Motivationsfaktor besoldung

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Leistung durch Besoldung? IWS-Studie zu dienstrechtlich relevanten Motivationsfaktoren im kirchlichen Ăƛffentlichen Dienst Zwischenergebnisse - ZwischenĂĆșberlegungen


1. Leistungsambivalenzen: Kontexte 2. Leistungsmotive im Pfarramt: Sondierungen 3. Was wìČŽrde sich 채ndern? (Ergebnisse) 4. Was ist zu tun? (Empfehlungen)

Inhalt


1. Leistungsambivalenzen: Kontexte 1.1 Leistungsmessung! 1.2 Leistungsmessung? 1.3 IWS-Studien 1.4 Methodik und Aufbau

1. Inhalt


1.1 Leistungsmessung!

1.1 Einleitung


“Im Jahre 2030 haben sich bei den kirchlichen Mitarbeitenden LeistungsfĂ€higkeit und Leistungsbereitschaft [
] signifikant erhöht. Auch hat die evangelische Kirche kirchlich angemessene Formen gefunden, Erfolge zu wĂŒrdigen.”

1.1.1 Einleitung

LF 4, Impulspapier S. 63


“Aufmerksamkeit verdient auch die angemessene Honorierung besonderer Leistungen. Die – nicht notwendigerweise finanzielle – Anerkennung von guter Leistung gehört zu den wesentlichen Motivationselementen jeder MitarbeiterfĂŒhrung.” 1.1.1 Einleitung

LF 4, Impulspapier S. 65


Herbst 2004: Eckpunktepapier “Neue Wege im öffentlichen Dienst” Herbst 2005: Tarifvertrag fĂŒr den öffentlichen Dienst mit Leistungsentgeld ab 1.1.2007 Herbst 2006: Föderalismusreform: Beamtenbesoldung wird an die BundeslĂ€nder abgegeben
 Es bleibt die Frage: Was machen die Gliedkirchen der EKD? 
 1.1.2 AusgangsĂŒberlegung


1.2 Leistungsmessung?

1.2 Leistungsmessung


Was wird gemessen? “geistlich” vs. “weltlich” (“ekklesiologischer Fehlschluss”) Zielerreichung vs. Wirksamkeit (“Selbstwirksamkeit”) Kompetenz vs. Performanz (“job dimensions”) Dienstleister vs. Produzenten (“principal-agent”; “balanced scores”)

1.2 Leistungsmessung


“Die ErfĂŒllung der [Grund]Aufgaben wird mit der “GrundvergĂŒtung” grundsĂ€tzlich abgedeckt und bedarf in der Regel keiner Leistungsbewertung fĂŒr die variable Bezahlung”

Leitfaden Leistungsbewertung, 24. Januar 2006 1.2.1 Dokumentenanalyse


Der dbb beamtenbund und tarifunion hat erneut auf die Gefahr eines QualitÀtsverlusts bei den öffentlichen Dienstleistungen hingewiesen. Da Besoldung und Versorgung der Beamten nach der Föderalismusreform in der ZustÀndigkeit der LÀnder liegen, werde es im öffentlichen Dienst zu einem Bezahlwettbwerb kommen, bei dem die finanzschwÀcheren BundeslÀnder als Verlierer bereits feststehen, sagte dbb Chef Peter Heesen.

1.2.1 Dokumentenanalyse


Lassen sich die pfarramtlichen Aufgaben nach Kritierien leistungsorientiert bemessen?

1.2.2 Zwischenergebnisse


“Leistungskriterien pfarramtlicher KerntĂ€tigkeiten” Was sind pfarramtliche KerntĂ€tigkeiten? Wer sollte eine Leistungsbeurteilung pfarramtlicher KerntĂ€tigkeiten durchfĂŒhren? Welche Kriterien sollten dabei zu Grunde gelegt werden? Welche Funktionen kann eine Leistungsbeurteilung pfarramtlicher KerntĂ€tigkeiten haben? Welche Konsequenzen sollte eine Leistungsbeurteilung pfarramtlicher KerntĂ€tigkeiten haben?

