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No. 94.026

J O H A N N

S E B A S T I A N

B A C H (1685–1750)

CHRISTMAS CANTATAS/ KANTATEN ZUM WEIHNACHTSFESTKREIS

BWV 1, 36, 61, 63, 65, 91, 110, 121, 122, 132, 133, 153, 190

Bach-Ensemble Helmut Rilling

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Wie schön leuchtet der Morgenstern BWV 1

Zum Dank und Preis bewegen.

1. Coro

5. Aria

Wie schön leuchtet der Morgenstern Voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn, Die süße Wurzel Jesse! Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, Mein König und mein Bräutigam, Hast mir mein Herz besessen, Lieblich, Freundlich, Schön und herrlich, groß und ehrlich, reich von Gaben, Hoch und sehr prächtig erhaben.

Unser Mund und Ton der Saiten Sollen dir Für und für Dank und Opfer zubereiten. Herz und Sinnen sind erhoben, Lebenslang Mit Gesang, Großer König, dich zu loben.

6. Choral Wie bin ich doch so herzlich froh, Daß mein Schatz ist das A und O, Der Anfang und das Ende; Er wird mich doch zu seinem Preis Aufnehmen in das Paradeis, Des klopf ich in die Hände, Amen! Amen! Komm, du schöne Freudenkrone, bleib nicht lange, Deiner wart ich mit Verlangen.

2. Recitativo Du wahrer Gottes und Marien Sohn, Du König derer Auserwählten, Wie süß ist uns dies Lebenswort, Nach dem die ersten Väter schon So Jahr’ als Tage zählten, Das Gabriel mit Freuden dort In Bethlehem verheißen! O Süßigkeit, o Himmelsbrot, Das weder Grab, Gefahr, noch Tod Aus unsern Herzen reißen.

Zwischen dem hier abgedruckten und dem bei den Aufnahmen gesungenen Text kann es zu kleineren Abweichungen kommen. Sie resultieren aus dem Umstand, daß zum Zeitpunkt von Helmuth Rillings Gesamtaufnahme viele der Bach-Kantaten noch nicht in der Neuen Bachausgabe erschienen waren und deshalb auf der alten Bach-Gesamtausgabe fußendes Material benutzt werden mußte. Der hier abgedruckte Text, wie er auch bei Alfred Dürr: Die Kantaten von Johann Sebastian Bach, zuletzt Kassel 1995, nachzulesen ist, folgt der Neuen Bachausgabe.

3. Aria Erfüllet, ihr himmlischen göttlichen Flammen, Die nach euch verlangende gläubige Brust! Die Seelen empfinden die kräftigsten Triebe Der brünstigsten Liebe Und schmecken auf Erden die himmlisch Lust.

4. Recitativo

Wie schön leuchtet der Morgenstern BWV 1

Ein irdischer Glanz, ein leiblich Licht Rührt meine Seele nicht: Ein Freudenschein ist mir von Gott entstanden, Denn ein vollkommnes Gut, Des Heilands Leib und Blut, Ist zur Erquickung da. So muß uns ja Der überreiche Segen, Der uns von Ewigkeit bestimmt Und unser Glaube zu sich nimmt,

Entstehung: zum 25. März 1725 Bestimmung: Fest Mariä Verkündigung Text: Nach dem Lied gleichen Anfangs von Philipp Nicolai (1599). Wörtlich beibehalten: Strophen 1 und 7 (Sätze 1 und 6). Umgedichtet (Verfasser unbekannt) Strophen 2 bis 6 (Sätze 2 bis 5). Gesamtausgaben: BG 1: 1 - NBA I/28.2: 3

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Oboe da caccia und könnte als Darstellung der „gläubigen Brust“ und eines rhythmisch umschriebenen Bildes der Erfüllung verstanden werden. Die Tenor-Arie (Satz 5) gestaltet Bach als tanzartigen Satz, weil ihr Thema die Musik selbst ist.

Im Jahre 1850 beschloß die BachGesellschaft, das gesamte Werk Johann Sebastian Bachs im Druck vorzulegen. Für den ersten Band wählten die Herausgeber eine Reihe von Choralkantaten (mit einer Ausnahme: BWV 6) aus. Sie folgten also weder der Bestimmung der Kantaten für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres noch der Chronologie ihrer Entstehung, über die man damals noch nicht viel wußte. Nach Philipp Spitta in den Jahren 1873/80 waren es vor allem die Untersuchungen der handschriftlichen Quellen durch Alfred Dürr und Georg von Dadelsen in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, die hier für weitgehende Klärung sorgten. Choralkantaten sind Stücke, deren Text und Melodie einem Kirchenlied folgen. Solche Kantaten schrieb Bach vor allem in seinem zweitem Leipziger Amtsjahr zwischen Trinitatis 1724 und Ostern 1725; hier komponierte er insgesamt vierzig neue Werke im Zeitraum von nur zehn Monaten! Im Laufe der folgenden zehn Jahre vervollständigte Bach diese Kantaten zu einem das ganze Kirchenjahr umfassenden Zyklus. In den letzten sieben Wochen vor Ostern, der Fastenzeit, war Figuralmusik in den Kirchen Leipzigs untersagt. Unterbrochen wurde diese Periode allerdings durch das Fest Mariä Verkündigung, wenn der 25. März in die Fastenzeit fiel. Zu diesem Fest entstand die Kantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Die Melodie Philipp Nicolais geht zurück auf zwei mittelalterliche Weisen: die lateinische Hymne „Ecce domini nomen Emmanuel“ und ihre jüngere deutsche Version „Groß und Herr ist Gottes Nam Emanuel“; Nicolais Werk besteht in der melodischen Erweiterung zur Sext am Anfang und dem Tonleiterabstieg am Ende. Das Lied gehörte eigentlich zum Epiphaniasfest, die Liederbücher der Bachzeit empfehlen es jedoch auch für das Fest Mariae Verkündigung sowie für den ersten Adventssonntag, da der Text deutliche Hinweise auf die Lesungen vom Kommen des Heilands enthält. So verwendet Bach Strophen dieses Liedes auch in den Adventskantaten BWV 36 und BWV 61. Die Komposition Bachs beginnt mit einer großen, festlichen Choralbearbeitung, eingebettet in einen reich instrumentierten Konzertsatz für zwei Violinen, zwei Hörner, zwei Oboi da caccia, Streicher und Continuo. Auf unterschiedliche Weise imitieren die Unterstimmen den vom Sopran vorgetragenen Cantus firmus, während die beiden Violinstimmen mit ihren Figurationen dem Klang des Satzes den dem Schein des Morgensterns entsprechenden Glanz verleihen. Die Sopranarie (Satz 3) vereinigt die hohe Singstimme mit dem tiefen Klang der obligaten

Schwingt freudig euch empor BWV 36

1. Coro Schwingt freudig euch empor zu den erhabnen Sternen, Ihr Zungen, die ihr itzt in Zion fröhlich seid! Doch haltet ein! Der Schall darf sich nicht weit entfernen, Es naht sich selbst zu euch der Herr der Herrlichkeit.

2. Choral Nun komm, der Heiden Heiland, Der Jungfrauen Kind erkannt, Des sich wundert alle Welt, Gott solch Geburt ihm bestellt.

3. Aria Die Liebe zieht mit sanften Schritten Sein Treugeliebtes allgemach. Gleichwie es eine Braut entzücket, Wenn sie den Bräutigam erblicket, So folgt ein Herz auch Jesu nach.

4. Choral Zwingt die Saiten in Cythara Und laßt die süße Musica Ganz freudenreich erschallen, Daß ich möge mit Jesulein, Dem wunderschönen Bräutgam mein, In steter Liebe wallen! Singet, Springet, Jubilieret, triumphieret, dankt dem Herren! Groß ist der König der Ehren.

Teil II 5. Aria Willkommen, werter Schatz! Die Lieb und Glaube machet Platz Vor dich in meinem Herze rein, Zieh bei mir ein! 3


bot ein Fest eines Mitglieds der Leipziger Juristenfamilie Rivinius um 1735.

6. Choral Der du bist dem Vater gleich, Führ hinaus den Sieg im Fleisch, Daß dein ewig Gotts Gewalt In uns das krank Fleisch enthalt.

Dazwischen verwendete Bach Eingangschor und Arien der Kantate zweimal für den Gottesdienst am 1. Advent; zunächst zwischen 1726 und 1730, mit nur einer Oboe d’amore und Streicherbesetzung, schließlich in der vorliegenden Form zum 2. Dezember 1731. Hier fügt Bach zwischen die genannten Sätze Choralstrophen ein: drei Strophen des Liedes „Nun komm der Heiden Heiland“ - einen vierstimmigen Satz als Schlußchoral, zwei Bearbeitungen für Solostimmen und Instrumente (Nr. 2 und Nr. 6) -; und die 6. Strophe des Liedes „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, die den ersten Kantatenteil beschließt. Bei der ersten Aufführung war als Schlußchoral zum gleichen Satz der Text der Strophe 7 erklungen.

7. Aria Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen Wird Gottes Majestät verehrt. Denn schallet nur der Geist darbei, So ist ihm solches ein Geschrei, Das er im Himmel selber hört.

8. Choral Lob sei Gott dem Vater ton, Lob sei Gott sein’m eingen Sohn, Lob sei Gott dem Heilgen Geist, Immer und in Ewigkeit!

Die Form, freie Dichtung unter Verzicht auf Rezitative ausschließlich mit Choralstrophen zu kontrastieren und damit moderne und alte Kantatenform neuartig miteinander zu verknüpfen, scheint Bach in jenen Tagen besonders beschäftigt zu haben. Auch die Kantate vom Sonntag zuvor, „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ BWV 140, experimentiert mit der Rolle des Chorals. Besonders interessant erscheinen daher die beiden Choralbearbeitungen. Die erste (Nr. 2) ist ein Duett, das in allen Stimmen immer wieder die Melodie anklingen läßt, ohne darauf zu verzichten, den Text mit Intervallen, Chromatik und Synkopen auszudeuten. In der zweiten (Nr. 6) läßt Bach die beiden Oboi d’amore den Kampf und Sieg des Gottessohns über das „krank Fleisch“ darstellen. Daß eine Kantate, die nach dem Evangelium vom festlichen Einzug Jesu in Jerusalem (Matth. 21, 1 ff.) musiziert wird, den schwungvoll-freudigen Ton einer weltlichen Glückwunschkantate nur allzu gerne aufgreift, wird Bach nicht zuletzt zur Übernahme dieser Musik bewogen haben.

Schwingt freudig euch empor BWV 36 Entstehung: zum 2. Dezember 1731 Bestimmung: 1. Advent Text: Dichter unbekannt (Henrici al. Picander?). Die Sätze 1, 3, 5 und 7 stammen mit geringfügigen Änderungen aus der früheren Fassung (zwischen 1726 und 1730). Die Sätze 2, 6 und 8 sind die Strophen 1, 6 und 8 des Chorals „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Martin Luther (1524). Satz 4: Strophe 6 des Chorals „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Philipp Nicolai (1599) Gesamtausgaben: BG 7: 223 - NBA I/1: 43 Bach hat die Musik dieser Kantate außerordentlich geschätzt. Nur so läßt sich erklären, daß er sie insgesamt fünfmal verwendete. Die Advents-Kantate BWV 36 in der vorliegenden Form stellt den Höhepunkt dieser Entwicklung dar. Eingangschor und Arien wurden erstmals im April oder Mai des Jahres 1725 aufgeführt, zum Geburtstag eines namentlich nicht mehr bekannten Lehrers: „Schwingt freudig euch empor und dringt bis an die Sternen, ihr Wünsche, bis euch Gott vor seinem Throne sieht...“ Es handelt sich also um eine weltliche Kantate. Zur Geburtstagsfeier von Charlotte Friederike Wilhelmine Fürstin zu Köthen am 30. November 1725 oder 1726 erklang das Stück erneut, mit einem anderen Text („Steigt freudig in die Luft...“). Einen letzten weltlichen Anlaß zur Aufführung des Stücks, wieder mit einem neuen Text („Die Freude reget sich, erhebt die muntern Töne“)

Nun komm, der Heiden Heiland BWV 61

1. Coro (Ouverture) Nun komm, der Heiden Heiland, Der Jungfrauen Kind erkannt, Des sich wundert alle Welt; Gott solch Geburt ihm bestellt. 2. Recitativo Der Heiland ist gekommen, Hat unser armes Fleisch und Blut 4


Kantaten zu komponieren und aufzuführen hatte, griff Bach meist auf die Texte des Hofpoeten Salomon Franck zurück. Nur wenn dieser – aus welchen Gründen auch immer – nicht lieferte, besonders in der Zeit vor dem Druck des Kantatenjahrgangs „Evangelisches Andachts-Opffer“ im Jahre 1715, mußte Bach sich um andere Texte bemühen. Das aktuellste und modernste, was er dabei finden konnte, waren die Dichtungen des Hamburger Pastors Erdmann Neumeister. Nicht nur, daß in ihnen Bibelwort und Choralstrophe als integraler Bestandteil enthalten waren: Neumeister gab die von ihm verfaßten Texte zur Vertonung in den Formen Rezitativ und Arie vor, mithin den dramatischen Mitteln der italienischen Oper. Ferner erwuchsen seine Texte unmittelbar aus der sonntäglichen Predigtarbeit. Martin Petzoldt hat das eine „homiletische Methode“ genannt, die das Ziel verfolgte, „den ‘einfachen Stil’ der Belehrung im Glauben mit dem hohen und kunstvollen Stil, der bis dahin vor allem im weltlichen Bereich Anwendung gefunden hatte, zu verbinden“ (Die Welt der Bach-Kantaten, Band 1, Stuttgart u.a. 1996, S. 130).

An sich genommen Und nimmet uns zu Blutsverwandten an. O allerhöchstes Gut! Was hast du nicht an uns getan? Was tust du nicht Noch täglich an den Deinen? Du kömmst und läßt dein Licht Mit vollem Segen scheinen. 3.Aria Komm, Jesu, komm zu deiner Kirche Und gib ein selig neues Jahr! Befördre deines Namens Ehre, Erhalte die gesunde Lehre Und segne Kanzel und Altar! 4. Recitativo Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mir mir. 5. Aria Öffne dich, mein ganzes Herze, Jesus kömmt und ziehet ein. Bin ich gleich nur Staub und Erde, Will er mich doch nicht verschmähn, Seine Lust an mir zu sehn, Daß ich seine Wohnung werde. O wie selig werd ich sein!

Die vorliegende Adventskantate – Bach selbst nennt sie „Concerto“ – gibt hierüber beredte Auskunft. Die einrahmenden, vergleichsweise neutralen Choralworte von der Ankunft des Heilands in der Welt werden auf den Einzug Christi in die Kirche und in den einzelnen Christen umgedeutet. Zu Beginn des Kirchenjahres schreibt Bach sinnfällig eine Ouvertüre im punktierten französischen Rhythmus, wie sie, vom Versailler Hofe Ludwigs XIV. aus, in klarer, herrschafts-anzeigender Funktion seinerzeit in ganz Europa bekannt war. In diesen Satz hinein baut er den Choral. Die Melodie läßt er sogleich fundamenthaft in der Continuostimme anklingen. Anschließend wird die erste Zeile von den einzelnen Chorstimmen nacheinander vorgetragen. Erst die zweite Zeile erklingt im vierstimmigen Satz. Die dritte wird motettisch und fugiert aufgelockert, die vierte wieder schlicht vierstimmig gesungen.

6. Choral Amen, Amen! Komm, du schöne Freudenkrone, bleib nicht lange! Deiner wart ich mit Verlangen.

Nun komm, der Heiden Heiland BWV 61 Entstehung: zum 2. Dezember 1714 Bestimmung: 1. Advent Text: Erdmann Neumeister (1714). Satz 1: Strophe 1 des Liedes „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Martin Luther (Verdeutschung des Hymnus „Veni redemptor gentium“, 1524) und 1. Mose 49, 18. Satz 4: Offenbarung 3, 20. Satz 6: Abgesang der Strophe 7 des Liedes „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Philipp Nicolai (1599). Gesamtausgaben: BG 16:3 – NBA I/1:3

Das folgende Rezitativ geht rasch in ein gewißhaftes Arioso über. Die Arie Nr. 3 stellt dem Tenorsolisten ein im 9/8-Takt bewegtes Unisono der ansonsten – wie häufig in frühen Kantaten Bachs – geteilten Violinen und Violen gegenüber. Danach tritt der Baß als „Vox Christi“ auf; das aus dem Offenbarungswort zitierte Anklopfen wird von den StreicherPizzicati eindringlich umgesetzt. Die Sopranarie Nr. 5 ist ein intimer, in drei Abschnitte unterschiedlicher Intensität gegliederter Monolog und wird deshalb nur vom Continuo gestützt.

Wie der Opernkomponist vom Libretto ist der Kantatenkomponist vom Text abhängig, den er zur Vertonung auswählt, schreiben läßt oder übernehmen muß. In seinen Weimarer Jahren, als er, mit der Bestallung zum Konzertmeister, seit März 1714 im vierwöchigen Turnus auch 5


Denn er hat uns dies beschert, Was uns ewig nun vergnüget.

Als Schlußchoral gibt Neumeister nur einen Choralabschnitt vor – aus Mißachtung gegenüber dem Choral oder weil dieser, mit „Amen“ das Vorausgehende bekräftigende Textabschnitt so gut und unmittelbar paßt, ist nicht zu entscheiden. Der fröhlich bewegte Satz erweckt durch die obligaten, zum Abschluß in die Höhe geführten Streicher einen vollstimmigen Eindruck und formuliert so eine gebührende Antwort auf den gewichtigen Eingangschor.

4. Recitativo So kehret sich nun heut Das bange Leid, Mit welchem Israel geängstet und beladen, In lauter Heil und Gnaden. Der Löw aus Davids Stamme ist erschienen, Sein Bogen ist gespannt, das Schwert ist schon gewetzt, Womit er uns in vor’ge Freiheit setzt.

In Leipzig hat Bach diese Kantate mindestens einmal wiederaufgeführt und ihr vielleicht, durch Hinzunahme von Oboenstimmen, einen noch festlicheren Charakter verliehen, bevor dann bis zum Weihnachtsfest keine Figuralmusik in den Kirchen mehr erklang.

5. Aria (Duetto) Ruft und fleht den Himmel an, Kommt, ihr Christen, kommt zum Reihen, Ihr sollt euch ob dem erfreuen, was Gott hat anheut getan! Da uns seine Huld verpfleget Und mit so viel Heil beleget, Daß man nicht g’nug danken kann.

Christen, ätzet diesen Tag BWV 63

1. Coro Christen, ätzet diesen Tag In Metall und Marmorsteine. Kommt und eilt mit mir zur Krippen Und erweist mit frohen Lippen Euren Dank und eure Pflicht; Denn der Strahl, so da einbricht, Zeigt sich euch zum Gnadenscheine.

6. Recitativo Verdoppelt euch demnach, ihr heißen Andachtsflammen, Und schlagt in Demut brünstiglich zusammen! Steigt fröhlich himmelan, Und danket Gott vor dies, was er getan.

2. Recitativo 7. Coro

O selger Tag! o ungemeines Heute, An dem das Heil der Welt, Der Schilo, den Gott schon im Paradies Dem menschlichen Geschlecht verhieß, Nunmehro sich vollkommen dargestellt Und suchet Israel von der Gefangenschaft und Sklavenketten Des Satans zu erretten. Du liebster Gott, was sind wir arme doch? Ein abgefallnes Volk, so dich verlassen; Und dennoch willst du uns nicht hassen; Denn eh wir sollen noch nach dem Verdienst zu Boden liegen. Eh muß die Gottheit sich bequemen, Die menschliche Natur an sich zu nehmen Und auf der Erden Im Hirtenstall zu einem Kinde werden. O unbegreifliches, doch seliges Verfügen!

Höchster, schau in Gnaden an Diese Glut gebückter Seelen! Laß den Dank, den wir dir bringen, Angenehme vor dir klingen, Laß uns stets in Segen gehn, Aber niemals nicht geschehn, Daß uns Satan möge quälen.

Christen, ätzet diesen Tag BWV 63 Entstehung: zum 25. Dezember 1714 Bestimmung: 1. Weihnachtstag Text: Dichter unbekannt, vielleicht Johann Michael Heineccius (1674-1722) Gesamtausgaben: BG 16: 53 – NBA I/2: 3 Zwischen dem 1. Advent und Weihnachten schwieg in Leipzig die Figuralmusik. Insofern hatte Bach etwas mehr Zeit als üblich, sich und seine Musiker auf die folgende Festzeit vorzubereiten. Für die Gottesdienste seines ersten Weihnachtsfestes in Leipzig schrieb er ein Sanctus (BWV 238) sowie das Magnificat

3. Aria (Duetto) Gott, du hast es wohl gefüget, Was uns itzo widerfährt Drum laßt uns auf ihn stets trauen Und auf seine Gnade bauen, 6


Gnade sich kehrt. Vor und nach diesem Rezitativ erklingt je eine Arie. Vor bzw. nach diesen Arien steht je ein umfängliches, accompagnato begleitetes Rezitativ. Beide Stücke zeichnet die weite harmonische Führung und Affektbeladenheit aus. Den Rahmen bildet je ein festlicher Chor, in dem Bach – einmalig in seinem Oeuvre – vier (!) Trompeten besetzt.

in Es-Dur mit den weihnachtlichen Einlagesätzen (BWV 243 a). Diese Stücke wurden am ersten Feiertag im um 7 Uhr beginnenden Amt in der Thomaskirche (BWV 238) sowie dem Vespergottesdienst in der Nikolaikirche (BWV 243 a) musiziert. Für die verschiedenen Gottesdienste der folgenden Tage entstanden außerdem die Kantaten „Darzu ist erschienen der Sohn Gottes“ (BWV 40), „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget“ (BWV 64) sowie, bis zum Epiphaniasfest am 6. Januar, die Kantaten BWV 190, 153 und 65. Es verwundert also nicht, daß Bach für den 1. Weihnachtstag auf eine bereits früher entstandene Kantate zurückgriff. „Christen ätzet diesen Tag“ wurde allerdings gleich dreimal musiziert: im Amt der Thomaskirche, anschließend im Gottesdienst der Pauliner Kirche und schließlich in der um 13.30 Uhr beginnenden Vesper in der Nikolaikirche. Diese Häufung von Terminen hing mit Bachs zahlreichen Aufgaben als Director musices und Hauptverantwortlichem für die Kirchenmusik in Leipzig zusammen, die an den hohen Feiertagen verständlicherweise kumulierten.

Übrigens sind von diesem Stück je zwei Stimmen für die Alt- und Tenorpartie erhalten. Wenn aus diesen Stimmen je zwei Sänger gesungen haben und man für Sopran und Baß dasselbe Volumen annehmen darf, werden an den Aufführungen sechzehn Sänger mitgewirkt haben – ein Argument gegen die Theorie der Chorzusammensetzung aus je vier Solisten und Ripienisten. Rein aufführungspraktisch macht diese recht große Sängerzahl natürlich Sinn – das festliche Volumen des Orchesterapparates und die gleich dreifache Aufführung an einem Tag hat die Musiker sicher besonders gefordert.

Sie werden aus Saba alle kommen BWV 65 Die Kantate BWV 63 ist wohl 1714 im Weimarer Weihnachtsgottesdienst erklungen. Seit jenem Jahr gehörte die Komposition von Kantaten, wenn auch nur im monatlichen Turnus, zu Bachs Amtspflichten. Entstanden ist das Stück vielleicht noch früher. 1713 hatte sich Bach an die Liebfrauenkirche zu Halle an der Saale beworben. Obwohl er das Amt nicht erhielt, beteiligte er sich drei Jahre später noch an der Abnahme der neuen Orgel dieser Kirche. Möglicherweise wurde die festliche und nicht geringe Eindrücke vom Können seines Schöpfers hinterlassende Kantate bei einer dieser Gelegenheiten aufgeführt. Außerdem weist der Text in die Geburtsstadt Händels. Auffällig stimmt er mit einem Libretto überein, das der Pfarrer der Liebfrauenkirche, Johann Michael Heineccius, für eine vom Musikdirektor der Marktkirche, Gottfried Kirchhoff, komponierten Kantate zum Reformationsjubiläum 1717 verfaßte. Gab es eine gemeinsame Urform?

1. Coro Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen, und des Herren Lob verkündigen.

2. Choral Die Kön’ge aus Saba kamen dar, Gold, Weihrauch, Myrrhen brachten sie dar, Alleluja, alleluja!

3. Recitativo Was dort Jesaias vorhergesehn, Das ist zu Bethlehem geschehn. Hier stellen sich die Weisen Bei Jesu Krippen ein Und wollen ihn als ihren König preisen. Gold, Weihrauch, Myrrhen sind Die köstlichen Geschenke, Womit sie dieses Jesuskind Zu Bethlehem im Stall beehren. Mein Jesu, wenn ich itzt an meine Pflicht gedenke, Muß ich mich auch zu deiner Krippen kehren Und gleichfalls dankbar sein: Denn dieser Tag ist mir ein Tag der Freuden, Da du, o Lebensfürst, Das Licht der Heiden Und ihr Erlöser wirst.

Alfred Dürr verdanken wir die Beobachtung, daß die Kantate, wiewohl zu Weihnachten 1723 und – mit einer obligaten Orgelstimme anstelle der Oboe im 3. Satz – möglicherweise 1729 aufgeführt, kaum weihnachtliche Züge trägt. Es fehlen z.B. „die Hirtenmusik, das Wiegenlied, das ‘Ehre sei Gott in der Höhe’ der Engel, Weihnachtslieder, überhaupt jeglicher Choral“. Dafür ist die Kantate auffällig symmetrisch gebaut. Das Secco-Rezitativ im Zentrum umschreibt die zentrale Botschaft des Festes, daß nämlich banges Leid in Heil und 7


Sie werden aus Saba alle kommen BWV 65

Was aber bring ich wohl, du Himmelskönig? Ist dir mein Herze nicht zuwenig, So nimm es gnädig an, Weil ich nichts Edlers bringen kann.

Entstehung: zum 6. Januar 1724 Bestimmung: Epiphaniasfest Text: Dichter unbekannt. Satz 1: Jesaja 60, 6. Satz 2: Strophe 4 des Liedes „Ein Kind geborn zu Bethlehem“ (1545, nach dem Hymnus „Puer natus in Bethlehem“). Satz 7 (untextiert überliefert): vermutlich Strophe 10 des Liedes „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ von Paul Gerhardt (1647). Gesamtausgaben: BG 16: 135 – NBA I/5: 3

4. Aria Gold aus Ophir ist zu schlecht, Weg, nur weg mit eitlen Gaben, Die ihr aus der Erde brecht! Jesus will das Herze haben. Schenke dies, o Christenschar, Jesu zu dem neuen Jahr!

Diese Kantate gehört zum Korpus jener Stücke, die Bach während seines ersten Weihnachtsfestes in Leipzig musizierte. Zwischen dem 25. Dezember 1723 und dem 6. Januar 1724 erklangen fünf neukomponierte Kantaten, dazu das Sanctus BWV 238 und das Magnificat Es-Dur mit den weihnachtlichen Einlagesätzen BWV 243a. Bachs Dienstpflichten zufolge wurden die Stücke zum Teil mehrfach aufgeführt, im morgendlichen Amt sowie in der mittäglichen Vesper im Wechsel in der Thomas- und der Nikolaikirche. Nimmt man die in Weimar entstandene Kantate „Christen ätzet diesen Tag“ (BWV 63) hinzu, die am ersten Weihnachtstag in beiden Kirchen, dazu im Universitätsgottesdienst in der Pauliner Kirche musiziert wurde, ergibt sich ein noch imposanteres Bild.

5. Recitativo Verschmähe nicht, Du, meiner Seele Licht, Mein Herz, das ich in Demut zu dir bringe; Es schließt ja solche Dinge In sich zugleich mit ein, Die deines Geistes Früchte sein. Des Glaubens Gold, der Weihrauch des Gebets, Die Myrrhen der Geduld sind meine Gaben, Die sollst du, Jesu, für und für Zum Eigentum und zum Geschenke haben. Gib aber dich auch selber mir, So machst du mich zum Reichsten auf der Erden; Denn, hab ich dich, so muß Des größten Reichtums Überfluß Mir dermaleinst im Himmel werden.

Jenseits dieses allein quantitativ beeindruckenden Pensums bietet die vorliegende Kantate erneut Einblick in Bachs unermeßliche Phantasie, mit der er die zu behandelnden Inhalte musikalisch zu durchdringen pflegte. Der Eingangschor vertont die Worte der am Epiphaniasfest gelesenen Epistel (Jesaja 60, 6); der anschließende Choral bekräftigt die Erfüllung der alttestamentarischen Prophezeiung. Bach wählt eine festliche Orchesterbesetzung. Die Musik des Chores entwickelt sich aus einem Orgelpunkt; die Chorstimmen setzen in Form eines Kanons ein, so daß sich ein Bild des Anwachsens einer Menge ergibt, die vielleicht als staunende Betrachter des Reichtums verstanden werden will. Dazu schreibt Bach, im Zentrum des Eingangssatzes, eine umfängliche, kunstvolle Fuge.

6. Aria Nimm mich dir zu eigen hin, Nimm mein Herze zum Geschenke. Alles, alles, was ich bin, Was ich rede, tu und denke, Soll, mein Heiland, nur allein Dir zum Dienst gewidmet sein.

7. Choral Ei nun, mein Gott, so fall ich dir Getrost in deine Hände. Nimm mich und mach es so mit mir Bis an mein letztes Ende, Wie du wohl weißt, daß meinem Geist Dadurch sein Nutz entstehe, Und deine Ehr je mehr und mehr Sich in ihr selbst erhöhe.

Nach dem Choral folgt ein Rezitativ (Nr. 3), das den Gedankengang nun in predigthafter Form fortführt: was will die erfüllte Prophezeiung dem Gläubigen sagen? Er soll seinerseits seine Pflicht tun und dem Beispiel der Weisen folgen. Kostbare Geschenke, so fährt der unbekannte Dichter in der nun folgenden Arie fort, sind freilich nicht gut genug, weil eitle Gaben der Erde: „das Herze“ will Jesus haben. Die Besetzung dieses Stücks 8


mit zwei Oboen da caccia sowie sein tanzartiger Charakter ähneln auffällig dem vierten Satz der Kantate 26 („Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“), in der Bach ebenfalls in höfisch-gravitätischer Haltung die Verführungen der törichten Welt darstellt. Das folgende Tenor-Rezitativ erörtert mit vielen Bildern und Ausdrücken theologischer Gedankenführung die Frage, welcher Natur die Jesus dargebrachten Dinge sind. Daraus ergibt sich die Aussicht, zum Reichsten auf Erden und im Himmel werden zu können. Dies wiederum mag die gelöste, tänzerische Grundhaltung der Arie Nr. 6 erklären. Bach nutzt den Menuett-Rhythmus und die instrumentale Mehrchörigkeit (Bläser - Violinen) dieses Stückes zur kommentierenden Hervorhebung einzelner Textabschnitte. Der abschließende Choral kann dem Gläubigen also nur raten, sich Gott getrost zu überlassen.

4. Recitativo

Gelobet seist du, Jesu Christ BWV 91

6. Choral

O Christenheit! Wohlan, so mache dich bereit, Bei dir den Schöpfer zu empfangen. Der große Gottessohn Kömmt als ein Gast zu dir gegangen. Ach, laß dein Herz durch diese Liebe rühren; Er kömmt zu dir, um dich vor seinen Thron Durch dieses Jammertal zu führen.

5. Aria (Duetto) Die Armut, so Gott auf sich nimmt, Hat uns ein ewig Heil bestimmt, Den Überfluß an Himmelsschätzen. Sein menschlich Wesen machet euch Den Engelsherrlichkeiten gleich, Euch zu der Engel Chor zu setzen.

Das hat er alles uns getan, Sein groß Lieb zu zeigen an; Des freu sich alle Christenheit Und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrie eleis!

1. Coro Gelobet seist du, Jesu Christ, Daß du Mensch geboren bist Von einer Jungfrau, das ist wahr; Des freuet sich der Engel Schar. Kyrie eleis!

Gelobet seist du, Jesu Christ BWV 91 Entstehung: zum 25. Dezember 1724 Bestimmung: 1. Weihnachtstag Text: Nach dem Choral gleichen Anfangs von Martin Luther (1524). Wörtlich beibehalten: Strophen 1 und 7 (Sätze 1 und 6) und 2 (innerhalb des Satzes 2); umgedichtet (Verfasser unbekannt): Strophen 3 bis 6 (Sätze 3 bis 5). Gesamtausgaben: BG 22: 3 – NBA I/2: 133

2. Recitativo (e Choral) Der Glanz der höchsten Herrlichkeit, Das Ebenbild von Gottes Wesen, Hat in bestimmter Zeit Sich einen Wohnplatz auserlesen. Des ewgen Vaters einigs Kind, Das ewge Licht, von Licht geboren, Itzt man in der Krippe findt. O Menschen, schauet an, Was hier der Liebe Kraft getan! In unser armes Fleisch und Blut, (Und war denn dieses nicht verflucht, verdammt, verloren?) Verkleidet sich das ewge Gut. So wird es ja zum Segen auserkoren.

Diese Weihnachtskantate gehört zum zweiten Leipziger, mithin dem Choralkantatenjahrgang. Es lag für Bach offenbar nahe, als Vorlage das zu seiner Zeit am meisten gesungene Weihnachtslied zu wählen, also Martin Luthers siebenstrophigen, jeweils mit dem altertümlichen „Kyrieleis“ schließenden Choral. Ähnlich war Bach bereits am 1. Advent verfahren, als er Luthers Lied „Nun komm der Heiden Heiland“ (für BWV 62) wählte, obwohl er mit der ersten Strophe dieses Liedes bereits in Weimar eine Kantate eröffnet hatte. Diese freilich genügte nicht den Ansprüchen einer Choralkantate, nämlich sich möglichst nahe an Text und Musik des betreffenden Kirchenliedes zu orientieren.

3. Aria Gott, dem der Erden Kreis zu klein, Den weder Welt noch Himmel fassen, Will in der engen Krippe sein. Erscheinet uns dies ewge Licht, So wird hinfüro Gott uns nicht Als dieses Lichtes Kinder hassen.

In der vorliegenden Kantate übernimmt Bach die Rahmenstrophen des Chorals wörtlich für 9


Unser Mund sei voll Lachens BWV 110

die Rahmensätze. Im zweiten Satz verschneidet er, unter Verzicht auf das abschließende „Kyrieleis“, den Text der zweiten Strophe mit freier Dichtung. Dieser Wechsel, der in dieser Aufnahme durch chorische Besetzung der Sopranstimmen sowie Hinzuziehung des Fagotts im Continuosatz hervorgehoben wird, reizt Bach zu einem kontrapunktischen Kunststück, indem es ihm gelingt, den Continuo-Baß und die Singstimme, ermöglicht durch unterschiedlich lange Notenwerte, als Kanon der Liedmelodie zu führen. Mit drei Oboen, zwei Hörnern und Pauken sowie Streichern ist die Kantate, dem Anlaß entsprechend, festlich besetzt. Der Orchestersatz baut sich im aufeinanderfolgenden Einsatz der Instrumentengruppen mehrchörig auf. Das musikalische Material, eine aufsteigende Sechzehntellinie sowie ein dreiklangartig absteigendes Motiv, ist von der Choralmelodie unabhängig. Die Melodie wird zeilenweise vom Sopran vorgetragen, während die Unterstimmen des Vokalsatzes die von den Instrumenten gespielte Musik aufgreifen und mit dem Choral verbinden. Besonders eindringlich wirkt die dritte Zeile, zu deren Abschluß der Chor die Textworte „das ist wahr“ zweimal akkordisch bekräftigt. Das gesamte Instrumentarium verwendet Bach noch einmal im Schlußchoral. Hier erhalten die Hörner einen teilweise obligaten Satz, der vor allem das abschließende „Kyrieleis“ als würdigen Schlußpunkt herauszustellen hilft.

1. Coro Unser Mund sei voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens. Denn der Herr hat Großes an uns getan. 2. Aria Ihr Gedanken und ihr Sinnen, Schwinget euch anitzt von hinnen, Steiget schleunig himmelan Und bedenkt, was Gott getan! Er wird Mensch, und dies allein, Daß wir Himmels Kinder sein.

3. Recitativo Dir, Herr, ist niemand gleich. Du bist groß,und dein Name ist groß und kannsts mit der Tat beweisen.

4. Aria Ach Herr, was ist ein Menschenkind, Daß du sein Heil so schmerzlich suchest? Ein Wurm, den du verfluchest, Wenn Höll und Satan um ihn sind; Doch auch dein Sohn, den Seel und Geist Aus Liebe seinen Erben heißt.

Die Tenor-Arie Nr. 3, ein Stück im 3/4-Takt, erhält durch die Instrumentierung mit den drei Oboen einen gravitätisch-würdevollen Charakter. Das auffällig große Intervall auf die Worte „zu klein“ scheint dem Text zu widersprechen, macht den Hörer jedoch auf die geschickte Formulierung aufmerksam, in der die Dichtung die Weihnachtsbotschaft zuspitzt: Gott, der größer ist als Erde, Welt und Himmel, reduziert sich auf das ärmliche Maß der Krippe. Im anschließenden, streicherbegleiteten Baß-Rezitativ verschafft Bach dem Gottessohn einen würdigen Empfang; nicht ohne die Rede vom „Jammertal“ einmal mehr mit eingetrübten, chromatischen Harmonien auszumalen. Für das Duett Nr. 5 schließlich beschreibt Alfred Dürr sehr anschaulich, wie Bach aus den Kontrasten des Textes eine offenkundige, musikalische Differenzierung gewinnt. „Die Armut“ äußert sich in imitierenden Vorhaltsbildungen, das „ewig Heil“ in homophoner Parallelführung der Stimmen; die aufsteigende Chromatik zu „Sein menschlich Wesen“ steht gegen die Koloraturen und Dreiklangsmelodik der „Engelsherrlichkeiten“ (vgl. Die Kantaten Johann Sebastian Bachs, Kassel 1995, S. 125).

5. Duetto Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

6. Aria Wacht auf, ihr Adern und ihr Glieder, Und singt dergleichen Freudenlieder, Die unserm Gott gefällig sein. Und ihr, ihr andachtsvollen Saiten, Sollt ihm ein solches Lob bereiten, Dabei sich Herz und Geist erfreun.

7. Choral Alleluja! Gelobt sei Gott, Singen wir all aus unsers Herzens Grunde. Denn Gott hat heut gemacht solch Freud, Die wir vergessen solln zu keiner Stunde.

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Unser Mund sei voll Lachens BWV 110

Bach praktizierte dies in seinen frühesten Kantaten (s. Vol. 34) ebenso wie später in Leipzig, wo er vor allem auf Köthener Konzertsätze zurückgriff. Ungewöhnlich ist eher der Einbau eines Chorsatzes in ein solches Stück, dessen Kunstfertigkeit man sich leicht am Vergleich der beiden Stücke vergegenwärtigen kann.

Entstehung: zum 25. Dezember 1725 Bestimmung: 1. Weihnachtstag Text: Georg Christian Lehms 1711. Satz 1: nach Psalm 126. 2-3. Satz 3: Jeremia 10, 6. Satz 5: Lukas 2, 14. Satz 7: Strophe 5 des Liedes „Wir Christenleut“ von Caspar Füger (1592). Gesamtausgaben: BG 23: 265 – NBA I/2: 73

Die Besonderheit der Kantate BWV 110 liegt ferner in der Verschränkung von Bibelwort und madrigalischem Text. Drei Paare in dieser Kombination folgen aufeinander, bevor der eher schlichte, auf Trompeten und Pauken verzichtende Chorsatz die Kantate beschließt. Dem Eingangssatz mit dem Psalmtext folgt eine Tenor-Arie (Nr. 2) mit zwei konzertierenden Flöten; diese lichte Qualität, im Verein mit dem schlichten Charakter dieser Besetzung, ermöglichen diesem Stück, ein, wenn man so will, realistischeres Bild der Szene im Stall zu Bethlehem zu zeichnen. Man mag daran denken, daß im Weihnachts-Oratorium (Nr. 15) Bach die Hirten ebenfalls in Gestalt von Tenor-Sänger und Flöte dahineilen läßt, das holde Kind zu sehen.

