Porzellan.Wien 2/2017

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Das Augarten Magazin // 0 2•17


WIENER MELANGE


EDITORI A L

KALT ist es geworden … • The weather has TURNED COLD ... Man hat es nach diesem Jahrhundertsommer ja fast nicht mehr für möglich gehalten, dass die Temperaturen unter 25 °C fallen können. Ist es Ihnen nicht auch so gegangen, dass Sie sich das erste Mal ernsthaft überlegt haben, eine Klimaanlage anzuschaffen? Auch wir im Augarten haben über den Sommer ordentlich geschwitzt. Nicht nur wegen der Temperaturen, die wir übrigens unklimatisiert ohne Murren ertragen haben, sondern vor allem weil wir an schönen, neuen Projekten und Kooperationen gearbeitet haben. Ich glaube der Einsatz hat sich gelohnt und wir haben für die Herbst /Winter Kollektion 2017/18 einige schöne Objekte geschaffen. Besonders hinweisen darf ich auf eine sehr gelungene Kooperation mit dem Traditionsunternehmen Backhausen. Hier haben wir gemeinsam in den Archiven gestöbert und ein wunderbares Design von Koloman Moser entdeckt, welches wir gemeinsam anlässlich des 100. Todestages 2018 neu auf leben ließen. Auf die Lampe „Vogelkolonie“ mit den Stoff­ schirmen von Backhausen sind wir außerordentlich stolz. Die ganze Story ab Seite 4. Einen ganz anderen Weg sind wir in der Zusammenarbeit mit dem Designer-Duo Green Dog aus Wien gegangen. Der Pizzateller wurde gemeinsam neu interpretiert – ausge­ fallen, frech und sehr poppig – in Anlehnung an die Pop Art Motive der 70er. Entstanden ist ein lustiges Designstück für Ihren Tisch, welches standesgemäß im Pizzakarton ange­ liefert wird. Den Pizzaexpress finden Sie auf Seite 8. Eine Ménage à trois der besonderen Art ist uns zusammen mit dem Designteam LUCY.D und Lobmeyr gelungen. Erleben Sie die WIENER MELANGE völlig neu. Sehr spannend kann ich nur sagen. Mehr dazu auf Seite 14. Ich hoffe wir können Sie ein bisschen auf den Winter einstimmen und Ihnen ein wenig Inspiration für Weihnachten bereits jetzt mit auf den Weg geben. 2018 ist ein großes Jahr für die Manufaktur: Wir feiern 300 Jahre Wiener Porzellan. Natür­lich sind wir bereits jetzt in den Vorbereitungen für dieses wichtige Datum. Ich darf Ihnen bereits heute verraten, dass wir Sie mit einer Vielzahl schöner Dinge überraschen werden. Einstweilen darf Ihnen schon erholsame Feiertage und einen guten Rutsch für 2018 wünschen.

• After an exceptionally hot summer, it hardly seemed possible that the temperatures would drop below 25 °C. Did you too consider, maybe for the first time, that it would be a good idea to get air conditioning installed in your home? We perspired quite a bit at Augarten as well over the summer. Not only on account of the temperatures – which we endured uncomplainingly without air conditioning – but primarily because we were working on wonderful new projects and collaborations. I believe that it was worth the effort and that we have created some lovely items for the 2017/18 autumn/winter collection. I would like to draw your attention to a particularly great collaboration with the well-established Backhausen company. We looked through the archives together and discovered a marvellous design by Koloman Moser, which we jointly revived on the occastion of the 100 th anniversary of his death in 2018. We are exceptionally proud of the ­VOGELKOLONIE lamp boasting fabric shades by Backhausen. You can read the whole story from page 4. We have taken an entirely different approach in our collaboration with the design duo Green Dog from Vienna, jointly reinterpreting the pizza plate: unusual, cheeky and very bright, reminiscent of pop art motifs of the 1970ies. The result is a lively design piece for your table, delivered in the customary pizza box. You’ll find the pizza express on page 8. We have succeeded in creating a very special kind of ménage à trois in collaboration with the design team LUCY.D and Lobmeyr. Experience the WIENER MELANGE in an entirely new way. Very exciting, if you ask me. Find out more about this topic on page 14. I hope that our stories will get you in the mood for winter and provide you with some inspiration for Christmas even now. 2018 marks a very special year for the Manufactory: we will celebrate 300 years of Viennese porcelain. Of course, peparations are already under way for this important date. I can already let you in on a little secret: we have a great number of lovely surprises in store for you! In the meantime, allow me to wish you relaxing holidays and a Happy New Year 2018.

Ihr Thomas König • Cordially, Thomas König 1


STORIES ON Backhausen × Augarten

VOGELKOLONIE Das Dekor von Koloman Moser f liegt wieder. • Koloman Moser's pattern is flying again.

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Pizzateller

MY ITALY

Frisch aus dem Ofen von Green Dog.

• Pizza plates – fresh from the oven from Green Dog.

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Wienerin

NAMAS TEE Das Yoga-Dekor von Lena Zotti.

• The Yoga-décor, created by Lena Zotti.

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EIN RICHTIGER KR ACHER! Der Süßweinbecher von Augarten.

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• Sweat wine cup from Augarten

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PORZELL AN FÜR JEDEN TAG Garantiert geschirrspülfest

• The Frog Prince

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• Dishwasher-proof – guaranteed

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AUGARTEN CL ASSIC Froschkönig ADVENTK ALENDER Veranstaltungen von Augarten • Advent calendar – Augarten events

PORCEL AIN TABLE by Thomas Feichtner für die Neue Wiener Werkstätte

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CLEMENS HAIPL Kolumne – Koloman und die Kultursau

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REZEPT Kochsalat mit Wiener Schnecke & Erdäpfelsauce vom Steirereck

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GESCHENKIDEEN Für sie, ihn oder lieber für mich? • Gift ideas – for her, him or rather for me?

PORZELL ANMUSEUM Rosenthal – Ein Mythos • Rosenthal – A Legend

MAKING OF Wie entsteht eine Ausstellung? • How is an exhibition created?

Weihnachtstisch-

VARIATIONEN

Funky, traditionell, elegant oder dark?

• Table for Christmas – funky, traditional, elegant or dark?

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WHITE Interview

LUCY.D

Eine WIENER MEL ANGE aus Augarten und Lobmeyr. • Augarten and Lobmeyr, a VIENNESE MELANGE.

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Design-Hotel

GUESTHOUSE

Handbemalte Champagnerschalen und ein Interview mit einem langjährigen Mitarbeiter. • Handpainted champagne bowl and an interview with a long-serving employee.

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Palm Beach

THE MARY MAHONEY STORE Die Grande Dame von Palm Beach im Interview.

• An Interview with Palm Beach’s Grande Dame.

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NEUHEITEN 2017 • INNOVATIONS 2017

BACKHAUSEN

AUGARTEN

– d is flying again ir b e h  T • arten t w ieder – g anufactory Aug ie M fl l in e la g e o V rc o r P e a D Vienn Mill – two nehmen r te n U n e h ausen Weaving ic h e r ck s­ a n B io d n it a d a Die tr ion – have k tur Augar ten fa u ith a rich tradit n w a s m ie n n a a p ll m ze co r rn Wiener Po sen er wec ken u n Moser’s patte a a h m k c lo a o K B t i h g re u e bro und Web KOLONIE L E G IE to new life. O V r o k e VOGELKOLON sers D

ben. w ieder zum L e

Koloman Moser war wohl, was man heute einen Produktdesigner nennen würde. Gemeinsam mit Josef Hoffmann gründete er die Wiener Werkstätte und setzte sich Zeit seines Lebens für eine ästhetische Gestaltung des Alltags ein. Hochwertige Materialien in einer zeitlosen Formen- und Farbensprache waren das Ziel seiner Bemühungen. Der rührige und hochproduktive Maler, Zeichner, Designer, Illustrator und Typograph, dessen 100. Todestages wir nächstes Jahr gedenken, entwarf 1899 den f lächenfüllenden Dekor VOGELKOLONIE für den Waldviertler Textilhersteller Backhausen. Mehr als 100 Jahre später haben sich Augarten und Backhausen nun zusammenge­ tan, um dem Entwurf neues Leben einzuhauchen. Dabei entstand ein fünfteiliges Teeservice, das den Dekor auf die elegante Form ENA legt, eine Tischlampe sowie Polster in drei Größen samt dazu passendem Plaid. Ganz im Sinne des Gesamtkunstwerkes also, haben Design-Afficionados, JugendstilLiebhaber und Freunde schlichten, wirkungsvollen Designs nun die Möglichkeit, sich einen Raum ganz im Geiste des großen Künstlers einzurichten.

Peter Altenberg, Hermann Bahr und Kolo Moser am Lido

Originalentwurf aus 1899 • Original design from 1899

• Koloman Moser was what one would nowadays call a product designer. In collaboration with Josef Hoffmann, he founded the Wiener Werkstätte and championed an aesthetic outlook on the commonplace throughout his life. Top-quality materials in a timeless language of form and colour were the objective of his efforts. 2018 marks the 100th anniversary of his death. In 1899, the untiring and highly productive painter, graphic artist, designer, illustrator and typographer designed an all-over pattern called VOGELKOLONIE for the textile company Backhausen based in the Waldviertel, Lower Austria. Over a hundred years later, Augarten and Backhausen have joined forces to breathe new life into the design. The result is a five-piece tea service in the elegant ENA shape, a desk lamp as well as cushions in three sizes plus a matching plaid, all of which bear the VOGELKOLONIE pattern. This allows design aficionados, lovers of art nouveau and fans of simple, striking design to furnish a room to the taste of the great artist, all in the spirit of a synthesis of the arts.

