Walter Pilar – Schriftsteller (v_05)

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Peter Putz

Das Ewige Archiv The Eternal Archives · ∞

Walter Pilar Schriftsteller


FĂźr Walter


Drei Monate sind vergangen, seit Walter Pilar am 1. Jänner 2018 die Kellertreppe hinabgestürzte. Ich sichte meine mit „Walter Pilar“ beschrifteten Hängeordner, die mit Briefen, Zeitungsausschnitten, Lesungsankündigungen und Verlagsprospekten gefüllt sind, blättere in seinen Büchern, lese immer wieder Abschnitte darin, schaue mir in meiner Datenbank einige der vielen Fotos und Videos an, die ich im Laufe von rund vier Jahrzehnten von ihm aufgenommen habe. Das Video „Walter Pilar – Schriftsteller“ stellte ich kurz nach seinem Tod zusammen – eine Kurzversion davon wurde auf Bitte seiner Frau Gerti bei der „Verabschiedung“ im Urnenfriedhof vorgeführt. Heute, am Ostersonntag, sitze ich in Langwies im Salzkammergut am Wohnzimmertisch, zurückgekehrt von einer Wanderung um den Offensee, draußen scharfer Wind und Regen. Ich möchte einige Zeilen für die Broschüre schreiben, die ich „für Walter“ zusammenstellen möchte, möchte nicht „über ihn“ schreiben – das wäre vermessen, dazu reichen meine schriftstellerischen Fähigkeiten bei weitem nicht. Unser Verhältnis zueinander war wohl „wechselhaft“ – es war von großer Nähe über lange Zeit und von immer wieder aufflackernden Konflikten insbesondere in den letzten Jahren gekennzeichnet. Bei meiner kurzen Rede in Linz habe ich von einer unserer oft ziemlich zäh geführten Auseinandersetzungen berichtet – auch um ein Beispiel für den meist recht grotesken Charakter bzw. Anlass zu geben: Walter war zur Installation „Floating Piers“von Christo an den IseoSee in Norditalien gereist, er ist „am Wasser gewandelt“, war davon tief beeindruckt, geradezu beseelt. Nach seiner Rückkunft hat er Hans Kienesberger und mir dringend nahegelegt, auch hinzufahren und mit eigenen Augen zu sehen. Ich war deutlich zurückhaltend, meinte in etwa, dass mich an Christos Projekten die Zähigkeit beeindrucken würde, mit der so umfangreiche und schwierige Projekte geplant und gegen viele Widrigkeiten realisiert werden, dass dieses sicherlich besonders beeindruckend sei, auch offensichtlich eine große Zahl an Besucher*innen anziehen würde, die alle sehr beeindruckt seien – allein: ich würde sicher nicht hinfahren. Meine Skepsis stützte sich auch darauf, dass ich gelesen hatte, dass eine oberitalienische Fabrik während neun Monaten rund 200.000 Schwimmkörper aus Kunststoff produziert hatte, Quadratkilometer von Plastikplanen hergestellt worden waren – ich konnte mir schwer vorstellen, dass all dieses Material in irgendeiner Weise nachhaltig verwertet werden konnte. Diesem „Ausgangsmaterial“ entstammten in der Folge eine Reihe von teils bissigen E-mails und Briefen auf beiden Seiten. Allerdings: bei unserem nächsten Treffen zu Allerheiligen in Ebensee gingen wir

dann ins Kaffeehaus, redeten und scherzten mitsammen, als hätte es nie einen Streit um ein Christo-Projekt gegeben. Meine ersten Erinnerungen an Walter entstammen der Zeit, als ich noch ins Gymnasium Bad Ischl ging und er ab und zu meinen Vater Karl (später: Abel) besuchte, um mit ihm seine ersten schriftstellerischen Arbeiten zu besprechen und beide sich in die Bibliothek in den ersten Stock zurückzogen, um über Trakl, Hölderlin, die Mystiker und wohl Gott und die Welt zu diskutieren. Später dann Treffen auf der Straße, weiteres Kennenlernen – Begegnungen, die Walter Pilar in einigen Lebenssee-Büchern ausführlich beschrieben hat – wofür ich ihm danke. Walter war gemeinsam mit Hans Kienesberger und mir Herausgeber der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ (1979 – 1981) und der „Konsulent für atmosphärische Geschichte(n)“ der Bildmanufaktur Traunsee. Ich verdanke Walter Pilar viel – Verweise auf kleinste (Sprach-) Details, präzise Beobachtungen, ein Ausgehen vom Kleinsten um auf große Zusammenhänge zu verweisen. Manche Neologismen, Begriffe, Wendungen habe ich von ihm übernommen bzw. verwende ich noch heute gerne. Seine Bücher sind für Leser*innen eine Herausforderung – auch für mich. Sicherlich keine Bücher, die von Anfang bis Ende in einem Zug gelesen werden können, dazu sind sie meiner Meinung nach zu detailreich, durch die von ihm so geliebten Dialektpassagen zumindest für mich streckenweise mühsam zu lesen. Obwohl ich den Ebenseer-Dialekt kenne und schätze – ich spreche ihn selber nicht und die Umsetzung von seinen peniblen phonetischen Nachbildungen in inneren Klang gelingt mir nur selten. Gut „funktioniert“für mich das erratische Aufschlagen seiner Bücher, das spontane Einlassen, Eindringen in seine Sprachwelt. Immer wieder entdecke ich Sätze, die mich mitreißen, Erinnerungen hochsteigen lassen, mir Vertrautes in neuem Licht erscheinen lassen. Walter Pilar war ein „Seins-Schriftsteller“ – seine Texte beinhalten und formulieren präzise feinste und kleinste Aspekte seiner und auch unser aller Welt und weisen auf Randbereiche hin, um sie in (s)ein Sprach- und Lebensuniversum zu integrieren. Ich wünsche mir, dass seine Bücher gelesen werden – die Ausrede, dass seine Texte nur dann verständlich wären und zugänglich, wenn er selbst sie in seinen grandiosen Lesungen vortragen würde, lasse ich jedenfalls für mich nicht gelten.


