TEXTE GEDANKEN UND VIELE ANDERE TEXTE -‐ Gedichtsammlung -‐ BAND 1 Prof. Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Creaturen Du! Habe ich Dir nicht den Nabel zerrissen, während ich auf Dir ritt? Und habe ich nicht mit Dir gesungen, als das Feuer unter uns tanzte? Wir ließen doch das Auge der Prinzessin funkeln, als wir den Freund dem Henker übergaben. Und spuckten wir nicht gemeinsam den Engel an? Zum Requiem Mozarts Du! Warum bist du so undankbar?
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Aufheiterung Altes welkes Fleisch benötigt Frische Tik – Herr Professor Reise nach T-‐Land – Massage – ganz Der Körper – ganz – natürlich Geld schafft Bindung Schnell schnell nach Haus Gefährtin – depressiv – ein wenig Die Mutterbindung war zu eng sagt man Heiterung ist angesagt Tic Tic Ein Kindertelefon will mit Tak Tak zum Jungbrunnen nach Fernost Verbunden mit der Schweiz Notfälle sagt man dulden keinen Aufschub Thai-‐Mädchen haben keine Sorgen Thai-‐Jungen haben keine Sorgen Ich glaube demnächst fahren wir zu dritt Tic Tak Tik Meine Gefährtin ist auch ein wenig depressiv Sie hat lange auf dem Land gelebt
Enno-‐Ilka Uhde
Ihr Mann war schweigsam auch hatte sie noch sonst Probleme auch sie benötigt Heiterung Tic Tak Tik Schweiz
Enno-‐Ilka Uhde
Ich Ich Ich Neon über mir In Reihungen fahre ich über die Kugel Nie verlasse ich die Tangente Vor Erschöpfung weiß ich nicht ob ich lebe Zwischen Himmel und Erde fülle ich meine Seele mit Beton Ohne den Streifen Neon halte ich das nicht aus
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Fließgeschwindigkeit Fließ doch hin Du widerliches Stinktier im Zerfall Suhl Dich in verschwitztem Linnen Hoffnungslos die Vergangenheit
Enno-‐Ilka Uhde
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Sing Sang Ich sitze auf einer Schaukel unter mir singen tote Vögel Sie singen von der Schönheit der Wolken und den Bäumen die sich schwarz am Himmel des Wassers brechen Sie singen von den Erscheinungen der Wellen die sind und auch nicht So wie sie selbst Auf einer Schaukel sitzend schaue ich diesem Treiben zu lausche versonnen dem Singsang der Vögel
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Delirium Alles nur ein Trick sagte ich nahm den Mond vom Himmel und formte daraus das Glück des Augenblicks
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Glück Glück entsteht im Augenblick bemerkt sich meistens nicht in denen es widerfährt Glück ist teilt sich nur selten mit Erst im Nachhinein erinnern wir uns
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Mein Krieger Der Krieger in mir ist müde im Frauenmantel sitzt er da Den Kopf gebeugt aber den Speer in der Faust und die Augen sind noch voller Kraft
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Laut Glocken der Kathedrale läuten den Morgen ein und die Nacht wird ersetzt durch den Tag
Enno-‐Ilka Uhde
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Tod Der Tod der ist ein sonderbar Ding Wenn man so hinlebt spürt man rein gar nichts aber dann auf einmal gibt es nichts als ihn
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Zeit hinter dem Jetzt Vor einer Zeit hinter dem Jetzt da lebte in einem Königreich eine Königin mit einem Gesicht Hinter dem Jetzt in einer Zeit ohne Zeit wurde Schatten Die Erde verlor den Himmel Die Königin verlor ihr Gesicht
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Enno-‐Ilka Uhde
So In einem Schloss nahe dem Wald da tanzten sie in Räumen voller Schnee die Füße geschmückt mit Schatten aus Blut Das Schloss war so und verlor sich im Hauch
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Enno-‐Ilka Uhde
Spiele Wie leicht fallen doch die Stäbe des Mikados Ist ja nur ein Spiel denke ich und verschließe mich im Würfelspiel Da kann der Zufall mich nicht überraschen
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Verwandlung Im Übertritt zum leeren Raum Verwandelt sich mein Ich zum Selbst
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Über Erfurt oder Überflug Das Wetter in Berlin soll schön sein sagt der Offizier im Cockpit des Airbusses während wir über Erfurt fliegen Sichtbar das Ganze nur für Passagiere auf der rechten Seite Wahrscheinlich hat er in Berlin jemanden mit dem er telefoniert hat Wettermäßig konnte er bis dorthin nicht sehen denn ein paar Wolken verdeckten die Sicht Erfurt selbst dort unten war mir eigentlich gleichgültig
Enno-‐Ilka Uhde
Enno-‐Ilka Uhde
Ruhe sanft Schwatz Du Sense Seele Sing ein Lied Ich kann Dich nicht sehen irgendetwas irgendwo für irgendwen Sing! Schwatz Du Sense Du Seele Flieg meine Rose Flieg zur letzten Wand Ab hinab in die Tiefe weg weg von allem weg belanglos bewusstlos von allem ab hinab Sing sang schwätz – zu lang da und dort die Träne Deckel zu und ab Rot und grün – viel grün und braun Zerfressen innen Schwarz voll Flecken Kopf und Hand Stinkend In die Tiefe Weg nur weg Du Rest Ruhe sanft du Elinor Reise geht ins Nimmerdar Immer um die Kugel
Enno-‐Ilka Uhde
Ruhe sanft mein Elinor wir sind beim Italiener
Enno-‐Ilka Uhde