Forum 8 flyer initiative kirche mittendrin

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Der Beirat:

Die Ansprechpartner:

Die Tagung: Ev. Akademie Hofgeismar 27.01. ­- 28.01.10

Eine koordinierende Funktion für die weitere Arbeit von „Kirche mittendrin“ hat ein Beirat übernommen. Ihm gehören an:

Kirchenamt der EKD Herrenhäuser Str. 12 30419 Hannover

Kirche findet Stadt

OKRin Cornelia Coenen-Marx, Kirchenamt der EKD

OKRin Cornelia Coenen-Marx Cornelia.coenen-marx@ekd.de 0511 2796 410

Christian Klein, Verein evangelischer Diakone, Diakoninnen, Diakonatsgemeinschaften in Deutschland

Zur Öffnung und Verantwortung von Kirche und ihrer Diakonie für das Gemeinwesen

Reinhard Thies 030 83 001 350 thies@diakonie.de

Konsultation-Vernetzung-Perspektive von Gemeinwesendiakonie

Pfarrer Walter Merz 030 83 001 101 merz@diakonie.de

Prof. Dr. Thomas Klie, Theologische Fakultät Rostock Prof. Dr. Udo Krolzik, Führungsakademie für Kirche und Diakonie

Diakonisches Werk der EKD Reichensteiner Weg 24 14172 Berlin

Die Studie:

Direktor Dr. Christoph Künkel, Diakonisches Werk der ev.-luth. Landeskirche Hannovers Pfarrer Walter Merz, Diakonisches Werk der EKD Prof. Dr. Alexa Köhler-Offierski, Evangelische Fachhochschule Darmstadt Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong, (angefragt) Theologische Fakultät Hamburg Landespfarrer Michael Schmidt, Diakonisches Werk Bremen Reinhard Thies, Diakonisches Werk der EKD Pfarrerin Eveline Valtink, Evangelische Akademie Hofgeismar Prof. Dr. Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD Pfarrer Bernward Wolff, Vorstand, von Bodelschinghsche Anstalten, Bethel

Sozialwissenschaftliches Institut der EKD

Das Projekt Gemeinwesendiakonie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD (SI) erforscht die Zusammenarbeit von verfasster Kirche, organisierter Diakonie und weiteren Kooperationspartnern im Gemeinwesen. Damit nimmt das SI die Gemeinwesendiakonie sozialwissenschaftlich in den Blick. Erfolgsfaktoren, aber auch Widerstände und Stolpersteine in gemeinwesendiakonischen Strategien sollen identifiziert werden. Aus dem vorhandenen Erfahrungswissen der untersuchten Projekte in Deutschland sollen Rückschlüsse für eine gelingende Zusammenarbeit herausgearbeitet und Empfehlungen für die Praxis entwickelt werden Blumhardstraße 2 30625 Hannover Martin Horstmann Elke Neuhausen 0511 554741 0 info@si-ekd.de

Kirche findet Stadt

Die Website: Zum Informieren und Vernetzen www.gemeinwesendiakonie.de

Zur Öffnung und Verantwortung von Kirche und Diakonie

Im Rahmen des Reformprozesses der Evangelischen Kirche in Deutschland „Kirche der Freiheit“ haben sich in den letzten Jahren erste Projekte von strategischen Entwicklungspartnerschaft zwischen Kirche und Diakonie gebildet, die sich sowohl miteinander als auch mit anderen Akteuren des Gemeinwesens vernetzt haben, um so gemeinsam soziale Verantwortung für den Stadtteil bzw. für das Quartier zu übernehmen. Dahinter steht die Perspektive, dass die jeweiligen Ressourcen von Kirche mit ihrem flächendeckenden Netz von Gemeinden, von Diakonie mit ihren Diensten an den Schwächsten der Gesellschaft und von Verantwortlichen in der Kommunalpolitik im Sinne einer Orientierung am Wohl der Menschen im Gemeinwesen und im Sinne einer integrativen Stadtentwicklung besser genutzt und gebündelt werden können. Ein wichtiger Gesichtspunkt dieses gemeinsamen Handelns besteht auch in der Überwindung von Ressortgrenzen in Kommunalpolitik und Verwaltung, um so den Raumbezug des Sozialen und den sozialen Aspekt des Räumlichen neu in den Blick nehmen zu können. Die Tagung möchte sowohl die Vernetzung der genannten Akteure wie auch die Vorstellung und Vernetzung von laufenden Projekten befördern und den Erkenntnisprozess im Feld der Gemeinwesenorientierung von Kirche und Diakonie fortführen. Außerdem werden die Ergebnisse des SI-Projekts vorgestellt.