Langwies, Linz, Wien | AT · 1974 – 2015

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Linz | AT · 2018

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Langwies | AT · 1980 – 2015

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Gmunden | AT · 2015

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Foto: Stefan Liewehr

DER TRAUNSEHER 1978 – ‘81 und die Bildmanufaktur Traunsee Hans Kienesberger · Walter Pilar · Peter Putz

Der TRAUNSEHER Nr. 8, erschienen am 17. April 1981: Walter Pilar · „Einbilder und Aussätze zur geistigen Umtagung“ „Der TRAUNSEHER ist ein Versuch, die herkömmlichen sattsam bekannten Formen des Kunstbetriebs zu unterlaufen bzw. zu umgehen.“ „Der TRAUNSEHER“ war eine Bild-Text-Edition – ein frühes „Multiple“ – die von Hans Kienesberger, Walter Pilar und Peter Putz in den Jahren 1979–1981 herausgegeben wurde, gedacht als Independent-Produktion, als Gegenposition zum Galerien- und Kunstbetrieb, der elitär und überholt erschien. Walter Pilar war der „Konsulent für atmosphärische Geschichte(n)“. 12


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© Bildmanufaktur Traunsee · Kienesberger · Pilar · Putz, 1979


Ironismus in Beispielen Walter Pilar (Text zum TRAUNSEHER Nr. 4, 1980) „Der TRAUNSEHER ist ein Versuch, die herkömmlichen sattsam bekannten Formen des Kunstbetriebs zu unterlaufen bzw. zu umgehen.“ So lautete die erste öffentliche Charakterisierung unseres Druckwerks in der ersten Nummer. Mit dem Erscheinen weiterer Nummern kamen andere Definitionen und Einordnungsversuche dazu. Wieweit sie und die bisher vorliegenden 3 Nummern des TRAUNSEHERs dazu beitrugen, ein brauch­bares Organ unserer Seher&Leser zu werden, ist so oder anders gesehen fraglich (obwohl uns diese mäeutische Situation gleichzeitig günstig erscheint, da sie Gedanken und kritische Wertungen zu provozieren vermag). Trotzdem wollen wir auf dieser „Papierstraße“, vor allem zur Klärung aufgetretener Missverständnisse, versuchen, Geschichte(n) unserer An- & Absichten zu erschreiben: a) Im Lauf 10 bis 15jähriger (teils bewußt-un­bewußt, teils bewußt) künstlerischer Tätigkeit waren 3 Zimmer von 3 Männern immer ange­räumter geworden mit Bildern, Texten, Entwürfen, Objekten etc. b) Der traditionelle Kulturvermittlungsbetrieb in seiner Wettbewerbsfunktion und deren Folgen (Auratisierung Einzelner, Wucherpreise, Protekionismus, elitäre Dünkel, Vernisaschsaufereien, apolitische Träumereien, usw.) widert uns an. c) so vereinigten sich Hans Kienesberger, Walter Pilar & Peter Putz, durch den Wind verschiedener Zufälle begünstigt (z.B.: lokale Nachbarschaft, ähnliche Intentionen durch ähnliche Lebensformen) mit ihren bildnerischen & literarischen Produkten zur Bildmanufaktur Traunsee (BMT), um u.a. das Druckwerk „Der TRAUNSEHER“ herauszugeben+), mittels dem sie veröffentlichungs­werte Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeit preisgünstig an die Frau bzw. an den Mann bringen wollten. Bisher liegen 2 sogenannte Spradernummern ++) vor, d.h. Partikel unserer in den Kosmos explodierenden bzw. exportierbaren Konzentrations­energien wurden sicht- bzw. lesbar. Ab der Nummer 4 (der Schulnummer) werden wir unsere kreativen Energien thematischen Schwerpunkten unterordnen: Nr. 4 – Schule (mit Fortsetzungsabsichten), Nr. 5 – Sport ( bzw. Schule-Fortsetzung), dann Faschismus in der Vergangenheit (z.B. KZ Ebensee) & Alltagsfaschismen, Architektur, öffentliches & privates Leben (z.B. Recht, Gerichtsbarkeit, Verwaltung, ärarische Besitzverhältnisse in ihrer Wechselwirkung mit dem individuellen bzw. sozialen Leben), Wirklichkeitstheater & Puppenspiel (z.B. Theater um der Erotik Willen), eine Traumsehernummer, usw. . . .