Als einziges der großen christlichen Feste hat das Weihnachtsfest bis heute einen mit verbindlichen Inhalten behafteten Feiertagscharakter behalten. Auch wenn sich berechtigte Kritik an der Sinnentleerung des „weltlichen“ Getümmels breitmacht, ist für Menschen in aller Welt die Erinnerung an Christi Geburt doch Anlaß, einmal wieder in die Kirche zu gehen, was die Kirchenmusiker wiederum zusätzlich anspornt, die Gottesdienste besonders festlich zu gestalten. Solcher „äußeren“ Anlässe bedurften Johann Sebastian Bach und seine Kollegen nicht. Zwar bedeutete der Festgottesdienst zum ersten Feiertag zugleich das Ende der musikalischen Abstinenz, der in Leipzig der Advent als Fastenzeit unterworfen war. Der unverrückbare Glaube an das Kommen des himmlischen Königs genügte, um es den Drei Königen gleichzutun, alle (musikalischen) Reichtümer dem Kind an die Wiege zu legen. Ungeachtet der Tatsache, daß sich nun, im engeren Weihnachtsfestkreis, die Sonn- und Feiertage häuften und musikalisch auszugestalten waren. Bach zog 1734/35 daraus die konstruktive Konsequenz, ein „WeihnachtsOratorium“ (BWV 248, EDITION BACHAKADEMIE Vol. 76) in Form eines über sechs Feiertage sich erstreckenden Kantatenzyklus zu komponieren.

Fünf Takte umfaßt das folgende Rezitativ. Es läßt den Propheten Jeremia, vor einer aufwärts weisenden Streicherfigur, die Größe des kommenden Herrschers verheißen. Darauf antwortet die Arie Nr. 4; Alt-Stimme, Oboe d’amore und der wiegende Charakter mögen für die liebevolle, wärmende Intimität dieser Reflexion stehen. Wörtlich aus dem LukasEvangelium folgt darauf der Engelsgesang, das „Gloria“ in deutscher Sprache; Bach greift zurück auf das „Virga Jesse floruit“, einen der Einlagesätze aus dem „Magnificat“ Es-Dur von 1723 (Vol. 140). Die himmlische Gelöstheit dieses Satzes und seines biblischen Kontextes ist nun Anlaß, den Menschen zum Aufwachen zu bewegen – Bach läßt die Arie (Nr. 5) mit einem aufwärts gebrochenen Dreiklangsmotiv der Solo-Trompete beginnen und nutzt im folgenden das fast vollständige Instrumentarium; sobald der Sänger die „andachtsvollen Saiten“ zum Mitmachen auffordert, hört man prompt die Violinen sich aufschwingen – ein mitreißendes Stück, dessen einprägsame Thematik und Charakter den beglückten Leipziger Hörern das ganze Weihnachtsfest über im Gedächtnis hat bleiben können.

Die vorliegende Kantate entstand zum Weihnachtsfest 1725. Und weil sie über die Geburt des kommenden Königs nachdenkt, eröffnet Bach sie mit einem glanzvollen Orchestersatz in Form der am (für die Etikette maßgeblichen) französischen Hof gepflegten Ouvertüre. Zwischen die getragene Einleitung und ihre Reprise baut er den virtuosen Chorsatz, in dem man die einzelnen Stimmen regelrecht „Lachen“ hört – wovon auch der Text spricht. Die Musik komponierte Bach nicht neu. Er entnahm sie der bereits zuvor komponierten Ouvertüre (Suite) D-Dur, BWV 1069. Ein ähnliches Verfahren hatte er bereits zum Osterfest 1725 angewandt, indem er dem „Oster-Oratorium“ BWV 249 (EDITION BACHAKADEMIE Vol. 77) die Parodie eines Köthener Instrumentalwerkes voranstellte. Kantaten mit instrumentalen „Sinfoniae“ einzuleiten war ebenfalls nichts Ungewöhnliches; 11


6. Choral

Christum wir sollen loben schon BWV 121

Lob, Ehr und Dank sei dir gesagt, Christ, geborn von der reinen Magd, Samt Vater und dem Heilgen Geist Von nun an bis in Ewigkeit.

1. Coro Christum wir sollen loben schon, Der reinen Magd Marien Sohn, So weit die liebe Sonne leucht Und an aller Welt Ende reicht.

Christum wir sollen loben schon BWV 121 Entstehung: zum 26. Dezember 1724 Bestimmung: 2. Weihnachtstag Text: Nach dem Lied gleichen Anfangs von Martin Luther (1524, nach dem Hymnus „A solis ortus cardine“). Wörtlich beibehalten: Strophen 1 und 8 (Sätze 1 und 6); umgedichtet (Verfasser unbekannt): Strophen 2 bis 7 (Sätze 2 bis 5). Gesamtausgaben: BG 26: 3 – NBA I/3

2. Aria Odu von Gott erhöhte Kreatur, Begreife nicht, nein, nein, bewundre nur: Gott will durch Fleisch des Fleisches Heil erwerben. Wie groß ist doch der Schöpfer aller Dinge, Und wie bist du verachtet und geringe, Um dich dadurch zu retten vom Verderben.

Damit das Volk die Bibel verstehe, übersetzte Martin Luther sie ins Deutsche. Dennoch schätzte er auch die lateinische Sprache der „katholischen“ (im Sinne von: allgemeinen) Kirche, zunächst als völkerverbindendes Element. Der Leipziger lutherische Gottesdienst war keineswegs frei von Teilen der lateinischen Liturgie, wie auch der Umstand zeigt, daß Johann Sebastian Bach diverse Stücke in Musik setzte (vgl. dazu „Lateinische Kirchenmusik“, Vol. 71 & 72). An der lateinischen Sprache schätzte Luther ferner die mit ihr verbundene Musik, die Hymnen der alten Kirche, von denen er einige – etwa das „Veni creator Spiritus“ des Hrabanus Maurus – ins Deutsche übersetzte. Was ihn im einzelnen an diesen Stücken reizte, wissen wir nicht. Beim Hymnus „A solis ortus cardine“ mag es die raffinierte literarische Form gewesen sein, mit der Coelius Sedulius, ein im 5. Jahrhundert lebender Kleriker, Christus pries: die einzelnen Strophen beginnen mit Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets, einem „Akrostichon“ also.

3. Recitativo Der Gnade unermeßlichs Wesen Hat sich den Himmel nicht Zur Wohnstatt auserlesen, Weil keine Grenze sie umschließt. Was Wunder, daß allhie Verstand und Witz gebricht, Ein solch Geheimnis zu ergründen, Wenn sie sich in ein keusches Herze gießt. Gott wählet sich den reinen Leib zu einem Tempel seiner Ehren, Um zu den Menschen sich mit wundervoller Art zu kehren.

4. Aria Johannis freudenvolles Springen Erkannte dich, mein Jesu, schon. Nun da ein Glaubensarm dich hält, So will mein Herze von der Welt Zu deiner Krippen brünstig dringen.

Merkwürdig archaisch beginnt auch Bachs Weihnachtskantate über den von Luther verdeutschten Choral. Ohne jede instrumentale Einleitung, dafür colla parte begleitet von Posaunen, setzt der Chor ein. Der Sopran trägt zeilenweise die Melodie vor, die Unterstimmen, die diese Einsätze vorbereitet hatten, kontrapunktieren sie mit motivisch an den cantus firmus gebundener Thematik. Der Continuo-Baß vereinigt sich mit dem vokalen Baß, so daß nirgendwo, dem umfangreichen Instrumentarium zum Trotz, die reale Vierstimmigkeit überschritten wird. Die Tonart changiert zwischen dorisch und phrygisch und unterstreicht den antiquierten Habitus dieses Satzes. Im Mittelteil der folgenden, koloraturenreichen Tenor-Arie

5. Recitativo Doch wie erblickt es dich in deiner Krippen? Es seufzt mein Herz: mit bebender und fast geschloßner Lippen Bringt es sein dankend Opfer dar. Gott, der so unermeßlich war, Nimmt Knechtsgestalt und Armut an. Und weil er dieses uns zugutgetan, So laß ich mit der Engel Chören Ein jauchzend Lob- und Danklied hören!

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(Nr. 2) hebt Bach die Worte „Wie groß“ durch einen Sextsprung, „verachtet und geringe“ durch Führung der Stimme in die Tiefe sowie „retten“ durch aufwärtsstrebende Melismen hervor. Das Rezitativ Nr. 3 beschreibt das Wunder der Menschwerdung Christi; Bach betont es durch eine kühne harmonische Wendung der Schlußkadenz.

Läßt euch nun wiederum auf Erden Durch seine Gegenwart vollkommen selig werden: So danket nun mit vollem Munde Vor die gewünschte Zeit im neuen Bunde.

Die musikalische Predigt, die der unbekannte Dichter aus dem Choraltext für den Zweck der Kantatenkomposition umgeschrieben hat, wechselt jetzt die Perspektive: vor die Krippe tritt der Mensch, „will mein Herze brünstig dringen“. Eine fröhliche, tänzerische Arie gibt die Haltung an, in der dies geschieht, und betont zugleich das „freudenvolle Springen“ des Täufers Johannes im Leib seiner Mutter Elisabeth, von der das Lukas-Evangelium (1, 44) berichtet. Im Rezitativ Nr. 5 betont Bach das Wort „Jauchzen“ durch eine in höchste Höhen strebende Dreiklangsbrechung der Sopranstimme. Im Schlußchoral löst Bach schließlich auf stupende Weise das Problem, ein kirchentonartliches und die freie Melodik des alten Hymnus noch verratendes Lied zu harmonisieren. Besonders in den letzten fünf Takten zieht er mit Stimmspreizungen, raffinierter Kontrapunktik und kühner Harmonik alle Register seiner Kunst. Dabei geht es ihm darum, nicht mehr und nicht weniger als den Begriff „Ewigkeit“ auszulegen.

Ist Gott versöhnt und unser Freund, O wohl uns, die wir an ihn glauben, Was kann uns tun der arge Feind? Sein Grimm kann unsern Trost nicht rauben; Trotz Teufel und der Höllen Pfort, Ihr Wüten wird sie wenig nützen, Das Jesulein ist unser Hort, Gott ist mit uns und will uns schützen.

4. Terzetto con Choral

5. Recitativo Dies ist ein Tag, den selbst der Herr gemacht, Der seinen Sohn in diese Welt gebracht. O selge Zeit, die nun erfüllt! O gläubigs Warten, das nunmehr gestillt! O Glaube, der sein Ende sieht! O Liebe, die Gott zu sich zieht! O Freudigkeit, so durch die Trübsal dringt! Und Gott der Lippen Opfer bringt.

6. Choral Es bringt das rechte Jubeljahr, Was trauern wir denn immerdar? Frisch auf! itzt ist es Singenszeit, Das Jesulein wendt alles Leid.

Das neugeborne Kindelein BWV 122

1. Coro Das neugeborne Kindelein BWV 122

Das neugeborne Kindelein, Das herzeliebe Jesulein Bringt abermal ein neues Jahr Der auserwählten Christenschar.

Entstehung: zum 31. Dezember 1724 Bestimmung: Sonntag nach Weihnachten Text: Nach dem Lied gleichen Anfangs von Cyriakus Schneegaß (1597). Wörtlich beibehalten: Strophen 1 und 4 (Sätze 1 und 6) und 3 (innerhalb des Satzes 4). Umgedichtet bzw. erweitert (Verfasser unbekannt): Strophen 2 bis 4 (Sätze 2 bis 5). Gesamtausgaben: BG 26: 23 – NBA I/3

2. Aria O Menschen, die ihr täglich sündigt, Ihr sollt der Engel Freude sein. Ihr jubilierendes Geschrei, Daß Gott mit euch versöhnet sei, Hat euch den süßen Trost verkündigt.

Die auf dieser CD vereinten Kantaten wurden innerhalb von viereinhalb Wochen komponiert und aufgeführt. Man erhält also einen vortrefflichen Einblick in das Pensum, das Johann Sebastian Bach während der Weihnachtszeit mit ihren zahlreichen Feier- und dazwischenliegenden Sonntagen zu absolvieren hatte. Wobei festzuhalten bleibt, daß in der Periode zwischen dem 31. Dezember 1724 und dem 2. Februar 1725 noch folgende weitere Werke entstanden und erklangen:

3. Recitativo Die Engel, welche sich zuvor Vor euch als vor Verfluchten scheuen, Erfüllen nun die Luft im höhern Chor, Um über euer Heil sich zu erfreuen. Gott, so euch aus dem Paradies Aus englischer Gemeinschaft stieß, 13


nämlich auch zwei Ebenen dar, zwischen denen nun eine Vermittlung nötig ist. Das Terzett Nr. 4 greift diese Struktur auf, indem es in sich ein dialogisches Stück ist. Der Dialog findet statt zwischen verschiedenen Sängern sowie verschiedenen textlichen und musikalischen Ebenen. Er wird aber dialektisch zugespitzt und aufgelöst, indem der harmonische Zusammenklang von der Versöhnung mit Gott erzählt. So kann das letzte Rezitativ (Nr. 5) streicherbegleitet den Baß, wieder an die Vox Christi gemahnend, Erfüllung und Freude verkünden lassen.

„Jesu, nun sei gepreiset“ BWV 41, musiziert am 1. Januar 1725, nur einen Tag also nach BWV 122 (s. EDITION BACHAKADEMIE Vol. 14); „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ BWV 3 (Vol. 1) am 14. Januar; „Was mein Gott will, das gscheh allzeit“ BWV 111 (Vol. 35) am 21. Januar und, am darauffolgenden Sonntag, „Ich hab in Gottes Herz und Sinn“ BWV 92 (Vol. 29). Wir befinden uns mitten im Choralkantaten-Jahrgang; Bach steht auf der Höhe seiner Kantatenkunst. Der Cantus firmus des zu Bachs Zeit beliebten, Weihnachten wie Neujahr gleichermaßen berührenden Liedes tritt in den sechs Sätzen insgesamt viermal in Erscheinung. Natürlich im Eingangschor und im Schlußchoral, wo jeweils die Sopranstimmen die Melodie singen. Dazu im Rezitativ Nr. 3, wo ein dreistimmiger Blockflötensatz die Melodie rein instrumental intoniert. Im folgenden Terzett Nr. 4 schließlich treten, zwischen Sopran und Tenor, die Streicher und Altstimmen mit Text und Melodie des Chorals.

Bereitet die Wege, bereitet die Bahn BWV 132

1. Aria Bereitet die Wege, bereitet die Bahn! Bereitet die Wege Und machet die Stege Im Glauben und Leben Dem Höchsten ganz eben, Messias kömmt an!

An der Musik dieser Kantate fallen der sorgsame Umgang Bachs mit dem Instrumentarium und die Binnengestaltung der größeren Sätze auf. Im Eingangschor gibt Bach den Streichern drei Oboen bei. Die Instrumente spielen zunächst einen eigenständigen Satz, innerhalb dessen der Choral zeilenweise vorgetragen wird. Zeilenweise auch orientiert sich die Musik der Unterstimmen immer weniger am cantus firmus. Genauso ist es mit dem Material der Instrumente, die die eingangs vorgestellte Thematik verlassen und schließlich mit den Vokalstimmen zusammengehen.

2. Recitativo Willst du dich Gottes Kind und Christi Bruder nennen, So müssen Herz und Mund den Heiland frei bekennen. Ja, Mensch, dein ganzes Leben Muß von dem Glauben Zeugnis geben! Soll Christi Wort und Lehre Auch durch dein Blut versiegelt sein, So gib dich willig drein! Denn dieses ist der Christen Kron und Ehre! Indes, mein Herz, bereite Noch heute Dem Herrn die Glaubensbahn Und räume weg die Hügel und die Höhen, Die ihm entgegen stehen! Wälz ab die schweren Sündensteine, Nimm deinen Heiland an, Daß er mit dir im Glauben sich vereine!

Die folgende Baß-Arie wird nur vom Continuo begleitet; es ist ein eher erregtes Stück und wirkt wie ein Aufruf der „Vox Christi“ zur Umkehr des sündigen Menschen. Interessant zu beobachten, wie Bach die Worte „täglich sündigt“ und „Freude“ bzw. „jubilierendes Geschrei“ wohl mit Koloraturen ausdeutet, diese jedoch, situationsgemäß, in eine Mollund eine Dur-Welt scheidet. Die Blockflöten sind aufgrund von Klang und Lage die höchsten Instrumente des Orchesters. So mag die Musik des folgenden Rezitativs, mit dem cantus firmus im Blockflötensatz, von dem textlichen Bild hergeleitet sein, welches die Engel „nun die Luft im höhern Chor“ erfüllen sieht. Auf diesen und den vorausgehenden Satz nimmt das folgende Stück nun raffiniert Bezug. Die mit den Gedanken an die täglich sündigenden Menschen beginnende Baß-Arie Nr. 2 und das die Engel zitierende Sopran-Rezitativ Nr. 3 stellten

3. Aria Wer bist du? Frage dein Gewissen, Da wirst du sonder Heuchelei, Ob du, o Mensch, falsch oder treu, Dein rechtes Urteil hören müssen. Wer bist du? Frage das Gesetze, Das wird dir sagen, wer du bist: Ein Kind des Zorns in Satans Netze, Ein falsch- und heuchlerischer Christ. 14


4. Recitativo

zusätzlich die Verpflichtung, im monatlichen Turnus Kirchenkantaten zu komponieren. Damit rückte Bachs Ziel, mit dem er in der von einer Brandkatastrophe heimgesuchten Reichsstadt Mühlhausen nicht reüssieren konnte, nämlich eine „regulierte Kirchenmusik“ zu installieren, wieder näher. Sicher hat die Möglichkeit, in Weimar mit dem Hofpoeten Salomo Franck zusammenzuarbeiten, Bach in seiner Arbeit beflügelt; jedenfalls stammen die Texte zu den meisten Weimarer Kantaten von diesem Dichter.

Ich will, mein Gott, dir frei heraus bekennen, Ich habe dich bisher nicht recht bekannt. Ob Mund und Lippen gleich dich Herrn und Vater nennen, Hat sich mein Herz doch von dir abgewandt. Ich habe dich verleugnet mit dem Leben! Wie kannst du mir ein gutes Zeugnis geben? Als, Jesu, mich dein Geist und Wasserbad Gereiniget von meiner Missetat, Hab ich dir zwar stets feste Treu versprochen;

Danach wechselte Bach nach Köthen. Hier, am reformierten anhaltinischen Hof, hatte Bach, der Hofkapellmeister, nur zweimal im Jahr Gelegenheit, Kirchenkantaten aufzuführen, nämlich zum Geburtstag des Fürsten am 10. Dezember und zum Neujahrsfest. Bach benötigte, wie Martin Petzoldt es ausgedrückt hat, ein „eigenes konfessionelles Umfeld“ (Die Welt..., Band 1, S. 137), das er wohl in der lutherischen Agnuskirche fand. Hier hat Bach vermutlich einige seiner Weimarer Kantaten wiederaufgeführt, darunter die, nach Ausweis der autographen Partitur, im Jahre 1715 entstandene Adventskantate „Bereitet die Wege, bereitet die Bahn“. Für solche Stücke hatte Bach später, bei seiner letzten Station in Leipzig, keine Verwendung mehr, weil hier zur Adventszeit keine Figuralmusik im Gottesdienst erklang. Deutschland – schon damals ein kleinteiliges Land mit vielen unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen auf engstem Raum nebeneinander!

Ach! aber ach! der Taufbund ist gebrochen. Die Untreu reuet mich! Ach Gott, erbarme dich, Ach hilf, daß ich mit unverwandter Treue Den Gnadenbund im Glauben stets erneue!

5. Aria Christi Glieder, ach bedenket, Was der Heiland euch geschenket Durch der Taufe reines Bad! Bei der Blut- und Wasserquelle Werden eure Kleider helle, Die befleckt von Missetat. Christus gab zum neuen Kleide Roten Purpur, weiße Seide, Diese sind der Christen Staat.

6. Choral Ertöt uns durch dein Güte, Erweck uns durch dein Gnad; Den alten Menschen kränke, Daß der neu leben mag Wohl hie auf dieser Erden, Den Sinn und Begehrden Und Gdanken habn zu dir.

Der Text lehnt sich deutlich an die Lesungen des Tages an. Der Eingangssatz paraphrasiert die Verheißung des Erlösers nach Jesaja 40, 3 – 4; Bach findet dazu einen gelösten, konzertanten Charakter für das Duett Sopran / SoloOboe; Koloraturen und aufwärtsweisende Gestik legen den Text ebenso aus wie die signalartige Deklamation „Messias kömmt an!“ ihn betont. Das folgende Rezitativ wechselt mehrfach über in arioso-Passagen; mit ihrer Hilfe hebt Bach die jeweils vertonten Texte hervor. Gegen Ende verwendet er besondere Sorgfalt auf die Abbildung von Worten wie „Höhen“, „entgegen“ und „schwere Sündensteine“; daß der Heiland sich mit dem angesprochenen Christen „im Glauben sich vereine“, markiert der Kanon des Continuo mit der Singstimme in schöner Deutlichkeit.

Bereitet die Wege, bereitet die Bahn BWV 132 Entstehung: zum 22. Dezember 1715 Bestimmung: 4. Advent Text: Salomo Franck 1715. Satz 6: Strophe 5 des Liedes „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“ von Elisabeth Creutziger (1524). Gesamtausgaben: BG 28: 35 – NBA I/1: 101 Die Stadt Mühlhausen verließ Bach im Juni 1708, um in den Dienst der Weimarer Herzöge zu treten. Am hiesigen, auch späterhin so kunstsinnigen Hof schrieb er viele seiner Orgelwerke und entdeckte, als „Kammermusiker“, vor allem die moderne Form des Konzerts für sich. 1714, mit seiner Ernennung zum Konzertmeister, übernahm er

Der Sänger der folgenden Arie scheint Christus zu sein – oder der Täufer Johannes, von dem im Evangelium die Rede war? Jedenfalls spricht er den Hörer direkt an und konfrontiert ihn mit seiner heuchlerischen Haltung. Eine insisterende „Suspirans“-Figur des Continuo (drei auf- und abwärtsspringende 15


3. Recitativo

Sechzehntel plus über eine Oktave abfallende Achtel), die Bach und andere Komponisten besonders in der Orgelmusik immer wieder verwenden, unterstreichen die Eindringlichkeit dieser existenziellen Frage. Gelegentlich erhebt sich aus dieser Figur das solistisch geführte Violoncello, gerät die Gesangsstimme zwischen dieses Instrument und den ContinuoBaß oder läßt sich von ihr noch intensiver unterstützen.

Ein Adam mag sich voller Schrecken Vor Gottes Angesicht im Paradies verstecken! Der allerhöchste Gott kehrt selber bei uns ein. Und so entsetzet sich mein Herze nicht; Es kennet sein erbarmendes Gemüte. Aus unermeßner Güte Wird er ein kleines Kind Und heißt mein Jesulein.

Es folgen ein streicherbegleitetes, damit bedeutungsvoll unterstrichenes Rezitativ sowie eine konzertante Arie. In der Partie der SoloVioline wird höfisches Musizieren und damit eine Assoziation an das Bild „roten Purpur, weiße Seide“ hervorgerufen, während die Altstimme den eher nachdenklichen Teil des Textes zu interpretieren scheint. Aus diesem reizvollen Kontrast gewinnt das Stück große Spannung in der intimen Atmosphäre einer kleinen Besetzung.

4. Aria Wie lieblich klingt es in den Ohren, Dies Wort: mein Jesus ist geboren, Wie dringt es in das Herz hinein! Wer Jesu Namen nicht versteht Und wem es nicht durchs Herze geht, Der muß ein harter Felsen sein.

5. Recitativo Der Schlußchoral ist nur im Text Salomo Francks überliefert. Daß Bach verzichtet hat, ihn singen zu lassen, ist wenig wahrscheinlich. Alfred Dürr vermutet eher, daß „ein ,Choral in simplice stylo’ folgen sollte, der nur auf einem losen Zettel notiert worden war – die 3 Bogen der Partitur waren eben voll – und daß dieser Zettel ebenso wie die Stimmen der Kantate verlorengegangen ist.“ (Die Kantaten, S. 116). In dieser Aufnahme wird der zum gleichen Lied gehörige Satz aus Kantate BWV 164 „Die, die ihr euch von Christo nennt“ gesungen.

Wohlan! des Todes Furcht und Schmerz Erwägt nicht mein getröstet Herz. Will er vom Himmel sich Bis zu der Erde lenken, So wird er auch an mich In meiner Gruft gedenken. Wer Jesum recht erkennt, Der stirbt nicht, wenn er stirbt, Sobald er Jesum nennt.

6. Choral Wohlan, so will ich mich An dich, o Jesu, halten, Und sollte gleich die Welt In tausend Stücken spalten. O Jesu, dir, nur dir, Dir leb ich ganz allein; Auf dich, allein auf dich, Mein Jesu, schlaf ich ein.

Ich freue mich in dir BWV 133

1. Coro Ich freue mich in dir Und heiße dich willkommen, Mein liebes Jesulein. Du hast dir vorgenommen, Mein Brüderlein zu sein. Ach, wie ein süßer Ton! Wie freundlich sieht er aus, Der große Gottessohn!

Ich freue mich in dir BWV 133 Entstehung: zum 27. Dezember 1724 Bestimmung: 3. Weihnachtstag Text: Nach dem Lied gleichen Anfangs von Caspar Ziegler (1697). Wörtlich beibehalten: Strophen 1 und 4 (Sätze 1 und 6); umgedichtet (Verfasser unbekannt): Strophen 2 und 3 (Sätze 2 bis 5). Gesamtausgaben: BG 28: 53 – NBA I/3

2. Aria Getrost! es faßt ein heilger Leib Des Höchsten unbegreiflichs Wesen. Ich habe Gott – wie wohl ist mir geschehen! Von Angesicht zu Angesicht gesehen. Ach, meine Seele muß genesen.

Die Melodie des Chorals, der dieser Kantate zugrunde liegt, war zu Bachs Zeit neu. Gedruckt wurde sie sogar erst 1738, vierzehn Jahre also nach der Komposition dieser 16


ständige Wiederholung, ein Motiv aus absteigenden Noten aufgefallen – vielleicht, um die doppelte Bewegung von oben nach unten zu verdeutlichen: die Ankunft Jesu auf der Erde und das Eindringen dieser Botschaft ins Herz des Gläubigen. Dort aber, wo dieser Text vom Sopran zum ersten Mal gesungen wird, gerät die ganze Szenerie kurz ins Stocken, und man hört den Continuobaß mit einer verstärkten, zackigen Bewegung abwärts, „ins Herz hinein“ dringen. Der Mittelteil dieser Arie fällt dagegen auf durch Verknappung der musikalischen Mittel auf drei Stimmen (Sopran, Violine I, Violine II und Viola anstatt eines Basses) sowie durch Wechsel in einen Dreier-Takt. Die damit verbundene Intensivierung dient der Aufmerksamkeit auf die Belange des Textes. Ob die Stimmführung im Schlußchoral einmal mehr den Text ausdeutet, gehört zu den Geheimnissen Bachscher Satztechnik. Jedenfalls treffen sich Baß- und Tenorstimme, zum Text „ich ganz allein“, auf einem einzigen Ton.

Choralkantate. Bach hat die Weise offenbar vorab gehört oder gesehen, und sie gefiel ihm so gut, daß er sie auf eine freie Notenzeile der ersten Partiturseite eines „Sanctus“ notierte, an dem er im Dezember 1724 gerade arbeitete. Es handelt sich dabei um jenes sechsstimmige „Sanctus“, das später in die hMoll-Messe Eingang fand und das Bach, wie die Kantate, ebenfalls zum Weihnachtsfest 1724 im Gottesdienst aufführte. Der Text der Kantate enthält einige Anspielungen an Worte des Alten Testaments sowie direkte Ansprachen an den hörenden Gläubigen. Diese Passagen werten den eher betrachtenden Choraltext zu einem predigthaften Text um, den zu vertonen den Komponisten offenbar reizte. Die Musik des Eingangschores konzentriert sich vom ersten Takt an auf den Grundaffekt dieses Textes: die Freude. Ein Sechzehntelmotiv aus Wechselnoten und repetierenden Vierteln bilden ein schwungvolles Thema, das sich in Variationen und Sequenzen fortentwickelt und den gesamten Satz instrumental unterlegt. Der Chor singt abschnittsweise einen zunächst einfachen, vierstimmigen Satz. Die letzten drei Zeilen intensiviert Bach mit freipolyphonen Wiederholungen und Echowirkungen, die den konzertanten Eindruck des gesamten Stücks steigern. Die folgende AltArie beginnt, in reizvoller Spannung zum klanglichen Charakter der beiden Oboi d’amore, mit einem signalartigen Motiv, das von der Singstimme übernommen wird. Die Oboen spielen entweder im Terz-/Sextabstand oder in imitierender Polyphonie. Später, wenn die Singstimme das Wort „Getrost“ durch lange Koloraturen ausdrückt, helfen die Bläser, das Signalmotiv in Erinnerung zu halten; auf den Text „wie wohl ist mir geschehen“ übernimmt die Singstimme wiederum die Begleitfigur, mit der das Continuo dieses Motiv eingangs gestützt hatte – ein kammermusikalisch dichter, höchst raffinierter Satz also.

Schau, lieber Gott, wie meine Feind BWV 153

1. Choral Schau, lieber Gott, wie meine Feind, Damit ich stets muß kämpfen, So listig und so mächtig seind, Daß sie mich leichtlich dämpfen! Herr, wo mich deine Gnad nicht hält, So kann der Teufel, Fleisch und Welt Mich leicht in Unglück stürzen.

2. Recitativo Mein liebster Gott, ach laß dichs doch erbarmen, Ach hilf doch, hilf mir Armen! Ich wohne hier bei lauter Löwen und bei Drachen, Und diese wollen mir durch Wut und Grimmigkeit

Im anschließenden Rezitativ finden sich insgesamt vier Zeilen des Choraltextes, die Bach durch arioso-Einschübe und Anklänge an die Melodie kenntlich macht. Ähnlich verfährt auch das zweite Rezitativ dieser Kantate (Nr. 5). Der Text „Wie lieblich klingt es in den Ohren“, mit dem die Arie Nr. 4 beginnt, muß naturgemäß jeden Komponisten herausfordern. Bach läßt sich einen reinen Streichersatz einfallen, in dem die erste Violine mit einer abwärts gerichteten, von der Singstimme dann wiederholten Figur dominiert. Später entsteht ein Gegensatz zwischen der Violine, die in Barriolage-Figuren pendelt, und dem auf einem gleichbleibenden Ton insistierenden Baß. Hier war zunächst, ebenfalls durch

In kurzer Zeit Den Garaus völlig machen.

3. Arioso Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht, ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

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4. Recitativo

8. Aria

Du sprichst zwar, lieber Gott, zu meiner Seelen Ruh Mir einen Trost in meinem Leiden zu. Ach, aber meine Plage Vergrößert sich von Tag zu Tage, Denn meiner Feinde sind so viel, Mein Leben ist ihr Ziel, Ihr Bogen wird auf mich gespannt, Sie richten ihre Pfeile zum Verderben, Ich soll von ihren Händen sterben; Gott! meine Not ist dir bekannt, Die ganze Welt wird mir zur Marterhöhle; Hilf, Helfer, hilf! errette meine Seele!

Soll ich meinen Lebenslauf Unter Kreuz und Trübsal führen, Hört es doch im Himmel auf. Da ist lauter Jubilieren, Daselbsten verwechselt mein Jesus das Leiden Mit seliger Wonne, mit ewigen Freuden.

9. Choral Drum will ich, weil ich lebe noch, Das Kreuz dir fröhlich tragen nach; Mein Gott, mach mich darzu bereit, Es dient zum Besten allezeit!

5. Choral Hilf mir mein Sach recht greifen an, Daß ich mein’ Lauf vollenden kann, Hilf mir auch zwingen Fleisch und Blut, Für Sünd und Schanden mich behüt! Erhalt mein Herz im Glauben rein, So leb und sterb ich dir allein; Jesu, mein Trost, hör mein Begier, O mein Heiland, wär ich bei dir!

Und ob gleich alle Teufel Dir wollten widerstehn, So wird doch ohne Zweifel Gott nicht zurücke gehn; Was er ihm fürgenommen Und was er haben will, Das muß doch endlich kommen Zu seinem Zweck und Ziel.

Schau, lieber Gott, wie meine Feind BWV 153

6. Aria

Entstehung: zum 2. Januar 1724 Bestimmung: Sonntag nach Neujahr Text: Dichter unbekannt. Satz 1: Strophe 1 des Liedes gleichen Anfangs von David Denicke (1646). Satz 3: Jesaja 14, 10. Satz 5: Strophe 5 des Liedes „Befiehl du deine Wege“ von Paul Gerhardt (1653). Satz 9: Strophen 16 bis 18 des Liedes „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ von Martin Moller (1587) Gesamtausgaben: BG 32: 43 – NBA I/4: 201

Stürmt nur, stürmt, ihr Trübsalswetter, Wallt, ihr Fluten, auf mich los! Schlagt, ihr Unglücksflammen, Über mich zusammen, Stört, ihr Feinde, meine Ruh, Spricht mir doch Gott tröstlich zu: Ich bin dein Hort und Erretter.

7. Recitativo

Diese Kantate ist ebenso textreich wie sparsam in der Besetzung. Im Gegensatz zum oben besprochenen Stück greift hier das Argument der weihnachtlichen musikalischen Belastung: vier Kantaten, darunter drei neu komponierte, dazu das Magnificat BWV 243a, und das Sanctus BWV 238 (s. Vol. 72) waren seit dem 1. Weihnachtstag zu musizieren gewesen, – mit Proben und je zwei Aufführungen ein enormes Pensum. Ähnlich wie die ebenfalls zu Bachs erstem Leipziger Weihnachtsfest gehörenden Kantaten „Darzu ist erschienen der Sohn Gottes“ BWV 40 (Vol. 13) und „Sehet, welch eine Liebe“ BWV 64 (Vol. 20) enthält das vorliegende Stück zahl-reiche Choralstrophen, was Alfred Dürr ver-muten läßt, es handele sich um ein und den-selben Dichter. Gelesen wurde an diesem Tag von der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten (Matth. 2, 13-23). Der Text nimmt dies zum

Getrost! mein Herz, Erdulde deinen Schmerz, Laß dich dein Kreuz nicht unterdrücken! Gott wird dich schon Zu rechter Zeit erquicken; Muß doch sein lieber Sohn, Dein Jesus, in noch zarten Jahren Viel größre Not erfahren, Da ihm der Wüterich Herodes Die äußerste Gefahr des Todes Mit mörderischen Fäusten droht! Kaum kömmt er auf die Erden, So muß er schon ein Flüchtling werden! Wohlan, mit Jesu tröste dich Und glaube festiglich: Denjenigen, die hier mit Christo leiden, Will er das Himmelreich bescheiden.

18


Tenor

Anlaß, über die zahlreichen Feinde und Anfechtungen zu sprechen, denen der Christ bildlich oder direkt ausgesetzt ist: Löwen und Drachen (Satz 2), die ganze Welt als Marterhöhle (Satz 4), alle Teufel (Satz 5), Trübsalswetter, Unglücksflammen (Satz 6), Fleisch und Blut (Satz 9) sowie, in enger Anlehnung ans Evangelium, der Wüterich Herodes (Satz 7).

Daß deine Gütigkeit In der vergangnen Zeit Das ganze Land und unsre werte Stadt Vor Teurung, Pestilenz und Krieg behütet hat. Herr Gott, dich loben wir, Alt

Denn deine Vatertreu Hat noch kein Ende, Sie wird bei uns noch alle Morgen neu. Drum falten wir, Barmherzger Gott, dafür In Demut unsre Hände Und sagen lebenslang Mit Mund und Herzen Lob und Dank. Herr Gott, wir danken dir!

Neben den Choralsätzen zeigen vor allem die drei arienartigen Sätze einen Ausweg aus diesem menschlichen Dilemma. Im Arioso Nr. 3 ist es das bekannte, vertrauensvolle JesajaWort „Fürchte dich nicht“, das Bach von der „Vox Christi“, dem Baß vortragen läßt (vertont hat er diesen Text auch im Rahmen der Motette BWV 228, Vol. 69). Die Tenor-Arie (Nr. 6) formuliert tumultuös die Wetterlage, um sich über den tröstlichen Zuspruch Gottes zu beruhigen. Die durch das vorausgehende Rezitativ (Nr. 7) vorbereitete Sopran-Arie (Nr. 8) greift gar auf Kreuz und Leiden voraus, die letztlich aber Ursachen für selige Wonne sind. Dieser Satz ist von jener nur Bach eigenen, unmittelbar verständlichen Faktur: den eigenen Lebenslauf beschreibt eine Koloratur, die letztlich über den Ausgangston nicht hinausführt. Erst der Gedanke an den Himmel vermag sich in musikalische Höhen zu schwingen, bevor „lauter Jubilieren“ das Signal gibt, das Leiden mit ewigen Freuden zu verwechseln: durch einen Wechsel des gefestigten Vierer- in einen fröhlichen DreierTakt.

3. Aria Lobe, Zion, deinen Gott, Lobe deinen Gott mit Freuden, Auf! erzähle dessen Ruhm, Der in seinem Heiligtum Fernerhin dich als dein Hirt Will auf grüner Auen weiden.

4. Recitativo Es wünsche sich die Welt, Was Fleisch und Blute wohlgefällt; Nur eins, eins bitt ich von dem Herrn, Dies eine hätt ich gern, Daß Jesus, meine Freude, Mein treuer Hirt, mein Trost und Heil Und meiner Seelen bestes Teil, Mich als ein Schäflein seiner Weide Auch dieses Jahr mit seinem Schutz umfasse Und nimmermehr aus seinen Armen lasse. Sein guter Geist, Der mir den Weg zum Leben weist, Regier und führe mich auf ebner Bahn, So fang ich dieses Jahr in Jesu Namen an.

Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 190

1. Coro Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeine der Heiligen soll ihn loben! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

5. Aria (Duetto T, B)

Herr Gott, dich loben wir! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Herr Gott, wir danken dir! Alleluja!

Jesus soll mein alles sein, Jesus soll mein Anfang bleiben, Jesus ist mein Freudenschein, Jesu will ich mich verschreiben. Jesus hilft mir durch sein Blut, Jesus macht mein Ende gut.

2. Choral e Recitativo Herr Gott, dich loben wir! Baß

6. Recitativo

Daß du mit diesem neuen Jahr Uns neues Glück und neuen Segen schenkest Und noch in Gnaden an uns denkest. Herr Gott, wir danken dir,

Nun, Jesus gebe, Daß mit dem neuen Jahr auch sein Gesalbter lebe; 19


Organisten, Komponisten und Musikwissenschaftler verdankt die Musikwelt auch die Entdeckung von Bachs Handexemplar der Goldberg-Variationen im Jahre 1975, auf dem Bach die vierzehn Kanons BWV 1087 notiert hatte (EDITION BACHAKADEMIE Vol. 133). „Augenscheinlich muß der Anfangschor eine der großartigsten Schöpfungen Bachs gewesen sein“, meint Alain. Durch „das Vorhandensein der kompletten vier Chorstimmen und der thematischen Elemente, die aus diesen und den Violinstimmen ersichtlich waren ... konnte man das Ritornell durch Zusammenführung der Motive und ihr klangliches Alternieren rekonstruieren“. Zu den problematischsten Aufgaben gehörte, „einen Generalbaß zu erfinden, der so ‚bachisch’ wie möglich gestaltet sein mußte“.

Er segne beides, Stamm und Zweige, Auf daß ihr Glück bis an die Wolken steige. Es segne Jesus Kirch und Schul, Er segne alle treue Lehrer, Er segne seines Wortes Hörer; Er segne Rat und Richterstuhl; Er gieß auch über jedes Haus In unsrer Stadt die Segensquellen aus; Er gebe, daß aufs neu Sich Fried und Treu In unsern Grenzen küssen mögen. So leben wir dies ganze Jahr im Segen.