Foto: Lotte Bloch-Zavrel

Koloman Mo

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NEUHEITEN 2017 • INNOVATIONS 2017

Frisch aus dem Ofen: MY ITALY Pizzateller von Green Dog

• MY ITALY – pizza plates Die neuen Pizzateller MY ITALY von Designduo Green Dog bringen Pop Art auf den Teller. Wie die Werke des Großmeisters der Pop Art, Andy Warhol, entstehen auch die vier ausgefallenen Motive der MY ITALY Serie im Siebdruckverfahren. Frisch und mutig prangen die 4 Designs auf Tellern im Luxusformat von 32 Zentimetern. Auch als Platzteller oder Antipasti-Platte einsetzbar, lenkt MY ITALY auf jedem Tisch die Blicke auf sich. Das Beschreiten neuer Wege – und der ent­sprechende Mut – sind der DNA der Porzel­l an­ manufaktur eingeschrieben. Auch wenn man sich heute kaum noch vorstellen kann, dass Klassiker wie der Dekor MARIA THERESIA oder Hoffmanns MELONE in Ihrer Zeit durch­aus für Aufregung gesorgt haben. Geliefert werden die Teller stilecht in der passenden Pizzaschachtel! • The new MY ITALY pizza plates by the design duo Green Dog add a touch of pop art to the table. Like the works of the grand master of pop art, Andy ­Warhol, the four extraordinary motifs of the MY ­ITALY series are screen-printed. The four designs are displayed in a fresh and bold style on l­ uxuriously dimensioned plates (32 centimetres in diameter). They may also be used as service plates or a­ ntipasti plates, so MY ITALY is bound to catch the eye on every table. Treading new paths, and the courage it takes to do so, are written into the Porcelain Manufactory’s DNA. Even though one can hardly imagine nowadays that classics like the MARIA THERESIA pattern or Hoffmann's MELON raised eyebrows in their time. Of course the plates are delivered in the matching pizza-box! 9


WIENERIN

Zeit, Feingefühl und eine große Portion Kre­ a­t ivität – diese Komponenten machen nicht nur den Prozess von der f lüssigen Porzellanmasse bis zu einem fertigen Teeservice aus – sie sind auch bei der Gestaltung eines Magazins wesentlich. So überraschend die Zusammenarbeit zwischen Augarten Wien und dem WIENERIN Magazin also auf den ersten Blick scheint, eigentlich ist sie ganz nahelie­ gend und entsprechend harmonisch gestaltete sich auch der gemeinsame Weg von der Idee zum fertigen Service. Farbenfrohe Yogis auf weich gerundeten Kan­ nen, Tassen und Tellern: Das WIENERIN Yoga-Dekor, gestaltet von Art Directrice Lena Zotti, verwöhnt Augen und Seele gleichermaßen. Es soll zum Entspannen und Genießen einladen, genauso wie es unsere Leserinnen tun, wenn sie sich durch unsere neueste Ausgabe schmökern. Und – auch das war uns wichtig – es hält unseren alltäglichen Anforderungen stand, ist nicht nur schön, sondern auch funktional und sogar geschirrspülfest. Dass die WIENERIN mit einer limitierten Sonderanfertigung Teil der Augarten-Welt geworden ist, ehrt uns – denn von der 300jährigen Geschichte des Traditionsunterneh­ mens lässt sich noch so einiges lernen. Und das konnten wir im Zuge dieser Koopera­t ion auf besonders schöne Art und Weise. • Patience, tactfulness and a good portion of creativity – these components aren´t only part of the process when it comes to porcelain – they´re also essential for creating a magazine. At first sight the cooperation between Augarten Vienna and WIENERIN may seem surprising, but it actually is really likely and so the path from the idea to the tea service was very harmonic.

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Colourful Yogis on round shaped pots, cups and plates: The WIENERIN Yoga-décor, created by Art Direcriece Lena Zotti, spoils the eye and soul in the same way. Our tea service should invite to relax and enjoy – just like our readers enjoy browsing through a fresh WIENERIN issue. And – what is very important to us – it endures our daily challenges, because it isn´t only beautiful, but also functional and dishwasher safe. We´re honoured, that WIENERIN is part of the Augarten-world with the limited edition tea service. 300 years of traditional Viennese company history is something we can learn a lot from. During this cooperation we were able to learn in a very special and beautiful way.


NEUHEITEN 2017 • INNOVATIONS 2017

and a good cup of NAMAS TEE after!

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NEUHEITEN 2017 • INNOVATIONS 2017

Ein richtiger KRACHER! Der Süßweinbecher von Augarten. • A real KRACHER! The Sweet Wine Cup from Augarten.

Herr Kracher, Sie führen ein sehr erfolgreiches Famili­e nunternehmen. Was ist das Schwierigste daran? Was macht diese Aufgabe besonders schön? Ehrlich gesagt ist das alles für mich ganz selbstverständlich. Man wächst ganz einfach in seine Aufgabe hinein. So wie die eigene Familie, wächst und verändert sich auch der Betrieb, von dem man selbst ja Teil ist. Bei Augarten geschehen unzählige Arbeitsschritte von Hand; es gibt nur wenige maschinelle Behelfe, die sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben. Spielt Automatisierung am Wienlaubenhof eine Rolle? Kaum – sehr Vieles muss einfach per Hand gemacht werden, weil es anders gar nicht möglich ist. Ich probiere grundsätzlich alles aus, aber um die angestrebte Qualität zu errei­c hen, hat man oft keine Wahl. Bei uns heißt das ganz konkret, dass auch ich Hand anlege, um das zu garantieren. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass wir sehr spezielle Produkte anbieten. Absolut. Der Süßwein, für den wir besonders bekannt sind, ist ein Nischenprodukt. Eine Delikatesse für weinerfahrene Menschen, die Qualität zu schätzen wissen. Allein in Rust gibt es über 60 sehr gute Weine, aber gerade mal zwei oder drei Süßweine. Umso wichtiger, höchste Güte zu liefern – und zwar verlässlich und stabil.

Die Auswahl an unterschiedlichen Weingläsern ist riesig. Wie kommt man überhaupt auf die Idee, einen Süßweinbecher aus Porzellan zu machen? Um ganz ehrlich zu sein, war es umgekehrt. Augarten hat mich auf die Idee gebracht und ich dachte mir gleich: Gar nicht mal schlecht. Die Champagnerschale habe ich schon davor kennen und lieben gelernt und unseren Sekt Brut Rosé darin serviert. Alles Weitere ging dann recht schnell. Wir haben uns dazu entschlossen, es zu versuchen. Wir haben erst an eine viel kleinere Form gedacht, aber schnell gesehen, dass es etwas Größeres braucht. Gemeinsam mit der Formenbauabteilung von Augarten haben wir dann die genau richtige Form gefunden, die nicht nur schön ist, sonder auch dem Wein entgegenkommt. Und was ist die „richtige“ Form? Die ideale Form hat eine breite Öffnung, die dem Wein genug Raum und Luft gibt. Ich finde die meisten Süßweingläser zu klein. Und ja, ich finde, dass der Becher den Geschmack des Weins beeinf lusst. Gerhard Kracher wurde vom deutschen Magazin „Der Feinschmecker“ zum Winzer des Jahres gekürt.


DID YOU KNOW?

• Mr Kracher, you run a very successful family business. What is the most difficult thing about that? What do you enjoy most about it? To be honest, it’s all a matter of course for me. You simply grow into the job. Like your family, the business, of which you are a part, keeps growing and changing. At Augarten, countless operating processes are done by hand; there aren’t many tools used, and those that do exist haven’t changed much over the past couple of decades. Is automation a factor at the Weinlaubenhof? Not so much – very many things have to be done by hand because there is just no other way of doing them. I generally give everything a try, but to achieve the desired quality, you often don’t have a choice. In our specific case, this means that I do various things myself to guarantee the best possible quality. Another thing we have in common is that we both offer very special products. Absolutely. The sweet wine, for which we are widely known, is a niche product. A delicacy for wine connoisseurs who appreciate quality. In Rust alone there are more than 60 outstanding wines, but only two or three sweet wines. So it’s all the more important to deliver reliable and stable quality at a high level. The choice of wine glasses is immense. How did you come up with the idea of creating a sweet wine cup from porcelain? It was really the other way round, to be honest. Augarten first gave me the idea and I immediately thought: There’s something in this. I’d known and grown to love the champagne cups before that and have served our Brut Rosé sparkling wine in them. Things went pretty quickly from there. We decided to give it a try. At first, we had a much smaller shape in mind, but we soon realised that something larger was needed. Together with Augarten’s mould construction department, we found exactly the right shape, which is not only appealing in form but also accommodates the wine. And what is the “right” shape? The ideal shape requires a wide opening that provides enough room and air for the wine. Most sweet wine glasses are too small, if you ask me. And, yes, I think that the cup does have a bearing on the wine’s taste. Gerhard Kracher has been elected Winemaker of the Year by the German magazine “Der Feinschmecker”.

Porzellan für jeden Tag – Buntes von Augarten, garantiert GESCHIRRSPÜLFEST

• Porcelain for every day – Colourful Augarten, DISHWASHER-PROOF – guaranteed Es ist die seit 300 Jahren de facto unverän­ derte Technik der Aufglasurmalerei, die Augarten Porzellane zu dem machen, was sie sind. Feinste Linien und Schattierungen, die mit dem Pinsel auf die Glasur gemalt und dann gebrannt werden, ohne dabei an Farbbrillanz oder Konturschärfe zu verlieren – die Grundvoraussetzungen, damit ein buntes Porzellanstück das Haus verlässt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Farben und eingesetzten Techniken ermöglichen uns nun auch bemalte Stücke bei Temperaturen jenseits der 1000° Celsius zu brennen, was dazu führt, dass die Porzellanfarbe in die Glasur „schmilzt“ und noch unempfindlicher wird, ohne an Präzision zu verlieren. Ausgewählte Augarten-Stücke – darunter die Neuinterpretation des H ­ offmann Klassikers: die Melone-Kaffee­t asse – sind damit ausdrücklich geschirrspülfest. (Und damit noch ein Grund weniger, nicht täglich „vom Guten“ zu speisen …) • It is the de facto unchanged 300 years old technique of painting on glaze which defines Augarten porcelain. Most delicates lines and shading, paintbrushed on the glazing and then fired, without losing its brillance. Continous development in the colours used, as well as our techniques now make it possible to fire the painted pieces at temperatures beyond 1000° Celsius, which causes the paint to “sink” into the glazing and makes the décor even less sensitive, without losing its precision. Selected pieces – amongst them our new interpretation of Hoffmann’s iconic MELONE – so become officially dishwasher-proof. (And yet another reason to make every day a “special occasion”) 13


