontieren. Ich möchte, dass sich im Betrachter der Gedanke aufdrängt, dass diese, bereits durch das Format bedingt, Nähe erwünschen, ja beinahe erzwingen. Für die Figuren in meinen Bildern bedeutet dies aber zugleich, dass ihre Vermummungen kein sicherer Schutz mehr sind. In vielen meiner neueren Arbeiten drehen die Figuren mit ihren semi-transparenten Körperhüllen den BetrachterInnen den Rücken zu. Man erkennt daran eine gewisse Verweigerungshaltung, ein Abwenden, vielleicht den ultimativen Rückzug. Mit starken Kohlestrichen ziehe ich zudem eine beharrliche, kreisrunde Begrenzung um die Protagonisten. Ihr Territorium wird hart abgesteckt. Sie sind ausgeliefert, nur der weiße Umraum der Leinwand bietet noch etwas Freiheit. Die aktuelle Situation hat in meinen Augen eine rasante, politische und gesellschaftliche Sprengkraft entwickelt. Nicht nur seit Covid-19 sehen wir eine Diskrepanz zwischen den Interessen des Einzelnen und des Kollektivs. Jetzt ist sie aber unweigerlich spürbar. Wieviel kreativer Raum wird uns finanziell, physisch und psychisch noch bleiben? Haben wir noch Luft nach oben? Das sind essenzielle Fragen, die beunruhigen, aber gestellt werden müssen.“ www.stylianosschicho.com Stylianos Schicho, 1977 geb. in Wien, Malerei-Studium Mkl. Herzig, Universität für angewandte Kunst Wien, Diplom 2005. Zahlreiche Ausstellungen, Projekte und Ausstellungen im In- und Ausland.

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Pamela Rußmann

Pamela Rußmann, Libertè, 2020, C-Print, 40 x 60 cm mit skandinavischer Holzrahmung Am 23. März 2020, also in den ersten Tagen des durch die Pandemie bedingten Lockdowns, hat die Fotografin Pamela Rußmann begonnen, Porträtfotos über Videotelefonie anzubieten. Wie vielen anderen EPUs der Kreativwirtschaft wurde auch ihr von einem Tag auf den anderen die Existenzgrundlage entzogen: alle Aufträge storniert. Diese Shootings über Webcam liefen naturgemäß nicht so ab wie im echten, analogen Leben: sie erforderten eine intime, kommunikationsintensive Zusammenarbeit zwischen Fotografin und Porträtierter und waren ein fotografisches Experiment mit den digitalen Möglichkeiten. Fotografiert wurde mit regulärer Ausrüstung, die Fotos wurden danach bearbeitet wie bei einem normalen Shooting auch, aber es wird nicht kaschiert, dass es sich um ein zeithistorisches Dokument handelt: Der spezielle Look eines abfotografierten Computerbildschirms bleibt. www.pamelarussmann.at

# klaun #

Pamela Rußmann, geboren 1975, lebt und arbeitet als Fotografin und Journalistin in Wien und in der Steiermark. Stationen u.a.: 1996 bis 2020 Redakteurin, Moderatorin & Gestalterin für den ORF (u.a. Radio FM4, Ö1 & TV-Latenightshow „Willkommen Österreich“). Seit Anfang 2020 Redakteurin & Formatentwicklerin für das Podcast-Label OH WOW. Seit 2004 als Porträtfotografin tätig (u.a. im Auftrag für Rowohlt Verlag, Die Zeit, Akademie des Österr. Films, Magazin Datum, Wirtschaftsagentur Wien uvm). Zahlreiche Ausstellungen u.a. Riotfestival (2019), Galerie Rudolf Leeb (2019).