7. Choral Laßt uns das Jahr vollbringen Zu Lob dem Namen dein. Daß wir demselben singen In der Christen Gemein; Wollst uns das Leben fristen Durch dein allmächtig Hand, Erhalt deine lieben Christen Und unser Vaterland. Dein Segen zu uns wende, Gib Fried an allem Ende; Gib unverfälscht im Lande Dein seligmachend Wort. Die Heuchler mach zuschanden Hier und an allem Ort!

Die Kantate enstand zum Neujahrsfest des Jahres 1724, ist also Bachs erste Leipziger Neujahrskantate. Gelesen wurde an diesem Tag das Evangelium von der Beschneidung und Namensgebung Jesu (Lk 2, 21). Darauf nimmt die Kantate nur in Satz 5 Bezug. Im Duett von Tenor und Baß wird Jesus zu Beginn jeder Textzeile beim Namen genannt, ähnlich wie im Schlußchoral des zum selben Tag bestimmten, vierten Teils des WeihnachtsOratoriums BWV 248 (Vol. 76). Wie die über denselben Text geschriebene Motette BWV 225 (Vol. 69) legt Bach den Eingangschor dreiteilig an. Einem festlich konzertierenden Satz folgt zu den Worten „Alles was Odem hat, lobe den Herrn“ eine Chorfuge mit markant deklamierendem, danach sich in Koloraturen auflösendem Thema. Den Abschluß bildet, auf den Jubelruf „Alleluja“, die verkürzte Reprise des Anfangsteils. Zwischen die Abschnitte setzt Bach, anstatt einer Zäsur, eine überhöhende Verbindung: jeweils eine Zeile des „Te Deum deutsch“ (von diesem Lied gibt es aus Bachs Feder auch je einen Orgel- und Chorsatz: BWV 328 und 725 [Choralbuch, Vol. 81]). In gleicher Weise teilt Bach auch das Rezitativ Nr. 2, das, einer Neujahrskantate angemessen, Glück und Segen für das Land und seine Bewohner erbittet. Hier wirkt der Choral litaneiartig, als Kontrast und Antwort auf demütiges Gebet. Den Lobgesang der Arie Nr. 3 kleidet Bach in entspannte, tänzerische, von Echowirkungen gegliederte Klänge. Das anschließende Rezitativ verbindet geschickt die allgemeinen Gedanken zum Neujahrsfest mit den speziellen der biblischen Lesung; die letzten Zeilen hebt Bach arioso hervor, wie auch die Streicherbegleitung des TenorRezitativs Nr. 6 seine Bedeutsamkeit unterstreichen hilft. Im Schlußchoral überhöhen die Tompeten mit festlichem

Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 190 Entstehung: zum 1. Januar 1724 Bestimmung: Neujahrstag Text: Dichter unbekannt. Satz 1: Psalm 149, 1; 150, 4 und 6; ferner Zeilen 1 und 2 des Liedes „Herr Gott, dich loben wir“ von Martin Luther (1529, nach dem altkirchlichen, lateinischen Te Deum). Dieselben beiden Zeilen auch innerhalb des Satzes 2. Satz 7: Strophe 2 des Liedes „Jesu, nun sei gepreiset“ von Johann Hermann (1593). Gesamtausgaben: BG 37: 229 – NBA I/4: 3 Von dieser Kantate sind erhalten: die vier Gesangsstimmen und die Violinstimmen der ersten beiden Sätze; die autographe Partitur der Sätze 3 bis 7 sowie der Umschlag der Originalstimmen. Auf ihm steht, für welche Instrumente Bach die Kantate schrieb: Streicher, drei Trompeten, Pauken, 3 Oboen, Fagott und Continuo (Violoncello, Violone, Tasteninstrument). Im Jahre 1948 brachte Walter Reinhart, das vorliegende Material zusammenfügend, auch die beiden ersten Sätze in einen aufführbaren Zustand. Für die vorliegende Aufnahme wurde allerdings ein jüngerer Rekonstruktionsversuch von Olivier Alain herangezogen. Dem französischen 20


Rillings Gesamtaufnahme der Bachschen Kirchenkantaten spiegelt den steten Wandel der Aufführungsgewohnheiten. Dieser resultiert aus den einschlägigen Forschungen und der Praxis. Gleichwohl hat Rilling mit einleuchtenden Gründen den Weg zum „historischen“ Instrumentarium nicht beschritten.Gewiß ist die Kenntnis der historischen Aufführungspraxis unabdingbar, um die Musik zum Sprechen zu bringen. Die Rekonstruktion isolierter Aspekte, meint Rilling, nützt jedoch wenig, wenn es darum geht, dem modernen, in jeder Beziehung anders geprägten Hörer den Sinn dieser Musik zu vermitteln. Dieses Ziel blieb immer bestehen, auch wenn Elemente wie Emotionalität, Dynamik, Artikulation und Phrasierung, die den Affekt und den Sinn des vertonten Wortes erhellen, sich verändert haben. In gleichem Maße gilt dies für die Aufnahmetechnik. Sie hat über die Jahre zwischen integralem Raumklang und struktureller Durchhörbarkeit der Musik verschiedene Wege zur Abbildung gefunden. Die Namen der an dieser Gesamtaufnahme beteiligten Musiker spiegeln eine halbe Generation europäischer Oratorientradition. Dies gilt vor allem für die Vokal- und Instrumentalsolisten. Um Tradition, Wandel und die unvermindert anhaltende Aktualität dieser Musik zu dokumentieren, wurde die Gesamtaufnahme des Bachschen Kantatenwerks unter Helmuth Rillings Leitung, ein Meilenstein der Schallplattengeschichte, unverändert in die EDITION BACHAKADEMIE übernommen. Für eine sinnvolle Anordnung der Kantaten auf den CDs gibt es mehrere Möglichkeiten. Die EDITION BACHAKADEMIE möchte dem Hörer vor allem das Auffinden einzelner Stücke erleichtern. Deshalb folgt sie den Nummern des Bachwerkeverzeichnis (BWV) von Wolfgang Schmieder.

Geschmetter die Zeilenschlüsse. So gestärkt und bestätigt haben die Leipziger das Neue Jahr gewiß gutgelaunt und in Hochstimmung begonnen. Die Wiederaufführung der Kantate zur 200-Jahrfeier der Augsburgischen Confession (auf einen von Picander modifizierten Text im Jahre 1730) mochte im lutherischen Leipzig die gleichen Gefühle hervorrufen!

TRADITION, W ANDEL, AKTUALITÄT Helmuth Rillings Gesamtaufnahme aller Kirchenkantaten Johann Sebastian Bachs Im Jahre 1970 begann Helmuth Rilling mit seinen Ensembles, wenig bekannte Kantaten Johann Sebastian Bachs für die Schallplatte aufzunehmen. Aus diesem Unternehmen entwickelte sich bis zum Vorabend von Bachs 300. Geburtstag im Jahre 1985 die erste und bis heute einzige Gesamtaufnahme des Bachschen Kantatenwerks. Die künstlerische Leistung Helmuth Rillings und die editorische des Hänssler-Verlages wurden seinerzeit sogleich mit dem „Grand Prix du Disque“ ausgezeichnet. In einem grundlegenden Aufsatz beschrieb Rilling damals die Erfahrungen mit einem solch großen Projekt. „Was mich am meisten beeindruckte, war, daß von den vereinzelten Kantaten der frühen Jahre über die in vierwöchigem Abstand komponierten Werke der Weimarer Zeit zu den jetzt für fast jeden Sonntag neu geschaffenen Kantaten der ersten Leipziger Amtsjahre und den schließlich wieder in größerem Abstand entstehenden Spätwerken keine Kantate der anderen gleich ist“. Das Kennenlernen dieses musikalischen Kosmos bezeichnet Rilling heute als wichtigsten Lernprozeß seines musikalischen Lebens. „Nur wer Bachs Kantaten kennt, kann behaupten, Bach wirklich zu kennen“. Zugleich lenkte der Gründer der Internationalen Bachakademie Stuttgart bereits damals wieder den Blick auf den historischen Aufführungsort dieser Musik: „Bachs Kirchenkantaten ... waren Teil der von ihm mit verantworteten Gottesdienste seiner Zeit. Wie der Pfarrer mit Worten, so redete Bach mit seiner Musik und äußerte sich zu den Problemstellungen der vorgegebenen Sonntagstexte...“ Neben den Schallplatteneinspielungen gehört deshalb die lebendige Aufführung Bachscher Kantaten im Gottesdienst und im Konzert bis in die Gegenwart zu Rillings Anliegen. Darüber hinaus lädt er Musiker und Interessenten in der ganzen Welt ein, sich mit dieser Musik auseinanderzusetzen.

ENGLISH How beauteous beams the morning star BWV 1

1. Chorus How beauteous beams the morning star With truth and blessing from the Lord, The darling root of Jesse! Thou, David’s son of Jacob’s stem, My bridegroom and my royal king, Art of my heart the master, Lovely, Kindly, 21


Beginning and the ending; He’ll me, indeed, to his great praise Receive into his paradise, For this I’ll clap my hands now. Amen! Amen! Come, thou lovely crown of gladness, be not long now, I await thee with great longing.

Bright and glorious, great and righteous, rich in blessings, High and most richly exalted.

2. Recitative O thou true son of Mary and of God, O thou the King of all the chosen, How sweet to us this word of life, By which e’en earliest patriarchs Both years and days did number, Which Gabriel with gladness there In Bethlehem did promise! O sweet delight, O heav’nly bread, Which neither grave, nor harm, nor death From these our hearts can sunder.

The texts printed here may deviate slightly from the texts heard in the recordings. This is due to the fact that at the time of Helmuth Rilling’s complete recording many Bach cantatas had not yet been published in the “Neue Bachausgabe”, so that material from the old “Bach-Gesamtausgabe” had to be used. The texts printed here, and those found in Alfred Dürr‘s “Die Kantaten von Johann Sebastian Bach” (latest edition: Kassel 1995) are from the “Neue Bachausgabe”.

3. Aria O fill now, ye flames, both divine and celestial, The breast which to thee doth in faith ever strive! The souls here perceive now the strongest of feelings Of love most impassioned And savor on earth the celestial joy.

How beauteous beams the morning star BWV 1 Composed for: 25 March 1725 Performed on: Annunciation of the Blessed Virgin Mary Text: Adapted from the hymn with the same opening line by Philipp Nicolai (1599). Identical wording: verses 1 and 7 (movements 1 and 6). Reworded (by unknown author) verses 2 to 6 (movements 2 to 5). Complete editions: BG 1: 1 - NBA I/28.2: 3

4. Recitative No earthly gloss, no fleshly light Could ever stir my soul; A sign of joy to me from God has risen, For now a perfect gift, The Savior’s flesh and blood, Is for refreshment here. So must, indeed, This all-excelling blessing, To us eternally ordained And which our faith doth now embrace, To thanks and praise bestir us.

In 1850 the Bach-Gesellschaft decided to publish the complete works of Johann Sebastian Bach in print. For their first volume the editors chose a range of chorale cantatas (with one exception: BWV 6). Thus they compiled them neither by date of performance in the church year nor by year of production, which was hardly known at the time. After Philipp Spitta in 1873/80, it was chiefly Alfred Dürr and Georg von Dadelsen who examined the handwritten sources in the 1950s and threw more light on this issue. Chorale cantatas are works whose text and melody are adapted from church hymns. Bach wrote most of these cantatas during his second year in Leipzig between Trinity Sunday 1724 and Easter 1725, when he produced no less than forty new works in a space of only ten months! During the following ten years Bach completed these cantatas to create a cycle for the entire church year. During Lent, the last seven weeks before Easter, figural music was banned in Leipzig’s churches. However, the ban was suspended

5. Aria Let our voice and strings resounding Unto thee Evermore Thanks and sacrifice make ready. Heart and spirit are uplifted, All life long And with song, Mighty king, to bring thee honor.

6. Chorale I am, indeed, so truly glad My treasure is the A and O, 22


Like as it brings the bride enchantment When she the bridegroom near beholdeth, E’en so the heart doth Jesus seek.

for the festival of the Annunciation, if 25 March fell in Lent. For this occasion Bach composed the cantata “How Beauteous Beams the Morning Star”. Philipp Nicolai’s melody borrows from two Medieval tunes: the Latin hymn “Ecce domini nomen Emmanuel” and its more recent German version “Groß und Herr ist Gottes Nam Emanuel”; Nicolai had extended the melody on the Sext at the beginning and added a descending scale at the end. Actually, the hymn was intended for Ephiphany, but the hymn books of Bach’s day also suggested it for the Annunciation and for the first Sunday in Advent, as the text contains clear references to readings of the Saviour’s coming. Hence Bach also uses verses of this hymn in his Advent cantatas BWV 36 and BWV 61. Bach’s composition starts with a grand, solemn chorale adaptation, embedded in a richly orchestrated concerto movement for two violins, two horns, two oboes da caccia, strings and continuo. In different variations the lower voices imitate the cantus firmus of the sopranos, while the two violin parts with their figurations allow the morning star to shine through befittingly in the movement. The soprano aria (movement 3) unites the high singing voice with the deep sound of the obligatory oboe da caccia and could be interpreted as the “breast which to thee doth in faith ever strive” and a rhythmically described image of fulfilment. Bach turns the tenor aria (movement 5) into a dance-like movement, because its theme is music itself.

4. Chorale Raise the viols in Cynthera And let now charming Musica With joy and gladness echo, That I may with my Jesus-child, With this exquisite groom of mine, In constant love e’er journey. Sing now, Dance now, Jubilation cry triumphant, thank the Lord now! Great is the king of all honor.

Part II 5. Aria O welcome, dearest love! My love and faith prepare a place For thee within my heart that’s pure, Come dwell in me!

6. Chorale Thou who art the Father like, Lead the conquest o’er the flesh, That thy God’s eternal pow’r May by our sick flesh be held.

Soar joyfully aloft BWV 36 7. Aria 1. Chorus

E’en with our muted, feeble voices Is God’s great majesty adored. For sound nought but our soul alone. This is to him a mighty shout, Which he in heav’n itself doth hear.

Soar joyfully aloft amidst the starry grandeur Ye voices, ye who now in Zion gladly dwell! No, wait awhile! Your sound shall not have far to travel. To you draws nigh himself the Lord of majesty.

8. Chorale Praise to God, the Father, be, Praise to God, his only Son, Praise to God, the Holy Ghost, Ever and eternally!

2. Chorale Come now, the nation’s Saviour, As the Virgin’s child made known, At this marvels all the world, That God this birth gave to him.

Soar joyfully aloft BWV 36 Composed: for December 2, 1731 Designated for: 1st Sunday in Advent Text: Poet unknown (Henrici alias Picander?) Movements 1, 3, 5 and 7 have been taken with only minor alterations from the earlier version

3. Aria Now love doth draw with gentle paces Its true belovèd more and more 23


experiments with the role played by the chorale. Hence the two chorale settings appear especially interesting. The first (no. 2) is a duet in which the melody appears in all voices again and again, without neglecting to interpret the words by using specific intervals, as well as chromatic and syncopated passages. In the second (no. 6) Bach lets the two oboi d’amore represent the struggle and victory of the Son of God over “ailing flesh”. The fact that a cantata on the Scripture passage depicting Christ’s festive entry into Jerusalem (Matthew 21, 1ff.) would be only too happy to adopt the lively, joyous tone of a secular congratulatory cantata is bound to be one of the more important factors which convinced Bach to reuse this music.

(between 1726 and 1730). Movements 2, 6 and 8 are verses 1, 6 and 8 of the chorale “Nun komm, der Heiden Heiland” (“Come now, savior of heathens”) by Martin Luther (1524). Movement 4: verse 6 of the chorale “Wie schön leuchtet der Morgenstern” (“How beauteous shines the morning star”) by Philipp Nicolai (1599) Collected works: BG 7: 223 – NBA I/1: 43 Bach thought extremely highly of the music to this cantata. This is the only way to explain the fact that he used it a total of five times. The Advent cantata BWV 36 as recorded here represents the high point of this development. The introductory chorus and the arias were presented for the first time in April or May of 1725, on the birthday of a teacher whose name is not known: “Schwingt freudig euch empor und dringt bis an die Sternen, ihr Wünsche, bis euch Gott vor seinem Throne sieht ...” (“Rise up with rejoicing and touch the very stars, o wishes, until God sees you before his throne ...”). Hence it becomes clear that this is a secular cantata. This piece was heard again with a different text (“Steigt freudig in die Luft...” (“Rise joyful through the air”)) at the birthday celebration of Charlotte Friederike Wilhelmine, Princess of Köthen, on November 30, 1725 or 1726. The last occasion to present this secular cantata, once again with a new text “Die Freude reget sich, erhebt die muntern Töne” (“Now joy is on the rise, calling forth happy music”), occurred at a celebration of the Rivinius family, well-known attorneys in Leipzig, around 1735. In the intervening period, Bach used the introductory chorus and the arias of this cantata twice for church services on the first Sunday in Advent; the first time between 1726 and 1730, scored for only one oboe d’amore and strings, and finally, in the form recorded here, on December 2, 1731. In this instance, Bach added chorale stanzas between the movements mentioned above: three stanzas of the hymn “Nun komm der Heiden Heiland” – a final chorale for four voices, two adaptations for solo voices and instruments (nos. 2 and 6); and the sixth stanza of the hymn “Wie schön leuchtet der Morgenstern”, which concludes the first part of this cantata. At the first performance, stanza 7 was heard as the final chorale to the same setting.

Now come the gentiles’ Savior BWV 61

1. Chorus (Overture) Now come, the gentiles’ Savior, As the Virgin’s child revealed, At whom marvels all the world That God him this birth ordained. 2. Recitative To us is come the Savior, Who hath our feeble flesh and blood Himself now taken And taketh us as kinsmen of his blood. O treasure unexcelled, What hast thou not for us then done? What dost thou not Yet daily for thy people? Thy coming makes thy light Appear with richest blessing. 3. Aria Come, Jesus, come to this thy church now And fill with blessing the new year! Advance thy name in rank and honor, Uphold thou ev’ry wholesome doctrine, The pulpit and the altar bless! 4. Recitative See nor, I stand before the door and on it knock. If anyone my voice will now pay heed and make wide the door, I will come into his dwelling and take with him the evening supper, and he with me.

The idea of using a form which eschews recitatives to contrast versification with chorale verses exclusively, thus linking the modern and old cantata forms in an entirely new way, seems to have occupied Bach particularly in those days. The cantata for the previous Sunday, “Wachet auf, ruft uns die Stimme” (“Awake, the voice calls to us”) BWV 140, also

5. Aria Open wide, my heart and spirit, Jesus comes and draws within. 24


wrote an overture in the dotted French rhythm, as was popular all over Europe, starting at Louis XIV’s court of Versailles in a clear showof-power function. He integrated the chorale in this movement. The melody then appears fundamentally in the continuo voice. Then the individual voices of the choir alternately sing the first line. Only the second line is arranged in a four-part setting. The third is broken down in motet and fugue-style, the fourth sung simply in a four-part setting again. The following recitative soon leads into an assertive arioso. Aria no. 3 contrasts the tenor solo with a vivid unison in 9/8 time of the otherwise – as is often the case in Bach’s early cantatas – divided violins and violas. Then the bass comes in as Vox Christi; the knocking quoted from the Revelation is intensely portrayed by pizzicato chords in the strings. The soprano aria no. 5 is an intimate monologue, divided into three sections of varying intensity and is therefore accompanied by the continuo only.

Though I soon be earth and ashes, Me he will yet not disdain, That his joy he find in me And that I become his dwelling. Oh, how blessed shall I be! 6. Chorale Amen, amen! Come, thou lovely crown of gladness, do not tarry. Here I wait for thee with longing.

Now come the gentiles’ Savior BWV 61 Composed for: 2 December 1714 Performed on: Advent Sunday Text: Erdmann Neumeister (1714). Movement 1: verse 1 of the hymn “Nun komm, der Heiden Heiland” by Martin Luther (German version of “Veni redemptor gentium”, 1524) and Gen. 49, 18. Movement 4: Rev. 3, 20. Movement 6: conclusion of the last verse of “Wie schön leuchtet der Morgenstern” by Philipp Nicolai (1599). Complete editions: BG 16:3 – NBA I/1:3

For the final chorale Neumeister only specifies a section of a chorale – whether to express his contempt of the chorale or because the section, which confirms the previous texts with its “Amen”, fits the bill so well – who can tell? Through the obbligato strings that rise towards the end, this joyful, vivid movement is richly voiced and a fitting counterpart to the weighty opening chorus. Bach performed this cantata at least one more time in Leipzig and perhaps made it sound even more festive by adding oboe voices before no more figural music was performed in the churches until Christmas.

Like the opera composer has to rely on his libretto, the cantata composer depends on the text he chooses to set to music written on his instructions or which he has to adopt. In his Weimar years, where his appointment since March 1714 as concertmaster obliged him to write and perform a cantata every four weeks, Bach mostly used texts by the court poet Salomon Franck. Only when the latter failed to deliver – for whatever reason – especially prior to publication of the cantata cycle Evangelisches Andachts-Opffer in 1715, Bach had to look for other texts. The most up-to-date and topical texts he could find where by the Hamburg-based minister Erdmann Neumeister. Not only did they merge Scripture and chorale as integrated parts, Neumeister wrote his texts for musical arrangement in the form of recitative and aria, using the dramatic means of the Italian opera. Moreover, his texts developed directly from his Sunday sermons. Martin Petzoldt called this method “homiletic”, as it aimed to combine “the ’simple style’ of preaching the faith with the high and elaborate style used hitherto primarily in the secular world” (Die Welt der Bach-Kantaten, vol. 1, Stuttgart etc. 1996, p. 130). This Advent cantata – Bach himself called it a concerto – eloquently tells us of this. The framing, comparably neutral words of the chorale on the arrival of the Saviour in the world are reinterpreted to fit Christ’s entry into church and into every Christian. At the beginning of the ecclesiastical year Bach aptly

Christians, etch ye now this day BWV 63 1. Chorus Christians, etch ye now this day Both in bronze and stones of marble! Come, quick, join me at the manger And display with lips of gladness All your thanks and all you owe; For the light which here breaks forth Shows to you a sign of blessing.

2. Recitative O blessed day! O day exceeding rare, this, On which the world’s true help, The Shiloh, whom God in the Paradise To mankind’s race already pledged, From this time forth was perfectly revealed And seeketh Israel now from the prison and the chains of slav’ry Of Satan to deliver. 25


To thine ears resound with pleasure Let us e’er in blessing walk, Let it never come to pass That we Satan’s torments suffer.

Thou dearest God, what are we wretches then? A people fallen low which thee forsaketh; And even still thou wouldst not hate us; For ere we should according to our merits lie in ruin, Ere that, must deity be willing, The nature of mankind himself assuming, Upon earth dwelling, In shepherds’s stall to be a child incarnate O inconceivable, yet blessed dispensation!

Christians, etch ye now this day BWV 63 Composed for: 25 December 1714 Performed on: Christmas Day Text: Unknown author, possibly Johann Michael Heineccius (1674-1722) Complete editions: BG 16: 53 – NBA I/2: 3

3. Aria (Duet)

Between the First Sunday in Advent and Christmas no figural music was performed in Leipzig. This gave Bach a bit more time than usual to prepare himself and his musicians for the following holidays. For the services of his first Christmas in Leipzig he wrote a Sanctus (BWV 238) and the Magnificat in E Flat Major with extra movements for Christmas (BWV 243 a). These works were played on Christmas Day in the service in St. Thomas Church starting at 7 a.m. (BWV 238) and at Vespers in St. Nicholas Church (BWV 243 a). And for the services of the following days he composed the cantatas For this is appeared the Son of God (BWV 40), Mark ye how great a love this is that the Father (BWV 64) and, up to Epiphany on 6 January, the cantatas BWV 190, 153 and 65.

God, thou hast all well accomplished Which to us now comes to pass. Let us then forever trust him And rely upon his favor, For he hath on us bestowed What shall ever be our pleasure.

4. Recitative Transformed be now today The anxious pain, Which Israel hath troubled long and sorely burdened To perfect health and blessing. Of David’s stem the lion now appeareth, His bow already bent, his sword already honed, With which he us to former freedom brings.

So it comes as no surprise that Bach used a previously composed cantata for Christmas Day. And Christians, etch ye now this day was performed three times: at service in St. Thomas, then at service in St. Paul’s and finally at Vespers starting at 1.30 p.m. in St. Nicholas. This accumulation of performances had something to do with Bach’s numerous responsibilities as musical director and the fact that he was generally in charge of all church music in Leipzig, which meant a heavy workload on major religious holidays. Cantata BWV 63 was probably first performed at Christmas service in Weimar in 1714. Since then writing cantatas, albeit only one every month, was one of Bach’s official duties . The cantata may have been composed at an even earlier date. In 1713 Bach had applied for a post at the Liebfrauen Church in Halle. Although he didn’t receive the post, he did help inspect a new organ in this church three years later. Perhaps this festive cantata, which left rather a good impression of its creator’s abilities, was performed on one of these occasions. Moreover, the text includes references to Händel’s birthplace. It bears a remarkable resemblance to a libretto penned by the vicar of Liebfrauen Church, Johann Michael Heineccius, for a cantata by the

5. Aria (Duet) Call and cry to heaven now, Come, ye Christians, come in order, Ye should be in this rejoicing Which God hath today achieved! For us now his grace provideth And with such salvation sealeth, More than we could thank him for.

6. Recitative Redouble then your strength, ye ardent flames of worship, And come in humble fervor all together! Rise gladly heavenward And thank your God for all this he hath done!

7. Chorus Highest, look with mercy now At the warmth of rev’ent spirits! Let the thanks we bring before thee 26


3. Recitative

musical director of the Market Church, Gottfried Kirchhoff, composed for the 1717 anniversary of the reformation. Perhaps both works are based on the same original.

What there Isaiah did once foretell, That is in Bethlehem fulfilled. Here gather round the wise men At Jesus’ manger now, And seek him as their very king to honor. Gold, incense, and myrrh are The rare and costly presents With which they this the Jesus-child In Bethlehem’s poor stall do honor. My Jesus, if I now my duty well consider, Must I myself before thy manger venture And likewise show my thanks: For this one day I deem a day of gladness, When thou, o prince of life, The light of nations And their Redeemer art. But what could I bring thee, thou King of heaven? If thou my heart deem not too little, Accept it with thy grace, No nobler gift could I bring thee.

Alfred Dürr observed that the cantata hardly shows much Christmas spirit, although it was performed at Christmas 1723 and – with an obbligato organ replacing the oboe in the third movement – possibly in 1729. For example, there is no “sheperds’ music, no lullaby, no ‘Glory be to God’ of the angels, no Christmas carols, and no chorale at all”. However, the cantata has a strikingly symmetric structure. The central secco recitative contains the key message of the feast – that anxious pain be transformed into salvation and mercy. The recitative is sandwiched between two arias. Before and after the arias come extensive, accompagnato recitatives that are striking for their wide harmonic composition and strong affekt. The two framework movements are festive choruses with four (!) trumpets each – a unique instrumentation in Bach’s œuvre.

4. Aria By the way, two scores of this cantata each still exist for the alto and tenor voices. If we assume a cast of two singers for these voices and the same number for soprano and bass, a total of sixteen singers took part in the performances – this would speak against the theory that Bach’s choir consisted of four soloists and ripieno performers each. From the practical performance aspect this rather large number of singers would of course make sense – the festive volume of the orchestra and the three performances they had to give on one day were probably rather a strain on the musicians.

Gold from Ophir is too slight, Off, be off with empty off’rings, Which ye from the earth have torn! Jesus seeks the heart to own now, Offer this, O Christian throng, Jesus thank for the new year!

5. Recitative Disdain then not, Thou light unto my soul, My heart, which I now humbly to thee offer; It doth indeed such objects Within it now contain Which of thy Spirit are the fruits. The gold of faith, the frankincense of pray’r, The myrrh of patience, these now are my off’rings. Which thou shalt, Jesus, evermore, Have as thy property and as my presents. But give thyself as well to me, And thou shalt make me earth’s most wealthy mortal. For, having thee, I must The most abundant store of wealth Ond day above in heav’n inherit.

They shalt from out Sheba all be coming BWV 65

1. Chorus They shall from out Sheba all be coming, gold and incense bringing, and the Lord’s great praise then tell abroad.

2. Chorale The kings from out Sheba came then forth, Gold, incense, myrrh did they then bring forth. Alleluja!

6. Aria Take me for thine own now hence, Take my heart as my true present, All, yes, all that now I am, All I utter, do and ponder, 27


Shall, my Saviour, be alone To thy service offered now.

riches. At the centre of the opening movement Bach gives us an extensive and elaborate piece of fugue writing.

7. Chorale

The chorale is followed by a recitative (no. 3), which continues the line of thought in sermon style: So what does the fulfilled prophecy tell the believer? To do his duty and follow the example of the wise men. Precious gifts, the unknown author continues in the following aria, are simply not good enough as they are mere earthly offerings: “the heart” is what Jesus wants. In its instrumentation with two oboes da caccia and in its dance-like setting, this music is strikingly similar to the fourth movement of cantata 26 (Ah how fleeting, ah how empty), in which Bach also portrays the temptations of the foolish world from a sombre, courtly point of view. The following tenor recitative, with its many images and theological turns of phrase, discusses the nature of the offerings presented to Jesus. This opens the prospect of attaining the greatest wealth both on earth and in heaven. This may explain the relaxed, dancelike nature of aria no. 6. Bach uses the menuet rhythm and polychoral instruments (wind violins) of this work to comment on and highlight individual sections of the text. Thus, the final chorale can only advise the believer to leave his fate in the hands of God.

Ah now, my God, I fall here thus Consoled into thy bosom. Take me and deal thou thus with me Until my final moment, As thou well canst, that for my soul Thereby, its good be fostered And thy true honor more and more Be in my soul exalted.

They shalt from out Sheba all be coming BWV 65 Composed for: 6 January 1724 Performed on: Epiphany Text: Unknown author. Movement 1: Isaiah 60, 6. Movement 2: verse 4 of the hymn Ein Kind geborn zu Bethlehem (1545, the German version of Puer natus in Bethlehem). Movement 7 (preserved without text): possibly verse 10 of Ich hab in Gottes Herz und Sinn by Paul Gerhardt (1647). Complete editions: BG 16: 135 – NBA I/5: 3 This cantata is part of the body of compositions that Bach wrote for his first Christmas in Leipzig. Between 25 December 1723 and 6 January 1724 he performed five newly composed cantatas, plus his Sanctus BWV 238 and the Magnificat in E Flat Major with additional Christmas movements BWV 243a. It was part of Bach’s job to perform the works several times, at morning service and at midday Vespers, alternating between the churches of St. Thomas and St. Nicholas. And if we add Christians, etch ye now this day (BWV 63), a cantata composed in Weimar, which was performed in both churches on Christmas Day, and at the university service in St. Paul’s, Bach’s achievement seems all the more impressive.

All glory to thee, Jesus Christ BWV 91

1. Chorus All glory to thee, Jesus Christ, For thou man today wast born, Born of a virgin, that is sure, Thus joyful is the angel host. Kyrie eleis!

2. Recitative (and Choral) The light of highest majesty, The image of God’s very being, Hath, when the time was full, Himself a dwelling found and chosen. Th’eternal Father’s only child Th’eternal light of light begotten, Who now in the crib is found. Ye mortals, now behold What here the pow’r of love hath done! Within our wretched flesh and blood, (And was this flesh then not accursed, condemned, and fallen?) Doth veil itself eternal good. Yet is it, yea, for grace and blessing chosen.

Over and beyond the impressive quantitative dimension of Bach’s achievement, this cantata again offers us insight into Bach‘s vast imagination, with which he musically penetrated his subject matter. The libretto of the opening chorus is from the Gospel reading at Epiphany (Isaiah 60, 6); the following chorale confirms that the prophecy from the Old Testament has been fulfilled. Bach uses a festive orchestration here. The choir music develops from an organ point; the choir voices start in the form of a canon, generating an image of gathering masses, perhaps to represent a dazzled crowd looking at the 28


3. Aria

series with the first verse of this hymn. But, of course, this early work didn’t meet the basic requirement of a chorale cantata, which is to focus as closely as possible on the text and music of the hymn in question.

God, for whom earth’s orb is too small, Whom neither world nor heaven limits, Would in the narrow crib now lie. Revealed to us this lasting light, Thus henceforth will us God not hate, For of this light we are the children.

In this cantata Bach used the framing verses of the chorale verbatim for his framing movements. In the second movement he blended the text of the second verse with free poetry, doing away with the final Kyrieleis. This alternation, stressed in this recording by the soprano choir and the bassoon in the continuo setting, tempted Bach to perform a contrapuntal trick, by leading the continuo bass and the singing voice as a canon of the melody, made possible by the differently long notes.

4. Recitative O Christian world! Now rise and get thyself prepared To thee thy maker now welcome. The mighty son of God Comes as a guest to thee descended. Ah, let thy heart by this his love be smitten; He comes to thee, that he before his throne Through this deep vale of tears may lead thee.

With three oboes, two horns and drums, and strings this cantata has a festive orchestration, as befits the occasion. The orchestral introduction builds up with the successive entrance of the different instrument groups, creating a polychoral setting. The musical material, an ascending semi-quaver line and a triad-like descending motif, is independent of the chorale tune. The soprano performs the melody line by line, while the lower voices of the vocal movement take up the music featured in the instruments and blend it with the chorale. The third line is particularly powerful, ending with the choir’s repeated chordal affirmation of the words “that is sure”. Bach uses his entire orchestra again in the final chorale. The horns receive a partially obbligato setting, which primarily serves to emphasise the final Kyrieleis as a worthy conclusion.

5. Aria (Duet) The weakness which God hath assumed On us eternal health bestowed, The richest store of heaven’s treasures. His mortal nature maketh you The angel’s glory now to share, You to the angels’ choir appointeth.

6. Chorale All this he hath for us achieved, His great love to manifest; Rejoice then all Christianity And thank him for this evermore. Kyrie eleis!

Thanks to its instrumentation with three oboes, tenor aria no. 3, in 3/4 time, is of a sombre, dignified nature. The strikingly large interval on the words “too small” seems to contradict the text, but draws the listener’s attention to the skilful libretto, which amplifies the message of Christmas: God, who is greater than heaven and earth, is reduced to the poverty of the crib. In the following, string-accompanied bass recitative Bach prepares God’s son a befitting welcome, but portrays the “vale of tears” once more with obscure, chromatic harmonies. Alfred Dürr gives a very graphic description of how Bach uses the contrasts in the libretto to create clear musical distinctions in duet no. 5. He expresses “weakness” by imitating suspensions, “eternal health” by homophonic parallel voice-leading; while ascending chromatics for “his mortal nature” contrast with the coloraturas and triad melodies of

All glory to thee, Jesus Christ BWV 91 Composed for: 25 December 1724 Performed on: Christmas Day Text: After the chorale with the same opening line by Martin Luther (1524). Identical wording: verses 1 and 7 (movements 1 and 6) and 2 (within movement 2); reworded (unknown poet): verses 3 to 6 (movements 3-5). Complete editions: BG 22: 3 – NBA I/2: 133 This Christmas cantata is the second cantata Bach wrote in Leipzig and part of his chorale cantata cycle. And as his source text Bach obviously chose the most popular Christmas hymn, Martin Luther’s chorale of seven verses, each ending with the ancient Kyrieleis. Bach had done much the same for the first Advent Sunday, for which he used Luther’s Nun komm der Heiden Heiland (for BWV 62), although he had already started a cantata from his Weimar 29


7. Chorale

the“angels’ glory” (cf. Die Kantaten Johann Sebastian Bachs, Kassel 1995, p. 125).

Alleluja! All praise to God We all sing forth now from our heart’s foundation. For God today hath wrought that joy Which we shall not forget at any moment.

Make our mouth full with laughter BWV 110

1. Chorus Make our mouth full with laughter BWV 110

Make our mouth full with laughter and make our tongue full with praises. For the Lord hath great things for us achieved.

Composed for: December 25, 1725 Performed: on the First Day of Christmas Text: Georg Christian Lehms, 1711. Movement 1: after Psalm 126, 2-3. Movement 3: Jeremiah 10, 6. Movement 5: Luke 2, 14. Movement 7: verse 5 of the hymn “Wir Christenleut” (“We of the Christian Faith”) by Caspar Füger (1592). Complete editions: BG 23: 265 – NBA I/2: 73

2. Aria All ye thoughts and all ye senses, Lift yourselves aloft this moment, Soaring swiftly heavenward, And bethink what God hath done! He is man for this alone, That we heaven’s children be.

Christmas is the only one of the major Christian feasts to retain until the present day its character of a holiday imbued with binding content. Even though the widespread criticism of the increasing loss of meaning due to “worldly” hustle and bustle may be justified, people all over the world nevertheless take this remembrance of Christ’s birth as an occasion for going to church, which in turn inspires church musicians to put on an especially festive church service. Johann Sebastian Bach and his colleagues needed no such “external” motivation. Although the festive church service on the first day of Christmas simultaneously marked the end of the musical abstinence which in Leipzig prevailed during Advent, the unshakable belief in the Second Coming of the King of Heaven was reason enough to emulate the Magi by laying all the (musical) treasures of the world at the feet of the newborn Christ child, regardless of the fact that now, once the cycle of Christmas feasts had begun in earnest, there would be no lack of Sundays and holidays needing musical accompaniment. In 1734-35, Bach drew a constructive conclusion from this fact by composing his “Christmas Oratorio” (BWV 248, EDITION BACHAKADEMIE vol. 76), a cycle of cantatas covering a sequence of six holidays.

3. Recitative Thee, Lord, is no one like. Thou art great and thy name, too, is great and thou with thy works canst prove it.

4. Aria Ah Lord, what is a child of man That thou wouldst through such pain redeem him? A worm thy curse tormenteth While hell and Satan round him stand; But yet, thy Son, whom heart and soul In love call their inheritance.

5. Duet Glory to God in the highest and peace be on earth, now, and to mankind a sign of favor!

6. Aria Wake up, ye nerves and all ye members And sing those very hymns of gladness Which to our God with favor come. And ye, ye strings of deep devotion, To him a song of praise now offer In which the heart and soul rejoice.

This cantata was written for Christmas 1725, and since it contemplates the coming birth of the King, Bach opens it with a brilliant orchestra setting in the form of the overture as practiced at the French court (which gave the form its name). Between the stately introduction and its recapitulation, Bach inserts a virtuoso setting for chorus in which you can actually hear the different voices “laughing” – as mentioned in the text. Bach did not compose new music for this piece. Instead, he took it from the Overture (Suite) in D Major, 30


To Christ we should sing praises now BWV 121

BWV 1069, which he had composed earlier. He had already made use of a similar technique for Easter 1725 by having the parody of an instrumental piece he had written in Cöthen precede his “Easter Oratorio” BWV 249 (EDITION BACHAKADEMIE vol. 77). Nor was it at all unusual to introduce cantatas with instrumental “sinfoniæ”; Bach did so in his earliest cantatas (see vol. 34) as he did later in Leipzig, where he primarily turned back to concerto pieces from his period in Cöthen. What is unusual here is the insertion into a piece of this nature of a chorus whose artistry is obvious when the two pieces are compared.

1. Chorus To Christ we should sing praises now, The spotless maid Maria’s Son, As far as our dear sun gives light And out to all the world doth reach.

2. Aria O thou whom God created and extolled, With reason not, no, no, with wonder see: God would through flesh’s health accomplish.

Another peculiarity of cantata BWV 110 is its interlinking of Scripture passage and a madrigalesque text. Three pairs exhibiting this combination follow in sequence before the rather plain chorus setting, which forgoes trumpets and timpani, completes the cantata. The introductory movement featuring the words of the Psalm is followed by a tenor aria (no. 2) with two concertante flutes; this lucid quality combined with the plain character of the scoring enables this piece to draw a more realistic picture, if you will, of the scene at the manger in Bethlehem. Remember that the shepherds in the Christmas Oratorio (no. 15) also hurry off in the guise of tenor singer and flute to see the blessed Infant.

