+ ) Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung Hauptbereichsleitung: Hans-Ulrich Keßler
Nr.
Inhaltsverzeichnis
A)
Vorbemerkungen
Seite 2
1. Zur besonderen Situation des Hauptbereichs 1
2
2. Die Einrichtungen des Hauptbereichs 1 im engeren
2
Sinne 3. Zum Status der Situationsanalyse 2009 B)
C)
4
Umfeldanalyse
5
1. Zielgruppen
5
2. Einflusskräfte
7
3. Anspruchsgruppen
8
Organisationsanalyse
9
1. Ressourcen und Finanzen
9
2. Prozesse,
Kostenstrukturen,
Wirtschaftlichkeit
–
10
3. Positionierung des Hauptbereichs 1 im Vergleich zu
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Besonderheiten des HB 1
Mitanbietern D)
Stärken-Schwächen-Matrix
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1. Matrix
13
2. Handlungsfelder
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1
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
A) Vorbemerkungen 1.
Zur besonderen Situation des Hauptbereichs 1
Im Hauptbereich 1 sind drei Bereiche voneinander zu unterscheiden: a) die dem Hauptbereich eingeordneten Arbeitsbereiche im engeren Sinne, deren Dienstvorgesetzter die Hauptbereichsleitung ist. Zum Hauptbereich im engeren Sinne gehören folgende Einrichtungen: • Das Pädagogisch-Theologische Institut Nordelbien • Die Nordelbische Kirchenbibliothek • Der Kirchliche Kunstdienst • Die Nordelbische Kirchenmusikbibliothek • Die Beauftragte der Kirchenleitung für die Berufsgruppen der Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Diakoninnen und Diakone b) die dem Hauptbereich zugeordneten Arbeitsbereiche, deren Dienstvorgesetzter der Dezernent P ist. Darunter sind u.a. zu rechnen: • Das Predigerseminar der NEK • Das Pastoralkolleg der NEK • … c) diejenigen Bereiche, die direkt durch das Dezernat E verwaltet werden wie z.B.: • Das Diak.-Theol. Ausbildungs- und Studienseminar der NEK • Stiftung Diakonenanstalt des Rauhen Hauses – Fachhochschule • Stiftung „Das Rauhe Haus“ (Wichernschule) • Co-Finanzierung einer Professur • … Sämtliche unter a) – c) genannten Einrichtungen werden gemeinsam budgetiert. Eingebunden in die Zielsteuerung qua Werkeneuordnungsgesetz sind jedoch ausschließlich die Bereiche a) und b). Aufgrund der Zuständigkeit der Hauptbereichsleitung wird eine Situationsanalyse ausschließlich für den Bereich a), also für den Hauptbereich im engeren Sinne, vorgelegt. Dieser Bereich hat im Wirtschaftsjahr 2009 einen Anteil von 43,21% am Gesamtbudget des Hauptbereichs 1 (vgl. dazu auch unten unter B) 1). 2.
Die Einrichtungen des Hauptbereichs 1 im engeren Sinne
a)
Das Pädagogisch-Theologische Institut Nordelbien (PTI): Das PTI Nordelbien sorgt mit seinen zwei Standorten in Hamburg und Schleswig-Holstein (Kiel) für religions- und gemeindepädagogische Aus- und Fortbildungen von Lehrerinnen und Lehrern, Pfarrerinnen und Pfarrern sowie von weiteren haupt- und ehrenamtlich engagierten Menschen in pädagogischen Handlungsfeldern der Kirche. Das PTI kooperiert eng mit den staatlichen Lehrerfortbildungsinstituten (FHH: LI, SH: IQSH), den Universitäten der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein sowie mit den Religionslehrerverbänden. Das PTI trägt die Verantwortung für die konzeptionelle und organisatorische Weiterentwicklung des „Religionsunterrichts für alle in evangelischer Verantwortung und ökumenischer Weite“ im Bundesland Hamburg. Es ist das kirchliche Gegenüber in allen Fragen des RU für die „Behörde für Schule und Berufsbildung“ in Hamburg. Es führt die Geschäfte der „Gemischten Kommission“ von Staat und Kirche im Bundesland Hamburg. Im Land SH agiert das PTI (in Kooperation mit dem NKA) als Lobbyist für den Religionsunterricht: Die Einhaltung und Umsetzung bestehender rechtlicher Regelungen durchzusetzen, ist eine zentrale politische Aufgabe des PTI am Standort SH. Das PTI unterhält zwei Bibliotheken in Hamburg und Kiel sowie eine Medienstelle in Hamburg. Es beherbergt die größte Lernwerkstatt Deutschlands am Standort Hamburg. Die Arbeit des PTI gestaltet sich zurzeit auf folgenden Feldern:
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Koordinierung schulkooperativer Arbeit zwischen Kirchengemeinden und Schulen (im Aufbau begriffen).
Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
LehrerInnenausund Fortbildung für den ev. RU in allen Schulformen und Schulstufen
Bibliotheken und Medienstelle für religions- und gemeindepädagog isches Arbeiten.
PfarrerInnenfortbildung und Gemeindeberatung für die Konfirmandenarbeit.
Fortbildungen im Bereich „Globales Lernen“
Projektstelle „Ev. Schulen“ (Beratung von Gründungsinitiativen etc; im Aufbau begriffen)
Nordelbische Ausbildung in Kirchenführung, Kirchenpädagogik.
Medienpädagogische Fortbildungen für alle Interessierten in Schule und Gemeinde.
Mehr Informationen unter www.pti-nordelbien.de . b) Die Nordelbische Kirchenbibliothek (NEKB): Die Nordelbische Kirchenbibliothek ist eine gebrauchsöffentliche Spezialbibliothek für Theologie, Kirche und Religion. Nach 115 Jahren wechselvoller Bibliotheksgeschichte besitzt sie zurzeit ca. 115.000 Bücher und andere Medien, darunter historische Handschriften und Drucke von herausragender Bedeutung. Die NEKB kooperiert eng mit verschiedenen Pfarr- und Kirchenbibliotheken Nordelbiens und sorgt für deren wissenschaftliche Erschließung. Bestimmte Bereiche ihrer Tätigkeit werden durch die Herrmann Reemtsma Stiftung gefördert. Ihr kommt die besondere Aufgabe zu, Veröffentlichungen über die NEK und deren Vorgängerkirchen zu sammeln. Die NEKB ist Teil des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Mehr Informationen unter www.nekb.de. c)
Der Kirchliche Kunstdienst (KKD): Kunst als Spiegel des Glaubens, Kunst als Medium der Verkündigung des Wortes Gottes, Kunst als Vermittlerin des Unaussprechlichen – unter diesen und anderen Aspekten vermittelt der KKD Kenntnisse zur christlichen Kunst und deren Ikonographie, aber auch über Kirchen und ihre Bedeutung heute sowie über Probleme des Erhalts der Gotteshäuser. Gemeinsam mit dem Verein der Freunde und Förderer des KKD organisiert der Kunstdienst Exkursionen zu Ausstellungen und herausragenden Orten kirchlicher Kunst für interessierte Kirchenmitglieder und Kunstliebhaber.
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
Aus dem Fundus der ca. 5.000 Blätter der dem KKD und dem Verein eigenen "Graphothek" werden Ausstellungen für Gemeinden und andere Ausleiher nach deren Wünschen zusammen gestellt. Die Graphothek versammelt Blätter der wesentlichen Künstler seit Anfang des 20. Jahrhunderts, ergänzt durch eine große Zahl von Mappenwerken der Kunst vor 1900. Der KKD kooperiert eng mit dem Matthäus-Kunstforum, dem Kunsthaus am Schüberg und anderen Bildungsträgern der NEK. Mehr Informationen unter www.kirchlicher-kunstdienst.de d) Die Nordelbische Kirchenmusikbibliothek (NEMB): Die Nordelbische Kirchenmusikbibliothek hält Aufführungsmateriale zu großen und kleinen kirchenmusikalischen Chorwerken, Orgelnoten und Bücher über Kirchenmusik für nordelbische Gemeinden parat. Die NEMB sammelt musikwissenschaftliche Literatur des nordelbischen Raums. Die ca. 3000 Bücher sind im Katalog der NEKB recherchierbar. Die Noten sind erst zu einem kleinen Teil eingegeben. Die Bestände sind vor Ort für jeden nutzbar. Die Ausleihfristen richten sich nach den Bedürfnissen der Ausleiher und Ausleiherinnen (also z.B. dem Konzerttermin). Mehr Informationen unter www.nekb.de. e) Die Beauftragte der Kirchenleitung für die Berufsgruppen der Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Diakoninnen und Diakone (KL-Beauftragte) In der Nordelbischen Kirche und der Diakonie leisten ca. 800 Diakone/innen und ca. 100 Gemeindepädagogen/innen eine unverzichtbare Arbeit. In ihrer „Verkündigung durch die Tat“ begleiten und beraten sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unterschiedlichen Lebenslagen. Sie gestalten und leiten, oft alleinverantwortlich, Gruppenarbeit, Gottesdienste, Seelsorge, Ehrenamtsbegleitung, Fortbildung. Für die Stärkung und Profilierung dieser beiden Berufsgruppen hat die Kirchenleitung eine Beauftragte auf nordelbischer Ebene eingesetzt. Die KL-Beauftragte berät bei Einstellungen die Anstellungsträger, bei Konflikten zwischen Angestellten und Anstellungsträgern, bei der Erstellung von Dienstanweisungen und bei PE-Maßnahmen. Den Berufsgruppen steht sie für seelsorgliche Gespräche zur Verfügung. Mehr Informationen unter www.kirche-diakone.de. 3.
Zum Status der Situationsanalyse 2009
Die Vorgaben von PWC nennen als wesentlichen Erfolgsfaktor für die strategische Analyse einen angemessenen Organisationsgrad der Haupt- und Arbeitsbereiche. Dieser angemessene Organisationsgrad soll sich auf folgende Felder beziehen: Organisatorisch: „Zuordnungen von einzelnen Abteilungen, Diensten und Werken müssen geklärt sein. Schnittstellen und 1 Verantwortlichkeiten sollten weitgehend bestimmt sein.“ Dazu ist festzuhalten: Die Organisation des HB 1 im Sinne des Werkeneuordnungsgesetzes (WNeuOG) ist noch nicht abgeschlossen. Arbeitsbereiche i.S. des WNeuOG sind im HB 1 noch nicht endgültig gebildet. Die HB-Leitung hat vielmehr entschieden, den Prozess der strategischen Analyse zu nutzen, um Kriterien zu gewinnen, welche Einrichtungen evtl. zu einem Arbeitsbereich i.S. WNeuOG zusammen geführt werden können. Die strategische Analyse mit der Fusion einzelner Einrichtungen zu beginnen, erschien der HBLeitung sachlich und strategisch wenig sinnvoll. b) Personell: „Schlüsselpositionen, insbesondere Leitungs- und wichtige Fachpositionen müssen abschließend besetzt 2 sein. Die Arbeit dieser Personen im neuen Hauptbereich sollte bereits aufgenommen sein.“ Dazu ist festzuhalten: Aus 3.a) ergibt sich, dass im HB 1 noch keine Arbeitsbereichsleitungen i.S. WNeuOG installiert sind. Die existierenden Einrichtungsleitungen werden bis zum Abschluss der Bildung von Arbeitsbereichen i.S. WNeuOG als solche betrachtet. c) Kommunikations- und Arbeitsstrukturen: 3 „Kommunikations- und Arbeitsstrukturen sollten funktionsfähig installiert sein.“ a)
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Zitat aus PWC-Präsentation zur Einführung der Zielsteuerung in der NEK, Schaubild 3, Stand Januar 2009. a.a.O.
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
Dazu ist festzuhalten: Der HB 1 hat sich mit der Arbeitsbereichsleitungskonferenz (AB-Leiko) und der HBMitarbeitendenkonferenz (HB-MAK) funktionale Instrumente geschaffen, um seine Arbeits- und Entscheidungsprozesse zu organisieren. Diese Instrumente stehen unter den unter 3.a) & b) genannten Vorbehalten. Noch ungeregelt ist das Verhältnis von HB-Leitung und HB-Verwaltung zum Kirchenamt. Hier wird zurzeit von Fall zu Fall entschieden, wem welche Kompetenzen in bestimmten Entscheidungsprozessen zukommen. Die Erarbeitung einer Geschäftsordnung des HB 1 ist ein Desiderat. Das Kirchenamt hat einen Vorschlag für eine GO zugesagt. d) Inhaltlich: 4 „Aufgaben und Tätigkeitsfelder der jeweiligen Haupt- und Arbeitsbereiche müssen klar definiert sein.“ Dazu ist festzuhalten: Auch diese Voraussetzung kann nur mit einem gewissen Vorbehalt als erfüllt betrachtet werden. Bis auf weiteres arbeitet der HB 1 mit den existierenden Beschreibungen der Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Unklarheiten, Konflikte oder Konkurrenzen, die sich aus der Parallelität von HB-Bildung und existierenden Regelungen ergeben, werden in der AB-Leiko oder auf dem „kurzen Dienstweg“ geklärt. Zusammenfassend ergibt sich, dass die von PWC empfohlenen Voraussetzungen für eine strategische Analyse nur bedingt als erfüllt betrachtet werden können. Dies wird einen noch zu definierenden Einfluss auf die Reichweite der vorgelegten Analyse haben. Im Unterschied zu PWC ist die HB-Leitung 1 allerdings der Auffassung, dass die strategische Analyse selbst ein geeignetes Instrument ist, um den von PWC geforderten „angemessenen Organisationgrad“ zu erreichen. B) Umfeldanalyse 1.
Zielgruppen
Entsprechend den Vorgaben von PWC fragt die Analyse der Zielgruppen nach den Adressatinnen und Adressaten des Handelns der Einrichtungen im HB 1. Ihr Zweck ist, einzelne Teilgruppen in ihren Bedürfnissen präziser zu verstehen. Diese Bedürfnisse sind im HB 1 sowohl über die alltäglichen Kontakte mit den Adressatinnen und Adressaten unseres Handelns erhoben worden als auch über verschiedene empirische 5 Untersuchungen/Feldstudien. Über die Vorgaben von PWC hinaus unterscheidet diese strategische Analyse zwischen Bedürfnissen und Bedarfen der Zielgruppen. Dabei gelten als Bedürfnisse von Adressaten und Adressatinnen selbst gespürte Befindlichkeiten. Als Bedarfe werden Entwicklungsnotwendigkeiten beschrieben, die sich durch einen Blick „von außen“ auf die Adressatinnen und Adressaten im weiteren Horizont ihres Tätigkeitsfeldes ergeben. Ein Beispiel zur Erläuterung: Die hohe Arbeitsverdichtung bei Lehrerinnen und Lehrern führt teilweise zu dem Bedürfnis nach Fortbildungen, in denen sie möglichst fertig ausgearbeitete Materialien zur Verfügung gestellt bekommen. Aus Perspektive des PTI folgt aus dem bildungspolitischen Willen zur Etablierung einer veränderten Lernkultur in den Schulen ein Bedarf an Person-orientierten Fortbildungen, die den Arbeitsalltag entschleunigen und Teilnehmende in eine Distanz zu ihrem Arbeitsalltag führen. Die Trennschärfe der Unterscheidung zwischen Bedürfnissen und Bedarfen variiert von Person zu Person und von Fall zu Fall. Der Sinn der Unterscheidung liegt darin, die eigene Arbeit nicht a priori und ausschließlich durch Marktbedürfnisse steuern zu lassen. Darin läge nach Auffassung der Mitarbeitenden des HB 1 eine unzulässige Ökonomisierung des Bildungshandelns der Kirche. Das, was ist, kann nicht eindeutig bestimmen, was sein soll.
