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Vogel ohne Flügel

Vom Ringen mit Gott. Und vom Freisein trotz Multipler Sklerose

SerainaHintermann-Famos mitVeraSchindler-Wunderlich VogelohneFl gel www.fontis-verlag.com

SerainaHintermann-Famos

mitVeraSchindler-Wunderlich

VogelohneFl gel

VomRingenmitGott.

UndvomFreiseintrotz

MultiplerSklerose

MiteinemVorwort

vonRitaFamos

BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek

DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinder DeutschenNationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindim Internet ber www.dnb.deabrufbar.

DerFontis-Verlagwirdvon2021bis2024 vomSchweizerBundesamtf rKulturunterst tzt.

2023byFontis-VerlagBasel

DieBibelstellenwurden,soweitnichtandersangegeben, grçßtenteilsfolgender bersetzungentnommen:

DieBibelnachMartinLuthers bersetzung,revidiert2017, 2016DeutscheBibelgesellschaft,Stuttgart.

Umschlag:SpoonDesign,OlafJohannson,Langgçns

IllustrationenUmschlag:GroundPicture/Shutterstock.com

Umschlagfotos: byFamilieHintermann-Famos

FotosimBuchbyFamilieHintermann-Famos

Satz:InnoSetAG,JustinMessmer,Basel Druck:Finidr

GedrucktinderTschechischenRepublik

ISBN978-3-03848-268-0

Inhalt & VorwortvonRitaFamos......................11 & Einleitung:WarumichmeineGeschichteteilenmçchte 15 1Einstieg:MeineTage,meineN chte............. 17 & Wennichnichtschlafenkann..................19 & WiesiehteinnormalerTagbeimiraus?...........21 2R ckblick:MeineLebenszeitvorderErkrankung... 29 & Alsnochvielesmçglichschien.................31 KindheitundSchulzeit......................... 31 MeinWegmitGott–oder:GottesWegmitmir........ 33 VerliebtinElvisPresley......................... 34 WieElvisf rmichverblasste..................... 35 GottesGeschenkanmichinAmerika:Freude......... 36 Zur ckinderSchweiz:NeuegeistlicheHeimat........ 38 Studienzeit:EineWG ndertmeinLeben............. 39 TraumhochzeitundWunschkinder................. 40 SerainaHintermann,lic.phil.I,Einzel-,Familienu.Paartherapeutin;Logotherapeutin................ 41 3DieDiagnoseMultipleSkleroseunddieFolgen.... 43 & DerSchockundmeineerstenErfahrungenmit rzten unddemGesundheitswesen...................45 & MultipleSklerose–dieKrankheitder1000Gesichter48 & DerUmgangmitderKrankheitMS..............52 Kr mpfe, belkeitundUntergewicht............... 52 Schamgef hl................................ 53 Schlafprobleme............................... 54 5
ngsteimZusammenhangmitderMS............... 57 GlockengegendieAngst......................... 60 4EineneueSichtweise.......................... 63 & DieLogotherapie:dreiwichtigeWerte............65 1.SchçpferischeWerte.......................... 66 2.Erlebniswerte............................... 67 3.Einstellungswerte............................ 68 & DieunzerstçrbareSinnhaftigkeitdesLebens.......70 & Wasver ndertwerdenkann,wennnichtsmehr ver ndertwerdenkann........................73 & Exkurs:GedankenzuHiob.....................76 & HundertGr nde,dankbarzusein................78 & Exkurs:«IchpackemeinenRucksackundnehmemit…» (mitDanielHintermann)....................... 82 5HoffnungundEntt uschung.................... 89 & Hoffnung–KonstruktoderAbenteuer?...........91 & Entt uschung–Einladung,mitGottimGespr chzu bleiben....................................94 & WennGottnichtheilt–Aspekteeinesschwierigen Themas(mitDanielHintermann)................97 6MultipleSkleroseunddieanderen............... 101 & «DieFrauimRollstuhl»–vomZuhçren,Sehenund Verstehen..................................103 & Gemeinsamreiferwerden:LebenmitMSinEhe undFamilie.................................105 & Institutionen, rzteundMedikamente–einezwiesp ltigeSichtaufdasSchweizerGesundheitswesen (mitDanielHintermann)......................111 6
7Wege,W nsche,Widerstand................... 117 & VomRingenmitGottundvomWunsch,nichtmehr zuerwachen...............................119 & «DankbarkeitistderbesteFreunddesSelbstwertgef hls»(Prof.Dr.BoglarkaHadinger)............123 & Resilienz:GeschenkundEntscheidung (mitDanielHintermann)......................127 Seraina.................................... 127 Daniel..................................... 130 Nachklang & ImmernochkeineExpertin–einSchlusswort.....137 & NachwortvonCo-AutorinVeraSchindler-Wunderlich 139 & ZweiGedichte berSerainaHintermann-Famos vonVeraSchindler-Wunderlich ................. 141 «MittlereBr cke»............................. 142 «AktdesAchdoch»............................ 144 & Danksagung................................147 & Wasmirgeholfenhat:wichtigeFormulierungen undZitate.................................148 & Literaturverzeichnis..........................151 7

EinTraum:IchwarinmeinerHeimatLuzern,aberichkam anganzunbekanntenPl tzenvorbei,ganzgroßenPl tzen mitsehrvielenMenschen,undzumTeilwarendaauch großeKathedralenundKirchen.(…)Vielleichtstecktinmir auchdieseVielf ltigkeit,diesegroßen,nochzuentdeckendenPl tze!Ichmçchtesogernenochvielesentdecken,lernen.HabeichdieZeitdazu?