1.2.2 Leistungskriterien

LF 4, Impulspapier S. 63


“Pfarramtliche TĂ€tigkeiten sind schwer zu messen, weil sich schwer Parameter fĂŒr eine objektive vergleichbare Bewertung finden lassen
” „... Die Situation vor Ort ist zu unterschiedlich...“

1.2.3 Experteninterviews


“Wie kann man das Zusammensein mit Menschen als Leistung bemessen
” „... Wie sollten denn Kriterien fĂŒr ein BeerdigungsgesprĂ€ch aussehen?“

1.2.3 Experteninterviews


Leistungsambivalenzen (Beispiel) “Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Gottesdienst“ (einschließlich Kasualien) Der / die Leitende Geistliche beruft Sie in eine Kommission, die nach einer durch andere Kolleg/innen erfolgten Vorauswahl den regelmĂ€ĂŸig verliehenen Gottesdienstpreis Ihrer Landeskirche vergeben soll. Sie verteilen 0 bis 5 Punkte auf bestimmte Gottesdienste, die Sie an aufeinander folgenden Sonntagen besuchen. oder:

1.2.4 Leistungsambivalenzen


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Gottesdienst“ (einschließlich Kasualien)

Identifizieren Sie fĂŒnf Kolleginnen und Kollegen, deren AmtstĂ€tigkeit Sie gut ĂŒberblicken, mit den Symbolen A, B, C, D und E. Wenn Sie im TĂ€tigkeitsbereich „Gottesdienst“ ein Ranking vornehmen mĂŒssten, wer unter den Kolleginnen und Kollegen nĂ€hme dann den - ersten ( ) - letzten ( ) - den mittleren ( ) Platz ein?

1.2.4 Leistungsambivalenzen


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Gottesdienst“ (einschließlich Kasualien)

Welche Kriterien haben beim Ranking eine Rolle gespielt, und wie beurteilen Sie deren relative Wichtigkeit (vergeben Sie hier ListenplĂ€tze von 1 (am wichtigsten), 2 (am zweitwichtigsten) bis 5 (relativ am wenigsten gewichtig): - Ă€sthetische QualitĂ€t (beeinflussbare Faktoren) - liturgische PrĂ€senz - religiöse QualitĂ€t (Erlebnistiefe 
 ) - theologische QualitĂ€t (Predigt, FĂŒrbitten) - beobachtbare Wirkung auf die Zuhörenden

1.2.4 Leistungsambivalenzen

( ( ( ( (

) ) ) ) )


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Gottesdienst“ (einschließlich Kasualien)

Welche Kriterien haben beim Ranking eine Rolle gespielt, und wie beurteilen Sie deren relative Wichtigkeit (vergeben Sie hier ListenplĂ€tze von 1 (am wichtigsten), 2 (am zweitwichtigsten) bis 5 (relativ am wenigsten gewichtig): Es fehlt das Kriterium 









 Ihm kĂ€me dann die relative Wichtigkeit ( ) zu (erneute Vergabe eines Listenplatzes möglich). Ich wĂŒrde mein Ranking nicht von Kriterien abhĂ€ngig machen

1.2.4 Leistungsambivalenzen

□


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „ Seelsorge“ (einschließlich KasualgesprĂ€che) Sie werden auf Grund Ihrer Seelsorgeerfahrung in die PrĂŒfungskommission fĂŒr das Zweite Theologische Examen berufen und nehmen an mehreren SeelsorgegesprĂ€chen junger Kolleg/innen teil. Anschließend wird zunĂ€chst eine relative Beurteilung (Ranking) vorgenommen. oder

1.2.4 Leistungsambivalenzen


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „ Seelsorge“ (einschließlich KasualgesprĂ€che) Identifizieren Sie fĂŒnf Kolleginnen und Kollegen, deren AmtstĂ€tigkeit Sie gut ĂŒberblicken, mit den Symbolen A, B, C, D und E. Wenn Sie im TĂ€tigkeitsbereich „ Seelsorge“ ein Ranking vornehmen mĂŒssten, wer unter den Kolleginnen und Kollegen nĂ€hme dann den - ersten ( ) - letzten ( ) - den mittleren ( ) Platz ein?