3
a.a.O. a.a.O. 5 Vgl. die empirischen Untersuchungen (zuletzt 2008) des PTI zum RU in FHH und SH (Institutsveröffentlichung) und die Feldstudie der KL-Beauftragten (in Koop mit der CAU, 2008). 4
5
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
Die Zielgruppen des HB 1 lassen sich in folgende Teilgruppen untergliedern: 6
Menschen in der Schule : Lehrer und Lehrerinnen (v.a. RU), fachfremd RU-Unterrichtende (ca. die Hälfte aller RU erteilenden LehrerInnen), Referendare und Referendarinnen (v.a. RU), Schulleitungen, Schüler und Schülerinnen sowie deren Eltern, Religionslehrerverbände, Kooperationspartner von Schule (z.B. Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden, Jugendreferentinnen und –referenten etc.), … b) Menschen in der Kirche: Pfarrerinnen und Pfarrer, Vikare und Vikarinnen, Gemeindepädagoginnen und –pädagogen, Diakoninnen und Diakone, Kirchenmusiker und –musikerinnen, ehrenamtlich Mitarbeitende im KU, ehrenamtlich Mitarbeitende im Bereich Kirchenpädagogik, Kunst-, Theologie- und Geschichtsinteressierte, … c) Menschen in der Universität: Lehrende für Theologie, Religionswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Philosophie, Kunstgeschichte, Soziologie, Psychologie, Studierende der genannten Fächer, … d) Entscheidungsträger und –trägerinnen in Kirche und Bildungspolitik: Synodalinnen und Synodale, Kirchenleitungsmitglieder, Kirchenvorstandsmitglieder, Anstellungsträger für Gemeindepädagoginnen und –pädagogen, für Diakoninnen und Diakone, für RU-Lehrerinnen und –Lehrer, untere, mittlere und obere Schulaufsicht, Bildungsministerien bzw. Behörden, Sozialministerien bzw. Behörden a)
Die Bedürfnisse und Bedarfe der Teilgruppen können folgendermaßen beschrieben werden: a) •
•
Menschen in der Schule: Bedürfnisse: unterrichtspraktische Fortbildungen, theologische Fortbildungen (bzw. Ausbildungen für fachfremd Unterrichtende), medienpädagogische Fortbildungen, Entwicklung beraterischer und/oder schulseelsorglicher Kompetenzen, Entwicklung von Kompetenzen für die Organisation interkulturellen und/oder interreligiösen Lernens, zu vielen verschiedenen Zeiten zugängliche Unterrichtsmaterialien und medien, Beratung zu Unterricht, Unterrichtsmaterialien sowie zur Planung von Projekttagen und -wochen, Klärung und Entwicklung der eigenen Religiosität, Wertschätzung der eigenen Person und beruflichen Tätigkeit, Schulseelsorge, Vereinbarkeit von persönlicher Fortbildung und Familie. Bedarfe: Plausibilisierungen für Religionsunterricht an öffentlichen Schulen (insbes. Schulleitungen & Eltern), Fortbildungen zu projektorientiertem und/oder fächerübergreifendem RU, sonderpädagogische Kompetenzen für RU-Lehrende, Fortbildungen zu genderspezifischen Arbeitsformen, Beratungen zur eigenen Berufsrolle, Schulseelsorge (insbes. Schülerinnen und Schüler), Entwicklung von Kompetenzen zur Organisation und Durchführung schulkooperativer Arbeit.
b) Menschen in der Kirche: • Bedürfnisse: gemeindepädagogische Fortbildungen, zu vielen verschiedenen Zeiten zugängliche Unterrichtsmaterialien und –medien sowie theologische und kirchenmusikalische Fachliteratur, Beratung zu Unterrichtsmaterialien, Trainings bzw. Ausbildungen für Ehrenamtliche in gemeindepädagogischen Handlungsfeldern, Beratungen in gemeindepädagogischen Handlungsfeldern, Beratungen in Fragen von Bibliothekserschließungen und kirchlicher Kunst, Absicherung von Arbeitsverhältnissen (insbes. Gem.päds/DiakoInnen), Vereinbarkeit von persönlicher Fortbildung und Familie. • Bedarfe: Unterstützung bei der Bildung von gemeindepädagogischen Netzwerken, Unterstützung bei der Entwicklung schulkooperativer Arbeit, Entwicklung medienpädagogischer Kompetenz, Plausibilisierungen von religiöser Bildung, Entwicklung interkultureller, interreligiöser und genderspezifischer Kompetenzen für gemeindepädagogische Arbeit, Klärung des Verhältnisses von Diakonenschaften und verfasster Kirche.. c) •
Menschen in der Universität: Bedürfnisse: Anschlussfähigkeit von erster, zweiter und „dritter“ Ausbildungsphase, Praxisreflexion von Theorie, Theoriereflexion von Praxis, Organisation von Ausbildungsgängen für interreligiöses Lernen (insbes. für den „RU für Alle“ in Hamburg), interdisziplinäre Gesprächsmöglichkeiten, „geschützte Theoriewerkstätten“, zu vielen verschiedenen Zeiten zugängliche Fachliteratur.
6
statistische Angaben zum RU in Hamburg und Schleswig-Holstein findet sich in den genannten empirischen Untersuchungen des PTI. Zusammenfassungen dieser Untersuchungen können im PTI abgefordert werden: sabine.grimm@pti-nordelbien.de.
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
d) Entscheidungsträger und –trägerinnen in Kirche und Bildungspolitik: • Bedürfnisse: Informationen zur Entwicklung des Religionsunterricht (insbes. zum „RU für alle“), Plausibilisierungen von religiöser Bildung in einer säkularen Gesellschaft, Entwicklung von handlungsorientierten Konzepten für ein missionarisches Bildungshandeln von Kirche jenseits der Alternative von Fundamentalismus und Egalismus, „geschützte Räume“ zur schultheoretischen Diskussion (insbes. Bildungspolitik), Vermittlung von schulischer Wirklichkeit und bildungspolitischen Vorgaben/Ansprüchen (insbes. untere und mittlere Schulaufsicht). 2.
Einflusskräfte
Die gesellschaftlichen und kirchlichen Einflusskräfte, die sich in den Tätigkeitsfeldern des HB 1 als Herausforderungen zeigen, werden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) in der folgenden Tabelle in vier Gruppen beschrieben. Die drei Spalten dokumentieren einen zunehmenden Grad an Konkretion und Spezifität. Dabei sollen in der dritten Spalte bereits mögliche Handlungsbedarfe von Einrichtungen im HB 1 anklingen:
b) Hohe mediale Präsenz von Bildungsfragen c) Breite Nutzung neuer Medien
d) Aus Ehrenamtlichkeit wird zivilgesellschaftliches Engagement e)
Finanzkrise
f)
Kinderrechtskonvention der UN
a)
Veränderte Schulstrukturen
2.
Bildungspolitik und Schulentwicklung im Besonderen
1.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen allgemeiner Art
Einflusskräfte a) demographischer Wandel
b) Bildungspolitisch veranlasste Veränderungen der Lernkultur c)
Bildungspolitisch veränderte Rahmenbedingungen für Fortbildung: Fortbildungskontingente (FHH) und „Jede Stunde zählt“ (SH) d) Umsetzung der Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderungen e)
geringe Priorität von RU, geringe Qualitätsansprüche an RU in Behörden (insbes. SH).
Konkrete Herausforderungen a) Anpassung von Berufsprofilen (z.B. Entwicklung eine Profils „SeniorenreferentIn) b) Plausibilisierungsdruck für den spezifischen Beitrag von Religion/Kirche zur Bildung c) Kirchliche Angebote & Einrichtungen (z.B. Bibliotheken/Medienstellen) konkurrieren plötzlich mit international aufgestellten Einrichtungen (online Distributionen werden selbstverständlich); Medienkonstruierte Wirklichkeiten entstehen; d) Erwartungen von pers. & fachlichem Kompetenzzuwachs bei ehrenamtl. Mitarbeitenden; Erwartungen klarer Rahmenbedingungen (kontraktierte Mitarbeit) e) Arbeitssuchende als eigene Zielgruppe Überwindung von traditioneller Milieuspezifik kirchl. Arbeit; Positionierung von Kirche in und zur Aufspaltung der deutschen Gesellschaft in Arm und Reich f) Umsetzung des Rechtes auf Bildung für alle Kirche als Lobbyistin für Kinder und Jugendliche ohne Aufenthaltstitel a) Anpassung von RU an G8; Anpassung kirchlicher Angebote an neue Schulformen; Ganztagsschule entwickelt Schule endgültig vom Haus des Lernens zum Haus des Lebens für SchülerInnen Präsenz von Kirche? b) Anpassung von Aus- und Fortbildung, Unterrichtsmaterial und Beratungen an Kompetenzorientierung, individualisiertes Lernen etc.; c) LehrerInnen haben keine ausgedehnten Zeiträume mehr für Fortbildungen; ausgedehnte Fortbildungen verschieben sich in ihre Freizeit und verbinden sich mit Freizeit-spezifischen Ansprüchen. d) Integrative Beschulung muss nach und nach Realität auch an deutschen Schulen werden Anpassung der kirchlichen Fobi-Angebote; Neuaufstellung der ev. Schulen e) hoher Anteil an fachfremd Unterrichtenden (um 50%, teilw. höher).
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4.
Religion in der Gesellschaft im Besonderen
3.
Kirchliche Rahmenbedingungen allgemeiner Art
a)
schwankende Einnahmesituation
b) Entstehung pluraler Formen des Religionsunterrichts (Konfessioneller RU, Konf. koop. RU, Hamburger Weg, IslamUnterricht, Islamischer RU, …) a) Pluralisierung von gesellschaftlicher Religiosität b) Steigende Bedeutung von Religiosität bei gleichzeitig Abnehmender Bedeutung ihrer institutionellen Träger
c)
hohe mediale Präsenz von religiösen Themen
Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
a)
Bedrohung bzw. Befristung von Arbeitsverhältnissen verändert Motivations- und Identifikationslagen; Projektorientierte Anstellungen bringen Innovationspotentiale und zugleich Kontinuitätsverluste; Selbstmarginalisierung bestimmter Arbeitsbereiche aufgrund geringer Investitionen Verlust von Kundenattraktivität b) Entwicklung des „RU für alle“ in Hamburg nach „ProReli“ in Berlin; Konzeption für SH im Dialog mit den Religionslehrerverbänden
a)
gesteigerter Plausibilisierungsbedarf für spezifische Glaubensvollzüge; religiöse Marktsituation: Religion wird 7 immer weniger tradiert, sondern zunehmend gewählt b) Verlust der sozialen und politischen Bedeutung von Religion; Privatisierung von Religion; technisiertes Religionsverständnis: Religion als Instrument zur je eigenen Bedürfnisbefriedigung Erhöhter persönlicher Aneignungswille von Religion gegen schlichte Traditionsleitung Spiritualisierung Teilweise geringe Verbundenheit von RU-Lehrenden mit der NEK c) teilweise Klischee-isierung von Religionen und Religiositäten; Enttabuisierung von Religion im öffentlichen Raum
3. Anspruchsgruppen Die Frage nach den Anspruchsgruppen sucht nach den Personen, die entscheidend für den Erfolg des HB 1 sind. Die Unterscheidung von Anspruchsgruppen einerseits und Zielgruppen andererseits ist entsprechend den 8 Vorgaben von PWC unscharf. Die hier vorgelegte Situationsanalyse unterscheidet beide Gruppen folgendermaßen: Anspruchsgruppen verbinden mit dem HB 1 Erwartungen, die zugleich in einem jeweils 9 eigenen Interesse liegen. Sie können, müssen aber nicht zur Zielgruppe des Handelns des HB 1 werden. Zu problematisieren ist bei dieser Frage der Erfolgsbegriff: Ist das Bildungshandeln des HB 1 erfolgreich, wenn • im Jahr 2010 mehr Menschen dadurch erreicht werden als 2009? • im Jahr 2010 durch geschickten Einsatz der Eigenmittel mehr Drittmittel erzeugt werden können als 2009? • die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden im HB 1 gestiegen ist? • sich Kircheneintritte bzw. Taufen auf Maßnahmen des HB 1 zurückführen lassen? • Menschen ein vertieftes Verständnis von sich selbst, Gott und der Welt erreicht haben? Die Definition von Zielen bildet die logische Voraussetzung für eine Beurteilung der Erfolgsfrage. Diese Situationsanalyse soll jedoch nach den Vorgaben von PWC präzise Zielformulierungen allererst erzeugen. Mit diesem inneren Widerspruch geht die vorgelegte Analyse folgendermaßen um: Sie schließt zu diesem Zeitpunkt keinen möglichen Erfolgsbegriff a priori aus. Ob eine Anspruchsgruppe tatsächlich entscheidend für den Erfolg des HB 1 ist, wird erst nach Festlegung der strategischen Bereichsziele definiert.
7
vgl. dazu auch von Peter L. Berger, „Der Zwang zur Häresie“, Herder, 2000. vgl. die PWC-Präsentation zur Einführung der Zielsteuerung in der NEK, Schaubild 40, Stand Januar 2009: Hier tauchen unter den Anspruchsgruppen auch die Lehrenden auf, die zweifellos auch eine Zielgruppe des HB 1 darstellen. 8
9
Ein Beispiel zur Erläuterung: Die Synode der NEK hat ein eigenes Interesse daran, dass Kirche in öffentlichen Schulen eine angemessen Form der Präsenz entfaltet. Dieses Interesse konkretisiert die Synode u.a. als Erwartungshaltung an das PTI. Insofern ist die Synode als Anspruchsgruppe zu führen. Eine eigene Zielgruppe für z.B. Fortbildungen des PTI ist sie deswegen jedoch noch nicht.
