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Porträt: Golferin Nicole Rainer

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Vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren

Vom Elite- zum Breitensport

Von Daniel Mayr

Mit dem Tennisball um die Welt und über den Golfball nach Südtirol. Die aus den Nie derlanden stammende Nicole Rainer im Erker-Porträt.

„Schon seit meiner Kindheit spie le ich Tennis“, erinnert sich Nicole. Bereits in jungen Jahren erzielte sie bei Jugendturnieren erste Erfolge. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr Vater nicht nur Tennis spieler, sondern auch Trainer war. Für sie lag es also nahe, eben falls die Ausbildung zur Trainerin zu machen. Bereits mit 17 Jahren hat sie zunächst Kinder und spä ter auch Erwachsene unterrichtet. „Bald zog ich dann aber nach Aachen um, wo ich in der deut schen Oberliga spielte“, so Nicole. Dort hat sie für eine Tennisschu le gearbeitet, die ihre Tennislehrer ins Ausland schickte. Für mehrere Jahre hat sie in der Folge in vier

Nicole Rainer kompakt

Geburtstag: 25.03.1970 Herkunft: Niederlande Wohnort: Jaufental Beruf: Golfsekretärin, Rezeptionis tin, Skipassbüro Ratschings-Jaufen (im Winter) Hobbys: Tennis, Ski, Golf, Wandern Nicole Rainer beim Abschlag beim Colmar Cup in Apulien

bis achtwöchigen Camps überall auf der Welt Tennis unterrichtet. So bereiste sie u. a. den Senegal, die Kanaren, Tunesien, Spanien, Griechenland und die Türkei. Im schönsten Land, das sie je besucht hat, war sie aber nicht als Tennistrainerin, sondern Jahre später zusammen mit ihrem Mann: in Südafrika. Als ihr Mann Günther nämlich aus beruflichen Gründen nach Südafrika musste, lebten die bei den für vier Jahre dort. „Die Menschen sind echt nett und die Natur ist atemberaubend. Außerdem gibt es dort die schönsten Golf plätze, denn Golf ist in Südafrika Volkssport“, schwärmt die Sport lerin. „Wie das Golfen aber in mein Le ben kam, war eher zufällig“, so Nicole. Nach drei Jahren des No madendaseins als Tennislehrerin verspürte sie den Drang, sesshaft zu werden und irgendwo zu blei ben. Auf einem Rückflug entdeckte sie noch im Flugzeug ein Inserat des Hotels „Quellenhof“ im Passeiertal, das Tennislehrer such te. Sie nützte diese Gelegenheit und zog nach Passeier. Als Aus gleich zum Tennis – übrigens ein Sport, bei dem man sich in kur zer Zeit sehr verausgaben kann – suchte sie eine andere Sportart. In den 1990er Jahren baute das Ho tel gerade einen kleinen Golfplatz und so wurde Nicole sogleich Mit glied im neu gegründeten Golfclub. Was zunächst ein kleines Hobby war, nahm schon bald ei nen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben ein, auch deshalb, weil Nicole bei einem Golfturnier, das sie schon bald bestritt, ihren Mann kennenlernte und so schließlich ins Jaufental kam, wo sie bis heu te lebt. „Das Golfen ist eine faszinierende Sportart“, so Nicole. „Es kommt nicht nur auf die richtige Technik und Koordination an; auch tak tisch und mental ist der Golfsport eine sehr große Herausforderung. Man muss sich intensiv konzen trieren können und erlebt viele Ups und Downs. Einmal spielt man wie eine Göttin und am Tag darauf spielt man, als hätte man nie einen Schläger in der Hand ge habt.“ Ziel des Spiels ist es, den Ball mit möglichst wenig Schlägen in das Loch (Hole) einzulochen. Dabei stehen einem die verschiedens ten Schläger zur Verfügung. Das Loch kann dabei über 500 m ent fernt sein. Der Drive ist der erste und weiteste Schlag. Mit ihm bringt man den Ball möglichst in die Nähe des Loches. Liegt der Ball zwar in der Nähe des Lochs, aber noch nicht auf dem Grün, dem besonders kurz geschnittenen Ra sen rund um das Loch, muss man den Ball vom höheren Gras aus ins Grün chippen. Bei diesem spe ziellen Schlag wird ein geneigter Schläger verwendet, um den Ball im hohem Bogen auf kurze Dis tanz präzise in Loch-Nähe zu bringen. Um ihn schließlich vom Grün aus einzulochen, wird der Putter, ein Schläger für kurze Distanzen, verwendet. Für jedes Loch ist eine Vorgabe an Schlägen gegeben. Diese wird Par genannt. So wird