KÜNSTLERPORTR A IT

Wie gestaltet sich Ihre gemeinsame Arbeit als Designerinnenduo? Wie kann man sich ganz konkret den täglichen Arbeitsprozess vorstellen? Wir haben Lucy.D 2003 in Wien gegründet. Davor haben wir zur gleichen Zeit an der Universität für Ange­w andte Kunst Industrial Design bei Paolo Piva studiert. Wir kennen uns also schon sehr lange und wir haben die verschiedensten Phasen mit unserem Designbüro erlebt. Da entsteht ein großes Wissen, wie die andere denkt und arbeitet. Wir leben nicht mehr beide in Wien, und haben somit auch zwei Studios. Das zweite ist in Steyr in Oberösterreich, wo Barbara in der Nähe lebt. Wir arbeiten seit Anfang an wie bei einem Ping-Pong Spiel, die eine fängt an und die zweite denkt sich hinein und weiter. Und so arbeiten wir immer noch. Damit ist der größte Output da – wir bündeln unsere Energien! Woher nehmen Sie Ihre Inspirationen? Das ist oftmals von den Projekten abhängig. Wir arbeiten in den verschiedensten Themenbereichen des Designs. Wir selbst lieben Geschichten, die mit der Kultur und dem Leben verbunden sind. Diese durch unsere Produkte auf eine neue Art zu erzählen liegt uns besonders. Es geht um das Verstehen von Traditionen, warum sie gebraucht wurden und was wir heute eigentlich anders machen. Dieses Wissen in neue Formen und Verwendungen zu bringen, macht uns auf jeden Fall viel Spass. Gibt es einen Grundgedanken, der bei Ihrer Arbeit als Designerinnen im Vordergrund steht? Wir sind keine Behübscherinnnen! Es geht bei unserer Arbeit als Designerinnen immer um Respekt, Vertrauen und Vision. Unsere Kon­zep­te gießen wir dann in klare Formen und Farben. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Poesie des Alltäglichen zu ergründen. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Augarten und Lobmeyr? Wir haben das Melangeset mit der Intention entworfen zwei der traditionsreichsten Produ­zenten Wiens, in einem Projekt zu vereinen. Das hat sehr gut funktioniert! Wir grei­fen beim Wasserglas auf einen Klassiker von Lobmeyr zurück, den Alphabecher, dem wir den neuen, von uns entworfenen Augartenbecher mit dem Tel­lerchen hinzufügen. Wir glauben, dass der Cross-Over zwischen den Zeiten und Unternehmen für alle Seiten bereichernd ist. Qualität zählt, denken wir! Wie und wo entstand die Idee zur WIENER MELANGE? Das Wiener Kaffeehaus ist immer schon ein Place to be gewesen. Das beweist ja die große Anzahl der Wiener Kaffeehäuser. In unserer Vorstellung wird unsere Melange­s et von den Gästen der Wiener Kaffeehäuser benutzt. So entstand auch die Idee dazu. Mal schauen, ob wir da einen der Cafetiers überzeugen können, dieses Experiment mit uns zu wagen … cool wäre es schon, oder? Es ranken sich ja viele Geschichten und Legenden um das Glas Wasser, das in Wien zum Kaffee gereicht wird. Welche gefällt Ihnen am besten? Wir finden die geschichtliche Annäherung am spannendsten! Nach der Türkenbelagerung um 1700 stieg der Konsum vom neuen Trendgetränk Kaffee in den Wiener Kaffeehäusern. Der Besuch war vorerst der gehobenen Klasse vorbehalten und diese fand es unschicklich den Löffel nach dem Umrühren abzulecken, also servierten die Wiener Ober ein Glas Leitungswasser zum Kaffee. Leider war das Leitungswasser zu dieser Zeit noch eher bräunlich als klar und rein, also wurde es um die Kaffeehausbesucher nicht zu vergraulen, abgekocht und so servier- und genussfähig gemacht. 14


A RTIST PORTR A IT • How do you organise your collaboration as a design duo? What can you tell us about your daily work routine? We founded Lucy.D in Vienna in 2003. We had both previously studied industrial design under Paolo Piva at the University of Applied Arts. So we have known each other for a very long time and have gone through various phases with our design company. In the process, we have acquired a lot of knowledge concerning each other’s way of thinking and working. We no longer both live in Vienna, so we have two studios these days. The second one is in Steyr in Upper Austria, close to where Barbara lives. We have been working in a ping-pong fashion from the beginning: one of us initiates the process, the other picks up on it and takes it further. And we still continue working this way. This method achieves the greatest output – we bundle our energies! Where do you find inspiration? That often depends on the projects. We work in varied subject areas of design. For our part, we love stories that deal with life and culture. We are particularly fascinated by telling them in a new way with our products. It’s all about understanding customs, why they were needed and what we do differently nowadays. We immensely enjoy shaping this knowledge into new forms and uses. Is there a basic principle that underlies your work as designers? We are definitely not prettifiers! For us, working as designers always involves respect, trust and vision. Then we mould our designs into clear shapes and colours. We consider it our job to explore the poetry of the commonplace. What was the collaboration with the Augarten Porcelain Manufactory and Lobmeyr like? When we designed the melange set, the idea was to bring two Viennese manufacturers with a rich tradition together in a project. It worked wonderfully! As for the tumbler, we referred back to a classic by Lobmeyr, the so-called “­A lpha Beaker”, which we have complemented with the handleless Augarten cup and a small plate newly designed by us. We believe that the crossover between time and companies is mutually enriching. We are convinced that quality counts.

How and where did the idea for WIENER MELANGE come about? The Viennese coffee house has always been a place to be, as the large number of Viennese coffee houses clearly shows. We imagined our melange set to be used by guests of Viennese coffee houses. That is also how the idea emerged. We are looking to convince a coffee house owner to go on this venture with us ... That would be cool, wouldn’t it? What kind of stories abound on the subject of the glass of water that is served with a coffee in Vienna is your favourite? The historical approach is the most fascinating to us. After the second Ottoman siege, there was a marked increase in the consumption of coffee, the new trendy drink in Vienna around 1700. At first, the coffee houses were only frequented by the upper classes, and they considered it unseemly to lick the spoon after stirring. That is why Viennese waiters served a glass of tap water with the coffee. Unfortunately, the tap water wasn’t clear and clean at that time but had a brownish tinge to it. So it was boiled to make it servable and drinkable, so as not to drive away the guests.

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W EIHNACHTSTISCH-VA RI ATIONEN

400 001 6825T Platzteller,

Vollfond türkis • place setting plate, turquois Teller f lach, Maria 2.0, ø 25 cm • dinner plate, Maria 2.0 430 001 7798 Teller tief, ø 21 cm • soup plate 201 001 7798 Salatschüssel, ø 15 cm • salad bowl 635 001 7042B Champagnerschale, rosa • champagne bowl, pink 005 110 1853 Rehbock, bisquit • roebuck, biscuit 410 001 7798

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W EIHNACHTSTISCH-VA RI ATIONEN

Traditionell

Dekor MISTELZW EIG • Pattern MISTLETOE 715 844 6789 Tischglocke • table bell 810 882 6789 Teelichthalter • tealight holder 831 900 6164 Stern glatt • snow star plain 410 001 6164 Teller f lach, ø 25 cm • dinner plate 450 001 6164 Brotteller, ø 16 cm • bread plate 802 509 6789 Schmuckdose, ø 8 cm • jewelry box 011 212 1703 011 610 1842 011 610 1843 011 610 1844 011 410 1889

Eisläuferin • ice skater Engel mit Flöte, platin • angel with f lute, platinum Engel mit Laute, platin • angel with lute, platinum Engel mit Buch, platin • angel with book, platinum Föhrenzapfen, teilvergoldet • pine cone, partly gold 19



W EIHNACHTSTISCH-VA RI ATIONEN

ELEGANT

Service SOL 390 001 7522 410 001 7522 430 001 7522 570 847 7522 620 031 7522 560 031 7522 590 031 7522 200 001 7522

Gourmetteller, ø 28 cm • gourmet plate Vorspeisenteller, ø 25 cm • dinner plate Teller tief, ø 21 cm • soup plate Schokobecher, 0,25 l • chocolate mug Teebecher mit UT, 0,2 l • tea cup & saucer Kaffeebecher mit UT, 0,15 l • coffee cup & saucer Mokkabecher mit UT, 0,05 l • mocha cup & saucer Salat klein, ø 16 cm • salad bowl small

Föhrenzapfen, biskuit • pine cone, biscuit Schneef locke, biskuit • snow f lake, biscuit 571 042 1000 Porzellanbecher BERG_WASSER _1040 m water-cup BERG_WASSER _1040 m 006 120 1889 005 110 1887

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W EIHNACHTSTISCH-VA RI ATIONEN

COSMOPOLITAN

Föhrenzapfen, kupferlüster • pine cone, copper lustre Teelichthalter, kupferlüster • tealight holder, copper lustre 011 711 1891 Nußhälfte, kupferlüster • nutshell, copper lustre 635 001 7054 Champagnerschale, weiß, innen kupferlüster champagne bowl, white, copper lustre inside 400 001 7000K Platzteller, ø 32 cm, kupferlüster • place setting plate copper lustre 011 710 1889

810 882 7000K

Service SHORT CUT 390 025 7251M Teller groß, ø 27 cm, dunkelgrau matt • gourmetplate, darkgrey matt 440 025 7250M Teller klein, ø 22 cm, hellgrau matt • small plate, lightgrey matt 550 025 7251M Untertasse, dunkelgrau matt • saucer, darkgray matt 23