8
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Anspruchsgruppe BSB (Hamburger Schulbehörde) GIR: Gesprächskreis interreligiöser RU (FHH) MBF (Bildungsministerium SH) Lehrende Fachfremd Unterrichtende Schulleitungen
RU-
Staatliche Lehrerfortbildungsinstitute: IQSH (SH) und LI (FHH) KL & Synode
Kirchenamt der NEK Sponsoren Mitarbeitende des HB 1
Ev. Schulen bzw. deren Träger Religionslehrerverbände
Kirchenkreise/Regionalzentren „die gebildeten unter den Verächtern der Religion“
Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
Erwartungen Unterstützung der eigenen Schulpolitik, verlässliche Entwicklung des Hamburger Weges, Kooperation mit dem LI, Entfaltung von RU als integrierendem Faktor in „Multi-Kulti-Schule“ Präsenz der eigenen Religion in der Schule, wechselseitige wertschätzende Wahrnehmung, transparente partizipative Entscheidungsprozesse Akzeptanz der eigenen Schulpolitik, Beschränkung von RU und Kirche auf Wertevermittlung und Krisenbegleitung, Verzicht auf kirchliche Ansprüche in Organisationsfragen zum RU S.o. unter Bedürfnisse und Bedarfe von Menschen in der Schule Akzeptanz & Unterstützung; theologische und fachdidaktische Qualifizierungen Ausrichtung der kirchlichen Angebote an schulischen Bedürfnissen, Schulseelsorge, Krisenbegleitung (s.o. a.a.O.) Kooperation, Unterstützung bei schulpolitischen Differenzen mit dem eigenen Dienstherrn, finanzielle Entlastung bei Fortbildungsaufgaben Sicherstellung kirchlicher Präsenz in der gesellschaftlichen Bildungsdiskussion, Entwicklung kirchlicher Bindung der Zielgruppen des HB 1, effizienter und transparenter Mitteleinsatz, Förderung gebildeter Religiosität, Steuerungsimpulse für zukünftige Entwicklungen Verlässliche Verwaltungsabläufe, effizienter, zielgesteuerter und transparenter Mitteleinsatz, Steuerungsimpulse für zukünftige Entwicklungen Öffentlichkeit für die erfolgte Unterstützung, positives gesellschaftliches Image des HB 1, effizienter, zielgesteuerter und transparenter Mitteleinsatz Verlässliche Arbeitsverhältnisse, transparente, partizipative Entscheidungsstrukturen, Wertschätzung, Entfaltungsmöglichkeiten für eigene Kompetenzen und für deren Entwicklung, Eigenverantwortliche Handlungsmöglichkeiten Beratung und Begleitung bei Gründungen (Konzeption, Recht, Finanzen, Personal), spezifische Fortbildungen zum pädagogischen und evangelischen Profil Unterstützung in schulpolitischen, konzeptionellen Fragen, Einbeziehung in Entscheidungsprozesse zum RU, Kirche als Unterstützungssystem der Freiheit und nicht als Kontrollsystem der Bindung erleben Kooperation auf Augenhöhe, Vernetzungsdienstleistungen, Unterstützung eigener Maßnahmen, Begleitung und Beratung, Belegung eigener Tagungshäuser, Einnahmen aus Kooperationen Entfaltung von Religion als kulturprägende und –schaffende Größe, experimentelle Denkräume C) Organisationsanalyse
1.
Ressourcen und Finanzen
a) Wie ist der HB personell ausgestattet? Im HB1 im engeren Sinne gibt es lt. Stellenplan insgesamt 44 Funktionen, die – nach Abschluss der für 2009 vorgesehenen Stellenbesetzungen – von 37 Personen wahrgenommen werden. Diese 37 Personen verteilen sich auf insgesamt 26,8 VbE. Vollzeitstellen gibt es im HB 1 – nach Abschluss der Stellenbesetzungen – insgesamt 17. Der geringste Anstellungsumfang beträgt 7,692%.
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b) Wie hoch ist das Budget des HB 1? Dem HB 1 steht im Jahr 2009 insgesamt (! s. Vorbemerkung 1) ein Budget von 22,11373% des 70%-Anteils des landeskirchlichen Anteils zur Verfügung. Dem HB 1 im engeren Sinne, um dessen strategische Analyse es in diesem Papier geht, stehen von diesem Budget wiederum 43,21% = 2.985.400,-€ zur Verfügung. c) Welche sonstigen (finanziellen) Ressourcen hat der HB 1? Der Wirtschaftsplan 2009 rechnet über die Budgetzuweisung hinaus für das Jahr 2009 mit weiteren Einnahmen i.H.v. insgesamt 240.300,-€ = ca. 8% der Budgetzuweisung (außer Sponsoren/Stiftungsmittel). Über die finanziellen Ressourcen hinaus wird die Arbeit des HB 1 durch ehrenamtliche Kräfte (insbes. im Bereich Kirchenpädagogik, NEMB und KKD) unterstützt.
d) Welche Maßnahmen hat der HB bereits eingeleitet, um seine Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? • Vertrag (Erfolgshonorar) mit einem Fundraiser, der für den HB 1 die Drittmitteleinwerbung von der Antragstellung bis zum Mittelfluss organisiert und für eine Sponsorenpflege sorgt. • Drittmitteleinwerbung über die EKD (insbes. Stelle ev. Schule) • Untervermietung von zwischenzeitlich nicht genutzten Büroräumen an Kooperationspartner im Bildungsbereich doppelte Synergieeffekte • Arrangement von Co-Finanzierungen für bestimmte Aufgaben durch das Land (Quali-Kurse für fachfremd Unterrichtende) • Arrangement von Co-Finanzierungen durch Einrichtungen der NEK (z.B. Stelle Globales Lernen) • Intensivierung der Kontakte zu den KKs • Verstärkte Kooperationen (neu z.B. mit der SchülerInnenarbeit der NEK) • Zielvereinbarungen mit den Mitarbeitenden des PTI • Neubeschreibung von Tätigkeitsfeldern (insbes. Medienpädagogik/Medienstelle) 2.
Prozesse, Kostenstrukturen, Wirtschaftlichkeit – Besonderheiten des HB 1
a) Kostenstrukturen & Wirtschaftlichkeit: Der HB 1 ist im Jahr 2009 zu ca. 93% abhängig von Zuweisungen der NEK. Nur knapp 8 ct. werden pro zugewiesenem Euro durch Tätigkeiten des HB 1 über die NEK-Zuweisung hinaus eingenommen. Damit ist der HB 1 direkt abhängig von Schwankungen bei Kirchensteuereinnahmen einerseits und kirchenpolitischen Grundsatzentscheidungen andererseits. Von den Einnahmen des HB 1 (insgesamt, nicht nur NEK-Zuweisung) sind 81% durch Verträge langfristig gebunden: 56% durch Personalkosten, 25% durch Mieten und mit den Mieten verbundene Serviceleistungen. Damit stehen weniger als ein Fünftel der Einnahmen des HB 1 zur Verfügung, um Kosten im Zusammenhang mit den Tätigkeiten der Mitarbeitenden zu bestreiten. Die Verwaltungspersonalkosten des HB 1 belaufen sich auf insgesamt 5,31 % des Budgets des HB 1. Ende des Jahres 2009 werden die oben unter C) 1. a) genannten 44 Funktionen des HB 1 durch 3,5 VbE Verwaltungskräfte im HB 1 verwaltet. Die Overheadkosten (PK & SK) im HB 1 betragen insgesamt 11,91 % des Budgets (inkl. PK HB/PTI Ltg. + stellv. PTI-Ltg.) und 10,02 % (inkl. HB-Ltg.). Die beschriebenen Abhängigkeiten und Zahlenverhältnisse machen Folgendes deutlich: In Zukunft müssen die Eigenmittel des HB 1 sehr viel konsequenter als bisher eingesetzt werden, um durch sie Drittmittel zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind u.a. folgende Schritte notwendig: • Überprüfung, ob der HB 1 an bestimmten Stellen Aufgaben wahrnimmt bzw. Kosten trägt, die aufgrund rechtlicher oder anderer Verpflichtungen eigentlich von Dritten finanziert werden müssten (Bsp.: Vermögensschaden-Haftpflicht, Ansprüche von ehrenamtlichen Teilnehmenden an Veranstaltungen). • Prüfung und in einem gewissen Umfang auch Bildung von Schnittmengen zwischen Tätigkeiten des HB 1 und öffentlichen und privaten Förderprogrammen. veränderte Programmplanung. • Aufbau eines eigenen Fundraising s.o. unter C) 1. d) Fundraisingvertrag. • Nutzung von vorhandenen Ressourcen, um weitere Mittel zu erzeugen (Bsp. Graphothekblätter für Kunstkalender o.ä.)
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
Aufmerksamkeit verlangt darüber hinaus der hohe Anteil an Miet- und Mietnebenkosten. Hier sind zuerst Optimierungsprozesse einzuleiten und evtl. auch grundsätzliche Veränderungen herbeizuführen. Der Verwaltungskostenanteil im HB 1 kann nicht weiter reduziert werden. Er liegt im HB 1 deutlich unter dem für NPO akzeptierten Niveau. Ob eine Erhöhung notwendig ist, kann erst nach Abschluss der Aufgabenverteilung zwischen Arbeitsbereichen und Hauptbereich einerseits und zwischen Hauptbereich und Kirchenamt andererseits entschieden werden. b) Prozesse: • Extern: Die Stärke des HB 1 liegt in einer von allen Mitarbeitenden selbstverständlich eingenommenen Kundenorientierung. Die Maxime der Kundenbegegnung lautet „Ermöglichen“. Diese Maxime führt einerseits zu dem exzellenten Ruf der Einrichtungen des HB 1 bei seinen „Kundinnen und Kunden“, andererseits bringt sie den HB 1 an bestimmten Stellen an den Rand seiner Leistungsfähigkeit und erschwert die für eine Vereinfachung von Verwaltungsabläufen notwendigen Standardisierungen. Unter Berücksichtigung dieser Maxime sollen kurzfristig folgende Standardisierungen erreicht werden: - einheitliche Entgelte für vergleichbare Dienstleistungen des HB 1 (Bsp. Buch-, Medien- und Notenausleihe, Abwicklung sämtlicher Ausleihvorgänge über „einen Tisch“ Voraussetzung: Ausleihvorgänge geschehen über ein gemeinsames Programm. - einheitliche Teilnehmerbeiträge bei Tagungen unter Berücksichtigung von wenigen und plausiblen Unterscheidungskriterien. • Intern: Das Desiderat einer Geschäftsordnung (s.o.) lässt noch nicht klar erkennen, welche Prozesse mit welchem Grad an Effizienz im HB 1 entstehen werden. Der HB 1 hat bisher für das PTI einen Geschäftsverteilungsplan erstellt, notwendige Abläufe zwischen AB-Leitungen und HB-Leitung werden bis auf weiteres durch einfache Absprachen geregelt. Mit Hilfe von Rundverfügungen werden besonders risikoträchtige Abläufe optimiert (zuletzt bei der Buchung von Tagungshäusern zur Vermeidung von Stornokosten). 3.
Positionierung des HB 1 im Vergleich zu Mitanbietern
Die Positionierung des HB 1 im Vergleich zu Mitanbietern lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie kann nur mit Bezug auf die einzelnen Arbeitsbereiche analysiert werden: a) PTI – LehrerInnenfortbildung, Religion und Globales Lernen Mitanbieter Positionierung Staatliche Im Vergleich zu den staatlichen Lehrerfortbildungsinstituten ist das PTI mit mehr Lehrerfortbildungsinstitute Personal für Fortbildung ausgestattet. Aus LehrerInnenperspektive dürfte die (SH: IQSH; FHH: LI) klare Trennung des PTI von ihrem Dienstherrn einen Vorteil darstellen. Anders als die staatlichen Institute ist das PTI nicht in die LehrerInnenausbildung einbezogen. IQSH und LI erfahren schneller und verbindlich von schul- und bildungspolitischen Entscheidungen der Landesbehörden. Die Unabhängigkeit des PTI von diesen Landesbehörden erhöht andererseits die Glaubwürdigkeit von politischen Stellungnahmen des PTI. Regionalzentren, Im Vergleich zu den Regionalzentren und/oder den Beauftragten der Beauftragte der Kirchenkreise hat das PTI einen einfacheren Zugang zur oberen Schulaufsicht Kirchenkreise sowie zu NKA, KL und Synode. Durch deutschlandweite Vernetzungsstrukturen ist der Zugang zu aktuellen überregionalen schul- und bildungspolitischen Entwicklungen sowie zu erziehungswissenschaftlichen Entwicklungen garantiert. Die überregionale Perspektive erschwert teilweise den Kontakt zur unteren und mittleren Schulaufsicht. Die Kirchenkreisebene kann schneller und einfacher auf regionale Fragestellungen reagieren. Teilweise ist der Kontakt zu den „Kundinnen & Kunden“ alltäglicher.
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Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
b) PTI – gemeindepädagogische Handlungsfelder Mitanbieter Positionierung Beauftragte der Im Bereich „Kirchenpädagogik“ sind funktionale Strukturen der Kooperation Kirchenkreise, gewachsen. Der entsprechende Fachbereich am PTI garantiert die Qualität der Regionalzentren, nordelbischen Kirchenpädagogik und der dazu gehörigen Jugendpfarrämter Kirchenführerausbildung. Im Bereich Konfirmand_innenarbeit hat das PTI für die Fortbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern de facto eine Art Monopolstellung. Strukturelle Innovationen, Teamer_innenausbildungen werden in den KK teilweise über Projektstellen voran gebracht. Der Aufbau sinnvoller und notwendiger Vernetzungsstrukturen ist noch nicht abgeschlossen. c) Bibliotheken (PTI, NEKB, NEMB) und Medienstellen Mitanbieter Positionierung Bibliotheken der Bestand der NEKB/des PTI ist besser erschlossen staatlichen Lehrerfortbildungsinstitute FB Theologie/Pädagogik NEKB/PTI ist aktueller NEMB ist in Norddeutschland eigentlich konkurrenzlos. Internetanbieter bzw. – Vorteil der Mitanbieter: Material liegt digitalisiert vor und kann entsprechend plattformen (z.B. rpiverändert, be- und eingearbeitet werden; Nachteil gegenüber dem PTI: keine virtuell) persönliche Beratung, in die auch Rückmeldungen von anderen Nutzern und Nutzerinnen einfließen. d) KL-Beauftragte Mitanbieter Diakonenschaften
Positionierung Die Funktion der KL-Beauftragten ist nach dem Willen der KL in der NEK konkurrenzlos. De facto konkurriert jedoch der Wille von Diakonenschaften zur Selbstvertretung mit der Funktion der Beauftragten. Diese Konkurrenz ist strukturell, nicht personell begründet.
