BLICK HINTER DIE KULISSEN
ERÖFFNUNG AM 3. AUGUST – TOLLER ZUSPRUCH IM PANORAMA LEIPZIG 1813 3D-MODELIERER UND BILDGESTALTER FÜR DAS TITANICPANORAMA DRESDEN-TIPP PANORAMA-GESCHICHTEN
MAUERDURCHBLICK VON 1986 IM PANORAMA VON 2012 06
WUSSTEN SIE SCHON?
HINTERM HORIZONT ABRAFAXE
LIEBE LESER!
KARSTEN GREBE CHEFREDAKTEUR
Das Jahr 2013 war für Yadegar Asisi und das Team bisher sehr ereignisreich. Wir schauen unter anderem auf das erste Jahr mit dem Mauer-Panorama am Checkpoint Charlie in Berlin zurück. 2013 bedeutet auch das zehnjährige Bestehen unseres ersten Panoramahauses in Leipzig. Hier fing 2003 das Abenteuer mit dem Medium Panorama nach ersten Schritten so richtig an. Der alte Gasometer in Leipzig, der umgebaut und als Panometer neu genutzt werden konnte, war und ist seitdem ein faszinierendes Experimentierfeld – EVEREST, ROM 312 oder AMAZONIEN haben in den ersten zehn Jahren über 2,2 Millionen Besucher begeistert und alle bestärkt, neue Projekte zu schaffen. Das zweite Jahrzehnt ist mittlerweile eingeläutet und seit August hat auch die Stadt, in der der Künstler Yadegar Asisi aufwuchs, ihr eigenes Stadtpanorama: LEIPZIG 1813. Das große Interesse der Besucher und der Medien am neuesten Panorama freut uns ungemein! Im nun beginnenden zweiten PanometerJahrzehnt erfährt die „asisi Welt der Panoramen“ eine neue Dynamik. Bald eröffnen neue Panoramahäuser in Deutschland und im Ausland. Es werden dann sowohl bereits bestehende Panoramen wie z.B. ROM 312 ausgestellt als auch derzeit entstehende Kunstwerke. Vor kurzem war Asisi zum Beispiel auf Tauchgang für ein KorallenriffPanorama und im Herbst recherchieren er und sein Team zum französischen Mittelalter. Wir hoffen, dass Ihnen und uns die „13“ gewogen bleibt und wünschen eine vergnügliche Lektüre! Karsten Grebe
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10.2013 AUFLAGE 50.000
EIN JAHR EMOTIONALE MAUER-ERLEBNISSE Wie die Zeit vergeht! – Vor über einem Jahr, am 23. September 2012, eröffnete direkt am Checkpoint Charlie das asisi Panometer Berlin mit Yadegar Asisis Panorama DIE MAUER. Mit seinem bislang persönlichsten Zugang zu einer Panorama-Installation verdichtet der in der DDR aufgewachsene und ab 1978 in Westberlin lebende Künstler seine Alltagserfahrungen im geteilten Berlin zu einer atmosphärischen Momentaufnahme der 1980er. Yadegar Asisi: „Als ich mich fragte, wie das Lebensgefühl neben diesem Monstrum eigentlich war, erschrak ich mich geradezu vor meiner Antwort. Es war irgendwie normal geworden. Wir hatten uns arrangiert.“
Was unsere Besucher und unser Team bewegte – Ein Rückblick: Das wohl denkwürdigste Ereignis war der Besuch der First Lady Michelle Obama am 19. Juni 2013 im Rahmen des Staatsbesuchs des US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama in Berlin. Nahezu 50 Jahre nach der weltberühmten „Ich bin ein Berliner!“Rede von US-Präsident John F. Kennedy 1963 erlebte Michelle Obama mit ihren Töchtern und in Begleitung von Prof. Joachim Sauer, dem Gatten von Angela Merkel, die als Kunstwerk wiedererstandene Berliner Mauer am Checkpoint Charlie. Yadegar Asisi, der die Staatsgäste persönlich führte, war tief bewegt: „Dass das Panorama als Programmpunkt beim Besuchsprogramm ausgewählt wurde, freut mich sehr. Meine Erfahrungen zeigen, dass auch nachgeborene oder geografisch weit entfernte Besucher die Themen deutsch-deutsche Teilung und Kalter Krieg mit dem Panorama einfühlsam nacherleben – wie zum Beispiel die Töchter von Michelle und Barack Obama heute.“
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Die Gespräche mit Besuchern des MauerPanoramas und viele Einträge aus mittlerweile zehn prall gefüllten Gästebüchern bestätigen dies. Hier nur einige Beispiele:
Jetzt habe ich die Mauer verstanden.“ Inspiring experience. (Inspirierende Erfahrung.) “ Man bekommt richtig Gänsehaut und weiß es richtig zu schätzen wie es heute ist… “ Geschichte mitten ins Herz!“ Molto forte ed emozionante. (Sehr stark und spannend.)
“
Sehr eindrucksvoll! Sollte Dauerausstellung hier am Checkpoint Charlie bleiben!“ Panometer als Ort der Interaktion Seit der Eröffnung des asisi Panometer Berlin, das als temporäre Ausstellungsrotunde konstruiert ist, hat sich die Ausstellung nach und nach verändert. Im Vorraum zum Panorama können die Besucher auf beschreibbaren Wänden ihre Gedanken zum Thema „Freiheit“ notieren: Schnell waren die
ersten Flächen vielsprachig und ausdrucksstark gefüllt und werden immer wieder durch neue, leere Tafeln ersetzt. Die beschrifteten Wandelemente werden an der rückseitigen Konstruktion des Panoramabildes montiert und wachsen innerhalb der Rotunde immer weiter nach oben. Ganz im Sinne von Yadegar Asisi werden viele Besucher auf diese Weise Teil des Kunstwerks. Ebenso erfreulich war das große Feedback auf den Fotoaufruf, der Anfang 2013 gestartet wurde. Über 200 Fotografien von ca. 50 Privatpersonen erreichten das Team im Frühjahr. Eine Auswahl dieser vielfältigen persönlichen Erinnerungen an den MauerAlltag – im Osten und im Westen – ist seit Ende April in der Zeitzeugen-Fotoausstellung ebenfalls im Vorraum des Panoramas zu erleben. Somit wird Yadegar Asisis Panorama um weitere sehr persönliche Perspektiven ergänzt. Ebenfalls unterschiedliche Perspektiven auf das Leben und die künstlerische Auseinandersetzung mit der Berliner Mauer eröffnete die 10. Zeitgeschichtliche Sommernacht der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die am 4. September inmitten des Panoramas stattfand. Unter dem Motto „Über die Mauer… Lebenswege – Lebensthemen“ sprachen die Schriftstellerin und Ausstellungskuratorin Annett Gröschner, der Maler und East-SideGallery-Künstler Thierry Noir und Yadegar Asisi mit Winfried Sträter. Der Austausch mit den Gästen der Sommernacht zeigte einmal mehr: Der Kunstraum des Panoramas ermöglicht es, das Erlebnis einer vergangenen Zeit ins Heute zu transportieren und ergänzt damit auf einzigartige Weise die Vielfalt von Angeboten zur Erinnerung an das geteilte Berlin. up