Aber („Nur nicht in Ruhe, Ordnung & Sicherheit verblöden!“) auch in Zukunft wird es „Spradernummern“ geben, Überraschungen (z.B. sicher immer ein anderes Erscheinungsbild als in den vergangenen Nummern) & Spezialitäten (z.B. Aufarbeitungsergebnisse von aufgefundenen Nachlässen; siehe „Nigala“-Nachlass oder Schulbuchfunde seit 1900). Hoffentlich erweitern wir noch unsere (bisher größtmögliche) Breite bzw. unser Spectrum zu einem ansehnlichen Specktrumm, unsere Vielfalt zu Vielfalten & Verunsicherungschancen zu Schanzensaltos. Vorsicht! Grundsatzerklärungen: Wir wollen die verschiedenen Drucktechniken unserer Gegenwart gebrauchen, um Bilder bzw. Texte in jeweils adäquater Weise vervielfältigen zu können; so schilderten wir bisher in folgenden Druckverfahren: Stempel-, Linol-, Sieb-, Offset-, Schablonendruck, Vervielfältigung mittels Wachsmatritzen (Abziehapparat), Fotokopien, Überdruck vorliegender Drucke (siehe Marshallplan-Ö-karte, polnische Atlasblätter), Fotografien, Spritzschablonen (auf Druckträger Plastik-Tanhänger). Keinesfalls wollen wir sein ein Druckwerk, welches Großkünstlertum bzw. dessen schweigende, staunende oder dumme Bewunderer erzeugt bzw. Künstlerdenkmäler errichten will, sondern wir möchten gerne medial verschwiegene Aktivitäten bzw. deren Resultate präsentieren. So durchsieben wir lokale, überregionale, internationale & kosmische Innen- & Außenrealität, filtern sie mittels unseres Unbewußtoder Bewußtseins & reproduzieren die solcherart entstandenen oder entstehenden Imaginationen, Gedanken, Empfindungen etc. mittels angeführter (s.o.) bzw. noch zu erweiternder Druckverfahren (in ironischer Grundtendenz bzw. teilbewußter Fehlerhaftigkeit). Dadurch wollen wir unseren Konsumenten, Kritikern, Bei- & Zuträgern & uns selbst die Möglichkeit einräumen, sodass sie ihr durch die Medien verrücktes Bewußtsein zurechtrücken können, hin auf ihre wirkliche Existenz, die meistens in den Medien nicht oder verzerrt vorkommen. Dass es so sei wie beschrieben bzw. dass es noch mehr sein könnte als beschrieben werden konnte (zeigt sich hier eine Kumulierungstendenz nach mehr, mehr . . nimmermehr?) hoffen Die Herausgeber & Mitarbeiter Anmerkungen: +) Weitere Pläne der BMT: Edition illustrierter Märchen, ev. einer Clobuchreihe (siehe erste Ansätze dazu in den Ösen in den Beiträgen W. Pilars zum Sammeln & Aufhängen der Traunsehertexte ev. an Clowänden), von Still-, Schall- & Ultraschallplatten, von Filmen, Dias etc. ++) spradern = Verbum der o.ö. Mundart, welches zufälliges oder gezieltes Umherspritzen mit Flüssigkeiten (z.B. Farben) ausdrücken soll.

Aus: DER TRAUNSEHER 1978 – ’81und die Bildmanufaktur Traunsee. Hans Kienesberger · Walter Pilar · Peter Putz, herausgegeben zur Ausstellung in der Kammerhofgalerie Gmunden 2008 anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Künstlergilde Salzkammergut im Rahmen der OÖ. Landesausstellung SALZKAMMERGUT. Bibliothek der Provinz, Weitra 14


© Bildmanufaktur Traunsee · Kienesberger · Pilar · Putz, 1979 Die TRAUNSEHER inmitten der Giselabesatzung (von links): Karl Eder sen.(+), Kapitän Walter Schiffbänker (+), Franz Vogl, Willi Zauner, Peter Putz, Hans Kienesberger, Steuermann Franz Loidl (d’ Nådan, +), Walter Pilar, Josef Derfler (da Maschinfuaß). Nicht auf dem Bild: Sepp Ippisch (da Blaschke, +), Schiffsführer vom „Rudoif“, worauf die Kameras des ORF-Teams postiert waren. Aufnahmeort & -datum: Werft Rindbach am 27. 10. 1979, Foto: A. Buschenreiter.