Tagebuch,28.Februar2002,kurznachderDiagnoseMS

Erneuthabeichgetr umt,dassichgehenkann!Undwenn ichimTraumgehe,dannbarfuß.IchkannbeimGehenauch DingeindieHandnehmen,zumBeispieleinenkleinenBlumentopfvomFenstersims,undanihrenPlatzr umen.Das Erwachenistdannwenigerschçn…

ZumTrauminderNachtvom28.aufden29.Juli2022

WartenisteinegroßeTat.

ChristophFriedrichBlumhardt

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DiesesBuchwidmeich…

& …Daniel,meinemgeliebtenMann, & meinendreiSçhnenJonathan,JeremiaundSamuel & undmeinenGroßkindernLouis,MaleaundTimael.

HerzlichenDank…

& …anPeterReber!Erhatmirgroßz gigundwarmherzigerlaubt, nichtnurseinzauberhaftesLiebeslied«EVogelohniFl gel»abzudrucken(unddie bersetzunginsHochdeutscheselbstgenehmigt),sondernerhatauchgr nesLichtdaf rgegeben,dass ichdiesenLiedtitelzumTiteldesvorliegendenBuchesmache.

SerainaHintermann-Famos,Mai2023

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Vorwort vonRitaFamos

AlsunsdieNachrichterreichte,meineSchw gerinseianMultiplerSklerose(MS)erkrankt,wardasf rdieganzeFamilieund dasUmfeldeinSchock.Nochbeunruhigenderwardieallm hlicheGewissheit,dassessichinihremFallumdenschlimmstmçglichenVerlaufeinerMShandelte:dieprim r-progrediente Variante.MitgroßerBetroffenheitundOhnmachtmusstenwir miterleben,wiemeineSchw gerinraschundzunehmendinihrerkçrperlichenVitalit teingeschr nktwurde–undesimmer nochweiterwird.AbergleichzeitigwurdenwirauchZeugen, wieSeraina,ihrMannundihreFamiliebewundernswerteBew ltigungsstrategienentwickelten.

Vorunsliegteineindr cklicherEinblickineinLebenmitMS.

IndemBuch«VogelohneFl gel»lesenwirvoneinemehrlichen, ungeschçntenUmgangmitdemt glichenLeiden,denSchmerzen,demZweifelundderWut,diedieseKrankheitverursacht. Undgleichzeitigerfahrenwir,wieeseinerauthentischen,aufrichtigen,vomchristlichenGlaubengetragenen,intelligenten undhumorvollenFraugelingt,ihrenLebensmutimmerwieder zur ckzugewinnen–trotzdesLeids,dasihrdieseheimt ckische Krankheit,derenAusgangungewissbleibt,zuf gt.

«Resilienz»istzueinemModewortgeworden,weilunsere GesellschaftgeradeindenletztenKrisenjahrenerfahrenhat, dassçkonomischeundfinanzielleAbsicherungennichtreichen, umKrisenzu berstehen.EsbrauchtMenschen,dief higsind, mitR ckschl gen,Unsicherheiten,VerzichtundLeidumzugehen.WerfenwireinenBlickindasLebenszeugnisvonSeraina Hintermann-Famos,soerkennenwirdreiQuellen,ausdenen sichihreganzpersçnlicheResilienzn hrt.

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1.Beziehungen:DenzunehmendenkçrperlichenAbbauvergleichtdieAutorinmitdemBildeinesVogels,demdieFl gelgestutztwerden.UndzugleichbeschreibtsiedieLiebesbeziehung zuihremEhemannalsdasElementinihremLeben,dasihrweiterhinFl gelverleiht,undwirAußenstehendenhabendenEindruck,dassdieBeziehungderbeidenmitzunehmenderKrankheitnochmehranTiefegewonnenhat.Ehrliche,vonLiebeund Zuneigunggepr gteGespr che,geteiltesgeistlichesLeben,gemeinsameLekt re,Ausfl geinKunstausstellungenerçffnenin ihremLebenGl cksinseln,Erf llung,seelischeNahrung.IhregemeinsamendreiSçhnemitihrenEhefrauenundEnkelkindern sindzudemregelm ßigeG steimHausundbringenLebensfreudeundnamentlichauchvielpraktischeUnterst tzung.

2.GelebterGlaube:DieAutorinistimbestenSinndesWortes ein«frommer»Mensch.IhrGlaube,dersieseitihrerJugendbegleitet,wurdeundwirddurchdieKrankheitaufeineharteProbe gestellt.WiederbiblischeHiobringtsiemitGott.Dawirdnichts beschçnigt,ZweifelundWutwerdennichtverleugnet.Undwie JakobausdemAltenTestament,derzuGottsagt:«IchlasseDich nicht,Dusegnestmichdenn»(1.Mose32,27),l sstauchsie nichtabvonihremGott,ringtmitihm,suchtnachseinemSegen –undfindetihnauchimmerwieder.IngutreformierterTraditionst rktsiesicht glichmitderBibelleseunddemGebetund findetaufeindr cklicheWeiseHaltundZuversichtdarin.