1.2.4 Leistungsambivalenzen


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Seelsorge “ (einschließlich KasualgesprĂ€che) Welche Kriterien haben beim Ranking eine Rolle gespielt, und wie beurteilen Sie deren relative Wichtigkeit (vergeben Sie hier ListenplĂ€tze von 1 (am wichtigsten), 2 (am zweitwichtigsten) bis 5 (relativ am wenigsten gewichtig): - ProfessionalitĂ€t der GesprĂ€chsfĂŒhrung - EinfĂŒhlungsvermögen - religiöse SprachfĂ€higkeit - GlaubwĂŒrdigkeit - ÜberzeugungsfĂ€higkeit

1.2.4 Leistungsambivalenzen

( ( ( ( (

) ) ) ) )


“Auf der Suche nach geeigneten Kriterien” Kriterienfeld „Seelsorge “ (einschließlich KasualgesprĂ€che) Welche Kriterien haben beim Ranking eine Rolle gespielt, und wie beurteilen Sie deren relative Wichtigkeit (vergeben Sie hier ListenplĂ€tze von 1 (am wichtigsten), 2 (am zweitwichtigsten) bis 5 (relativ am wenigsten gewichtig): Es fehlt das Kriterium 









 Ihm kĂ€me dann die relative Wichtigkeit ( ) zu (erneute Vergabe eines Listenplatzes möglich). Ich wĂŒrde mein Ranking nicht von Kriterien abhĂ€ngig machen

1.2.4 Leistungsambivalenzen

□


1.3 IWS-Studien

1.3 Studien


Von der Zufriedenheit zur Wirksamkeit -

Zufriedenheitsbefragung in der EKHN

-

Wichtigkeitsanalyse in der EKKW

-

Wirksamkeitsanalyse in der ELK Hannover

-

zwischendurch: Kompetenzstudie „Neue Berufsfelder fĂŒr Theologinnen und Theologen“ Kurzstudie fĂŒr die Arbeitsgruppe ‚Zur Situation der Evangelisch-Theologischen FakultĂ€ten, Fachbereiche und Institute an UniversitĂ€ten im Bereich der EKD‘

1.3 Studien


„Motivation“ als SchlĂŒsselkompetenz job dimensions und Soll-Ist-Differenzen von Theolog/innen 0

1

2

3

4

Motivation

OrganisationsfÀhigkeit

ProblemlösefÀhigkeit Soll Ist

KommunikationsfÀhigkeiten

PersonalfĂŒhrungsfĂ€higkeiten

EinfĂŒhlungsvermögen

1.3 Studien


„Motivation“ als SchlĂŒsselkompetenz job dimensions und Soll-Ist-Differenzen von Theolog/innen 0 Belastbarkeit KonzentrationsfĂ€higkeit DurchsetzungsfĂ€higkeit Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen Leistungsbereitschaft Eigeninitiative Lernbereitschaft ZuverlĂ€ssigkeit Selbstmanagement 1.3 Studien

0,5

1

1,5

2


1.4 Methodik und Aufbau - Tiefensauswertung - ExpertengesprĂ€che - Interviews (Stichproben) - Kontextinterpretation - Empfehlungen: “Was geschieht vermutlich, wenn 
”)

1.4 Methodik und Aufbau


2. Leistungsmotive im Pfarramt: Sondierungen 2.1 Jahresgespr채che 2.2 das liebe Geld 2.3 Vorgesetzte

2. Inhalt


2.1 Jahresgespr채che

2.1 Beispiel 1


Studienauswertung zum Stichpunkt “JahresgesprĂ€ch” 3.4. Halten Sie JahresgesprĂ€che fĂŒr 
 sehr w ichtig 10%

unw ichtig 15%

w ichtig 25% eher unw ichtig 24%

eher w ichtig 26%

2.1.1 Beispiel 1 - Studienauswertung

Qu: Befragung in der ELK Hannover


Studienauswertung zum Stichpunkt “JahresgesprĂ€ch” 3.2 Zur UnterstĂŒtzung meiner Arbeit wĂ€re/n mir 