# klaun #, Faust, 2020, ca. 15 x 15 x 5 cm, Betonguss. „Ein klares Statement für die Freiheit der Kunst!“ Zur Geschichte einer Faust aus Beton, die zum Symbol der Wiener Stimmung wurde – Gespräch mit Videokünstlerin Sophie Lux und dem Künstlerkollektiv # klaun # Die WIENER STIMMUNG hat ein Symbol: die Faust. Aus Beton. Eines Morgens im März war sie aus den Stufen der Stiege vor dem Burgtheater herausgewachsen, aus ihnen hervorgestoßen. Als wollte das stumme Gestein protestieren, aus der Enge, der Verbautheit hinaus in die Stille der vom Lockdown lahmgelegten Stadt. Sophie Lux, Videokünstlerin, hat die Faust gleich bemerkt, fotografiert und zum Symbol der Video-Reihe gemacht. Wann ist Dir die Faust am Burgtheater aufgefallen, Sophie? „Vertraute Ort erscheinen ja nach längerer Abwesenheit wie neu. So geschehen vor ein paar Wochen auf den Weg zum Burgtheater-Portier. Schon von weitem stand da das Burgtheater einsam. Es fehlten die Leute, die sonst wie üblich an sonnigen Tagen sitzend auf der Haupttreppe verweilen. Dieser merkwürdige, kantige Schatten am Treppenabsatz fiel auf: Es schien, als wäre dem Theater während der Quarantäne ein steinerner Appendix gewachsen. Ein halber Durchbruch.“ https://www.burgtheater.at/ein-klares-statement-fuer-die-freiheit-der-kunst 7


Anna Vasof

Anna Vasof, Hitting my Head Inside the House, 2020, Kinetic Sculpture, 33 x 38 x 165 cm, Wood, Styrofoam, Textile My clone hits her head inside her house. annavasof.net Anna Vasof is an architect and media artist. Born in 1985, she studied architecture at the University of Thessaly (2010) in Greece and Transmedia Art (2014) at the University of Applied Arts Vienna. Since 2004 her videos and short movies have been presented in several festivals, some of them winning distinctions. She’s currently writing a Ph.D. thesis about an animation technique that she develops and at the same time working on designing and building innovative mechanisms for producing critical and narrative videos, actions and installations.

Gerhard Maurer, geb. 1967 in Klagenfurt, Fotograf und Kulturarbeiter. Zahlreiche freie Projekte im Kontext von Alltagskultur, Architektur, Heimat und Identität, Ausstellungen und Buchveröffentlichungen. 2017 veröffentlichte er gemeinsam mit Elisabeth Steiner im Verlag Johannes Heyn das Buch „Fremdenzimmer – Beobachtungen und Erfahrungen in einer Flüchtlingspension“, 2020 erschien im Ritter Verlag das Buch „Land der Moderne“ von Lukas Vejnik mit einem Fotoessay von Gerhard Maurer. 2016 gründeten Maurer und Gudrun Zacharias in Klagenfurt den »Raum für Fotografie« als einen Ort der öffentlichen Auseinandersetzung und Vermittlung zeitgenössischer Fotokunst. 8

Gerhard Maurer

Gerhard Maurer, What are we waiting for, Fine Art Print, 60 x 90 cm Der Klagenfurter Fotograf Gerhard Maurer dokumentierte seine Familie, sein Zuhause, aber auch sein unmittelbares Lebensumfeld: Die leere Stadt und ihre nähere Umgebung während einer Zeit, in der Social distancing zur Überlebensstrategie wurde. Immer wieder suchte er den Blick vom Wohnraum nach außen, bewegte sich durch die Stadt und ihre Naherholungsgebiete und fotografierte Menschen, denen er auf seinen Streifzügen begegnete. Das Fotoessay ist eine sehr persönliche Bestandsaufnahme und Spurensuche während intensiver Tage zwischen Unbehagen, Bedrohlichkeit und Ungewissheit . . www.raumfuerfotografie.at