Though great is he, the maker of all nature, And though thou art despised and unworthy, That thou by this be rescued from corruption.

3. Recitative The nature of unbounded favor Hath chosen heaven not To be its only dwelling, For it no limits can contain. Why wonder that in this all sense and reason fail So great a mystery to fathom, When grace into a virgin heart is poured? God chooseth him this body pure to make a temple for honor, That to mankind he might in awe-inspiring form be present.

The following recitative comprises five measures in which the Prophet Jeremiah foretells the glory of the coming Lord before the strings soar upward. These are answered by the aria no. 4; alto voice, oboe d’amore and a swaying character may well stand for the caring, intimate warmth of this reflection. Then follows the song of the angels from the Gospel according to St. Luke, the well-known “Gloria”, rendered in German; here Bach turns back to “Virga Jesse floruit”, one of the supplementary movements to his “Magnificat” in E flat Major of 1723 (vol. 140). The heavenly ease of this movement, and its biblical context, now give mankind reason to start awakening – Bach has the aria (no. 5) begin with an upward, broken triad motif in the solo trumpet and thereafter uses nearly all the instruments in the orchestra; as soon as the singer exhorts the “andachtsvollen Saiten” (“devout strings”) to join in, we promptly hear the violins begin to soar – a rousing piece whose striking themes and character would abide in the minds of the delighted Leipzig audience throughout the remainder of the Christmas holidays.

4. Aria Then John’s own glad and joyful leaping Acknowledged thee, my Jesus, first. Now while an arm of faith holds thee, So would my heart escape this world And to thy cradle press with fervor.

5. Recitative But how doth it regard thee in thy cradle? My heart doth sigh: with trembling and almost unopened lips now It brings its grateful sacrifice. God, who all limits did transcend, Bore servile form and poverty. And since he did this for our benefit, Thus raise now with the choirs of angels Triumphant sounds of thankful singing! 31


6. Chorale

jump of a sixth, “verachtet und geringe” (“despised and unworthy”) by taking the voice into the lower range, and “retten” (“rescue”) by upwardstriving melismata. The recitative no. 3 describes the miracle of Christ’s incarnation; Bach highlights this by a daring harmonic turn of phrase in the final cadence.

Laud, praise, and thanks to thee be giv’n, Christ, now born of the spotless maid, With Father and the Holy Ghost From now until eternity.

To Christ we should sing praises now BWV 121

Then this cantata, a sermon in music which the unknown author created from the words to the chorale, now changes its perspective: humankind steps up to the manger saying “would my heart press with fervor”. A jocular, dance-like aria indicates the attitude behind this action, while at the same time emphasizing the “freudenvolles Springen” (“joyful leaping”) of John the Baptist in the womb of his mother, Elizabeth, as recorded in the Gospel according to St. Luke (1, 44). In the recitative no. 5, Bach brings out the word “Jauchzen” (“triumphant”) by arpeggiato triads striving to the highest registers in the soprano. In the concluding chorale, finally, Bach devises a stupendous solution to a the problem of how to harmonize a melody which keeps so closely to the free melody of the old modal hymn. Especially in the last five measures, he pulls all the stops of his artistry in the form of widely spread voices, intricate counterpoint and daring harmonies. All this is his attempt at interpreting neither more nor less than the concept of “eternity”.

Composed for: December 26, 1724 Performed: Second day of Christmas Text: after the hymn with the same beginning by Martin Luther (1524, after the hymn “A solis ortus cardine”). Literally retained: verses 1 and 8 (movements 1 and 6); reworded (author unknown): verses 2 to 7 (movements 2 to 5). Complete editions: BG 26: 3 - NBA I/3 Martin Luther translated the Bible so that common folk would be able to understand it. Nevertheless, he greatly appreciated the Latin language of the “catholic” (in the sense of “universal”) church, particularly its function in bringing people together. The Lutheran church services in Leipzig were by no means devoid of sections in Latin, as further demonstrated by the fact that Johann Sebastian Bach put many such pieces to music (cf. on this point “Sacred Music in Latin”, vol. 71 & 72). Luther also had high regard for the music associated with Latin, and translated some of these old church hymns, such as “Veni creator spiritus” by Hrabanus Maurus, into German. We cannot know exactly why he was so attracted to this music. In the case of the hymn “A solis ortus cardine”, it may well have been the subtle literary form which Coelius Sedulius, a cleric of the fifth century, employed in praise of Christ: the initial letters of each verse yield the regular sequence of the letters of the alphabet, i.e., this hymn is an acrostic.

The newly born, the tiny child BWV 122

1. Chorus The newly born, the tiny child, The darling, little Jesus-child, Doth once again the year renew For this the chosen Christian throng.

Bach’s Christmas cantata on the chorale translated by Luther also begins in a peculiarly archaic vein. Without any instrumental introduction, the chorus sets in, accompanied colla parte by trombones. The soprano sings the melody one line at a time, while the lower voices, which had prepared this entry, provide a counterpoint whose motifs are bound to the themes of the cantus firmus. The continuo bass unites with the vocal bass, so that the actual limitation to four voices is nowhere infringed, despite the plethora of instruments. The key fluctuates between Dorian and Phrygian, and underscores the antiquated disposition inherent in this movement. In the middle section of the following tenor aria (no. 2), rich in coloraturas, Bach emphasizes words such as “Wie gross” (“Though great”) by a

2. Aria O mortals, ye each day transgressing, Ye ought the angels’ gladness share. Your jubilation’s joyful shout That God to you is reconciled Hath you the sweetest comfort published.

3. Recitative The angels all who did before Shun you, as though the cursed avoiding, Make swell the air now in that higher choir, That they at your salvation tell their gladness. God, who did you from paradise And angel’s sweet communion thrust, 32


praised now, oh Lord Jesus” BWV 41, played on 1 January 1725, just a day after BWV 122 (s. EDITION BACHAKADEMIE vol. 14); “Ah God, how oft a heartfelt grief” BWV 3 (vol. 1) on 14 January; “What my God will, be done alway” BWV 111 (vol. 35) on 21 January, and, on the following Sunday, “I have to God’s own heart and mind” BWV 92 (vol. 29). This was in the midst of the chorale cantata cycle, when Bach was at the peak of his cantata composing skills.

Lets you again, on earth now dwelling, Through his own presence perfect blessedness recover: So thank him now with hearty voices For this awaited day in his new order.

4. Trio with Chorale If God, appeased, is now our friend, How blest are we in him believing, How can us harm the cruel foe? His rage our comfort cannot ravish; ‘Spite devil and the gate of hell, Their fury will them little profit, The Jesus-child is now our shield. God is with us and shall protect us.

The cantus firmus of the hymn, which was very popular in Bach’s day and used both for Christmas and New Year’s Day, appears four times in the six movements. In the opening chorus, of course, and in the final chorale, with the soprano voices singing the melody. Then in recitative no. 3, in a purely instrumental three-part recorder setting of the melody. In the following trio no. 4, soprano and tenor are interspersed with the strings and alto voices performing the text and melody of the chorale. What strikes us about this composition is Bach’s careful treatment of the instruments and internal design of the larger movements. In the opening chorus Bach gives the strings three oboes for support. The instruments first have a separate setting, interpolated line by line with the chorale. And with every line the music in the lower voices gradually departs from the cantus firmus. The same goes for the texture of the instruments that abandon the opening theme and finally merge with the vocals.

5. Recitative This is a day himself the Lord hath made, Which hath his Son into this world now brought. O blessed day, here now fulfilled! O faithful waiting, which henceforth is past! O faith here, which its goal doth see! O love here, which doth draw God nigh! O joyfulness, which doth through sadness press! And God our lips’ glad off’ring bring.

6. Chorale It brings the year of Jubilee, Why do we mourn then anymore? Quick, rise! Now is the time for song, The Jesus-child fends off all woe.

The following bass aria is accompanied by the continuo only; rather fervent in mood, it sounds like the vox Christi admonishing the sinner to mend his ways. Interestingly, Bach interprets the words “each day transgressing” and “gladness” or “joyful shout” with coloraturas, but separates them by major and minor keys, as befits the situation.

The newly born, the tiny child BWV 122 Composed for: 31 December 1724 Performed on: Sunday after Christmas Text: After the hymn with the same opening line by Cyriakus Schneegaß (1597). Identical wording: verses 1 and 4 (movements 1 and 6) and 3 (in movement 4). Reworded and extended (unknown poet): verses 2 to 4 (movements 2 to 5). Complete editions: BG 26: 23 – NBA I/3

In sound and register, the recorders are the highest instruments of the orchestra. So the music of the following recitative, with the cantus firmus in the recorders, may be derived from the image in the lyrics, which speaks of the angels “swelling the air in that higher choir”. The following piece adverts intricately to this and the previous movement. Bass aria no. 2, which tells us of man’s everyday sins, and soprano recitative no. 3 with its talk of angels also constitute two different levels, which need some connection. Trio no. 4 – a dialogue piece – takes up this structure. The dialogue takes place between different singers and different textual and musical levels. But it is brought to a dialectic head and resolved, with harmonies telling us of conciliation with God. So the last

The cantatas featured on this CD were composed and performed within a period of four and a half weeks. So they give us a good idea of the workload Johann Sebastian Bach had during the Christmas season with its numerous holidays and Sundays. We should also point out that the following other works were created and performed in the term between 31 December 1724 and 2 February 1725: “Be 33


My heart ne’erless hath from thee turned away. I have thee disavowed within my living! How canst thou then for me good witness offer? When, Jesus, me thy Spirit’s waters bathed And made me clean of all my sinful deeds, I did in truth swear constant faith unto thee;

recitative (no. 5) lets the string-accompanied bass, again evoking the vox Christi, tell us of fulfilment and joy.

Make ready the pathways, make ready the road BWV 132

Ah! Ah, alas! Baptism’s bond is broken. I rue my faithlessness! Ah, God, be merciful, Ah, help that I with loyalty unswerving The bond of grace through faith renew forever!

1. Aria Make ready the pathways, make ready the road! Make ready the pathways And make ev’ry byway In faith and in living Now smooth for the Highest, Messiah shall come!

5. Aria Christ’s own members, ah; consider What the Savior you hath granted Through baptism’s cleansing bath! By this spring of blood and water Are your garments all made radiant Which were stained by sinful deeds. Christ then gave as your new raiment Chrimson purple, silken whiteness, These now are the Christians’ dress.

2. Recitative If thou wouldst call thyself God’s child and Christ’s own brother, Then freely thy heart and mouth the Savior must acknowledge. Yes, man, thy life entirely Must by its faith give constant witness! If Christ’s own word and teaching E’en through thy blood is to be sealed, Thyself then willing give! Because this is the Christian’s crown and glory. Meanwhile, my heart, make ready, Today yet, To God the way of faith And clear away the high hills and the mountains Which in the path oppose him! Roll back the heavy stones of error, Receive thy Savior now, That he with thee in faith may be united!

6. Chorale Us mortify through thy kindness, Arouse us through thy dear grace; The ancient man make weaker, So that the new may live E’en here while on earth dwelling, His mind and ev’ry yearning, His thoughts inclined to thee.

Make ready the pathways, make ready the road BWV 132 Composed for: 22 December 1715 Performed on: 4th Sunday in Advent Text: Salomo Franck 1715. Movement 6: verse 5 of Herr Christ, der einig Gotts Sohn by Elisabeth Creutziger (1524). Complete editions: BG 28: 35 – NBA I/1: 101

3. Aria Who art thou? Question thine own conscience, Thou shalt without hypocrisy, If thou, O man, art false to hear now. Thy proper judgment have to hear now. Who art thou? Question the commandment Which will then tell thee who thou art, A child of wrath in Satan’s clutches, A Christian false and hypocrite.

Bach left the town of Mühlhausen in June 1708, to enter into the service of the Duke of Weimar. At the local court, which was always partial to the arts, he composed many of his organ works and discovered, as a “chamber musician”, the modern form of the concerto for himself. In 1714, when he was appointed concert master, he took on the additional duty of composing church cantatas every month. This brought Bach closer to his goal of installing a “regular church music”, which he had not succeeded with in fire-stricken

4. Recitative I will, my God, to thee make free confession, I have not thee till now in truth confessed. Although my mouth and lips have named thee Lord and Father, 34


concerto-like aria. The part of the solo violin evokes court music and thus an association with the image of “crimson purple, silken whiteness”, while the alto voice seems to interpret the rather contemplative part of the text. This attractive contrast gives the composition great suspense in the intimate atmosphere of a small cast.

Mühlhausen. The opportunity to work with court poet Salomo Franck in Weimar must have inspired Bach; in any case the lyrics of most of his Weimar cantatas were written by this poet. Then Bach moved to Köthen. Here at the reformed court of Anhalt, Bach, as musical director only had the opportunity to perform church cantatas twice a year, on the prince’s birthday on 10 December and on New Year’s Day. As Martin Petzoldt said, Bach needed a “religious environment of his own” (Die Welt..., vol. 1, p. 137), which he probably found in the Lutheran Agnus Church. Here Bach must have performed some of his Weimar cantatas again, including the Advent cantata Make ready the pathways, make ready the road, which, as the autograph score tells us, was composed in 1715. Bach didn’t need such compositions in his last position at Leipzig, because figural music was not played in service during Advent. Germany – was already a country with lots of different customs and mentalities even within such a small region!

Only the text of the final chorale by Salomo Franck has survived. It is highly improbable that Bach simply did without the movement. Alfred Dürr rather assumes that “this was to be followed by a ‘chorale in simplice stylo’, only noted down on a loose leaf – as the three sheets of the score were already full – and that this leaf was lost just like the parts of the cantata.” (Die Kantaten, p. 116). In this recording the text is set to the music used for the same lyrics in cantata BWV 164 Ye who the name of Christ have taken.

I find my joy in Thee BWV 133 1. Chorus

The text is obviously closely connected to the Gospel readings of the day. The opening movement paraphrases the promise of the redeemer after Isaiah 40, 3 – 4; for this Bach composed a relaxed, concerto-like duet between soprano and solo oboe; coloraturas and soaring movements interpret the text, while the signal-like declamation on “Messiah shall come!” emphasises it. The following recitative shifts several times into arioso passages; with their help Bach highlights the individual texts set to music. In the end he takes particular care to represent words like “high hills”, “oppose him” and “heavy stones of error”; and the continuo’s canon with the singing voice is an obvious image of the Saviour uniting with the addressed Christians “in faith”.

I find my joy in thee And bid thee hearty welcome, My dearest Jesus-child! Thou hast here undertaken My brother dear to be. Ah, what a pleasing sound! How friendly he appears, This mighty Son of God!

2. Aria Take hope! A holy body holds Almighty God’s mysterious being. I have now God – how well for me this moment! – From countenance to countenance regarded. Ah, this my soul must now recover.

The singer of the following aria seems to be Christ – or John the Baptist, as featured in the Gospel? In any case he addresses the listener directly and confronts him with his own hypocritical attitude. An insistent suspirans figure in the continuo (three semi-quavers leaping up and down plus quavers descending over an eighth), which Bach and other composers used particularly in organ music time and again, emphasises the intensity of this existential question. Occasionally the solo cello rises over this figure, and the singing voice blends with the instrument and the basso continuo or uses it for more intensive accompaniment.

3. Recitative An Adam may when filled with terror From God’s own countenance in paradise seek hiding! But here Almighty God himself doth come to us: And thus no fear oppresseth now my heart; It knoweth his forgiving disposition. Of his unbounded kindness He’s born a tiny babe Who’s called my Jesus-child.

This is followed by a string-accompanied and thus meaningfully emphasised recitative and a

4. Aria 35


text into type of sermon, a challenge which obviously appealed to its composer.

How lovely to my ears it ringeth, This word: for me is born my Jesus! How this doth reach into my heart! Who Jesus’ name can’t comprehend, He whom it strikes not to the heart, He must of hardest rock be made.

From the very first measures, the music in the introductory chorus concentrates on the basic sentiment expressed in this text: joy. A motif made up of changing sixteenth notes (semiquavers) and repeating quarter notes (quavers) form a rousing theme which is progressively developed through variations and sequences, providing the instrumental foundation for the entire setting. Section by section, the chorus sings a four-voice setting which is at first rather plain. Bach adds intensity to the last three lines with free, polyphonic repeats and echoes, which heighten the concertante impression made by the piece as a whole. The following alto aria starts with a signallike motif, standing in lovely contrast to the timbre of the two oboes d’amore, which is then taken over by the vocalist. The oboes play at intervals of either a third or a sixth, or in polyphonic imitation. Later, when the vocalist sings the word “Getrost” (“Take hope”) in long coloraturas, the wind instruments help to keep the signal motif in mind; at the words “wie wohl ist mir geschehen” (“how well for me this moment”), the vocalist takes up the accompanying figure used initially by the continuo to support this motif – making this into an extremely dense, highly sophisticated, chamber Music setting.

5. Recitative Well then, to fear and pain of death No thought will give my strengthened heart. If he from heaven would The road to earth now journey, Then will he, too, of me Within my tomb be mindful. Who Jesus truly knows Will die not when he dies, If he calls Jesus’ name.

6. Chorale Lead on, ‘tis my desire To cleave to thee, O Jesus, E’en though the world should break Into a thousand pieces. O Jesus, thou, just thou, Thou art my life alone; In thee, alone in thee, My Jesus, will I sleep.

I find my joy in Thee BWV 133

In the following recitative, we find all in all four lines of the chorale text, which Bach distinguishes by inserting arioso passages and references to the melody. The second recitative in this cantata (no. 5) proceeds in a similar manner. The words which begin the aria no. 4 “Wie lieblich klingt es in den Ohren” (“How lovely to my ears it ringeth”) would present an enticing challenge to any composer. Bach hits upon the idea of a setting exclusively for strings dominated by a descending figure in the first violin which is repeated by the vocalist. Later, a contrast evolves between the violin, oscillating in bariolage figures, and the bass, insistently clinging to a single note. At first, constant repetition draws attention to a motif made up of descending tones – perhaps to illustrate two instances of the higher descending into the lower: Jesus’ coming into the world and tidings of this marvel reaching into the hearts and minds of the faithful. However, the first time the soprano sings this text, the entire scene briefly begins to falter, and we hear the continuo bass zigzag downward with renewed strength to “reach into the heart”. By contrast, the middle section of this aria is remarkable in that it is limited to three voices (soprano, first and second violins, and a viola instead of a bass)

Composed: for December 27, 1724 Performed: on the Third Day of Christmas Text: after the hymn with the same beginning by Caspar Ziegler (1697). Literally retained: verses 1 and 4 (movements 1 and 6); reworded (author unknown): verses 2 and 3 (movements 2 to 5). Complete editions: BG 28: 53 – NBA I/3 The melody of the chorale on which this cantata is based was new in Bach’s day. It was so new, in fact, that it was not printed until 1738, fourteen years after this cantata was composed. Evidently, Bach had either seen or heard the air beforehand and liked it well enough to note it down on an empty line on the first page of the score to a “sanctus” on which he happened to be working in December of 1724. This was the six-voice “Sanctus” which later took its place in the Mass in B Minor and which Bach also performed at the church service on Christmas 1724 along with the cantata. The text of the cantata contains several allusions to the words of the Old Testament, as well as directly addressing the faithful among its audience. These passages transform the chorale’s rather contemplative 36


Help, Helper, help! Deliver now my spirit!

and changes to triple meter. The resulting increase in intensity serves to attract attention to the ideas expressed in the text. Whether the conduct of the parts in the final choral is also intended to illustrate the words will forever remain one of Bach’s secrets. In any case, the bass and tenor voices now meet on a solitary tone at the words “ich ganz allein” (“[Thou art] my life alone”).

5. Chorale

Behold, dear God, how all my foes BWV 153

And though now all the devils Desire to stand against thee, Yet shall there be no question That God would e’er retreat; What he hath undertaken And whate’er he desires, This must at length be finished To his intent and aim.

1. Chorale

6. Aria

Behold, dear God, how all my foes, With whom I e’er must battle, So cunning and so mighty are That they with ease subdue me! Lord, if thy grace sustain me not, Then can the devil, flesh and world With ease to ruin bring me.

Storm thee, storm, afflictions’ tempests, Rush, ye waters, down on me! Strike, misfortune’s fires, Fall on me together; Foes, disturb ye my repose, If to me God this assure: I am thy shield and Redeemer.

2. Recitative

7. Recitative

My dearest God, ah, grant me yet thy mercy, Ah, help me, help this wretch now! I dwell here now midst very lions and midst serpents, And they desire for me through rage and cruelty

Fear have thou none, I am with thee. Waver not, I am thy God; I strengthen thee, I also help thee through this the right hand of mine own righteousness.

Bear up, my heart, Endure yet all thy pain, And let thy cross not ever crush thee; God will full soon In his good time refresh thee; Remember how his Son, Thy Jesus, while his year were tender, Much greater woe did suffer, When him the raging tyrant Herod The gravest state of deathly peril With murder-dealing fists did cause! He scarce was come to earth then When he was forced to flee for safety! So come, with Jesus comfort take And hold to this with faith: To ev’ryone who here with Christ shall suffer Shall he his paradise apportion.

4. Rectative

8. Aria

Thou dost assure, O God, unto my soul’s repose, Encouragement when I in sorrow lie. Ah, yet is all my torment From day to day now ever larger, For of my foes the toll is great, My life is now their aim, Their bows are now for me strung tight, They aim now all their shafts for my destruction, I shall at their own hands soon perish; God! My distress is known to thee, And all the world is now my den of torture,

Though I must my life’s full course Run neath cross and sorrow’s burden, Yet it shall in heaven end. There is nought but jubilation, And there, too, shall Jesus transform all my sadness To happiest pleasure, to unceasing gladness.

With no delay My finish to accomplish.

3. Arioso

9. Chorale Thus will I, while I yet have life, The cross with gladness bear to thee; 37


My God, make me for it prepared, The cross will serve me all my years!

possible way out of this human dilemma. In the arioso no. 3, Bach has the bass, the “vox Christi”, sing the wellknown, confident exhortation repeated so often in Isaiah, “fear have thou none” (he also used this text in the motet BWV 228, vol. 69). The tenor aria (no. 6) presents a tumultuous formulation of stormy weather later calmed by God’s assurance of comfort. The recitative (no. 7) prepares the way for the soprano aria (no. 8) to jump ahead even as far as the cross and Christ’s suffering, which in the end are actually grounds for the happiest pleasure. This movement is characterized by the clarity which Bach’s skillful workmanship alone can create: the course of life is depicted by a coloratura which in the end does not go beyond the initial note. Not until thoughts turn to heaven does the music rise to new heights, before “naught but jubilation” gives the signal to transform sadness into unceasing gladness: by changing from steady common time to sprightly triple meter.

Help me my life to meet forthright, That I my course may run complete, Help me to master flesh and blood, From sin and scandal keep me free! If thou my heart in faith keep pure, I’ll live and die in thee alone; Jesus, my hope, hear my desire, O Savior mine, bring me to thee!

Behold, dear God, how all my foes BWV 153 Composed for: January 2, 1724 Performed on: Sunday after New Year’s Text: Author unknown. Movement 1: verse 1 of the hymn with the same beginning by David Denicke (1646). Movement 3: Isaiah 14, 10. Movement 5: verse 5 of the hymn “Befiehl du deine Wege” (“Commit whatever grieves thee”) by Paul Gerhardt (1653). Movement 9: verses 16 to 18 of the hymn “Ach Gott, wie manches Herzeleid” (“O God, how oft a heartfelt grief”) by Martin Moller (1587). Complete editions: BG 32: 43 – NBA I/4: 201

Sing ye the Lord a new refrain BWV 190

1. Chorus This cantata is as rich in words as it is lean in instrumentation. In contrast to the piece discussed above, the argument of overworked musicians at Christmastide could indeed apply here: from the first day of Christmas, Bach had had to perform four cantatas, three of these newly composed, the Magnificat BWV 243a and the Sanctus BWV 238 (see vol. 72) – with rehearsals and two performances each, this was an enormous amount of work. Like the cantatas “Darzu ist erschienen der Sohn Gottes” BWV 40 (“For this is appeared the Son of God”; vol. 13) and “Sehet, welch eine Liebe” BWV 64 (“Mark ye how great a love this is”; vol. 20) composed for Bach’s first Christmas in Leipzig, this piece contains a large number of chorale verses, which has led Alfred Dürr to surmise that they could have been written by the same author. The reading for this day was the story of the holy family’s flight into Egypt (Matthew 2, 13-23). This inspired the author to speak of the many enemies and tribulations Christians must endure, either literally or figuratively: lions and serpents (movement 2), the entire world as a “den of torture” (movement 4), all the devils (movement 5), afflictions’ tempests, misfortune’s fires (movement 6), flesh and blood (movement 9), and, keeping closely to the Gospel reading, Herod, the raging tyrant (movement 7).

Sing ye the Lord a new refrain! The assembly of saints should sing to him praises! Honor him with timbrels and dancing, honor him with strings and with piping! Lord God, we give thee praise! All that which breath doth own, honor the Lord! Lord God, we give thee thanks! Alleluja!

2. Chorale and Recitative Lord God, we give thee praise! Bass That thou with this newborn year Us newfound joy and newborn blessing grantest And still with favor on us thinkest. Lord God, we give thee thanks, Tenor That thy great kindness Throughout the time now past Both all our land and our own city fair From famine, pestilence and war protected hath. Lord God, we give thee praise, Alto For thy paternal faith Hath yet no limits,

Apart from the chorale movements, the three arialike movements in particular point to a 38


May he grant that again Both peace and trust Within our borders kiss each other. Thus live we shall throughout the year in blessing.

Amidst us is it ev’ry morn renewed. Thus do we fold, O merciful God, for this In humbleness our hands now And say throughout our lives With mouth and heart our praise and thanks. Lord God, we give thee thanks!

7. Chorale 3. Aria Let us the year accomplish For glory to thy name, That we to it be singing In Christian company; Wouldst thou our life be sparing Through thine almighty hand, Keep, then, thy beloved Christians And our own fatherland. Thy blessing to us send now, Give peace in ev’ry quater; Give unalloyed this country Thy grace-inspiring word. To hypocrites bring ruin Both here and ev’rywhere!

Honor Zion, this thy God, Honor this thy God with gladness, Rise! And speak now of his fame, Who within his holy shrine As thy sheperd evermore Shall to verdant pastures lead thee.

4. Recitative Now let the world desire What flesh and blood with pleasure fills; Just this, this ask I of the Lord, Just this one thing I seek, That Jesus, my true pleasure, My sheperd true, my strength and health And of my soul the fairest part, Me as a lamb of his own pasture Again this year within his care embrace now And nevermore from his own arms release me. His kindly will, Which me the way of his life doth show, Now rule and lead me on an even course, And I shall this new year in Jesus’ name begin.

Sing ye the Lord a new refrain BWV 190 Composed for: January 1, 1724 Performed: New Year’s Day Text: Author unknown. Movement 1: Psalm 149, 1; 150, 4 and 6; as well as lines 1 and 2 of the hymn “Herr Gott, dich loben wir” (“Lord God, we give Thee praise”) by Martin Luther (1529, after the Latin Te Deum). The same two lines also appear in movement 2. Movement 7: verse 2 of the hymn “Jesu, nun sei gepreiset” (“Be praised now, O Lord Jesus”) by Johann Hermann (1593). Complete editions: BG 37: 229 - NBA I/4: 3

5. Aria (duet T, B) Jesus shall my all now be, Jesus shall be my beginning, Jesus is my sign of joy. Jesus’ care I would commit me. Jesus helps me through his blood, Jesus makes my ending good.

The following material from this cantata has survived: the four vocal parts and the violin part of the first two movements, the autograph score of movements 3 to 7 and the cover of the original parts, on which Bach noted the instrumentation: strings, three trumpets, timpani, three oboes, bassoon and continuo (violoncello, violone, keyboard instrument). While collating this material in 1948, Walter Reinhart also made the first two movements suitable for performance. However, a more recent attempt at reconstruction by Olivier Alain is used on this recording. The world of music is also indebted to this French organist, composer and musicologist for the discovery of the composer’s copy of Bach’s Goldberg Variations in 1975, on which Bach noted down the fourteen canons BWV 1087 (EDITION BACHAKADEMIE vol. 133). “The opening chorus is evidently one of the greatest of Bach’s creations”, is how Alain expressed his opinion.

6. Recitative Now, Jesus grant me That with the newborn year, e’en his anointed flourish; May he bless both the trunk and branches, So that their fortune to the clouds be rising. May Jesus bless both church and school, May he bless ev’ry faithful teacher, May he bless those who hear his word; May he bless council and the court; May he pour, too, o’er ev’ry house Within our town the springs of blessing forth; 39


TRADITION, CHANGE, MODERNITY

Thanks to “the existence of all four choral voices and the thematic elements apparent from these and the violin parts ... it was possible to reconstruct the ritornello by combining and alternating the motifs”. One of the most problematic tasks was “to invent a figured bass that would be as ‘Bach-like’ as possible”.

Helmuth Rilling’s complete edition of Johann Sebastian Bach’s church cantatas

Back in 1970 Helmuth Rilling and his ensembles started recording albums of Johann Sebastian Bach’s lesser known cantatas. By the eve of Bach’s 300th birthday in 1985 this exercise had resulted in the first and hitherto only complete recording of Bach’s cantatas. In return for their great artistic and editorial achievement Helmuth Rilling and Hänssler Verlag were promptly awarded the „Grand Prix du Disque“. In a fundamental essay Rilling described his experience of this awesome project. „What impressed me most was that from the individual cantatas of the early years through the works composed at four-week intervals during the Weimar period and those of his first years in Leipzig, where he produced a new cantata almost every Sunday, to the late works created after yet a larger interval, no two cantatas are alike“. Today Rilling sees exploring this musical universe as the most important learning process of his musical career. „Only if you know Bach’s cantatas, can you say that you really know Bach“. At the same time, the founder of Stuttgart’s International Bach Academy already focused attention on the historical performance venue of this music: „Bach’s church cantatas ... were an integral part of the church service, for which he shared responsibility at the time. What the priest expressed in words, Bach expressed in music, commenting on the issues of each Sunday text ...“ For this reason Rilling’s main interest, besides the album recordings, has always been to promote live performances of Bach’s cantatas in church and concerts and to invite musicians and music lovers all over the world to become involved with this music. Rilling’s complete edition of Bach’s church cantatas also mirrors the constant change in performance customs brought on by research and new practices. Still, Rilling did not opt for the „original instruments“ approach for understandable reasons. No matter how crucial the knowledge of „original performance practices“ may be to make the music come to life, Rilling doesn’t see much sense in reconstructing isolated aspects to convey the meaning of Bach’s works to modern listeners who have a completely different background in every respect. The objective is still the same, even if emotionality, dynamism, continuo practice, articulation and phrasing, and many other elements that illuminate the spirit and

This cantata was written for New Year’s Day of 1724 and is thus the first New Year’s cantata Bach composed in Leipzig. The Gospel which was read on this day tells of Jesus’ circumcision and christening (Luke 2, 21), although movement 5 is the only one in the cantata to refer to this. In the duet between tenor and bass, Jesus is called by name at the beginning of each line, similar to the final chorale of the fourth part of the Christmas Oratorio BWV 248, composed for the same day (vol. 76). As in the motet BWV 225 (vol. 69) written upon this same text, Bach divides the opening chorus into three sections. A festive concertante setting is followed at the words “Alles was Odem hat, lobe den Herrn” (“All that which breath doth own, honor the Lord”) by a choral fugue with a strikingly declamatory theme which thereafter dissolves into coloraturas. The conclusion is formed by an abbreviated reprise of the beginning at the joyful cry of “Alleluja”. Between the sections, Bach sets an uplifting connective in place of a caesura, a line of the German “Te Deum” (Bach also wrote a setting for organ and one for chorus to this hymn: BWV 328 and 725 [“A Book of Chorale Settings” vol. 81]). In like manner, he divides up the recitative no. 2, which solicits joy and blessing for the land and its people, as befits a New Year’s cantata. Here the chorale resembles a litany, as a contrast and a response to meek supplication. Bach clothes the song of praise in the aria no. 3 in relaxed, dance-like music broken up by echo effects. The following recitative skillfully combines the general ideas pertaining to the Feast of New Year’s with the particular ones in the Bible reading. Bach emphasizes the last line with an arioso, just as the string accompaniment to the tenor recitative no. 6 helps to underscore this movement’s significance. In the final chorale, the trumpets stress the ends of the lines with festive flourishes. Thus strengthened and uplifted, the people of Leipzig were certain to have begun the New Year in high spirits. When this cantata was performed again in Leipzig at the 200th anniversary of the Augsburg Confession in 1730 (with a text modified by Picander), it will presumably have aroused the same emotions! 40


3. Air

meaning of the text have changed. This goes equally for recording technology, which has explored new ways of reproduction over the past years ranging between integral stereophonic sound and structural transparency of the music. Even the names of the musicians contributing to this complete edition mirror half a generation of European oratorio tradition. This goes in particular for the vocal and instrument soloists. To document the tradition, change and undiminished modernity reflected by this music, the complete edition of Bach’s cantatas conducted by Helmuth Rilling, a milestone in recording history, has been included in EDITION BACHAKADEMIE without making any changes. There are many good ways to arrange the cantatas on the CDs. EDITION BACHAKADEMIE’s aim was to help the listener find the individual cantatas by using the order according to the Bach-WerkeVerzeichnis (BWV) by Wolfgang Schmieder.

Comblez, célestes flammes du Divin, Le désir ardent de vous dans cette poitrine pieuse! Les âmes ressentent les fortes impulsions D’un amour ardent Et goûtent ici-bas la joie céleste.

4. Récitatif Aucun éclat terrestre, aucune beauté corporelle Ne peuvent émouvoir mon âme; Un rayon de joie m’est venu de Dieu, Car un bien parfait, Le corps et le sang du Sauveur, Est là pour ma délectation. Aussi faut-il Que la bénédiction abondante Qui nous est destinée depuis l’éternité Et qui s’empare de notre foi Nous incite à la gratitude et à la louange.

FRANÇAIS 5. Air L’étoile du matin brille d’une telle beauté BWV 1

Nos bouches et le son de nos cordes Ne cesseront Jamais De t’offrir notre gratitude et nos dons. Nos cœurs et nos sens réclameront Toute la vie De te louer de nos chants Ô grand Roi.

1. Chœur L’étoile du matin brille d’une telle beauté, Remplie de la grâce et de la vérité de mon Seigneur, La tendre racine de Jessé! Ô toi, fils de David de la tribu de Jacob, Mon Roi et mon Fiancé, Mon cœur, tu l’as possédé, Gracieux, mon Ami, Beau et magnifique, grand et sincère, charitable, Avec ta sublime noblesse.

6. Choral Quel bonheur tout au fond de mon cœur! Mon trésor est l’alpha et l’oméga, Le commencement et la fin; Il m’accueillera donc pour sa gloire Au paradis, Et de joie, j’applaudis. Amen! Amen! Viens, belle couronne de joies, ne tarde pas, Je t’attends ardemment.

2. Récitatif Toi, vrai Fils de Dieu et de Marie, Toi, Dieu des Élus, Combien douce est cette Parole de vie, D’après laquelle nos premiers pères déjà Comptaient les jours et les années Et que Gabriel avait annoncé Dans la joie, à Bethléem! Ô douceur, ô manne céleste, Que ni le tombeau, ni le danger, ni la mort Ne t’arrachent de nos cœurs.

Le texte imprimé ici peut quelque peu diverger du texte chanté lors des enregistrements. Ces divergences proviennent du fait que, à l’époque où Helmuth Rilling enregistra l’intégrale, de nombreuses cantates de Bach n’avaient pas encore paru dans la Nouvelle Édition Bach et que l’on a dû emprunter du matériel se référant à l’ancienne Édition intégrale Bach. Le texte reproduit ici est 41


conforme à la Nouvelle Édition Bach, comme on peut le relire dans Alfred Dürr: «Les Cantates de Johann Sebastian Bach», dernière édition Kassel 1995.

recueils de cantiques de l’époque de Bach le recommandait également pour la Fête de l’Annonciation ainsi que pour le premier dimanche de l’Avent , car le texte contient de nettes indications sur la lecture de la venue du Sauveur. Bach utilise ainsi des strophes de ce cantique également dans les cantates de l’Avent BWV 36 et BWV 61. La composition de Bach commence avec un grand arrangement choral solennel, intégré dans un composition concertante riche en instruments, pour deux violons, deux cors, deux oboi da caccia, des instruments à cordes et continuo. Les voix graves imitent de différentes manières le cantus firmus exécuté par le soprano, alors que les deux registres des violons avec leurs figurations, donnent à la sonorité de la composition l’éclat correspondant à l’étoile du matin. L’air du soprano (phrase 3) réunit la partie de chant aiguë au son grave du oboe da caccia obligé et pourrait être ressenti comme représentation de la «poitrine pieuse» et d’une image rythmique décrivant le sentiment d’assouvissement. Bach construit l’air du ténor (phrase 5) comme une danse, car ici c’est de la musique elle-même dont il s’agit.

L’étoile du matin brille d’une telle beauté BWV 1 Création : pour le 25 mars 1725 Destination : Fête de l’Annonciation Texte : le début est le même que celui du cantique de Philipp Nicolai (1599). Conservées mot pour mot : strophes 1 et 7 (phrases 1 et 6). Réécrites (auteur inconnu) strophes 2 à 6 (phrases 2 à 5). Éditions complètes : BG 1: 1 - NBA I/28.2: 3 En 1850, la Société Bach décide de soumettre l’œuvre complète de Johann Sebastian Bach à l’impression. Pour le premier volume, les éditeurs choisirent une série de cantates chorales (en faisant une exception : BWV 6). Ils ne s’attachèrent donc ni à la destination des cantates conçues pour les dimanches et jours de fêtes de l’année religieuse ni à la chronologie de leur création au sujet de laquelle on ne savait pas grand chose à cette époque-là.; après Philipp Spitta dans les années 1873/80, ce furent surtout les examens des sources manuscrites entreprises par Alfred Dürr et Georg von Dadelsen dans les années qui suivirent la Seconde Guerre Mondiale qui permirent d’éclaircir plus amplement ces questions. - Les cantates chorales sont des morceaux dont le texte et la mélodie suivent un cantique. Bach écrivit de telles cantates surtout durant la deuxième période de sa fonction officielle à Leipzig entre le dimanche de la Trinité de 1724 et Pâques 1725 ; il composa alors quarante nouvelles œuvres au total en l’espace de dix mois seulement ! Au cours des dix années suivantes, Bach compléta ces cantates et construisit un cycle s’étalant sur toute l’année religieuse. Durant les sept dernières semaines avant Pâques, la période du Carême, la musique figurative était interdite dans les églises de Leipzig. Cette période était cependant interrompue par la Fête de l’Annonciation lorsque le 25 mars tombait dans la période du Carême. La cantate «Wie schön leuchtet der Morgenstern» a été créée pour cette fête. La mélodie de Philipp Nicolai renvoie à deux airs médiévaux : l’hymne latin «Ecce domini nomen Emmanuel» et sa version allemande plus récente «Groß und Herr ist Gottes Nam Emanuel»; l’œuvre de Nicolai consista à élargir la mélodie en sixte au début et en déclinant la gamme à la fin. Le cantique était à vrai dire conçu pour la Fête de l’Épiphanie, les

Elancez-vous avec allégresse BWV 36

1. Chœur Élancez-vous avec allégresse vers les astres lointains, Louanges qui sortez de la bouche de ceux qui se réjouissent à présent à Sion ! Et arrêtez pourtant ! Il ne faut pas que l'écho s'éloigne trop, Car le Seigneur de gloire approche en personne.

2. Choral Viens à présent, Sauveur des païens, Reconnu comme l'enfant de la Vierge, Toi dont la venue étonne le monde entier Toi dont Dieu a envoyé la naissance.

