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ERLEBNISSE ERFAHRUNGEN EINSICHTEN

Seite 5 · April 2022 Aus unserer PfarreiPfarr Brief Erlebnisse… Erfahrungen… Einsichten…

Grundlage in meinen ersten beiden Beiträgen waren Zitate aus der Bibel und Aussagen von „Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens“. Sie sollten uns bewusst machen, dass auch wir sterben werden.

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Von Hedwig Klein

Weil wir „weder den Tag noch

die Stunde unseres Todes kennen“, sollten wir uns immer mal wieder über unseren „eigenen Glaubensstandort“ Gewissheit verschaffen.

Viele glauben, für die Lebensälteren unter uns, die in einer sehr engen Bindung an unsere Kirche gelebt haben, sei das – unverändert bis heute – eine Selbstverständlichkeit. Erfahrungen, die ich gemacht habe, widersprechen diesem Eindruck.

Nur drei Begebenheiten will ich –beispielhaft – erwähnen.

Da stehen auf einem Friedhof unserer Stadt zwei Männer (mittlerweile über 80 Jahre alt)… Sie waren früher fest eingebunden in das kirchliche Leben ihrer Pfarrgemeinde… in jungen Jahren als Messdiener, später haben sie in verschiedenen Gremien mitgemacht, aktiv im Kirchenchor mitgesungen, sie haben kollektiert, sind Lektor gewesen… u.v.m.

Als ich auf sie zugehe, unterhalten sie sich gerade angeregt über den Tod an sich. Der eine sagt zum anderen in Platt:„Sach enns erlisch, jlövs Du wirklisch dodraan, datt die utt datt Jrav enns opstond?“ (übersetzt: „Sag mal ehrlich, glaubst Du wirklich daran, dass die aus dem Grab einmal auferstehen?) Der andere zögert, aber nur einen kurzen Augenblick und antwortet: „Nee, datt hann esch noch nie jejlaut“ (übersetzt:„Nein, das habe ich noch nie geglaubt“)

Da ich dieses kurze Gespräch mitbekommen habe - vielleicht auch sollte - weil ich beide gut kannte, bin ich stehen geblieben und habe mich lange und ausführlich

mit ihnen un- „terhalten. Wir haben das Gespräch mehrere Tage nach dieser Begegnung fortgesetzt.

Zu diesem zweiten Gespräch hatte ich ihnen im Taschenformat das obenstehende kurze Gebet mitgebracht.

Es wurde ein offenes und ein sehr gutes Gespräch - auch für mich.

Eine weitere Situation, die ich miterlebt habe, möchte ich Ihnen auch kurz schildern:

Im Dorf stehen um die Mittagszeit einige Erwachsene zusammen, sprechen miteinander – wahrscheinlich über eine traurige Begebenheit – denn sie weinen.

Da kommt der siebenjährige Sohn einer der beteiligten Mütter aus der Schule nach Hause, geht – etwas zaghaft – auf die Gruppe zu und fragt „Warum weint ihr denn ?“ Sie sagen ihm: „ Weil Herr N.N. verstorben ist.“

Der Junge überlegt kurz und antwortet dann: „Da braucht Ihr doch nicht zu weinen. Ihr habt doch immer gesagt, dass wir, wenn wir sterben, in den Himmel kommen. Zu Gott!“ Der Kleine sagt diese Sätze sehr überzeugt - Die Erwachsenen reagieren mit „betretenem „ Schweigen.“ Dem Jungen haben wir später erklärt, dass wir weinen, weil wir den Verstorbenen sehr gemocht haben und viel mit ihm zusammen waren. Das dritte Beispiel habe ich erst vor wenigen Tagen erlebt.

Nach einem langen, sorgenfreien Leben wird der Mann (fast 90 Jahre alt) krank. Die Ärzte stellen „Krebs im Endstadium“ fest, sehen keinen Ansatz mehr für eine Behandlung, versprechen der Ehefrau aber, dass sie ihren Mann schmerzfrei halten werden. Nach wenigen Tagen schon ist er „entspannt und friedlich eingeschlafen“. Reaktion der Nachbarn: „Jetz böss du evver janz allein.“ Da antwortet die Frau: „Ja, das ist für mich eine große Umstellung. Daran werde ich mich sicher nur schwer gewöhnen können, denn mein Mann und ich haben alles zusammen gemacht…“ Sie macht eine kurze Pause… und fährt fort: „Dabei könntet Ihr mir aber sehr helfen. Ansonsten bin ich einfach nur dankbar… für mehr als 60 Ehejahre. Für ein schönes und sorgenfreies Leben… für viele gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen, durch die wir verbunden bleiben werden… besonders dankbar bin ich dafür, dass mein Mann nicht hat leiden müssen.“

Ich bin dankbar für die vielen unterschiedlichen Ansichten, Überzeugungen und Erfahrungen, die ich bei Trauergesprächen machen darf. Und dankbar für die Begegnungen und Kontakte, die ich knüpfen kann.

Ein Sohn einer Verstorbenen sagte mir, nachdem ich gefragt hatte, wann er Zeit für ein Gespräch habe: „Das Trauergespräch mit mir können Sie sich ersparen. Ich bin Atheist.“

Ich habe es mir natürlich nicht „erspart“. Es ist auch nicht bei einem Gespräch geblieben. Wenn wir uns begegnen, versichern wir beide, dass unsere Gespräche wertvoll waren und unvergessen bleiben.

„Herr, lehre auch uns, dass wir sterben müssen, dass Brücken brechen, denen wir vertraut haben. Zeige uns aber, ehe wir gehen, die Brücke, die Du für uns gebaut hast!“

PINNWAND

KLEIDER-KAMMER

KLEIDER-KAMMER

Die Kleiderkammer (Eingang links seitlich des Klosters) ist geöffnet. Die Ausgabe von Kleidung erfolgt donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr.

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19. - 26.06.2022

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Wegberg, in der Kirche

Info: Helmi Grün (02434-3873) oder Caecilia1846Wegberg@gmx.de

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Rosenkranzgebet

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