Zeitung für Panorama und immersive Kunst 6. Ausgabe | September 2019
The New Infinity – Die neue Unendlichkeit der Berliner Festspiele Ganzfeld „Aural“ – Die erhellenden Nebel von James Turrell Wenn die Nase Augen macht – Der Smeller 2.0 von Wolfgang Georgsdorf Die Cyborgs kommen – Cyborg performing theater vom Berliner BORGTHEATER
2 Editorial
I ch hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt. Woody Allen
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Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
eine Freundin hatte nach dem Tod ihres Vaters dessen Haushalt aufgelöst und nur einen alten, aber sehr schönen, Schrank mitgenommen. Mit Anzügen und Schuhen und Hemden ihres Vaters darin. Wenn sie auf das Möbel zu sprechen kam, pflegte sie zu sagen: „Da ist mein Vater drin!“ Denn manchmal öffnete sie den Kasten ein wenig, steckte die Nase zwischen die Bügelfalten und roch: Ihren Vater, eine Mischung aus Ölfarbe, Zigarre, Lagerfeuer und Herrenparfüm – der Geruch eines ganzen Lebens. Darum geht es auch in dem Beitrag über den Geruchskünstler Wolfgang Georgsdorf. Er ist der Erfinder des von ihm so genannten „Smeller 2.0“, eine Geruchsorgel. Denn bedient wird diese Wundermaschine wirklich mittels Tastatur eines Klavier-Manuals. Nur dass aus dem Instrument keine Musik, sondern Gerüche strömen. Wolfgang Georgsdorf will mit seinen Geruchs-Kompositionen einerseits Geschichten erzählen. Andererseits aber auch unsere tiefen kollektiven Erinnerungen ausloten. Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass wir Gerüche mit Erlebnissen in unserem Unterbewusstsein verkoppeln, die auch nach Jahrzehnten noch abrufbar sind. Der Smeller von Wolfgang Georgsdorf ist nicht nur eine Kunst-Installation. Er ist auch das einzige verfügbare Instrument einer wissenschaftlichen Studie, die den Zusammenhang von fehlendem Geruchssinn und Depressionen erforschen will. Dafür haben Probanden freien Eintritt in Kunst-Ausstellungen, wenn der Smeller in Aktion ist, wie zum Beispiel im vergangenen Jahr im Martin-Gropius-Bau. Da haben wir es wieder: Kunst heilt! Ebenso wie Spielen. Friedrich Schiller hielt den menschlichen Spieltrieb für lebenswichtig. Der Mensch könne seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickeln. Deshalb stellen wir Ihnen ein Theaterstück vor, in dem sie nicht nur mitspielen können, sondern sollen, um nicht zu sagen: müssen, denn sonst findet das Theaterstück nämlich gar nicht statt. Die Macher vom Berliner BORGTHEATER entwickeln Stücke für Schauspieler und Mitspieler. In ihrer aktuellen Produktion landen die Zuschauer mitten in einer verrückten Dystopie. Mittendrin sind Sie auch in der Welt von James Turrell. Diesmal ohne dass Ihr Einsatz gefragt ist. An vielen Orten der Welt gibt es die Lichträume dieses außergewöhnlichen amerikanischen Künstlers. In den österreichischen Bergen ebenso wie in einem Vulkankrater mitten in der amerikanischen Steppe: „Roden Crater“ ist ein gigantisches Projekt, an dem der 76jährige schon seit 40 Jahren arbeitet. Wir waren in Berlin im Jüdischen Museum, wo bis Oktober noch sein Ganzfeld „Aural“ zu sehen ist. Ein fantastischer Lichtraum. Von außen ein Pavillon im Garten des Jüdischen Museums – innen eine lichtdurchflutete Unendlichkeit. In Berlin stellen auch die Berliner Festspiele mit „The New Infinity“ einen neuen Beitrag in ihrer Reihe „Immersion“ vor. In ihrem Mobile Dome auf dem Mariannenplatz in Berlin Kreuzberg sind, wie schon im vergangenen Jahr, Arbeiten von drei ausgewählten Künstler*innen zu sehen, die sich mit den Möglichkeiten immersiver Kunst im Halbrund einer Kuppel auseinandersetzen. Es sind kurze künstlerische Statements, Installationen aus Film und Sound. Zu erleben in bequemer Liegeposition. Und dann geht es rund! Denn der Mensch liebt es, sich verführen zu lassen und einzutauchen in andere Welten. Viel Freude beim Lesen! Ihre Juliane Voigt
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The New Infinity – Die neue Unendlichkeit Immersion im Fulldome Es war ein bisschen, als ob ein Ufo gelandet wäre. Im ver-
sich in den Sessel versenken und einen eigenen Bezug zur
gangenen Jahr stand plötzlich wie aus dem Nichts eine
Unendlichkeit finden, so der Direktor des Hamburger Plane-
weiße, spacige Kuppel auf dem Mariannenplatz in Ber-
tariums, Thomas W. Kraupe, zum Selbstverständnis der Pla-
lin-Kreuzberg. Konstruiert von einer Firma, die eigentlich
netarien, die vor über 100 Jahren genau dafür überall erbaut
Hüpfburgen herstellt. Diese temporäre Kunst-Blase war ein
wurden. Sowohl der große weite, als auch der künstliche
Projekt der Berliner Festspiele. Mit ihrer Reihe „Immersion“
Sternenhimmel seien immer auch Denkräume gewesen.