3. Air L'amour attire peu à peu Ce qu'il chérit le plus avec infiniment de douceur. Comme la fiancée qui est pleine de ravissement À la vue de son fiancé, Le cœur est prêt à suivre Jésus. 42


4. Choral

les mouvements 2, 6 et 8 sont les strophes 1, 6 et 8 du choral Nun komm, der Heiden Heiland (Viens à présent, Sauveur des païens) de Martin Luther (1524) ; le mouvement 4 est la strophe 6 du choral Wie schön leuchtet der Morgenstern (L’étoile du matin brille d’une telle beauté) de Philipp Nicolai (1599). Editions complètes: BG 7: 223 – NBA I/1: 43

Faites vibrer les cordes à Cythère Et faites retentir la douce Musique En de riches chants de joie, Afin que je puisse me mettre en chemin Avec le doux Jésus, mon magnifique fiancé, En un amour incessant ! Chantez, Bondissez de joie, Exultez, triomphez, rendez grâces au Seigneur ! Le roi de gloire est grand.

Bach appréciait tout particulièrement la musique de cette cantate. On ne peut pas s’expliquer autrement le fait qu’il l’ait utilisée cinq fois. Sous la forme enregistrée ici, la cantate de l’Avent BWV 36 représente l’apogée de cette évolution. Le chœur d’entrée et les airs ont été exécutés pour la première fois au mois d’avril ou mai de l’année 1725, pour l’anniversaire d’un professeur dont le nom s’est perdu: Schwingt freudig euch empor und dringt bis an die Sternen, ihr Wünsche, bis euch Gott vor seinem Throne sieht... (Elancezvous avec allégresse vers les astres lointains, vœux sincères, jusqu’à paraître devant Dieu sur son trône...). Il s’agit donc d’une cantate profane. Pour la fête d’anniversaire de Charlotte Friederike Wilhelmine, princesse de Cöthen, le morceau fut de nouveau joué le 30 novembre 1725 ou 1726, avec un autre texte Steigt freudig in die Luft... (Montez avec allégresse dans les airs...). Une fête donnée vers 1735 en l’honneur d’un membre de la famille Rivinius, juristes à Leipzig, fut la dernière occasion profane de jouer ce morceau, cette fois encore avec un autre texte Die Freude reget sich, erhebt die muntern Töne (La joie s’émeut, faites sonner les notes allègres). Entre-temps, Bach avait utilisé deux fois le chœur d’entrée et les airs de la cantate pour le service religieux du premier dimanche de l’Avent: une première fois entre 1726 et 1730, avec seulement un hautbois d’amour et des cordes, et finalement pour le 2 décembre 1731 sous la forme présentée ici. Il avait ajouté des strophes de choral entre les mouvements déjà cités: trois strophes du cantique Nun komm der Heiden Heiland (Viens à présent, Sauveur des païens) – un mouvement à quatre voix comme choral final, deux arrangements pour voix solo et instruments (nº 2 et nº 6) – et la 6ème strophe du cantique Wie schön leuchtet der Morgenstern (L’étoile du matin brille d’une telle beauté) pour clore la première partie de la cantate. Lorsqu’elle fut jouée pour la première fois, c’est la strophe 7 qui servit de choral final au même mouvement.

Partie II 5. Air Bienvenu, précieux trésor ! L'amour et la foi te font une place Dans mon cœur ; Viens habiter en moi !

6. Choral Toi qui es semblable au Père, Dirige la victoire sur notre chair, Fais que ton éternelle puissance divine Vainque en nous les faiblesses de la chair.

7. Air Même accompagnée de voix faibles et étouffées, La majesté de Dieu sera vénérée. Car il suffit que l'esprit retentisse à leurs côtés Pourqu'Il perçoive un tel cri Qu'Il entendra même du haut des cieux.

8. Choral Loué soit Dieu, chante chacun, Loué soit Dieu, son Fils unique, Loué soit Dieu, le Saint-Esprit, À jamais et pour l'éternité.

Elancez-vous avec allégresse BWV 36 Création: pour le 2 décembre 1731 Destination: premier dimanche de l’Avent Texte: auteur inconnu (peut-être Henrici dit Picander?); les mouvements 1, 3, 5 et 7 proviennent, avec des modifications minimes, de la première version (entre 1726 et 1730);

A cette époque, Bach semble s’être intéressé particulièrement à cette structure qui renonce aux récitatifs et fait contraster uniquement des strophes de choral avec la poésie libre, ce qui permet de combiner de manière inédite forme 43


alors j’entrerai et je célébrerai la communion avec lui et lui avec moi.

ancienne et forme moderne de la cantate. La cantate du dimanche précédent Wachet auf, ruft uns die Stimme, BWV 140 (Réveillez-vous, appelle la voix) fait elle aussi des expériences avec le rôle du choral. Les deux arrangements de choral sont donc particulièrement intéressants. Le premier (nº 2) est un duo qui ne cesse de rappeler la mélodie dans toutes les voix sans pour autant renoncer à interpréter le texte au moyen d’intervalles, d’accidents et de syncopes. Dans le deuxième (nº 6), Bach confie aux deux hautbois d’amour le soin de représenter le combat et la victoire du Fils de Dieu sur les faiblesses de la chair (krank Fleisch). Une cantate jouée après la lecture de l’Evangile relatant l’entrée solennelle de Jésus dans Jérusalem (Matthieu 21, 1 et suivants) est toute prête à adopter le ton joyeux et plein d’élan d’une cantate profane exprimant des vœux d’anniversaire. C’est sans doute une des raisons qui ont incité Bach à reprendre cette musique.

5. Air Mon cœur entier, ouvre-toi, Jésus arrive et s’y installe. Même si je serai bientôt poussière et terre, Il ne veux pas faire fi De voir sa joie en moi, Que je devienne sa demeure, Oh que je serai alors heureux! 6. Choral Amen, Amen. Viens, belle couronne de joie, ne te fais pas attendre. Je me languis de toi.

Viens à présent, Sauveur des païens BWV 61 Viens à présent, Sauveur des païens BWV 61

Création: pour le 2 décembre 1714 Destination: le 1er dimanche de l’Avent Texte: Erdmann Neumeister (1714). Mouvement 1: Strophe 1 du cantique «Nun komm, der Heiden Heiland» (Viens à présent, Sauveur des païens) de Martin Luther (transcription en allemand de l’hymne «Veni redemptor gentium», 1524) et Genèse 49, 18. Mouvement 4: Apocalypse 3, 20. Mouvement 6: extrait de la strophe 7 du cantique «Wie schön leuchtet der Morgenstern» (L’étoile du matin brille d’une telle beauté) de Philipp Nicolai (1599) Éditions complètes: BG 16:3 – NBA I/1:3 Le compositeur de cantates est dépendant du texte qu’il choisit pour faire son adaptation musicale, qu’il fait écrire ou qu’il doit reprendre de la même manière que le compositeur d’opéra dépend du libretto. Dans les années passées à Weimar, lorsqu’il devait composer et exécuter une fois par mois régulièrement aussi des cantates et ceci depuis le mois de mars 1714, dès sa nomination au poste de maître de concert, Bach se reporta la plupart du temps aux textes du poète de cour Salomon Franck. Mais quand celui-ci – quelqu’en soit la raison – ne pouvait livrer, surtout à l’époque située avant l’impression du cycle des cantates «Evangelisches AndachtsOpffer» en 1715, Bach devait faire appel à d’autres textes. Les livrets qui étaient des plus actuels et des plus modernes parmi ce qu’il pouvait trouver alors, étaient les poésies du pasteur hambourgeois Erdmann Neumeister. Non seulement la parole biblique et le strophe choral y étaient intégrés, mais Neumeister présentait les textes qu’il avait rédigé sous les

1. Chœur (Ouverture) Viens à présent, Sauveur des païens, Reconnu comme l’enfant de la Vierge, Le monde entier s’en étonne Que Dieu aie demandé une telle naissance. 2. Récitatif Le Sauveur est venu, Il s’est fait siens notre pauvre chair Et notre pauvre sang Et nous accepte comme ses consanguins. Ô bonté suprême, Que n’as-tu point fait pour nous? Que ne fais-tu chaque jour Pour les tiens? Tu viens et fais briller ta lumière Dans toute ta grâce. 3. Air Viens, Jésus, descends dans ton église Et apporte-nous une Nouvelle Année heureuse! Achemine la gloire de ton nom, Maintiens la bonne doctrine Et bénis la chaire et l’autel. 4. Récitatif Vois, je suis devant la porte et je frappe. Si quelqu’un entend ma voix et m’ouvre la porte, 44


le mouvement au tempo joyeux et sont une sorte de réponse adéquate au volumineux chœur d’introduction. Bach a exécuté cette cantate au moins une fois à Leipzig et lui a peut-être conféré un caractère encore plus solennel en y ajoutant les registres des hautbois avant d’interrompre le cycle de musique figurative jusqu’à la fête de Noël.

formes de récitatifs et d’air afin de les mettre en musique, par conséquent avec les moyens dramatiques de l’opéra italien. En outre, ses textes résultaient de son travail directement lié à la préparation du sermon du dimanche. Martin Petzoldt a désigné cette méthode par «méthode homilétique» qui a pour but de relier le «style simple» de l’instruction dans la foi avec le style élevé et complexe qui était utilisé jusque-là avant tout dans le domaine profane« (Die Welt der Bach-Kantaten, «Le Monde des cantates de Bach» volume 1, Stuttgart et autres. 1996, page 130).

Chrétiens, gravez ce jour BWV 63

1. Chœur La cantate pour l’Avent ci-présente – Bach l’appelle «Concerto» – est très éloquente à ce sujet. Les paroles du choral encadrant le tout et de teneur neutre comparées à d’autres, faisant état de l’arrivée du Sauveur dans le monde, changent de signification pour devenir l’image de l’entrée du Christ dans l’église et dans le cœur des chrétiens. Au début de l’année religieuse, Bach écrit de toute évidence une ouverture en rythme français pointé comme cela était connu dans toute l’Europe à cette époque ; cette méthode faisant fonction de démonstration nette de la puissance, la cour de Louis XIV à Versailles jouant le rôle de modèle. Il insère le choral dans ce mouvement. Il laisse en même temps retentir la mélodie dans la voix du continuo, en tant que fondement. Ensuite les premiers vers sont exposés successivement par les différentes voix du chœur. Le deuxième vers est présenté en style homophone par les quatre voix. Le fugato léger démarre sur le troisième vers en motet, le quatrième est à nouveau chanté modestement à quatre voix. Le récitatif suivant se mue vite en un sérieux arioso. L’air n° 3 oppose au soliste ténor une partie à l’unisson des violons et violes qui sont, à l’habitude, - il en est ainsi souvent dans les premières cantates de Bach – séparés, partie mouvementée en mesures à 9/8. Ensuite, la basse entre en scène et chante la «Vox Christi»; les coups frappés à la porte, illustrant la citation tirée de l’Apocalypse, sont interprétés avec insistance par le pizzicato des cordes. L’air du soprano n° 5 qui est un monologue intime, divisé en trois parties d’intensité différentes, ne réclame donc que la basse continue.

Chrétiens, gravez ce jour Dans le métal et le marbre. Venez vite avec moi vers la crèche Et rendez grâces en chants joyeux Reconnaissants et soumis! Car le rayon qui perce là, Se montre à vous comme un rayon de grâce. 2. Récitatif Oh, jour béni! Oh jour d’aujourd’hui inhabituel, Lors duquel le Salut du monde, Le Schilo que Dieu déjà au Paradis Avait promis au genre humain, S’est révélé à présent à lui Et cherche à délivrer Israël de la captivité et de ses chaînes de l’esclavage De Satan. Ô Dieu bien-aimé! Misérables que nous sommes? Un peuple déchu qui t’a abandonné. Et pourtant Tu ne veux pas nous haïr! Car avant que nous gisions à terre sous le poids de nos fautes, La divinité doit consentir À se façonner à l’image humaine Et sur la terre, Naître dans une bergerie. Ô quelle décision inconcevable mais bénie!

3. Air (Duo) Dieu, tu en as décidé ainsi, De ce qui adviendra de nous à présent. Ayons donc toujours confiance en lui Et comptons sur sa Grâce, Car c’est lui qui offre Ce qui fera notre bonheur à tout jamais.

En guise de choral final, Neumeister n’impose qu’une partie de choral – il n’est pas possible de savoir si c’était par mépris vis à vis du choral ou parce que cette partie avec son «Amen», placé immédiatement après elle, s’adapte très bien et confirme le texte précédent. Les cordes obligé, s’élevant finalement vers les hauteurs, donnent l’impression d’interpréter toutes les voix dans

4. Récitatif Ainsi la situation a changé aujourd’hui, Les jours d’angoisse Qu’endurait Israël, 45


que lors du service des vêpres dans l’église Saint Nicolai (BWV 243 a). Il créa les cantates «Darzu ist erschienen der Sohn Gottes» (Le Fils de Dieu est apparu pour cela) (BWV 40), «Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget» (Voyez de quel amour le Père nous a fait preuve) (BWV 64) ainsi que, jusqu’à la fête de l’Épiphanie, le 6 janvier, les cantates BWV 190, 153 et 65 pour les différents services religieux des jours prochains.

Se sont transformés en Salut et Grâce. Le lion de la famille de David est apparu, Son arc est tendu, son épée est fourbie, Avec laquelle il nous libérera.

5. Air (Duo) Appelez et suppliez le Ciel, Venez, ô chrétiens, venez dans les rangs, Venez vous réjouir De ce que Dieu a fait pour vous! Car il nous approvisionne de sa clémence Et nous recouvre de tant de salut Qu’on ne peut lui en être assez reconnaissant.

Il n’est donc pas étonnant que Bach recourut pour le premier jour de Noël à une cantate créée auparavant. «Chrétiens, gravez ce jour» a d’ailleurs été jouée trois fois: lors du service à l’église Saint Thomas, ensuite lors du service à l’église Saint Paul et enfin lors des vêpres qui commencèrent à 13.30 heures à l’église Saint Nicolai. Cette accumulation de dates venait du fait que Bach remplissait de nombreuses tâches en tant que director musices et en tant que premier responsable de la musique d’église à Leipzig, missions qui s’accumulaient bien sûr lors des jours de grandes fêtes.

6. Récitatif Redoublez de vigueur donc, ô flammes brûlantes du recueillement Et unissez vos forces dans la ferveur et l’humilité! Montez gaiement au ciel Et rendez grâces à Dieu de ce qu’il a fait pour vous!

La cantate BWV 63 a sans doute retenti en 1714 au cours du service religieux de Noël à Weimar. Depuis cette année-là, composer des cantates, si ce n’est qu’une par mois, faisait partie des devoirs que Bach devait remplir. Le morceau fut peut-être créé à une date encore plus précoce. En 1713, Bach avait posé sa candidature au poste d’organiste de la Liebfrauenkirche de Halle sur la Saale. Bien qu’il n’obtint pas ce poste, il prit part, trois années plus tard, à la réception du nouvel orgue de cette église. Il est fort probable que la cantate de fête qui, ayant laissé une impression non des moindres du talent de son créateur, ait été exécutée lors d’une de ces occasions. En outre, le texte renvoie à la ville natale de Händel. Il concorde tout particulièrement avec un livret que le pasteur de la Liebfrauenkirche, Johann Michael Heineccius, rédigea pour une cantate composée par le directeur de musique de l’église Saint Marc, Gottfried Kirchhoff, à l’occasion du deuxième centenaire de la Réforme en 1717. Exista-t-il une première forme commune? Nous devons à Alfred Dürr d’avoir observer que la cantate n’évoque que de très loin l’atmosphère de Noël aussi bien lors du Noël 1723 et probablement de 1729 – avec une voix d’orgue obligé à la place des hautbois du troisième mouvement. Il y manque par exemple «la musique des bergers, le chant du berceau, la ‘Gloire à Dieu au plus haut des cieux’ des anges, les chants de Noël, l’œuvre est aussi dépourvue de tout choral». Par contre la cantate est construite de manière

7. Chœur Toi, le Très-Haut, considère avec bienveillance Ces âmes ardentes et courbées devant toi! Que les actions de grâces que nous t’apportons Soient agréables à tes yeux, Donne-nous toujours ta bénédiction Mais ne permets jamais Que Satan ne nous tourmente.

Chrétiens, gravez ce jour BWV 63 Création: le 25 décembre 1714 Destination: pour le premier jour de Noël Texte: Poète inconnu, peut-être Johann Michael Heineccius (1674-1722) Éditions complètes: BG 16: 53 – NBA I/2: 3 Entre le premier dimanche de l’Avent et Noël, on ne jouait pas de musique figurative à Leipzig. C’est ainsi que Bach avait plus de temps que d’habitude pour se préparer, lui et ses musiciens, à la période de fête qui approchait. Pour les services religieux de sa première fête de Noël à Leipzig, il écrivit un Sanctus (BWV 238) ainsi qu’un Magnificat en mi bémol majeur avec les mouvements sur des textes de Noël (BWV 243 a). Ces morceaux furent joués lors du premier jour de fête pour le service commençant à 7 heures dans l’église Saint Thomas (BWV 238) ainsi 46


parfaitement symétrique. Le récitatif en style «sec» au centre traduit le message central de la fête, à savoir que les jours d’angoisse se transforment en Salut et Grâce. Un air se place avant et après ce récitatif. Avant et/ou après ces airs, vient un vaste récitatif en accompagnato. Ces deux pièces sont caractérisées par une large harmonie et un côté fort émotionnel. Un chœur solennel à chaque extrémité forme le cadre de la cantate, chœur dans lequel Bach – fait unique dans son œuvre – fait joué quatre (!) trompettes.

Ne dois-je pas aussi me rendre à ta crèche Et te rendre mes grâces: Car ce jour est pour moi un jour de joie, Puisque toi, ô Prince de vie, Tu deviens la lumière des païens Et leur Rédempteur. Mais que t’apporterai-je, roi du ciel? Si mon cœur n’est pas trop peu, Daigne l’accepter Parce que je ne puis t’apporter rien de plus noble.

Deux voix respectivement pour la partie alto et la partie ténor ont d’ailleurs été conservées. Si l’on peut supposer que deux chanteurs par voix ont chanté ces registres et que le soprano et la basse avait le même volume, seize chanteurs formaient alors l’effectif des exécutions – un argument qui se pose à l’encontre de la théorie qui dit que le chœur était composé de quatre solistes et de quatre ripienos. Rien que du point de vue pratique, ce nombre assez élevé de chanteurs a bien sûr un sens – le volume solennel de l’effectif orchestral et l’exécution triple pour un seul jour a sans doute exigé des musiciens des efforts particuliers.

4. Air L’or d’Ophir est trop léger, Que faire de dons vaniteux Que vous pourriez tirés du sol! Jésus veut avoir le cœur. Offrez-le-lui, ô légion des chrétiens, Au seuil de cette nouvelle année!

5. Récitatif Ne dédaigne pas Toi qui es la lumière de mon âme, Ce cœur que je t’apporte en tout humilité. Il referme en soi Tant de choses Qui sont le fruit de ton esprit. L’or de la foi, l’encens de la prière, Les myrrhes de la patience sont mes présents, C’est ce que toi, Jésus, constamment, Tu auras en bien propre et en don. Mais si tu te donnes à moi en échange, Tu feras de moi le plus riche de ce monde; Car si tu es mon bien, La plus grande richesse me reviendra Un jour en surabondance au ciel.

Ils viendront tous de Saba BWV 65

1. Chœur Ils viendront tous de Saba, apportant de l’or et de l’encens et proclamant des louanges pour le Seigneur.

2. Choral 6. Air Les rois de Saba sont venus, Ils ont apporté de l’or, de l’encens et la myrrhe, Alléluia!

Prends-moi comme ton bien, Reçois mon cœur comme présent. Que tout, tout ce que je suis, Ce que je dis, fais et pense, Ne soit consacré qu’à toi seul, Mon Sauveur, à ton service.

3. Récitatif Ce que le prophète Isaïe avait prédit S’est réalisé à Bethléem: Les Mages arrivent là Devant la crèche de l’enfant Jésus Pour l’adorer comme leur roi. L’or, l’encens et la myrrhe sont Les précieux présents Avec lesquels ils honorent cet enfant Jésus À Bethléem dans l’étable. Mon Jésus, quand je pense en ce jour à mon devoir,

7. Choral Et maintenant, mon Dieu, je me jette Sans crainte dans tes mains. Prends-moi et dispose de moi Jusqu’à ma dernière heure, Comme tu le sais bien, que mon esprit En sois ainsi utile Et que ta gloire s’élève de plus en plus En mon âme. 47


Ils viendront tous de Saba BWV 65

l’exemple des rois mages. Des cadeaux précieux, selon ce que le poète inconnu prétend dans l’air suivant, n’ont certes pas assez de valeur, car ils sont des dons vaniteux d’ici-bas: c’est «le cœur» que Jésus veut avoir. L’effectif de ce morceau composé de deux oboe da caccia ainsi que son caractère dansant trahit une nette ressemblance avec le quatrième mouvement de la cantate 26 («Ach wie flüchtig, ach wie nichtig») (Hélas, combien éphémère, combien futile) dans laquelle Bach représente également les séductions de ce monde stupide sous une forme grave et courtoise. Le récitatif de ténor qui suit, révèle, avec maintes images et expressions s’élevant au niveau d’un raisonnement théologique, la signification des cadeaux apportés à Jésus. Le résultat est la perspective de pouvoir faire partie des plus riches de la terre et du ciel. L’air n° 6 exprimé sur un rythme de danse et relâché peut s’expliquer par cette perspective. Bach emploie le rythme du menuet et la pluralité des chœurs instrumentaux (instruments à vent – violons) de ce morceau pour commenter et accentuer les différentes phases du texte. Le choral final ne peut donc que conseiller au croyant de laisser sans crainte Dieu disposer de lui.

Création: pour le 6 janvier 1724 Destination: Fête de l’Épiphanie Texte: Poète inconnu. Mouvement 1: Ésaïe 60, 6. Mouvement 2 : Strophe 4 du cantique «Ein Kind geborn zu Bethlehem» (Un enfant né à Bethléem (1545, selon l’hymne «Puer natus in Bethlehem»). Mouvement 7 (retransmis sans texte): probablement strophe 10 du cantique «Ich hab in Gottes Herz und Sinn» (J’ai mon cœur et ma raison en Dieu) de Paul Gerhardt (1647). Éditions complètes: BG 16: 135 – NBA I/5: 3 Cette cantate fait partie du corpus de morceaux que Bach avait mis en musique lors de sa première fête de Noël à Leipzig. Entre le 25 décembre 1723 et le 6 janvier 1724 retentirent cinq cantates qui avaient été composées pour cette période de fête, plus le Sanctus BWV 238 et le Magnificat en mi bémol majeur avec les mouvements typiques de Noël BWV 243a. En raison des devoirs liés à la fonction de Bach, les morceaux ont été en partie exécutés à plusieurs reprises, lors du service matinal aussi lors des vêpres de midi, en alternance, à l’église Saint Thomas et à l’église Saint Nicolas. Si l’on y ajoute la cantate créée à Weimar «Christen ätzet diesen Tag» (BWV 63) qui fut exécutée le premier jour de Noël dans les deux églises et lors du service religieux de l’Université, à l’église Saint Paul, on en a une image encore plus impressionnante.

Loué sois-tu, Jésus-Christ BWV 91

1. Chœur Loué sois-tu, Jésus-Christ, Pour être né homme D’une vierge, il est vrai, Miracle dont se réjouit la légion des anges. Kyrie eleis!

Au-delà de ce programme impressionnant rien que par son volume, la cantate présente nous permet d’avoir, une nouvelle fois, une idée de l’imagination énorme dont disposait Bach grâce à laquelle il avait l’habitude de pénétrer avec sa musique dans le cœur des contenus traités. Le chœur d’introduction met en musique les paroles de l’Épître (Ésaïe 60, 6) qui est lu lors de la fête de l’Épiphanie ; le choral qui suit confirme la réalisation de la prophétie de l’Ancien Testament. Bach choisit un effectif orchestral de jour de fête. La musique du chœur se développe à partir d’un point d’orgue; les voix du chœur attaquent sous forme d’un canon de sorte que l’on peut se représenter une foule toujours croissante, image qui pourrait représenter l’étonnement devant la richesse. Au centre de cette page d’entrée, Bach écrit une très belle fugue de grande dimension.

2. Récitatif (et choral) L’éclat de la gloire suprême, L’image de l’être divin, A élu, alors que le temps était mûr, Sa demeure. L’enfant unique du Père éternel, La lumière éternelle née de lumière, On le retrouve maintenant dans la crèche. Ô êtres humains, regardez Ce que la force de l’amour a fait ici! Dans notre pauvre corps de chair et de sang, (et n’était-il pas maudit, condamné, perdu?) Se costume la bonté éternelle. C’est ainsi qu’elle sera élue à être l’objet de notre bénédiction.

Un récitatif (n° 3) suit le choral et poursuit à présent le raisonnement presque sous la forme d’un sermon: quelle est la signification de la prophétie pour le croyant? Celui-ci doit remplir pour sa part ses devoirs et suivre 48


3. Air

sept strophes qui se terminent chacune par l’archaïque «Kyrie eleis». Bach avait procédé d’une manière semblable déjà lors du premier dimanche de l’Avent lorsqu’il choisit le lied de Luther «Nun komm der Heiden Heiland» (Viens à présent, Sauveur des païens) (pour BWV 62) bien qu’il ait déjà ouvert à Weimar une cantate par la première strophe de ce lied. Cette strophe ne satisfaisait certes pas aux exigences d’une cantate-choral, qui est de se tenir le plus près possible du texte et de la musique du cantique concerné.

Dieu pour qui le globe terrestre est trop petit, Que ni le monde ni le ciel ne peuvent englober, Choisit la crèche étroite. Si cette lumière éternelle nous est révélée, Dieu ne pourra désormais nous prendre en haine, Nous, les enfants de cette lumière.

4. Récitatif Dans la cantate présente, Bach reprend pour ses mouvements extrêmes les strophes extrêmes du choral mot pour mot. Il mélange dans le deuxième mouvement le texte de la deuxième strophe en ajoutant des passages de poésie libre et en renonçant au «Kyrie eleis» conclusif. Cette alternance qui est mise en relief dans cet enregistrement par l’effectif des voix sopranos du chœur et par le recours au basson dans le mouvement du continuo, pousse Bach à réaliser une acrobatie contrapuntique; il réussit en effet à faire interpréter la mélodie du lied en canon par la basse continue et la voix chantée grâce à des notes aux valeurs de longueur différentes.

Ô chrétienté! Eh bien, prépare-toi À accueillir le Créateur. Le grand fils de Dieu S’est rendu chez toi en hôte. Ah, laisse ton cœur s’attendrir de cet amour; Il vient chez toi pour, de son trône, Te conduire à travers cette vallée des larmes.

5. Air (Duo) La pauvreté que Dieu supporte, Nous a destiné à un salut éternel, À une profusion de trésors célestes. Son essence humaine vous rend semblables Aux glorieux anges, Pour vous placer dans le chœur des anges.

Avec trois hautbois, deux cors et des timbales ainsi que les cordes, la cantate a un effectif de jour de fête, conformément à l’événement. La phrase orchestrale s’organise en faisant intervenir les groupes d’instruments les uns derrière les autres en plusieurs chœurs. Le matériel musical, une ligne ascendante de doubles croches ainsi qu’un motif descendant du type triple accord, est indépendant de la mélodie choral. La mélodie est interprétée vers après vers par le soprano alors que les voix inférieures de la phrase vocale reprennent la musique jouée par les instruments et la relient au choral. Le troisième vers apparaît avec une insistance particulière. Le chœur renforce les mots «das ist wahr» (il est vrai) en accords répétés deux fois à la fin du vers. Bach utilise l’effectif instrumental au complet une fois encore dans le choral final. Les cors jouent ici une phrase en partie obligée qui aide, avant tout, à mettre le «Kyrie eleis» conclusif en relief lui donnant une digne position finale.

6. Choral Tout cela, il l’a fait pour nous Montrer son grand amour; La chrétienté toute entière s’en réjouit Et lui en rend grâces pour l’éternité. Kyrie eleis!

Loué sois-tu, Jésus-Christ BWV 91 Création: pour le 25 décembre 1724 Destination: le premier jour de Noël Texte: selon le choral qui a le même début de Martin Luther (1524). Conservées mot pour mot: strophes 1 et 7 (Mouvements 1 et 6) et 2 (à l’intérieur du mouvement 2); remaniées (auteur inconnu): strophes 3 à 6 (Mouvements 3-5). Éditions complètes: BG 22: 3 – NBA I/2: 133

Les trois hautbois confèrent à l’air du ténor n° 3, un morceau en mesure à 3/4, un caractère majestueux et placide. L’intervalle d’une longueur particulièrement grande sur les mots «zu klein» (trop petit) semble vouloir contredire le texte, attire cependant l’attention de l’auditeur sur la formulation adroite, intensifiant le message de Noël par la poésie: Dieu qui est plus grand que la terre, l’univers et le ciel réunis, se réduit à la mesure misérable de la

Cette cantate de Noël appartient au deuxième cycle annuel de Leipzig, donc au cycle de cantates-chorals. Il est aisé de comprendre que Bach ait visiblement choisi comme modèle le cantique de Noël le plus chanté à son époque, qui était le choral de Martin Luther en 49


5. Duo Gloire à Dieu dans les cieux et paix sur la terre et contentement aux hommes!

crèche. Dans le récitatif de la basse suivant accompagné des cordes, Bach offre au Fils de Dieu un accueil digne; sans renoncer à décrire une fois de plus la «Jammertal» (vallée des larmes) en harmonies chromatiques et assombrissantes. Enfin Alfred Dürr décrit très clairement comment Bach réussit dans le duo n° 5 à réaliser une différenciation musicale et manifeste à partir des contrastes du texte. «Die Armut» (La pauvreté) se manifeste en dissonances préparées imitantes, le «ewig Heil» (salut éternel) en voix homophones menées parallèlement, le chromatisme ascendant sur «Sein menschlich Wesen» (Son essence humaine) s’oppose aux vocalises et à la mélodie en triple accord des «Engelsherrlichkeiten» (glorieux anges) (cf. les Cantates de Johann Sebastian Bach, Kassel 1995, page 125).

6. Air Réveillez-vous, veines et membres endormis, Et chantez des chants d’allégresse Qui plaisent à notre Dieu. Et vous, cordes qui résonnez avec recueillement Apprêtez-vous à lui rendre une telle louange Que le cœur et l’esprit se réjouissent.

7. Choral Alléluia! Alléluia! Dieu soit loué, Chantons tous du fond du cœur Car Dieu nous a offert une telle joie aujourd’hui Que nous ne devrons à nul moment l’oublier.

Que notre bouche soit remplie de cris de joie BWV 110

1. Chœur Que notre bouche soit remplie de cris de joie BWV 110

Que notre bouche soit remplie de cris de joie et notre langue de chant de gloire, car le Seigneur a fait pour nous de grandes choses.

Création: le 25 décembre 1725 Destination: pour le premier jour de Noël Texte: Georg Christian Lehms 1711. Mouvement 1: selon le Psaume 126. 2-3. Mouvement 3: Jérémie 10, 6. Mouvement 5: Luc 2, 14. Mouvement 7: strophe 5 du cantique «Wir Christenleut» (Nous, chrétiens) de Caspar Füger (1592). Éditions complètes: BG 23: 265 – NBA I/2: 73

2. Air Pensées et sens, Élancez-vous dès à présent loin d’ici, Élevez-vous rapidement vers le ciel, Et pensez à ce que Dieu a accompli! Il s’est fait homme et cela uniquement Pour que nous soyons enfants du ciel.

La fête de Noël est la seule parmi les grandes fêtes chrétiennes qui ait conservée jusque de nos jours son caractère solennelle et dont les contenus ont gardé un caractère obligatoire. Même si la critique tout à fait justifiée quant à la perte de sens de cette cohue «profane» se répand, le souvenir de la naissance du Christ est cependant dans le monde entier l’occasion de se rendre une nouvelle fois à l’église, ce qui stimule les musiciens d’église encore plus à agrémenter le service religieux avec un soin tout particulier. Johann Sebastian Bach et ses collègues n’avait pas besoin de telles occasions «extérieures». Certes le service religieux qui se déroulait le premier jour de fête, équivalait à la fin de l’abstinence musicale à laquelle la période de l’Avent était astreinte et qui était considérée à Leipzig comme période de jeûne. La croyance inébranlable dans la venue du roi céleste suffisait pour faire le même geste que les Trois Rois Mages et déposer auprès de la crèche de l’enfant toutes les richesses (musicales) possibles. En dépit

3. Récitatif Nul ne peut être comparé à toi, Seigneur, et ton nom est grand, ce que tu peux prouver dans des actes.

4. Air Ah, Seigneur, qu’est-ce qu’un être humain Pour que tu cherches son salut avec tant de douleur? Un ver de terre que tu maudis Quand l’enfer et Satan le séduisent; Mais aussi ton fils lorsque, de son âme et de son esprit, Il te nomme le père par amour.

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annoncée, devant des cordes aux figurations tendant vers les hauteurs. L’air n° 4 répond alors; la voix d’alto, le hautbois d’amour et son caractère berçant reflèteraient l’intimité douce et moelleuse de cette réflexion. Le Cantique des anges, le «Gloria» en langue allemande, tiré mot pour mot de l’Évangile selon Luc, suit ensuite; Bach emprunte tout simplement le «Virga Jesse floruit», une des phrases intermède du «Magnificat» en mi bémol majeur de 1723 (Vol. 140). L’atmosphère de détente céleste que transporte ce mouvement et son contexte biblique se veut de donner aux hommes le signal du réveil – Bach fait commencer l’air (n° 5) par un motif en triples accords brisés ascendants, joués par la trompette solo et met ensuite presque tous les instruments à profit; dès que le chanteur invite les «andachtsvollen Saiten» (vous, cordes qui résonnez avec recueillement) à prendre part aux chants d’allégresse, on entend aussitôt les violons prendre leur envol – un morceau entraînant dont la thématique et le caractère prenant ont dû rester en mémoire des heureux auditeurs de Leipzig durant toute la fête de Noël.

du fait que les dimanches et jours de fête se multipliaient alors dans ce cercle étroit que représente la fête de Noël et qu’il fallait les agrémentaient en musique. Bach en tira ainsi en 1734/35 la conséquence constructive de composer un «Oratorio de Noël» (BWV 248, EDITION BACHAKADEMIE Vol. 76) sous la forme d’un cycle de cantates qui s’étalait sur les six jours de fête. La cantate présente fut créée pour la fête de Noël de 1725. Et puisqu’elle contient les pensées tournant autour de la naissance du roi qui va arriver, Bach l’ouvre par un magnifique mouvement orchestral sous forme de l’Ouverture qui était alors cultivée à la cour française (de première importance pour l’étiquette). Entre l’introduction solennelle grave et sa reprise, il insère le fugato du chœur dans lequel on entend réellement rire les différentes voix «Lachen» (cris de joie), adaptées à la thématique du texte. Bach ne refit pas une nouvelle composition. Il la tira de l’Ouverture déjà composée (Suite) en ré majeur, BWV 1069. Il avait déjà employé un procédé semblable lors de la fête de Pâques de 1725 où il fit précéder «l’Oratorio de Pâques» BWV 249 (Edition Bachakademie Vol. 77) de la parodie d’une œuvre instrumentale datant de Köthen. Il n’y avait également rien d’extraordinaire à ce que les cantates soient introduites par une «Sinfonie» instrumentale; Bach pratiqua cette méthode dans ses premières cantates (voir Vol. 34) ainsi que plus tard à Leipzig où il se servit surtout de mouvements concertant de Köthen. L’insertion d’un mouvement de chœur dans un morceau dont on peut facilement se représenter la virtuosité en le comparant aux deux autres morceaux, est plutôt inhabituelle.

Nous devons déjà louer le Christ BWV 121

1. Chœur Nous devons déjà louer le Christ Le Fils de Marie, la Vierge immaculée, Aussi loin que le soleil brille Et jusqu’aux confins du monde.

2. Air Ô toi créature que Dieu a exhaussée Ne cherche pas à comprendre, non, non, contente-toi d’admirer: Dieu veut acquérir le salut de la chair par la chair. Comme il est grand, le Créateur de toutes choses. Et comme tu es méprisable et petit Pour te sauver toi-même de la perdition.

La particularité de la cantate BWV 110 se trouve en plus dans le croisement de la parole biblique et du texte de type madrigal. Trois couples se suivent les uns les autres dans cette combinaison avant que le mouvement de chœur plutôt modeste et renonçant aux trompettes et aux timbales n’achève cette cantate. Un air de ténor (n° 2), accompagné des deux flûtes concertantes, suit alors; cette luminosité associée à la modestie de l’effectif permettent à ce morceau de retracer, s’il l’on puit dire, une image plus réaliste de la scène dans l’étable de Bethléem. Il est permis de se rappeler que dans l’Oratorio de Noël (n° 15), Bach fait partir les bergers voir le doux enfant, bergers qui y sont également incarnés par le ténor et la flûte.

3. Récitatif L’Être d’une grâce incommensurable N’a pas choisi le ciel Comme demeure Parce que sa grâce n’a point de limites. Quel miracle que ni la raison ni l’esprit astucieux Ne sauraient sonder Lorsqu’elle se répand dans un cœur innocent.

Le récitatif suivant comprend cinq mesures. Le prophète Jérémie y exclame l’incomparable grandeur du Seigneur dont la venue est 51


sujet «Musique sacrée en latin», Vol. 71 & 72). Luther appréciait en outre dans la langue latine la musique qui y était liée, les hymnes de l’ancienne église dont il traduisit quelquesunes en allemand – comme le «Veni creator Spiritus» de Hrabanus Maurus. Nous ne connaissons par les motifs de son intérêt à ces morceaux. Dans le cas de l’hymne «A solis ortus cardine», il se peut que ce fut la forme littéraire raffinée par laquelle Coelius Sedulius, un ecclésiastique vivant au Vème siècle, louait le Christ: les différentes strophes commencent avec des lettres dont la suite chronologique est l’alphabet, un «acrostiche» donc.

Dieu choisit le corps innocent comme temple de son honneur Pour se consacrer aux hommes en faisant ses prodiges.

4. Air Jean t’avait déjà reconnu, ô mon Jésus, Et sauta de joie. Puisqu’à présent tu es tenu dans les bras de la foi, Mon cœur veut quitter la terre Et entrer dans ta crèche, plein de ferveur.

La cantate de Noël de Bach commence d’une manière curieusement archaïque sur le choral traduit en allemand par Luther. Le chœur attaque sans aucune introduction instrumentale, mais accompagné en colla parte par les trombones. Le soprano interprète vers après vers la mélodie, les voix inférieures qui avaient préparées ces interventions, lui répond en contrepoint avec une thématique du motif liée au cantus firmus. La basse continue s’unit à la basse vocale de sorte que la vraie quadriphonie ne sera à aucun moment dépassée, en dépit d’un large effectif instrumental. La tonalité alterne entre le dorien et le phrygien et souligne l’habitus antique de ce mouvement. Dans la partie centrale de l’air du ténor suivant, riche en vocalises (n° 2), Bach accentue les mots «Wie groß» (Comme il est grand) par un saut de sixte, «verachtet und geringe» (méprisable et petit) par la conduite des voix dans les profondeurs ainsi que «retten» (sauver) par des mélismes ascendants. Le récitatif n° 3 décrit le miracle de l’incarnation du Christ; Bach y met l’accent par un revirement de la cadence finale en harmonies audacieuses.

5. Récitatif Mais que vois-je dans ta crèche? Mon cœur gémit: les lèvres presque fermées et tremblantes, Je te rend mon offrande de gratitude. Dieu qui était si grand, Accepte l’habit de la servitude et de la pauvreté. Et parce qu’il le fait pour notre bien, Entonnez avec les chœurs des anges Un cantique de louange et de grâces rempli d’allégresse

6. Choral Louange, gloire et gratitude te sont adressées, Christ, né de la servante pure, Ainsi qu’au Père et au Saint-Esprit Dès aujourd’hui et à jamais.