Ansprechpartnerin: Pfarrerin Eveline Valtink Ev. Akademie Hofgeismar 05671 8811 09 valtink.akademie.hofgeismar@ekkw.de


„Kirche mittendrin“ Kriterien zum Aufbau von Gemeinwesendiakonie-Projekten 1. „Suchet der Stadt Bestes! “ (Jer 29,7) Die evangelische Kirche und ihre Diakonie folgen dem bibli­schen Auftrag und suchen gemeinsam der Stadt Bestes. In Treue zur Schöpfung Gottes schauen sie auf die Lebensverhältnisse vor Ort; in der Hoffnung auf eine neue Welt ohne Ausgrenzung und Zerstörung arbeiten sie mit anderen zusammen.

2. Verantwortung für den Stadtteil Kirche und Diakonie sind Teil des Gemeinwesens und (mit) verantwortlich für das Wohlergehen der Menschen im Stadtteil. Gemeinwesendiakonie will Verantwortung im Quartier und für das Quartier übernehmen. Ziel ist die Erfahrung gelingender Gemeinschaft und lebendiger Gemeinden, die Bildung von sozialem Kapital im Stadtteil und die Erhöhung von Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner.

3. Strategische Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie Gemeinwesendiakonie vernetzt die Vielfalt der „protestantischen Familie“: Kirchengemeindliches Engagement, evangelische Einrichtungen, diakonische Dienste und kirchliche Werke am Ort gehören zusammen. So werden Kindertageseinrichtungen und Beratungsstellen zum Familienzentrum. Mehrgenerationenhäuser arbeiten mit Pflegediensten und Besuchsdiensten zusammen. Verfasste Kirche und organisierte Diakonie initiieren und ge­stalten gemeinsam sozialräumliche Entwicklungspartnerschaften. Dabei ist Gemeinwesendiakonie ökumenisch orientiert und lebt von Kooperationen mit weiteren Akteuren im Quartier.

4. Geerdet im Alltag – Zugänge eröffnen, nicht nur Dienstleistungen anbieten Ausgangspunkt, Weg und Ziel ist immer der Alltag der Menschen im Quartier. Deren Bedarfe und Bedürfnisse, ihre alltäglichen Anliegen, Wünsche und Hoffnungen müssen wahrgenommen und ernst genommen werden. Denn die gesellschaftlichen Prozesse von Vereinzelung und Benachteiligung, Segregation und Exklusion manifestieren sich in den Wohnvierteln. Die Erfahrung zeigt aber auch: Das Quartier hält ungeahnte Ressourcen bereit. Gemeinwesendiakonie will deshalb nicht nur Dienstleistungen wie Familienzentren oder Stadtteilcafés anbieten oder wie in der Quartierspflege Versorgungsstrukturen optimieren, sondern neue Zugänge eröffnen, Ressourcen entdecken und Menschen ermutigen.

5. Kirche und Diakonie als Akteur unter anderen Akteuren- Kooperation und Profil Je nach Situation, nach Ressourcen und Begabungen, nach Kräften und gesellschaftlichen Möglichkeiten können Kirche und Diakonie verschiedene Rollen einnehmen. Um es mit dem Bild einer Filmproduktion zu sagen: Sie können Produzent, Regisseur, Haupt- oder Nebendarsteller, manchmal vielleicht auch nur Komparse sein. Wichtig ist, dass sie in ihrer Motivation und ihrem Profil erkennbar bleiben.

6. Identifikation mit Kirche und Diakonie: von der Leuchtkraft des Evangeliums Gemeinwesendiakonisches Engagement stärkt die Identifikation der Menschen mit Kirche und Diakonie und mit ihrem Quartier. Kristallisationsorte sind oft Kirchengebäude als Symbole des Stadtteils. Menschen erleben das kirchlich-diakonische Engagement beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitender, sie machen neue Erfahrungen von Nachbarschaft, Gemeinschaft und Verlässlichkeit, sie entdecken dabei die Kraft des Evangeliums, die Menschen zur Mitte führt, trägt und bewegt.

7. Fremde Heimat Kirche: Beheimatung wächst aus Begegnung Gemeinwesendiakonie wird durch die Begegnung mit dem Fremden herausgefordert: durch nicht-bürgerliche Milieus, andere Konfessionen und Religionen, fremde Kulturen und Sprachen. In dieser Auseinandersetzung kann sich eigene Identität klären und entwickeln. Aus Begegnung wächst Beheimatung, aus Befremdung neue Vergewisserung und oft auch eine neue Verwurzelung im Glauben.