schlagen sie auch neue experimentelle Wege ein. In der
Mit der Umstellung auf die digitale Projektionstechnik sei es
„Mobile Dome“ genannten Projektionskuppel wurden mit
nun möglich geworden, eigenständige Kunstwelten zu pro-
mehr als 30 Projektoren und einer speziellen Sound-Anlage
jizieren und ganz tief im Unterbewusstsein eine neue Inter-
20-minütige Projektionen von Künstler*innen gezeigt, die
aktion zu ermöglichen, so Kraupe. Mitunter mit schwindel-
eigens für diese Art der Präsentation entstanden sind. In
erregender Wirkung.
diesem Jahr wird die Reihe mit einer zweiten Auflage fortgesetzt.
Und so findet man sich als Zuschauer an der Perm-TriasGrenze, in einer Zeit vor 250.000 Jahren. Bis zu 90 Prozent
Das Projekt „The New Infinity“ (Die neue Unendlichkeit) ist
der Erdvegetation wurde damals ausgelöscht. Eine Kata-
eine Zusammenarbeit mit dem Hamburger Planetarium.
strophe, wahrscheinlich außerirdischen Ursprungs, führte
Das deutschlandweit beliebteste Groß-Planetarium – mit
ziemlich schlagartig zu einer globalen Erderwärmung. „The
knapp 300.000 Besuchern pro Jahr auch das mit Abstand
happiest thougt“ – der glücklichste Gedanke, zitiert im Titel
meistbesuchte – öffnet seine Sternenkuppel für neue und
eine Äußerung von Albert Einstein zu dem in ihm gewach-
zwar künstlerische Dimensionen. Planetarien wurden bisher
senen Gedankengebäude, aus dem er die Relativitätsthe-
nur von Astronomen genutzt. Über 100 Jahre waren Plane-
orie hergleitet hat. Es sei der glücklichste Gedanke seines
tarien Orte, in denen der Mensch dem unendlichen Univer-
Lebens gewesen.
sum näherkommen konnte. Sternbilder strahlten aus speziellen Projektoren in die dunkle Kuppel. Der Mensch sollte
© Berliner Festspiele, Foto: Mathias Völzke
Foto: Tom Schulze ©asisi
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6 The New Infinity Die neue Unendlichkeit
Die polnische Künstlerin Agnieszka Polska hat ihn weiterge-
Mit „Non-Face“ erforschen der Klangkünstler Robert Lip-
sponnen. Eine Künstlerin, die im vergangenen Jahr mit dem
pok und der Digitalkünstler Lucas Gutierrez die Bewegung
Preis der neuen Nationalgalerie Berlin geehrt wurde. In ihrer
einer Art anorganischer und goldglänzender Lavamasse,
Immersions-Kuppel schweben Schrauben durch das Uni-
die sich zähflüssig in den Zenit wälzt und den Zuschauer in
versum, Libellen und ein umgekippter Farbeimer als ewi-
blubbernde und brodelnde Trichter einsaugt.
ges Missgeschick. Da bewegen sich die Kontinente noch in einer Einheit und am Ende taucht man mit ihr unter die Was-
The New Infinity eröffnet Künstler*innen einen neuen Raum,
seroberfläche in ein hypnotisches und versöhnliches Ent-
mit dem sie die Zweidimensionalität ihrer bisherigen künst-
grenztsein, in die prähistorische Biosphäre vor dem größten
lerischen Flächen in die Welt der Immersion aufbrechen
Artensterben der Erdgeschichte.
können. Unterstützt durch eigens für die Bildwelten komponierte Sounds. Zu sehen ab 5. September 2019 im Mobile
„Elektra“ ist die Arbeit der niederländischen Künstlergruppe
Dome, Mariannenplatz, Berlin.