Nous devons déjà louer le Christ BWV 121 Création: le 26 décembre 1724 Destination: pour le deuxième jour de Noël Texte: L’incipit est le même que celui du lied de Martin Luther (1524, selon l’hymne «A solis ortus cardine»). Conservées mot pour mot: strophes 1 et 8 (Mouvements 1 et 6); remaniées (auteur inconnu): strophes 2 à 7 (Mouvements 2 à 5). Éditions complètes: BG 26: 3 – NBA I/3

Le sermon musical que le poète inconnu a remanié en partant du texte du choral pour les besoins de la composition de la cantate, change à présent de perspective: l’homme s’approche de la crèche, «will mein Herze brünstig dringen» (veut entrer plein de ferveur). Un air gai et dansant donne le ton dans lequel ceci se déroule et met en même temps en relief les «sauts de joie» de Jean Baptiste dans le corps de sa mère Élisabeth dont il est question dans l’Évangile selon Luc (1, 44). Dans le récitatif n° 5, Bach met l’accent sur le mot Jauchzen (allégresse) en une rupture en triple accord de la voix du soprano aspirant vers les hauteurs suprêmes. Dans le choral final, Bach résout finalement d’une manière simple le problème qui consiste à harmoniser un lied aux tonalités sacrées et trahissant encore la mélodie libre de l’ancien hymne. C’est en particulier dans les cinq

Afin que tout un chacun puisse comprendre la Bible, Martin Luther la traduisit en langue allemande. Il appréciait cependant également la langue latine de l’église «catholique» (dans le sens de: universelle), en premier lieu en tant qu’élément rapprochant les peuples. La liturgie latine n’était en aucun cas absente du service religieux luthérien à Leipzig, comme le montre le fait que Johann Sebastian Bach mit différents morceaux en musique (cf. sur ce 52


Ô temps bénis qui s’accomplissent maintenant! Ô pieuse attente qui est désormais assouvie! Ô foi qui voit son but! Ô amour que Dieu attire vers soi! Ô allégresse qui perce ainsi la tristesse Et apporte à Dieu notre chant en offrande!

dernières mesures qu’il tire tous les registres de son art en utilisant des déploiements des voix, un contrepoint raffiné et des harmonies audacieuses. Il s’agit là pour lui d’interpréter ni plus ni moins la notion «Ewigkeit» (éternité).

Le petit enfant nouveau-né BWV 122 6. Choral 1. Chœur Le petit enfant nouveau-né, L’enfant Jésus tendrement aimé Apporte une fois encore une année nouvelle À la légion des chrétiens.

Il nous apporte la véritable année jubilaire, Pourquoi sommes-nous toujours affligés? En avant! C’est aujourd’hui le moment de chanter, L’enfant Jésus détourne toutes les souffrances.

2. Air

Le petit enfant nouveau-né BWV 122

Ô hommes qui péchez quotidiennement, Soyez la joie des anges. Leur cris d’allégresse Proclamant que Dieu s’est réconcilié avec vous, Vous ont annoncé la douce consolation.

Création: le 31 décembre 1724 Destination: pour le dimanche après Noël Texte: le même début que le lied de Cyriakus Schneegaß (1597). Conservées mot pour mot: strophes 1 et 4 (Mouvements 1 et 6) et 3 (au sein du mouvement 4). Remaniées ou élargies (auteur inconnu): strophes 2 à 4 (mouvements 2 à 5). Éditions complètes: BG 26: 23 – NBA I/3

3. Récitatif Les cantates réunies sur ce CD ont été composées et exécutées dans un laps de temps de quatre semaines et demie. C’est ainsi que l’on a là un très bel aperçu du programme que Johann Sebastian Bach avait fait pendant la période de Noël qui comprend de nombreux jours de fêtes et dimanches intercalés. Il faut aussi noter que dans la période qui s’étend du 31 décembre 1724 au 2 février 1725, d’autres œuvres ont été créées et jouées: «Ô Jésus, nous te glorifions» BWV 41, exécuté le 1er janvier 1725, un jour seulement après la BWV 122 (voir EDITION BACHAKADEMIE Vol. 14); «Ô Seigneur, quelle affliction» BWV 3 (Vol. 1) le 14 janvier; «Que la volonté de Dieu se réalise de tout temps» BWV 111 (Vol. 35) le 21 janvier et , le dimanche suivant, «J’ai remis mon cœur et mon âme en Dieu» BWV 92 (Vol. 29). Nous nous trouvons en plein milieu du cycle des cantates-chorals; Bach est arrivé au zénith de son art de cantates.

Les anges qui vous redoutaient jusqu’ici Comme des maudits, Emplissent maintenant les airs en un haut chœur Et se réjouissent ainsi de votre salut. Dieu qui vous chassa du Paradis Et de la communauté des anges, Vous apporte à nouveau la félicité Sur terre, de par sa présence: Rendez donc grâces à pleine voix Pour ce temps si ardemment souhaité dans l’alliance nouvelle. 4. Trio avec Choral Si Dieu est réconcilié et notre ami, Bienheureux que nous sommes, nous qui croyons en lui, Que peut nous faire le méchant ennemi? Son courroux ne peut nous dérober notre consolation; Malgré le diable et la porte de l’enfer, Leur colère ne leur rapportera que peu, L’enfant Jésus est notre refuge Dieu est avec nous et veut nous protéger.

Le cantus firmus du cantique apprécié à l’époque de Bach, concernant tout aussi bien Noël que le Nouvel An, fait son apparition quatre fois au total dans les six mouvements. Bien sûr dans le chœur introductif et dans le choral final où les voix de soprano chantent la mélodie. En plus dans le récitatif n° 3 où une phrase de flûtes à bec à trois voix entonne la mélodie purement musicale. Finalement dans

5. Récitatif C’est un jour que le Seigneur a fait lui-même, Qui a envoyé son fils sur cette terre. 53


Préparez les chemins, préparez la voie BWV 132

le trio n° 4, les cordes et les voix d’alto entrent en scène entre le soprano et le ténor avec le texte et la mélodie du choral.

1. Air Ce qui frappe dans la musique de cette cantate c’est la réserve avec laquelle Bach utilise les instruments et construit la structure interne des plus grands mouvements. Dans le chœur d’ouverture, Bach accompagne les cordes de trois hautbois. Les instruments jouent tout d’abord une phrase indépendante au cours de laquelle le choral est interprété vers après vers. Vers après vers également, la musique des voix inférieures s’orientent de moins en moins au cantus firmus. Il en est de même avec le matériel des instruments qui quittent le thème présenté au début et qui se réunissent enfin aux registres vocaux.

Préparez les chemins, préparez la voie! Préparez les chemins Et aplanissez les allées Dans la foi et la vie Pour le Très-Haut, Que vienne le Messie!

2. Récitatif Si tu veux qu’on te nomme fils de Dieu et frère du Christ, Ton cœur et ta bouche devront professer librement le Sauveur. Oui, être humain, ta vie entière Devra porter témoignage de ta foi! Si la parole et l’enseignement du Christ Doivent être aussi scellés par ton sang, Alors montre ta bonne volonté! En effet ceci est la couronne et l’honneur d’un chrétien. En attendant, mon cœur, prépare Dès aujourd’hui La voie de la foi dans le Seigneur Et fais disparaître les collines et les sommets Qui pourraient se dresser sur son chemin! Fais rouler les lourdes pierres du péché, Accepte ton Sauveur Pour qu’il s’unisse à toi dans la foi!

Dans l’air suivant, la basse ne concerte qu’avec le continuo; il s’agit là d’une pièce plutôt agitée qui fait l’effet d’un appel de la «vox Christi» à la conversion de l’homme pécheur. Il est intéressant d’observer comment Bach illustre les mots «täglich sündigt» (péchez quotidiennement) et «Freude» (joie) et/ou «jubilierendes Geschrei» (cris d’allégresse) par des vocalises, les séparant cependant, selon les situations, en un monde mineur et en un monde majeur. Les flûtes à bec sont les instruments les plus hauts placés de l’orchestre en raison de leur sonorité et de leur notes élevées. Ainsi la musique du récitatif suivant, le cantus firmus étant dans la phrase des flûtes à bec, semble découler de l’image contenue dans le texte, qui voit les anges «emplir maintenant les airs en un haut chœur». La section suivante se réfère alors, avec grand raffinement, à ce mouvement et au précédent. L’air de basse n° 2 commençant par l’idée représentant l’homme péchant quotidiennement et le récitatif de soprano n° 3 citant les anges représentent en effet deux niveaux différents; entre lesquels il faut faire une sorte d’arbitrage. Le trio n° 4 reprend cette structure, étant lui-même une pièce en dialogue. Le dialogue a lieu entre les différents chanteurs ainsi qu’entre les différents niveaux musicaux et textuels. Il s’intensifie néanmoins comme si l’on était en présence d’une dialectique musicale et se dénoue dans une tonalité harmonique commune narrant la réconciliation avec Dieu. Ainsi le dernier récitatif (n° 5) accompagné des cordes, se doit d’annoncer la joie et l’accomplissement, rappelant à nouveau la vox Christi.

3. Air Qui es-tu? Demande ta conscience, Tu l’apprendras là sans détours hypocrites, Que tu sois, ô être humain, faux ou fidèle, Ton juste jugement. Qui es-tu? Demande à la loi, Elle te dira qui tu es, Un enfant de la colère dans les rets de Satan, Un faux chrétien et hypocrite.

4. Récitatif Je veux, mon Dieu, te professer librement, Je t’ai méconnu jusqu’à présent. Bien que ma bouche et mes lèvres te nommaient Seigneur et Père, Mon cœur s’est pourtant éloigné de toi. Je t’ai renié avec ma vie! Comment pourrais-tu dire du bien de moi? Jésus, lorsque ton esprit et le bain d’eau Me purifieront de mes méfaits, Je t’ai certes promis fidélité immuable;

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en tout cas les textes de la plupart des cantates de Weimar sont issus de la plume de ce librettiste.

Hélas! mais hélas! Le lien du baptême est rompu. Je me repens de mon infidélité! Hélas Dieu, aie pitié de moi, Hélas, aide-moi à renouveler le lien de grâce Dans la foi, par une fidélité à toute épreuve!

Ensuite Bach se rendit à Köthen. Bach, maître de chapelle de la cour, n’avait ici, à la cour réformée de Anhalt, que deux fois par an l’occasion d’exécuter des cantates d’église, à savoir à l’occasion de l’anniversaire du prince, le 10 décembre et à la fête du Nouvel An. Bach avait besoin, selon Martin Petzoldt, d’un «environnement confessionnel» (Le Monde…, Volume 1, page 137), ce qu’il trouva à l’église luthérienne Agnus. C’est là que Bach a probablement exécuté une nouvelle fois certaines de ses cantates de Weimar, parmi lesquelles la cantate de l’Avent, à en croire la partition autographe, créée en 1715, «Bereitet die Wege, bereitet die Bahn». Bach ne trouva plus d’emploi pour de tels morceaux plus tard lors de sa dernière station à Leipzig parce que dans ce lieu on entendait pas de musique figurée au cours des services religieux durant la période de l’Avent. C’était l’Allemagne – un pays divisé déjà à cette époque en petites parties qui présentaient de nombreuses différences de traditions et d’usages l’une à côté de l’autre et cela sur un espace restreint!

5. Air Ô membres du Christ, pensez À ce que le Sauveur vous offre Par le bain purifiant du baptême! Par la source de sang et d’eau, Vos habits s’éclairciront Ceux qui sont entachés par vos méfaits. Christ ajouta aux nouveaux vêtements Le pourpre rouge, la soie blanche, Ce sont les couleurs des chrétiens.

6. Choral Fais nous périr par ta bonté, Réveille-nous par ta grâce; Blesse le vieil homme Pour que le nouveau puisse vivre Dans le bonheur sur cette terre, Notre cœur et nos désirs Et nos pensées se dirigent vers toi.

Le texte s’inspire nettement des lectures de ce jour. Le mouvement d’ouverture paraphrase la promesse du Sauveur selon Isaïe 40, 3 – 4; Bach sous-tend ce texte d’un duo concertant soprano / hautbois soliste, lui donnant un caractère détendu; les vocalises et la gestique aspirant vers les hauteurs illustrent le texte et mettent l’accent sur la déclamation en forme de signal «Messias kömmt an!» (Que vienne le Messie!). Le récitatif suivant alterne à plusieurs reprises en passages arioso; Bach met ainsi en relief à chaque fois les textes mis en musique. Vers la fin, il prend un soin particulier à illustrer les mots comme «Höhen», «entgegen» et «schwere Sündensteine»; le canon de la basse continue et des registres vocaux exprime avec une belle clarté le fait que le Sauveur s’unit au chrétien dont il est question dans la foi («im Glauben sich vereine»).

Préparez les chemins, préparez la voie BWV 132 Création: le 22 décembre 1715 Destination: le 4ème dimanche de l’Avent Texte: Salomo Franck 1715. Mouvement 6: strophe 5 du lied «Herr Christ, der einig Gotts Sohn» de Elisabeth Creutziger (1524). Éditions complètes: BG 28: 35 – NBA I/1: 101 Bach quitta la ville de Mühlhausen en juin 1708 pour entrer au service des ducs de Weimar. Il écrivit de nombreuses œuvres pour orgue alors qu’il était en fonction pour cette cour qui fit preuve plus tard d’un goût artistique particulier et y découvrit surtout , en tant que «musicien de chambre», la forme moderne de concerto. En 1714, lors de sa nomination en tant que maître de concert, il ajouta à ses tâches normales l’obligation de composer des cantates d’église à un rythme mensuel. C’est ainsi que l’objectif que Bach poursuivait depuis longtemps et qui était d’installer une «musique d’église régulière», projet qu’il n’a d’ailleurs pas réussi à accomplir dans la ville impériale de Mühlhausen qui avait été sinistrée par un grave incendie, devenait de plus en plus réalisable. Bien sûr la possibilité de travailler à Weimar en coopération avec le poète de cour Salomo Franck stimula Bach dans son travail;

Le chanteur de l’air suivant semble être le Christ lui-même – ou s’agissait-il de Jean Baptiste dont il était question dans l’Évangile? En tout cas, il s’adresse directement à l’auditeur et le confronte à son comportement hypocrite. Une figuration insistant en «suspirans» de la basse continue (trois doubles croches sautant vers le haut et vers le bas plus une croche tombant d’un octave), artifice que Bach et d’autres compositeurs utilisent souvent dans la musique pour orgue, souligne l’insistance de cette question 55


3. Récitatif

existentielle. Le violoncelle joué en soliste s’élève de temps en temps au-dessus du reste, le registre vocal se prend tantôt entre cet instrument et la basse continue tantôt obtient un soutien encore plus intense.

Un Adam a pu se cacher au Paradis Rempli d’effroi devant la face de Dieu! Le Dieu Tout-Puissant descend lui-même en nous: Et ainsi mon cœur ne s’effraie pas; Il connaît son esprit compatissant. Dans son incommensurable bonté, Il devient un petit enfant Et s’appelle mon petit Jésus.

Puis suivent un récitatif accompagné de cordes, qui en soulignent l’importance ainsi qu’un air concertant. Dans la partie du violon soliste, on fait appel à l’image de musique de cour, car on est tenté de faire l’association avec l’image de «roten Purpur, weiße Seide» (la pourpre rouge, la soie blanche) alors que la voix d’alto semble interpréter la partie du texte plutôt méditative. Grâce à ce contraste plein d’attrait, le morceau gagne en suspense tout en restant confiner dans l’ambiance intime d’un petit effectif.

4. Air Quelle douce mélodie à nos oreilles, Qu’est cette nouvelle: mon Jésus est né, Comme ces paroles pénètrent le cœur! Celui dont le cœur n’est pas ému Quand il entend le nom de Jésus, Doit avoir un cœur dure comme la roche.

Le choral final ne nous est parvenu que dans le texte de Salomo Franck. Il est peu vraisemblable que Bach ait renoncé au chant dans ce cas. Alfred Dürr suppose qu’un,Choral in simplice stylo’ devait suivre, choral qui n’avait été écrit que sur une feuille détachée – les 3 feuilles de la partition étaient déjà remplies – et que cette feuille ainsi que les voix de la cantate ont disparu.» (Les Cantates, page 116). Dans l’enregistrement présent, l’interprète chante le mouvement appartenant au même lied de la cantate BWV 164 «Die, die ihr euch von Christo nennt» (Vous qui portez le nom du Christ).

5. Récitatif Allons, la crainte de la mort et la douleur Ne bouleversent pas mon cœur réconforté. S’il est descendu du ciel Jusque sur la terre, Il se souviendra de moi Dans mon tombeau. Celui qui reconnaît Jésus Ne moura pas en mourant Dès qu’il prononcera le nom de Jésus.

6. Choral

Je me réjouis en toi BWV 133

Allons, c’est ainsi que je veux M’en tenir à toi, ô Jésus, Et même si le monde Éclate en mille morceaux. Ô Jésus, pour toi, que pour toi, Pour toi seul, je vivrai; Sur toi, rien que sur toi, Mon Jésus, je me reposerai.

1. Chœur Je me réjouis en toi Et te souhaite la bienvenue, Mon cher enfant Jésus! Tu as pris la résolution De devenir mon petit frère. Ô, quels doux accents! Qu’il a l’air aimable, Le puissant Fils de Dieu!

Je me réjouis en toi BWV 133 Composition: vers le 27 décembre 1724 Destination: 3ème jour de Noël Texte: selon le cantique de même début de Caspar Ziegler (1697). Conservées mot pour mot: les strophes 1 et 4 (1er et 6ème mouvements); adaptés (auteur inconnu): les strophes 2 et 3 (2ème et 5ème mouvements). Editions complètes: BG 28: 53 – NBA I/3

2. Air Ayez confiance! Un corps sacré Renferme l’essence insaisissable du TrèsHaut. J’ai vu Dieu – quel bonheur m’a été accordé! – Face à face. Ô! mon âme doit guérir.

La mélodie du choral, sur lequel repose cette cantate, était nouvelle à l’époque de Bach. Elle n’a même été imprimée qu’en 1738, donc quatorze ans après la composition de cette cantate sur un choral. Bach avait 56


basse qui elle, insiste sur une note constante. Ici, un motif sur des notes descendantes, sans cesse répété, avait tout d’abord impressionné – annonçant peut-être le double mouvement du haut en bas: l’arrivée de Jésus sur la terre et la percée du message dans les cœurs des croyants. Toute la scène s’interrompt un instant lorsque le texte est chanté pour la première fois par le soprano, et l’on entend la basse continue, en un mouvement descendant, renforcé, plutôt découpé, pénétrer «dans le cœur». Par contre, la partie centrale de cet aria se caractérise par les moyens musicaux, parcimonieusement répartis sur trois voix (soprano, Violon I, violon II et viole à la place d’une basse) ainsi que par le passage à une mesure à trois temps. L’intensification qui s’y rattache permet d’attirer l’attention sur le contenu du texte. Que le tracé mélodique du choral final interprète le texte ou non restera l’un des secrets de Bach et de sa technique de composition. En tous cas, sur le texte «moi tout seul», la voix de la basse et celle du ténor se rencontrent sur une seule note.

manifestement déjà entendu ou vu exécuter cette mélodie auparavant et elle lui avait tellement plu qu’il l’avait notée sur une ligne vide de la première page de la partition d’un «Sanctus» auquel il travaillait précisément en décembre 1724. Il s’agissait du fameux «Sanctus» à six voix, ultérieurement utilisé pour la messe en si mineur et que Bach avait, lui aussi, exécuté, tout comme la cantate, lors du service religieux de la fête de Noël 1724. Le texte de la cantate évoque parfois les termes de l’Ancien Testament et s’adresse directement aux croyants. Ces passages transforment ce texte de choral plutôt contemplatif en un texte prédicatif, Bach avait manifestement eu grande envie de l’adapter. Dès la première mesure, la musique du choral d’ouverture se concentre sur l’émotion prépondérante du texte: la joie. Le motif en doubles croches se composant de passages de notes récurrentes et de noires répétées forment un thème entraînant, qui continue à évoluer dans les variations et les séquences et soutient l’ensemble du mouvement par les instruments. Par intervalles, le choeur chante un mouvement à quatre voix, simple pour commencer. Bach a intensifié les trois derniers systèmes avec des répétitions polyphones libres et des effets d’écho qui augmentent l’effet concertant de tout le morceau. L’aria pour alto qui suit commence avec un motif comme un signal sonore bientôt repris par la voix chantée, forme un contraste intéressant avec le caractère sonore des deux hautbois d’amour. Les hautbois jouent ou en intervalles de tierces ou de sixtes ou en polyphonie imitante. Plus tard, lorsque la voix chantée entoure le mot «confiant» de longues coloratures, les instruments à vent rappellent le motif de signal sonore. Sur le texte «ce qui m’arrive est bien», la voix chantée reprend à nouveau l’effet d’accompagnement avec lequel le continuo a souligné ce motif au début – donc un mouvement de musique de chambre de grande densité, de composition hautement raffinée.

Regarde, Dieu bien-aimé, comme mes ennemis BWV 153

1. Choral Regarde, Dieu bien-aimé, comme mes ennemis Afin que je ne cesse de combattre, Sont si rusés et si puissants Qu’ils ont facilement raison de moi! Seigneur, si ta grâce ne me soutient pas, Le diable, la chair et le monde Auront la part facile et causeront ma perte.

2. Récitatif Mon Dieu bien-aimé, aies donc pitié de moi, Ah, aide-moi, aide-moi, pauvre créature! Je vis au milieu de lions et de dragons Et ceux-ci veulent me donner dans leur fureur et leur férocité En un tour de main Le coup de grâce.

Le récitatif qui suit reprend en tout quatre lignes du texte du choral que Bach a personnalisé grâce à l’insertion d’arioso et de fréquents rappels à la mélodie. Le second récitatif de cette cantate (N° 5) se comporte de manière similaire. Le texte «comme le son est doux aux oreilles», le début de l’aria N° 4, est, bien entendu, un défi pour chaque compositeur. Bach a composé un mouvement pour instruments à cordes seulement, le premier violon y domine avec une figure descendante, ensuite répétée par la voix chantée. Plus tard, un contraste surgit entre le violon qui abonde en effets de bariolages, et la

3. Arioso Ne crains rien, je suis auprès de toi. Ne recule pas, je suis ton Dieu; je suis ta force, je te soutiendrai aussi de ma main droite, main de justice.

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4. Récitatif

8. Air

Certes, tu parles, Dieu bien-aimé, pour apaiser mon âme, M’apporte réconfort dans ma douleur. Mais hélas mon tourment Grandit de jour en jour, Car mes ennemis sont si nombreux, Ma vie est leur cible Leur arc est tendu et me vise, Ils dirigent leurs flèches sur moi pour me tuer, Je suis condamné à mourir de leurs mains; Dieu ! tu connais ma détresse, Le monde entier est devenu un enfer de martyre; Aide-moi, toi qui es secourable, aide-moi, sauve mon âme!

Si ma vie se passe Sous la croix et dans l’affliction, Tout se terminera au ciel. Là tout n’est qu’allégresse, Car Jésus y échangera la souffrance Contre la félicité, contre les joies célestes.

9. Choral C’est pourquoi je veux puisque je vis encore, Porter comme toi la croix dans la joie; Mon Dieu, fais que je sois prêt, Ceci est toujours pour le meilleur! Aide-moi à prendre la bonne voie Afin que je puisse terminer ma course, Aide-moi aussi à vaincre la chair et le sang, Protège-moi contre le péché et l’ignominie! Conserve mon cœur pur dans la foi, Je vivrai et je mourrai alors pour toi seul; Jésus, ma consolation, entends mon appel fervent, Ô mon Sauveur, puissé-je être auprès de toi!

5. Choral Et même si tous les diables Voulaient te résister, Dieu, sans aucun doute, Ne reculera pas; Ce qu’il s’est proposé de faire Et ce qu’il veut avoir Doit enfin arriver À son but et à ses fins.

Regarde, Dieu bien-aimé, comme mes ennemis BWV 153

6. Air

Création: pour le 2 janvier 1724 Destination: dimanche après le Nouvel An Texte: poète inconnu; mouvement 1: strophe 1 du cantique de David Denicke (1646) au début identique ; mouvement 3: Isaïe 14, 10; mouvement 5: strophe 5 du cantique «Befiehl du deine Wege (Choisis toi-même ta voie)» de Paul Gerhardt (1653); mouvement 9: strophes 16 à 18 du cantique «Ach Gott, wie manches Herzeleid (Ô Dieu, que de peine)» de Martin Moller (1587). Éditions complètes: BG 32: 43 – NBA I/4: 201

Déchaînez-vous, tempêtes, déchaînez-vous, Déferlez sur moi, flots d’affliction! Battez, flammes du malheur! Et submergez-moi, Ennemis, troublez mon repos, Et pourtant Dieu me réconforte et me dit: Je suis ton refuge et ton Sauveur.

7. Récitatif Aie confiance, mon âme! Supporte ta douleur, Ne te laisse pas écraser par ta croix! Dieu saura te réconforter En temps voulu; Son cher Fils, Ton Jésus, encore à l’âge tendre, A dû souffrir une bien plus grande détresse, Car Hérode, ce tyran sanguinaire, Menaça de ses poings meurtriers Et l’exposa aux plus graves dangers de mort! À peine était-il venu au monde, Il était devenu un fugitif! Allons, console-toi avec Jésus Et crois de toute ta foi: À ceux qui souffrent avec le Christ, Il offrira le royaume en partage.

Cette cantate est tout aussi riche en texte que réservée dans sa distribution. Si ce n’était pas le cas pour l’oeuvre commentée plus haut, on peut arguer ici du surcroît de travail occasionné par la période de Noël: il avait fallu exécuter, depuis le premier jour de Noël, quatre cantates dont trois fraîchement composées, plus le Magnificat BWV 243a et le Sanctus BWV 238 (voir vol. 72), tâche énorme si l’on compte les répétitions et deux représentations par morceau. Tout comme les cantates composées par Bach pour sa première fête de Noël à Leipzig, «Le fils de Dieu est apparu pour cela» BWV 40 (vol. 13) et «Voyez de quel amour le Père nous a fait preuve» BWV 64 (vol. 20), ce morceau 58


contient de nombreuses strophes de choral, ce qui permet à Alfred Dürr de supposer qu’il s’agit d’un seul et même auteur. La lecture de ce jour contait la fuite en Egypte de la Sainte Famille (Saint Matthieu 2, 13-23). Le texte en profite pour évoquer les nombreux ennemis et les tentations auxquels le chrétien est exposé, que ce soit au sens propre ou au figuré: lions et dragons (mouvement 2), le monde entier comme enfer de martyre (mouvement 4), tous les diables (mouvement 5), tempête et flammes du malheur (mouvement 6), la chair et le sang (mouvement 9) et, se rapprochant de la lecture du jour, Hérode le tyran sanguinaire (mouvement 7).

2. Choral et Récitatif

En plus des mouvement choral, ce sont surtout les trois mouvements en forme d’air qui laissent deviner une issue à ce dilemme humain. Dans l’arioso n° 3, Bach introduit la parole célèbre et rassurante d’Isaïe «Ne crains rien» chantée par la basse, la «Vox Christi» (il a également adapté ce texte dans le cadre du motet BWV 228, vol. 69). L’aria pour ténor (n° 6) formule tumultueusement les affres du temps, pour s’apaiser aux paroles consolantes de Dieu. L’air pour soprano (n° 8), annoncée par le récitatif qui la précède (n° 7), anticipe même sur la croix et la souffrance dont résulte en fin de compte la béatitude de l’âme. Ce mouvement est de la facture si facile à comprendre qui n’appartient qu’à Bach: la propre destinée est illustrée par une vocalise qui, toutefois, n’évolue pas plus haut que la première tonalité. Il faut la pensée du ciel pour que la musique s’élance vers les aigus, avant que le «tout n’est qu’allégresse» donne le signal d’échanger la souffrance contre une félicité éternelle: en passant de l’austérité d’une mesure à quatre temps à l’allégresse d’une mesure à trois temps.

Alto

Seigneur Dieu, nous te louons! Basse

Que tu nous offres avec cette nouvelle année Un nouveau bonheur et une nouvelle bénédiction Et que tu penses à nous dans ta grâce. Seigneur Dieu, nous te rendons grâces, Ténor

Que ta bonté Qui, dans les temps passés, Le pays entier et notre chère cité A protégé contre le renchérissement, la peste et la guerre. Seigneur Dieu, nous te louons, Car ta fidélité paternelle Est infinie, Elle se renouvelle pour nous chaque matin. C’est pourquoi nous joignons nos mains, Dieu miséricordieux, devant ce miracle En toute humilité Et nous louons et rendons grâces durant la vie entière De nos bouches et de nos cœurs. Seigneur Dieu, nous te rendons grâces!

3. Air Loue, ô Sion, ton Dieu, Loue ton Dieu dans la joie, Allons! rapporte la gloire de celui Qui dans sa sainteté, Te laisse te repaître dans les verts pâturages Restant pour toujours ton berger.

4. Récitatif C’est ce que désire le monde entier, Ce qui plaît à la chair et au sang; Ce n’est qu’une seule et unique demande que j’adresse au Seigneur, Ce que j’aimerais bien est Que Jésus, ma joie, Mon fidSle berger, mon réconfort et mon salut Et la meilleure part de mon âme, Me protège cette année encore Comme un agneau sur sa prairie Et ne cesse plus jamais de m’étreindre dans ses bras. Que son esprit bienveillant Qui m’indique le chemin dans ma vie, Me dirige et me conduise sur un chemin sans embûches, Je commence ainsi cette année au nom de Jésus.

Chantez à l’honneur du Seigneur un nouveau cantique BWV 190

1. Chœur Chantez à l’honneur du Seigneur un nouveau cantique! Les assemblées des fidèles doivent chanter ses louanges! Louez-le avec le tambourin et avec des danses, louez-le avec les instruments à cordes et le chalumeau ! Seigneur Dieu, nous te louons! Tout ce qui respire loue l’Éternel! Seigneur Dieu, nous te rendons grâces! Alléluia!

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5. Air (duo T, B)

Éditions complètes: BG 37: 229 – NBA I/4: 3

Que Jésus soit tout ce que je suis, Que Jésus reste mon commencement, Jésus est mon rayon de joie, Je veux me vouer à Jésus. Jésus est mon secours grâce à son sang, Jésus agrémente ma fin.

Les quatre registres vocaux et les registres des violons des deux premiers mouvements, la partition autographe des mouvements 3 à 7 ainsi que la couverture des voix originales, voilà ce qui nous reste de cette cantate. Sur cette couverture, on trouve les instruments pour lesquels Bach avait écrit la cantate: violons, trois trompettes, trombones, 3 hautbois, basson et continuo (violoncelle, contrebasse, instrument à clavier). En 1948, Walter Reinhart a réuni le matériel suivant, de même que les deux premiers mouvements afin d’en faire du matériel d’exécution praticable. Cependant un essai de reconstitution plus récent de Olivier Alain a servi de base à l’enregistrement ci-présent. Le monde musical doit également à l’organiste, compositeur et musicologue français la découverte de l’exemplaire manuscrit de Bach des Variations Goldberg en 1975 sur lequel Bach avait noté les quatorze canons BWV 1087 (EDITION BACHAKADEMIE Vol. 133). «Il semble que le chœur d’introduction ait été l’une des créations les plus grandioses de Bach», à l’avis d’Alain. «Il a été possible de reconstruire la ritournelle en réunissant les motifs et leur alternances tonales parce que les quatre voix de chœurs et les éléments thématiques qui étaient perceptibles à partir de ces voix et des voix du violon, étaient au complet…». L’une des missions les plus difficiles aura été «d’inventer une basse générale qui devait être organisée de la manière la plus ‚Bach’ que possible».

6. Récitatif Que Jésus m’accorde à présent ces dons, Que l’oint du Seigneur vive encore avec cette nouvelle année; Il bénit le tronc et les branchages en même temps Pour que leur bonheur monte jusqu’au ciel. Il bénit l’église et l’école de Jésus, Il bénit tous les maîtres fidèles, Il bénit ceux qui écoutent sa Parole; Il bénit le Conseil et la chaire du juge; Il déverse aussi sur chaque maison De notre cité des flots de bénédiction; Il accorde que La paix et la loyauté soient réunies À nouveau à l’intérieur de nos frontières. Nous vivrons ainsi dans la bénédiction toute l’année durant.

7. Choral Fais que nous passions l’année À louer ton nom, Que nous le chantions de même Dans la communauté des chrétiens. Veuille prolonger notre vie Par ta main puissante, Garde tes chers chrétiens Et notre patrie! Accorde-nous ta bénédiction, Donne la paix en tous lieux, Donne ta parole dispensatrice de félicité Sans falsification dans notre pays, Anéantis les hypocrites Ici et en tous lieux!

La cantate fut créée pour la fête du Nouvel An de l’année 1724, elle est donc la première cantate de Nouvel An que Bach ait écrit à Leipzig. On lisait à cette occasion l’Évangile de la circoncision et de la présentation de Jésus (Luc 2, 21). La cantate ne se réfère à ce texte que dans le mouvement 5. Dans le duo du ténor et de la basse, Jésus est appelé par son nom au début de chaque vers, tout comme dans le choral final de la quatrième partie de l’Oratorium de Noël, également destiné à ce jour BWV 248 (Vol. 76).

Chantez à l’honneur du Seigneur un nouveau cantique BWV 190

Comme pour le motet écrit sur le même texte BWV 225 (Vol. 69), Bach compose le chœur introductif en trois parties. Un chœur fugué au sujet fortement déclamatoire, se décontractant ensuite en vocalises sur les paroles «Tout ce qui respire loue l’Éternel» suit à un mouvement solennel concertant. La cantate conclut en reprenant la partie du début réduite sur les cris d’allégresse «Alléluia». Bach place entre chaque section au lieu d’une césure, une liaison relevée, un vers du «Te Deum allemand» (il existe également un mouvement pour orgue et un mouvement pour chœur

Création: le 1er janvier 1724 Destination: pour le Nouvel An Texte: Librettiste inconnu. Mouvement 1: Psaume 149, 1; 150, 4 et 6; autres vers 1 et 2 du lied «Herr Gott, dich loben wir» (Seigneur Dieu, nous te louons) de Martin Luther (1529, adaptation du Te Deum latin). Les deux mêmes vers aussi dans le mouvement 2. Mouvement 7: strophe 2 du lied «Jesu, nun sei gepreiset» (Jésus, sois loué) de Johann Hermann (1593). 60


Aujourd’hui Rilling considère cette rencontre et l’acquis de ce cosmos musical comme le processus le plus important de sa carrière musicale. „Seul celui qui connaît les cantates de Bach, peut prétendre connaître vraiment Bach“. En même temps, le fondateur de l’Académie Internationale de Bach à Stuttgart releva l’importance du lieu d’exécution historique de cette musique : „Les cantates religieuses de Bach ... étaient une partie des offices religieux de son époque dont le déroulement était à sa charge. Le pasteur s’exprimait en paroles et Bach parlait avec sa musique et prenait ainsi position sur les textes dominicaux dont le choix était fixé à l’avance...“. C’est ainsi qu’au-delà des enregistrements sur disques, les exécutions en public des cantates de Bach au cours de services religieux et en concert ainsi que l’invitation aux musiciens du monde entier à se consacrer à l’étude de cette musique restent jusqu’aujourd’hui un vœu cher à Rilling. L’enregistrement global des cantates religieuses de Bach reflète également la mutation des habitudes d’exécution. Cette mutation est le résultat des recherches faites à ce sujet et de la pratique. Rilling ne s’est néanmoins pas engagé sur la voie des instruments “historiques” pour des raisons évidentes. Il est, certes, indispensable de connaître la “pratique d’exécution historique” pour savoir faire parler la musique. Cependant la reconstruction d’aspects isolés de cette œuvre n’est d’aucun profit, selon Rilling, quand il s’agit de retransmettre le sens de cette musique à l’auditeur moderne qui est, à tous égards, marqué différemment. Cet objectif perdura même si le caractère émotionnel, la dynamique, l’articulation et le phrasé, la pratique du continuo et beaucoup d’autres éléments qui viendront éclairer l’émotion et le sens des paroles mises en musique, subirent quelques mutations. Ceci est tout aussi valable pour la technique d’enregistrement qui a trouvé au long des années différentes voies pour s’illustrer, de l’audition stéréophonique intégrale à la clarté structurelle de la musique. Les noms des musiciens ayant concouru à l’enregistrement complet est également le reflet d’une demi génération évoluant dans la tradition européenne des oratorios. Ceci est surtout valable pour les solistes vocaux et instrumentistes. Afin de documenter la tradition, la transformation et le caractère d’actualité de cette musique, l’enregistrement global de l’œuvre de Bach sous la direction de Helmuth Rilling, un tournant dans l’histoire du disque, a été repris inchangé dans l’E DITION B ACHAKADEMIE . Il existe plusieurs formes de classements judicieux pour les cantates sur disques compacts. Dans le souci de faciliter la tâche de l’auditeur dans sa recherche des

écrits à partir de ce lied et issus de la plume de Bach: les BWV 328 et 725 [Livre de chorals, Vol. 81]). Il divise de la même manière le récitatif n° 2 qui sollicite, conformément à ce que l’on attend d’une cantate de Nouvel An, le bonheur et la bénédiction pour le pays et ses habitants. Le choral prend ici des accents de litanie, formant ainsi un contraste et la réponse à une humble prière. Bach habille le chant de louange de l’air n° 3 de sons structurés aux effets de détente, dansant, en échos. Le récitatif suivant relie adroitement les idées générales liées à la fête du Nouvel An avec celles plus spécifiques de la lecture biblique; Bach souligne les derniers vers en arioso, les cordes accompagnant le récitatif du ténor n° 6 apportent également leur soutien pour en souligner l’importance. Dans le choral final, les trompettes relèvent les fins de vers en fanfares solennelles. Ainsi encouragés et confirmés dans leurs espoirs, les auditeurs de Leipzig ont dû commencé la nouvelle année certainement de bonne humeur et dans l’euphorie. La reprise de cette cantate à l’occasion du 200ème anniversaire de la Confession d’Augsbourg (sur un texte modifié par Picander en 1730) a dû susciter les mêmes sentiments dans la Leipzig luthérienne!

TRADITION, MUTATION, ACTUALITE Enregistrement de toutes les cantates de Johann Sebastian Bach par Helmuth Rilling

En 1970, Helmuth Rilling et ses ensembles commencèrent à enregistrer sur disque des cantates peu connues de Johann Sebastian Bach. C’est de cette entreprise que se constitua le premier et jusqu’au jour d’aujourd’hui l’unique enregistrement de toutes les cantates de Bach et ceci à la veille du 300ème anniversaire de Bach en 1985. L’exploit artistique de Helmuth Rilling et la prestation éditoriale de la maison d’édition Hänssler-Verlag furent récompensés, à cette époque-là, par le „Grand Prix du Disque“. Dans un traité fondamental, Rilling décrivit alors les expériences qu’il avait eu la chance de faire grâce à un projet d’une telle ampleur. „Ce qui m’avait le plus impressionné, était le fait que si l’on considère les cantates isolées des années débutantes, ensuite les œuvres composées à un rythme mensuel de l’époque de Weimar et celles qui ont été créées presque chaque dimanche au cours des premières années où il remplissait des fonctions officielles à Leipzig et enfin les dernières œuvres que Bach avaient à nouveau produites à intervalles plus espacés, aucune cantate n’est semblable à l’autre“. 61


nuestro gozo son. Aliéntennos así las abundantes bendiciones, legado eterno nuestro y morada de nuestra fe, a alabar dando gracias.

différentes cantates, l’E DITION B ACHAKADEMIE a préféré reprendre le classement selon les numéros du catalogue thématique des œuvres complètes de Bach (BWV) établi par Wolfgang Schmieder.

ESPAÑOL

5. Aria Nuestras voces y el tono de las cuerdas han de ofrecerte sin colmo ni medida gracias y sacrificios. Entonen el corazón y los sentidos cuanto dure la vida los cánticos, Gran Rey, de alabanza a ti.

Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana BWV 1

1. Coro ¡Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana pleno de la Gracia y la Verdad del Señor, la hermosa raíz de Jesé! Tú, hijo de David, de la estirpe de Jacob, Dios mío y prometido mío, has robado mi corazón dulcemente, tiernamente, bello y poderoso, grande y verdadero, pleno de dones, alto y gloriosamente excelso.