THE GUESTHOUSE VIENNA Home. Honesty. Heritage. das ist die Philosophie von The Guesthouse Vienna. Das Hotelkonzept ermöglicht es, den Wien-Besuchern sich hier wie in der eigenen Wohnung zu fühlen und die sprichwörtliche Gemütlichkeit der Wiener mitzuerleben. Eingebettet zwischen Oper und Stephansplatz, in unmittelbarer Nähe der Albertina ist es der ideale Ausgangspunkt für Flaneure und Genießer der Wiener Schönheiten. Diese Philosophie hat der britische Sir Terence Conran perfekt umgesetzt: „Ich möchte die Menschen glücklich machen. Ich glaube, dass gutes Design die Lebensqualität verbessern kann.“ Sein Raumdesign verbindet Trendbewusstsein, Komfort und Funktiona­ lität zu einem ganz eigenen Stil, der sich konsequent durch alle Räume zieht. Gutes und formvollendetes Design stellt die Basis für die Kooperation zwischen The Guesthouse Vienna und der Porzellanmanufaktur Augarten dar. Die zeitlos klassischen, handbemalten Champagnerschalen wurden eigens für The Guesthouse Vienna mit dem Hotellogo versehen und stehen für Freunde exzellenter Tropfen und edlen Designs in der Hotelvitrine zum Verkauf. Eine weitere schöne Schnittstelle stellt Herr Kurt ­Darmohray dar, welcher von 1942 bis 1988 in der Augarten Manufaktur tätig war und durch einen persönlichen Kontakt zum Hoteldirektor Manfred Stallmajer eine Verbindung zu dem Designhotel im ersten Bezirk hat. Kurt Darmohray, in welchen Bereichen waren Sie tätig? In meiner Ausbildung musste ich die Fertigung alle etwa 300 Figuren erlernen und 24

sämtliche Abteilungen der Weißproduktion durchlaufen. Später war ich nur noch für Staatsaufträge verantwortlich. Außerdem wurde ich oft als Fotograf eingesetzt, weil das bis heute meine Leidenschaft ist. Wie sah ein typischer Tag in Ihrem Arbeitsalltag aus? Während des Kriegs bin ich jeden Tag ca. zwei Stunden zu Fuß zur Arbeit gegangen, von Meidling/Schönbrunn bis zur Augarten Manufaktur. Die Brücken über den Donau­ kanal waren damals zerbombt und ich musste darüber klettern, um in den zweiten Bezirk zu gelangen. Dafür bekam ich Lebensmittelkarten und ein kleines Gehalt. In meinen ersten Lehrjahren wurde ich eher als Dachdecker eingesetzt, musste Fenster reparieren. In dieser Zeit habe ich relativ wenig über Kunst gelernt. Im Winter schaufelte die gesamte Belegschaft den Schnee bis in den Donaukanal. Außerdem wurde Holz für alle Mitarbeiter gehackt, das jeder nach Dienst­ ende im Rucksack nach Hause transportierte, um heizen zu können. Während des Krieges holte ich aus der entfernten Firmenküche zwei große Töpfe mit Erbseneintopf. Nach der Arbeit musste ich zur Fliegerabwehr. Alle Nicht-Berufstätigen mussten untertags dort­ hin, aufgrund meines Berufs wurde ich am Abend dazu eingeteilt. Welche Figuren waren besonders speziell für Sie? Der BELGISCHE GARDEREITER und die CAPRIOLE. Wie groß war das Unternehmen damals und wie hat es sich in den letzten Jahren in Ihren Augen entwickelt? Damals gab es um die 300 Mitarbeiter, davon 80 Porzellanmaler. Früher bot die Augarten Manufaktur viele Vorteile für seine Mitarbei­ ter, wie etwa Sportangebote. Es wurde sogar


AUGA RTEN COOPER ATION

wegen mir ein eigenes Fotolabor gebaut, das bis 2011 existierte. Außerdem habe ich in Kriegsruinen einige Kunstbücher gefunden. Für diese Bücher wurde eine kleine Bibliothek errichtet, die ein Stück Kunstgeschichte abbildete. Von der Technik her hat sich kaum etwas geändert, nur das Brennen wurde deutlich modernisiert. Was war einer Ihrer prägendsten Momente während Ihrer Zeit bei Augarten? Durch eine Bombenattacke auf die Augarten Manufaktur wurde ich verletzt und bekam somit den Krieg hautnah zu spüren. Welchen Bezug haben Sie heute zu Augarten? Mein Leben war damals Augarten, mein zweites Leben war das Reisen. Zu Hause begleitet mich Augarten jeden Tag. Die CAPRIOLE, der ROSENK AVALIER oder die COURBETTE sind nur eine kleine Auswahl an Figuren. Heute mache ich nur mehr Wellness und baue in meiner Freizeit Schiffe. Mein Lebenstraum war es, Maler zu werden, aber das bin ich leider nicht geworden. Von den damaligen Mitarbeitern im Augarten bin ich quasi der letzte Überlebende.

• HOME. HONESTY. HERITAGE. – that is the philosophy behind The Guesthouse Vienna. The hotel concept makes visitors to Vienna feel at home as if in their own apartment and experience the proverbial Viennese “Gemütlichkeit” at first hand. Located b etween the Vienna State Opera and Stephans­ platz, in close proximity to Albertina, the hotel is the ideal starting place for strolling around the city and enjoying its beautiful sights. The philosophy has been flawlessly implemented by British designer Sir Terence Conran: “I want to make people happy. I firmly believe that good design can enhance the quality of life.” His room design combines trend-consciousness, comfort and functionality to create a unique style that is evident in all the rooms throughout the hotel. Good design perfect in form is the basis of the collaboration between the Guesthouse Vienna and Augarten. The hotel’s logo has been added to the Porcelain Manufactory’s timeless, hand-painted champagne cups, which are exhibited in the lobby and are available for sale to lovers of fine sparkling wines and tasteful design. Another common factor is Kurt Darmohray, who worked at the Augarten Manufactory from 1942 to 1988. Being acquainted with hotel director Manfred Stallmajer, he has a connection with the design hotel located in the 1st district. Kurt Darmohray, in which departments did you work? As part of my training, I had to learn to make all of the roughly 300 figurines and worked my way

through all departments of whiteware production. Later, I was exclusively responsible for government contracts. In addition, I often took the role of photographer because photography is my passion to this day. What did a typical day in your daily working life look like? During the war, I used to walk about two hours on foot to get to work from Meidling/Schönbrunn to the Augarten Manufactory. The bridges over the Donaukanal had been bombed and I had to climb over the debris to get to the 2nd district. I received ration stamps and a small wage in exchange. In my early years as an apprentice, I had to cover roofs and repair windows. I learned very little about art during that time. In the winter, the entire staff had to shovel the snow all the way to the Donaukanal. Wood was chopped for all employees as well. They could take it with them after work in a backpack to heat their homes. During the war, I went to the company canteen, which was quite a long way away, to get two large pots of pea stew. When I had finished my job for the day, I had to work in anti-aircraft defence. All those who did not have a regular job had to work there during the day. As I had a job, I was assigned to work there in the evening. Which figurines did you like best? The BELGISCHE GARDEREITER (Belgian Guard Trooper) and the CAPRIOLE. How big was the company back then and how has it developed over recent years? There were about 300 members of staff, 80 of whom were porcelain painters. The Augarten Manufactory used to offer many benefits to its employees, such as sports activities. They even built a photo lab for me, which existed until 2011. And I found some art books among the war debris. A little library was built to house these books, which represented a piece of art history. As far as technology is concerned, things haven’t changed much, only the firing process has been modernised considerably. Can you recall one of your most formative experiences during your time at Augarten? I was injured during a bomb attack on the Augarten Manufactory. That’s when I witnessed the war at close quarters. What is your relation to Augarten these days? Augarten was my life back then, my second life was travelling. At home, Augarten is with me every day. The CAPRIOLE, the ROSENKAVALIER (Rose Bearer) and the COURBETTE (Curvet) are just a small selection of figurines. Today, I spend my time doing wellness and I build ships in my leisure time. My life dream was to be a painter but, unfortunately, I never became one. I am practically the last surviving member of the Augarten staff from the old days. 25



AUGA RTEN COOPER ATION

Neue Wiener Werkstätte PORCELAIN TABLE by Thomas Feichtner Mit Absicht. Ob als Beistelltisch und Obstschale, als Empfangstisch im Eingangsbereich oder als Centerpiece zur Auf bewahrung ganz besonderer Gegenstände. Der VITÓRIA Porcelain Table passt perfekt zu den ergänzenden Teilen der VITÓRIA Collection (Konsoltisch, Esstisch, Bank, Stuhl und Armlehnstuhl). Sie alle sind sorgfältig aufeinander abgestimmt, überzeugen aber auch einzeln als solides Möbelstück. Eines haben alle Stücke gemeinsam: die besondere Hingabe zum Handwerk und die Raffinesse im Detail. Die VITÓRIA Collection ist die exklusive neue Produkt-Serie der Neuen Wiener Werkstätte. Der Entwurf stammt aus der Feder des österreichischen Designers Thomas Feichtner und ist im Vergleich zu den bisherigen Ent­ würfen für die Neue Wiener Werkstätte eine ruhige und zeitlose Möbelkollektion. Die Porzellanmanufaktur Augarten und die Neue Wiener Werkstätte verbindet nicht nur die Liebe zu Handwerk und Tradition – sondern auch der Designer Thomas Feichtner, der für beide Unternehmen bereits zahlreiche Produkte entworfen hat. Für ihn nun Grund genug, die jeweiligen Expertisen der Unter­ nehmen in einem Produkt zu vereinen. So entstand der VITÓRIA Porcelain Table: Feichtner entwarf eine Porzellanschale getragen von einer Holzkonstruktion. Eine Symbiose zweier Handwerke. Dabei ist die kreisrunde Porzellanschale in die recht­e ckige Tischplatte formschlüssig integriert und endet bündig zum Tischgestell. Eine Heraus­ forderung für Augarten, eine Tischplatte dieser Größe exakt auf den Tisch abzustimmen – zumal Porzellan während des Brennvorganges um fast 15 % schrumpft: Entstanden ist ein Masterpiece, das als Dekorelement sichtbar mit dem Augarten-Bindenschild in der Mitte der Schale versehen wird. Der Tisch aus massiver Eiche und intelligenten Holzverbindungen wird von der Neuen Wiener Werkstätte gefertigt und durch eine Schattenfuge von der abnehmbaren Schale getrennt.

