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BMW iX xDrive40

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Rückstrahler

Rückstrahler

BMW iX xDrive40 Geballte Ladung

Endlich wieder ein konsequentes E-Auto der Bayern. Nach dem i3, damals seiner Zeit deutlich voraus, war ja für längere Zeit Funkstille. Dann kam, wie der Bayer sagt: „A Zeit lang nix neix“, abgesehen vom iX3, der aber mehr Umbau denn Neuentwicklung ist.

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Moderne Technik soweit das Auge reicht In seinen Dimensionen irgendwo zwischen X5 und X6, besticht das knapp fünf Meter lange, 2,4 Tonnen schwere „SAV“ auf eigener E-Plattform mit Allradantrieb. Der vordere E-Motor leistet 190 kW/258 PS, jener an der Hinterachse 200 kW/272 PS. Die Systemleistung: 240 kW/326 PS, Drehmoment 630 Newtonmeter. 76,6 kWh-Batterie. WLTP-Reichweite laut Werk: von 372 bis 425 Kilometer. Energieverbrauch: zwischen 19,4 bis 22,5 kWh.

So konfiguriert, bietet der iX xDrive40 ein überraschend agiles, effizientes Fahrverhalten. Zuständig dafür die Konstruktion: ein Mix als Aluminium-Käfig und CarbonStruktur, sowie ein Aerodynamik-Konzept mit einem cW Wert von 0,25, aber auch die E-Antriebseinheit der fünften Generation, exklusiv im BMW-Werk Steyr produziert. In 6,1 Sekunden beschleunigt der iX laut Werk auf 100 km/h, bei 200 km/h ist der Vortrieb zu Ende.

Technisch wurde die eDrive Technologie weiter perfektioniert. Ein Beispiel: die adaptive Rekuperation. Sie errechnet aus Navigationsdaten und Sensordaten der Assistenzsysteme die Rekuperationsintensität. Rollt das Fahrzeug ohne Antriebsmoment, erfolgt auch bei nicht aktivierter Routenführung des Navi eine adaptive Anpassung an die Verkehrssituation.

Mit seinen neuen iX xDriveModellen bringt BMW eine geballte Ladung E-Mobilität ins Spiel. Bestes Beispiel: der iX xDrive40.

Geschmacksfrage Design Groß und wuchtig zeigt der iX Präsenz, das Design mit verdeckten Türgriffen, optimierten Rädern und aerodynamischen Kniffen dient der Effizienz, bleibt aber Geschmacksfrage. Beeindruckend die aktive Luftklappensteuerung, die in normalen Fahrsituationen Grill und Lufteinlässe in der Frontschürze schließt. Auch toll für einen Stromer: die optionale, elektrisch anklappbare Anhängerkupplung mit 2,5 t Zuglast.

Im Innenraum viel Platz, kein Mitteltunnel und dank einem Radstand von drei

Datencheck

Stromerregte Synchronmaschinen, E-Motor vorne 190 kW/258 PS, E-Motor hinten

Systemleistung

Drehmoment 0-100 km/h

200 kW/272 PS, 240 kW/326 PS, Allradantrieb, 630 Nm, 6,1 s,

V-max WLTP-Verbrauch WLTP-Reichweite Basispreis

200 km/h, 19,4-22,5 kWh, 372-425 km, € 79.350,-

Metern viel Beinfreiheit. Stylish und gut ablesbar ist das große, geschwungene Display, die Sitze aus einem Guss mit ihren integrierten Kopfstützen erinnern an das Gestühl französischer Hersteller in den Achtzigerjahren, damit herrscht vor allem hinten Lounge-Atmosphäre.

Geballte Ladung? Eine Vollladung an der Wallbox dauert acht Stunden (AC dreiphasig, 11kW). Am 150 kW DC-Schnellader geht’s von 10 % auf 80 % in 31 Minuten. In der Praxis benötigte er für eine Leistungssteigerung um 30 % allerdings 32 Minuten, der Schnelllader schaffte knapp 50 kW Leistung. Und mehr als 340 km Reichweite verhieß die Anzeige bei 100 % Ladung auch nicht – da sollte mehr gehen.

Nette Details sind die permanente Anzeige eingesparter Rekuperationsenergie, oder das Waschwasser nachfüllen durch die Öffnung unter dem aufgeklappten Front-Logo. Bei den Optionen beeindruckt das elektrochromatisch abdunkelnde Panorama-Glasdach und das Bowers & Wilkins Sound System, der Bass vibriert durchs Gestühl. Insgesamt liefert der BMW iX xDrive40 eine solide Leistung ab und weist den Weg in die Zukunft der bayerischen E-Mobilität. mm

Wendepunkt einer weiteren Testfahrt war die Jassingalm oberhalb des Grünen Sees.

BMW iX xDrive40 E-Mobilität zu Gast im Hochgebirge

Wir gönnten auch dem 40er-Stromer die Bergauf- und Bergab-Challenge Gaberl und retour zwecks empirischer Fahrdatenerfassung. Bei einigermaßen guten Temperaturverhältnissen zwischen 2° und 13° und gutem Wetter. Reichweitenanzeige beim Start: 292 Kilometer. Im D-Modus gefahren, regulierte sich der Kaltstart-Verbrauch von an die 54 kWh nach einigen Kilometern auf durchschnittliche 20+ Werte. Die erklommen im kurvigen Bergauf-Teil der Strecke 40er-Werte und so hielten wir am Wendepunkt, begleitet von kontinuierlichen Reichweitenverlusten, nach 42,5 Kilometern bei 160 Kilometer Restreichweite.

Nach kurzem Foto-Zwischenstopp ging es mit weiteren vier Kilometern Stand-Verlust mit 156 angezeigten Kilometern Restreichweite talwärts. Mit Segeln und adaptiver Rekuperation erfuhr der iX xDrive40 so gut wie an allen Zwischenmesspunkten ein ordentliches Kilometer-Plus. Um schließlich im Ziel, nach 85 gefahrenen Kilometern, ein Restguthaben von 240 Reichweitenkilometern auszuweisen. Ergibt einen Verbrauch für nur 52 Fahrkilometer und damit ein „Plus“ von 33 Kilometern – gut so. Rekuperativ eingespart: 9,3 kWh, bei einem Durchschnittsverbrauch um die 22 kWh. Gut, aber nicht ganz so gut wie der „Umbau“ iX3 – der erzielte ein Plus von 60,3 Kilometern (Heft 5/21). Hinfahrt

Rückfahrt Wegstrecke Tour-km Bordanzeige Reichweite +/- Temperatur Straßenprofil * Verbrauch kWh

Start Söding 0 292 - 8,5° 1 53,8 Ri. Rosental/Köflach 10 281 -11 10° 1 22,2

Ri. Maria Lankowitz 20 269 -12 13° 2 24,4

Krenhof-Salla 30 227 -42 3° 3 29,8

Salla-Gaberl 40 171 -56 4,5° 4 40,0

Gaberl 42,5 160 -11 4° 3 42,0

Restart mit 156

Puffingreihe Salla 47 167 +11 5° 4 36,0

52 185 +18 2° 3 30,4

Krenhof 62 222 +37 4,5° 2 25,1

Ri. Köflach 72 242 +20 11° 1 23,4

Ziel Söding 85 240 -2 11,5° 1 22,1

* 1 = ebene Strecke Gesamtfahrstrecke 85,3 km/1.171 m Höhenmeter 2 = leichte Steigung/Gefälle Restreichweite 240 km / +33 km 3 = mittlere Steigung/Gefälle durchschnittl. Verbrauch 22,1 kWh 4 = starke Steigung/Gefälle

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