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Blick hinter die Kulissen
das Sandmandala inmitten unseres EVEREST-Panoramas IN DIESEM ZEICHEN WIRST DU SIEGEN Leipzig 1813 Drei neue Ausstellungsbegleitbücher
2012
Panorama-Geschichte
PanoraManie 1886 Unsere Besucher
Reinhold Messner Am EVEREST PANORAMA-NACHWUCHSKÜNSTLER
Liebe Besucher! Yadegar Asisi
asisi news – Neuigkeiten also! – Was möchte ich den Besuchern zusätzlich zu meinen Panoramen und Ausstellungen noch berichten? Rund ums Panorama gibt es viel, das eine Meldung wert ist. Mir fällt z.B. immer wieder auf, dass viele Menschen nicht wissen, dass das Medium Panorama schon über 200 Jahre alt ist. Einige denken sogar, ich hätte das Panorama erfunden. Das stimmt (leider!) nicht. Ich habe das Panorama nur für die heutige Zeit wiederentdeckt und möchte diese so wunderbare Kunstform wieder populär machen. Wussten Sie, dass das Wort „Panorama“, das heute jeder kennt und benutzt, und das beim googeln mehr als 3.000.000 Treffer bringt, ein Kunstwort, ein terminus technicus ist, das eigens für diese Art von Bild geprägt wurde? Im 19. Jahrhundert erlebte die Kunstform eine vielfältige Entwicklung: Als erstes Medium der Massenunterhaltung prägte es Kunst, Wissenschaft und unser Alltagsleben. Aber ich behaupte immer, das eigentliche Zeitalter des Panoramas beginnt erst jetzt. All diese Drumherums ums Panorama wollen wir etwas näher beleuchten. Wir wollen aus der Geschichte des Panoramas plaudern und auf andere Panoramen hinweisen, die Sie weltweit besuchen können. Wir werden von neuesten Entwicklungen und Trends berichten. Und interessante Einblicke hinter die Kulissen unserer Arbeit gewähren. Ich freue mich mit meinem Team, Ihnen heute die erste bescheidene Versuchsausgabe der asisi news vorstellen zu können. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und bin auf Ihre Reaktionen gespannt.
Ihr Yadegar Asisi
500.000 BESUCHER Keine 20 Wochen nach Eröffnung konnte der 500.000ste Besucher in „Pergamon – Panorama der antiken Metropole“ begrüßt werden. Es gab und gibt viel zu sehen. Nichtsahnend stieg die Berlinerin Ulrike Sack (42 Jahre) mit ihren beiden Söhnen Leonhard (7 Jahre) und Maximilian (5 Jahre) die Treppe des Pergamonmuseums empor. Es war ein eisiger Tag, doch sie trotzten dem Wetter und alle drei waren gespannt auf die Ausstellung. Überrascht wurde sie dann durch das Empfangskomitee, das im Foyer auf sie wartete: Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Yadegar Asisi, der Panoramakünstler, und Andreas Scholl, Direktor der Antikensammlung, begrüßten die Familie, die ihr Glück gar nicht fassen konnte und überreichten unter dem Blitzlichtgewitter der Fotografen als Willkommensgeschenk die Kataloge zu den Ausstellungen und ein Jahresabo von GEO, dem Medienpartner der Sonderausstellung. Dann schloss sich eine persönliche Führung durch Yadegar Asisi im Panorama und durch Andreas Scholl in der Ausstellung an. Die Stimmung war großartig! Gerade auch für die Kinder war es ein sehr schöner Moment, den sie nicht so schnell vergessen werden. Das hoffen wir zumindest. Auch international fand das PergamonPanorama große Beachtung, vom Moskauer Rundfunk bis zum Wallstreet Journal; außerdem berichtete fast jede deutsche Mantelzeitung in großen Artikeln. Schon jetzt gibt es Anfragen, was mit dem Panorama nach Ende der bis September 2012 terminierten Ausstellung geschehen wird. Es gibt Überlegungen, die Rotunde an eine andere Stelle, möglichst in der Nähe, zu verlegen, um während der mehrjährigen Restaurierungs- und Umbauarbeiten des Pergamonmuseums dort eine Art Interimsmuseum zu betreiben.
Familie Sack erhält eine VIP-Führung durch die Museumsdirektoren © asisi
Im Anschluss daran könnte das Panorama am Ort seiner Darstellung selbst, in Bergama in der Türkei aufgebaut werden. Das wäre eine ganz besondere Attraktion für die Antikentouristen an der türkischen Westküste. Diesbezügliche Anfragen gab es schon. Panorama-Planungen Auf diesen Erfolgen wollen sich Yadegar Asisi und sein Team aber nicht ausruhen. Es mangelt nicht an Ideen! Und verschiedene Projekte sind bereits intensiv in Arbeit. So viel kann schon mal verraten werden: In Berlin-Mitte soll bald ein 270°-Panorama der Mauer eröffnet werden, das die schreckliche Banalität und Alltäglichkeit dieses Todesstreifens vor allem für die vielen internationalen Besucher der Hauptstadt anschaulich erlebbar machen soll. Genauso spannend ist das Titanic-Projekt, bei dem gerade daran getüftelt wird, ob
durch eine ungewöhnliche Besucherführung zwei Panorama-Blicke möglich sind: Einmal wird man das legendäre Schiff, vor dem Zusammenstoß auf der Jungfernfahrt im Jahre 1912 in all seiner Pracht erleben, anschließend wird man 4000 Meter tief auf den Grund des Ozeans „tauchen“, um das auseinandergebrochene Wrack zu besuchen. Im nächsten Jahr jährt sich zum 200sten mal die Leipziger Völkerschlacht, in der die verbündeten Truppen aus Österreich, Preußen, Russland und Schweden über Napoleon siegten und somit seine Eroberung Europas beendeten. 500.000 Soldaten nahmen an dieser größten Landschlacht aller Zeiten teil. Doch das Schlachtgemetzel selbst wird nicht zentrales Thema sein. Das für das Leipziger Panometer in Arbeit befindliche Bild soll vielmehr den Krieg und die Folgen des Krieges aus dem Blick der Messestadt und ihrer Bürger wiedergeben.