3.LogotherapienachViktorFrankl:Sichderfortschreitenden Einschr nkungendurchihreKrankheitbewusst,entschied meineSchw gerin,eineTherapieausbildunginderLogotherapie nachViktorE.Franklzuabsolvieren,inwelcherunteranderem derUmgangmitKrankheitundanderenschwierigenLebenssituationenzentralist.DieAusbildungzurLogotherapeutinerwiessichdanntats chlichnichtnurf rihrtherapeutischesArbeiten,sondernauchf rdieBew ltigungihrereigenen HerausforderungenalswichtigeSt tze.DerTiteldesBestsellers vonViktorFrankl,«…trotzdemJazumLebensagen»,ziehtsich

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wieeinroterFadendurchdasLebenvonSerainaHintermannFamos.

ImBucherfahrenwirGenaueresdar ber,wieSerainaHintermann-FamosausdiesendreiQuellenschçpftundsichdadurch tapferundunverzagtdenHerausforderungenihresAlltagsstellt. Wirlesenaberauch,wiesiesichmitdemSchweizerGesundheitswesenauseinandersetzt.Sieistalsfastg nzlichgel hmte FrauaufhçchsteAufmerksamkeitvon rztenundPflegenden angewiesenundstelltfest,dassmanihraufgrundvonPersonalknappheitundauferlegtençkonomischenRahmenbedingungen oftnurteilweisegerechtwerdenkann.DieFragedesassistierten SuizidsistaufdenfolgendenSeitenebensoThemawiedastheologischeRingenumdieFragederTheodizee,alsodieFrage,weshalbderallm chtige,allliebendeGottdasLeidzul sst.

InihremTagebuchschreibtSerainaHintermann-Famoskurz nachihrerDiagnoseMS:«Ichmçchtejemandsein,deretwaszu sagenhat.»Aufeindr cklicheWeisehabenwirAngehçrigenund vieleweitereWegbegleiterinnenundWegbegleiterindenletzten zwanzigJahrenerfahren,dassdieoffene,ehrliche,aberauchzuversichtlicheArt,wiesieundihrMannmitderKrankheitumgehen,unsvielaufunserenLebenswegmitgegebenhat.DasBuch h ltdasWesentlichedavonfest.MçgeesvielenweiterenMenschenzurErmutigungdienen.

8.Januar2023

RitaFamosistPr sidentinderEvangelisch-reformiertenKircheSchweiz

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Einleitung:

WarumichmeineGeschichte teilenmçchte

Dennochbleibeichstetsandir;dennduh ltstmichbeimeinerrechtenHand,duleitestmichnachdeinemRatund nimmstmichamEndemitEhrenan.

IchmçchtemitdiesemBuchMenscheninschwierigenLebenssituationenhelfen,konstruktivmitdenHerausforderungenumzugehen,dieihnenimLebenbegegnen.IchwillihnenMutmachen,sozusagendenStierbeidenHçrnernzupacken,nicht aufzugeben,sichnichtentmutigenzulassenundtrotzalleman Gottzubleiben.

Ichweiß,dasssichernichtalleLeserinnenundLeseranGott glaubenkçnnen.EsgibtauchMenschen,dieohneGlaubenan GotteinesoschwierigeAufgabegutmeisternkçnnen.Ichselbst glaubeaberanGottunddaran,dassErmichnichtlosl sst.Und

ichbin berzeugt,dassGottmichnichtimStichl sst,auchwenn dieLebenssituationmehralsherausforderndist.VondiesenmeineneigenenHerausforderungenwerdeichIhnenimFolgenden erz hlen.

Anf nglichwollteichmeineAutobiografie«MeinKrampf» nennen.Dochdaklangnat rlichzustarkdasuns glicheWerk vonHitleran.

StattdessenmçchteichdiesemBuchdenTitel«Vogelohne Fl gel»geben.«VogelohneFl gel»isteininderSchweizsehrbekanntesundbeliebtesschçnesLiebeslieddesLiedermachersPeterReber.Oftfindeichmichundmeineausgepr gteHilflosigkeit indiesemTitelwieder.AlsLiebesliedwidmeichesinTeil3die-

Psalm73,23–24,Luther2017
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sesBuchsmeinemliebenMann–inmitteneinerAufz hlungder Probleme,diemitderKrankheitMSzusammenh ngen.

MeineAufzeichnungensollenabernichtnurvomVerlustmeiner«Fl gel»handeln.Mirsindn mlichimLaufederJahreviele unterschiedlicheneueFl gelgewachsen,vondenenichIhnen hieraucherz hlenmçchte.–LassenSiesich berraschen!

AuchwenndiePrellbçckemichzuerdr ckendrohen,gibtesimmernoch Schmetterlinge bermirundBlumenvormir.