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D) Stärken-Schwächen-Matrix 1.
Matrix
Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Hauptbereichs … sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Fokus: a) Ressourcen: Mitarbeitende
b) Ressourcen: Finanzen
c)
Leistungsangebot, Positionierung
Stärken Schwächen Ergebnisse der Organisationsanalyse a) kompetente Mitarbeitende a) stark belastete mit zumeist langjährigen Verwaltungsmitarbeitende; „Kundenbeziehungen“; teilw. unklare Selbstverständlichkeit einer Eingruppierungen; „Kundenorientierung“ als lange Geschichte von innerer Haltung; Strukturreformen und Innovationsfreude; Arbeitsplatzbedrohung. hohes Engagement und ausgewiesene Fachlichkeit an der Schnittstelle von Religion/Kirche und Gesellschaft b) In ihrer Willensgestaltung ist b) einseitige Abhängigkeit von die NEK ein verlässlicher einem einzigen Geldgeber; Geldgeber: Selbstverständnis geringe „freie“ Mittel; der NEK als gesellschaftlich Mietkosten; relevanter Bildungsträger; unklare HB-Struktur: frühzeitige Ausrichtung auf gemeinsame Budgetierung mit Fundraising; zugeordneten Bereichen ohne niedrige Verwaltungskosten. Budgetverantwortung
Chancen Ergebnisse der Umfeldanalyse
Risiken
c)
c)
Bibliotheken/Medienstelle sind stark aufgestellt und damit Türöffner für Kundinnen & Kunden zu weiteren Angeboten des HB 1.
s. d) Angebote müssen sich teilw. im Freizeitmarkt positionieren und Ansprüchen der Freizeitkultur genügen, ohne inhaltliche Tiefe zu
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Das Preis-Leistungsverhältnis für die Kundinnen und Kunden ist gut. Projektstelle Ev. Schule nimmt Trend zu freien Schulen konstruktiv auf. Exzellente Kooperation mit der RU-Fachberatung (SH & FHH) d) stabile und tragfähige „Kundenbeziehungen“; Über die Zielgruppe „Menschen in der Schule“ wird „Religion“ in der Säkulargesellschaft nachhaltig verankert; diese Verankerung nötigt Kirche zu gebildeter Religiosität und deren Plausibilisierung; Religion als öffentliches Thema; Spiritualitätslust. e) Im kirchlichen Raum wachsendes Interesse an Schule als Gestaltungsraum (schulkooperative Arbeit); Im öffentlichen Raum diffuse Erwartungshaltungen an Kirche im Bereich Krisenbegleitung Schulseelsorge; Gesellschaftliche Akzeptanz von „Interreligiosität“ „Hamburger Weg“;
d) Zielgruppen
e) Anspruchsgruppen
f)
Prozesse & Strukturen
Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
f)
keine Überregulierung; lösungsorientierter Umgang mit Herausforderungen; kooperative Grundhaltung;
f)
Teilw. fehlende Standardisierungen bei „Kundenkontakten“; teilw. fehlerträchtige Routinen
verlieren.
d) Lehrende haben nur sehr geringe vom Arbeitgeber finanzierte Fortbildungsräume zur Verfügung; Der HB 1 kann mit seinen ggw. Kapazitäten nur eingeschränkt auf Bedürfnisse und Bedarfe der Zielgruppen reagieren.
e)
Im öffentlichen Raum Plausibilitätsverlust von RU bzw. Reduktion von RU auf Werteerziehung; Im kirchlichen Raum keine Klarheit zu Fragen der Konfessionalität von RU; Im Land SH gibt es keine Gemischte Kommission polit. Abstimmung ist deutlich erschwert.
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teilw. stark fortgeschrittene Kooperationsstrukturen ( Bibliotheken FHH); gute Ansätze zur Bildung eines gemeinsamen HBBewusstseins; Kombination der Arbeitsbereiche ermöglicht breite Kooperationen, um die Bildungs- und Kulturprägende Kraft von Religion/Kirche zu entfalten (Kirchenpädagogik, KKD!) g)
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Strategische Analyse 2009 – Hauptbereich 1: Aus- und Fortbildung
und unklare Zuständigkeiten aufgrund noch nicht abgeschlossener HB-Bildung
g)
Ergänzungsmöglichkeiten von kk und lk Ebene unter bes. Berücksichtigung der jeweiligen Perspektive
g)
Kontraktierung zwischen lk und kk Ebene gelingt noch nicht ungeregelte Doppelstrukturen;
2.
Handlungsfelder
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs folgende Handlungsfelder: 1.
2.
3.
4.
5.
Qualitätsoffensive RU: fortgesetzte Anpassung des Fortbildungsangebots an schulpolitische und strukturelle Vorgaben, Entwicklung eines attraktiven langräumigen Fortbildungsangebots für RU-Lehrende, Qualifizierungsmaßnahmen für fachfremd Unterrichtende, Weiterentwicklung des Fortbildungsangebots. Stärkung und Plausibilisierung von RU/Religion in öffentlichen Schulen: Entwicklung von schulkooperativer Arbeit und von Schulseelsorge auf breiter Basis sowie von unterstützenden Netzwerken für RU-Lehrende; Weiterentwicklung des „Hamburger Weges“; politische Lobbyarbeit zwecks Umsetzung bestehender rechtlicher Regelungen zur Stärkung des RU (SH); Entschlüsselung von Interreligiosität sowie Inter- und Transkulturalität als Normalfall in einer globalisierten Welt. Verbindung von gesellschaftlicher Spiritualitätslust und religiöser Bildung: Konfirmandenarbeit, Kunst, Literatur und Musik sowie Kirchenpädagogik verstärkt als Wege zu gebildeter Religiosität und Spiritualität entwickeln und in der Öffentlichkeit positionieren. Spiritualität als Thema im RU entwickeln. eigene kirchliche Handlungsfelder im Bereich Bildung offensiv entwickeln: Aufbau eines ev. Schulwesens (ev. Schule als Markenzeichen), Berufsprofile von Gemeindepädagogen und –pädagoginnen sowie Diakoninnen und Diakonen stärken und entwickeln, Schulseelsorge-Netzwerk aufbauen. Fundraising und Öffentlichkeitarbeit: Relativierung der finanziellen Abhängigkeiten des HB 1 von der volatilen Einnahmesituation der NEK, Positionierung der eigenen Arbeit in ihrer Vielfalt im öffentlichen Raum.
Alle Handlungsfelder müssen im Rahmen von Netzwerken und Kooperationen entwickelt werden.
Hans-Ulrich Keßler, 22.5.2009
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Situationsanalyse Hauptbereich 2 Hauptbereich 2 der NEK "Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs" (HB2) •
Arbeitsbereich Seelsorge und Beratung (=SLl o Gefängnisseelsorge (=GS) o Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASS) Behindertenseelsorge (=BEHS) Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (=BLS) Gehörlosen- und Hörgeschädigtenseelsorge (=GHS) Schwerhörigenseelsorge (=SWS) o Seelsorgedienste im Bereich öffentlicher Sicherheit und Verkehr (=ÖSVS) Polizeiseelsorge (=PS) Feuerwehrseelsorge (=FWS) Notfallseelsorge (=NFS) Bikerseelsorge (=BHL) Flughafenseelsorge (=FHS) o Seelsorge-Fachstelle (=SLF)
•
Arbeitsbereich Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (=KDAl
•
Arbeitsbereich Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche (=EvAkl
•
Arbeitsbereich Evangelische Studierendengemeinden (=ESGl Studentische Telefon- und Email-Seelsorge (=STEMS)
Vorbemerkung 1. Die Zusammensetzung des Hauptbereichs ist positiv und macht Sinn. Das Ganze kann mehr sein als die Summe seiner Teile. Es muss aber erst entwickelt werden. Dazu ist erforderlich, dass die einzelnen, z.T. sehr spezifischen Dienste, im Ganzen ihren Platz "finden". Das geht nur schrittweise, d.h. z.B. konkret so, dass zunächst verschiedene Seelsorgedienste in jeweils einem Teilbereich des Arbeitsbereichs Seelsorge und Beratung ein funktionierendes Miteinander entwickeln. 2. Zur Ausgangslage gehört vielfach die Einzelkämpfer-Situation. Positiv kann das heißen: in einem Spezialbereich hoch kompetent Tätige stehen außerhalb kirchlicher Organisationsstrukturen, am "andern Ort" für den christlichen Glauben ein, müssen mit dortigen Qualitäts-Kulturen mithalten, decken für die Kirche ein ganzes Feld ab und entfalten eine breite missionarische Wirkung. Jede innerkirchliche Versammlung steht für die am andern Ort Tätigen unter der Frage, ob sie davon nur Kräfte abzieht und stört. Negativ - und teilweise sogar zugleich - kann das heißen: "In der Kirche fühle ich mich kaum 'gesehen'; die Welt, in der ich tätig bin, ist so eigen, dass ich sowieso nur von meinesgleichen hoffen kann verstanden zu werden." 3. Für den HB ist charakteristisch, dass die in ihm Tätigen an 30 (!) verschiedenen Standorten arbeiten und neben größeren Einrichtungen wie dem KDA auch eine ganze Reihe kleinerer, aber in sich wiederum hochkomplexer Dienste zu ihm gehören. 4. Zurzeit geht es überall darum, genauer hinzusehen die HB- und AB-Leitung sinnvoll einzuführen geeignete inhaltliche Arbeitsstrukturen miteinander zu entwickeln. Im HB2 ist darüber hinaus jedoch jeder Arbeitsbereich auf seine Weise eine Baustelle: AB SL insges. + SLF: Übergang vom Dezernat in den HB und Aufbau SLF (u.a. Datenbank); Klärung mit Institutionsberatung und PPI; KK-Kontrakt KS-Koordinierungsstelle SH und andere Kontrakte; Neuentwicklung Seelsorge im Alter; Stärkung der SL in der EKD
2 AB SL Teilber. GS: AB SL Teilber. ASS: AB AB AB AB
SL Teilber. ÖSVS: KDA: EvAk: ESG:
Gefängnispersonal; Ethik; Verknüpfung mit Straffälligenhilfe Aufbau übergreifender Zusammenarbeit in Sachen Inklusion; KK-Kontrakte z.T. Neuetablierung, z.T. Weiterentwicklung; KK-Kontrakte Reorganisation und Standardisierung der Arbeit; neue AB-Leitung Aufbausituation, insbes. auch Aufbau eines verbindlichen Netzwerks personelle und finanzielle Konsolidierung; Reorganisation und inhaltliche Klärung, Zusammenarbeit; Image- und Stellenwert-Arbeit: will die Kirche in Hochschule, Wissenschaft und Forschung überhaupt eine Rolle spielen?
5. Darüber hinaus ist der HB2 trotz seiner Vielfalt als einziger in der besonderen Ausgangssituation, den Aufbau als HB nicht von einem bestehenden Arbeitsbereich und seiner Verwaltung her betreiben zu können. D.h. organisatorische Grundvoraussetzungen zur Wahrnehmung der Verantwortung, wie im WNeuOrdG beschrieben, sind noch nicht gegeben, von den Voraussetzungen zur Zielsteuerung ganz zu schweigen. Immerhin besteht seit kurzem ein Sekretariat; die Tätigkeit einer Verwaltungsschnittstelle (gemeinsam mit HB3) ist allerfrühestens ab September 2009 zu erwarten. 6. In dieser Situation hat die HB-Leitung es nicht für ratsam erachtet, die Situationsanalyse in mehreren Zusammenkünften mit allen 70 im HB2 Tätigen oder auch nur mit allen 44 'Referentinnen und Referenten' auf einmal erstellen zu wollen. Stattdessen ist in 6 Teilgruppen jeweils eine Situationsanalyse und anschließend eine gemeinsame für den HB2 insgesamt erarbeitet worden. Dabei hat die HB-Leitung das Raster zur Situationsanalyse bewusst schematisch überall gleich eingesetzt, um angesichts der sehr unterschiedlichen Felder jedenfalls vom Rahmen her Voraussetzungen zur Gemeinsamkeit zu schaffen. Die Situationsanalysen bieten erste Stichworte, noch keine soziologisch-gesellschaftlich-statistische Vertiefu ng. 7. Bei der gemeinsamen Erarbeitung der Situationsanalyse für den HB2 insgesamt waren erhebliche Widerstände zu überwinden. Befürchtet wurde u.a., mit dem eigenen Arbeitsfeld und den kirchlichen Aufgaben dort sowieso im Ganzen 'unterzugehen'. Nach und nach ist aber dann doch Achten aufeinander und sogar Sehen des Eigenen vom anderen her entstanden. Und es entwickelten sich - in Wertschätzung der jeweiligen Kompetenz - Leitmotive fürs Gemeinsame. So sind die Akzente auf S.l der HB2-Gesamtanalyse entstanden. Natürlich hätte es keinen Sinn gemacht, die sehr unterschiedlich elaborierten Matrix-Tabellen zu einer einheitlichen verschmelzen zu wollen, zumal die verschiedenen Aufgabenfelder und Perspektiven dann alle durcheinander geraten wären. Insgesamt ist dann doch schon eine Ahnung aufgeleuchtet, dass und wie das Ganze mehr sein kann als die Summe seiner Teile. 8. Um diesen Gewinn, die entstehende Integration von Einzeldiensten in Teilbereiche und das sich entwickelnde Bewusstsein für gemeinsame Verantwortung nicht zu beschädigen, ist Folgendes erforderlich: Der gemeinsamen Situationsanalyse für den HB2 insgesamt sind als Anlage auch die Situationsanalysen aus den Teilbereichen beizufügen. Anders wären die hier wiederum jeweils aufgeführten Dienste gar nicht mehr 'gesehen'. Die Dynamik und Kraft für das Ganze speist sich nicht nur aus den großen Arbeitsbereichen, sondern wesentlich auch aus eben diesen hochmotivierten Spezialisten. 9. Zur beschleunigten Lektüre empfiehlt die HB-Leitung in den Anlagen die jeweiligen AufgabenBeschreibungen (Pkt.O) sowie die jeweils am Schluss (von Pkt.3) aufgeführten Handlungsfelder oder präziser: Felder der Optimierung (vgl. auch die zusammenfassende Anlage 9). 10. Die Aufgaben und die Felder der Optimierung sind zusammengenommen das, woran gearbeitet werden muss, in jedem Teilbereich und im Hauptbereich insgesamt zugleich.