• By design. As a side table-cum-fruit bowl, as a reception desk in the hall or as a centrepiece to hold very special items. The VITÓRIA porcelain table forms an ideal set with the other parts of the VITÓRIA series (console table, dining table, bench, chair and armchair). They have been designed with great care to match perfectly but also make for excellent individual pieces of furniture. What they have in common are great commitment to craftsmanship and refined details. The VITÓRIA series is the exclusive new product range of Neue Wiener Werkstätte. Devised by Austrian designer Thomas Feichtner, the furniture line exudes calm and timelessness in comparison to the previous designs by Neue Wiener Werkstätte. The Augarten Porcelain Manufactory and Neue Wiener Werkstätte share not only a love of craftsmanship and tradition, designer Thomas Feichtner is also a common factor between the two companies, as he has designed many products for both of them in the past. Reason enough for him to unite the expertise of the two businesses in one product. This is how the VITÓRIA porcelain table came into being: Feichtner designed a porcelain bowl supported by a wooden structure. A symbiosis of porcelain and furniture manufacture. The circular porcelain bowl is positively connected to the rectangular tabletop that finishes flush with the table frame. A challenge for Augarten to exactly match a tabletop of that size with the table, given that porcelain decreases in size by about 15 percent during the firing process. The result is a masterpiece that bears Augarten’s famous beehive mark as a decorative element in the centre of the bowl. The table, made of solid oak with smart wood joints, is manufactured by Neue Wiener Werkstätte, with a shadow gap separating it from the removable bowl.


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Was unsere Marille zum perfekten Genuss braucht.* Feinster Kaiserschmarrn an STAUD‘S Marille, serviert auf Augarten Porzellan.

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KOLUMNE  –  CLEMENS HAIPL

Koloman und die Kultursau Mein Vater war Architekt und Designer. Folgerichtig hing bei uns daheim auf der Toilette ein Koloman Moser Kalender. Oft habe ich mich gefragt, warum dieser Herr Koloman Moser zwei Nachnamen aber keinen Vornamen hat. Mittlerweile weiß ich warum. Ich weiß auch, dass Koloman Moser in der Paulanerkirche auf der Wiedner Hauptstraße getauft wurde. Ganz in der Nähe von dem Gymnasium, das ich besucht habe. Das kann kein Zufall sein! Jedenfalls hat mir mein alter Herr eingebläut, dass Art Déco und Jugendstil NICHT dasselbe sind. Art Déco hat seine Wurzeln im Jugendstil, verhält sich also so wie Rock’n’Roll zu Blues, darf aber keinesfalls gleichgesetzt werden, sonst gibt‘s einen Vortrag vom Altvorderen, der – zumindest was die Berufswahl anbelangt – Josef Hoffmann nachgeeifert hat. Architekt und Designer eben. Das macht es für Kinder deutlich schwerer, wenn man nicht auf Möbeln herumtoben und seinen angeborenen Sinn für Zerstörung ausleben darf, weil jeder Einrichtungsgegenstand ein Designobjekt ist und weder günstig noch unkompliziert beim IKEA zu ersetzen ist. Ich habe von der Erziehung im Jugendstil erstaunlicherweise keinerlei Schaden genommen. Im Gegenteil: Mein exklusiver Sinn für Design wird beim Baumarkt/Diskonter befriedigt, bei „Josef Hoffmann“ denke ich an einen gleichnamigen Schulfreund und nicht an teure Möbel und „Wiener Werkstätte“ assoziiere ich in erster Linie mit einer Werkstätte – also einen Raum mit Hobelbank, Akkuschrauber und Stichsäge. Man möge mich vielleicht für eine Kultursau klassischer Ausprägung halten, aber immerhin ist mir bewusst, dass die Herren Moser und ­Hoffmann dafür gesorgt haben, Wien eine Zeit lang zum internationalen Zentrum so richtig cooler Designs zu machen. Das ist doch beruhigend und man hat Etwas, auf das man stolz sein kann, wenn man gerade keine Lust auf Lippizaner und Riesenrad hat.

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Kochsalat mit Wiener   Schnecke & ERDÄPFELSAUCE von: Heinz Reitbauer, Restaurant Steirereck

„Wiener Kochsalat und Erdäpfelsauce zitieren Wien und werden mit der Alge in Weltgewandtheit umgesetzt. Die Alge nimmt Bezug auf den früheren Meerzugang Österreichs und ist ein Ausgleich zur Dominanz der aromatischen Schnecke.“ Weitere Rezepte von Heinz Reitbauer finden Sie im Magazin „Schönheit und Abgrund“, das der WienTourismus anlässlich des gleichnamigen Themenjahres 2018 zur Wiener Moderne herausgebracht hat: Das Schaffen vieler großer Persönlichkeiten im Wien um 1900 – wie Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner und Koloman Moser – steht im Fokus dieser wichtigen Kunst- und Kulturepoche. Bestellen Sie Ihre persönliche Ausgabe des Magazins unter w w w.wienermoderne2018.info 30


REZEPT • REZIPE

WIENER SCHNECKEN (CONFIERT) Zutaten für 4 Portionen 20 Stk. Wiener Schnecken (Helix Aspersa Maxima) 100 g Nussbutter 2 Zweige Thymian

Zubereitung Schnecken mit Thymian und Nussbutter in Vakuumsäcke füllen und vakuumieren. Die vakuumierten Schnecken im Wasserbad bei ca. 65° C für ca. 20 Std. garen.

ERDÄPFELSAUCE Zutaten für 10 Portionen 1000 g große Agria Erdäpfel (mehlig)

7,5 g Pfeilwurzel-Stärke 80 ml Gef lügelfond 400 g Butter (gekühlt & grob gewürfelt) 200 ml Gef lügelfond Karpatensalz Salzzitronen Fruchtf leisch

Zubereitung Erdäpfel waschen und mit einem Messer öfters einstechen. Auf ein Salzbett legen und im Backrohr bei 220° C mit offenem Zug für 2,5 bis 3 Stunden weich garen. Herausnehmen, warm halbieren, aus­k ra­t­­zen und durch die Flotte Lotte passieren. 450 g passierte Erdäpfel für die Rezeptur verwenden. Tipp: Garen auf einem Salzbett ist ideal bei aggressiver Unterhitze. Die passierten Erdäpfel sollten noch warm weiterverarbeitet werden. Mit einem Schneebesen verrühren, auf kochen bis die Stärke bindet und eine Art Kleister entsteht. Die passierten Erdäpfel in den Pfeilwurzel-Kleister einrühren. Butter und Hühnerfond nach und nach mit einem Schneebesen in die Erdäpfelmasse einrühren. Die Sauce dabei aber immer leicht köcheln lassen. Mit Salz und Salzzitrone abschmecken, anschließend durch ein Spitzsieb passieren. Vor dem Servieren die Sauce kurz aufmixen. Tipp: Je nach Stärkegehalt der Erdäpfel kann die Menge des Geflügelfonds variieren.

KOCHSALAT (Vorbereitung) Zutaten für 4 Portionen 2 Scheiben Roggenbrot 1 EL Butterschmalz 1 Stk. Salzzitrone 2 Stk. mittelgroße Süßerdäpfel (geschält) 40 g Meereskopfsalat (Alge)

2 Stk. Kochsalat 2 Stk. Wiesenchampignons (groß) Nussbutter zum Confieren 4 Stk. Knochenmark 150 ml Gef lügelfond 1 EL Butter 1 EL Schneckenkaviar

Zubereitung Für die Roggenbrot-Croûtons das Brot entrinden und in kleine 5 x 5 mm Stücke zupfen. In einer Sauteuse das Butterschmalz zerlassen und die Brotstücke darin knusprig backen. Anschließend auf Küchenpapier abfetten lassen. Zitrone vierteln, Fruchtf leisch ausschneiden und für die Erd­äpfel­ sauce beiseitestellen. Schale in kleine Würfel schneiden. Die geschälten Süßerdäpfel in 5 mm große Würfel schneiden, in Salzwasser weichkochen und in Eiswasser abschrecken. Anschließend trocken tupfen. Meereskopfsalat mit kaltem Wasser abspülen, um den Salzgehalt etwas zu vermindern. Aus den größeren Blättern 4 rechteckige Stücke zum Abdecken des Kochsalates herausschneiden. Die restlichen Algen in kleine Würfel schneiden. Kochsalat zuputzen, waschen und in 5 x 5 mm große Würfel schneiden. Wiesenchampignons schälen, Stiele entfernen und die Pilzkappen in der Nussbutter weich confieren. Das Knochenmark wässern, in grobe Würfel schneiden und gekühlt bis zur Verarbeitung in leicht gesalzenem Wasser lagern. Vor dem Servieren das Knochenmark in montiertem Gef lügelfond garen.