Daniel Hosenberg, public sink, 2019, 90 x 60 m Acrylfarbe auf bedruckter PVC Plane „Seife. Mehr. Wasser. Es schäumt. Ich reibe meine Hände. Presse sie fest aneinander. Es schäumt. Mehr. Ein leicht chemischer Geruch breitet sich aus. Ich reibe fest. Auch zwischen den Fingern bis zu den Handgelenken. Handrücken nicht vergessen. Das Wasser legt sich über den Schaum und nimmt ihn mit. Die Hände sind rot vom kalten Wasser. Der Schaum ist weg. Der Geruch bleibt. An den Händen und in der Nase. Ich blicke in den Spiegel und denke mir: aqua – man. www.hosenberg.at

Hanno Kautz

Daniel Hosenberg

Daniel Hosenberg, geboren 1985 in St.Veit an der Glan / Österreich, aufgewachsen in Klagenfurt am Wörthersee und St.Georgen am Längsee, studierte von 2007 bis 2010 an der Hfbk Hamburg. Lebt und arbeitet in Wien. Einzel- und Gruppenausstellungen seit 2008 unter anderem in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und der Ukraine

Hanno Kautz, sicher, 2020, 40 x 30cm, Fotoprint auf Alu-Dibond mit 4mm Acrylglas Aus seinen analogen Lichtinstallationen „fragile“ und „stabil“ generiert Hanno Kautz Abbilder fiktiver Räume und erzählt damit Geschichten vom Leben in veränderten Realitäten. www.hannokautz.com Hanno Kautz (*1970 Klagenfurt). Studium der Architektur an der TU Wien (Diplomarbeit: Licht in Kunst und Architektur) Einzel- und Gruppenausstellungen in Kärnten, Wien, Niederösterreich, Hamburg, Brüssel, New York Arbeitsbereiche: Kunst am Bau, Installationen im öffentlichen Raum, Bühnenbild, Lichtkunst, Zeichnung, Malerei. Mitglied des Kunstvereins Kärnten. Vorstandsmitglied bei Lendhauer; www.lendhauer.org 9


Andreas Perkmann Berger, NOUVEAU, 2020, 145 x 95 cm Digitaldruck und Acryl auf PVC, auf Holztafel kaschiert Das Werk ist aus einer Serie von Tafelbilder, bei der eine digital bedruckte PVC Bahn auf eine Holztafel kaschiert und anschließend mit Acrylfarben übermalt wird. Das Motiv des Digitaldrucks ist ein Ausschnitt aus einem großformatig hergestellten Ursprungsbild. Dies ist Ergebnis eines am Computer ausgearbeiteten dreidimensional Modell. Die Übermalung mit Acrylfarben, zum großen Teil mit weißer Farbe, dient dazu, das vorhandene Bildmaterial zu reduzieren. Hier wurde in einem zweiten Moment mittig am Bild der Schrifzug „NOUVEAU” angebracht. Der Begriff des „Neuen” knüpft an ein Nachdenken über das Versprechen eines Neubeginns an, das Schlagwort wurde mittig über das Bild gesetzt, wie es in vielen Fällen von ganzseitigen Werbungen, zum Beispiel in Modezeitschriften zu finden ist. www.perkmannberger.com

Peter Putz, Reinhold Duschka, 2020, Filzstift/Karton, 35 x 27 cm. Aus einer Serie von Portraits, entstanden ab Beginn der Corona-Ausgangsbeschränkungen. Reinhold Duschka (* 1900 Berlin; † 1993 Wien) war ein österreichischer Kunstschmied, der die jüdische Chemikerin Regina Hilde Kraus und ihre zehnjährige Tochter Lucia von Anfang 1939 bis April 1945 in seiner Werkstätte für Kunsthandwerk in der Mollardgasse 85 a, im 6. Bezirk Wiens (Werkstättenhof) versteckte. Duschka, der mit dem Vater befreundet war, gewährte Regina und Lucia Unterschlupf und Schutz vor Verfolgung und Deportation in seiner Werkstätte, obwohl er wusste, dass er sich damit in Todesgefahr begab. Im April 2013 wurde eine Gedenktafel für Duschka an der Fassade in der Mollardgasse angebracht. Der Schriftsteller Erich Hackl hat dazu das Buch „Am Seil“ veröffentlicht. Das Studio von Peter Putz befindet sich im Werkstättenhof. www.ewigesarchiv.at Peter Putz arbeitet seit 1980 am Ewigen Archiv, einer Enzyklopädie der Wirklichkeiten. 10