„Metahaven“. Ihre erste Arbeit für das Planetarium bezeichnen sie als visuellen Essay über Knoten und Netze. In einer Verbindung von Animation und Realfilm geht es um Vergangenheit und Gegenwart. Ein Kind klettert in der riesigen Kuppel beängstigend unsicher in einem Gerüst herum, das sich in ein Netz aus Knoten verwandelt. „Jeder Mensch existiert sowohl als Vorfahre als auch als Nachfahre.“
„Es gibt keine Bühne, keinen Abstand, keinen „Blick“ mehr: dies ist das Ende des Spektakels, des Spektakulären, es gibt nur noch das totale, fusionierende, taktile, ästhetische (und nicht mehr ästhetische) Environment. Jean Baudrillard
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The Happiest Thought © Agnieszka Polska
„The New Infinity. Neue Kunst für Planetarien“: Außenansicht des Mobile Domes auf dem Mariannenplatz © Berliner Festspiele Foto: Mathias Völzke
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Ganzfeld „Aural“ – Erhellende Nebel Die Lichträume von James Turrell
Foto: Florian Holzherr
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Foto: Florian Holzherr
10 Ganzfeld „Aural“ Erhellende Nebel
Ein Pavillion ist es, hinter dem Jüdischen Museum in Ber-
über sich selbst. Es geht darum, sich ganz einzulassen. Und
lin. Der Andrang ist enorm. Nur wenige Menschen kommen
dann in sich hinein zu gucken. Viele Menschen beschreiben
zur gleichen Zeit hinein. Und es gibt einige Vorschriften und
vor allem emotionale Erlebnisse. Als wäre dieser Lichtdunst
Regeln. Keine Fotos! Bitte die Plastiktüten über die Schuhe
der Nährboden keimender Emotionen, die direkt etwas mit
ziehen! Ruhe! Nicht zu nah an die vordere Kante gehen!
einem selbst zu tun haben, ausgelöst durch wechselnde
Und so weiter. Und damit nicht doch jeder macht, was er
Farbstimmungen. Unmerklich und sehr langsam wird es
will, gibt es ehrenamtliches Personal, das immer dabei ist
gelb und grün, rosa und blau. Zwischendurch brechen
und hier und da die Besucher erinnert – und wenns sein
grelle Lichtblitze durch den matten Farbdunst. Wo die Licht-
muss – ein wenig zurechtweist. Den lieben langen Tag
quelle ist und warum man den Eindruck hat, in einem Nebel
gehen sie mit allergrößter Ruhe und Freundlichkeit ihrer
zu stehen, ohne dass Nebel von irgendwo her in diesen
Aufgabe nach. Und, ehrlich gesagt, das macht neidisch!
Raum fließen, ist völlig unklar. Viele Besucher halten sich
Man möchte sofort mit ihnen tauschen. Nur um nach dem
irgendwann still bei den Händen und stehen einfach nur da.
Zeitfenster, das man sich mühsam online gebucht hat, nicht mehr hinauszumüssen, am liebsten gar nicht mehr oder
Der Amerikaner James Turrell stammt aus einer Quäker-
jedenfalls nicht so schnell – in die Welt voller scharfer Kan-
familie. In seiner Kindheit in Los Angeles gab es kein Auto,
ten und Höhen und Tiefen und Grenzen und Begrenzungen
keinen Strom, keine mediale Ablenkung. Heute ist er 76
und Horizonte.
Jahre alt und hat sich sein Leben lang mit Licht beschäftigt. Vielleicht liegt es daran, dass die Quäker, deren kleine
Denn die verschwimmen nach einiger Zeit. Das Licht von
heile Welt er früh verlassen hat, davon überzeugt sind, dass
James Turrell ist eine Art Nebelglanz, der die Sinne verfei-
Gottes Licht in jedem Menschen wohnt. Es gibt bei den
nert. Man sinkt in eine unsichtbare Wattewolke. Alles Halt-
Quäkern keine Hierarchien und keinen sinnlosen Luxus.
gebende wie Raumkanten und Deckenhöhen sind nicht
Jeder Mensch ist dem anderen gleich, Punkt! Weil jeder
auszumachen. Das Turrell-Licht schnöde mit „Installation“
das gleiche Licht in sich trägt, heißt es in ihrer Lehre. Und
beschreiben zu wollen, wäre viel zu scharfkantig. Viel zu
dieses Turrell-Licht hat etwas von dieser Idee vom Licht in
abgegrenzt und abgeklärt. Dieser Raum ist ein Zustand, der
jedem Menschen. Seine Alchemie hat statt Gold das Licht
die Besucher behutsam aufhebt in eine gedämpfte Schwe-
erfunden. Und so ist auch die Wirkung seiner Licht-Räume:
relosigkeit. Eine milchige Transparenz. Undurchschaubar
James Turrell kriegt jeden! Unabhängig von Bildungsgrad
und geheimnisvoll.