S. 17 bis S. 51 sind nicht Teil dieser Leseprobe.

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DerUmgangmitderKrankheitMS

DerUmgangmitderKrankheitMSistschwierig.Siehatmich ansovieleGrenzengef hrt,undsovielesistmirgenommen worden:dieArbeit,dasTanzen,meineKreativit tbeimMalen undFormenvonSkulpturen,dieF higkeit,denHaushaltzu machen,aufzur umen,einBuchzuhalten,zulesen–was schwerf llt,weilderSehnervbesch digtist–,vonHandzu schreiben,zutippenundsovielesmehr.Ganzaktuellfehltes mirsehr,dassichnichtmeineEnkelkinderimArmhaltenund liebkosenkann. Kr mpfe,

belkeitundUntergewicht

AbgesehenvondenvielenGrenzen,diedieKrankheitmiraufzwingt,istsieauchmitetlichenBeschwerdenverbunden.Die Muskulaturverkrampftsichh ufig,unddasf hrtzustarken Schmerzen,wiesiejedervoneinemheftigenWadenkrampf kennt.W hrendGesundediesenWadenkrampfnacheinigenMinuten berstandenhaben,mussichdieseQualoft berStunden wehrlosertragenunddaraufwarten,dasssieaufhçrt.

SeitvielenJahrennehmeichstarkeMedikamente.DiesegreifendenMagenan,weshalbmirvermutlichoft belist.Ichhabe keinenAppetitundessedeshalbauchsehrwenig–ichmuss michdazusogarmeistzwingen.Fr hereLieblingsspeisenwie zumBeispiel«BrçnntiCr me»(Karamell-Cr me)oderSchokoladeesseichschonlangenichtmehrodernurinkleinstenDosen, damirsoh ufigschlechtist.

Sokommtesauch,dassichst ndiganGewichtverliere.Um

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nichtuntergewichtigzuwerden,erhalteichzus tzlichjedenTag «Astronautennahrung».

Wieichweiterobenschonbeschriebenhabe,kannichseiteinigenJahrenwegenderSchw chungmeinerArmeundH nde auchnichtmehreigenst ndigessenundwerde«gef ttert».Das f hrtzueinervollst ndigenKontrolleanderer bermeinEssverhalten.Wermichf ttert,weißjaimmer,wievieleH ppchenich zumirgenommenhabe,undwillmichmeistwieeinwiderspenstigesKleinkinddazubewegen,dochnochetwasmehrzu essen.Dasistf rmich ußerstunangenehm.

Schamgef hl

St ndigpr sentinmeinemAlltagistaufvielenEbeneneinausgepr gtesSchamgef hl.Dennichmussjagepflegtwerden–also mussmeinganzerKçrpergewaschenwerden,undzwaroftnicht vonMenschen,diemirsehrnahestehen,sondernvonFremden.

ZumBeispielmussichmichregelm ßignachdemStuhlgang reinigenlassen.Seit,wiebereitserw hnt,meinDarmseineAktivit t(Peristaltik)grçßtenteilseingestellthat(wassehrgef hrlichist),sindsolcheReinigungsaktionennat rlichnochanspruchsvollerundumfangreicherf ralleBeteiligtengeworden.

Zwarsagenalle,diemirfreundlichundkompetenthelfen,es seidochgarnichtsoschlimmundsiemachtendasjaschonseit zwanzigodergarf nfunddreißigJahren.Ichhaltedannschlicht dagegen:«WennichwieeinBabyinsBettmacheundFremde sichdarumk mmernm ssen,gehtesmirnichtgut!»IneinersolchenSituationw rdesichjawohljedeundjedersch men.

Und:Siealle,diemirhelfen,warenbishernochnieamanderenEnde,alsoinmeinerPosition!Wiew rdensiesichwohlin Windelnf hlen?DahilftauchdieFachbezeichnung«geschlossenesSystem»f rWindelhosennichtweiter,ebensowenigwiedie

cooleBenennung«IDExpertBeltPlusM»f rInkontinenzslips

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mitG rtel.Mirscheint,ichwerdemichandieseProdukteund diesesProzedereniegewçhnen.

Zus tzlichmussichjaschont glichmorgensundabends–wie einhilflosesBaby–komplettan-undwiederausgezogenwerden.

Ichhabe,wiebereitsbeiderBeschreibungmeinesAlltagserw hnt,jaeinenBauchkatheter.DerdazugehçrigeUrinbeutel mussregelm ßigvonjemandemgeleertwerden.DieentsprechendenGeruchsemissionenstçrenmichjedesMal;umsomehr, dapeinlicherweisestetseinandererMenschdabeiist.Ichhabe aberaucheinenganzbesondersgutausgepr gtenGeruchssinn, unddaherbraucheichsehrvielParf mundgutduftendeLotionen,ummichvondenGer chenabzulenken.

Eswarhilfreich,sichbeidiesemProzedere,wieauchbeider SituationdesGef ttertwerdens,einegewissestoischeHaltung anzugewçhnen.Ichlasseeseben bermichergehen.–Undbin trotzdeminallemauchdankbarf rdieHilfe.

Schlafprobleme

Mankçnnteannehmen,dassichmitallmeinenBeschwerdenalleinschonausErschçpfungnachtssehrgutschlafenkçnnte.Das istaberleidernichtso.

Um berhaupteinschlafenzukçnnen,mussichMedikamente nehmen.DasisteinbesonderesProzedere:UmPunkt20.30Uhr nehmeichdasersteMedikament.Dann,unmittelbarvordem Schlafen,nehmeichdaszweite,daseinenanderenWirkstoffhat. Danachdarfmichmçglichstniemandmehransprechen,allem ssendenRaumverlassen,unddasLichtimFlur(ichmussbeioffenerT rschlafen)mussgelçschtwerden.Sonstkannichnichteinschlafen.