Peter Putz

Andreas Perkmann Berger

Andreas Perkmann Berger: 2011–2014 Studium der Textuellen Bildhauerei (Klasse Heimo Zobernig), Akademie der Bildenden Künste, Wien; 2001– 2009 Studium der Architektur an der Universität Innsbruck und ETSAM Madrid. 2013 Gründung vom Kunstraum SUPER, Wien; 2018 Kunst am Bau Wettbewerb, Brunnen Hauptplatz Villach, 3. Preis; 2017 Nominiert für den Walter Koschatzky Kunstpreis; 2016 START Stipendium für Bildende Kunst, Bundeskanzleramt Österreich


Arnold Pöschl

Arnold Pöschl, CoV 19 Lockdown, Kaija, Nora und Jano, Krumpendorf am Wörthersee, 2020, C-Print auf AluDibond, 80 x 120 cm „In meinem aktuellen Fotoprojekt setze ich mich mit der weltweiten Corona Krise auseinander und mit den gesellschaftlichen Herausforderungen, die eben diese Notsituation erfordert. Da Reisen stark beschränkt sind, halte ich mich geographisch in meiner Heimatstadt Klagenfurt und in Großraum Klagenfurt Land auf und zeige die weltweite Krise in einem nahen Umfeld, welches mir zugänglich und vertraut ist. Für das erste Kapitel des Fotoprojektes fotografiere ich Menschen, die sich während der Ausgangsbeschränkungen hauptsächlich zu Hause aufhalten – immer von draußen in den privaten Innenraum hinein...“ www.arnoldpoeschl.com Arnold Pöschl geb. 1981 in Klagenfurt. Seit 2009 ist er als freier Fotograf in Klagenfurt und Wien im Bereich Werbung, Portrait und Reportage tätig. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Ausstellungen im In- und Ausland. Arnold Pöschl unterrichtet außerdem als freier Lehrbeauftragter Fotografie und Fotografietheorie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Katharina Gruzei

Katharina Gruzei, YAW, Video, 4K/HD, 14 Minuten, Farbe, Ton, 2019/2020 In ihrer Videoarbeit “Yaw” vereint Katharina Gruzei unter dem Begriff der „Goldhaube“ zwei vermeintlich ferne Welten. Neben dem brauchtümlichen Kopfschmuck, der mit diesem Ausdruck bezeichnet wird, trägt auch das militärische Luftüberwachungs-System Österreichs den Namen „Goldhaube“. Die Künstlerin greift diesen Aspekt auf und widmet sich dem „Heimatschutz“ im doppelten Sinne; dem Brauchtum und dem Militär. Während das österreichweite Netz aus Radaranlagen über die Grenzen Österreichs wacht, bewahrt das Brauchtum Traditionen und hält sie über stetige Wiederaufführung aufrecht. Beiden Goldhauben ist dabei inhärent, dass sie das „Eigene” über die Grenzziehung zum „Anderen“ definieren. Eine Kreisbewegung zieht sich dabei durch das gesamte Video und referiert auf die beiden in sich geschlossenen Systeme, die gerade in ihrer Isolation und der klaren „Grenzziehung“ Zugehörigkeit stiften sollen. www.katharinagruzei.com Katharina Gruzei studierte Bildende Kunst in der Klasse für Experimentelle Gestaltung, sowie Kulturwissenschaft an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Ihre Werke werden in internationalen Ausstellungen, bei Biennalen und Festivals gezeigt. Katharina Gruzei erhielt Auslandsstipendien fur Los Angeles, Paris und Moskau, New York und Tokio, wo sie neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch eine internationale Ausstellung kuratierte. Derzeit lebt und arbeitet Katharina Gruzei in Linz und Wien.