und Temperament und Lebensform. Die Wirkung seiner Bebzw. Erleuchtung ist so phänomenal und verblüffend, als
James Turrells Ganzfeld „Aural“ ist ein immersiver Kunst-
habe man in dem Moment selbst zum ersten Mal sein eige-
Raum. Man erfährt darin nichts besonders Großartiges, wie
nes inneres Licht gesehen.
in Kunsträumen sonst. Man erfährt aber vielleicht etwas
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Licht ist nicht etwas, das andere Dinge erleuchtet, sondern eine Substanz, die sich selbst offenbart. James Turrell
Foto: 2016 Š Julian van Dieken
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Wenn die Nase Augen macht Der Geruchskünstler Wolfgang Georgsdorf und der Smeller 2.0
Ein müdes Pferd trottet durch ein elendes
gut riechen können. Manche Menschen
Dorf – irgendwo im Hunsrück in der Mitte
behaupten von sich sogar, in den gro-
des 19. Jahrhunderts – auf die Film-Ka-
ßen Fragen des Lebens verlässlich „den
Es gibt Gerüche aus der Kindheit. Die Erin-
mera zu. Im Kino riecht es plötzlich nach
richtigen Riecher“ zu haben. Der Geruch
nerungen daran gehen nie wirklich verloren,
Pferd und nach Straßenstaub. Der Geruch
ist der intensivste und emotionalste Sinn
aber verschütt. Und plötzlich riecht man sie
verschwindet mit dem Pferd wieder am
des Menschen. Er kommt von ganz weit
wieder und kriegt einen Flash und weiß
Horizont. In der nächsten Szene fliegt ein
her – sozusagen. Denn bevor die ersten
nicht, warum man weint oder warum man
Junge auf der Flucht vor seinem schimp-
Lebewesen der Weltgeschichte irgend-
berührt ist. Das ist dann oft ein Geruch, den
fenden Vater aus der Tür in einen Heu-
was konnten, konnten sie riechen. Und
man gar nicht zuordnen kann, aber man
haufen. Plötzlich riecht es im Kino nach
deshalb sitzt der Sinn für den Geruch
weiß, da ist schwer was los mit dem Geruch.
Heu. Mit einem Buch unter dem Arm flieht
im sogenannten Limbischen System des
Der löst ein Gefühl aus. Und man braucht
er in den Wald, es riecht nach Wald und
Gehirns. Sämtliche andere Sinne werden
lange, um herauszufinden, was das für ein
Moos und alten Blättern und schließlich
von der rationalen Großhirnrinde gesteu-
Gefühl ist. Darum geht’ s eigentlich: Gerü-
nach den Gerüchen des südamerikani-
ert. Der Geruchssinn sitzt tief, den krie-
che können Gefühle wiederbeleben. Die
schen Urwalds, über die er jetzt in den
gen wir nicht los. Der sagt uns mehr als
können das nicht nur, die tun das. Nichts
Reisebeschreibungen des Alexander von
wir wissen. Vorausgesetzt, wir können rie-
macht das so stark wie Gerüche.
Humboldt liest.
chen, denn viele Menschen verlieren im Lauf des Lebens ihren Geruchssinn. Und
Wolfgang Georgsdorf hat das Filmepos
sie verlieren damit viel mehr als das.
Schon in seiner Kindheit haben ihn selbst Gerüche interessiert. Er hatte eine Bat-
„Die andere Heimat“ von Edgar Reitz synchronisiert. Mit Gerüchen. Die einmalige
Wolfgang Georgsdorf weiß ganz genau,
terie von Medizinfläschchen aus dem
Filmvorführung eröffnete erstmals in der
dass er direkt das Unterbewusstsein
Schrank seiner Großeltern – es war
Kinogeschichte eine weitere Dimension.