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Zum Traunseher (2008) Walter Pilar 1. Begegnungen beim Wiederbegehn Der See gluckst, gluckert, plätschert bis unter die brandigen Blattblätschn am Ufer. Oder es klätschert grün von den kalfatierten Plätten herauf. . . . so ein malerisches Gefährt, eine Malerzille bzw. -plätte war einmal eines der Traunseherziele. & eine hölzerne Schiffhütte zum Einstellen, möglichst dem Traunstein gegenüber . . . Hans hätte vielleicht aus bestimmten Schwemmfunden irritierende Objekte der Wandlung geformt, Peter hier noch so manchen Kunstfisch an Land gezogen, ich hätte mit haderndem Kuli erzeichnete Landschaftsdetails verfremdet, skurrealisiert . . . aber letztlich bleiben nur die Seeflächen - ob smaragdgrün-unergründlich oder in blauweiß wellenden Schlieren den Himmel &/oder Bergformen bizarr spiegelnd – bestehn. Sie reflektieren tausendfach die sie umgebende Kleinwelt an einem alpinen See. Wird deswegen dieses Linien­geschlängle gern als romantische Landschaft bezeichnet? Die Fischer stehen heute wie gestern am Ufer. Sie be-zeichnen nichts, sondern schauen nur. Schauen aus nach ihrer Beute, sehen oft nur mehr die Flosse von so einem Wascher & wie er nach jähem Wendeschlag in der dunkelgrünen Tiefe verschwindet. Oder jene fernen Berufs­fischer, die weit draußen aus samtigem Seegrün ihre Netze hervorziehn. Die Spiegelungen der Seefläche gehen natürlich weiter. Sie wellen hinaus-herzu (räumlich) oder hinein (in die Memorabilien des Zeitgefühls), werden für viele ein Superfoto od. ein traumhafter Videofilm auf Knopfdruck. & je nachdem: ob viel od. nichts daraus geworden ist. Wie/was/wo/warum & auf welche Weise wohinkommt & worauf es ankommt? Der sogen. Kunstmarkt scheint in seiner Willkür unergründlich: einmal mehr grün oder blau, dann wieder mehr rot, ein anderes Jahr (od. gar Jahrzehnt?) mehr schwarz: ich weiß, viele Schatten . . . art is only a question of date and signature. Aber die(jenigen), die es bis Aberdeen hinauf (aba die’s and dee around loch ness, zweng de Ungeheuer & Schimären) zieht bzw. die gerne zögen, brauchen neben Fahr- auch Landkarten. & hier seis gleich vorweggenommen: Der Manufaktor Peter Putz bedruckte lange vor diversen Atlas-mapping-Ausstellungen groß- wie kleinräumige Atlasblätter sowohl mit seinen subjektiven Zeichnungen, als auch mit skurril-erotischen Fotosequenzen. Für die Nr. 3 besiebdruckten alle 3 gemeinsam jenen Stoß Marshall-Plan-Karten, den Hans Kienesberger beim Stöbern auf einem Schuldachboden entdeckt hatte. & da sich im BMT-Archiv auch einige Landkartenrollstempel befanden, überlegte W. P. um 10 Ecken wegen der schon verfaßten Texte: jene Römer aus Bad Iscula, die einst {so um Chr. Geb.} zu Attersehern wurden, müssen einfache Orientierungshilfen benötigt haben (vgl. dazu Mondseho-Truna-Atterseho-Trunseho S. 28ff in Der Traunseher Nr. 8). Bei Pfeffer- & Salzkammergut konnte ich’s endlich einbringen (Nr. 8 S. 8ff. & in dieser Publikation): Um den Leser bei der detailreich beschriebenen Anfahrtsroute ins Skg. visuell zu unterstützen, versuchte ich es schließlich mit verkleinertem Gummistempel. Rezente Faktibilitäten wie historische Fiktionen sind ja auch groteske Wanderungen unter der Hirnschale. Viele reisen daher lieber äußerlich, weil es real andere Kulturen, Sprachen & Landschaften zu entdecken gilt. Sicher sind Landkarten darunter. Nur gibt es auf ihnen weder Tageswitterung noch Subjektivität, während es alle seit Kindertagen wissen dürften: jeder See rinnt auch aus. Ein solches Gerinne, was dort Ager & da Alm heißen mag, jenseits wasserloser Bach, Ache oder Acheron-ins-Jenseits heißen kann, heißt hier (im Bezirkshauptort „Gmaonl“) Traun (Wasserstand an 16