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Meina Schellander

Meina Schellander, Raumzelle, 2012/17 Alukonstruktion, schwarzer Stoffmantel, mobil, 207 x 91 x 91 cm Die Raumzelle bedeutet Protest, Rückzug, Distanz, Schutz. Meine Haltung bestimmt die Form, die Aktion – nicht nur in Zeiten wie diesen. Die aktuellen Gegebenheiten vermitteln ein Gebot der Distanz. Sie entstand 2012 als aktionistischer Prototyp zur Übernahme des Kärntner Kulturpreises für bildende Kunst während der noch blauen politischen Verhältnisse in Kärnten und wurde 2017 wie geplant fertiggestellt als eine mobile umhüllte Konstruktion mit einem Fenster samt Jalousie an der Vorderseite und zwei ausfahrbaren Laden u.a. für Bilder zur Ansicht (remrec_or). Ein seitlich angebrachter Reißverschluss am schwarzen Stoffmantel ermöglicht den Zutritt in die Zelle mit eingebautem Sitz; von innen hochziehbare Stoffteile erlauben die veränderbare Sicht nach außen und den entsprechenden Kontakt des Außen ins Innere, ferner die Laden mit Inhalt hinaus- und hereinzuschieben, eine Galerie auf Abruf. An einer weiteren Außenseite des Mantels befindet sich ein Text-Fach. Meina Schellander, geb. 1946 in Klagenfurt. Ab 1966 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Mkl. Melcher) Viele ihrer Installationen, Objekte und Arbeiten sind in „traditionellen“ Materialien ausgeführt, besonders Stein und Metall. Die plastischen Arbeiten „Kopfergänzungen“ der späten 1970er und 1980er Jahre wurden von grafischen Studien, die als Vorbereitung eine gewichtige Rolle spielten, begleitet. Schellander ist Mitglied der Wiener Secession und im Kunstverein Kärnten. 12


breadedEscalope

breadedEscalope, Twentytwenty Lounge Chair, Bricolage, 2020 Erdnüsse, Baustahl, Polypropylen, Polyestergurte, ca. 75 x 75 x 75 cm ‚Twentytwenty Lounge Chair‘ ist die Neuinterpretation einer Ikone der Designgeschichte. „Es gab eine Ära, in welcher der ideale Lebensentwurf an der Inszenierung von materiellen Werten festgemacht wurde. Es gibt eine Zeit danach.“

Gerhard Fresacher

breadedEscalope wurde 2008 von den Kärntnern Sascha Mikel, Michael Moser (Tatschl) und Martin Schnabl in London gegründet. Die drei Designer, die gemeinsam an der Londoner Kingston University studiert haben, besetzen mit ihrem Kollektiv breadedEscalope die Grauzone zwischen experimentellem Design und Bildhauerei. Mit selbst aufgelegten Kleinserien, performativem Handwerk und Installationen erforscht man den ideellen Wert der Dinge und die Zukunft der Arbeit. Werke von breadedEscalope werden im internationalen Kontext ausgestellt, zuletzt wahrend der Vienna Biennale am MAK, im Rahmen der Jerusalem Design Week, und in der Frederieke Taylor Gallery in New York. breadedEscalope erhielt 2018 den Staatspreis fur experimentelles Design.

Gerhard Fresacher, shakespeares faust, 3-teilig, je 60 x 80 cm, Mischtechnik auf Leinwand Das tryptichon „shakespeares faust“ ist ein personell auf christoph grissemann abgestimmtes display und wird für die ausstellung adaptiert. www.dark-city.at/gerhard-fresacher/ gerhard fresacher, * 1972 / black phaseDJ / dark person / black one macht kunst & theater. wien moskau doha kiev klagenfurt krumpendorf. kunststudium wien bei prof. erich wonder / bernhard kleber / paulus manker / karl welunschek, leitete die initiativen: ballhaus klgft / sirius theaterhalle 04 / nationalteam um georg timber trattnig / yamamoto airlines / label minus1 / darkCity ev / raum8 / diorama krumpendorf. preisablehnungen in kärnten und nordrhein-westfalen. theater und ausstellungen u.a. in hamburg düsseldorf wien ukraine ljubljana moskau kiev und doha. lebt und arbeitet in wien und kärnten 13