Z-Sit-HB2.Vorbem-090603.doc
3
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Hauptbereich 2 der NEK "Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs" (HB2) Arbeitsbereiche : •
Seelsorge und Beratung (=SL) o Gefängnisseelsorge (=GS) o Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASS) mit Behinderten-, Blinden-, Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge o Seelsorgedienste im Bereich öffentlicher Sicherheit und Verkehr (=ÖSVS) mit Polizei-, Feuerwehr-, Notfall-, Biker- und Flughafenseelsorge <> Seelsorge-Fachstelle (=SLF)
• • •
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (=KDA) Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche (=EvAk) Evangelische Studierendengemeinden (= ESG) mit Studentischer Telefon- und Email-Seelsorge
o. Aufgaben: • Seelsorgliche Präsenz in Krisen • öffentliche Relevanz der Kirche • unverkürzte Menschenwürde • Inklusion und Teilhabe • Ethos des Wirtschaftens • gerechte Arbeitsverhältnisse • Christsein im Beruf • Bildung christlicher Verantwortung - diese Ziele beansprucht die Kirche; für diese Ziele steht der HB2 mit seinen Diensten ein. Es geht um Präsenz der Kirche in der Gesellschaft: in Arbeitswelt, Wirtschaft und Verbänden, im öffentlichen Diskurs, an den Hochschulen, im Strafvollzug, bei Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit, Seh- oder Mehrfach-Behinderung, in Krisen, in Polizei und Feuerwehr, Flughafen und Verkehr. Der HB2 versammelt die verschiedenen kirchlichen Fachdienste dafür. Dabei geht es um "Kirche am andern Ort": kirchliche Arbeit im Rahmen einer anderen Institution oder gesellschaftlichen Situation, Raum für die Seele, für Nicht-Funktionales in funktionalen Abläufen, christliche Präsenz als offenes Angebot durch Begleitung, Verkündigung, Seelsorge, Beratung, Diskurs, Bildung, Gemeinschafts- und "Gemeinde"-Bildung in "fremden", säkularen Institutionen und Feldern, die ihren eigenen Auftrag, ihre eigenen Strukturen, ihre eigene Szene und Sprache, ihre eigene Qualitätsentwicklung haben, christliche Auftragsfestigkeit, Einbindung in eine spezifische Auftragssituation in kritischer Solidarität zu dort Verantwortlichen (statt rückhaltloser Anpassung oder völliger Distanz), evangelische Positionierung zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen, berufsethische und Menschenbild-Fragen Arbeit an exponierter Stelle und in missionarischer Situation. Wichtig ist, Menschen in verantwortungsvollen Aufgaben und schwierigen Situationen zu begleiten, mit Zuwendung und Kompetenz bei den jeweiligen Zielgruppen und ihren Fragen zu sein, die direkte kollegiale Zusammenarbeit sowie den Kontakt auf Leitungsebene zwischen Kirche und den entsprechenden Institutionen zu pflegen, für eine arbeitsteilige Kooperation mit den Kirchenkreisen sowie eine gute Rückkopplung zur Leitung der NEK zu sorgen. Zusammengefasst geht es im HB2 um Seelsorge, Ethik und Gesellschaft.
4
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen und ihre Bedürfnisse: • • • • • • • • • • •
Menschen in akuten Notfällen und Krisen Menschen im Gefängnis (z.Zt. ca. 3.200) Menschen mit Behinderungen (ca. 10% der Bev., 45.000 Blinde und Sehgeschädigte, 4 bis 6.000 Gehörlose, ca. 900.000 Schwerhörige - über 65 J. jeder Zweite) Menschen in der Arbeitswelt (ca. 2,3 Mio. Erwerbstätige, ca. 200.000 ohne Arbeit) Studierende (ca. 110.000) an Diskurs, Bildung und gesellschaftlicher Verantwortung Interessierte Bedienstete und Führungskräfte der jeweiligen Institutionen (ca. 50.000) Menschen im jeweiligen Umfeld Medien Ehrenamtlich Tätige (ca. 430) GemeindepastorInnen, Kirchenkreise, Kirchenleitende
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? gesellschaftspolitische Trends (z.B. Bedürfnis nach Sicherheit, z.B. Auseinanderfallen der Gesellschaft in verschiedene Milieus und schwindendes soziales Gewissen, aber auch z.B. starker öffentlicher Stellenwert kompetenter individueller Zuwendung in Krisen) aktuelle gesellschaftspolitische Themen (z.B. Finanz- und Wirtschaftskrise, z.B. Verbesserung von Bildung, z.B. ethische, berufsethische und Menschenbild-Fragen) zugleich Stellenwert von Spiritualität/Religion und Entkirchlichung zugleich Barrierenabbau und Hindernisse für Behinderte (gerade auch in der Kirche) gesetzliche und institutionell-organisatorische Rahmenbedingungen Leistu ngsdruck (QuaIitätsentwicklung, Studienformen) wenig Zeit und Kraft zur Ausübung gesellschaftlicher Verantwortung neben Studium, Beruf und Familie jeweilige Kooperationssituation mit den Kirchenkreisen NEK-Reformprozess Nordkirchenprozess
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Hauptbereichs I der NEK? • • • • • • •
gut erbrachte Leistungen und Arbeit für die jeweiligen Zielgruppen ehrenamtlich Tätige und unterstützende Beiräte kollegiale Zusammenarbeit in den jeweiligen Institutionen, mit deren Fachstellen und Kontaktpflege zu den verantwortlichen Führungskräften und Schlüsselpersonen Kooperationspartner im gesellschaftlichen Bereich gestalteter Bezug zu Bischof/Bischöfin, Kirchenleitung, NKA, Leitung, Kirchenkreisen und Gemeinden bundesweite Arbeitszusammenhänge und Fachverbände in Öffentlichkeitsarbeit und Medien Tätige
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2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Hauptbereich? Einzelfragen: Wie ist der Hauptbereich personell ausgestattet? (besetzte Stellen/Personen: 1.7.2009) GS: 6,0/7 P + 2,0/2 Diak. + 0,6/3 KiMus. + 20 Eh ASS: 4,25/6 P + 1,5/2 Diak. + 0,66/2 Sekr.+Ass. + 100 Eh ÖSVS: 4,5/6 P + + 1,4/3 Sekr. + 100 Eh SL-Ltg.: 0,5/1 P + + 0,5 Sekr. [SL ges: 15,25/20 P+ 3,5/4 Diak. + 0,6/3 KiMus. + 2,56/6 Sekr. + 220 Eh ] KDA: 1,5/2 P+l Lt+l wiss.M + 4,12/5 SozS. + 2,26/3 Sekr. +0,5 GF + 150 Eh EvAk: 1,0/1 P + 0,75/1 Ref. + 0,5/1 Sekr. + 10 Eh ESG: 2,25/4 P + 0,26/1 Psych+ 0,56/3 Serv.+ 2,1/4 Sekr. + 50 Eh HB-Ltg.+Serv.: 0,5/5.0. P + 3,9/6 Service KI+DSH + 0,25/5.0. Sekr. HB2 ges.: 20,50/27 P + 23,86/39 Angestellte + 430 Eh Wie hoch ist das Budget des Hauptbereichs? Budget insges. ne KiSt.-Bedarf GS: 507.500,489.100,ASS: 448.300,404.200,ÖSVS: 353.500,256.900,KS: 620.900,620.900,Sonstiges: 44.500,44.000,• [SL ges.: 1.974.700,1.815.100,1.536.200,995.500,• KDA: • EvAk: 250.000,250.000,1.101.200,356.600,• ESG: HB2+AB-Leitung: 123.400,123.400,4.985.500,3.540.600,Summe: Pflicht-Rücklagen: 659.504,659.504,-
HB2 ges.: für FHS:
5.645.004,-
4.200.104,-
ne KiStZuw.
Projektmittel
]
4.257.800,-
57.696,14.150,-
Welche sonstigen Ressourcen hat der Hauptbereich? GS: 2 P als Landesbeamte + KK-Koop. + Koop. mit Initiativen ASS: Koop. mit Einrichtungen + KK-Koop. Koop. mit SH +FHH +Flugh. + KK-Koop. + Förderverein ÖSVS: Kollekte SL ges.: feldspezif.Koop. + KK-Koop. (u.a. 1/4 der Einnahmen) + Förderverein KDA: beginnende Drittmittelakquise EvAk: Koop.m.Ök.DiakjDW (KED-Mittel) + KK-Koop. + mit Theol.Fakultät ESG: Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um seine Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? Kollekten- und Spendenwerbung Kooperation mit Kirchenkreisen - Teilnahmebeiträge Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen zwischen dem Hauptbereich und anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? Kooperationen innerhalb des HB2 (KDA, EvAk, ESG) Kooperation mit anderen HBen: KDA - DW, EvAk - Öff, FHS - Öff, ASS - DW, KDA - PTI
6
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich im Hauptbereich feststellen? Die 70 hauptamtlich Mitarbeitenden im HB2 sind an 30 verschiedenen Standorten, in 8 Kirchenkreisen, in 9 Städten tätig! •
• • • •
• • • •
Angewiesenheit auf gute Zusammenarbeit innerhalb der "fremden" Institution, (z.B. Polizei und Feuerwehr, z.B. Schule o.a. Einrichtung für Behinderte, z.B. in der GS z.T. Ablehnung oder Gleichgültigkeit von Bediensteten) zahlreiche weiße Flecken auf der NEK-Landkarte (KDA, ASS) Zuwendung in der Fläche mühsam (ASS) unterschiedliche Landesgesetze und regionale Verbändestrukturen EinzelkämpferInnen-Situation, schwierig insbes. in der ASS, wo Assistenz doch eine gesellschaftlich-kirchliche Gesamtaufgabe darstellt NEK ist von Barrierefreiheit und Inklusion noch weit entfernt Die Dienste des HB2 lassen nach dem eigenen Verhalten der Kirche fragen, wodurch klares Agieren nicht selten gebremst wird keine eigenen Räume der ASS, z.T. hohe Mietforderungen Öffentlichkeitsarbeit funktioniert innerhalb der eigenen Klientel, aber nicht darüber hinaus
2.3. Positionierung: Wie ist der Hauptbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? GS: ASS: ÖSVS: SL ges.:
KDA: EvAk: ESG:
Alleinstellung im Strafvollzug (Seelsorgegeheimnis) Alleinstellung, gute Koop. mit zielgruppenspezif. Einrichtungen und Gruppen Alleinstellung, z.T. (NFS in HH) auch heftige Konkurrenz, allg. wachsende Leistungs- und Qualitätsanforderungen SL ist entsprechend öffentlicher Erwartung eine Kernkompetenz der Kirche, die sie jedoch im Wettbewerb kompetent halten und weiterentwickeln muss; SL-Koordination erst im Aufbau einerseits Alleinstellung, andrerseits klares Leistungsprofil zu erarbeiten Situation von Neuaufbau, Profilierung, Netzwerkbildung in öfftl. Konkurrenz Alleinstellung (Campelle, Uni-Kirche), interrel. Wettbewerb Eindruck innerkirchlicher Vernachlässigung des Bereichs (was will die Kirche mit ihrer ESG?) bei veralteten Maßstäben, was gute ESG-Arbeit ist
Insgesamt sind viele Dienste des HB2 inmitten der Arbeitsgesellschaft tätig; dadurch erreichen sie stärker als andere kirchliche Bereiche Menschen mittleren Alters - auch Männer-, sowohl Gemeindeglieder als auch Leute ohne alle kirchlichen Bezüge.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder des Hauptbereichs ~
Stärken und Schwächen sowie daraus folgernd die Optimierungsfelder sind in den Situationsanalysen der Teilbereiche des Hauptbereichs dargestellt [ 7 Anlagen].
7
Zusammenfassend ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs 2 gemeinsam die folgenden Handlungsfelder: 1. Inhaltliche Profilierung und Strukturierung jedes der 4 Arbeitsbereiche und des HB2 insgesamt, z.T. inkl. personeller und finanzieller Konsolidierung
2. Zusammenarbeit mit allen Kirchenkreisen entwickeln, organisieren, strukturieren und vereinbaren (aufgabenorientierte Kontrakte) - dadurch auch effektiverer Personaleinsatz durch verstärkte Vernetzung
3. Öffentlichkeitsarbeit über die jeweilige Zielgruppe hinaus, um die Arbeit aus der EinzelkämpferInnen-Situation herauszuführen, zu profilieren und zu positionieren
außerdem einige besondere Vorhaben:
a. Image-Klärung der ESG-Arbeit = Signal, dass Kirche gesellschaftliche Verantwortung (Hochschul-Bildung, Internationalität, Seelsorge an den Hochschulen, Verantwortung vor Gott) fördern und in Hochschul-Dialoge eintreten will
b. Anspruch von Menschen auf Assistenz in die Kirche (Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen) hineintragen
c. Berufsethik als neues inhaltliches Aufgabenfeld der Kirche etablieren
8 Anlagen: Situationsanalysen aus den 4 Arbeitsbereichen 1. HB 2:
Organigramm
ABSL: 2. AB SL: 3. AB SL:
Seelsorge und Beratung
5. AB SL:
Gefängnisseelsorge (=GS) Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASS) mit Blinden-, Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge Seelsorgedienste im Bereich öffentlicher Sicherheit und Verkehr (=ÖSVS) mit Polizei-, Feuerwehr-, Notfall-, Biker- und Flughafenseelsorge Seelsorge-Fachstelle (=SLF)
6. AB KDA:
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
7. AB EvAk:
Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche
4. AB SL:
8. :;;:A:.=B:..lE=-=S~G=.::=-----:E=-v:.:a::.:.n.:.:ga:::e::.:.:1 i:,::s:=,ch::.:.e:::..=S:.::;tu=d::,:i=e:.:.;re=n....,d=e=n...g;a.;::e=m .....e=i=n=d=e=n mit Studentischer Telefon- und E-Mail-Seelsorge
9. zusammenfassende Übersicht über die Handlungsfelder und Vorhaben
Z-Sit-HB2-090S26.doc
8
Anlage 2
Situationsanalyse HauDtbereich 2 Arbeitsbereich: Seelsorge und Beratung Teilbereich: Gefängnisseelsorge
o. Aufgaben: •
•
•
Seelsorge und kirchliche Präsenz am andern Ort, im Gefängnis: Gefangene besuchen [Mt 25], insbes. in besonderen Lebenssituationen: Tat-jSchuld-j Situationsbewältigung, Krankheit, Konflikte, Suizid, Todesnachrichten (persönlicher Kontakt) Gottesdienst feiern Zuwendung zu Angehörigen und Zugehörigen Seelsorgliche Ansprechbarkeit für das Personal Mitwirken an Fortbildung für das Personal Freiräume für Seelsorge und Gottesdienst sichern (heiligen Bereich im System verteidigen) für Gemeinschaftsfähigkeit der Gefangenen einstehen (Hospitalismus begegnen) auf das Arbeitsklima einwirken Anwalt der Menschenwürde sein (Wächteramt) Gefängnisseelsorge in Kirche und Öffentlichkeit vertreten: informieren und über Mauern hinweg Vorurteile abbauen Kontakte mit Gefangenen fördern die Voraussetzungen zur Wahrnehmung der Gefängnisseelsorge sichern: Aus- und Fortbildung (Pastoralpsychologische Zusatzausbildung, Feldkompetenz, Systemische Kompetenz) Supervision Konventsarbeit sich selber ausbalancieren (angesichts der Konfrontation mit Gewalt, Elend, Einsamkeit u.a.m.)
