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25 Ritterhaus Bubikon zeigt Ausstellung zu Kreuzzügen
Ritterhaus Bubikon zeigt Ausstellung zu Kreuzzügen.
Das Ritterhaus Bubikon (Kanton Zürich/Schweiz), mit dessen Träger, der Ritterhausgesellschaft Bubikon, unsere ArGe durch Mitgliedschaft auf Gegenseitigkeit seit Juli 1999 verbunden ist, ist vom 6. Mai bis zum 30. September 2006 Schauplatz der Sonderausstellung
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„Die Kreuzzüge – Eine Spurensuche“.
Die Ritterhaus-Gesellschaft Bubikon nimmt sich die historischen Beziehungen des Johanniterordens zum östlichen Mittelmeer, insbesondere zu den Gebieten der Levante, zum Anlass, Aspekte des kulturellen wie auch des wissenschaftlichen Austausches zwischen Orient und Okzident aufzuzeigen.
Unter dem Motto „Ritterhaus Bubikon – Begegnungsstätte von Orient und Okzident“ wurde 2003 mit „Anath`s Erbe – Kleider und Schmuck aus dem Orient“ die Reihe erfolgreich eröffnet. Im Jahr 2006 wird diese Ausstellungsreihe weitergeführt mit dem anspruchsvollen Thema „Kreuzzüge“!
Langfristig sind als weitere Themenkomplexe der wissenschaftlich Austausch von Orient und Okzident sowie die Rolle der Ritterorden vorgesehen.
Die Ausstellung unter dem Titel „Die Kreuzzüge – Eine Spurensuche“ widmet sich die Saisonausstellung vom 6. Mai bis zum 30. September 2006 einer Epoche, die die abendländische Geschichte wie kaum ein anderes Ereignis geprägt hat. Ein Blick auf das aktuelle Weltgeschehen zeigt die bis heute anhaltende Brisanz der Begegnung zweier Welten: des christlichen Abendund des muslimischen Morgenlandes.
Wir haben dem Titel den Zusatz „Eine Spurensuche“ beigefügt, weil wir in der Ausstellung drei „Fährten“ aufspüren wollen: diejenigen Diethelms von Toggenburg, Gründer des Ritterhauses und wahrscheinlich Teilnehmer am dritten Kreuzzug die der Entstehung und Entwicklung der Kreuzfahrerstaaten im Vorderen Orient die des Alltags der Kreuzritter und der einheimischen Bevölkerung am Beispiel der Siedlungen rund um Petra (Jordanien).
Der Gründer des Ritterhauses, Diethelm von Toggenburg, stiftete das Haus 1192 dem Orden der Johanniter, um sowohl deren Kampf als auch deren medizinische Leistung im Heiligen Land zu unterstützen. Darüber hinaus steht er auch als Vertreter des Ostschweizer Adels und dessen Etablierung im Mittelpunkt des Interesses.
Mit Stolz dürfen wir darauf hinweisen, dass das Ritterhaus Bubikon auf zahlreiche Exponate der 2004 im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz (Deutschland) mit großem Erfolg gezeigte Ausstellung „Kein Krieg ist heilig – DIE KREUZZÜGE“ zurückgreifen kann!
Modelle verschiedener Waffen und Kampfmaschinen veranschaulichen die Wehrtechnik der damaligen Zeit. Wir gehen auch der Motivation der Kreuzfahrer nach, sowie der Reaktion der orientalischen Bevölkerung auf die ausländischen Invasoren.
Anhand von Figurinen werden Ausrüstung und Bekleidung sowohl der christlichen Kreuzfahrer als auch ihrer Gegner gezeigt.
Einen besonderen Höhepunkt der Ausstellung wird eine exklusive Präsentation von Ausgrabungsfunden aus Petra (Jordanien) und seiner Umgebung bilden. Bislang noch nie gezeigte Funde aus der Zeit der Kreuzzüge illustrieren in einzigartiger Weise das Alltagsleben der Kreuzritter und ihr Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung.
Austausch der Kulturen: Archäologische Funde aus Petra.