Natalie Ofenböck und Simone Dueller

Natalie Ofenböck und Simone Dueller, #gemeinsamgetrennt 100 Zeichnungen, 2 Künstlerinnen, 2 Städte Das Instagram-Projekt #the100dayproject bildete den idealen Auftakt, für den Versuch, 100 Tage lang täglich ein gemeinsames Bild zu zeichnen – also zwei Bilder, die abends digital zu einem zusammengeführt werden. Die Aufgabenstellung dafür kommt täglich abwechselnd von Nino Mandl (Der Nino aus Wien) und Martin Dueller in Form von Sätzen oder Phrasen, die die beiden Künstlerinnen dann zeichnerisch umsetzen. Dabei entstehen digitale Collagen aus zwei Bildern, die digital, mit Tusche oder Aquarell gezeichnet wurden und sich zu einem Bild vereinen. Täglich wurden die Bilder auf den Social Media Profilen von Natalie Ofenböck und Simone Dueller veröffentlicht. Mit dem ersten Tag der Ausstellung endet auch das Zeichenprojekt. Das Projekt läuft seit 7. April 2020 online bis 15.Juli 2020. www.ofenboeck.com http://simone.dueller.at Natalie Ofenböck studierte in Wien und Antwerpen. Arbeiten in den Bereichen Illustration, Grafik, Literatur und Musik. Texte und Melodien für Krixi, Kraxi und die Kroxn. Zuletzt: Musik für Geschichten aus dem Wiener Wald im Werk X zusammen mit Nino Mandl. Veröffentlichungen: 2016 Das grüne Album – Natalie Ofenböck & Der Nino aus Wien; 2012 Fräulein Gustl – Schnitzlerband; 2012 Die Gegenwart hängt uns schon lange zum Hals heraus – Krixi, Kraxi und die Kroxn. Simone Dueller, geb. 1983 in Villach; Konzeptkünstlerin, DJ, Autorin und Illustratorin. Die Arbeiten reichen von filigranen Tuschezeichnungen, Aquarellen, und Collagen über Performance bis Lyrik und sind meistens spartenübergreifend. Sie macht Kunstvermittlung für Kinder, organisiert Kulturveranstaltungen und kuratiert unter dem Namen „Damensalon“ Konzeptabende, die um Feminismus und Rollenklischees kreisen. 2019 stellte sie mit der Autorin Monika Raffelsberger-Raup ihr erstes Kinderbuch „Pekko“ fertig. Lebt mit 3 Kindern, 2 Katzen und 1 Mann in Villach. 14


Peter Weibel

Peter Weibel, Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und Direktor des Peter Weibel Forschungsinstituts für digitale Kulturen an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, gilt als ein zentraler Akteur der europäischen Medienkunst. Als Künstler, Theoretiker, Kurator sowie Verfasser und Herausgeber zahlreicher Publikationen ist er an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft tätig. www.peter-weibel.at

Cornelius Kolig

Weibel ist Professor em. für Mediengestaltung und -theorie an der Universität für angewandte Kunst in Wien und war Professor für Video und Digitale Kunst an der State University of New York in Buffalo (1984–1989) sowie Gründungsdirektor und Leiter des Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt/Main (1989–1994), Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig (1993–1999) und Chefkurator der Neuen Galerie in Graz (1993–1998). Er leitete u.a. die Ars Electronica in Linz (1986–1995), die Biennale von Sevilla (BIACS3, 2008) sowie die 4. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst (2011).