FERTIGSTELLUNG Die gegarten Schnecken grob würfeln und in der Nussbutter erwärmen. In einer beschichteten Pfanne die Champignonwürfel in etwas Nussbutter goldgelb anbraten, Süßerdäpfel-Würfel sowie die geschnittenen Schne­ cken zufügen. Mit Salzzitronen und Algenwürfel würzen und anschließend den Kochsalat zufügen. Einige Male durchschwenken und nicht mehr allzu lange garen. Der Salat sollte nur kurz zusammenfallen. Nochmals mit Salzzitrone und Alge ab- schmecken und gegebenenfalls auch etwas salzen (Tipp: Der Salzgehalt ist von der Algenmenge sowie deren Intensität abhängig). Am Ende das warme Knochenmark sowie die Croûtons unterheben und mit Hilfe einer Form auf die Teller platzieren. Die Algenblätter mit der Knochenmark-Flüssigkeit glacieren und über den Salat legen. Mit einigen Perlen Schneckenkaviar garnieren. Die Erdäpfelsauce aufmixen und angießen. 31


n olden times, when wishing still did some good, there lived a king I whose daughters were all beautiful; but the youngest was so beautiful that the sun itself, which had seen so much, marvelled every time it shone upon

The next day, when the princess was sitting at the dinner table with the king and all his courtiers, something came – splish, splash, splish, splash – crawling up the marble staircase and knocked on the door. “Young Princess, let me in!” When she opened the door, there sat the frog. She slammed the door shut and was rather scared. The king asked, “My child, what are you afraid of?” The princess told her father the whole story and then there was another knock at the door. “Youngest daughter of the king, let me in, don’t you remember what you said to me yesterday at the cool water well?” The king said, “You must keep your promises. Go ahead and let him in.” So she went and opened the door, and the frog jumped in and followed her. Then the princess began to cry because she was afraid of the cold frog and did not dare touch him, and yet he was supposed to sleep in her neat, clean bed. The king became angry and said, “You should not despise someone who has helped you in time of need.” This in turn made the princess very angry, so she picked the frog up and threw him against the wall with all her might. “Now you will have your peace, you horrid frog.” Yet when he fell down, he was not a frog but a prince with beautiful and friendly eyes. He told her that he had been cursed by a wicked witch, and that she alone could have rescued him from the well, and that tomorrow they would go together to his kingdom. And so he became her dear companion and husband.

her face. In a forest close to the king’s castle, there was a well under an old lime tree. When the day was hot, the princess would go out and sit on the edge of the cool well. To pass the time, she would play with a golden ball, throwing it into the air and catching it again. One day, the princess’s golden ball did not land in her hands but rolled right into the water instead. The king’s daughter followed it with her eyes but the ball disappeared in the deep well. And so she started to cry and could not console herself. As she was weeping, someone called out to her, “What is the matter with you, Princess? Your crying could melt a stone.” She looked around and saw a frog, who had stuck his thick, ugly head out of the water. “Oh, it’s you, old splasher. I’m crying over my golden ball that has fallen into the well.” – “Don’t fret and stop crying,” answered the frog. “What will you give me if I bring back your ball?” – “Whatever you want, dear frog,” she said. The frog replied, “I want to be your playmate, to sit at your coffee table and sleep in your bed.” – “Oh yes,” the princess said, “I promise anything you want if you just return the ball to me.” The frog dived down, and a little time later he came back up again with the ball in his mouth. The king’s daughter was full of joy and ran off with it.

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AUGA RTEN CL ASSIC

I

n den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön; aber die jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schloss des Königs im Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag recht heiß war, so ging das Königskind hinaus und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens – und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder. Nun trug es sich einmal zu, dass die goldene Kugel der Königstochter nicht in ihr Händchen fiel, sondern geradezu ins Wasser hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, im tiefen Brunnen. Da fing sie an zu weinen und konnte sich gar nicht trösten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu: „Was hast du vor, Königstochter, du schreist ja, dass sich ein Stein erbarmen möchte.“ Sie sah sich um, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, hässlichen Kopf aus dem Wasser streckte: „Ach, du bist's, alter Wasserpatscher. Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.“ – „Sei still und weine nicht“, antwortete der Frosch, „was gibst du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder heraufhole?“ – „Was du haben willst, lieber Frosch“, sagte sie. Der Frosch antwortete: „Ich will dein Spielkamerad sein, an deinem Tischlein sitzen und in deinem Bettlein schlafen.“ –„Ach ja“, sagte sie, „ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wieder bringst.“ Der Frosch sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert und hatte die

Kugel im Maul. Die Königstochter war voll Freude und sprang damit fort. Am andern Tage, als sie mit dem König und allen Hofleuten sich zur Tafel gesetzt hatte, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen und klopfte an die Tür: „Königstochter, jüngste, mach mir auf!“ Als sie aber aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf sie die Tür hastig zu und es war ihr ganz Angst. Der König sprach: „Mein Kind, was fürchtest du dich?“ – Die Königstochter erzählte die ganze Geschichte und schon klopfte es zum zweiten Mal: „Königstochter, jüngste, mach mir auf, weißt du nicht, was gestern du zu mir gesagt bei dem kühlen Wasserbrunnen?“ Da sagte der König: „Was du versprochen hast, das musst du auch halten; geh nur und mach ihm auf.“ Sie ging und öffnete die Türe, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße nach. Da fing die Königs­ tochter an zu weinen, denn sie fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie nicht anzurühren getraute und der in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen sollte. Der König aber ward zornig und sprach: „Wer dir geholfen hat, als du in der Not warst, den sollst du hernach nicht verachten.“ Da ward sie bitterböse, hob ihn auf und warf ihn aus allen Kräften wider die Wand: „Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch.“ Als er aber herabfiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen und freundlichen Augen. Er erzählte ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie zusammen in sein Reich gehen. So wurde er ihr lieber Geselle und Gemahl.

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A CIT Y – A RETA ILER

Weihnachten am Strand – ein Interview mit Palm Beachs Grande Dame MARY MAHONEY

• Christmas

on the Beach –

an interview with Palm Beach’s Grande Dame MARY MAHONEY Liebe Mary Mahoney, zuallerst: Warum? Gibt es keine einfacheren Wege sein Auskommen zu finden? Was treibt Dich an? Was ist Deine Passion? Eigentlich war es Zufall, der mich dazu brachte, einen Store an der Worth Avenue zu eröffnen. Meine Kinder waren groß und im Internat und ich habe nach Möglichkeiten gesucht, mehr zu reisen. Eine Freundin von mir hatte den perfekten Standort und es ergab sich die Möglichkeit mit D. Porthault zusammenzuarbeiten. Von da beginnt die Geschichte der Mary Mahoney Boutique. Zu Beginn des Shops, waren es in erster Linie französische und italienische Linien. Mit meinen Reisen und Entdeckungen wuchs auch das Interesse an anderen europäischen Marken. Ich sage immer, dass meine Kunden mir alles beigebracht haben. So hatte ich stets Kunden, die mir von Entdeckungen auf Ihren Reisen erzählt haben, denen ich darauf hin nachgegangen bin. Früher war das mit sehr viel Reisen verbunden – heute macht es das Internet möglich, sich noch schneller einen ersten Eindruck zu verschaffen und schöne Dinge auf der ganzen Welt zu entdecken. Genau deshalb geht Ende 2018 auch eine neue Website mit genau diesem Ziel online. Wie hast Du erstmals von Augarten erfahren? Ein österreichischer Kunde kam zu mir in den Laden und schwärmte nur so von den schönen Produkten. Also habe ich Kontakt aufgenommen und bin den schönen Stücken ebenso verfallen. Was ist der größte Unterschied zwischen den USA und Europa, wenn es um die Idee eines schön gedeckten Tisches geht? In meiner Boutique vertreibe ich in erster Linie europäische Marken. Man kann also sagen, dass der amerikanische Tisch zutiefst von europäischer Ausstattung beeinf lusst ist. Sie sind beide schön und ref lektieren die Persönlichkeiten der Menschen und Orte. 34

Hast Du ein Lieblingsstück von Augarten? Mein absoluter Liebling ist Hoffmanns „­ Melone“. Ich liebe die ungewöhnliche Form mit den frechen Streifen und Farben. Ein weiterer Liebling ist „Jeunesse“ von Zülow – ich liebe die Mischung der Farben und Formen. Wie sieht Mary Mahoneys Weihnachtstisch aus? Das Wichtigste sind für mich frische Blumen und schöne Kerzen. Ich liebe Karo und viel Farbe. Nachdem ich ursprünglich aus Minnesota bin, liebe ich aber auch ein winterliches Weihnachten – deshalb können mir öster­r ei­ chische Tische nur gefallen. Abgesehen von Mary Mahoney’s – was sind Must-Sees für alle, die zum ersten Mal Palm Beach besuchen? Worth Avenue ist eine großartige Location in Palm Beach, mit den besten Läden die in Richtung Strand führen. Hier sieht man einige der luxuriösesten Shops der Welt und spaziert dann weiter in eine der von ­A ddison Mizner designten Vias wo es noch mehr charmante Boutiquen und Restaurants zu entdecken gibt. Ein weiteres Must-See ist das ikoni­s che „The Breakers“-Hotel – der Inbegriff von Luxus. „The Breakers“ ist ein historisches Hotel mit modernen Annehmlichkeiten. Die Weihnachtsdeko allein ist die Reise wert. Was kommt bei Mary Mahoney auf den Weihnachtstisch? Ich bin in Minnesota aufgewachsen, liebe es also traditionell. Truthahn, Gravy, Püree, Wildreis, Kürbis … aber mit ein wenig FloridaLuxus: Steinkrabben… THE MARY MAHONEY STORE 336 Worth Ave, Palm Beach, FL 33480, USA www.marymahoney.com


• Above all: What drives you? What's your passion? I originally decided to open a store on Worth Avenue by chance. My children were grown and away in boarding school, so I was looking for an opportunity to travel more. A friend of mine had the perfect location, and the opportunity to work with D. Porthault presented itself, and from there the Mary Mahoney boutique began. I traveled to France to meet with various companies listed with the Comite Colbert. When the store first started, it was primarily French and Italian lines, and as I traveled and discovered more, it grew into more European brands. I have always said that my customers taught me. If someone came into the shop and mentioned a brand they loved from their travels abroad, I would look into them. Originally, I would travel to Europe to discover them. Today, with the internet, it is easier than ever to reach out and work with amazing brands. My motivation and passion has grown over the past three decades. Today it is a more global market, and a new website will launch in the Winter of 2018 to help us reach our amazing clients all over the world.

by European settings. They are both beautiful, and reflect the personality of the person and location. Do you have a favourite piece by Augarten? My favorite is the Melon Set by Josef Hoffman. I love the unusual form, combined with the bold stripes and colors. Another favorite, is the J­eunesse pattern. I love the mix of colors and design. What does your Christmas table look like? Have you seen an Austrian? What did you think about it? My christmas table always has fresh flowers and beautiful candles. I loves plaid, color and a fun get together with family and friends. Being from ­M innesota, I love Christmas in a winter setting and think the Austrian Christmas style is beautiful.

How did you hear about Augarten? I first learned about Augarten from an Austrian customer in the shop who raved about the beautiful products. So I reached out and learned more about the company and fell in love with the beautiful products.