JahresgesprÀche mit Zielvereinbarungen sehr w ichtig 9,3%

unw ichtig 19,2%

w ichtig 22,0%

eher unw ichtig 25,2% eher w ichtig 24,3%

2.1.1 Beispiel 1 - Studienauswertung

Qu: Befragung in der ELK Hannover


160 140 32 120

25

100 28 80

3.2f UnterstìČŽtzung d 22 sehr wichtig 25 wichtig

27

60

30 12

Prozent

40 9 20 0

UnterstìČŽtzung der Arbeit durch Jahresgespr채che

12 10 24 14 11 10 9 9 26 14 9 9 19 17 13 11

eher wichtig eher unwichtig unwichtig

d un e hr e Ja hr 60 9 Ja e -5 h r 55 4 Ja e r -5 ah 50 9 J e -4 h r 45 4 Ja e -4 h r 40 9 Ja e r -3 ah 35 4 J 3

s bi

r te 채l

2.1.1 Beispiel 1 - Studien

Alter fein gruppiert


Thema JahresgesprĂ€ch im Experteninterview „Bei uns fĂŒhren die Dekane einmal pro Jahr ein sog. MitarbeitergesprĂ€ch durch. AnfĂ€nglich gab es unter den Kollegen kritische Vorbehalte, weil eine Kontrolle oder Überwachung befĂŒrchtet wurde. Aber inzwischen stoßen diese GesprĂ€che auf eine positive Resonance, weil sie als WertschĂ€tzung der eigenen Arbeit verstanden werden: Jemand nimmt sich Zeit und interessiert sich fĂŒr mich und meine Arbeit.“

2.1.2 Beispiel 1 - Experteninterview


Stellungnahme eines Pastorenausschusses: 1. PersonalentwicklungsgesprĂ€che sollten OrientierungsgesprĂ€che heißen 2. Eventl. Zielvereinbarungen nur im Konsens der GesprĂ€chspartner 3. Keine schriftliche Aufzeichnung in die Personalakte 4. GesprĂ€chsleiter unterliegt der Schweigepflicht 5. Die Beauftragten fĂŒr Orient.GesprĂ€che mĂŒssen qualifiziert werden 6. Im Konfliktfall ist eine Vertretung des Beauftragten nötig 7. Beschwerden können bei Vertrauenspersonen eingereicht werden 8. OrientierungsgesprĂ€che dĂŒrfen nur mit Zustimmung der Pfarrervertretung durchgefĂŒhrt werden 9. Orient.GesprĂ€che sind deutlich von Visitationen zu unterscheiden

2.1.3 Beispiel 1 - Dokumentenanalyse


36,0 30,8

25

ErfolgsrĂŒckmeldung

41,3

Geregelte Form fĂŒr Austausch mit Vorgesetztem

50 50,8

Hilfe beim Erreichen beruflicher Ziele

74,7

Höhere Arbeitszufriedenheit

59,9

WertschÀtzung vermitteln

Hilfe bei Planung/ PrioritÀtensetzung

2.1.4 Beispiel 1

75

Gelegenheit zur Reflexion

GĂŒltige Nennungen in % (Mehrfachnennungen möglich)

3.5 Die Aufgabe von JahresgesprÀchen nach Ansicht der Befragten

100

JahresgesprÀch

24,5

0


Aus der vorbildlich weitergefĂŒhrte Diskussion ĂŒber die Erstauswertung der Pastorinnen- und Pastorenbefragung in Hannover erschliesst sich folgendes Fazit:

>> Aus den BeitrĂ€gen zu den „JahresgesprĂ€chen“ schĂ€lt sich deutlich die ĂŒberwiegende Ablehnung einer Kontrollfunktion heraus. WertschĂ€tzung, „Entwicklung der GesprĂ€chskultur“, Förderung durch Reflexion werden als wichtig erachtet. Doch als Leitungsinstrument mit der Funktion einer Leistungskontrolle treffen JahresgesprĂ€che [...] zumeist auf negative Resonanz.<< Qu: Auswertung der landeskirchlichen Diskussion ĂŒber das Arbeitsbuch zur Pastor/innen-Befragung, Hannover 2006

2.1.5 Beispiel 1 - Diskussionsauswertung


Einzelvoten aus der landeskirchlichen Diskussion: „Bedenken“: „Dienen die JahresgesprĂ€che einer neuen GesprĂ€chskultur zwischen Leitungsebene und Pastorenschaft?“ „Wer attestiert wem die Kompetenz, JahresgesprĂ€che zu fĂŒhren? Macht (allein) das Amt SuperintendentIn kompetent?“ Qu: Auswertung der landeskirchlichen Diskussion ĂŒber das Arbeitsbuch zur Pastor/innen-Befragung, Hannover 2006

2.1.5 Beispiel 1 - Diskussionsauswertung


Einzelvoten aus der landeskirchlichen Diskussion: „BestĂ€tigung“: „JahresgesprĂ€che werden positiv bewertet, wenn es eine Personalentwicklung bis hin zu ‚Karriere‘ gibt.“

Qu: Auswertung der landeskirchlichen Diskussion ĂŒber das Arbeitsbuch zur Pastor/innen-Befragung, Hannover 2006

2.1.5 Beispiel 1 - Diskussionsauswertung


Studienauswertung zum Stichpunkt “JahresgesprĂ€ch” 3.3 Was wĂŒrde Ihnen bei der Gewichtung Ihrer Aufgaben helfen?

Zielvereinbarungen sehr viel 10,0%

gar nicht 8,7%

w enig 20,1% viel 32,5%

etw as 28,7%

2.1 Beispiel 1 - Studienauswertung

Qu: Befragung in der ELK Hannover


Ăą€œSMARTĂą€?-Regel: S M A R T

pezifisch / konkret formuliert essbar / beurteilbar nspruchsvoll / herausfordernd ealistisch erminiert mit Ziel-Zeitpunkt

Leitfaden Leistungsbewertung, 24. Januar 2006 2.1.5 Dokumentenanalyse


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse

Qu: BMI


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse

Qu: BMI


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse

Qu: BMI


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse

Qu: BMI


Die Methode Zielvereinbarung

2.1.5 Dokumentenanalyse

Qu: BMI


2.2 das liebe Geld

Lassen sich Pfarrerinnen und Pfarrer durch finanzielle Anreize motivieren?

2.2 Beispiel 2


Zufriedenheit mit dem Einkommen

11%

3% 5%

10%

vollkommen zufrieden sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden unzufrieden

26%

keine Angabe

45% 2.2.1 Zwischenergebnisse

Zufriedenheitsbefragung EKHN


Ist Karriere in der Kirche ein Thema fç«Żr Sie? 60 50 40

ja nein egal keine Angabe

30 20 10 0

Angaben in Prozent 2.2.1 Zwischenergebnisse

Zufriedenheitsbefragung EKHN


“finanzielle Anreize spielen 
 keine Rolle
” „Pfarrer sind aber unzufrieden, wenn ihre Stellen auf 50% oder 75% reduziert werden... ... weil sie dann subjektiv das GefĂŒhl haben, fĂŒr die gleiche Arbeit unterbezahlt zu werden.“ Der GemeindezuweisungsschlĂŒssel / die Pfarrstellenbewertung haben also negative Einwirkungen auf die Motivation der Mitarbeitenden. 2.2.2 Experteninterviews


“eine Steigerung der Motivation durch finanzielle Anreize sehe ich nicht, aber statt dem Geld tragen eher gĂŒnstige Arbeitsbedingungen zur Motivation bei
” „die Zufriedenheitsbefragung hat gezeigt, dass der bessere Ausstattung des Arbeitsplatzes, der Lebens- und Wohnraumsituation (Pfarrhaus), ĂŒberschaubare Arbeitszeiten und der Personalausstattung in der Gemeinde (KĂŒster, Kantor, ...) große Bedeutungen zukommen.“