Cornelius Kolig, DANKE! 2006, Geh- und Sitzhilfe mit zwei Kunsthänden und zwei Greifzangen für eine distanzierte Entgegenahme von Auszeichnungen. www.kolig.at Cornelius Kolig, geb. 1942 in Vorderberg/Kärnten, studierte 1960 bis 1965 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Dobrowsky und Max Weiler. 1975 gemeinsam mit Hans Staudacher und Gotthard Muhr offizieller Vertreter Österreichs bei der XIII. Biennale von São Paulo. Seit 1979 arbeitet Kolig am „Paradies“ in Vorderberg im Gailtal in Kärnten, dem Geburtsort von Cornelius Kolig, wo auf einem etwa 5.000 m2 großen Areal im Laufe von vier Jahrzehnten zahlreiche Gebäude und Gartenelemente für die darin versammelten Objekte und Installationen entstanden sind. 15


Rahmenprogramm Mittwoch, 15. Juli 2020, 19 Uhr Natalie Ofenböck & Simone Dueller lesen: gemeinsam getrennt Sprachakrobatik trifft Wortspielereien. Texte zu Bildern und Texte wie Bilder. Lyrik, die aus der Zeit gefallen ist. Gemeinsam lesen Natalie Ofenböck und Simone Dueller getrennt alte und neue Texte. Unzusammenhängendes fügt sich in einer Lesung zusammen. Samstag, 5. September 2020, 10 Uhr The Corona Files ... so far // a.c.m.e,Jeder Tag ein Eintrag. Beginnend mit 14. März 2020 hat das a.c.m.e,-Kollektiv jeden Tag zumindest einen Eintrag in einem virtuellen Tagebuch verfasst, das seither als Dokumentation der Zeitentwicklungen dient. In dieser performativen Lesung werden erstmals alle Einträge chronologisch ausufernd gelesen. Nicht auszurechnen, wie lange das dauern wird. Ermüdungserscheinungen vorprogrammiert. Kunstvermittlung Zurück in die Zukunft! In diesen Sommerworkshops beschäftigen wir uns mit den vielen spannenden Beiträgen dieser Ausstellung und experimentieren mit Kunstformen wie Fotografie, Zeichnung und Objektkunst. Gemeinsam lernen wir auf einer Reise durch die Ausstellung die KünstlerInnen anhand ihrer Werke kennen und kommen ihrer Kunst beim eigenen Arbeiten näher. Mit Simone Dueller & Sabine Dittl Workshops Freitag, 24. Juli 2020, 18 – 20 Uhr: Workshop für Erwachsene Samstag, 25. Juli 2020, 10 – 12 Uhr: Workshop für Kinder & Jugendliche* Donnerstag, 6. August 2020, 10 – 12 Uhr: Familienvormittag Freitag, 21. August 2020, 18 – 20 Uhr: Workshop für Erwachsene Samstag, 22. August 2020, 10 – 12 Uhr: Workshop für Kinder & Jugendliche* Führungen & Workshops sind für Gruppen ab 6 Personen jederzeit möglich! *Kinder unter 3 Jahren bitte in Begleitung einer Aufsichtsperson. Materialbeitrag: 2,Aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnenzahl bitten wir um Anmeldung unter: Tel. 0699 11 88 3791 Simone Dueller

Datenschutz ist uns wichtig! Besuchen Sie www.villach.at/datenschutz für weitere Informationen. Während dieser Veranstaltung werden Foto- und/oder Videoaufnahmen angefertigt, die in Print- und Online-Kanälen veröffentlicht werden können.

Galerie Freihausgasse · Galerie der Stadt Villach · Freihausgasse, A – 9500 Villach Tel.: +43(0)4242 / 205-3420 und/oder -3450 · kultur@villach.at · www.villach.at Ausstellungsarchitektur: finnworks. Botschafter: Martin Dueller Galerieleitung: Edith Eva Kapeller Mittwoch, Donnerstag, Freitag: 9 – 13 und 14 – 18 Uhr · Samstag: 9 – 15 Uhr Ausstellungsdauer bis 5. September 2020

Gestaltung: Peter Putz · www.ewigesarchiv.at

Veranstaltungen und Galeriebesuch unter Berücksichtigung der offiziellen Covid-19 Regelung mit „gebührendem Abstand“.


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