seiner „Zuriecher“, wie er sie nennt (als
seine
Ein immersives Filmerlebnis. Möglich ist
Adäquat zum Zuhörer oder Zuschauer)
eine Geruchs-Panflöte aus Mittelchen,
das durch die elektronische Geruchsor-
anzapft. Seine Geruchsorgel ist einer-
Hustensaft und Herztropfen. Er ersann
gel, die Georgsdorf für das Erzählen mit
seits durch die Raumwirkung ein immer-
Geschichten, die sich aus den Reihen-
Gerüchen entwickelt hat. Ein Kunstobjekt,
sives Kunstwerk. Weil Geruch aber ein
folgen der Gerüche ergaben, schrieb sie
eine Ingenieursleistung, ein Instrument,
direkter Draht in die menschliche Seele
auf und nannte sie „Smellodies“. Auch die
ein Wundergerät: der Smeller 2.0.
ist und Wolfgang Georgsdorf im Wortsinn
Gerüche der Hausapotheke sagten eine
auf der Klaviatur der Gerüche zu spielen
Menge über die Inhaltsstoffe, mit denen
Der Mensch ist in der Lage, Milliarden
vermag, ist der Smeller 2.0 mit seinen
sich der Universalkünstler von da an
unterschiedliche
wahrzuneh-
„osmodramatischen Synosmien“ (über-
beschäftigte: Geruch ist für ihn ebenso
men. Wir riechen es, wenn in der Küche
setzt aus der Georgsdorf-Sprache etwa:
Duft wie Gestank und das gesamte wech-
die Milch anbrennt, wenn Nahrungsmittel
erzählende Geruchskomposition) für ihn
selnde Spektrum dazwischen.
verderben, wenn es irgendwo brennt oder
auch ein sagenhaftes Forschungsinstru-
Gas ausströmt und auch wenn wir uns ver-
ment (www.osmodrama.com).
Gerüche
lieben und wir jemanden sprichwörtlich
erste
Geruchs-Orgel,
vielmehr
14 Wenn die Nase Augen macht
Wenn es wirklich gelingt, in rascher Folge, so wie wir es im Leben eigentlich niemals haben können, die verschiedensten Düfte wahrzunehmen, sodass man innerhalb von Minuten durch ein ganzes Areal von verschiedenen Wahrnehmungen geht, dann öffnet sich da wirklich ein künstlerischer Horizont, eine Duftsprache, die im Leben so nicht vorkommt, was wirklich eine künstlerische Neuheit sein kann. Edgar Reitz in einem Interview über Osmodrama
© Wolfgang Georgsdorf
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Im vergangenen Jahr war sein „Osmo-
Nasenkino. Eine osmodramatische Kom-
sich mit der Wirkung von Osmodrama auf
drama via Smeller 2.0“ im Berliner Mar-
position, die an Geruchserinnerungen
Menschen mit und ohne Symptome von
tin-Gropius-Bau in der großen Immersi-
aus unserer ganz frühen Vorzeit rühren
Anosmie, also fehlender Geruchssinn,
ons-Schau der Berliner Festspiele „Welt
kann. Weil die Gerüche unserer Herkunft
und Depressionen beschäftigen. Im ver-
ohne Außen“, mit seiner Synosmie „Quar-
in uns gespeichert sind. Sekundenge-
gangenen Jahr hatten Probanden der
ter Autocomplete – Evolution in Twelve
nau wechseln im Raum die Duftnoten
Studie für die Dauer der Ausstellung „Welt
Minutes“.
wie bei einer Evolutions-Sinfonie. Denn
ohne
die immersive Rauminstallation besteht
jederzeit die Möglichkeit, dieses Osmo-
Ein Film im Kopf, ohne Bild und Ton.
nicht nur aus Gerüchen, sondern auch
drama zu erleben und damit möglicher-
Meere, Ozeane, Brackwasser eröffneten
aus Geruchs-Pausen. Die Raumluft wird
weise sogar den Geruchssinn zu wecken.
die Show. Dazu kamen Gerüche erster
über einen Sauger auch immer wieder
Entstehung des Lebens. Pilze und Moder,
abgezogen, so dass nicht am Ende ein
Tiere und ihre Ausscheidungen, Verwe-
dichter Evolutions-Dunst im Raum liegt.
sung. Und plötzlich betritt ein Wesen mit
Nur in dieser Aufeinanderfolge nimmt das
Namen Homo sapiens sapiens die Welt.
Geruchs-Drama seinen Lauf. Manche
Es riecht nach Rauch, nach kaltem Metall,
Gerüche lassen sich spontan zuordnen,
nach Erzen und Kohle, nach Technik, und
andere sind vage identifizierbar. „Ich will
nach Mensch. Körpergeruch von Men-
kein Rätselraten“, sagt Wolfgang Georgs-
schen im Smeller zu designen und zu
dorf. „Es geht einfach um das Wahrneh-
dosieren, sei eine große Herausforderung
men und sich Einlassen und darum, Bil-
für ihn gewesen, sagt Georgsdorf. Das
der in sich zu finden.“ Riechen zu lernen,
sei so mit der übelste Geruch, den das
wie sehen, schmecken, hören und fühlen.