Tourstopp des Ladiescups in Sterzing 2017

bei einem Par-3-Loch von einem ausgezeichneten Golfer erwartet, dass er den Ball mit drei Versu chen einlocht. Das Handicap eines Golfers ist dann die durchschnitt liche Anzahl an Schlägen, die er über die Par-Vorgabe für eine komplette Runde benötigt; bei Profis ist diese Zahl meist negativ. Neben dem sportlichen Aspekt bietet das Golfspielen für Nico le noch weitaus mehr. „Es ist ein Sport in der Natur und ein Sport für jedes Alter. Außerdem lernt man die unterschiedlichsten Men schen kennen, welche die Leidenschaft fürs Golfen teilen. Nicht selten sind aus dem Sport her aus gute Freundschaften entstanden.“ Weiters ist das Golfen aufgrund der verschiedenen Spielmöglichkeiten im In- und Ausland sehr abwechslungsreich. Die An lagen im Alpenraum und besonders in Südtirol würden eine wunderschöne Kulisse bieten. „Außerdem ist man im Gegensatz zu anderen Sportarten als Golfer nicht auf einen anderen Spielpartner angewiesen: Die Spielstärke ist nicht entscheidend, da jeder sein eigenes Spiel spielt“, erklärt Nico le. Seit 1997 nimmt Nicole am regi onalen Ladies-Cup teil, bei dem sich Südtirols Damen auf allen großen Plätzen des Landes duel lieren. Dieses Turnier hat Nicole schon mehrmals gewonnen. Lei der wurde die Turnierserie in diesem Jahr coronabedingt abgesagt. Dabei hat sich Nicole mit der Damenmannschaft des GC Sterzing gute Chancen für den Pokal 2020 ausgerechnet. „Schade ist allerdings, welches Image das Golfen immer noch hat“, bedauert Nicole. „Golf ist nicht abgehoben und auch nicht nur etwas für Snobs, es ist tat sächlich ein sehr komplexer und herausfordernder Sport.“ Mit gliedschaften sowie Ausrüstung seien über die Jahre immer er schwinglicher geworden. Mittlerweile kostet eine gute AusDrohnenaufnahme des Sterzinger Golfplatzes

rüstung, die sehr lange benutzt werden kann, an die 1.000 Euro. Eine Jahresmitgliedschaft in ei nem großen Golfclub macht etwa 1.000 Euro und in Sterzing etwa die Hälfte aus, für Studenten und Jugendliche gibt es weitere Redu zierungen. Jedes Jahr werden im GC Sterzing kostenlose Schnupperkurse für Jung und Alt angeboten. Zur zeit zählt der Club über 100 aktive Mitglieder und Nicole hofft, dass sich noch viele für den Sport be geistern lassen, denn es braucht Nachwuchsspieler und neue Mit glieder sowie Gäste. Das große Ziel sei nämlich, den Golfplatz auf eine touristisch viel attrakti vere 9- oder sogar 18-Loch-Anlage zu erweitern. Der Platz für dieses Unterfangen wäre vorhanden, doch leider fehlt es an Investoren. „Finanzielle Unterstützung sei tens des Bezirks Wipptal, der Gemeinden oder des Tourismusvereins besteht im Moment keine“, so Nicole. Es gebe zwar eine Zu sammenarbeit mit einzelnen Hotels in der Umgebung, es sei jedoch wünschenswert, durch ein Gesamtkonzept die Anlage allen Gästen und Einheimischen im Be zirk näher zu bringen und zudem durchreisende Touristen zu einem Zwischenstopp anzuregen. „Von Gästen, die den Club bereits be sucht haben, gab es viel Lob und positives Feedback. Viele Gäste sowie Mitglieder würden sich eine 9-Loch-Anlage wünschen. Gäste würden dadurch nicht nur einige Tage länger in der Sterzinger Um gebung bleiben. Mit einer 9- oder 18-Loch-Anlage kann man auch Turniere austragen – für den La diescup haben wir eine Ausnahmeregelung. Bei einer 7-Loch Anlage hingegen fahren viele Golfinteressierte einfach vorbei“, meint Nicole. „Wir müssen unbedingt erweitern und intensiver mit Ho tels, Gemeinden und Tourismusverband zusammenarbeiten, um im Golfparadies Südtirol mithal ten zu können.“ E