2.2.2 Experteninterviews

Zufriedenheitsbefragung EKHN


“einzelnen Personen eine Zulage fĂŒr besondere Leistungen in Aussicht zu stellen, halte ich fĂŒr problematisch
” „ ... Aber eine Zulage fĂŒr besondere Aufgabenbereiche (Sonderpfarrstellen) wĂ€re denkbar...“ „ ... In der bayerischen Kirche sind die Gemeindepfarrstellen unterschiedlich gewichtet. Die einen werden mit A 13, die anderen mit A 14 besoldet. Dies kann fĂŒr Bewerber durchaus eine Rolle spielen...“ 2.2.2 Experteninterviews


„... eine ĂŒberschaubare Arbeitszeit und eine klare Trennung von Privat- und Berufsleben wurden als Zufriedenheitsfaktoren benannt...“

2.2.2 Experteninterviews


2.4 Sollte es Ihrer Meinung nach fĂĆșr alle Pastor/innen eine Arbeitszeitregelung geben?

ja 25,8%

nein 45,2%

ja, mit Ăœberstundenausgleich 29,0%

2.2.3 Zwischenergebnisse

Pastor/innen-Befragung Hannover


2.3 Vorgesetzte - Wer soll die JahresgesprĂ€che fĂŒhren? 
 Daraus wird werden: - Wer spricht Anerkennungen aus? - Wer setzt die neuen Besoldungsregeln? - Wer wendet sie an? - Wer zieht daraus die Konsequenzen?

2.3 Beispiel 3


5.3c Leitungskompetenz: Superintendent/in

37

Prozent

26

18

12 8

t gu hr se

t gu

t ch le ch

t gu er eh

s er eh

ht ec hl sc

2.3 Beispiel 3


40

Prozent

37

12

11

schlecht

eher gut eher schlecht

2.3 Beispiel 3

sehr gut gut

5.3f Leitungskompetenz: Kirchenkreistag


41

Prozent

37

17

4 schlecht

eher gut eher schlecht

sehr gut gut

5.3a Leitungskompetenz: LandesbischàžŁàž–fin 2.3 Beispiel 3


3. Was wìČŽrde sich 채ndern? (Ergebnisse) 3.1 motivationale Nebeneffekte (tasking) 3.2 institutionelle Nebeneffekte (incentives) 3.3 systemische Nebeneffekte (CI-effects)

3. Inhalt


3. Was wĂŒrde sich Ă€ndern? (Ergebnisse) Kontexte: - internationale Arbeitsforschung - Dritte-Sektor-Forschung - EKD: global und ökumenisch - EU als Kontext (rechtlich, institutionell 
) aber hier und heute:

3. Ergebnisse


3.1 motivationale Nebeneffekte (tasking)

3.1 Tasking


3.1

motivationale Nebeneffekte (tasking)

Zur Analyse monetĂ€rer Anreizsysteme: Ÿ Motivationsfunktion: Differenzierung von materiellen

und immateriellen Motivationsfaktoren Ÿ Selektionsfunktion: Informationsgewinn ĂŒber Leistungen und Defizite der Mitarbeitenden Ÿ Koordinationsfunktion: Individuelle Leistungsanreize können Konflikte (Neid) zwischen Mitarbeitenden erzeugen, wenn sie sich im Wettbewerb (Konkurrenzdruck) sehen. 3.1 Hintergrund


Zur Analyse monetĂ€rer Anreizsysteme: Maslow (BedĂŒrfnispyramide) und Herzberg (Hygiene-Faktoren) betonen, dass finanzielle Entlohnung zur Motivation von Menschen nicht der Königsweg ist. Die Motivationsforschung von Porter & Lawler ergab, dass es ein additives VerhĂ€ltnis zwischen extrinsischen und intrinsichen Faktoren gibt. Deci stellte jedoch fest, dass extrinsische Anreize die intrinsische Motivation negativ beeinflussen können: der sog. Crowding-Out-Effekt. Intrinsisch: Interesse, KreativitĂ€t, Innovationsbereitschaft Extrinsisch: externe Anreize z.B. Lohnzahlung 3.1 Hintergrund