6. Coral Cuán grande es la alegría de mi corazón pues es mi tesoro la Alfa y la Omega, principio y postre. Por su precio me comprará y llevará al paraíso; con gozo, pués, doy palmas de alegría. ¡Amén! ¡Amén! Ven, oh hermosa corona de la alegría, sin tardanza, pues anhelante te espero.

2. Recitativo ¡Tú, verdadero de Dios e hijo de María, Tú, Rey de los elegidos, cuán hermosa es tu Palabra de Vida, por la cual los patriarcas ya los años por días contaban, la Palabra anunciada por Gabriel en Belén con alegría! ¡Oh dulzura, oh pan del cielo que ni sepultura ni peligro ni muerte arrebatar pueden del corazón!

Entre el texto aquí impreso y el empleado en la grabación pueden darse leves divergencias. En el momento de la realización de las grabaciones completas de Helmuth Rilling aún no habían aparecido muchas de las cantatas de Bach en la nueva edición, razón por la cual hubo de emplearse el material basado en la antigua edición completa. El texto aquí impreso, como también puede leerse en la publicación de Alfred Dürr “Die Kantaten von Johann Sebastian Bach” (publicado por última vez en Kassel, 1995), sigue la nueva edición de las obras de Bach

3. Aria ¡Oh celestiales, oh divinas llamas, inflamad el pecho creyente y de vosotras anhelante! Sienten las almas el más fuerte ímpetu del amor ardiente y gozan en la tierra del sabor celestial.

Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana BWV 1

4. Recitativo

Génesis: 25 de marzo de 1725 Destino: festividad de la Anunciación de María Texto: según la canción del mismo principio de Philipp Nicolai (1599). Se conservan literalmente las estrofas 1 y 7 (períodos 1 y 6). Refundición (autor desconocido) Estrofas de la 2 a la 6 (períodos del 2 al 5).

El mundano brillo, la luz del cuerpo no rozan mi alma y fulgores de alegría hace Dios brotar en mí, pues el Bien perfecto, el Cuerpo y la Sangre del Salvador 62


Ediciones completas: BG 1: 1 - NBA I/28.2: 3

firmus ejecutado por la soprano, mientras que ambas voces de violín, con sus figuraciones, confieren al período un fulgor comparable al mismo brillo del lucero de la mañana. El aria para soprano (período 3) une la alta voz con el bajo tono de los imprescindibles oboes da caccia y cabe comprenderse como representación del „creyente pecho“ (”gläubigen Brust”) y de una imagen de plenitud transcrita en ritmo. El aria para tenor (período 5) es configurada por Bach cual período de danza, ya que su tema es la música misma.

El año 1850 decidió la sociedad Bach dar a la imprenta la obra completa de Johann Sebastian Bach. Para el primer volumen eligieron los editores una serie de cantatas corales (con una excepción, la BWV 6). No siguieron, pues, ni el criterio de la destinación para los domingos y días festivos del calendario eclesiástico ni la cronología de sus génesis, sobre lo cual por aquél entonces poco se sabía. Tras los trabajos de Philipp Spitta en los años 1873/80, las investigaciones acerca de las fuentes escritas de Alfred Dürr y Georg von Dadelsen, llevadas a cabo en los años siguientes a la Segunda Guerra Mundial, aclararon bastante la cuestión. Las cantatas corales son composiciones cuyos textos y melodías se orientan en una canción de iglesia. Compuso Bach este tipo de cantatas, sobre todo, durante el segundo año de su cargo en Leipzi, entre la fiesta de la Trinidad de 1724 y Pascua de 1725. ¡Compuso aquí, pues, en total, cuarenta nuevas obras en un espacio de tiempo de tan sólo diez meses! A lo largo de los diez próximos años completó Bach estas cantatas resultando de estos trabajos un ciclo que se extiende a lo largo de todo el año eclesiástico. Durante las siete semanas anteriores a Pascua, la Cuaresma, quedaba prohibida la música figurativa en las iglesias de Leipzig. Este período, en todo caso, quedaba interrumpido por la festividad de la Anunciación de María siempre que el 25 de marzo cayera en Cuaresma. Con motivo de esta fiesta surgió la cantata „ Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana“. La melodía de Philipp Nicolai se relaciona doblemente a la Edad Media, ya que se remonta tanto al himno latino „Ecce domini nomen Emmanuel“ como a su más temprana versión alemana „Groß und Herr ist Gottes Nam Emanuel“. La obra de Nicolai consiste en la ampliación melódica inicial de la sexta y en el descenso de la gama tonal en la conclusión. La canción, en realidad, está destinada a la festividad de la Epifanía del Señor, sin embargo los cancioneros de la época de Bach la recomendaban igualmente para la festividad de la Anunciación de María y para el primer domingo de Adviento, ya que el texto contiene precisas indicaciones en relación a las lecturas de la venida del Salvador. Así pues, empleo Bach también estrofas de esta canción en las cantatas de Adviento BWV 36 y BWV 61. La composición de Bach comienza con una gran y festiva adaptación para coral que se inserta en un ampuloso período instrumental concertado para dos violines, dos cornos, dos oboi da caccia, arco y continuo. De diferente manera imitan las voces inferiores el cantus

Volad alto con alegría BWV 36

1. Coro ¡Volad alto con alegría hacia las excelsas estrellas Que vuestras voces se eleven ahora alegres, que en Sión estáis! ¡Mas aguardad! Vuestros tono tan lejos no han de llegar, Pues hasta vosotros el Señor de la Majestad desciende.

2. Coral Ya viene el Salvador de los paganos, Reconoced al Hijo de la Virgen, De quién todo el mundo se maravilla, Por haber hecho Dios que así naciera.

3. Aria El amor se aproxima paso a paso A quién más ama. Como una novia enamorada Cuando a su prometido ve, Así el corazón a Jesús sigue.

4. Coral ¡Tañed las cuerdas de la cítara Y dejad que la dulce música Alegremente resuene, Que yo con Jesusito, Mi hermosísimo prometido, En perenne amor me esté! ¡Cantad, Saltad, Alegraos, alborozaos, gracias sean al Señor dadas! Grande es el Rey de los honores.

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ante su Trono os contemple...”. Se trata, pues, de una cantata de tipo profano. La composición pudo oírse de nuevo con motivo de la fiesta de cumpleaños de Charlotte Friederike Wilhelmine princesa de Köthen el día 30 de noviembre de 1725 o 1726, si bien con una letra diferente (“Ascended alegres por los aires...”). Un último motivo profano para la ejecución de la obra, nuevamente con un texto diferente (“Conmuévase la alegría, entonad las animadas voces”), fue una fiesta celebrada hacia 1735 de un miembro de los Rivinius, familia de juristas de Leipzig.

Parte II 5. Aria ¡Bienvenido tesoro amado! El amor y la fe te sean morada Para Ti en mi corazón puro, Ya ven a mí ya.

6. Coral Tú y el Padre uno sois, Trae la victoria sobre la carne, Pues que el poder de tu eterno Dios Nuestra enferma carne contiene.

Entremedias empleó Bach dos veces el coro introductorio y las arias de la cantata para el oficio religioso del primero de Adviento; primero entre los años de 1726 y 1730 con sólo un oboe d’amore y las cuerdas, luego, el 2 de diciembre de 1731, en la forma presente. Añade aquí Bach entre los llamados movimientos unas estrofas corales: tres estrofas de la canción “Ven ya, Salvador de los paganos” – un movimiento de cuatro voces como coral final, dos adaptaciones para voz de solo e instrumentos (números 2 y 6) – y la sexta estrofa de la canción “Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana”, que da término la parte primera de la cantata. En el estreno pudo escucharse la estrofa séptima en cuanto coral final respecto del mismo movimiento.

7. Aria Incluso con apagada y débil voz Sea alabada la majestad de Dios. Pues si el espíritu en ello está Poderosamente hasta el cielo Como gran voz llegará.

8. Coral ¡Alabado sea Dios, el Padre, Alabado sea Dios, Su propio Hijo, alabado sea Dios, el Espíritu Santo, Siempre y eternamente!

Parece ser que la forma (esto es, la composición poética libre renunciando al recitativo y exclusivamente con estrofas corales a contrastar y, por ende, el novedoso enlace entre la antigua y la moderna forma de la cantata) ocupaba a Bach intensamente por aquellos tiempos. También en la cantata del domingo anterior, “Despertad, la voz nos llama” BWV 140, se ensaya con la función que hubiera de desempeñar la coral. Especial interés merecen, por lo tanto, las dos adaptaciones de coral. La primera (número 2) trátase de un dueto en el que una y otra vez escuchamos la melodía en todas las voces sin renunciarse a interpretarse el texto con intervalos, cromática y síncopas. En la segunda adaptación de coral (número 6) deja Bach que ambos oboi d’amore representen la lucha y la victoria del Hijo de Dios sobre la “enferma carne”. El que una cantata – aquella que se ejecuta tras la lectura evangélica de la festiva entrada de Jesús en Jerusalén (Mateo 21, 1 y siguientes) – se relacione tan a propósito con el animado y alegre tono de otra cantata profana de felicitación, ha de haber influido en Bach a la hora de retomar esta música.

Volad alto con alegría BWV 36 Génesis: 2 de diciembre de 1731 Destino: primero de Adviento Texto: poeta desconocido (¿Henrici alias Picander?). Los movimientos 1, 3, 5 y 7 proceden de la versión anterior (de entre 1726 y 1730) con leves modificaciones. Los movimientos 2, 6 y 8 son las estrofas 1, 6 y 8 de la coral “Ven ya, Salvador de los paganos” de Martin Luther (1524). Movimiento 4: estrofa 6 de la coral “Cuán hermoso brilla el lucero de la mañana” de Philipp Nicolai (1599) Ediciones completas: BG 7: 223 – NBA I/1: 43 Bach habría de haber apreciado extraordinariamente la música de esta cantata. Sólo así se explica que la empleara nada menos que cinco veces. La cantata de Adviento BWV 36 en la presente versión viene a ser el punto culminante de este desarrollo. El coro inicial y las arias fueron estrenados en abril o mayo del año de 1725, con motivo del cumpleaños de un maestro cuyo nombre no se conoce ya: “Volad alto con alegría hasta las excelsas estrellas, deseos, y hasta que Dios 64


Texto: Erdmann Neumeister (1714). Movimiento 1º: estrofa 1ª de la canción “Ven Redentor de los gentiles” de Martín Lutero (traducción al Alemán del himno “Veni redemptor gentium”, 1524) y Génesis 49, 18. Movimiento 4º: Apocalipsis 3, 20. Movimiento 6º: interpretación de la estrofa 7ª de la canción “Qué hermoso brilla el lucero del alba” de Philipp Nicolai (1599). Ediciones completas: BG 16:3 – NBA I/1:3

Ven Redentor de los gentiles BWV 61

1. Coro (Obertura) Ven, Redentor de los gentiles, Reconocido como el hijo de la Virgen, lleno de asombro está el mundo: De que Dios haya ordenado este nacimiento. 2. Recitativo

Como el compositor operístico depende del libreto, también el compositor de las cantatas depende del texto que ha elegido para poner en música, que ha ordenado escribir ó que tiene que aceptar. En sus años de Weimar en que con el nombramiento de director de orquesta se comprometió a componer y a interpretar cantatas desde marzo de 1714 en un turno cíclico de cuatro semanas, Bach recurre frecuentemente a los textos del poeta de la corte Salomon Franck. Sólo cuando éste por las razones que fueran no le suministraba material, especialmente en la época anterior a la impresión del ejercicio anual de las cantatas “Ofrenda de meditación evangélica”, en el año 1715 tenía que esforzarse Bach por conseguir otros textos. El más actual y más moderno que podía encontrar en este empeño era el correspondiente a los poemas del pastor hamburgués Erdmann Neumeister. Y no sólo porque ellos entrelazaban como parte integrante la palabra bíblica y la estrofa coral. Neumeister presentaba los textos que él componía para ser puestos en música en las formas de recitativo y aria, junto con los recursos dramáticos de la ópera italiana. Por lo demás sus textos brotaban directamente de la labor homilética dominical. Martin Petzoldt lo denominó “método homilético” que perseguía el objetivo de “enlazar el ‘estilo simple’ de la enseñanza en la fe con el elevado y artístico estilo que se había complicado hasta entonces sobre todo en el ámbito mundano” (El mundo de las cantatas de Bach, volumen 1, Stuttgart e.o. 1996, pág. 130).

El Salvador ha venido, Nuestra pobre carne y sangre Ha asumido Y nos acepta como hermanos de sangre. Oh, perfección suprema, ¿Qué es lo que no has hecho por nosotros? ¿Qué es lo que no haces Cada día con los tuyos? Tú vienes y dejas que tu luz Brille con la más rica bendición. 3. Aria Ven, Jesús, ven hacia tu Iglesia Y concédenos un feliz año nuevo. Afirma la gloria de tu nombre, Mantén la sana doctrina Y bendice el púlpito y el altar. 4. Recitativo Mira, estoy parado delante de tu puerta y golpeo. Si alguien escucha mi voz y abre la puerta, hacia él iré y celebraré la Santa Cena y él conmigo.

5. Aria Ábrete plenamente, mi corazón, Jesús viene y se instala. Si bien só1o seré polvo y tierra, El no me despreciará, Y verá su gozo en mí, Para que yo sea su morada. ¡Oh, cuán bendito seré!

La presente cantata de Adviento –llamada por Bach “Concerto”– ofrece información ilustrada sobre este tema. Las palabras del coral que le sirven de marco y que son comparativamente neutrales al referirse a la venida del Salvador al mundo, se cambian de interpretación aplicándose a la entrada de Cristo en la iglesia y en cada uno de los cristianos. Al comienzo del año litúrgico escribe Bach con acierto una obertura en ritmo francés punteado tal como se conocía en su tiempo desde la corte de Versalles de Luis XIV en toda Europa cumpliendo una clara función de manifestación de dominio. En este movimiento construye Bach el coral haciendo que suene la melodía

6. Coral Amén, amén. ¡Ven, hermosa corona de alegría, no tardes! Con ansiedad te espero.

Ven Redentor de los gentiles BWV 61 Génesis: para el dos de diciembre de 1714 Destino: primer domingo de Adviento 65


inmediatamente como fundamento en la voz del continuo. Seguidamente se presenta el primer verso de las diferentes y sucesivas voces del coro. El segundo verso suena en movimiento a cuatro voces. El tercero se convierte en motete y tiene un efecto atrayente mientras el cuarto se canta de nuevo a cuatro voces simples. El siguiente recitativo pasa rápidamente a un arioso seguro. El aria número 3 coloca al tenor solista frente a un unísono movido en compás de 9/8 frente a los violines y violas compartidos, por lo demás como suele ocurrir en las primeras cantatas de Bach. Seguidamente interviene el bajo como “Vox Cristi”; la llamada a la puerta, citada a partir de la frase del Apocalipsis, se materializa de modo penetrante por parte del pizzicato de instrumentos de arco. El aria de soprano número cinco es un monólogo íntimo articulado en tres fragmentos de diversa intensidad y por ello sólo recibe el apoyo del continuo.

2. Recitativo

Como coral de cierre solamente presenta Neumeister un fragmento de coral… No podemos dirimir la alternativa de si es por desprecio frente al coral o porque éste encaje tan perfecta e inmediatamente con el “Amen” el fragmento textual reforzante que precede. El movimiento de alegre ritmo suscita mediante los instrumentos de arco obligados que al final se llevan a las alturas, una impresión de plenitud vocal con lo que viene a formular una respuesta conveniente al importante coro de entrada. Bach volvió a interpretar por lo menos otra vez esta cantata en Leipzig imprimiéndole todavía un carácter más festivo al añadirle voces de oboe, antes de que dejara de oírse en las iglesias música figurada alguna hasta la fiesta de Navidad.

3. Aria (Dueto)

¡Oh bendito día! ¡Oh excelso día, En el que la salvación del mundo, El héroe que Dios en el Paraíso prometió Se ha revelado plenamente Y liberará a Israel del cautiverio Y de las cadenas de la esclavitud de Satán. ¡Ay, amado Dios, cuán miserables somos, Un caído pueblo así te abandona, Y a pesar de eso no nos odias! Antes bien por nuestras faltas postrarnos deberíamos. Y he aquí que la divinidad La naturaleza humana en sí toma, En la tierra, En establo de pastores su Hijo. ¡Oh indecible, oh bendita dicha!

Dios, Tu has dispuesto Lo que ahora vivimos. Haz pues que en él confiemos Y construir sobre su Gracia, Ya que nos ha traído Lo que ahora y eternamente felices nos hace.

4. Recitativo

Cristianos, gravad este día BWV 63

Y así conviértense hoy Los crudos pesares Que a Israel oprimen y atemorizan En pura salvación y Gracia. El León de la estirpe de David ha llegado, Tensado su arco está, aguzada la espada Con los que nuestra antigua libertad restituirá.

1. Coro

5. Aria (Dueto)

Cristianos gravad este día En metal y mármol. Venid y apresuraos conmigo hasta el pesebre Y mostrad de vuestros labios alegres Vuestra gratitud y deber, Pues la luz llegándose Cual resplandor de la Gracia se os muestra.

¡Clamad e invocad al cielo, Venid cristianos, venid a las filas Alegría sentir debéis De lo que Dios os ha concedido! Pues tal clemencia nos hace Y tanto de salvación nos colma Que en la justa medida agradecerlo no podemos.

6. Recitativo ¡Creced pues, ardientes llamas de la contemplación, Y manteneos en unión y humildad con fervor! 66


La Cantata BWV 63 parece haberse ejecutado en 1714 en un oficio de Navidad celebrado en Weimar. La composición de cantatas, a razón de una por mes, pasó a ser a partir de ese año una de las obligaciones oficiales de Bach. Es posible que ésta provenga de fecha más temprana. Bach había ofrecido sus servicios en 1713 a la Iglesia de Nuestra Señora en Halle sobre el Saale. Pese a no obtener el cargo, intervino tres años después en el ensayo y recepción del nuevo órgano de ese templo. Es posible que en una de esas ocasiones se interpretara esta cantata solemne que deja una impresión muy completa de la maestría de su autor. El texto hace referencia además a la ciudad de Halle, de donde fue oriundo Händel. Llama la atención su coincidencia con un libreto que escribió Johann Michael Heineccius, pastor de la Iglesia de Nuestra Señora, para una cantata que había compuesto en 1717 Gottfried Kirchhoff, Director musices de la Iglesia Mayor por el aniversario de la Reforma. ¿Existió quizá una forma originaria común?

Elevaos alegres al cielo Agradeciendo lo que Dios os hace.

7. Coro ¡Altísimo, mira con tu Gracia Hacia estas almas humilladas con fervor! Que la gratitud que te ofrecemos Complazca a tus oídos, Danos que en bendición vivamos Y en todo momento líbranos De las insidias de Satán.

Cristianos, gravad este día BWV 63 Génesis: para el 25 de diciembre de 1714 Destino: Primer día de Navidad Texto: Autor desconocido, probablemente Johann Michael Heineccius (1674-1722) Ediciones completas: BG 16: 53 – NBA I/2: 3 Entre el primer domingo de Adviento y la Navidad enmudecía la música figural en Leipzig. Bach, disponía por lo tanto de más tiempo que de costumbre para prepararse él mismo y preparar a sus músicos a la siguiente temporada festiva. Para los oficios divinos de su primera fiesta de Navidad en Leipzig compuso un Sanctus (BWV 238) y el Magnificat en Mi bemol mayor con los movimientos navideños intercalados (BWV 243 a). Estas piezas se ejecutaron el 25 de diciembre en los oficios religiosos que empezaron a las 7 de la mañana en la Iglesia de Santo Tomás (BWV 238) así como en la misa vespertina ofrecida en la Iglesia de San Nicolás (BWV 243 a). Para los diversos oficios divinos de los días subsiguientes fueron compuestas asimismo las cantatas “Para esto vino el Hijo de Dios” (BWV 40), “Mirad qué amor el Padre nos mostró” (BWV 64) y las cantatas BWV 190, 153 y 65 hasta la fiesta de la Epifanía del 6 de enero. Nada tiene de extraño, pues, que para el primer día de Navidad (25 de diciembre) Bach recurriese a una cantata compuesta con anterioridad. “Cristianos gravad este día” fue intepretada por cierto tres veces seguidas: en el oficio religioso de la Iglesia de Santo Tomás, seguidamente en la oficio de la Iglesia de San Pablo y por último en el oficio vespertino de la Iglesia de Santo Nicolai, que empezó a las 13.30. Esta aglomeración de horas y fechas obedecía a las numerosas funciones de Bach como Director musices y responsable principal de la música eclesial en Leipzig, que lógicamente se acumulaban durante las grandes festividades religiosas.

Debemos a Alfred Dürr la observación de que la cantata acusa muy pocos rasgos navideños si bien se ejecutó en la Navidad de 1723 y probablemente en la de 1729, con una voz obligada de órgano en vez del oboe en el tercer movimiento. Faltan por ejemplo “la música pastoril, la canción de cuna, el ‘Gloria a Dios en las alturas’ de los ángeles, faltan las canciones de Navidad y no hay ni un solo coral”. La cantata, por contra, posee una estructura simétrica. El recitativo secco en el medio describe el mensaje central de la festividad: que el sufrimiento y la aflicción se transforman en salvación y gracia divina. Antes y después de este recitativo se deja escuchar un aria. Antes y después de ambas arias se oyen sendos y extensos recitativos acompañados. Ambas piezas se distinguen por su amplia línea armónica y por su emotividad. El marco lo constituyen un coro solemne a cada lado en el que Bach incluye cuatro (!) trompetas, un caso único en su repertorio. Dicho sea de paso, de esta obra han llegado hasta nuestros días dos voces para la parte de la contralto y dos para la del tenor. Si estas voces fueron asumidas por dos cantantes cada una y si ocurría otro tanto con el soprano y el bajo, resulta que la interpretación estaba a cargo de dieciséis cantantes, lo que contradice la teoría del coro integrado por cuatro solistas y cuatro ripienistas. En términos de práctica interpretativa resulta lógico ese número tan grande de cantantes ya que el majestuoso volumen del aparato orquestal y la necesidad de ejecutar la obra tres veces consecutivas el 67


El oro de la fe, de la oración el incienso, La mirra de la paciencia mis presentes son, Ellos por siempre Tuyos han de ser. Pero date Tú a mí, para ser yo el más rico De cuantos la tierra habitan, Pues si yo te tengo, La gran riqueza un día En el cielo gozar podré.

mismo día exigían de los músicos un esfuerzo seguramente extraordinario.

Todos ellos vendrán de Saba BWV 65

1. Coro Todos de Saba vendrán. Traerán oro e incienso y alabarán al Señor.

6. Aria

¡Los reyes de Saba aquí vinieron, Oro, incienso y mirra trajeron, Aleluya!

Tómame y hazme tuyo, Toma el presente de mi corazón. Todo, todo lo que soy, Cuanto hablo, hago y pienso; Servirte a Ti, mi Salvador, Ha de ser su misión.

3. Recitativo

7. Coral

Lo que Isaías profetizó En Belén ha sucedido. Aquí llegan los Sabios Al pesebre de Jesús Y como a su rey enaltecerlo quieren. Oro, incienso y mirra son Los preciosos presentes Con los que al Niño Jesús honran En el establo de Belén. Jesús mío, si ahora en mi deber pienso, A tu pesebre me he de dirigir Dando gracias también, Pues éste un día de alegría es para mí, Ya que Tú, príncipe de la vida, En luz de los paganos Y Salvador suyo te conviertes. ¿Mas qué te traigo yo, Rey Celestial? Si mi corazón no es poco, Tómalo, por tu Gracia, Ya que nada noble traerte puedo.

Y ahora, Dios mío, a Tus manos Consolado me encomiendo. Tómame y haz de mí Hasta el final de mis días Cómo Tú bien dispongas, que a mi espíritu De ello provecho le venga, Que Tu honor más y más En sí mismo se encumbre.

2. Coral

Todos ellos vendrán de Saba BWV 65 Génesis: para el 6 de enero de 1724 Destino: Fiesta de la Epifanía Texto: Poeta desconocido. Primer movimiento: Isaías 60, 6. Segundo movimiento: 4ª estrofa de la canción “Ein Kind geboren zu Bethlenem” (“Un niño nacido en Belén”) (1545, según el himno “Puer natus in Bethlehem”). Séptimo movimiento (transmitido sin texto): presumiblemente se trata de la décima estrofa de la canción “Ich hab in Gottes Herz und Sinn” (“Tengo en Dios el alma y corazón”) de Paul Gerhardt (1647). Ediciones completas: BG 16: 135 – NBA I/5: 3

4. Aria El oro de Ofir nada es, ¡Fuera, fuera con los vanos dones Que de la tierra obtenéis! Jesús el corazón desea. Dádselo, pues, cristianos, A Jesús en el nuevo año.

Esta cantata forma parte del corpus de las piezas que compuso Bach durante su primera Navidad en Leipzig. Entre el 25 de diciembre de 1723 y el 6 de enero de 1724, sonaron cinco cantatas de nueva composición además del Sanctus BWV 238 y del Magnificat en mi bemol mayor con los movimientos acompañatorios navideños BWV 243a. Debido a las obligaciones oficiales de Bach, estas piezas se interpretaron parcialmente varias veces en el servicio religioso de la mañana y en las vísperas de la tarde alternándose en las iglesias de Santo Tomás y de San Nicolás. Si añadimos la cantata compuesta en Weimar

5. Recitativo No desdeñes Tú, Luz de mi alma, Mi corazón, que humilde te traigo; Pues encierra él tales cosas Juntamente unas con otras Que fruto de tu Espíritu son. 68


Alabado seas Jesucristo BWV 91

bajo el título “Cristianos, gravad este día” (BWV 63), que fue interpretada el primer día de Navidad en ambas iglesias además de en el servicio religioso universitario celebrado en la iglesia de San Pablo, obtendremos una imagen todavía más imponente.

1. Coro Alabado seas Jesucristo, Pues hombre has nacido, De una Virgen, ciertamente, Por lo que el coro de ángeles alégrase. ¡Kirieleison!

Más allá de esta tarea de por sí cuantitativamente impresionante, la presente cantata nos abre de nuevo la visión de la inconmensurable fantasía de Bach con la que acostumbraba a inundar musicalmente los contenidos a tratar. El coro de entrada pone en música las palabras de la epístola leída en la fiesta de Epifanía (Isaías 60, 6); el coral subsiguiente viene a reforzar el cumplimiento de la profecía veterotestamentaria. Bach elige una cobertura festiva para la orquesta. La música del coro se desarrolla a partir de un punto de órgano; las voces del coro comienzan en forma de canon, de modo que resulta la imagen del crecimiento de un conglomerado que tal vez aspire a comprender el atónito observador de esta abundancia. Para ello escribe Bach en el centro del movimiento de entrada una amplia y artística fuga.

2. Recitativo (y coral) El esplendor de la suprema Gloria, La imagen del ser de Dios, En tiempo cierto Una morada ha elegido. El unigénito del eterno Padre La luz eterna de la luz nacida Encuéntrase ahora en el pesebre. ¡Ay, hombres, mirad Cuánto aquí la fuerza del amor obra! De nuestra pobre carne y sangre (¿acaso no eran malditas, condenadas, perdidas?) Vístese el eterno bien. Así para el bien elegido es.

Después del coral, sigue un recitativo (nº 3) que prolonga el razonamiento en forma homilética: ¿qué mensaje comunica al creyente la profecía que se ha cumplido? Que por su parte debe cumplir sus obligaciones y seguir el ejemplo de los Magos. Sus valiosos presentes – prosigue el desconocido autor en el aria posterior – no tienen suficiente calidad, porque son fastuosos dones de la tierra: lo que importa a Jesús es “el corazón”. La cobertura de esta pieza con dos oboes da caccia, así como su carácter coreográfico, hacen que se parezca llamativamente al cuarto movimiento de la cantata 26 (“¡Ah, qué pasajero y qué estéril!”), en la que igualmente presenta Bach en actitud cortesana y suntuosa las seducciones del mundo insensato. El recitativo de tenor que sigue, viene a solventar con profusión de imágenes y expresiones de reflexión teológica la cuestión de cuál sea la naturaleza de los dones traídos por Jesús. De ahí se deduce que se trata de lo más rico del cielo y de la tierra. Esto puede aclarar la actitud básicamente desinhibida y danzante del aria número 6. Bach utiliza el ritmo de minuto y la multiplicidad instrumental del coro (instrumentos de aire – violines) de esta pieza, para enfatizar con su comentario cada uno de los pasajes del texto. El coral de cierre, viene por tanto a recomendar simplemente al creyente que se abandone con sosiego en Dios.

3. Aria Dios, a quien el globo de la tierra pequeño es, A quien ni el mundo ni el cielo abarcar pueden, En el estrecho pesebre hallarse quiere. Esta eterna luz manifiéstasenos, Y por ello Dios, Por este hijo de la Luz, no nos rechazará.

4. Recitativo ¡Oh cristiandad! He aquí, prepárate, Para en ti al Creador recibir. El gran Hijo de Dios Cual huésped a ti se llega. ¡Oh, deja que tu corazón por este amor tocado sea; A ti viene El para ante Su trono llevarte Por este vale de lágrimas guiándote.

5. Aria (Dueto) La pobreza que Dios en Sí toma, Una salvación eterna ha determinado para nosotros, La abundancia de los tesoros celestiales. Su ser humano os hace A la gloria de los ángeles iguales, 69


las entradas sucesivas de los grupos de instrumentos. La materia musical que consta de una línea ascendente de semicorcheas y de un motivo de tríadas descendentes es independiente de la melodía del coral. Una parte de la melodía es entonada verso a verso por la soprano, mientras que las voces graves de la parte vocal recogen la música que tocan los instrumentos y la funden con el coral. Es muy grande el énfasis del tercer verso al culminar el cual el coro reafirma dos veces con acordes la palabra “ciertamente”. Bach recurre otra vez a la instrumentación completa en el coral conclusivo. Los cornos asumen parcialmente la parte obligada que sirve en primer término para destacar el último “Kirieleison” como digno corolario.

A vosotros con el coro de los ángeles os pone.

6. Coral Todo esto nos ha hecho, Para manifestar Su gran amor; De lo que toda la cristiandad alégrase Y agradéceselo por siempre. Kirieleison.

Alabado seas Jesucristo BWV 91 Génesis: para el 25 de diciembre de 1724 Destino: 1er día de Navidad Texto: Inspirada en el coral de Martín Lutero que tiene el mismo inicio. Versiones literales: estrofas 1 y 7 (movimientos 1 y 6) y 2 (en el movimiento 2); adaptadas (autor desconocido): estrofas 3 a 6 (movimientos 35). Ediciones completas: BG 22: 3 – NBA I/2: 133

El Aria N° 3 para tenor, en compás de tres por cuatro, asume un carácter digno y grave por la instrumentación con tres oboes. El intervalo llamativamente extenso correspondiente a la frase “pequeño es” parece contradecirla, pero en realidad hace notar al oyente la acertada imagen con la que se enfatiza el mensaje de Navidad: Dios, que es más grande que la tierra, el mundo y el cielo, se reduce a las escasas proporciones del pesebre. En el recitativo subsiguiente con acompañamiento de cuerdas, Bach dispensa al Hijo de Dios una digna acogida no sin pintar una vez más el “valle de lágrimas” con aflictivas armonías cromáticas. Comentando el Dueto N° 5, Alfred Dürr refiere en términos muy gráfico cómo Bach crea un contraste musical evidente a partir de los contrastes del texto. “La pobreza” se manifiesta en acordes suspensos a modo de imitaciones; la “salvación eterna”, en líneas melódicas homófonas paralelas; y el cromatismo que asciende hacia “su ser humano” contrasta con las coloraturas y el movimiento melódico de las tríadas correspondientes “a la gloria de los ángeles” (véase Die Kantaten Johann Sebastian Bachs, Kassel 1995, p. 125).

Esta cantata de Navidad fue compuesta por Bach en su segundo año de servicio en Leipzig, el año de las cantatas. Por lo visto, al compositor le pareció lógico tomar como modelo el cántico navideño más popular de su tiempo: el coral de Marín Lutero, de siete estrofas que culminan en el tradicional “Kirieleison”. Bach había obrado de modo similar el primer domingo de Adviento al elegir el cántico luterano “Ven redentor de los gentiles” (para el BWV 62) pese a que ya había inaugurado una cantata en Weimar con la primera estrofa de ese cántico. Ésta, por cierto, no satisfacía los requisitos de una cantata de coral que consistían en ceñirse lo más posible a la letra y la música del cántico litúrgico correspondiente. Bach toma literalmente las estrofas primera y última del coral como primer y último movimiento de la presente cantata. En el segundo movimiento recorta el texto de la segunda estrofa con creaciones personales quitando el “Kirieleison” conclusivo. Este cambio, que en nuestra grabación se destaca con el coro de sopranos y la añadidura del fagot en textura de bajo continuo, inspira a Bach para componer una obra acabada de contrapunto, logrando conducir el bajo continuo y la voz cantante a modo de canon de la melodía del cántico gracias a los valores desiguales de las notas.

Nuestra boca ría BWV 110

1. Coro Nuestra boca ría y nuestra lengua alabe. Pues el Señor grandes cosas ha hecho en nosotros. 2. Aria ¡En pensamientos y sentido Desplazaros de aquí Velozmente hacia el cielo Y pensad en cuanto Dios ha hecho! El Hombre se hace sólo

La instrumentación de la cantata se adapta a la solemnidad de la fiesta: tres oboes, dos cornos y timbales, además de las cuerdas. La parte orquestal asume carácter policoral tras 70


La Navidad es la única de las grandes festividades cristianas que conserva hasta hoy su carácter festivo de contenido vinculante. Por justificada que sea la crítica a la tendencia “mundana” a deformar ese contenido original, la evocación del nacimiento del Niño Jesús motiva a las gentes de todo el mundo a visitar otra vez la iglesia, lo que incentiva a su vez a los músicos a organizar los servicios religiosos con especial esmero. Ni Johann Sebastian Bach ni sus colegas tenían necesidad de semejantes motivaciones externas. Es cierto que la celebración del primer día de Navidad marcaba también el fin de la abstinencia musical que imponía en Leipzig la cuaresma al coincidir con la temporada de Adviento. Pero es igualmente cierto que la fe inquebrantable en el advenimiento del Salvador bastaba para emular a los Reyes Magos y ofrendar ante su cuna todas las riquezas (musicales) del mundo. Eso, aparte de que entre Navidad y Año Nuevo se acumulaban los domingos y feriados que era menester acompañar con música adecuada. Bach extrajo de allí una conclusión lógica en 1734-1735 al componer su “Oratorio de Navidad” (BWV 248, EDITION BACHAKADEMIE vol. 76) que es un ciclo de cantatas concebido para seis festividades.

Para que nosotros en hijos del cielo nos convirtamos.

3. Recitativo Como Tú, Señor, nadie igual hay. Grande eres, grande es Tu nombre y con hechos demostrarlo puedes.

4. Aria ¡Ay Señor, qué es un hijo de hombre Para que Tú su salvación tan dolorosamente procures? Un gusano que maldices Cuando el infierno y Satán lo acechan; Mas también Tu Hijo, de su alma y espíritu Por amor su heredad lo llama.

5. Dueto ¡Gloria a Dios en el Cielo y en la tierra paz a los hombres de buena voluntad! 6. Aria

La presente cantata tiene su origen en la Navidad de 1725. Con el pensamiento puesto en el nacimiento de Jesús, Bach la inaugura con un espléndido movimiento orquestal inspirado en las clásicas oberturas de la corte francesa (modelo de etiqueta de la época). Entre la acompasada introducción y la reprise intercala el virtuoso movimiento para coro en el que de veras se oyen “reír” las diferentes voces, tal como el texto lo indica. Bach no compuso esta vez una música nueva sino que aprovechó una obertura suya anterior (Suite) en Re mayor BWV 1069. Para la Pascua de Resurrección de 1725 había ensayado una técnica parecida al anteponer al “Oratorio de Pascua” BWV 249 (EDITION BACHAKADEMIE vol. 77) la parodia de una obra instrumental que compuso en Cöthen. Tampoco era inusual inaugurar cantatas con “sinfonías” instrumentales; Bach ya empleó este recurso en las primeras que produjo (v. vol. 34) y con posterioridad también el Leipzig, donde aprovechaba de preferencia movimientos de sus propios conciertos compuestos en Cöthen. Lo que se sale de lo común es la presencia de un movimiento para coro en una obra como ésta, cuya perfección artística es fácilmente apreciable al comparar las dos composiciones.

Despertad venas y miembros Y cantad las canciones Que a nuestro Dios complazcan. Y vosotras, meditabundas cuerdas, Tal alabanza hacer debéis Que el corazón y el espíritu en ella se goce.

7. Coral ¡Aleluya! Alabado sea Dios, Cantemos todos desde el fondo de nuestro corazón. Pues Dios hoy semejante alegría nos concede Que nunca olvidar debemos.

Nuestra boca ría BWV 110 Génesis: para el 25 de diciembre de 1725 Destino: 1° día de Navidad Texto: Georg Christian Lehms 1711. 1° movimiento: según el Salmo 126. 2-3. 3° movimiento: Jeremías 10, 6. 5° movimiento: San Lucas 2, 14. 7° movimiento: estrofa 5 del cántico “Nosotros los cristianos” de Caspar Füger (1592). Édiciones completas: BG 23: 265 – NBA I/2: 73

Otra singularidad de la Cantata BWV 110 reside en el entramado de la palabra bíblica con el texto madrigalesco. Tres pares de combinaciones de este tipo se suceden antes 71


Y cuán eres tú desdeñado y pequeño Para por ello ser salvado de la perdición.

de finalizar la cantata con el movimiento para coro, que es más bien sencillo y no incluye trompetas ni timbales. El movimiento inicial con el texto sacado de los Salmos es seguido por un aria para tenor (N° 2) con dos flautas concertantes; esta cualidad etérea aliada al carácter sencillo de la instrumentación permite que esta pieza musical nos pinte una estampa ciertamente realista de la escena en el Pesebre de Belén. El oyente quiza recordará que en el Oratorio de Navidad (N° 15) Bach hace que los pastores acudan a adorar al Niño Dios representados también por el tenor y la flauta.

3. Recitativo El ser de la infinita Gracia No ha elegido el cielo Como morada Puesto que ningún límite lo abarca. ¡Qué milagro! El querer desentrañar semejante arcano Cuando en un casto corazón se vierte Todo raciocinio e ingenio quiebra. Dios para Sí elige al puro cuerpo como templo de Su honor Y para dirigirse a las personas de admirable modo.

El recitativo que sigue abarca cinco compases en los cuales el Profeta Jeremías anuncia el advenimiento de Jesús antes de ceder paso a la figura ascendente de las cuerdas. La respuesta es el Aria N° 4; el contralto, el oboe d’amore y el carácter de canción de cuna reflejan acaso la amorosa y reconfortante intimidad de esta reflexión. Literalmente del Evangelio según San Lucas se oye a continuación el canto del ángel, el “Gloria” en alemán; Bach recurre al “Virga Jesse floruit”, uno de los movimientos del “Magnificat” en Mi bemol mayor de 1723 (vol. 140). La soltura celestial de este movimiento y de su contexto bíblico ofrece el motivo para despertar la conciencia de las gentes. Bach da comienzo al Aria (N° 5) con un motivo en tercera quebrada a cargo de la trompeta solista y pone después en acción casi todos los instrumentos; no bien el cantante invita a intervenir a las “devotas cuerdas” se oye el sonido de los violines. Se trata en suma de una música arrebatadora de temática y carácter memorables que seguramente se grabó en el espíritu de los dichosos oyentes de Leipzig durante todas las fiestas navideñas.

4. Aria El alegre saltar de Juan Ya Te reconoció, mi Jesús. Puesto que un brazo de la fe te sostiene, Mi corazón desde el mundo A tu pesebre llegarse ardientemente desea.