der Traunbrücke 422 m). & es/sie „draonlt“ wie magisch, schon wenn sie als 2armiges Delta in den südlichen Traunsee mündet [1. durch den fischladen Geruch & ­2. durch kreiselnde Bewegungen]. & traunlt ab­geschwächt, wenn sie nach flächigem Verlauf ihr letztes natürliches Seebecken (vor der endgültigen Mündung in die Donau) auch wieder verläßt: wie seit eh unterschiedlich jäh & natürlich geschmeidig. Auch 2schneidig & nur mit einer?, nein!, mit lauter Geraden. & gerade an diesem Gemünde zog es/sie einmal so sierig durch (durch Seeklausen & „Törl“)! & irgendwann werden sie (Traun)+ er (-see, Fluß)+ es (H2O) Strom. Also Wasserstrom & eine Donau, die meist blau über grün verschiedene Gesteinsschichten befließt, bis sie ins Schwarze tritt/ins schwarze trifft . . . Meeresdriften: So könnten damals auch der Grabner-Toni & die Jäger-Fanni das Meer gesucht & entdeckt haben (damals = im Lesebuch Frohes Kinderland S. 15), wie in Siebenmeilen-scheanken durch alle Donaustaaten. „. . . Weißt du, die Leute möchten uns alle vom Meer abhalten, weil sie nicht wissen, wie schön es ist. Die denken nur an Rübenfelder, Erdäpfelfelder, Kukuruzfelder. So etwas sehen wir alle Tage. Aber das Meer, das . . .“ (das für mich mehr wie der vor unseren Augen liegende See mit Dampfern & Haifischen aussah). 2. Anfänge Frühjahr 1978: . . . mein Langwieser Nachbar & jüngerer Freund Peter, mit dem ich viel über diverse Kunstrichtungen (von abstrakt, aktionistisch, expressiv, surreal bis realistisch) diskutieren konnte, zeichnete seine bizarren Bildfindungen mittels linearer Konturen. Konturierend strichelte es auch aus mir, aber in dichten, „nevrosen“ Strichbüscheln. Ganz anderes hat er mir von seinem Malerfreund erzählt, der mit Lötlampe & Feuer verschiedene Materialien, z.B. Plastik verforme. Er selber studierte inzwischen in Wien Kunsterziehung (& war Sohn meines verehrten Englischlehrers Abel Putz, der mir wiederum von einem Schwager 2. Grades erzählt hatte, der Bilder mit Schuhpasta male). Jeder von uns suchte nach einem anderen Weg aus der provinziellen Vorstellungsenge, sei es durch avantgardistische Kunstübungen, sei es durch politisches Engagement. Denn noch virulierten die Visionen von 1968. Eines Tages rückte er damit heraus, daß er mit jenem (Maler & Lehrer) Johann/ Hans? Kienesberger eine neue Kunstzeitschrift herausgeben wolle & ob ich nicht bei ihnen . . . sie möchten es vorläufig BildManufaktur Traunsee / BMT nennen (letzteres klang allerdings für mich, den konsumkritischen Jungdichter & Kulizeichner, zu stark nach der elitären Automarke) . . . Ob ich da nicht mitmachen wolle? & ich kannte damals außer dem pensum litterarum vor Ort weder Verlag (ja Residenz, aber ohne Namen?) noch Galerie, noch getraute ich mich allein (aus sogen. falscher Bescheidenheit) vor die „Arena der Öffentlichkeit“, sondern studierte in Linz nebenberuflich Kunsterziehung an der „Kunsthochschui“. Dort verstand ich mich mit einigen „fortschrittlichen“ Studienkollegen (Franz Blaas, Thomas Steiner, Markus Treml, Richard Wall), dem Lehrbeauftragten Wolf Sator & dem offenen Kunstwerker & Lehrerbildner Georg Stifter ganz gut. Sie suchten ja den Kontakt mit jenem „fertigen“ Lehrer, der zeichnete, dichtete & dessen Frau Gerti als unkonventionelle Lehrbeauftragte für Kindermalen eine starke Anziehung für junge Bildkünstler hatte. & außerdem gab es noch einen literarischen Freundeskreis von früher (Erik & Ursula Adam, Irmgard Perfahl, Erich W.


© Bildmanufaktur Traunsee · Kienesberger · Pilar · Putz, 1979 Von links: Walter Pilar · Hans Kienesberger · Peter Putz, 1981