Der Crowding-Out-Effekt: Die empirischen Untersuchungen von Deci ergaben:

„Personen, die bezahlt wurden, um interessante TĂ€tigkeiten auszufĂŒhren, verloren nach und nach die Freude an der AusfĂŒhrung dieser TĂ€tigkeit.“

Die EinfĂŒhrung monetĂ€rer Belohnung kann die Arbeitsleistung vermindern (vgl. Kreps 1997).

3.1 Hintergrund


weitere Verhaltensmuster: Konzentration auf die Aufgaben, die direkt mit der Belohnung verknĂŒpft werden; die schlechter messbaren Ziele werden somit vernachlĂ€ssigt: Multitasking. Wenn nur klar quantifizierbare Vorgaben entlohnt werden, sinkt die Bereitschaft ĂŒber die VerĂ€nderung der Ziele nachzudenken: Fuzzytasking. Bemessungsgrundlagen können Betroffene auch so beeinflussen, dass nur noch relevante Daten zusammengestellt werden: Manipulation durch Bilanzmanagement. 3.1 Hintergrund


3.2 institutionelle Nebeneffekte (incentives) WIE wird gemessen? “geistlich” vs. “weltlich” (“ekklesiologischer Fehlschluss”) Zielerreichung vs. Wirksamkeit (“Selbstwirksamkeit”) Kompetenz vs. Performanz (“job dimensions”) 3.2 Incentives

Dienstleister vs. Produzenten (“principal-agent”; “balanced scores”)


WIE wird gemessen? Das Beispiel W-Besoldung § 2 Gutachterkommission zur Professorinnenund Professorenbewertung (1) Zur Bewertung besonderer Leistungen wird eine Gutachterkommission zur Professorinnen- und Professorenbewertung eingerichtet, die aus fĂŒnf Professorinnen oder Professoren besteht. Die Mitglieder der Kommission werden auf Vorschlag der PrĂ€sidentin oder des PrĂ€sidenten fĂŒr die Dauer von zwei Jahren vom Akademischen Senat mit der Mehrheit seiner Mitglieder gewĂ€hlt. (2) Die AntrĂ€ge auf Vergabe von besonderen LeistungsbezĂŒgen werden der Kommission zur PrĂŒfung vorgelegt. Sie gibt der PrĂ€sidentin oder dem PrĂ€sidenten Empfehlungen zur Entscheidung. Das Verfahren zur Vergabe von besonderen LeistungsbezĂŒgen regelt die PrĂ€sidentin oder der PrĂ€sident durch Richtlinien. (3) Die Kommission gibt sich eine GeschĂ€ftsordnung. 3.2.1 Beispiel


WIE wird gemessen? Das Beispiel W-Besoldung § 3 Kriterien (1) Die besonderen LeistungsbezĂŒge können aufgrund erheblich ĂŒberdurchschnittlicher, in der Regel ĂŒber drei Jahre hinweg im Interesse der UniversitĂ€t erbrachter Leistungen in Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung, Weiterbildung und Kunst vergeben werden. (2) Kriterien fĂŒr Leistungen in der Forschung sind insbesondere 1. Ergebnisse der Forschungsevaluation, 2. Preise und Auszeichnungen, 3. quantitative Parameter (z. B. Drittmittel, Anzahl von Stipendiaten und extern finanzierten GĂ€sten), 4. Publikationen und HerausgebertĂ€tigkeit, inhaltliche Ausrichtung von Tagungen und Kongressen 5. Patente und Transferleistungen sowie 6. herausragende TĂ€tigkeiten in Forschungsschwerpunkten und Forschungsförderinstitutionen (einschließlich GutachtertĂ€tigkeit). 3.2.1 Beispiel