LeideristmeinSchlafnichtvonlangerDauer.InderRegelwacheichbereitsumeinUhrmorgensschonwiederauf.DerGrund sinddieerw hntenMuskelkr mpfe,dieebenTeilderKrankheit

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sind.MeistensverkrampftsichbeimirdieVorderseitedesrechten Oberschenkels,undzwarsosehr,dassesbrutalschmerzt.Nach dreibisf nfSekundenisteszwarvorbei,abernacheinerkleinen PausevondreiSekundengehtessofortwiederlos,undeszieht sichmanchmalhinbisetwaf nfUhrmorgens!TrotzderKr mpfe schlafeichdannmanchmalnacheinerWeilewiederein.

Weiterobenhabeichjaschondavonerz hlt,wasichtue, wennichnichtschlafenkann.IchhçrezurvollenStundedie NachrichtenaufSRF1unddazwischendasMusikprogramm. Sehrgernehçreichw hrenddieserZeitderKr mpfeauchden beruhigenden,freundlichenKlangderGlockenderreformierten KirchevonSchçftland,dieetwa300Metervonunsentfernt stehtundjedeViertelstundeschl gt.Siestrukturiertmirjadie langeNacht.Ichlasse,umsiezuhçren,auchimmerdasFenster einwenigoffen.

Wennichwahrnehme,dassichdieRadiomusikoderdieGlockeschoneinWeilchennichtmehrgehçrthabe,binichvermutlichdocheingeschlafen… bernachteichineineranderenStadt, hoffeichimmer,dassmichauchdorteineGlockebegr ßtund durchdieNachtbegleitet.

OftaberschmerzenmichdieKr mpfesosehr,dassichnach meinemMannrufenmuss.Danielschl ftamanderenEndedes Flurs,beioffenerT r,ummichhçrenzukçnnen.Erstehth ufig dreimalproNachtauf,ummichumzulagern.IchbrauchespezielleKissen,umleichterhçhtzuliegen,unddieseKissenm ssenneuarrangiertwerden.DaniellagertauchmeineBeineum, unddadurchwerdendieKr mpfeetwasgemildert.

Dieserf rmichsehrerlçsendeEinsatzkostetihn,derjaals Pfarrerarbeitet,allerdingsseineNachtruhe.Schonseitvielen JahrenhatereinmassivesSchlafdefizit.Leiderwirdernurein-

malmonatlichvoneinerIV-Assistentin,diebeiuns bernachtet, vertreten.DamitichinjedemFallgehçrtwerde,habenwirdas Kontaktphone«Gustav»inihrundmeinZimmergestellt.SohabenwireineguteakustischeVerbindung.

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Ichwerdemanchmalgefragt,warumdieIV-AssistentineigentlichnichtjedeWocheeinmalnachtskommenkçnnte.Meine Antwortistern chternd:Esw reschlichtzuteuer.Dochzuden Kostensp ter.

Gelegentlichversucheichauch,meinenMannnachtszuschonen:Ichpasseab,wanneraufsWCmuss,damitichihnnicht extraweckenmuss.Dar beristermanchmaltats chlichauch froh,aberçftershçreichdannauch,ichsolleihnaufkeinenFall schonen,damitichnichtsoleidenmuss.

AndieserStellewillicheinLiebesliedf rmeinenManneinf gen,daswunderschçneLieddesSchweizerLiedermachersPeterReber,«EVogelohniFl gel».DiesesLied(dasman brigens schnellaufYouTubefindet)istzwarausderPerspektiveeines Mannesf reineFraugeschrieben,aberbringtgenauzumAusdruck,wasichf rDanielempfinde.

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DanielundichimJahr1990

EVogelohniFl gel

Wischçn,dassdubimirbisch

DumysL beselixier

Iw rjasoverlore

Wasw rdi chtusmir

EVogelohniFl gel

EFisch,won mmmehschw mmt

EsSchiff,ohniS gel

WemySunnen mmmehbrçnnt

DuteilschmitmirdiTage

Undbischganzeifachda

DubischmyFrou

Undig,ibidyMa

Mitdirischsoschçnzstryte

W lldsoschçnchaschverg

DewiderguetiZyte

WodichaidArmen h

Iw reVogelohniFl gel

W reFisch,won mmmeh

schw mmt

EsSchiff,ohniS gel

WemySunnen mmmehbrçnnt

EinVogelohneFl gel

Wieschçn,dassdubeimirbist

Du,meinLebenselixier

Ichw rjasoverloren

Wasw rdenurausmir

EinVogelohneFl gel

EinFisch,dernichtmehrschwimmt

EinSchiffohneSegel

WeilmeineSonnenichtmehrscheint

DuteilstmitmirdieTage

Undbistganzeinfachda

DubistmeineFrau

Undich,ichbindeinMann

Mirdirl sstsichsoschçnstreiten

weildusoschçnvergebenkannst

DannwiederguteZeiten

IndenenichdichindieArme

nehmenkann

Ichw reinVogelohneFl gel

EinFisch,dernichtmehrschwimmt

EinSchiffohneSegel

WeilmeineSonnenichtmehrscheint

ngsteimZusammenhangmitderMS

ImLaufedervielenJahre,dieichschonmitdieserkomplexen(ich willjanichtsagen«besch…»)Krankheitverbrachthabe,warich schonmitvielenunterschiedlichen ngstenkonfrontiert.

