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Syrien
Die Geflüchteten an der syrischtürkischen Grenze müssen oft in provisorischen Unterkünften ausharren. © AFP/Esra Hacioglu
GEFANGEN VOR DER GRENZE
Hunderttausende Zivilist*innen mussten vor der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien fliehen, die im Oktober 2019 begann. Die humanitäre Situation verschlechterte sich dadurch rapide, wie Fyras Mawazini, Vizepräsident von Ärzte der Welt Frankreich, berichtet.
„In den ersten drei Tagen nach Beginn der Offensive haben die meisten internationalen humanitären Organisationen das Gebiet im Nordosten Syriens verlassen“, sagt Mawazani. Dabei ist der Bedarf an medizinischer Versorgung groß. Die örtlichen Gesundheitseinrichtungen sind überlastet oder beschädigt. Viele medizinische Fachkräfte sind ins Ausland gegangen.
In der Region Idlib, im Nordwesten des Landes, sitzen viele Geflüchtete fest. Die Grenze zur Türkei ist geschlossen und in ihren Zeltlagern sind sie Bombenangriffen schutzlos ausgeliefert. „In der Gemeinde Qah, im Nordosten der Region Idlib, führen wir in jedem Gesundheitszentrum täglich bis zu 400 Behandlungen durch“, so Mawazini. Auch wenn gegen Ende des Jahres offiziell eine Waffenruhe erreicht wurde, brauchen die geflüchteten Menschen weiterhin dringend medizinische Hilfe.
„Die Menschen haben das Gefühl, dass die internationale Gemeinschaft sie völlig im Stich gelassen hat. Das belastet sie schwer.“ – Fyras Mawazini, Vizepräsident von Ärzte der Welt Frankreich
Wo wir sind
7 Kliniken in der Provinz Idlib
8 Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Al-Hasakeh und Aleppo sowie weitere Gesundheitsstationen
Was wir wollen
Die medizinische und psychologische Versorgung der vom Krieg betroffenen Bevölkerung verbessern
Was wir erreicht haben
696.262 Konsultationen in allen Projekten in Syrien (alle Landesteile)
Finanzierung
(drei Kliniken in Qah, Provinz Idlib) 1.559.595 € Auswärtiges Amt, private Spenden (Teilfinanzierung)