WIE wird gemessen? Das Beispiel W-Besoldung (3) Kriterien fĂŒr Leistungen in der Lehre sind insbesondere 1. Ergebnisse von Lehrevaluation, einschließlich studentischer Evaluation, 2. der Umfang der Aufgaben in Lehre, PrĂŒfung und Betreuung, soweit dieser ĂŒber die regulĂ€re Verpflichtung hinausgeht, 3. Engagement bei der Studienreform sowie der EinfĂŒhrung neuer StudiengĂ€nge und AbschlĂŒsse, 4. DurchfĂŒhrung auswĂ€rtiger Lehre und auswĂ€rtiger Lehrevaluation sowie 5. Erstellung von Lehrmaterial. (7) NĂ€heres zu den Kriterien regelt die Kommission nach § 2. Satzung der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin zur W -Besoldung (31. MĂ€rz 2006) 3.2.1 Beispiel


3.3 systemische Nebeneffekte (CI-effects) WER misst WIE? “geistlich” vs. “weltlich” (“ekklesiologischer Fehlschluss”) Zielerreichung vs. Wirksamkeit (“Selbstwirksamkeit”) Kompetenz vs. Performanz (“job dimensions”) Dienstleister vs. Produzenten (“principal-agent”; “balanced scores”) 
 weiter mit 4. (Empfehlungen) 3.3 CI-Effects


4. Was ist zu tun? (Empfehlungen) 4.1 Kurs halten! (Pfad A) 4.2 Hands off! (Pfad B) 4.3 Der Dritte Weg (Pfad C)

4. Inhalt


4.1 Kurs halten! (Pfad A) - Der Tanker schwimmt (vgl. Leistung!) - Ausnutzen der Ambivalenzen - Ausnutzen der Seiteneffekte - Aussitzen der Widerst채nde

4.1 Pfad A


4.1 Kurs halten! (Pfad A) - in Analogie zu Bund- und LÀnderrecht bleiben und gleichzeitig - Leistungsmessung optimieren (REFA-Lösung) - von der Personal- zur Organisationsentwicklung (Karriereförderung: Daimler-ChryslerVerfahren) 4.1 Pfad A


4.2 Hands off! (Pfad B) - Die Mannschafft arbeitet (vgl. Leistung?) - Ausnutzen der Ambivalenzen - Vermeidung der Seiteneffekte - (vielleicht) Aussitzen der Folgen!

4.2 Pfad B


4.2 Hands off! (Pfad B) - Was gibt es schon im Dienstrecht (auĂ&#x;erhalb leistungsbezogener Besoldungselemente und ohne die damit einhergehenden Regel- und VerfahrensÀnderungen)? (A 13/ A 14 (bayerische LĂƛsung); Funktionszulagen)

4.2 Pfad B


4.2 Hands off! (Pfad B) - Welche alternativen Maßnahmen stehen zur VerfĂŒgung? (Kultur der Anerkennung; Personen- als ProjektprĂ€mien; individuelle Förderung)

4.2 Pfad B


4.3 Der Dritte Weg (Pfad C) - zwar: “You can’t have the egg and eat it.” (“Die Optima sind inkompossibel.”) - aber: Man kann versuchen, bestimmte Elemente und Verfahren aus Pfad A und Pfad B zu kombinieren.

4.3 Pfad C


4.3 Der Dritte Weg (Pfad C) - Dritter Sektor als Vorbild? - Mindestanforderung: institutionelle Koh채renz (FìČŽhrungsanforderungen und CI)

4.3 Pfad C


4.3 Der Dritte Weg (Pfad C) - Koh채renzkultur der Anerkennung - prinzipielle Bindung an Hybridverfahren der Leistungsorientierung (Arbeit Plus)

4.3 Pfad C


4.3 Der Dritte Weg (Pfad C) - Organisations- als Personalentwicklung - prinzipielle Weiterentwicklung des Besoldungsrechts (Einbeziehung von Fortund Weiterbildung, Bindung von Karrierechancen an Lehrgangsqualifikation (Beispiel: Rektoren, Stabsstellen)

4.3 Pfad C


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