Ziel ist die seelsorgliche Präsenz der Nordelbischen EV.-Luth. Kirche in den Haftanstalten Schleswig-Holsteins und Hamburgs: •
5 Gefängnisse in SH (FL, IZ, KI, NMS, HL) mit insgesamt 1734 Plätzen (1395 für männliche, 84 für weibliche, 199 für jugendliche Gefangene, 33 Jugendarrest, außerdem 56 Plätze Abschiebungshaft), Justizvollzugsanstalten in KI (bis 3 Jahre, inkl. RD: Abschiebungshaft), NMS (bis 5 Jahre + Jugend), HL (Langzeit, + Frauen, + Sozialtherapie), SL (Jugendliche), Moltsfelde (Jugendarrest), Untersuchungshaft in FL, SL, NMS, HL, IZ, KI;
•
6 Gefängnisse in HH mit insgesamt 2874 Plätzen (ca. 2700 für männliche, 178 für weibliche, 233 für jugendliche Gefangene, 20 Jugendarrest, außerdem 50 Plätze Abschiebungshaft), Untersuchungshaftanstalt am Holstenglacis (jährlich ca. 10.000 Aufnahmen) (+ Zentralkrankenhaus), Justizvollzugsanstalten in Billwerder, Fuhlsbüttel (+ Sozialtherapie HH mit AußensteIle Bergedorf), Hahnöfersand (männliche Jugendliche, Frauen, Jugendarrest), Glasmoor (Offener Vollzug).
9
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen der Gefängnisseelsorge? Was sind ihre Bedürfnisse? Gefangene (insbes. in Krisen) Angehörige und Zugehörige Personal gesellschaftliches Umfeld
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Gefängnisseelsorge aus? Bedürfnis nach Sicherheit gesellschaftspolitische Großwetterlage schwindendes soziales Gewissen Verlust des Vertrauens in Recht geringes Schuldbewusstsein rechtliche Veränderungen (Föderalismusreform) komplizierte Strafvollzugs-Bürokratie Folgen prekär-pathologischer Individualisierung bei den Gefangenen und beim Personal Entkirchlichung der Bediensteten kaum Menschen in der Gesellschaft, die sich für "durchschnittliche" Gefangene und ihre Rechte einsetzen (Gefangene haben kaum Lobby) keine kritische Anfrage an "made in prison" (Kommerzialisierung)
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der Gefängnisseelsorge I des Arbeitsbereichs I des Hauptbereichs I der NEK? Personengruppen in Kirche und Staat, die Staats-Kirchen-Vertrag umsetzen Strafvollzugsleitung und Gefängnispersonal Gefangene, Angehörige, Personal, von denen GS in Anspruch genommen wird Seelsorgerinnen und Seelsorger selbst in ihrem Qualitätsbewusstsein
2.0rganisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Teilbereich? Einzelfragen : Wie ist der Teilbereich personell ausgestattet? in SH: 4 SeelsorgerInnen (mit auf 3,5 Stellen (davon 2 Landesbeamte) in HH: 6 SeelsorgerInnen auf 5 Stellen (0,5 nicht besetzt), außerdem 4 KirchenmusikerInnen auf 1,2 Stellen (z.T. nicht besetzt) Wie hoch ist das Budget des Teilbereichs? insges. € 507.500,- (davon 489.100,- ne KiStzuw.)(+2 Landesbeamte), zu 88,6 % Pers.
10 Welche sonstigen Ressourcen hat der Teilbereich? Kooperation mit KK SLFL Kooperation mit KGem St.Martin Oelixdorf-Itzehoe Kooperation mit KK HH-WestjSüdholstein Kooperation mit Strafvollzugsamt (Hahnöfersand) Kontakt zum Hamburger Fürsorgeverein, zur Straffälligenhilfe der Kieler Stadtmission, zum Verein für Rechtsfürsorge Lübeck, zu Schuldner- und Drogenberatung, zur Christkirchengemeinde Rendsburg Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? FHH-Mitfinanzierung Hahnöfersand Zusammenarbeit in GS-Bundeskonferenz Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen innerhalb des Arbeitsbereichs und innerhalb des Hauptbereichs sowie mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? a) innerhalb des Strafvollzugs: - ständige Konfrontation mit dem System und der Respektlosigkeit im Justizvollzug (s.u.) - Aushalten von Scheitern und Brüchen, Gewalt und Dreck, psychischen Schwierigkeiten und "verrückten" Verhältnissen - sehr hoher Aufwand und Schwierigkeiten, aus eigener Kraft Synergien und Bezüge zum Umfeld herzustellen b) im Hauptbereich 2 und darüber hinaus: - Wer sieht uns? Und wie werden wir gesehen? - ethische und Menschenbild-Fragen
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich in der Gefängnisseelsorge feststellen? • • •
•
•
hoher Personalkostenanteil (88,6 %) Unterschied zwischen öffentlicher Darstellung sowie positivem Kontakt auf Leitungsebene und alltäglich erfahrener Strafvollzugspraxis Hindernisse für die Seelsorge: GS ist nicht Hausherr; die Machtverhältnisse sind eindeutig. Desinteresse, Respektlosigkeit, Lieblosigkeit wesentlicher Teile des Personals z.T. kaum Kommunikation des Personals mit der GS (selbst bei Konflikten u.a.m.) in den Gefängnis-Abläufen ins knappe Freizeitfenster abgedrängt, muss die Seelsorge mit anderen Angeboten konkurrieren falsches Vorverständnis der Gefangenen für Seelsorge weite komplizierte Wege (innerhalb des Anstaltsgeländes) wahnsinnig hoher Aufwand bei (neuen) Projekten der GS (Einzelkämpfer-Situation) und sehr schnelles Absetzen bestehender Projekte durch Personal Schwierigkeiten bei Gottesdiensten: Mit der Raumorganisation ist u.U. Riesenaufwand verbunden. Gottesdienste erfordern gewisse Mitwirkung durch das Personal (Raum, Zugang, Sicherheitsfragen u.a.m.). Wenn mal positive Unterstützung erfolgt, wird umso stärker deutlich: Zumeist schlägt der GS mangelnde Wertschätzung und Boykott durch weithin unchristliches oder einfach desinteressiertes Personal entgegen. Dagegen dann in der konkreten Situation anzugehen, erfordert ungeheuer viel Mut. Probleme der GS im System Justizvollzug: Die Schwierigkeiten im Alltag der GS machen - bei allem z.T. guten Kontakt zur Leitung - eine mangelhafte Etablierung des Systems Kirche im System Strafvollzug erkennbar.
11 Die GS wird im Justizvollzug häufig nicht als Unterstützung, sondern als Störung bzw. Irritation empfunden. Was Seelsorge ist und tut, bleibt den anderen Beteiligten fremd.
2.3. Positionierung: Wie ist die Gefängnisseelsorge im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Die GS (mit Schweigepflicht und Beichtgeheimnis) hat ein Alleinstellungsmerkmal, das sie ggf. mit der kath. GS teilt. Die Antwort auf die Frage, wann ein Psychologe/ wann ein Seelsorger angesagt ist, fällt manchmal schwer (Seelsorger werden z.T.als minderbemittelte Psychologen angesehen). Die GS wird, da nicht der Strafvollzugshierarchie untergeben, zuweilen als verunsichernd erlebt. Die GS kann zweckfreie (nicht Vollzugsziel-gesteuerte) Angebote machen.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Gefängnisseelsorge Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Arbeitsbereichs Gefängnisseelsorge sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Ressourcen Mitarbeitende
Stärken
Schwächen
-
- zumeist EinzeIkämpfertum im jeweiligen Gefängnis
SeelsorgeKompetenz
-
Chancen
Risiken
Ressourcen Finanzen
Leistungsangebot, Positionierung
- Alleinstellungsmerkmal Schweigepflicht - zweckfreie Angebote
- alltägl.Etablierung im System Strafvollzug verbesserungswürdig
- Abhängigkeit von pol. Großwetterlage
Zielgruppen
Anspruchsgruppen
Prozesse turen
I
- Wer sieht uns? - sehr hoher Aufwand - Widerstände von Personal gegen GS
Struk-
Tätigkeitsumfeld Mitanbieter
I
- Fremdheit der GS
- Interesse des Justizvollzugs an Ethik in der Fortbildung - Sicherheitsstreben erschwert GS
12
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Teilbereichs Gefängnisseelsorge folgende Handlungsfelder:
1. Beseitigung von Hindernissen bei seelsorglichen Gesprächen und Gottesdiensten 2. gezielte Öffentlichkeitsarbeit 3. Klärung des systemischen Ortes der GS 4. Positionierung eines Ethik-Angebots der GS in der Fortbildung des Justizvollzug-Personals
Z-Sit-HB2.5L.GS-090526.doc
13 Anlage 3
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Seelsorge und Beratung Teilbereich: Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz
o. Aufgaben der Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASSl Einzelbereiche: Seelsorge für blinde und sehbehinderte Menschen Seelsorge für gehörlose und hörgeschädigte Menschen Seelsorge für schwerhörige Menschen Seelsorge für mehrfachbehinderte Menschen Die ASS der versch. Fachrichtungen richtet sich • an Menschen mit (einer Schädigung oder Sinnesbehinderung und daher mit) Anspruch auf Assistenz und ihr jeweiliges Umfeld, indem sie ihnen die Teilhabe am kirchlichen und kulturellen Leben ermöglicht (Inklusion), indem sie sie zu zielgruppenspezifischen Gottesdiensten, Amthandlungen und Gemeindeveranstaltungen einlädt (zielgruppenspezifische Gemeindearbeit), indem sie Einzelne seelsorglich begleitet, indem sie über die psychosozialen Folgen der Schädigung aufklärt und über Hilfsmittel berät indem sie Selbsthilfegruppen-Arbeit fördert; • an Kirchengemeinden, Kirchenkreise und kirchliche Einrichtungen, indem sie über die Situation der Menschen mit Anspruch auf Assistenz mitten unter uns aufklärt, indem sie die Assistenz für Menschen mit Anspruch auf Assistenz in der Kirche wie in der Gesellschaft zur Aufgabe aller macht (Inklusion), indem sie darauf hinwirkt, dass Barrieren abgebaut und Hilfen eingerichtet werden, indem sie Menschen zur Assistenz gewinnt. Die ASS ist daher: a) Gemeindearbeit mit der jeweiligen Zielgruppe b) oder Tätigkeit in einer zielgruppenspezifischen Einrichtung c) Arbeit in Kirchengemeinden d) Fachdienst-Tätigkeit
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen der ASS? die genannten Menschen mit Anspruch auf Assistenz selbst (z.T. in best. Einrichtungen), ihre Angehörigen und Zugehörigen, ehrenamtliche MitarbeiterInnen, zielgruppenspezifische Einrichtungen und ihr Personal, in kirchlichen Einrichtungen Verantwortliche und Tätige
Absolute Zahlen für den Bereich der NEK (=SH+HH): In der Gesamtbevölkerung von 4,5 Mio. rechnet man mit ca. 10% Behinderten; ca. 10.000 Blindengeldempfängern (davon sind unter 1% von Geburt an blind 80% über 75 Jahre alt)
14 (1/3 werden vom ChristI. Blindendienst erreicht) und weiteren 75.000 hochgradig Sehbehinderten (mit weniger als 10% Sehschärfe auf dem besseren Auge) - wobei die Sehbehinderung weithin ignoriert wird; 4.000 bis 6.000 Gehörlosen mit einem breiten Spektrum von Hörschädigung: z.T. prälingual gehörlos, wobei med.-technolog. Veränderungen Gehörlosigkeit verringern (Neugeborenen-Hörscreening, Cochlea-Implantat) z.T. postlingual ab 3. Lebensjahr ertaubt; ca. 20% Schwerhörigen (= 900.000, d.h. insgesamt jeder Fünfte, ab 65 Jahre jeder Zweite!) - wobei die Schwerhörigkeit weithin ignoriert wird.
Was sind ihre Bedürfnisse? generell Balance zwischen eigener Identität und Inklusion also zielgruppenspezifische Gemeindearbeit (Gottesdienste, Kasualien, Unterricht, Seelsorge, Veranstaltungen) [z.B. Gehörlose brauchen und haben ihre eigene Identität, Sprache und Kultur - d.h. mit (dem Substitut) einer Gebärdensprachen-Übersetzung allgemeiner Gottesdienste u.a.m. ist es nicht getan!] [z.B. Sehbehinderte benötigen größere Schrift, Kommunikation ohne Blickkontakt und Gestik, Orientierungs- und Mobilitäts-Hilfe - was sie allgemein in Gemeinden nicht erhalten] und Brückenbau zwischen der jeweiligen Welt der Menschen mit Anspruch auf Assistenz und der "allgemeinen" Welt (Ermöglichung der Teilhabe am kirchlichen und kulturellen Leben durch größtmögliche Barrierefreiheit und größtmögliche Eigenständigkeit) [bei entsprechender Hilfe, Vorkehrung und Einfühlung wären z.B. Sonderveranstaltungen für Sehbehinderte weitgehend unnötig]
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die ASS aus? Einerseits: Menschen mit Anspruch auf Assistenz werden behindert durch • zu wenig Aufmerksamkeit für und zu geringes Wissen um Menschen mit Anspruch auf Assistenz (kaum Lobby), • kaum selbstbewusste, auf Aufnahme stoßende Forderungen, • zu viele Barrieren bei öffentlichen Gebäuden, Bahnen, Bussen etc., kirchlichen Gebäuden und Einrichtungen, Mitteilungen, Formularen, Fragebögen, Internetseiten • sowie gar keine oder zu schlechte oder nicht sachgerechte technische Hilfen • und zu geringe oder einengende Finanzierung durch die Kassen.