Radsport Kurt Matzler Finisher beim Race around Austria

Race around Austria Extreme: Das sind 2.200 km und über 30.000 Höhenme ter einmal rund um Österreich. Kurt Matzler, Extremsportler und Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck, hat es geschafft! Am 10. August wurde das Rennen mit dem Startblock C, dem auch der Wipptaler Kurt Matzler angehörte, in St. Georgen im Attergau gestar tet. Beinharte 5 Tage, 2 Stunden und 27 Minuten lagen nun vor Matzler, bis er nach einer kompletten Umrundung Österreichs wieder in St. Georgen ein traf. „Unterstützt von der professionellsten Crew mit Race Across America Erfahrung. Mit dieser Crew konn te ich mich 5 Tage lang ausschließlich auf das Radfahren konzentrieren. Ich wurde navigiert, serviciert, massiert, therapiert, gefüt tert, motiviert und gepeitscht, wenn

© FB/Kurt Matzler

es sein musste. Die Crew kümmerte sich um die Räder, die Autos, das Es sen, Trinken, die Kleidung und räumte alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Ein unglaubliches Erlebnis, mit allen Höhen und Tiefen, die man sich nur vorstellen kann“, schreibt Matzler auf seiner Face book-Seite. In der Wertung belegte Kurt Matz ler den 8. Platz. Der Sieg ging an den Österreicher Christoph Strasser, der in drei Tagen, elf Stunden und 26 Minuten seinen eigenen Streckenrekord von 2016 um 75 Minuten unterbot und zum vierten Mal auf der Ultradistanz des Race Around Austria triumphierte. Der ehemalige deutsche Profi Robert Müller und der Luxemburger Ralph Di seviscourt sicherten sich den 2. bzw. 3. Platz. Matzler ist u. a. Finisher beim Race Across America 2016, 2017, 2018 und 2019; mit einem Rotary Viererteam sammelte er dort über drei Millionen Dollar an Spendengeldern zur Ausrot tung der Kinderlähmung.

Fußball Frauen des FC Bayern auf Trainingslager in Ratschings

Vier Tage lang haben sich die Frauen der zweiten Mannschaft des FC Bayern München vergange ne Woche in Ratschings auf die anstehende Fußballsaison vor bereitet. Logiert hat die Truppe um Trai nerin Nathalie Bischof im Wellness Sporthotel, trainiert wurde auf dem Fußballplatz in Ratschings. Gesichtet wurden die Mädels aber auch auf den umliegenden Almen, wo sie bei Kaiserwetter das Berg-Pa norama genossen haben. Im Team, das 2019 in der zweiten Bundesliga den Meistertitel holte, hat bis vor einem Jahr auch die Südtirolerin Mela nie Kuenrath gespielt, bevor sie in die italienische Serie A gewechselt ist. Von 2013 bis 2015

hat mit Katja Schroffenegger ebenfalls eine Süd tirolerin das Tor der Bayern-Frauen gehütet.

Fußball Einteilung der Spielklassen steht fest

Mitte August hat der Südtiroler Fußballverband die Einteilung der Spielklassen für die Saison 2020/21 bekanntgegeben. In der Landesliga spie len 18 Teams, darunter mit dem ASV Freienfeld und der Auswahl Rid nauntal (im Bild) auch zwei Mannschaften aus dem Wipptal. Die wei teren Teams (in alphabetischer Reihenfolge): Ahrntal, Albeins, Brun eck, Eppan, Latsch, Mil