NebenderAngstdavor,dassdieKrankheitsichverschlimmernkçnnte,gibtesinmeinemAlltagnochvieleanderekonkreteBef rchtungen.IchmusszumBeispielst ndigdaraufachten, dassichwederzuwenignochzuvieltrink e.F nfLiterWasser trinkenw ref rdenKatheterideal,manchmalschaffeichsogar f nf.Wennichwenigertrinke,hatdasjeweilsrechtunangenehmeFolgenf rmich.DiekleinenLçcherdesKatheterskçnn-

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tensichdannverschließen–erw reverstopft,undderUrin kçnntenichtmehrabfließen,sonderngingeunangenehmerweisedirekt«indieHose».

Dannm ssteichinsParaplegiker-ZentrumNottwil(«Paraplegie»bedeutetQuerschnittl hmung)gebrachtwerden,wo derKatheterausgewechseltwerdenm sste.DieserVorgang ist ußerstschmerzhaft.–DassichinderNotdasParaplegikerZentrumNottwilaufsuchenkann,istallerdingseinPrivileg, weilseineQualit t berdieLandesgrenzehinausbekanntist. Ichhabegelesen,dasszumBeispielauchSamuelKochschon hierinBehandlungwar.

Daichsoh ufigsitzeoderliege,bestehtimmerdieGefahr, wiemirdieFachleuteunerm dlicherkl ren,dasssicheingef hrlichesDruckgeschw r,einsogenannter Dekubitus, bildet.Dieser

Dekubitusw reauchsehrschwierigzuheilen.DieseMçglichkeitschwebtimmerwieeinDamoklesschwert bermir.

DieKrankheitmachtmichaußerdemauch vonderStromversorgungstarkabh ngig. Wirm ssenjaauchinderSchweizinZukunftausverschiedenen,auchsehraktuellenGr ndenmiteiner Stroml ckerechnen.Wasw redannmitmeinerMobilit t?Wie sollteichmichdanninmeinemelektrischenRollstuhlfortbewegen?WiesollteichausmeinemSpezialbett,dasherauf-undheruntergefahrenwerdenkann,herausgeholtwerden,ohnedass diePflegendeneinenR ckenschadenerleiden?

IchbenutzeseitvielenJahrendenschonerw hntenTreppenlift,umvonmeinemZimmerimerstenStockinsErdgeschosszu gelangen.OhneStromm ssteichdieTreppehinuntergetragen werdenundwiederhinauf.

IchbrauchevielextraW rmezufuhr,dabeimirdurchdieMS die TemperaturregelungdesKçrpersgestçrt ist.OhneStromh tte

ichimWinterkeineHeizungundauchkeineW rmes ckchen ausKirschkernen,mitdenenichh ufigundgernemeineH nde w rme,dieichalskaltempfinde.

DurchdieMSunddieBesch digungderSchutzh llenderNer-

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venist meinganzesKçrperempfindendurcheinandergebracht. Selbst wennmeinKçrper«gl ht»,meineichbeispielsweise,mirsei kalt.AndersherumreichenmanchmalaberaucheinpaargenießerischeMinuteninderwarmenSonne,dassicheinenSchwcheanfallbekommeundsofortindenSchattengebrachtwerden muss.IchhabealsodennormalenUmgangmitmeinenKçrpersignalen,zumBeispielauchbeiderVerdauung,verlorenund musssieimmerwiederneuindenKategorienderMSinterpretierenlernen.Ichmussalsozum«Kopfmenschen»werden,um nichtdauerndinPanikzugeraten.

IchdenkeauchmanchmalvollerSorgedaran,dassunsdurch dieFolgenderGlobalisierungunddesKlimawandelseinmal ein Trinkwassermangel treffenkçnnte.Dasw renat rlichf rdas ganzeLandeineKatastrophe.Aberf rmichw reschoneine Einschr nkungmeinerpersçnlichendringendnotwendigent glichenWasseraufnahmegef hrlich.

Nat rlichbesch ftigtmichauchseitCoronainvielerHinsicht derGedankean hnlichePandemien(undauchCoronaistja nochnichtwirklich berstanden).EsbewegtmichzumBeispiel dieFrage,wielangeesnochgen gendPflegepersonalinden Spit lerngebenwird.DiesesProblemkçnnteauchf rmich sehrkonkretwerden.DieCorona-PandemieunddiePflicht, Maskenzutragen,hatdamals,wiemansichvorstellenkann, meinLebennochm hsamerundkompliziertergemacht,alses bereitswar.

BedauerlicherweisekannMSauchzu be ngstigendenkognitiven Einschr nkungen f hren.Fr herhatteicheinsehrgutesGed chtnisundkonntezumBeispieldreiKapitelausdemRçmerbrief amSt ckauswendig.Heutegelingtesmirnichtmehr,eine kurzePassagezubehalten.Deshalbistmirdast glicheBibellesensowichtig,weilichmichdabeiandieFormulierungenerinnernundsiemireinpr genkann.Dannkannauchbeimirgeschehen,wasdieTheologinRitaFamossagt:«DasWunderder Verwandlung,dasuralteLese-WorteinganzpersçnlicheLe-

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bens-Worteverwandelt.InWorte,dieeinFensterzumHimmel çffnen.»