15 Leistungsgesellschaft und Leistungsdruck führen für viele dazu, dass gehörlose, schwerhörige, mehrfachbehinderte Jugendliche sich permanent an der Leistungsgrenze und als scheiternde erleben. Hinzu kommt die Betonung kognitiver Anforderungen anstelle von praktischen Fertigkeiten und entsprechenden Berufen. Dadurch finden sie häufig weder Ausbildung noch Arbeitsplatz und müssen als Hartz IV-Empfänger wieder bei ihren Eltern wohnen. Der zunehmende Anteil älterer Menschen (demographischer Faktor) lässt die ASS noch wichtiger werden; denn die meisten blinden und sehbehinderten, hörgeschädigten und schwerhörigen Menschen werden dies erst im Alter! Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund (z.B. am Landesförderzentrum Hören 28%!) schafft neue, u.a. interreligiöse Herausforderungen. Andrerseits: Aus der UN-Konvention für Barrierefreiheit: "Menschen mit Behinderungen sollen nach den Vereinbarungen der Konvention gleichberechtigt Zugang zu Transportmitteln, Gebäuden und Straßen aber auch zu Information und Kommunikation, Freizeit sowie Kultur erhalten. So haben sich die Vertragsstaaten in der Behindertenrechtskonvention unter anderem verpflichtet, Mindeststandards und Leitlinien zur Zugänglichkeit von Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, zu erarbeiten und deren Einhaltung zu überwachen. Hierzu zählt beispielsweise auch das Internet, das tür alle Menschen barrierefrei nutzbar sein soll. Darüber hinaus haben sich die Vertragsstaaten verpflichtet sicherzustellen, dass auch private Anbieter, die Einrichtungen oder Dienste für die Öffentlichkeit bereitstellen, alle Aspekte der barrierefreien Zugänglichkeit berücksichtigen. "
Rechte von Menschen mit Anspruch auf Assistenz (SGB V, IX, XII, Behindertengleichstellungsgesetz u.a.m.). Landespolitische Programme der jeweiligen Regierungsparteien, die sich z.B. im Förderzentrum entscheidend auswirken. Bei der Integration in Ausbildung und Beruf brechen bisherige Berufsfelder weg, werden aber auch aktiv neue für Menschen mit Behinderungen erschlossen (Theodor-Schäfer-Werk). Die offizielle Anerkennung der Gebärdensprache 2001 ist mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein Gehörloser verbunden. Der Einsatz von Gebärdensprachen-Dolmetschern (und seine kirchliche Finanzierung) wird verstärkt gefordert. Die technologische Entwicklung (z.B. wachsende Zahl Cochlea-Implantat-Trägerlnnen) verändert andrerseits die Kultur. Die Technologische Weiterentwicklung im Bereich Computer, Handy u.a.m. schafft für sehgeschädigte Menschen grundsätzlich neue Perspektiven in der Teilhabe am kulturellen Leben - vorausgesetzt Medien und Portale werden sehgeschädigtengerecht gestaltet.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der ASS! des Arbeitsbereichs ! des Hauptbereichs ! der NEK? Selbst betroffene Ehrenamtliche sehende / hörende Begleiter und dolmetschende Helfende, Ehrenamtliche, zielgruppenspezifische Selbsthilfegruppen und Vereine zielgruppenspezifische Einrichtungen und deren Leitung, Einrichtungen für lebenspraktische Fertigkeiten und Mobilitätstraining, Dachverbände (DeBeSS, DAFEG, ESiD mit gemeinsamer Geschäftsstelle in Kassel) engagierte PröpstInnen und Ansprechpartnerlnnen in den Kirchenkreisen und in der NEK, Verantwortliche in kirchlich-diakonischen Ausbildungseinrichtungen, Fachverbände der Diakonie.
16
2.0rganisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Teilbereich? Einzelfragen: Wie ist der Teilbereich personell ausgestattet? BlindenSL: 2 SeelsorgerInnen auf 1,5 Stellen (+2 Pers.,ca.0,47 Vw.) GehörlosenSL: 5 SeelsorgerInnen auf 3,75 Stellen SchwerhörigenSL: 1 Seelsorgerin auf 0,5 Stelle Sie wird u.a. auch durch die Gehörlosen, SchwerhörigenMehrfachbehindertenSL: und BlindenSL wahrgenommen. Die SeelsorgerInnen haben zusätzlich zu ihrer pastoralen oder diakonischen Kompetenz das entsprechende Fachwissen und die Fähigkeit zu Gebärdensprache, lautbegleitenden Gebärden, Lormen, Blindenschrift sowie z.T. Betroffenenkompetenz. [Der Bundesverband für die GehörlosenSL DAFEG empfiehlt, die Zahl der Gehörlosen, für die 1 Seelsorger zuständig ist, mit dem Faktor 4 zu multiplizieren, um Vergleichszahlen mit einer hörenden Gemeinde zu erhalten. Gründe dafür sind: der hohe zeitliche Aufwand in der Kommunikation; viel organisatorische Arbeit; fließende Grenzen zu Einrichtungen, Vereinen, anderen Konfessionen; die 4 Aufgabenbereiche a) bis d) (siehe Ziffer 0.) - Ähnliches gilt für die Arbeit mit Blinden und Sehbehinderten (wobei die BLS sowohl für die Blinden als auch für die Sehbehinderten zuständig ist); hier kommen vielfach noch Fahrdienste und Begleitung bei Arzt- und Behördengängen hinzu.] Wie hoch ist das Budget des Teilbereichs? Insgesamt ca. € 448.300,- (davon ne KiStzuw. 404.200,-) Welche sonstigen Ressourcen hat der Teilbereich? Kooperation mit zielgruppenspezifischen Einrichtungen, z.T. als Kirche am andern Ort [Einpassung der SL in eine spezifische Auftragssituation] (z.T. Zurverfügungstellung von Büro, Telefon, Personalkostenanteilen LH.v. € 4.400,- , Sachkostenanteilen i.H.v. € 2.000,-) Kooperation mit Kirchenkreisen (Personalkostenanteil LU.v. 0,125 Pfarrstelle, Sachkostenzuschüsse LH.v. insgesamt € 9.300,-) Assistenz-Mittel (€ 5.000,-) Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? Durch Kollektenabkündigungen werden alle Gottesdienstbesucher angesprochen was strukturell auch sachgemäß ist. Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problem lagen innerhalb des Teilbereichs, des Arbeitsbereichs und innerhalb des Hauptbereichs sowie mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggf. feststellen? ASS ~ Seniorenarbeit Religionsunterricht: GehörlosenSL ~ PTI (HB5) Induktionsschleifen: Schwerhörigenseelsorge ~ kirchI. Bauabteilungen, Baudezernat ASS ~ Diakonie (Fachverbände, Einrichtungen, IBAF)
17
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich in der ASS feststellen? •
•
•
• •
• •
Von Barrierefreiheit sind die Gemeinden und Kirchenkreise, die Einrichtungen und die NEK insgesamt noch weit entfernt; das gilt für für die meisten Kirchen und Gemeindehäuser sowie Einrichtungen, für das Internet für die eingesetzten Print- und Audiomedien. Die kirchliche Grundstruktur im Umgang mit Menschen mit Anspruch auf Assistenz stimmt nicht: Statt kulturell, strukturell und finanziell Sache aller mitsamt der Unterstützung durch einige Fachleute zu sein, werden die Probleme von Menschen mit Assistenzbedarf an einige wenige Hauptamtliche "delegiert", die dann mit diesen unter sich bleiben und bei der Allgemeinheit kein "Gehör" finden. Da keine eigenen Räume bestehen: Was funktioniert, läuft entweder durch Einpassung in eine spezifische Auftragssituation in einer diakonischen oder anderweitigen Einrichtung oder per "good will" von Kirchengemeinden - ist also von Person-Konstellationen abhängig und bislang vertraglich nicht vereinbart. Eigene, in der eigenen Klientel z.T. hochwirksame, darüber hinaus jedoch kaum wirksame Öffentlichkeitsarbeit. EinzelkämpferInnen-Dasein der in der ASS hauptamtlich Tätigen führt dazu, dass die Arbeit und alle Probleme auf die SteIleninhaberInnen zurückfallen - obwohl sie gerade umgekehrt Aufgabe aller sein müssten. Der weite Einzugsbereich führt zu hohen Fahrt- und PKW-Kosten für die Hauptamtlichen, z.T. auch Kleinbusse für Gemeindeglieder-Transport (BLS). Große zusätzliche Hindernisse bestehen in z.T. Mietforderungen für die Nutzung kirchengemeindlicher Gebäude, Beschaffung und Aufbau technischer Hilfsmittel für Veranstaltungen.
2.3. Positionierung: Wie ist die ASS im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? •
gute Kooperation mit zielgruppenspezifischen Selbsthilfegruppen, Fachverbänden, Vereinen und Einrichtungen [so ist z.B. von der GehörlosenSL im Landesförderzentrum Hören in Schleswig aus ein gutes Netzwerk entstanden (Gehörlosenzentrum in Kiel/dortige Dolmetscherzentrale, Diakonie, Einrichtungen wie Jugendamt und Diakonie oder Krankenhäuser), mit guter Kooperation, aber auch klaren Abgrenzungen hinsichtlich der Kompetenz, so dass keine Semi-professionalität infolge von Vermischung der Aufgaben entsteht: Der Dolmetscher bleibt Dolmetscher und wird nicht zum Seelsorger; der Seelsorger ist gebärdenkompetent, ist aber kein Dolmetscher; der Pastor benötigt die Gebärdensprache als dringlichste Voraussetzung für seine verschiedenen Arbeitsbereiche.]
• •
Einbeziehung von Menschen versch. christlicher Konfessionen, da insbes. auf kath. Seite kein Pendant (eine Blinden- oder Hörgeschädigtenpastoral existiert faktisch kaum) im "Wettbewerb" mit manchen stark werbenden Sekten (z.B. Zeugen Jehovas)
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3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der ASS Einige der Stärken und Schwächen des Teilbereichs ASS sind in folgender Tabelle zusammengefasst: Stärken
Schwächen
Ressourcen Mitarbeitende
-
Ressourcen Finanzen
-
-
Zielgruppen
-
Vielzahl von Interessengruppen verschafft der ASS Beteiligung
-
wenige mit eigener pos. Identität
Anspruchsgruppen
-
Vereine verschaffen der ASS Kontakte
-
VereinsZerwürfnisse schIagen auf SL durch Konflikt ums diakon. Profil d.Einrichtunq Angewiesenheit auf good will Kommunikation in Kirchenkreise zu verbessern
-
I
-
Struk-
Tätigkeitsumfeld Mitanbieter
-
I
Risiken
arg begrenzte Haushaltsmittel Sachkosten-Unklarheiten mit neuen Kirchenkreisen - Bereithaltung an verseh. Orten - in NEK viele weiße Flecken - sichtbarer Ort fehlt
Leistungsangebot, Positionierung
Prozesse turen
Chancen
Einzelkäm pferdasein
- das ges.Milieu ermöglicht auch Gottesdienste
- HörgeräteWerbung schafft Aufmerksamkeit f.5chwerhörige
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Teilbereichs ASS folgende Handlungsfelder: 5. EinzelkämpferInnen-Dasein überwinden 6. Anspruch von Menschen auf Assistenz in Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen hineintragen (Barrierenabbau, Räume, ASS-Möglichkeiten, fester Finanzierungsschlüssel) 7. Öffentlichkeitsarbeit über die jeweilige Zielgruppe hinaus 8. Vernetzungen mit Diakonie, Krankenhausseelsorge, PTI u.a.m.
Z-Sit-HB2.SL.ASS-090526.doc
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Anlage 4
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Seelsorge und Beratung Teilbereich: Seelsorgedienste im Bereich Öffentliche Sicherheit und Verkehr
o. Aufgaben der Seelsorgedienste im Bereich Öffentliche Sicherheit und Verkehr (= ÖSVS): •
Begleitung und Seelsorge in Notfall- und Krisensituationen, bei Unfällen u.a.m. im Bereich von Institutionen öffentlicher Sicherheit und im Bereich Verkehr Gewährleistung schneller und kompetenter kirchlicher Hilfe in Krisen
•
Begleitung, Seelsorge, u.a. berufsethische Aus- und Fortbildung u.a.m. für Bedienstete von Polizei, Feuerwehr und Flughafen Gespräche (zur Klärung, Orientierung oder Entlastung) und Seelsorge in aktiver alltäglicher Einbindung der Kirche in die spezifische Auftragssituation, wahrgenommen in institutioneller Unabhängigkeit (Seelsorgegeheimnis) im Rahmen einer öffentlichen Institution Pastorale Begleitung und ethische Reflexion in einem verantwortungsvollen Beruf an gesellschaftlich exponierter Stelle Beteiligung an Einsatznachsorge Begleitung der Institution mit fachlichem Rat und Beratung in beruflichen Konfliktsituationen Gottesdienste Mitwirkung an der Aus- und Fortbildung (u.a. Berufsethik und Menschenbildfragen)
Einzelbereiche: • Polizeiseelsorge • Feuerwehrseelsorge • Notfallseelsorge • Bikerseelsorge • Flughafenseelsorge
(=PS = in HH u.SH je 1 Pfst. mit Sekr. + Beirat ) (=FWS = in HH 1 Pfst. mit Sekr. ) (=NFS = in HH u.SH je 1 NEK-KK-Netzwerk mit Ltg. durch neo Pfst.) (=BHL = Notruf 0180-44-33333 Bikers Helpline e.V. mit 0,5 Pfst. ) (=FHS = 0,25-0,75 Pfst. )
zur NFS: Struktur im Stadtstaat HH: Notfall-Alarmierung c/o Berufsfeuerwehr, daher Leitung der NFS als Teil (30%) der FWS mit einem Netzwerk von 2 KK-O,S-Pfst., GemeindepastorInnen und Team von 20 Itd.NFS. Strukturen im Flächenland SH mit 11 Landkreisen und 4 kreisfreien Städten (FL,KI,NMS,HL): Zusammenarbeit mit freiwilligen Feuerwehren, Rettungsdiensten und Berufsfeuerwehren, Notfall-Alarmierung c/o Rettungsdienste und Berufsfeuerwehren NFS als Gesamtaktivität und Netzwerk örtlicher NFS-Beauftragter und GemeindepastorInnen, unterstützt von neo NFS
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen der ÖSVS? Was sind ihre Bedürfnisse? PS: ca. 10.000 Bedienstete der Hamburger Polizei ca. 7.000 Bedienstete der Landespolizei Schleswig-Holstein + deren Angehörige
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+ Auszubildende + Pensionierte + BürgerInnen mit Polizeikontakt, bei Notfällen u.a.m. FWS in HH: ca. 2.200 Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr HH + ca. 2.500 Mitglieder der Freiwilligen F. + deren Angehörige + Auszubildende und ca. 850 Mitglieder der (freiwilligen) Jugendfeuerwehr + ca. 1.500 Pensionäre + Mitarbeitende div. Hilfsorganisationen FWS in SH: in den 11 Landkreisen und 4 kreisfreien Städten c/o Mitgliedschaft Ld. freiwill. Feuerwehr NFS: o betroffene BürgerInnen + deren Angehörige und Zugehörige o Einsatzkräfte o GemeindepastorInnen und Kirchenkreisbeauftragte für NFS BHL: Motorradfahrer (zu 86% männlich) + deren Angehörige und Zugehörige FHS: ca. 12 Mio. Passagiere, Angehörige und Besucher des Hamburger Flughafens, insbes. in Krisen, Notsituationen und bei Todesfällen ca. 14.000 Mitarbeitende in 300 Firmen und Institutionen am Flughafen
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die ÖSVS aus? Strukturelle Rahmenbedingungen: s.o. Gesellschaftliche und kirchliche Trends: Starker öffentlicher Stellenwert kompetenter individueller Zuwendung in Krisen wachsende ges. Bedeutung psychologischer Themen - allerdings stärken Institutionen eigene Dienste, dadurch stetig zunehmender Qualitäts-Wettbewerb für kirchliche Arbeit! wachsender Stellenwert berufsethischer Fragen Einflüsse politischer Richtungen (öffentliche Sicherheit, Umgang mit Armut und gesellschaftlicher Spaltung, Umgang mit Minderheiten u.a.m.) aktive Dialogkultur zwischen Kirche und Polizei, Feuerwehr, Flughafen u.a.m.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der ÖSVS Arbeitsbereichs I des Hauptbereichs I der NEK?