Hauchmaul ausatmen würde. Eine Zumutung. Das wissen wir aus den Umkleide-
Alle zwei Jahre veranstaltet das inter-
kabinen von Fitness-Studios. Aber auch
disziplinäre Zentrum für Riechen und
die in diesen zwölf Minuten bald einset-
Schmecken
zende Industrialisierung hat es in sich.
Dresden eine Konferenz zur Geruchs-
Mit verkokelten Kabeln, Fabrikkantinen,
und
Schmierstoffen, Plastik, Diesel, U-Bah-
Georgsdorf arbeitet mit den internationa-
nen und Laserdruckern ganz großes
len Wissenschaftlern an einer Studie, die
am
Universitätsklinikum
Geschmacksforschung.
Wolfgang
Außen“
im
Martin-Gropius-Bau
Für die Herstellung der einzelnen Gerüche arbeitet Wolfgang Georgsdorf mit dem Parfümeur Gesa Schön zusammen. Der Berliner gilt als Rebell und Revoluzzer in der Welt der Düfte. Die Gerüche lassen sich im Smeller so zu ganzen Akkord-Mixturen mischen.
Der 1959 geborene Österreicher Wolfgang Georgsdorf ist Regisseur, Zeichner, Maler, Bidlhauer, Musiker, Aktionskünstler und Autor. Er ist bekannt für ungewöhnliche künstlerische Großprojekte. Einen fünfeinhalb Tonnen schweren Granitfelsen aus dem englischen Stonehenge transportierte er nach Indien und versenkte ihn als Kunstaktion im Ganges. 1985 mauerte er im Himalaya einen Tresor mit eingebautem Computer in 4.000 Metern Höhe als „First philosophical Datenbank“ ein. Er beschäftigte sich intensiv mit der Gebärdensprache der Gehörlosen. Er realisierte Filme und Land-Art-Projekte, zum Beispiel „Pixel Polter“ eine 35 Meter lange und vier Meter hohe Skulptur aus Fichtenstämmen zum Thema „300 Jahre Nachhaltigkeit“ im Landkreis Brandenburg. Er wirkt als Geiger und Dirigent im „Berlin Improvisers Orchestra“ und entwickelte 2012 seinen ersten Smeller für die Ausstellung „Sinnesrausch“ im Oberösterreichischen Kulturquartier Linz. Georgsdorf lebt und arbeitet im brandenburgischen Groß-Köris.
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Die Cyborgs kommen Die „Cyborg-City/Odysseus.machine“ vom Berliner
cyborg-city1/die Schlacht um Troja.kon; Inszenierung 2018
BORGTHEATER – cyborg performing theater
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Eigentlich bin ich nur ins Theater gegangen, aber plötzlich
… eigentlich ja auf die Macher von „Cyborg-City/Odysseus.
bin ich umzingelt von einer Horde Außerirdischer. Androiden
machine“ ein immersives und interaktives Theaterstück vom
in weißen glänzenden Raumanzügen und tiefblauen, grü-
Berliner BORGTHEATER – cyborg performing theater. Es ist
nen oder orangefarbenen Pupillen, die schwarzglänzenden
ihre aktuelle Produktion und gehört zu einer Serie, die sich
Haare liegen wie Playmobilhelme auf ihren Köpfen. Unkon-
mit der Entwicklung, den Grenzen und Gefahren der Tech-
trolliert stotternd wackelt einer von ihnen durch den Raum,
nologisierung und Digitalisierung der Gesellschaft auseinan-
dreht sich um seine eigene Achse, wechselt impulsiv die
dersetzt. Die Zuschauer sollen nicht nur mitspielen, sie über-
Richtung. Er läuft heiß, sozusagen, denn hier versuchen zwei
nehmen dabei auch die Verantwortung für die Konsequenz
dieser merkwürdigen künstlichen Wesen sich näher zu kom-
von Digitalisierung und Technisierung in unserer Realität.
men. Nur das mit dem Küssen, das kriegen sie nicht hin. Ich habe keine Ahnung, ob sie vielleicht bei Überlastung durch-
Die Spieleoberfläche von Cyborg-City ist ein Labyrinth aus
brennen oder völlig aus dem Ruder laufen. Sicherheitshalber
transparenten Räumen in verschiedenen Farb-Licht-Stim-
sehe ich mich nach dem Ausgang um.
mungen. Es ist eine analog gebaute und dennoch wie hermetische Welt.