5. Recitativo ¿Y cómo te contempla en Tu pesebre? El suspira, mi corazón: con tremulantes y casi cerrados labios Ofrece su presente con gratitud. Dios, quien infinito era Acepta la servidumbre y la pobreza. Y puesto que eso ha hecho por nosotros, Que se escuche junto con los coros de los ángeles Un alborozado cántico de alabanza y gratitud. 6. Coral

A Cristo hemos de alabar BWV 121 Alabanza, honor y gracias Te sean exclamados, Cristo, de la pura doncella nacido, Junto con el Padre y el Espíritu Santo Desde ahora por toda la eternidad.

1. Coro A Cristo hemos de alabar El Hijo de María, la virgen pura, Mientras el amado sol luzca Hasta los confines del mundo.

A Cristo hemos de alabar BWV 121 Génesis: para el 26 de diciembre de 1724 Destino: 2° día de Navidad Texto: Inspirado en el cántico de igual comienzo de Martín Lutero (1524, según el himno “A solis ortus cardine”). Reproducción literal: estrofas 1 y 8 (movimientos 1 y 6); reescritas (autor desconocido): estrofas 2 a 7 (movimientos 2 a 5). Ediciones completas: BG 26: 3 – NBA I/3

2. Aria ¡Oh Tu, de Dios ensalzada criatura, No comprendas, no, no, tan sólo admira: Dios por la carne salvar la carne quiere. Cuán grande es el Creador de todas las cosas, 72


Recitativo N° 5, Bach insiste en el “alborozado cántico” llevando a alturas sublimes la voz de soprano con un trítono arpegiado. En el coral conclusivo, Bach soluciona con un recurso estupendo el problema de armonizar un cántico que aún deja entrever los modos de iglesia y la línea melódica libre del antiguo himno. Sobre todo en los últimos cinco compases, el compositor despliega todos los medios artísticos que posee forzando las voces, aplicando un refinado contrapunto y audaces armonías. Y no es para menos porque su intención es musicalizar el concepto de “eternidad”.

Martín Lutero la tradujo la Biblia al alemán con la intención de que el pueblo la entendiese, pero no dejó de apreciar el latín de la iglesia “católica” (es decir, universal) como un vehículo de acercamiento entre los pueblos. Los servicios divinos luteranos que se celebraban el Leipzig no estaban exentos de modo alguno de elementos de la liturgia latina, como lo revela el hecho de que Johann Sebastian Bach musicalizara varias obras de ese género (véase al respecto “Música litúrgica en latín”, vols. 71 y 72). Otra cosa que Lutero admiraba del latín era la música asociada a esa lengua, los antiguos himnos religiosos, algunos de los cuales vertió al alemán, como “Veni creator Spiritus” de Hrabanus Maurus. Desconocemos lo que le atraía concretamente de esos himnos. En el caso de “A solis ortus cardine” pudiera ser el refinado recurso literario con el que alababa a Cristo el clérigo Coelius Sedulius, que vivió en el siglo V de nuestra era: cada una de las estrofas se inicia con letras ordenadas según el alfabeto. Se trata, pues, de un acróstico.

El niñito recién nacido BWV 122

1. Coro El niñito recién nacido Jesusito amado del corazón Un nuevo año trae Al elegido rebaño de los cristianos.

Es también curiosamente arcaica la impresión que produce el comienzo de esta cantata navideña inspirada en el coral que Lutero tradujo al alemán. El coro irrumpe sin introducción instrumental, pero acompañado en cambio por trompetas colla parte. La soprano va entonando la melodía verso a verso mientras que las voces inferiores que han preludiado las entradas le hacen el contrapunto con una temática cuyos motivos están ligados al cantus firmus. El bajo continuo se funde con el bajo vocal de modo que la textura real a cuatro voces no se sobrepasa en ningún momento pese a lo abundante de la instrumentación. La tonalidad varía entre la dórica y la frigia, subrayando el anticuado estilo de este movimiento. En la parte intermedia del aria siguiente, plena de coloraturas (N° 2), Bach resalta la frase “cuán grande” con un intervalo de sexta, “desdeñado y pequeño”, conduciendo la voz hacia lo hondo y “salvado de la perdición”, con melismas ascendentes. El Recitativo N° 3 describe el milagro de Cristo hecho Hombre; Bach lo enfatiza con un audaz giro armónico en la cadencia final.

2. Aria ¡Oh hombres, que día a día pecáis, Debéis ser la alegría de los ángeles. Sus festivos clamores De que Dios con vosotros se ha reconciliado El dulce consuelo os traen.

3. Recitativo Los ángeles quienes antes De vosotros como de malditos rehuían El aire llenan con su alto coro Y de vuestra salvación se alegran. Dios que del paraíso a vosotros De la angelical comunidad os apartó De nuevo en la tierra os deja Por su presencia que a la beatitud perfecta accedáis: Así pues agradeced de todo corazón Por el deseado momento de la nueva alianza.

4. Terceto con Coral

El sermón musical que el autor desconocido re-escribió a partir del texto del coral al ser compuesta la cantata cambia esta vez la perspectiva: el hombre acude para anunciar “Mi corazón desde el mundo a tu pesebre llegarse ardientemente desea”. Un aria alegre y danzarina pinta el estado de ánimo, acentuando a la vez “el alegre saltar ” de Juan Bautista en el vientre de su madre Elisabet, tal como figura en San Lucas (1, 44). En el

Se ha reconciliado Dios y es nuestro amigo, ¡Oh bienaventurados de nosotros que en El creemos! ¿Qué podrá hacernos el enemigo malo? Su ferocidad no podrá quitarnos nuestro consuelo; 73


A pesar del diablo y las puertas del infierno Su cólera de poco le valdrá, Puesto que Jesús nuestro guarda es. Dios con nosotros es y protegernos quiere.

Bach atraviesa su apogeo como compositor de este género musical. El cantus firmus de esta canción tan popular en los tiempos bachianos que versa en torno a la Navidad y al Año Nuevo se deja escuchar cuatro veces en total a lo largo de los seis movimientos. En el coro inicial, desde luego, y en el coral conclusivo, en ambos casos con la melodía en la voz de soprano. Y, además, en el Recitativo N° 3, en el que un pasaje para flauta dulce entona la melodía de forma puramente instrumental. En el consiguiente Terceto N° 4 entran en acción finalmente las cuerdas y el contralto entonando la letra y la melodía del coral entre el soprano y el tenor.

5. Recitativo Es éste un día que el Señor mismo ha establecido En el cual a Su Hijo al mundo ha traído. ¡Oh bendito momento el que ahora se cumple! ¡Oh bendito esperar el que ahora se satisface! ¡Oh fe que su fin ve! ¡Oh amor que Dios a Sí acerca! ¡Oh alegría que tras el desconsuelo llega Y a Dios de los labios el sacrificio lleva!

En la música de esta cantata llama la atención el esmerado tratamiento que prodiga Bach a la instrumentación y a la forma interior de los grandes movimientos. En el coro inaugural, Bach añade tres oboes a las cuerdas. Los instrumentos empiezan por tocar un movimiento independiente en el que el coral se va desarrollando verso por verso. Ejecutada también verso por verso, la música de las voces inferiores se apartan más y más del cantus firmus. Ocurre otro tanto con el material de los instrumentos que abandonan la temática presentada al comienzo y acaban por fundirse con las voces cantadas.

6. Coral Trae el justo año de júbilo, ¿Por qué hemos pues de estar tristes? ¡Animaros, que el tiempo de los cánticos es, Que Jesús todo dolor acaba.

El niñito recién nacido BWV 122 Génesis: para el 31 de diciembre de 1724 Destino: el domingo posterior a la Navidad Texto: según la canción de igual comienzo compuesta por Cyriakus Schneegaß (1597). Reproducción literal: estrofas 1 y 4 (movimientos 1 y 6) y 3 (dentro del movimiento 4). Re-escritas o ampliadas (autor desconocido): estrofas 2 a 4 (movimientos 2 a 5). Ediciones completas: BG 26: 23 – NBA I/3

El Aria que sigue, escrita para el bajo, transcurre acompañada sólo por el continuo; la pieza es de carácter un tanto inquieto y se asemeja a una invocación de la “Vox Christi” al arrepentimiento de los pecadores. Es interesante observar la manera en que Bach adorna con coloraturas frases como “que día a día pecáis” y “alegría” o “sus festivos clamores”, pero separándolas de acuerdo a las circunstancias en un universo de tonalidad mayor y otro de tonalidad menor.

Las cantatas reunidas en este CD se compusieron y presentaron en el transcurso de un mes, por lo que dan una idea muy completa de la cantidad de trabajo que afrontaba Johann Sebastian Bach durante la temporada navideña con sus numerosos feriados y domingos de por medio. Cabe señalar que del 31 de diciembre de 1724 al 2 de febrero de 1725 se compusieron e interpretaron otras obras más, a saber: “Sea Jesús alabado” BWV 41, ejecutada el 1 de enero de 1725, apenas un día después de la BWV 122 (v. EDITION BACHAKADEMIE vol. 14); “Oh Dios, qué dolor de corazón” BWV 3 (Vol. 1), el 14 de enero; “Cuanto mi Dios quiere en todo momento sucede” BWV 111 (vol. 35), el 21 de enero y, al domingo siguiente, “En el corazón y la mente de Dios” BWV 92 (vol. 29). Estamos en pleno año de las cantatas corales;

Las flautas dulces son por su timbre y tesitura las voces más agudas de la orquesta. Se diría por lo tanto que la música del recitativo siguiente, con el cantus firmus a cargo de dichos instrumentos, está inspirada en la alegoría de los ángeles que parecen “llenar el aire con su alto coro”. La pieza subsiguiente es una sutil referencia a este movimiento y al anterior. El Aria N° 2 para bajo, que se inaugura con la idea del hombre y sus pecados cotidianos, y el Recitativo N° 3 para soprano, con su cita de los ángeles, configuran dos planos entre los cuales hace falta un elemento mediador. El Terceto N° 4 asume ese papel por su carácter dialogal. El diálogo se entabla entre dos cantantes y entre diferentes niveles textuales y musicales, cobrando intensidad dialéctica y perdiéndola 74


Pues hasta ahora no Te he confesado justamente. Aunque la boca y los labios juntos Señor y Padre Te nombren, Mi corazón se a apartado de Ti. ¡Con la vida te he negado! ¿Cómo podrás dar buen testimonio de mí? Cuando Jesús con Tu Espíritu y bautizo Me libró de mis miserias Verdaderamente Te prometí firme fidelidad por siempre; ¡Ay, ay! La alianza del bautismo quebrada está. ¡Me arrepiento de la infidelidad! ¡Ay, Dios, ten piedad, Ay, haz que yo con permanente fidelidad Constantemente renueve en la fe la alianza de la Gracia!

otra vez en la armonía que nos habla de la conciliación con Dios. Es así como en el Recitativo final (N° 5), el bajo con acompañamiento de cuerdas puede evocar nuevamente la Vox Christi para proclamar su alegría y satisfacción ilimitadas.

Preparad los caminos, preparad el sendero BWV 132

1. Aria ¡Preparad los caminos, preparad el sendero! ¡Preparad los caminos Y construid las vías En fe y vida Al Altísimo, El Mesías llega!

5. Aria 2. Recitativo

¡Miembros de Cristo, ay, considerad Lo que el Salvador os ha dado Por medio de la pura inmersión del bautismo! Por medio de la fuente de agua y de sangre Vuestras vestimentas se purifican, Vuestras vestimentas ensuciadas por el pecado. En tanto nueva indumentaria Cristo nos dio Roja púrpura y blanca seda, Este es el estado de los cristianos.

Si quieres nombrarte hijo de Dios y hermano de Cristo, El corazón y la boca al Salvador han de confesar. ¡Sí, hombre, toda tu vida Ha de manifestar la fe! ¡Para que la Palabra y la doctrina de Cristo También por medio de tu sangre confirmada sea, Date a ello de fervorosamente! Pues ésta es la corona y el honor de los cristianos. ¡Y tu, mi corazón, prepara Hoy aún El camino de la fe al Señor Y allánale los collados y altozanos Que ante El se hallen! ¡Arroja las pesadas piedras del pecado, Acepta a tu Salvador, Para que El contigo en la fe uno sea!

6. Coral Mortifícanos por Tu bondad, Despiértanos por Tu Gracia; Al viejo hombre le duele Que el nuevo hombre viva Aquí, en esta misma tierra, El tener el sentido y los anhelos Y los pensamientos puestos en Ti.

Preparad los caminos, preparad el sendero BWV 132

3. Aria

Génesis: para el 22 de diciembre de 1715 Destino: 4° domingo de Adviento Texto: Salomo Franck 1715. 6° movimiento: estrofa 5 del cántico “Jesucristo, único hijo de Dios” por Elisabeth Creutziger (1524). Ediciones completas: BG 28: 35 – NBA I/1: 101

¿Quién eres tú? Pregunta tu conciencia, Entonces, sin engaño, Oh tu, oh hombre, falso o fiel, Habrás de oír tu justo juicio, ¿Quién eres tú? Pregunta la ley, Entonces se te dirá quién eres tú, Un hijo de la ira en las redes de Satán, Un falso e hipócrita cristiano.

Bach abandonó la ciudad de Mühlhausen en junio de 1708 para ponerse a las órdenes de los duques de Weimar. En esa corte tan propicia a las artes escribió muchas de sus obras para órgano y en su condición de “músico de cámara” descubrió para sí el

4. Recitativo A Ti, Dios mío, libremente confesarte quiero, 75


actitud farisea. Subrayan la urgencia de esta cuestión existencial la figura “suspirante” del continuo (tres semicorcheas que suben y bajan más una corchea que desciende una octava) que Bach y otros compositores solían emplear sobre todo en la música para órgano. Esporádicamente asoma desde esa figura el violonchelo solista y la voz cantante se interpone entre este instrumento y el bajo continuo o se deja apoyar por aquélla con intensidad aún mayor. Los movimientos que siguen consisten en un recitativo, cuyo acompañamiento de cuerdas le confiere un aire de gravedad, y en un aria concertante. La parte del violín solista trae reminiscencias de la música cortesana, despertando asociaciones con la imagen de “Roja púrpura y blanca seda” mientras que el contralto parece interpretar más bien el pasaje meditativo del libreto. Este sugestivo contraste otorga a la pieza una gran tensión en la intimidad de una formación instrumental poco numerosa.

moderno molde formal del concierto. En 1714, al ser nombrado Maestro de Conciertos, asumió el compromiso adicional de componer una cantata de iglesia por mes, lo que volvió a acercar a Bach a su objetivo de instaurar una “música litúrgica regularizada”, propósito que había fracasado en la ciudad de Mühlhausen, consumida por un devastador incendio. La oportunidad de colaborar en Weimar con Salomo Franck, el poeta de la corte, fue ciertamente un incentivo para Bach; en cualquier caso, los libretos de la mayoría de las cantatas bachianas escritas en Weimar proceden de este poeta. Bach se trasladó seguidamente a Cöthen. Allí, en la reformada corte anhaltina, el Maestro de Capilla, tenía apenas dos ocasiones al año de presentar sus cantatas de iglesia: el 10 de diciembre -cumpleaños del príncipe- y la día de a˜no neuvo. Como lo formulara Martin Petzoldt, Bach necesitaba “un entorno confesional propio” (Die Welt..., Band 1, S. 137) y halló por lo visto en la Iglesia luterana Agnus. Fue allí probablemente donde volvió a presentar sus cantatas de Weimar, entre ellas las cantatas de Adviento “Preparad los caminos, preparad el sendero”, fechada en 1715 según consta en la partitura autógrafa. Años más tarde, en su etapa postrera de Leipzig, Bach no hallaría más aplicación para composiciones como ésta, ya que en esa ciudad no se solía ejecutar ese género de música en los servicios divinos de los domingos de Adviento. Alemania era ya por entonces un país fraccionado en un sinfín de minúsculos principados, cada cual con sus usos y costumbres.

El coral conclusivo no ha llegado a la posteridad sino en el libreto de Salomo Franck. Que Bach hubiese renunciado a vocalizarlo parece improbable. Alfred Dürr supone más bien que este movimiento debió ser “un ‘Choral in simplice stylo’ que Bach anotó en una hoja suelta ya que los pliegos de la partitura estaban repletos, y que esa hoja se perdió junto con las voces de la cantata.” (Die Kantaten, p. 116). En esta grabación se ha optado por interpretar el movimiento de la cantata BWV 164 “Vosotros, que os decís de Cristo” que pertenece al mismo cántico.

Me regocijo en Ti BWV 133

El libreto se ciñe evidentemente a las lecturas del día. El movimiento inicial parafrasea la promesa del Redentor según Isaías 40, 3 – 4; Bach confirió un carácter ligero y concertante al dueto soprano / oboe solista; las coloraturas y el carácter ascendente reproducen el texto que es enfatizado a modo de señal por la exclamación “¡El Mesías llega!”. El recitativo siguiente se alterna varias veces con pasajes ariosi que ponen de relieve los textos que musicalizan. Bach pone al final un esmero extraordinario en reproducir palabras como “altozanos”, “que ante ti se hallen” y “las pesadas piedras del pecado”; el canon del bajo continuo junto con la voz cantante ilustran con inefable claridad la frase “para que Él contigo en la fe uno sea” haciendo alusión al cristiano.

1. Coro Me regocijo en Ti Y te doy la bienvenida, ¡Mi querido Niño Jesús! Tú te has propuesto Ser mi pequeño hermano. ¡Oh, qué sonido dulce! ¡Qué bondadoso es el aspecto Del gran Hijo de Dios!

2. Aria ¡Ten confianza! Un cuerpo santo Abarca la esencia incomprensible del Altísimo. Yo he visto a Dios cara a cara ¡Qué bueno lo que me ha sucedido! ¡Ah! mi alma debe sanar.

El que entona el aria siguiente bien podría ser Jesucristo, ¿o será el Juan Bautista de quien habla del Evangelio? Sea quien fuere se dirige sin rodeos al oyente y lo confronta con su 76


3. Recitativo

de esta cantata coral. Presumiblemente, Bach había oído la música o leído su partitura anteriormente y le gustó tanto que la anotó en un pentagrama que quedaba libre en la primera página de la partitura de un “Sanctus” en el que estaba trabajando en ese momento (Diciembre de 1724). Se trataba concretamente del “Sanctus” a seis voces que fue introducido más tarde en la Misa en Si menor, y que Bach, al igual que las cantatas, también interpretó en el oficio religioso de la celebración de Navidad de 1724. El texto de la cantata contiene varias alusiones a versículos del Antiguo Testamento así como alocuciones directas a los fieles que están escuchando. Estos pasajes transforman el texto coral, más bien contemplativo, en un texto predicativo, lo cual parece ser que estimulaba más al compositor a la hora de ponerle música.

¡Un Adán puede, lleno de temor, Esconderse del rostro de Dios en el paraíso! Pero el propio Altísimo Dios viene hacia nosotros: Y por ello mi corazón no se aterra; Conoce su piadosa disposición Proveniente de su bondad infinita. Se vuelve un pequeño Niño Y se llama mi Jesús. 4. Aria Qué dulce suenan en los oídos Estas palabras: Jesús ha nacido. ¡Cómo penetran en el corazón! Quién no comprenda el nombre de Jesús Y no lo atraviese el corazón, Debe ser una dura roca.

La música del coro inicial se concentra desde el primer compás en el tema principal de este texto: la alegría. Un motivo en semicorcheas, con notas cambiantes y negras que se repiten, construyen un brioso tema que se va desarrollando con variaciones y secuencias, y que sirve de base instrumental a todo el movimiento. El coro canta párrafo por párrafo una frase a cuatro voces en principio sencilla. Bach intensifica las tres últimas líneas con repeticiones de polifonía libre y efectos de eco que aumentan la sensación de concierto de toda la obra. La siguiente aria, para contralto, en una interesante tensión respecto al carácter sonoro de los oboes d’amore, comienza con un motivo en forma de aviso interpretado por la voz principal. Los oboes tocan en intervalos bien de terceras o de sextas, o imitando una polifonía. Más adelante, cuando la voz principal da expresividad a la palabra “consolado” mediante coloraturas largas, los vientos ayudan a recordar el motivo de aviso; en el texto “lo bueno que me ha ocurrido”, la voz principal vuelve a encargarse de la figura de acompañamiento con la que el Continuo había apoyado este motivo al principio – un movimiento, en suma, de gran solidez musical y del mayor refinamiento.

5. Recitativo ¡Adelante! El miedo y el dolor ante la muerte, No afectan mi corazón consolado. Si desde el cielo desea Llegar hasta la tierra, También se acordará de mi, En mi sepulcro. Quien reconozca en verdad a Jesús, No morirá cuando muera, Apenas nombre a Jesús.

6. Coral ¡Adelante! Así yo deseo, Sostenerme en Ti, oh Jesús, Aunque el mundo Se parta en mil pedazos. Oh, Jesús, sólo por Ti, Solamente vivo por Ti, En Ti, sólo en Ti, Mi Jesús, yo me dormiré.

Me regocijo en Ti BWV 133 Génesis: para el 27 de Diciembre de 1724 Destino: tercer día de Navidad Texto: según la canción de igual comienzo de Caspar Ziegler (1697). Reproducción literal: estrofas 1 y 4 (movimientos 1 y 6); reescritas (autor desconocido): estrofas 2 y 3 (movimientos 2 a 5). Ediciones completas: BG 28: 53 – NBA I/3

En el siguiente recitativo aparecen cuatro líneas del texto coral, que Bach marca con pasajes intercalados en arioso y asonancias en la melodía. El segundo recitativo de esta cantata (nº 5) transcurre también de forma similar. El texto “Qué hermoso suena en mis oídos”, con el que comienza la aria nº 4, debe ser por fuerza un desafío para todo compositor; Bach encuentra la solución con una limpia frase de cuerdas, en la que domina el primer violín, con una figura descendente repetida a continuación por la voz principal. Más tarde se produce una réplica entre el

La melodía coral que sirve de base a esta cantata era nueva en tiempos de Bach. Tanto es así que no fue publicada hasta 1738, esto es, catorce años después de la composición 77


derecha de mi Justicia.

violín, que oscila en figuras de barriolage, y el bajo, que insiste en mantener la misma nota. Lo primero que llama aquí la atención, igualmente por su repetición constante, es un motivo de notas descendentes – quizás para explicar el doble movimiento de arriba hacia abajo: la llegada al mundo de Jesús, y la penetración de su mensaje en el corazón de los fieles. Pero en el momento en que este texto es cantado por primera vez en soprano, toda la escena se paraliza por un momento, y se oye al bajo continuo, con un movimiento descendente reforzado y cortante, penetrar “dentro del corazón”. La parte central de este aria, por el contrario, llama la atención por reducir sus recursos musicales a sólo tres voces (soprano, primer violín, segundo violín, y viola en lugar de contrabajo), así como por su modificación en un compás de tres por cuatro. La intensificación que produce sirve para llamar la atención sobre la importancia del texto. Y si la dirección de las voces de la coral final sirven o no para explicar una vez más el texto, eso pertenece ya a los secretos de la técnica de fraseado de Bach. En cualquier caso, las voces de bajo y tenor se encuentran en una misma nota en el texto “yo completamente solo”.

4. Recitativo Tú me hablas, amado Dios, para la paz de mi alma, Para mi consuelo en el sufrimiento. ¡Ay, mas mis miserias De día en día aumentan, Pues tantos son mis enemigos Que a mi vida apuntan Con el arco tenso Y sus flechas me arrojan para perderme De modo que me matarán. ¡Dios, mi necesidad conoces, El mundo entero me es un infierno de martirios, ¡Auxilia mi auxiliador, auxíliame! ¡Salva mi alma!

5. Coral

Mira, amado Dios, cómo mis enemigos BWV 153

Y por más que todos los diablos Quieran oponérsete Sin duda alguna Dios no te abandonará; Cuanto El se propone Y su voluntad es Al fin sucederá Según Su propósito y meta.

1. Coral

6. Aria

¡Mira, amado Dios, cómo mis enemigos - Pues que constantemente lucho Son tan astutos y poderosos Que fácilmente me confunden! Señor, si Tu gracia no me asiste El diablo, la carne y el mundo Pronto a la desdicha arrastrarme pueden.

¡Precipitaos, precipitaos tiempos tormentosos, Batiros, raudales, contra mí! Golpeadme Llamas de la adversidad, Turbad, enemigos, mi paz, Que Dios para consuelo me dice: Tu muralla y Salvador soy.

2. Recitativo

7. Recitativo

¡Mi amado Dios, apiádate, Ay, ayúdame, ayúdame, miserable de mí! Aquí no vivo sino entre leones y dragones Que con ira y maldad quieren

¡Consuélate! Corazón mío, ¡Tu dolor resignado sufre, No dejes que tu cruz del todo te oprima! Dios en el tiempo justo Te consolará; Su amado Hijo, Tu Jesús, aún de joven edad Mayor calamidad hubo de soportar, ¡Pues que a El el iracundo de Herodes A la extrema opresión de la muerte Con asesino gesto de su puño condenó! ¡Apenas a la tierra llegado Ya hubo de ser desterrado! Así pues con Jesús consuélate Y firmemente cree:

En poco tiempo Conmigo acabar.

3. Arioso No temas, que contigo estoy. No cedas, yo soy tu Dios; yo te fortalezco, yo te ayudo también con la mano 78


(vol. 20), la presente contiene numerosas estrofas de coral, circunstancia que ha llevado a Alfred Dürr a suponer que se trata de un mismo letrista. Ese día se dio lectura a la historia de la huida a Egipto (San Mateo 2, 1323). El libreto se vale de este argumento para mencionar los numerosos enemigos y peligros que acechan al cristiano de modo figurado o directo: leones y dragones (2° mov.), el mundo entero como un infierno de martirios (4° movimiento), todos los diablos (5° mov.), tiempos tormentosos, llamas de la adversidad (6° mov.), la carne y los huesos (9° mov.) así como el iracundo de Herodes (7° mov.), todo ello muy ceñido al Evangelio.

A quien aquí con Cristo sufre El en el Reino de los Cielos contentará.

8. Aria Si he de llevar una vida Bajo la cruz y la aflicción, Estas en el cielo concluirán. Allí la pura alegría es, Pues mi Jesús el dolor convierte En dicha y eterno gozo.

9. Coral Pues que aún vivo, quiero Llevar la cruz siguiéndote; Dios mío para eso prepárame A la cruz siempre para bien servir.

Fuera de los movimientos de coral, son sobre todo los tres movimientos ariosi los que ofrecen una salida de este dilema humano. En el Arioso N° 3 es “No temas”, la conocida frase de Isaías, que Bach pone en boca de “Vox Christi”, es decir, el bajo (Bach musicalizó este texto también en relación con el motete BWV 228, vol. 69). El aria para tenor (N° 6) formula con ímpetu los tiempos tormentosos para serenarse a continuación con las consoladoras palabras divinas. Preparada por el Recitativo precedente (N° 7), el aria para soprano (N° 8) se refiere a la cruz y a la aflicción, que son en última instancia el origen de la dicha y el gozo eterno. Este movimiento acusa la factura típicamente bachiana y comprensiva de inmediato: el relato de la propia vida se basa en una coloratura que no conduce más allá de la nota inicial. No es sino la idea del cielo la que logra elevarse hacia las alturas musicales antes de que “la pura alegría” dé la señal para trocar la aflicción en gozo eterno pasando del firme compás de cuatro por cuatro a uno ligero de tres por cuatro.

Haz que mi deber bien cumpla, Que termine bien mi carrera, Ayúdame a disciplinar la carne y los huesos Y del pecado y la vergüenza protégeme. Mantén mi corazón en la fe pura, Que sólo a Ti viva y muera, Jesús, consuelo mío, mi anhelo escucha, ¡Oh mi Salvador, si junto a Ti estuviera!

Mira, amado Dios, cómo mis enemigos BWV 153 Génesis: para el 2 de enero de 1724 Destino: primer domingo después de Año Nuevo Texto: autor desconocido. 1° mov.: estrofa 1 del canto de igual inicio de David Denicke (1646). 3° mov.: Isaías 14, 10. 5° mov.: estrofa 5 del canto “Ordena tus rumbos” de Paul Gerhardt (1653). 9° mov.: estrofas 16 a 18 del canto “Oh, Dios, que dolor de corazón” de Martin Moller (1587). Ediciones completas: BG 32: 43 – NBA I/4: 201

Cantad al Señor una nueva canción BWV 190

1. Coro ¡Cantad al Señor una nueva canción! ¡La comunidad de los santos alabarlo debe! ¡Alabadlo con timbales y danzas, con instrumentos de cuerda y flautas! ¡Señor Dios, a Ti Te alabamos! ¡Todo lo que tenga aliento al Señor alabe! ¡Señor Dios, a Ti Te damos gracias! ¡Aleluya!

Esta cantata tiene una letra muy rica y de una instrumentación espartana. En contraste con la composición antes comentada, en esta sí que vale el argumento de los músicos agobiados de trabajo en la temporada navideña: desde el 25 de diciembre habían tenido que ejecutar cuatro cantatas, entre ellas tres recién compuestas, además del Magnificat BWV 243a, y del Sanctus BWV 238 (v. vol. 72), aparte de los ensayos y de dos audiciones por cada pieza. Un programa agotador. A semejanza de las cantatas “Para esto vino el hijo de Dios” BWV 40 (vol. 13) y “Mirad qué amor el Padre nos mostró” BWV 64 79


2. Coral y recitativo

Jesús mi alegría es, A Jesús unirme quiero, Jesús por su sangre me asiste, Jesús mi fin en bien convierte.

Señor Dios, a Ti Te alabamos! Bajo Para que en este Año Nuevo Felicidad y bendiciones nos concedas Y por Gracia en nosotros pienses. Señor Dios, a Ti Te damos gracias, Tenor Porque Tu bondad En la pasada temporada Al país todo y a nuestra ciudad amada De las luchas has protegido, de la pestilencia y la guerra. Señor Dios, a Ti Te alabamos, Alto Pues que Tu fidelidad paternal Ningún límite conoce, Y cada mañana para nosotros se renueva. Por eso juntamos, Misericordioso Señor Humildemente nuestras manos Y toda la vida De boca y corazón Te damos gracias y alabamos. ¡Señor Dios, a Ti Te damos gracias!

6. Recitativo Jesús conceda ahora Que con el Nuevo Año también su ungido viva; Ambos bendiga, tronco y rama, Que su alegría hasta las nubes se alce. Bendiga Jesús la iglesia y la escuela, Bendiga a todos los fieles maestros, Bendiga a quienes su Palabra escuchan; Bendiga al conceso y a la sede del juez; Derrame en toda casa De nuestra ciudad Su Gracia. Concédanos que nuevamente La paz y la fidelidad En nuestros límites la mano se den, Que todo este año en bendición vivamos.

7. Coral Déjanos el año concluir Con alabanzas al nombre Tuyo, Que cantando lo entonemos En la iglesia de los cristianos; Si la nuestra vida prolongar quieres Por Tu omnipotente mano, Conserva a tus amados cristianos Y a nuestra patria. A nosotros Tu bendición envía, Concede la paz por doquier; Concede a todo el país Tu Palabra de bendiciones. ¡Escarnece a los hipócritas Aquí y por doquier!

3. Aria Alaba, Sión, a tu Dios, Alaba a tu Señor con alegría, ¡Arriba! Confiesa la Gloria De Quien en Su santuario De ti como Pastor tuyo En los verdes prados cuida.

4. Recitativo Desea el mundo Cuanto la carne gusta; Sólo una cosa al Señor pido,

Cantad al Señor una nueva canción BWV 190

Una cosa que bien querría, Que Jesús, mi alegría, Mi amado pastor, mi consuelo y salud Y del alma mía la parte mejor A mí como a corderillo de sus prados También este año me proteja Y de sus brazos no me deje. Su buen Espíritu, Que el camino de la vida me muestra, Por lo llano me guíe y conduzca, Y que este año en nombre de Jesús comience.

Génesis: para el 1 de enero de 1724 Destino: día de Año Nuevo Texto: poeta desconocido. Primer movimiento: salmo 149, 1; 150, 4 y 6; además, los versos 1 y 2 del cántico “Señor Dios, te alabamos” de Martín Lutero (1529, adaptación del Te Deum latino de la antigua iglesia). Los dos mismos versos también dentro del segundo movimiento. Séptimo movimiento: segunda estrofa del cántico “Jesús, alabado seas” de Johann Hermann (1593). Ediciones completas: BG 37: 229 – NBA I/4: 3

5. Aria (dueto T, B) De esta cantata se han conservado: las cuatro voces cantadas y las voces de violín de los dos primeros movimientos, además de la

Jesús mi todo ha de ser, Jesús mi principio ha de permanecer, 80


[Album coral, vol. 81]). Del mismo modo divide también el recitativo número 2 que, adaptado a una cantata de Año Nuevo, implora bendición y felicidad para el país y sus habitantes. Aquí tiene el coral un efecto de letanía en contraste y respuesta a una humilde oración. Bach reviste el cántico de alabanza del aria número 3 con unos tonos distendidos y de danza que se articulan con efecto de eco. El recitativo siguiente combina certeramente las ideas generales sobre la festividad de Año Nuevo con la lectura bíblica del día. Bach subraya los últimos versos en forma de arioso, del mismo modo que el acompañamiento de instrumentos de cuerda del recitativo de tenor número 3 contribuye a resaltar su importancia. En el coral final las trompetas exaltan con briosos trinos festivos las terminaciones de cada verso. Con esta fortaleza y solidez recibían el año nuevo de buen grado sin duda los habitantes de Leipzig, iniciándolo con verdadera euforia. La nueva interpretación de la cantata con motivo del II Centenario de la Confesión de Ausburgo (en un texto modificado Picander en el año 1730) podría suscitar los mismos sentimiento en la luterana ciudad de Leipzig.

partitura autógrafa de los movimientos tercero al séptimo, así como la cubierta de las voces originales. En ella constan los instrumentos para los que Bach escribió esta cantata: instrumentos de cuerda, tres trompetas, timbales, tres oboes, fagot y continuo (violoncelo, violón e instrumento de teclado). El año 1948 Walter Reinhart aportó este material recomponiéndolo y dejando los dos primeros movimientos en estado interpretable. De todos modos, para la presente grabación se ha recurrido a un intento de reconstrucción más reciente llevado a cabo por Olivier Alain. A este organista, compositor y musicólogo francés debe también el mundo de la música el descubrimiento en 1975 del ejemplar manuscrito de Bach que contiene las Variaciones de Goldberg y sobre el que Bach había escrito las notas de los catorce cánones BWV 1087 (EDITION BACHAKADEMIE vol. 133). “Al parecer, el coro de entrada debió haber sido una de las creaciones más grandiosas de Bach”, opina Alain. Gracias a “la presencia de las cuatro voces corales completas, además de los elementos temáticos que podían detectarse en ellas y en las voces para violín ... pudo reconstruirse el estribillo mediante la inserción de los motivos en su alternancia acústica”. Una de las tareas más problemáticas fue la de “descubrir un bajo general que debía tomar una configuración lo más ‚bachiana’ que fuera posible”.

T RADICIÓN , T RANSFORMACIÓN , A CTUALIDAD Grabación completa de Helmuth Rillings de las cantatas de iglesia de Johann Sebastian Bach

Esta cantata nació para la fiesta de Año Nuevo de 1724 y es por lo tanto la primera cantata de las que compuso Bach para Año Nuevo en Leipzig. Ese día se leía el Evangelio de la Circuncisión y de la imposición del nombre de Jesús (Lc. 2, 21). A ello se refiere la cantata únicamente en el quinto movimiento. En el dueto del tenor y el bajo se menciona el nombre de Jesús al comienzo de cada verso, lo mismo que en el coral con que concluye la cuarta parte del Oratorio de Navidad destinado al mismo día BWV 248 (vol. 76).

El año de 1970 comenzaron Helmuth Rilling y su grupo musical la grabación de discos de algunas cantatas poco conocidas de Johann Sebastian Bach. Esta actividad, que en sus inicios habría cabido denominar de esporádica, se convirtió en nada menos que la primera y hasta ahora única versión grabada completa de las cantatas de Bach. El trabajo concluyó el año 1985, precisamente la víspera del 300 aniversario del nacimiento de Bach. La labor artística de Helmuth Rillings y la obra editorial de la Hänssler fueron premiadas en su tiempo con el „Grand Prix du Disque“. En un escrito acerca de este proyecto, describió entonces Rilling la experiencia de acometer semejante labor: „Lo que más me impresionó fue que, de entre las cantatas de los años iniciales, pasando por las obras de la época de Weimar compuestas en intervalos de cuatro semanas, hasta las cantatas de los primeros años del cargo ejercido por Bach en Leipzig, compuestas prácticamente de domingo a domingo, y hasta las posteriores obras tardías creadas en más amplios

Igual que el motete BWV 225 (vol. 69) escrito sobre el mismo texto, dispone Bach en tres partes el coro de entrada. A un movimiento festivo y concertante sigue una fuga coral aplicada a las palabras „Todo lo que tenga aliento al Señor alabe“, con un tema marcadamente declamatorio que se disgrega en diversas coloraciones. El final se forma con la aclamación de júbilo „Aleluya“ por la repetición abreviada de la parte inicial. Entre un apartado y tro coloca Bach, en lugar de una cesura, una conexión creciente que se corresponde con un verso del „Te Deum alemán“ (de este himno tenemos un movimiento de órgano y un movimiento coral, frutos de la pluma de Bach: BWV 328 y 725 81


dirigidas por Helmuth Rilling – toda un piedra angular en la historia de las grabaciones de discos. Para la disposición de cada una de las cantatas en los discos compactos se cuenta con varias posibilidades. La edición de la BACHAKADEMIE se ha propuesto, sobre todo, simplificar al oyente la búsqueda de cada una de las cantatas, razón por la que sigue el orden en que éstas se encuentran en el índice de las obras de Bach (BWV) de Wolfgang Schmieder.

intervalos de tiempo, ninguna se asemeja a cualquiera otra“. Rilling afirma que el contacto con este cosmos artístico ha sido el proceso de aprendizaje más importante en toda su vida musical. „Solo quien conozca las cantatas de Bach puede afirmar que verdaderamente conoce a Bach“. Simultáneamente, el fundador de la Academia Internacional de Bach de Stuttgart (Internationale Bachakademie Stuttgart) dirigía su mirada expectante al histórico lugar en que se ejecutaba la música: „las cantatas de iglesia de Bach... formaban parte del oficio divino de su tiempo, del que él mismo se sentía responsable. Tanto como los párrocos de palabra, expresábase Bach con su música acerca de los temas de los texto dominicales...“ Por este motivo no solamente le han ido en mucho a Rilling las grabaciones en disco de las cantatas de Bach, sino también, hasta el presente, las representaciones en vivo – tanto en las celebraciones eclesiásticas como en las salas de conciertos - así como invitar a los músicos de todo el mundo a que tomen contacto con esta música. La grabación completa de las cantatas de iglesia de Bach refleja también las transformaciones de los modos en que ha sido habitual ejecutarlas, lo cual viene a ser resultado tanto de las investigaciones como de la práctica. Sea como sea, Rilling ha tenido motivos bien razonables para no sumarse a la moda consistente en el empleo de los instrumentos llamados ”históricos”. A pesar del valiosisimo conocimiento de la „práctica ejecutoria histórica“, la reconstrucción de aspectos aislados de poco vale, en su opinión, a la hora de dejar que la música se dé a conocer en sí misma al oyente moderno y de mentalidad de todo punto diferente. Esta meta no deja de ser la meta por excelencia a conseguir, si bien la emoción, la dinámica, la articulación y la fraseología, la práctica del continuo y tantos y tanto elementos que manifiestan al afecto el sentido de la palabra pronunciada, han sufrido una evolución. En la misma medida vale lo dicho respecto de la técnica de la grabación, que, a lo largo de los años mediantes entre el espacio acústico integral y la transparencia auditiva de la música, ha seguido diferentes derroteros. La grabación completa es también por lo que concierne a los músicos ejecutantes - sobre todo por lo que concierne a los solistas vocales e instrumentales - la viva imagen de media generación europea dedicada a la tradición de los oratorios. A fin de documentar la tradición, la transformación y la permanente actualidad de esta música, en la EDICION de la BACHAKADEMIE se retoma sin modificaciones la grabación completa de las cantatas de Bach 82


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