Besides the Mary Mahoney store ... What is a must-see in Palm Beach for somebody who visits the first time? Worth Avenue is an amazing Palm Beach destination, with all the best stores leading up to the beach. You can see some of the most luxurious shops in the world on Worth Avenue, and then wander down one of the Addison Mizner designed Vias and find charming boutiques and restaurants. Another must see is the iconic hotel „The Breakers“. It is the epitome of luxury, a beautiful historic hotel with all the modern amenities. And their Christmas Decorations are worth the trip! Also: Flagler museum

What is the biggest difference between US and European taste for a beautifully set table? Are there any? The Mary Mahoney store carries primary European brands, so the American table is deeply influenced

What's for Christmas- dinner? I grew up in Minnesota, and favour a traditional Christmas Dinner. Turkey, gravy, mashed potatoes, wild rice, pumpkin pie … but with a Florida indulgence: Stone Crab Claws! 35


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MOSTLIKELY KATZENDOSEN SALZ- UND PFEFFER­ STREUER MOSTLIKELY Wiener Design Must-Haves für den heimatlichen Tisch. Tierisch gut. • Salt- and peppershaker MOSTLIKELY. Owl and Penguin spicing up your table with fresh design from Vienna.

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Die Porzellandosen des Design­ kollektivs für Liebhaber und Sammler in vier unterschiedlichen Ausführungen. • Mostlikely CATBOX. The design collective's porcelain boxes are available in 4 different designs. For all collectors and cat-lovers.

BERG_WASSER Hanna Burkarts Trinkbecher zeichnet imposante Gebirgs­l andschaften in hauchdünnes Porzellan. Ein Erlebnis. • Hanna Burkart's cup draws imposing mountain ranges in gauzy porcelain.


SCHREIBSET IN PLATIN

ASCHENBECHER HAVANNA

Ein Muss für den Schreibtisch des stilsicheren Mannes. • Desk set in platinum. A must for men with a sense of style.

Der schwere Aschenbecher H AVA NNA für die gepf legte Zigarre nach Tisch.

CHAMPAGNER­ SCHALE KUPFERLÜSTERN

• Ashtray HAVANNA. A heavy ashtray that goes with the dapper cigar after dinner.

Die Champagnerschale für Ihn, in schlichtem Weiß mit metalli­s cher Coolness in kupfer. • Champagne bowl copper lustre The Champagne bowl for him. White elegance meets metallic coolness.

für mich? TEELICHTHALTER KUPFERLÜSTER

für

IHN

MOKKABECHER SHORTCUT Der unkomplizierte, stapelbare Mokkabecher SHORTCUT für designaffine Minimalisten.

Mochacup SHORTCUT. The unpretentious, stackable mochacup for the design-oriented minimalists. Design: Thomas Feichtner

Weil Romantik auch Männersache ist.

• Tealight holder Copperlustre.

Because romance is man's business too.

KUGELLAUTSPRECHER MO° SOUND Feinstes Sounderlebnis in perfekter Kugelform. 18 Monate haben Augarten und mo° sound in die Entwicklung dieser Lautsprecher gesteckt. Das Ergebnis lässt sich hören und sehen!

• mo° sound’s spherical high-fidelity speakers Finest sound from finest porcelain. The “squaring of the acoustic circle” took Augarten and mo° sound 18 months of development. The result speaks for itself!

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ENGEL MIT SCHEITEL Ein kleines, zart bemaltes Schutzengerl für Ihren Engel zu Hause. • ANGEL WITH PARTED HAIR. A small, delicately painted guardian angel for your own angel at home.

SCHMETTERLINGE Der porzellanene Schmetterling-A nhänger lässt (nicht nur) Kinderherzen höher schlagen.

Butterfly. The porcelain pendant in the shape of a butterfly makes children's hearts beat faster. Guarenteed.

FRIDOLIN UND ROSAMUNDE

für

PRINZESSIN AUF DER ERBSE

KINDER fr euden

Das entzückende Froschpärchen für Kinder, Märchenfans und Junggebliebene. • FRIDOLIN AND ROSAMUNDE. The charming frog couple for kids, fairytale-lovers and everybody young at heart.

Mit diesem Kinderservice essen auch die heikelsten kleinen Frühstücker das morgendliche Müsli mit Genuss! • THE PRINCESS AND THE PEA. It's true: With this service even the choosiest kids enjoy their morning-muesli without whingeing.

FÜR GENERATIONEN Schenken Sie Erinnerungen. Etwa mit einem personalisierten Lieblingsstück zur Taufe.

• MADE FOR GENERATIONS. Endow memo-

ries and personalize your favourite Augarten piece as a present for a christening.

ELEFANTENBABY LIEGEND Der süßeste Porzellanelefant aller Zeiten. Punkt.

• ELEPHANT BABY, LYING. The cutest

porcelain elephant baby ever. Period.


PRATER Ein Stückchen Wien, egal wo Sie gerade sind. Schokobecher und Dessertteller PR ATER.

PRATER. A piece of Vienna, wherever you might be. Chocolate cup and dessert plate PRATER.

KAISERSEMMEL

KRAPFEN-SET

Die historische Kaisersemmel wurde einst zur Belustigung des Kaisers Franz-Josef höchstselbst entworfen. Nun gibt es den royalen Gag samt Funktion als Dose wieder.

Nicht nur im Fasching ein Hingucker: Das Krapfenset mit exquisiter Staud's Marmelade und Holzlöffel.

• IMPERIAL ROLL. Once made as a joke for the emperor Kaiser Franz Josef, Augarten reissued the imperial joke, that can now be used as a box as well.

• THE CRULLER-SET. An eye-catcher – not only during carnival! Along with the world's first porcelain cruller we serve Staud's marmelade.

MOKKATASSE NORMALZEIT

für

WIEN lovers

MOKKASET WIENER ROSE Wienerischer geht's nimmer. Zwei Mokkatassen im legendären Dekor W IENER ROSE.

MOCHA SET VIENNESE ROSE. You can't possibly put more Augarten in a giftbox: Two Augarten Mocha-Cups with the legendary decor VIENNESE ROSE.

Die Wiener Würfeluhr - durch die Lichterloh-Gruppe" zum Kultund Designobjekt avanciert – auf die Tasse gebracht. Nur für „echte Wiener“.

• Mocha cup NORMALZEIT. Cubic

clocks, about seventy of which remain today, have marked Vienna’s cityscape for over one hundred years. Viennabased group “Lichterloh” made them into cult-objects and we at Augarten celebrate that in our very own way.

WIEN GIN SET Eine Stadt, die etwas auf sich hält, braucht ihren eigenen Gin. Dafür haben die „Kesselbrüder“ gesorgt. Und wir haben für den richtigen Becher gesorgt. Gin-gin.

• A veritable city needs its own gin. The “kettle-brothers” took care of that. And we looked after the right sort of cup. Gin-gin!

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ROSENTHAL EIN MYTHOS ROSENTHAL PORZELLAN AUS EIN MYTHOS Praxis Dr. Freud Täglich 10 - 18 Uhr Berggasse 19, 1090 Wien

www.freud-museum.at

PORZELLAN AUS DREI JAHRHUNDERTEN DREI JAHRHUNDERTEN


PORZELL A NMUSEUM IM AUGA RTEN • AUGA RTEN PORCEL A IN MUSEUM

ROSENTHAL – Ein Mythos Porzellan aus drei Jahrhunderten

• ROSENTHAL – A Legend Porcelain from three centuries 23. Oktober 2017 bis 24. Februar 2018 • 23 October 2017 to 24 February 2018

Das Porzellanunternehmen Rosenthal, weltweit für zeitgemäße Tisch- und Wohnkultur bekannt, verdankt seine erste Blüte Philipp Rosenthal Senior, einer klassischen Unterneh­merpersönlichkeit. Er legte den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die sein Sohn Philip Rosenthal Junior, ein Visionär und moderner Marketingmann, mit großem Erfolg fortsetzte. Das 1879/80 von Philipp Rosenthal gegründete Unternehmen fertigte eine Vielfalt hochwertiger Produkte, Service, Zierartikel und figurative Plastiken, die zeigen, dass der spätere Geheimrat Philipp Rosenthal aufmerksam den Markt und die kunstgewerblichen Strömungen beobachtete. Von Anfang an stand bei seinen Erzeugnissen ein hoher Qualitätsanspruch im Vordergrund, zahlreiche Auszeichnungen bei Weltausstellungen zeugen davon. Bereits 1908 begann er eine Kunst­ abteilung für figürliches Porzellan in Selb einzurichten, in der über Jahrzehnte hinweg Entwürfe namhafter Bildhauer in Porzellan umgesetzt wurden. Das von ihm aufgebaute Unternehmen entwickelte sich zu einem der größten deutschen Porzellankonzerne. Philip Rosenthal jun. prägte seit seinem Eintritt 1950 das Unternehmen entscheidend und führte zu einer Veränderung des Erscheinungsbildes der Rosenthal-Kollektion. Er suchte die Zusammenarbeit mit international renommierten Designern und Künst­ lern wie Raymond Loewy, Beate Kuhn, Tapio Wirkkala, Lucio Fontana , Victor Vasarely, Marcello Morandini und Friedensreich Hundertwasser. Die Rosenthal Studio-Linie, die Rosenthal-Reliefreihe und die Limitierten Kunstreihen entstehen. Heute ist Rosenthal einer der bekanntesten Hersteller in den Bereichen Tischkultur, Interieurs sowie zeitgenössischen Designs. Diese und weitere Facetten des einzigartigen Unternehmens werden in der Ausstellung präsentiert. Figural group „Music“ (1927), plate „Macig Flute“ (1968) © Fotos: Porzellanikon, Rosenthal Archiv

• Famous worldwide for its cultivation of contemporary tableware and interior décor, the Rosenthal porcelain manufactory enjoyed its first great heyday under the classic entrepreneur Philipp Rosenthal senior. He laid the foundations for a success story that was continued through the high achievements of his visionary son Philip Rosenthal junior, a man of modern marketing par excellence. The company founded in 1879/80 by Philipp Rosenthal manufactured a wide variety of fine wares ranging from table services to figures and decorative items, all of which show how attentively the future Privy Councillor Philipp Rosenthal kept his eye on the market and observed current trends in the decorative arts. From the very beginning he made high quality a top priority, as is shown by the numerous awards his manufactory won at world exhibitions. As early as 1908 he started to develop an artistic department for figural work in Selb, where designs by renowned sculptors were realized in the medium of porcelain for decades. The enterprise he built up developed into one of the largest German concerns of its kind. After having joined the family firm in 1950, Philip Rosenthal junior exerted a formative influence on its evolution, bringing important changes to the characteristic look of the Rosenthal range. He sought collaboration with internationally famous designers and artists such as Raymond Loewy, Beate Kuhn, Tapio Wirkkala, Lucio Fontana , Victor Vasarely, Marcello Morandini and ­Friedensreich Hundertwasser. The Rosenthal Studio-Line, the Rosenthal Relief Series, and the Limited Art series came into being. All the objects being exhibited at the Augarten Porcelain Museum are on loan from the collection of the “Porzellanikon” State Porcelain Museum at Hohenberg an der Eger/Selb, or from the Rosenthal Archive (RAS), which now belongs to the Oberfrankenstiftung, Bayreuth, and has been entrusted to the care of the Porzellanikon on a permanent basis.