Ich bin in einem Computerspiel. Die Spielentwickler sind die Berliner Theatermacher Rolf Kasteleiner und Anne-
Das ist auch das Konzept der Theatermacher. „Wir sind old
Sylvie König. Mit großem Erfolg befördern sie ihr Publikum
school!“ sagt Rolf Kasteleiner. „Wir beschäftigen uns mit
seit Jahren in ihre Spiele-Oberflächen, machen sie zu Akteu-
Technisierung, Robotorisierung und Digitalisierung, aber wir
ren. „Ohne Publikum läuft bei uns gar nichts!“ sagen sie
verwenden keine Computertechnik.“
und so ist dann auch mein Einsatz gefragt. Die liebestollen Cyborger im ersten Level benötigen nämlich meine Unter-
Und natürlich keine Roboter. Die zehn Cyborgs sind Schau-
stützung. Sie sind programmiert mit dem Verbal-Kitsch sämt-
spieler, die zwischen eingeübtem Text und Interaktion mit
licher Hollywood-Schmonzetten, sagen die Szenen aber nur
dem Publikum jonglieren. Die weißen Gestalten mit den
stumpf auf wie Abzählreime. Und wollen von mir wissen, wie
leuchtend bunten Augen wirken wie aus einer fabrikneuen
echte Menschen „ES“ machen. „Brauche weitere stimmliche
Roboter-Serienproduktion. Sie sprechen wie Siri oder Alexa
Verführungen!“ Jetzt bin ich gefragt. Denn so wie sie zu ihm
und bewegen sich wie ferngesteuertes Hightech-Spielzeug,
sagt: „Hör endlich auf zu denken und küss mich!“ klingt das
eiskalter Materie. Große Schauspielkunst!
ungefähr so sexy, wie die Ansage in meinem Navi. Ich helfe ihnen, spreche und mache ihnen vor, wie dieser Satz richtig
Im Gegensatz zu dem futuristischen Theaterraum sind wir in
romantisch klingt. Sie imitieren mich bald perfekt. Und kom-
einem antiken Theaterstoff gelandet. Es geht um Troja und
men sich romantisch näher, aber das mit dem finalen Kuss
den verirrten Odysseus. „Troja.kon ist besiegt worden und
klappt nie, denn sie sind nicht auf Berührung programmiert.
die ganze Welt ist Oberfläche von Cyborg-City …“ erklärt
Sie kommen so wenig zusammen, wie die kleinen Spiel-
uns wie aufgezogen der Avatar Odysseus in einer Art Blase
zeug-Hündchen mit den Magneten im Vorder- und Hinter-
im Zentrum des Labyrinths. Er ist das Steuerungsprogramm
teil. Für mich heißt das: Aufgabe nicht erfüllt. Ich muss einen
von Cyborg-City. Im Zusammentreffen mit uns Menschen,
Punkt abgeben und ärgere mich. Später realisiere ich, dass
erinnert er sich plötzlich an Ithak.hom – Ithaka, die Insel, die
ich genau an der Stelle auf sie hereingefallen bin …
Odysseus vor unzähligen Jahren verlassen hat – denn die
18 Die Cyborgs kommen
Einwohner von Cyborg-City haben sich einer fortgeschritte-
ich diesem Odysseus-Steuerungssystem dabei, eine künst-
nen Technokratie unterworfen. Wir Menschen, die Besucher
liche Intelligenz mit immer mehr menschlichen Anteilen zu
des Theaterstücks, sollen ihnen helfen, sich von der Zentrale
werden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich eigentlich nur
Cyborg-Valley abzuspalten, indem wir in das Programm hin-
in einer Rolle bin. Aber in die bin ich völlig abgetaucht.
absteigen und es neu konfigurieren. „Und das heißt, man steckt in der Klemme und das inter„Die Androiden sind menschliche Wesen“ sagt Anne-Sylvie
essiert uns natürlich“ sagt Spieleentwickler Rolf Kastelei-
König. „Das befördert erst einmal unsere Distanzlosigkeit.
ner. „Denn es geht schon darum, zu überlegen, was man
Den Einstieg. Wir vertrauen ihnen. Dann sind wir mitten drin,
da eigentlich macht. Was passiert eigentlich, wenn man mit
haptisch, man fühlt das, man macht es mit. Und das wollen
solchen Menschen konfrontiert wird, die sympathisch sind,
wir. Die Zuschauer sollen mitgestalten, die Mechanismen
aber keine menschlichen Anteile haben und man merkt das
eines Computerspiels übernehmen. Weiterkommen wollen.