© Auswahl Ridnauntal

land, Naturns, Natz, Partschins, Riffian Kuens, Schenna, St. Martin Moos, Terlan, SC Passeier, Leifers, Weinstraße Süd. Die Meisterschaft be ginnt am 5./6. September. In der 2. Amateurliga spielt Aufsteiger ASV Gos sensaß mit insgesamt zwölf Teams in der Gruppe B. Die weiteren Teams (in alphabetischer Reihen folge): Arberia, Auer, USD Brixen, Klausen, Laag, Montan, Neumarkt, Sarntal, Steinegg, Teis Villnöß, Unterland Berg. Die Meisterschaft beginnt am am 5./6. September. In der 3. Amateurliga trifft der ASV Wiesen in der Grup pe C auf folgende Teams (in alphabetischer Reihenfolge): Dietenheim Aufhofen, Jergi na Amateure, Wengen, Neustift, Percha, Prettau, Raas, Welschellen, Uttenheim. Insgesamt sind in dieser Gruppe zehn Teams vertreten. Die Meisterschaft beginnt am 12./13. September.

PR

Saisonbeginn der Sektion Yoseikan Budo Sterzing

Die Sektion Yoseikan Budo der AVI Polisportiva beginnt ihr Training voraussichtlich Mitte September. Das Kinder- und Jugendtraining sowie das Training der Erwachsenen werden unter Einhaltung aller Covid- Sicherheitsmaßnahmen angeboten. Nähere Informationen unter den Rufnummern 349 5512943 (Birgit) oder 339 5746713 (Thomas).

Berglauf 100 Läufer bezwingen den Mareiter Stein

Trotz der coronabedingten Auflagen war die 5. Ausgabe der Mareiter Stein Trophy Anfang August ein voller Erfolg. Insgesamt nah

men rund 100 Läufer am Berglauf teil, der unter dem Motto „Steil ist geil!“ steht. Bei den Herren ließ Favorit Hannes Perkmann aus dem Sarntal nichts anbrennen und setzte sich auf der 4,8 km langen Strecke über 1.180 Höhenmeter in 45.22 Minuten gegen Lokalmatador Armin Larch (46.14) und David Thöni aus Gos sensaß (48.38) durch. Die Plätze 6 bis 10 waren eine reine Wippta ler Angelegenheit: Sie gingen an Christian Fichter (6.), Karl Heiss (7.), Benjamin Eisendle (8.), Bern hard Volgger (9.) und Hannes Ei sendle (10.). Bei den Damen ging der Sieg in 1:00.05 Stunden an Vivien Senn aus Gossensaß, die sich gegen Pet ra Pircher aus Laas (1:05.32) und die Sarnerin Rena te Kreidl (1:05.53) durchsetzte; den 4. Platz beleg te Lea Trenkwalder aus Wiesen (1:07.34). Weitere Top-10-Platzierungen gingen an die Wipptalerinnen Barbara Fon tana (7.), Karin Plattner (9.) und Irmi Plattner (10.). Neben 74 Athleten waren auch 30 Hobbysportler auf der Strecke unterwegs. Alle Ergebnisse und Fotos auf www.facebook.com/mareiter steintrophy

Berglauf Favoritensiege beim X. Hühnerspiel Vertical-KM

Ende August hat der ASV Gossensaß Skialp bereits zum zehnten Mal den Hühnerspiel Vertical-KM ausgetragen. Den Tagessieg trugen zwei Favoriten davon. Als Covid-safe-Edition mit Einzelstarts im Abstand von 30 Sekunden aus getragen, erfuhr der diesjährige Berglauf auf den Gossen sasser Hausberg auch bei der Streckenfüh rung eine Änderung, weshalb in diesem Jahr ein Vergleich mit dem Stre ckenrekord der vergangenen Jahre nicht möglich ist. Der Sieg ging im top besetzten Rennen an den Sarner Hannes Perkmann aus dem Sarntal (34.18 Minuten), bei den Damen setzte sich Seriensiegerin Stephanie Ji

menez (43.35) souverän durch. Auf dem 2. Platz landeten die zwei stärksten Wipptaler Bergläu fer Armin Larch (35.36) und Jasmin Volgger (47.05) aus Mareit,

die beide für den ASV Gossensaß Skialp an den Start gehen. Trotz stark reduzierter Form des Rennens ohne Umrahmung mit Mittagessen und Preisverteilung waren die Teilnehmer zufrieden und dankbar.

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