Skwara, Georg Unterberger, Hannes & Martin Sturm & a.) . . . Die Abkürzung BMT aber gab mir keine Ruh’. Bild-Manufaktur-Traunsee klang nach praktischem Tun & gemeinsamem Bildgenerieren an einem bestimmten Ort. So etwas wie die Rixdorfer Drucke in Berlin (Merlin Vlg.) oder der Sterz in Graz , der Thurntaler in Außervillgraten/Osttirol, oder als frühere Traditionslinie der, in Themen & bildnerischen Techniken erfindungsreiche, eher locker konturierende & unkompliziert auf verschiedenen Gründen dahinmalende Franz von Zülow . . . Nur diese sperrige Abkürzung BMT störte mich insgeheim. Wo doch damals die Gruppe Hausrucker & Co schon in den USA reüssierte, dann gab es die Kulturzeitschrift Das Eselsohr (später Eselsmilch) in Perg/ Mühlviertel, die Kehrseite in Neuhofen/Krems & der Künstlernarziß C. L. Attersee zelebrierte seine ersten erfolgreichen Ausstellungen via TV & Printmedien . . . Spät in der Nacht noch rief ich Peter – erregt ob meiner Namensfindung - an: „Was sagst du zu: „Der Traun-Seher!“ P. sofort: „Ja!, großartig: Traunseher, sich sehen traun!“ schrie er begeistert in den Hörer & meinte, daß ich jetzt unbedingt bei ihrem Projekt mitmachen müsse. Kein schlechter Einstieg durch meine griffige Namensfindung (eine Kontamination aus gemeinsamen Lebensraum = oö. Landschaftspartikel [hydronymes Substantiv] & dem substantivisch gebrauchten „sehen“ [= jegliche Bildkultur begründendes Wahrnehmungsverb], indem es sowohl als geschriebenes, als auch gesprochenes Wort einen je anderen Sinn erzeugt als den allseits vertrauten im geographischen Rahmen. & damit verflüssigte dieser Neologismus auch die fixen Alltagsmuster, Eindeutigkeiten & Bedeutungszuschreibungen), die schon bei Peter wie ein elektrischer Funken gezündet hatte . . . Wenn ich mich recht erinnere, gab etwas später die Hochschülerschaft an der Linzer Kunsthochschule eine kritische Informationspostille mit dem Titel Das Narrenschiff heraus . . .

Nachträgliche Erinnerung an geplante bzw. angedachte Traunseherbeiträge: Durch obige Namensnennungen evoziert, fällt mir ein, daß F. Blaas etwas über Traunseeschwäne bringen wollte (eine überzeichenbare Fotomontage), M. Treml beschäftigte der Oberbau des Dampfers (ev. Skizze über unverkennbar regionales Design) für die Architekturnummer. & dazu wollte auch Othmar Zechyr (+) eine Radierung beisteuern. Hubert Scheibl hatte unverbindlich von einem für ihn denkbaren Farbbeitrag, in Plastik eingeschweißte Grundfarben, gesprochen. Habe weiters auch Therese Eisenmann, Branko Andric (+), u.a. wegen Beiträgen angesprochen . . . Th. Steiner & R. Wall haben ihre Holzschnitte – trotz grimmiger Muskelschmerzen – der jeweils angegebenen Auflagenhöhe entsprechend ja erbracht, während die handgetippten Kurztext­originale von W. Sator nur einem Teil der 5er Ausgabe (Auflage 300) beigelegt werden konnten. Er sei hier wenigstens lettristisch & in seiner absurden Grundintention dargestellt: „lass dich nicht entmutigen . . . . . . es ist schwer, 300 mal den gleichen text mit der hand zu tippen . . . fertig machen was man begonnen hat . . . m a c h e n was man will . . . 6/1/1980 blatt 034 von 300 . . . wolf sator tipsit (mit persönl. Unterschrift & dem Stempel *edition stadtwerkstatt auf einem sonst weißen DIN-A-4-Blatt).“

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© Bildmanufaktur Traunsee · Kienesberger · Pilar · Putz, 1979 Ausstellung „Der TRAUNSEHER“, von links: Peter Putz, Walter Pilar, Hans Kienesberger, 1980

5. Dazwischen II Auf der Autobahn im Alpenvorland fällt mir zuerst diese wappenartige Emblematik des Traunsteins auf einer Eggenberger-Werbefläche auf. & danach erscheinen mir Schloß & Berghintergrund nahezu spiegelgleich=verdoppelt durch den Umstand, daß mit realistischen Darstellungsmitteln die Wirklichkeit verändert wurde zugunsten einer emblematischen Reduktion. War das wie meine Vorstellung vom Traunseher aus anderer Perspektive? Also Realitätsbezüge so lange wegzublenden (sozusagen das eh Unbedeutende weglassen) bis ein Objekt zwar noch als realistisch erkannt wird, aber unterschwellig schon eine neue Realität darstellt. & dadurch neue Sichtweisen bzw. Erkenntnisse ergibt. Hier verengt auf die banale Botschaft: ein salzkammergutes Landschaftsbier, das mit dem Traunstein (sozusagen stellvertretend fürs Skgt. inmitten der nördlichen Kalkalpen) neben der Fernstraße nüchtern geradesteht. & ich/wir berauschte(n) uns/mich vor 3 Jahrzehnten an jenem Medium, wofür er damals auch schon als Symbol herhalten mußte: Jener berg zum salzkammergut = Hoch Traunstein! Der see zum skg. = Traunsee tief! Unsere blickdrucke über seen & berge = Hoch Traunseher! & zum bier im skg. die aufschrift vom einstigen Kernstüberl: „Gebt mir den Krug, ich trink ihn leer, und wenn er so tief wie der Traunsee wär.“ (geschrieben am Glöcklertag ‘08)