gar nicht.“
Das Spiel voranbringen, gewinnen wollen.“ So wie wir zunehmend in der digitalen Welt auf Stimmen Und wie spielsüchtig steigt das Publikum, das in kleinen
und Systeme hereinfallen, die so menschlich wirken, dass
Gruppen eingelassen wird, denn auch ein. Zur Begrüßung
wir ihnen begegnen, als hätten die ebenso wie wir eine Kin-
bekommen wir ein Armband mit aufsteckbaren Lebens-Punk-
derstube gehabt. Wir bauen echte Emotionen auf, wenn wir
ten, die wir mit jeder gestellten Aufgabe und in jedem Level
zum Beispiel mit durch nichts aus der Ruhe zu bringenden,
verlieren oder gewinnen können. Wir bewegen uns in einem
auf Ignoranz programmierte Bandstimmen überlasteter Hot-
speziellen federnden Cyborger-Gang. Wir helfen den bei-
line-Warteschleifen diskutieren. Und eigentlich freuen wir
den Turteltauben in ihrem Liebesalarm. In einem anderen
uns, wenn Computer sich immer deutlicher vermenschli-
Raum treffen wir auf einen Avatar, der abwechselnd auf
chen, weil der Mensch es sich eben leichter machen will.
Skylla und Charybdis, den Meeresungeheuern der Antike, programmiert ist. Nur mit Tricks und Codes kommen wir an
Das Theater-Computer-Spiel hat es am Ende geschafft, uns
ihm vorbei und bekommen einen Punkt. Wir fallen auf Sire-
völlig zu manipulieren. Sie haben uns rumgekriegt. Wir tun
nen herein, die uns in eine bekannte Fernseh-Serie ziehen
alles, um in jeder Runde einen Punkt zu kriegen. Odysseus
wollen, trichtern uns freiwillig Stichworte und Zahlenkom-
gibt uns, als wir ihm wieder begegnen, zum Abschied die
binationen ein, um unbedingt im nächsten Level weiterzu-
Hand. Menschen geben sich eben die Hand. Das wussten
kommen. Selbst sperrige Computer-Spiel-Ignoranten wie ich
wir schon. Das hat der hyperintelligente Android aber erst
wollen plötzlich alles richtig machen. Ich bin mit voller Ener-
von uns gelernt. Wir haben eine schnell lernende künstliche
gie dabei. Gedankenlos bringe ich diesen Maschinen immer
Intelligenz so umprogrammiert, dass er kaum noch von uns
mehr menschliche Erfahrungen, Gefühle und Erinnerungen
zu unterscheiden ist. Und wir haben es selbst noch nicht ein-
nahe, gebe nach einer freundlichen Aufforderung ohne
mal gemerkt.
zu Zögern meine Daten frei, indem ich meine Handfläche gegen die der Avatare halte, lasse mich hacken wie einen alten Computer. Und frage mich schon lange nicht mehr, ob ich das überhaupt will, was ich da tue. Denn eigentlich helfe
cyborg performing theater
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BORGTHEATER - cyborg performing theater Seit 2013 arbeitet das Regie-Duo Anne-Sylvie König und Rolf Kasteleiner unter dem Namen „BORGTHEATER - cyborg performing theater“ zusammen. Sie haben keine feste Spielstätte und inszenieren ihre futuristischen und dystopischen Szenerien an Orten, wo die Gentrifizierung noch nicht alles glattgezogen hat. Zum Beispiel im alten Kühlhaus in der Luckenwalder Straße in Berlin-Kreuzberg. Oder im Delphi-Theater in Berlin-Weißensee. Die Kompanie machte sich nach den Erfolgen der INTERNET IDENTITY und der CYBORG-CITY-Trilogie nicht nur auf den letzten Performing Arts Festivals in Berlin als eine der führenden GAME – Theatergruppen mit immersivem Ansatz einen Namen.
cyborg performing theater
Die Cyborgs sind in der Realität angekommen: Ist der Begriff für Menschen, die halb Mensch und halb Maschine sind. Oder Teile von Maschinen in den Körper implantiert haben. Wie der Engländer Neil Harbisson. Eine Antenne übersetzt dem Farbenblinden Farben in Töne. Er ist der erste Mensch auf der Welt mit einer implantierten Antenne im Schädel und außerdem der erste offiziell von einer Regierung anerkannte Cyborg.
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