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PORZELL A NMUSEUM IM AUGA RTEN • AUGA RTEN PORCEL A IN MUSEUM

Das MAKING OF einer Ausstellung

• The MAKING OF an exhibition

Das Porzellanmuseum im Augarten, beheimatet im ältesten Barockgarten Wiens, wurde im Juni 2011 eröffnet und dokumentiert mit mehr als 150 historischen Porzellanen die Geschichte des Wiener Porzellans von der Gründung im Jahr 1718 bis zur Gegenwart. Im Jahr 2018 wird eine große Jubiläumsaus­ stellung zum Thema 300 JAHRE WIENER PORZELLAN im Porzellanmuseum im Augarten präsentiert werden. Eingebettet in die permanente Museums­ präsentation ergänzen Sonderausstellungen – bis jetzt 14 an der Zahl - mit abwechslungsreichen Themen das Angebot des ersten Porzellanmuseums Österreichs. Politische, historische Themen – zum WIENER CONGRESS oder MARIA THERESIA, Themenausstellungen wie EBENBILD, zum Thema der Frauenwelt in Porzellan oder die Tellerausstellung RUND UND BUNT bieten einen vielschichtigen Einblick in die Welt des Porzellans. Das zarte Material enthüllt sich als spannender kultur- und kunsthistorischer Spiegel seiner Zeit. Die Ausstellungsvorbereitungen beginnen immer mit umfassenden Recherchen zum Thema der Sonderausstellung und Anfragen bei potentiellen Leihgebern. Weltweite Kontakte ermöglichen uns großzügige Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen mit spannenden und wertvollen Porzellanen. Viele unserer Leihgeber unterstützen uns seit der Eröffnung des Museums tatkräftigst und sind treue Begleiter des Porzellanmuseums geworden. Nachdem der Umfang und die auszu­ ste­­lenden Porzellane definiert sind, beginnt der Leihverkehr mit offiziellen Anfragen und dem Verschicken der Leihverträge an unsere Leihgeber. Parallel dazu werden die Versicherungswerte erfragt und die Objekte versichert – von Nagel zu Nagel – d. h. das Risiko ist nahtlos für den Transport und die Zeit der Ausstellung, sobald das Porzellan den Leihgeber verlässt bis zur Platzierung in den Vitrinen des Porzellanmuseums. Auch für den Rücktransport sind die Exponate von uns als Leihnehmer für den Schadensfall abgedeckt. Dann kann der Auf bau der Ausstellung geplant werden, die Termine der Anlieferung der Leihgaben werden gestaffelt und minutiös koordiniert. Es gehört zu den schönsten Momenten unserer Museumsarbeit, wenn die Leihgaben 44

nach und nach eintreffen und wir die kostbaren Porzellane vorsichtig in Händen halten und bestaunen dürfen, um sodann die beste Aufstellung in den Vitrinen zu finden. Ein wichtiger Aspekt ist auch die optimale Beleuchtung der Ausstellungsstücke, die Objekte müssen schließlich für die Betrachter ins rechte Licht gerückt werden. Es ist eine wunderbare Aufgabe, Porzellane unter immer anderen Aspekten oder Themen präsentieren zu dürfen und das Museumsteam hat eine große Freude an der gemeinsamen Arbeit. Marina Yolbulur-Nissim mit langjähriger Erfahrung im Ausstellungsmanagement : u. a. im Künstlerhaus Wien, im Völkerkundemuseum Wien, bei NÖ Landesausstellungen, den Wiener Festwochen und im KunstHausWien, leitet das Museum unter Mitwirkung von Dr. Claudia Lehner-Jobst, der Kuratorin des Museums, die mit ihrer Dissertation zu Wiener Porzellan des Klassizismus, ihrer Erfahrung bei Sotheby´s in London und ihrer vielfältigen Kuratorentätigkeit für Häuser wie die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein und das KHM in Wien und Schloss Ambras, ihre Expertise und Erfahrung mitbringt, tatkräftig unterstützt von dem noch an der Universität Wien in Ausbildung befindlichen Kunsthistoriker Joshua Benz, unserer Assistenz im Museum. Die phantasievollen Lösungen für Graphik und Ausstellungsgestaltung des porzellanhistorisch versierten Designers Sebastian Menschhorn bereichern unsere Museumsarbeit um eine besondere Dimension. Seit der Gründung des Museums ermöglichen die englischen Übersetzungen der Ausstellungs- und Pressetexte von John Nicholson, einem der Kunstwelt bekannten Spezialisten seines Faches, dem internatio­ nalen Publikum Einblicke in die Geschichte des Wiener Porzellans. Das Porzellanmuseum im Augarten wurde unmittelbar nach seiner Eröffnung mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2014 den Österreichischen Museumspreis. Wir haben es geschafft, fixer Bestandteil der Wiener Museumswelt und damit auch des kulturellen Angebots der Stadt zu werden. Jährlich 20.000 Besucher in Museum und Manufaktur belegen das auf die anschaulichste Weise.


• Opened in June 2011, the Augarten Porcelain Museum has committed itself to documenting the history of Viennese porcelain from the Manufactory’s foundation in 1718 to the present. The Augarten Porcelain Museum will host a major exhibition in 2018 to celebrate 300 YEARS OF VIENNESE PORCELAIN. PORCELAIN AS A MIRROR OF ITS TIME. Embedded in the permanent collection on display, special exhibitions – 14 so far – on diverse subject matters have complemented the presentations at Austria’s first porcelain museum. Time and again, the delicate material has revealed itself to be an exciting cultural and art historical mirror of its time. Preparatory work for the exhibitions generally begins with comprehensive research on the subject of the special exhibition and requests for loans from potential lenders. Worldwide contacts allow us to present generous loans from private and public collections of magnificent and valuable porcelains. Many of our lenders have been committed supporters of the museum since its opening and have become loyal associates. When the scope and the items to be put on display have been determined, the loans administration process starts with official requests and the sending out of loan agreements to our lenders. Then the layout of the exhibition is planned, and the dates for delivery of the loans are organised and precisely coordinated. It’s a special highlight of our work in the museum when the loans arrive bit by bit and we get to hold the precious items in our hands, marvelling at them and then finding the best place to exhibit them in the showcases.

It’s a wonderful task to present various aspects of porcelain and to show the pieces in different thematic contexts – the Museum team enjoys the work undertaken together a great deal. Marina Yolbulur-Nissim is the head of the Museum, having gained many years’ experience in exhibition management, e.g. at Künstlerhaus Wien, Völkerkundemuseum Wien, with Lower Austrian state exhibitions, the Wiener Festwochen and at KunstHausWien. She is assisted by Dr Claudia Lehner-Jobst, the Museum’s curator, who has extensive expertise and experience in the field on account of her work for her doctoral thesis on the subject of Viennese porcelain from the classicist period, her experience gained with Sotheby’s in London and various curating jobs for the Princely Collections of Liechtenstein and the Kunsthistorische Museum in Vienna, and for Ambras Castle in Innsbruck. Art historian Joshua Benz, who currently still attends the University of Vienna, is our assistant in the Museum. The imaginative graphic solutions and exhibition design of designer Sebastian Menschhorn, who is well versed in the history of porcelain, add a special dimension to our work at the Museum. Since the founding of the Museum, the English translations of the exhibition texts and press releases by John Nicholson, a renowned specialist in his field, have provided our international audience with insights into the history of Viennese porcelain. The Augarten Porcelain Museum was awarded the Austrian Museums’ Seal of Quality immediately after its opening and received the Austrian Museum Award in 2014. We have established ourselves as a fixture on the Viennese museum scene and, as such, as a valuable addition to Vienna’s cultural offerings, and we are pleased to welcome around 20,000 visitors to the museum.


Augarten Wien Flagshipstore Spiegelgasse 3 1010 Wien Mo - Sa: 10.00 - 18.00 Uhr T. +43 1 512 14 94 F. +43 1 512 94 92 75 wien1@augarten.at Augarten Wien Schloss Augarten Manufaktur/Museum/Shop Obere Augartenstraße 1 1020 Wien Mo - Sa: 10.00 - 18.00 Uhr T. +43 1 211 24 200 F. +43 1 211 24 139 wien2@augarten.at Augarten Linz Am Taubenmarkt, Arkade Landstraße 12 4020 Linz Mo - Fr: 09.30 - 18.00 Uhr Sa: 09.30 - 17.00 Uhr T. +43 732 66 44 76 F. +43 732 66 44 76 linz@augarten.at Augarten Salzburg Alter Markt 11 5020 Salzburg Mo - Fr: 09.30 - 18.00 Uhr Sa: 09.30 - 17.00 Uhr T. +43 662 84 07 14 F. +43 662 84 07 14 salzburg@augarten.at

Impressum / imprint Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH Obere Augartenstraße 1 1020 Wien T. +43 1 211 24 200 F. +43 1 211 24 199 augarten@augarten.at www.augarten.com Chefredaktion: M ag. Andrea Stricker Daniel Bauer Wenn nicht anders angegeben: Fotografie: Arnold Pöschl Übersetzung: Mag. Caroline Wellner Design: New Vienna .at


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