Aus: DER TRAUNSEHER 1978 – ’81und die Bildmanufaktur Traunsee. Hans Kienesberger · Walter Pilar · Peter Putz, herausgegeben zur Ausstellung in der Kammerhofgalerie Gmunden 2008 anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Künstlergilde Salzkammergut im Rahmen der OÖ. Landesausstellung SALZKAMMERGUT. Bibliothek der Provinz, Weitra 18

6. . . . nach 30 Jahren gegenwarten Wenns gegen 60 geht, sind schon einige Stimmen bzw. Meinigungen von ZeitgenossenInnen mit mehr oder weniger ausgebauten od. umgemodelten Kunstkonzepten verstummt. Das je generationsspezifische Potential für Spontaneität, Nichtwissen, Übernasern, Radikalität, naives Über­raschen, Blamage, Erstaunen, Erlebnisfrische hat sich durch beschwichtigende Alltagshandlungen & Partnerprobleme verästelt/verringert/verflüssigt. & die Kunstmarktmächte? Damit verdünnt sich für den verbleibenden Rest ihrer Generation auch der Bezug zu jenen Erlebnisgrundlagen, die sie sich einst in der regionalen Enge der 50er & 60erjahre = ihrem einstigen Lebensumfeld geholt haben: endgültiges Stillentium!? Hat sich die Reihe früherer (realer oder potentieller) Mitarbeiter & SympathisantInnen aus kauziger Normalitätssucht gelichtet? Im Ohr bläht sich schon wieder dieser Leimgeschmack aus der metaphorisch-salbungsvollen Bastelkiste der Journalistik: Einige haben sich selbst ums Leben gebracht, bei anderen ist der Lebensfaden gerissen, wieder andere sind existentielle Willenskrüppel geworden oder die breite Palette an Krebsen hat sie wie im Rückwärtsgang zu Tode gefressen (Klänge darauf eine dadaistische Antwort wie: Prostatagurglnedvarost datta!, nicht hämisch?). Mythen bilden sich oft kurzschlüssig durch die Projektionsfreude von Nichtwissenden ebenso wie von überlegt (od. unüberlegt) Überlebt-habenden. Jedem/r von uns wird dies – trotz bester Absicht - nicht erspart bleiben. (Geschrieben unterm Dach, tw. im Regen ca. März/April sowie in der Hitze des Juni ´08. Im Gedenken an Marc Adrian, Otmar Agnes, Branko Andric, Stavros Balaouros, heimrad bäcker, Thomas Bernhard, Karl Eder sen., Franz Kain, Robert Gratzer, werner herbst, August Humer, Franz Innerhofer, Josef Ippisch (da Blaschke), Rudolf Ippisch sen., Karl Kienesberger, Christian (Peter) Loidl, Franz Loidl (d´ Nådan), Peter Nesweda, heidi pataki, reinhard priessnitz, Erwin Steininger, Helene Tenbruck, Herbert Unterberger, Hedwig Walter, Othmar Zechyr.


Walter Pilar, Da Fiachtaua, ein am Traunsee gefürchteter Fallwind, der vom Westen her (aus der Viechtau) „den Traunsee zum Erblühen bringt“. Offsetdruck nach Kulizeichnung, um 1980, 41 x 58 cm

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Walter Pilar, Hyperglöckler (fliegende Projekte), Strichzeichnung (schwarz) und Bauplan eines Kastendrachens (rot), 2-färbiger Offsetdruck auf flugtauglichem Druckträger (gelblades Leicht­papier), um 1980, 43 x 62 cm

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Peter Putz, Dreifach-Portrait Walter Pilar, 1980, Acryl/Hartfaserplatte, 90 x 100 cm

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Walter Pilar, liegend auf Drucken seiner Kulizeichnung„da Fiachtaua“, bedeckt mit „Einbilder und Aussätze zur geistigen Umtagung“, 1981

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Linz | AT · 1980

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ORF Bestenliste April 2018 6. Walter Pilar (14 Punkte) NEU „Lebenssee IV – Wandelaltar“ (1. Esther Kinsky (36 Punkte) „Hain. Geländeroman“ Suhrkamp; 2. Thomas Stangl (33 Punkte) „Fremde Verwandtschaften“, Droschl; 3. James Baldwin (21 Punkte) NEU, „Von dieser Welt“, dtv; 4. Norbert Gstrein (19 Punkte) „Die kommenden Jahre“; Hanser; 5. Ferdinand von Schirach (15 Punkte) NEU; „Strafe“, Luchterhand . . .)

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Walter Pilar, Lesung Literaturhaus Wien

werner herbst, der erste Verleger.