8. Kompetenz und Präsenz: freiwillige und berufliche Mitarbeit Selbstorganisation, Beteiligung, Empowerment, Vernetzung und Nachhaltigkeit müssen gewollt und gefördert werden. Dazu braucht es Menschen mit Kompetenz und Präsenz. Das ehrenamtliche Engagement schlägt eine Brücke in die Gesellschaft, die beruflichen Mitarbeitenden sorgen für Kontinuität und Professionalität. Alle Beteiligten im Team lernen voneinander und brauchen kontinuierliche Förderung. Die Begleitung und Fortbildung der Ehrenamtlichen und die Weiterbildung der Hauptamtlichen gehören zum Standard von Projekten der Gemeinwesendiakonie.

9. Vom Projektstatus zur Nachhaltigkeit: Strukturen und Finanzierung Gemeinwesendiakonie braucht langen Atem und gelingt langfristig nur mit einer soliden finanziellen Basis. Kirchengemeinden,

Kirchenkreise, Landeskirchen und diakonische Einrichtungen sind herausgefordert, verlässliche Finanzierungen und robuste Trägerstrukturen zu entwickeln. Projektfinanzierungen können einen Einstieg ermöglichen.

10. Balance halten und Versuchungen widerstehen: Aktion und Kontemplation Gemeinwesendiakonie will Mitglieder-, Klienten- und Stadtteilorientierung in Balance bringen. Sie widersteht der Versuchung, sich in binnenkirchlichen Milieus einzurichten oder die eigene Arbeit vorschnell diakonisch zu institutionalisieren und achtet darauf, sich durch geschäftiges Treiben nicht selbst zu verausgaben. Damit das gelingt, brauchen Teams und Projekte Räume und Zeiten zum Innehalten und zur Vergewisserung, zu Bibelarbeit und Gebet.

11. Den Glauben leben und zur Sprache bringen Gemeinwesendiakonie lebt aus dem Zusammenhang von Gottesdienst und Alltag, von Aktion und Kontemplation. Aktuelle Herausforderungen korrespondieren mit dem biblischen Auftrag. Unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Lebenseinstellungen kommen in den Dialog. Der christliche Glaube, der im Handeln lebendig ist, kann und soll im Alltag zur Sprache finden. Gemeinwesendiakonie ist Sprachschule des Glaubens. Darin liegt eine besondere Herausforderung für berufliche und ehrenamtlich Mitarbeitende.

12. Wachsen aus Dynamik: Kirche in der Kraft des Geistes Der Glaube an den Gott, der aus schwierigen Lebenssituationen führt, ermöglicht Aufbrüche auch ins Ungewisse. Der Glaube an Jesus Christus, der alle Menschen an seinen Tisch lädt, ermöglicht die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Partnern im Gemeinwesen. Auch in unerwarteten Begegnungen wird die lebendige Wirkung des Heiligen Geistes überraschend erfahrbar. Wo Kirche diakonisch handelt entsteht Gemeinschaft mit anderen Partnern und in der Nachbarschaft des Quartiers. In dieser Dynamik wächst „Kirche mittendrin“.

Das Symposion: Strategien von Kirche und Diakonie gegen Armut und Ausgrenzung – Beiträge der Gemeinwesendiakonie Im Rahmen der Focuswoche des Europäischen Jahres gegen Armut und Ausgrenzung 2010 findet in Berlin ein pastoralsoziologisches Symposion statt, bei dem auch konkrete Projekte aus Gemeinden, Werken, Kirchenkreisen und Diensten vorgestellt werden. Veranstaltungstermin ist voraussichtlich am 25. Juni 2010.

Ansprechpartnerin: OKRin Cornelia Coenen-Marx, EKD

Der Wettbewerb: Es ist vorgesehen, im Frühjahr 2010 einen Wettbewerb auszuschreiben, für den Sie sich über unsere Website bewerben können. Die Initiative „Kirche mittendrin“ hat das Ziel weiterer Vernetzung (siehe Website) und inhaltlicher Profilierung (Beirat, Tagungen, Symposion). Die Prämierung erfolgt aufgrund der Kriterien, die Sie in unseren 12 Punkten finden. Die Preisvergabe soll in der zweiten Hälfte 2010 stattfinden. Geplant ist eine Reise zu ausgewählten Gemeinwesenprojekten in einem Nachbarland. Sprechen Sie die Ansprechpartner in EKD und DW EKD gern darauf an.

Der Ökumenische Kirchentag: Bitte beachten Sie das Forum „Soziale Netze“ beim 2. Ökumenischen Kirchentag unter dem Leitwort „Damit ihr Hoffnung habt“ in München vom 12. bis 16. Mai 2010.

Arbeitsgruppe Gemeinwesendiakonie:

Ansprechpartnerin:

Cornelia Coenen-Marx, Walter Merz, Reinhard Thies, Martin Horstmann, Elke Neuhausen, Roswitha Kottnik, Dr. Astrid Giebel, Eveline Valtink, Dierk Glitzenhirn

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Henning Scherf

OKRin Cornelia Coenen-Marx, EKD


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