Zur ckzumeinerVergesslichkeit:Oftpassiertesmir,wenn icheinenFilmsehe,dassichbereitsamn chstenTagnichtmehr weiß,umwasesgegangenist!Damithabeichabereinen«sekund renKrankheitsgewinn»,dennichkanndenFilmschonrelativbaldwiederneugenießen…

Besonders rgerlichistes,wennmirmeinManndenjeweiligenTagesablauferkl rtundichihnschonnachzweiMinuten nichtmehrweiß!DieseVergesslichkeithatauchmeineArbeit alsPsychologinirgendwannempfindlichgestçrtundunmçglich gemacht:BeieinemFolgegespr chbrauchteichbesondersviele Hinweisedarauf,umwasesbeimErstgespr chgegangenwar.

DassdiekognitivenBeeintr chtigungennochschlimmerwerdenkçnnten,machtmirAngst.

Alsbesondersnervenaufreibenderlebeichesimmerwieder, wiedurchdieKrankheit meinAlltagverlangsamtwird. Oftwerde ichsehrungeduldig.Allesscheintewigzubrauchen,undich kannbeiganzvielenBereichen(zumBeispielnurschonbeider EinnahmeeinesMedikamentes)nichtmehrraschzugreifenund eingreifen,wieichesfr herkonnte.EsmachtmirçftersAngst, dassichkeineKontrollemehr berdieDingehabe.

HeutewirdfastallesinunseremHaushaltundinmeinemTagesablaufdurchHilfenerledigt,undichbrauchenurzuzuschauen undkannmicheinfachbedienenlassen…ZudieserEinstellung–wegvonderAngstvorKontrollverlust–mussteundmussich michallerdingsdurchringen,undicherkl resp ter,wieeszudiesergutenWendekam.

GlockengegendieAngst

AndieserStelleistesmireinAnliegen,einenArtikeleinzuf gen, denich2008f rdieZeitschriftderOrganisation Sela, inderich

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bis2019alsPsychologinundTherapeutint tigwar,verfassthabe.IchhabedenBeitragf rdiesesBucheinwenigangepasst.

ZumerstenMal berhaupthatteichsorgenvolleGedanken, alsichandasbevorstehendeJahr2008dachte.ImVerlaufder zweitenH lftedesJahres2007hattesichmeinGesundheitszustanddrastischverschlechtert.IchkonntemichaußerHaus nurnochmitdemRollstuhlfortbewegen,unddieKontrolle berdieMotorikmeinerHandhattesosehrnachgelassen, dassichzuweilennichtmehrentziffernkonnte,wasichgeschriebenhatte.AnSilvester2007habeichmichgefragt,was sichimkommendenJahrsonstnochverschlechternkçnnte,ob meineKrankheitmirnochmehrwegnehmenoderobsienun endlichzueinemStillstandkommenw rde.

InderDunkelheitderNachtkçnnensichsolcheSorgenextremaufbauschen.Dasweißjede(r),die/dernachtserwacht undwegensorgenvollerGedankendenSchlafnichtmehrfindet.VielleichtkennenSiedasauch?VielleichthabenSie manchmalebenfallseinmulmigesGef hl,wennSieanIhre eigeneZukunftdenken.

Am30.Dezember2007warichimGottesdienstinSchçftlandunddurftediePredigtvonPfarrerinRosemarieM llerhçren.DiesehatmichmittenindiesenFragenundSorgenangesprochen.IchwillmitIhneneinigeGedankendieserPredigt teilen.

AnSilvesterwirdjeweilsvielL rmmitFeuerwerk,SektkorkenundBçllersch ssengemacht.Warummachtmandas beimJahreswechsel?PfarrerinM llerverstehtesalseinemçglicheVerarbeitungder ngste,diemitdemneuenJahrverbundensind:WaswirddasJahrbringen?MitKrachkannman diese ngstevertreibenundverscheuchen.

AbermittenindemRadaurundumdenJahreswechselruft

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JesusChristusunsseineBotschaftzu:«IchbinindieWeltgekommenalseinLicht,damit,weranmichglaubt,nichtinder Finsternisbleibt»(Johannes12,46).DieKirchenglocken,die am1.JanuardasneueJahreingel utethaben,riefenstellvertretendf rJesus:«ErinnertEuchandieBotschaftJesuChristi, jetztumMitternacht,wenndasAltezuEndegehtundein neuesJahranf ngt!VertrautauchimneuenJahrunseremHeilandundErlçser!»

Waskçnntedasheißen?Esbedeutet,dassJesusmirnahe seinwill,wennichAngsthabe,michtrçstet,wennichtraurig bin,dassermirhilft.

Wasf runsalsogleichbleibt,ist,dasswireineZukunftvor unshaben,dieunszuweilenAngstmachenkann.Wasebenfallsunver ndertist,sinddieVersprechenvonJesusChristus; erwillunsweiterhinLichtsein,damitwirnichtimDunkel,in Sorgenund ngstenbleibenm ssen.

Angsttutunsnichtgut,auchwennesreichlichpersçnliche, famili reundglobaleGr ndedaf rgibt.Esistsinnvoll,sichf r dasLichtzuentscheiden.JedenSonntagl utendieGlocken vonvielenKirchen,sowiesiedasauchandiesemJahreswechseltun.SierufenunsinsGed chtnis,dasswirunseremHeilandundErlçservertrauenkçnnen.

SoweitmeineGedankenvomJahreswechsel2007/2008.MittlerweilesindeinigemeinerBef rchtungenWirklichkeitgeworden.DennochhalteichanJesuWortenfest.DieGlockenhelfen mirdabei.