Bedingt durch seine geschichtliche und religiöse Bedeutung steht in den meisten Publikationen und Ausstellungen Jerusalem im Mittelpunkt. Daneben kommen allenfalls noch Höhepunkte, wie die mächtigen Burgen in Syrien, dem Libanon und die Festungen entlang der Mittelmeerküste zur Darstellung.
Dabei hatten die Kreuzfahrerburgen in Oultrejourdain eine enorme strategische Bedeutung zum Schutz der zentralen Gebiete von Outremer. Mit den militärischen Niederlassungen östlich des Jordan ging es hauptsächlich darum, die Ostgrenze von Outremer gegen eindringende Beduinenstämme zu sichern und damit deren Beutezüge zu unterbinden. Im Weiteren konnte von den Gebieten im Ostjordanland die bedeutendste Handels- und Pilgerstrasse von Damaskus nach Mekka und Medina, überwacht und angegriffen werden. Schliesslich hatten die Festungen im Ostjordanland die leicht verwundbare Ostflanke von Outremer gegen Einfälle islamischer Truppen aus Syrien und Ägypten zu sichern. 1107 drangen die Kreuzritter erstmals ins Ostjordanland vor und vertrieben seldschukische Truppen aus der Gegend von Petra. Zwischen 1115 und 1120 wurden dann grosse Gebiete des Ostjordanlandes von Truppen Balduins I. erobert und die Festungen in Shobaq, Wadi Musa 1 , Petra 2 und Kerak errichtet. 1188 gingen diese Gebiete und Festungen an Saladin verloren.
Poststempel „Wadi Musa“ 1, 16.Juli 1979
MiNr.290 o. 316 (1954/55) Petra 2 „Ed-Deir“
MiNr.298 o. 325 (1954/55) Jerusalem „Al-Aksa Moschee“
Während einer meiner zahlreichen Besuche in Wadi Musa / Petra 1979-1980 habe ich diesen Umschlag 1979 stempeln lassen; die Marken von 1954/55 (ohne oder mit WZ ?) waren damals noch reichlich auf dem Postamt in Wadi Musa verhanden. EKH.
In den letzten Jahren sind in Petra und seiner näheren Umgebung eine ganze Reihe von Aufschlüssen zur Besiedlung, Befestigung und alltäglicher Nutzung dieser Region durch die Kreuzritter zutage getreten. Dank einem umfassenden Forschungsprojekt zur Geschichte und Bedeutung Petras im Mittelalter durch die Universität Florenz können die einzelnen Grabungsresultate zudem in einen größeren strategischen und historischen Zusammenhang gebracht werden. Einzigartig an den Grabungsresultaten in Petra und Umgebung ist, dass die Funde aufzeigen, wie engmaschig das von den Kreuzrittern aufgebaute System befestigter Stellungen war und wie einfach, geradezu armselig, die meisten dieser Anlagen waren. Anhand der Einzelfunde aus den Ansiedlungen der Kreuzfahrer und denjenigen aus den Dörfern der einheimischen, islamischen Bevölkerung lässt sich auch aufzeigen, wie eng das Zusammenleben beider feindlichen Gruppen trotz allem gewesen sein muss, haben doch die Kreuzritter die genau gleichen Gefäße benutzt wie die Einheimischen, von denen sie diese ganz offensichtlich erworben haben.
Eine gesonderte Abteilung der Ausstellung bringt erstmals die Resultate der Spurensuche in Petra nach Europa. Anhand von Keramikgefäßen, Waffenfragmenten und anderen Gerätschaften des täglichen Bedarfs sowohl aus Kreuzritteransiedlungen als auch aus Dörfern der lokalen Bevölkerung wird die das Zusammenleben im 12. Jahrhundert im Ostjordanland den Besuchern nahe gebracht. Text: Ritterhaus Bubikon
Poststempel „Bubikon Ritterhaus“ & Einschreibeaufkleber „8608 Bubikon“ Unten: Stich aus der Mitte des XVIII. Jahrhunderts; rechts unten in der französischen Bildbeschreibung heißt es richtig: „Château (Schloss), Fief (Gut) der Malteser-Ritter …“, denn das „Johanniter“- Haus Bubikon war natürlich eine Kommende des katholischen Malteserordens !