Walter Pilar, Lesung Wien (GAV)

Walter Pilar mit Friederike Mayröcker

Walter Pilar (*1948 – † 2018) Schriftsteller, Zeichner, „KunstWandWerker & Rauminstallatör“ (sic) in Linz und Langwies. Seit 1968 zahlreiche Lesungen, „Performances“, Aktionen und Ausstellungen. Einträge in Gipfelbüchern, Beiträge in Kulturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslandes. Gemeinsam mit Hans Kienesberger und Peter Putz Herausgeber der Bild-Text-Edition „Der Traunseher“ (1978 – 1981). Preise und Auszeichnungen Oö. Landeskulturpreis für Literatur 1990; Adalbert-Stifter-Stipendium 2003; Österr. Projektstipendium 2012/13; Kulturpreis der Stadt Linz 2016. Publikationen (Auswahl) Lebenssee I Eine skurreale Entwicklungsromanesque Lebenssee II Gerade Regenbögen Lebenssee III Wandelalter Lebenssee IV Wandelaltar Alle Bücher sind im Ritter Verlag erschienen. www.ritterbooks.com

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Video Walter Pilar – Schriftsteller Online auf www.youtube.com und dorftv.at 19 min., 2018, Full HD. © Peter Putz. Das Video beinhaltet neben Ausschnitten aus Lesungen, Interviews, frühen TV-Auftritten und Filmaufnahmen ab 1974 auch längere Sequenzen aus einem 1980 begonnenen Film zu seinem Text „Müchhoin“ (s. „Lebenssee III“). Die bisher unveröffentlichten Filmaufnahmen wurden von Walter Pilar selbst Jahrzehnte nach ihrer Entstehung kommentiert. Konzept, Film-, Video- und Fotomaterial: Peter Putz; Produktion: Das Ewige Archiv; Schnitt · Digitale Produktion: Monica Parii · On Screen; „GLÖCK LA“ Vertonung: Michaela Schausberger, Chor: Doppelquartett Edelweiß, Leitung: Markus Wiesenberger, Steirisches Ensemble, Leitung: Thomas Schütz. Produziert im Rahmen und im Auftrag des Festivals der Regionen in Ebensee, 2015. Glöckler-Video: Gerhard Carl Moser, Alphorn: Fritz Moßhammer; N 8 mm Film Digitalisierung: Patrick Spanbauer · On Screen; 16 mm Film Digitalisierung: Filmschneiderei; „WP im Windkanal“ aufgenommen im Rahmen der Ausstellung „Cyber-Arts“ im OK-Centrum Linz; „Die Traunseher“ in der Sendung OKAY (1979): © ORF; © Peter Putz · 2018 · www.ewigesarchiv.at

Abbildungen: Seiten 6/7: Atelier und Haus von Walter Pilar in Linz. Aufnahmen: Jänner 2018 Seiten 8/9: Walter Pilar am „Solesträhn“ in der Ebenseer Ortschaft Langwies mit Inschriften französischer Kriegsgefangener, die er im Jahr 1980 entdeckt hatte. Kriegsgefangene hatten bei Ausbesserungsarbeiten am Soleweg im Jahr 1940 (s. li. ob.) in den frischen Mörtel die Jahreszahl und die Orte ihrer Herkunft eingeritzt. Diese Inschriften wurden für den Film „Müchhoin“ (siehe Video „Walter Pilar – Schriftsteller“) festgehalten. Jahre später fand Walter Pilar die abgefallenen „Mörtelbänder“ am Weg und stellte sie sicher (Farbfotos). Langwies | AT · 1980 – 2015. Seiten 10/11: Walter Pilar, Lesung anlässlich der Buchpräsentation von „Lebenssee 3. Welle – Wandelalter“, Gmunden, 2015 Seite 13: Plakat: „Die Bildmanufaktur Traunsee – Kienesberger · Pilar · Putz – bei der Produktion“ Seiten 24/25: Walter Pilar in der Ausstellung „Forum Design“, Linz 1980 Backcover: Walter Pilar während des Baues seines Sommerateliers, Linz, 1978


Peter Putz

DAS EWIGE ARCHIV The Eternal Archives · ∞

Das Ewige Archiv wurde im Jahr 1980 von Peter Putz gegründet und versteht sich als dynamische Enzyklopädie zeitgenössischer Identitäten. Es ist eine der umfangreichsten nichtkommerziellen und unabhängigen Bilddatenbanken Österreichs, mit einem Bildbestand ab dem Jahre 1905, mit Metadatenverzeichnis und detaillierter Beschlagwortung. Schwerpunkt ist die permanente fotografische Notiz: Spurensicherung des Alltags, Dokumentation und Vergleich unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsräume: Wien und Montréal, Ebensee und Poznań , London, New York, Berlin, Lissabon ebenso wie Paris, Vandans, Bagdad und Rom. Diese Aufzeichnungen verdichten sich zu größeren Bezugsräumen und bilden ein facettenreiches Gewebe verschiedenster Realitäten mit besonderem Augenmerk auf Spektakulär-Unspektakuläres. Bilder der Sammlung werden zu themenbezogenen Tableaux zusammengefasst.

Herausgeber Peter Putz · Das Ewige Archiv · The Eternal Archives Mollardgasse 85 A / 41 · 1060 Wien putz@ ewigesarchiv.at · www.ewigesarchiv.at Alle Fotos außer anders vermerkt: © Peter Putz © Peter Putz · Wien 2018

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