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62 S.63 bis S. 152 sind nicht Teil dieser Leseprobe.

VogelohneFl gel: MeinLebenmitderKrankheitMS

31 IchstrahletrotzharterDiagnose:Portr tausdemJahr2002. 32 und 33 ZuBeginnderKrankheitkannichnochetwa4Jahrelangmit BegeisterungisraelischeVolkst nzeineinerGruppemitmachen.

32 33 31
Auszüge aus dem Bildteil

34 AuchwenndiePrellbçckemichzuerdr ckendrohen,gibtesimmer nochSchmetterlinge bermirundBlumenvormir.

35 Tonskulptur,mitderichversuchthabezuerkl ren,wasMSf rmichist: DieKrankheitistwieeineSchlange,diesichummeinBeinschl ngelt undimmermehrzudr ckt.

36 DieseSkulpturhabeichvorvielenJahrennacheinemEindruckvon Pompejigemacht.AberheutehatsieeinetiefereBedeutungf rmich, weilichmichoftsowieineinemGef ngnisf hle.

37 DiesesAquarellwareinGeschenkvonmiranmeinenMannDaniel.Es zeigtdasneueJerusalem.

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37

38 2002mitdenKindernundmeinenElterninScuol(Graub nden).Ich geheaneinemStock.

39 Schwimmenistnochmçglich:Jeremiaundich2005imSchwimmbad.

40 UnsereFamiliecirca2006aufeinerKreuzfahrt:DerRollstuhlhatEinzug inmeinLebengehalten.

41 MeinedreiBubenundich2006

38 41 39 40
42 EintollesGeschenk:2012macheicheinenHelikopterflug! 43 2009:Danielundichlebenseit8JahrenmitmeinerDiagnose.Esgibt vieleschwierigeTage,abereshatunsereEheauchreifenlassen. 44 GrundzurFreude:unseredreiSçhne2015anderHochzeitunseres ltestenSohnesJonathan 45 Kreuzfahrt-FotomitmeinenEltern,meinemBruderClaundseiner ganzenFamilie,2012 43 44 45

46 2016:SchwiegermutterElfi,Danielundichin sterreich.Elfiunterst tzt unsseitvielenJahrentreuimHaushalt:durchB geln,Kochenund Gartenarbeit.

47 MitmeinenSçhnenSamuelundJeremiacirca2019

48 LouisistfasziniertvonmeinemRollstuhl!

49 2020inMagliaso(Lugano):Louisbeiseinem«Rollstuhl-Grosi» (hochdeutsch:«Rollstuhl-Oma»)aufdemSchoß

46 47 48 49

Schçftlandberuhigtmich,wennichnachtswachliege.

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51 53 52
EineFahrtimRollstuhl-PlattformliftbeiunszuHause
TransferindenSchalenrollstuhlf reinenR ckenabdruck (Paraplegiker-ZentrumNottwil) 52 SchlafzufindenisteinGeschenkf rmich. 53 DerfreundlicheKlangderGlockenderReformiertenKirchevon

54 MeineFreundinundCo-AutorinVeraSchindler-Wunderlichundichim Februar2020

55 2022amPC–mitobligatorischemGetr nkundSteuer-Buttons: berdie

SchultermuskulaturkannichdenleichtangewinkeltenrechtenArm anhebenundsosteuern,dassichmitderrechtenHandaufden gew nschtenButtonschlage.

56 MeineElternSylviaundNikihabenmichdurchihrenunschlagbaren Optimismusgepr gt(Aufnahmevoncirca2021).

57 Nacheinemgemeinsamen«Zmorge»(Fr hst ck)mitVera,diezur St rkungf rdiegemeinsameArbeitamPCdieerstenAdventspl tzchen ausAllschwilmitgebrachthat.

54 55 57 56

Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie

Seraina Hintermann-Famos (Jg. 1964) ist Psychologin und Logotherapeutin, Pfarrfrau aus Schöftland, verheiratet mit Daniel, dreifache Mutter und Großmutter – und seit über zwanzig Jahren von Multipler Sklerose in der schwerstmöglichen Form betroffen. Obwohl sie wegen zahlreicher Einschränkungen, Beschwerden und Ängste ihre Freiheit – ihre Flügel – verloren hat, möchte Seraina dennoch weiterhin Ja zum Leben sagen. Ihr sind mit der Zeit neue, andersartige Flügel gewachsen, die ihr die erstaunliche Widerstandskraft geben, ihre Krankheit zu tragen. Davon erzählt dieses Buch.

Mit Hilfe der befreundeten Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich hat Seraina ihre Glaubens- und Liebesgeschichte aufgeschrieben: mit allen Schwankungen, Verletzlichkeiten, Fragen und Antworten, mit herausfordernden, aber auch humorvollen Passagen.

«Vogel ohne Flügel» ist eine einladende Kombination aus Erzählung, Glaubenserfahrung, Information, Pragmatik und Weisheit und enthält zudem:

• Einblicke in die Lebenswelt des pflegenden Ehemanns

• Psychotherapeutische Fachartikel der Autorin

• 16 Foto-Seiten

• Zwei Gedichte der Co-Autorin und SchweizerLiteraturpreis-Trägerin Vera Schindler-Wunderlich

ISBN 978-3-03848-268-0

www.fontis-verlag.com

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