-
Akzeptanz durch Bedienstete aufgrund im Alltag erfahrener Qualität Führungskräfte, Vorgesetzte und Fachdienststellen Ministerium/Behörde für Inneres, z.T. auch auf Bundesebene Beiräte Förderverein KL, Bischöfin und Bischof, LKB, Hauptbereichsleitung PröpstInnen, Kirchenkreise Kirchen, in denen PS-, FWS-, NFS-Gottesdienste stattfinden ökumenische Zusammenarbeit (kath. Ansprechpartner) jeweilige EKD-Fachkonferenz
I des
21
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Teilbereich? Einzelfragen: Wie ist der Teilbereich personell nordelbisch ausgestattet? PS in HH: 1,0 P + 0,3 Sekr. Seelsorge-Kompetenz PS in SH: 1,0 P + 0,6 Sekr. (z.T. Refin.) Seelsorge- + Beratungs-Kompetenz FWS + NFS in HH: 1,0 P + 0,5 Sekr. (z.T. Refin.) Seelsorge-, NFS-Kompetenz NFS in SH: 0,25 P Seelsorge-, NFS-Kompetenz BHL: 0,5 P FHS: 0,25-0,75 P (z.T. Refin. in Arbeit) Seelsorge-Kompetenz Wie hoch ist das Budget des Teilbereichs? PS in HH: € 98.800,- ne KiStZuw. PS in SH: € 103.100,- ne KiStZuw. FWS +NFS LHH+SH: € 120.300,- ne KiStZuw. BHL: € 28.300,- ne KiStZuw. FHS: (Projektphase) € 3.000,- ne KiStZuw.
80.600,55.500,89.500,28.300,3.000,- (+14.150,- Proj.mittel +0,5 zbV)
Welche sonstigen Ressourcen hat der Teilbereich? PS in HH: Förderverein € 9.000,PS in SH: Land SH € 30.000,- und Büro + Fundraising 6.000,FWS +NFS LHH+SH: Stadt HH Mittel für 0,5 P und Büro + KKVHH Mittel für 0,25 P BHL: e.V., Spenden FHS: Flughafen: Büro, Raum der Stille (=ca.32.000,-) + weitere Bereitschaft Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? PS: Förderverein, Kurse und Seminare FWS +NFS i.HH+SH: Erhöhung der öfftl. Refin. BHL: FHS: z.Zt. Projektierungsphase (mit HB2, Flughafen, Kirchenkreisen) Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen innerhalb des Arbeitsbereichs und innerhalb des Hauptbereichs sowie mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? PS in HH: mit NFS, div.P aus versch. Bereichen PS in SH: mit Seelsorgeausbildung, Runde Tische gegen Gewalt, GHS, fw, NFS FWS +NFS LHH+SH: mit PS, FHS, BHL, KS, MilSL, Kirchenkreisen BHL: mit MOGO FHS: mit NFS, KKen, Flüchtlingsarbeit, AfÖ/Öffentlichkeitsarbeit, KDA
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich in der ÖSVS feststellen? • •
Erwartung strikter Verlässlichkeit Kirche am andern Ort: Seelsorge in Rahmenbedingungen einer öffentlichen Institution, z.T. direkt fachlich angefordert, herausgefordert (offiziell entsandt zur Mitarbeit an der Psychosozialen Notfallversorgung im Land/ in Deutschland), im direkten Qualitäts(entwicklungs)-Vergleich und -Wettbewerb, mit der selbstverständlichen Erwartung an stetige eigene Optimierung (Leistungsdruck).
22
• •
• •
wachsende Konkurrenz durch säkulare Angebote psychosozialer Unterstützung zugleich in der Kirche gegenüber der NFS nachlassendes Interesse (NFS als Spielwiese einiger PastorInnen hingestellt) abnehmende Bereitschaft der GemeindepastorInnen zur Übernahme einer NFS-Woche (die Weitergabe eines Einsatzes an GemeindepastorIn gelingt nur zu 25% der Fälle!), z.T. aus Unsicherheit und geringem Selbstbewusstsein der eigenen fachlichen Qualität. in der Arbeit am andern Ort kirchlich sehr auf sich selbst gestellt (Einzelkämpfersituation) häufig mit geringsten Mitteln hohe positive (missionarische) Wirkung nach außen
PS in HH: PS in SH: FWS in HH:
NFS: BHL: FHS:
durch die Stadtsituation: Nähe und Begleitung im Einsatz möglich viel Führungskräfte-Arbeit (örtliche Integration der PSin in Polizeiführung), starkes Gewicht der Beratung in beruflichen Konfliktsituationen kirchliche Arbeit unter alltäglicher Qualitätskontrolle der "fremden" Institution; Chance durch breite innerkirchliche Vernetzung und Kommunikation in die Feuerwehr hinein - aber auch enormer Kommunikations-Aufwand! äußerst heftige Anforderung: verlässliche Rufbereitschaft NFS ist Arbeit in der Öffentlichkeit selbsttragende "Szene" (bis auf O,5-Personalstelle) Flughafen als besonderer Ort ("modernes Stadttor", Segensort), als Symbol von Mobilität und Modernität (Attraktion, Ängste, Sehnsuchtsort), - öffentliche Kommunikation des Angebots der FHS?
2.3. Positionierung: Wie ist die ÖSVS im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? • • •
häufig (zus. mit kath. Kollegen) Alleinstellung wachsende Konkurrenz durch säkulare Angebote psychosozialer Unterstützung in der NFS in HH ist das Kriseninterventionsteam des DRK "Erstgeborener"
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der ÖSVS Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Teilbereichs ÖSVS sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Stärken
Ressourcen Mitarbeitende
-
Ressourcen Finanzen
-
Leistungsangebot, Positionierung
-
bes. Stellung v. PastorInnen ermöglicht breiten Zugang ehrenamtliche Mitarbeit mit geringem Mitteleinsatz breite Wirkung
Öffentliche Relevanz der Kirche! ! gute Positionierunq
Schwächen
Chancen
Risiken
- PS in SH: Präsenz in der Fläche - PersonAbhängigkeit d. Refinanzierung - wenig Mittel - deutliche Anfrage an kirchI. Zeit-, Gremien-, Kraft-, Papieraufwand angesichts alltäglich in der Arbeit zu erbringender Leistungsnachweise
- öffentliche Aufmerksamkeit (FWS,NFS)
-
politische Richtungsänderungen
23
Zielgruppen
- Gefahr des Rückzugs der Kirche aus öffentlichen Anforderungen
Anspruchsgruppen
Prozesse turen
ZielgruppenKlarheit
-
von Leitungen sehr gewünscht und unterstützt
I Struk-
Tätigkeitsumfeld Mitanbieter
- öffentlich sehr befürwortet (miss. Relevanz) - NFS in HH: Einsatz-Weitergabe an PastorInnen gelingt zu 25% trotz Notfall in deren Bereich
I -
AlleinsteIlung durch Unabhängigkeit (Seelsorgegeheimnis)
- enormer Vertrauensvorschuss
-
wachsende Konkurrenz
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Teilbereichs ÖSVS folgende Handlungsfeider: 9. Freiraum zur eigenen Qualitätsentwicklung im bundesweiten fachlichen Zusammenhang 10. FHS: Neuetablierung 11. PS in SH: ergänzend Stärkung in der Fläche (durch Kooperation mit in FWSjNFS in den Kirchenkreisen Tätigen) 12. Bewusstseinsentwicklung für NFS als Teil gemeindlicher Arbeit 13. Weiterentwicklung der Seelsorge durch Feldkompetenz 14. Berufsethik als neues Feld zur Ausprägung kirchlicher Kompetenz (Aus- und Fortbildung, Curricula, Beratung und Mediation, ethische Theoriebildung)
Z-Sit-HB2.SL.ÖSVS-090S26.doc
24 Anlage 5
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Seelsorge und Beratung Teilbereich: Seelsorge-Fachstelle O. Aufgaben der Seelsorge-Fachstelle (=SLF) - d.h.: Neben der Trägerschaft und Verantwortung für die Gefängnisseelsorge (=GS) für die Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASS) für die Seelsorgedienste im Bereich öffentlicher Sicherheit und Verkehr (=ÖSVS) fungiert der Arbeitsbereich Seelsorge und Beratung koordinierend als Fach- und Ansprechstelle für Seelsorge in der NEK.
Aufgaben: a) Finanzierung von Krankenhausseelsorge, die in die Anstellungsträgerschaft der Kirchenkreise übergeleitet wurde KS in Universitätskliniken und ehemals Landeskrankenhäusern in SL, KI, OL, HL, HH (entspr. Vereinbarungen insges. € 620.900,-) b) Ansprechstelle für Seelsorgedienste und Beratungsarbeit in Trägerschaft der Kirchenkreise oder anderer Einrichtungen (z.T. c/o HauptsteIlen für Erziehungs-,Familien-,Ehe- u.Lebensberatung im DW HH+SH) Krankenhausseelsorge (KS) Altenpflegeheimseelsorge (APHS) SL in ambulanten Pflegediensten SL in Palliative Care Hospiz-SL Hospizdienste und ehrenamtliche Sterbebegleitung AIDS-Seelsorge (AS) Notfallseelsorge (NFS) - Telefon-, Chat- und E-Mail-Seelsorge (TS) Studentische Telefon- und E-Mail-Seelsorge Briefseelsorge Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri/HH Beratungsstellen für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung Seelsorge in diakonischen Einrichtungen und Bezug zu Schuldner-, Sucht-, Migrations- und Sozialberatung Circus- und Schausteller-Seelsorge Schulseelsorge Seelsorge in der Abschiebehaft Seelsorge in Bundespolizei und Bundesgrenzschutz Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr Kriegsdienstverweigerer- und Zivildienstleistenden-Seelsorge c) Verbindung zur gemeindlichen Seelsorge (in Rückkopplung mit den Kirchenkreisen)
25 d) Ansprechstelle für ehrenamtlich in der Seelsorge Tätige Sorge für Aus- und Fortbildung Ehrenamtlicher Nordelbisches Zertifikat über die Qualifizierung zu ehrenamtlicher Seelsorge
e) Qualitätssicherung und -entwicklung der Seelsorge Unterstützung der Seelsorgedienste bei ihrer konzeptionellen und strukturellen Weiterentwicklung Sicherstellung der Ausbildung von SeelsorgerInnen (z.B. Z.zt. Lehrauftrag der ESG-Pastorin am Hamburger Fachbereich) Förderung der Fortbildung von SeelsorgerInnen durch Sicherstellung entspr. Angebote Sicherstellung der Mitwirkung erfahrener SeelsorgerInnen beim 2. Theol. Examen Weiterentwicklung der Seelsorge in EKD-weiter Kooperation
f) Seelsorge-Veranstaltungen Versammlung von SeelsorgerInnen zu Austausch, gemeinsamer Beratung, Arbeit und Feier Fachliche Foren
g) Zusammenarbeit im Blick auf Seelsorge und Pastoralpsychologie (in Absprache mit dem Dezernat) mit der Institutionsberatung mit dem Pastoralpsychologischen Institut mit der Aus- und Fortbildung der PastorInnen
h) Grundsatzfragen der Seelsorge Beratung bei Gesetzesvorhaben
i) Gewährleistung der Vertretung und Repräsentanz von Seelsorge und Seelsorgediensten in nordelbischen Gremien in der EKD
Situationsanzeige insgesamt: • • • •
SLF im Aufbau Vereinbarung der NEK (samt HB2 + Institutionsberatung) mit dem PPI anpassungsbedürftig Ressourcen unklar KS-Kontrakt mit Kirchenkreisen erneuerungsbedürftig
Derzeitige Handlungsfelder und Optimierungsvorhaben: 15. Koordinierungsstelle Krankenhausseelsorge SH 16. Nordelbische Förderung der Altenpflegeheimseelsorge 17. Sicherstellung des KU für Mehrfachbehinderte in HH-Barmbek (Bedarf ca. € 8.000,- p.a.) 18. Klärung der nordelbischen Internet-Email-Seelsorge 19. Zertifikat für Ehrenamtliche 20. Tagung für ehrenamtliche SeelsorgerInnen 21. Nordelbische Seelsorge-Tagung 22. Weiterentwicklung von Seelsorgediensten: Feld- und Ethik-Kompetenz für Seelsorgende
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26 Anlage 6
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
o. Aufgaben: •
Der KDA ist der Fachdienst der Nordelbischen Kirche für Arbeitswelt und Wirtschaft. Er bringt Menschen und Themen aus Kirche und Wirtschaft zusammen. Er wirkt in zwei Richtungen: • Er sorgt für kirchliche Präsenz und Beteiligung in der Welt der Wirtschaft und Erwerbsarbeit (Kirche am anderen Ort). • Er vermittelt Erfahrungen und Probleme aus Arbeitsleben und Wirtschaft in die Kirche. Das tut der KDA insgesamt durch • Kontaktarbeit, Vernetzung und Dialog • Unterstützung und Beratung • Begleitung insbes. bei Veränderungsprozessen, in Unternehmenskrisen und innerbetrieblichen Konflikten • Veranstaltungen (Wirtschafts- und Sozialpolitik, ethischer Diskurs, Begegnungen) • Positionierungen und Stellungnahmen. Im Einzelnen lassen sich unterscheiden (Standards zur Erprobung und Weiterentwicklung): A. bestimmte KDA-Grundformen: 1. Kontaktpflege und Vernetzung - laufend - erarbeitet durch: Steckbrief/Landkarte (als gemeinsamer Arbeitsprozess der Erkundung des neuen Kirchenkreises unter KDA-Gesichtspunkten) - intensiviert durch: Betriebsbesuche (als differenziertes Angebot zu gemeinsamem Vorgehen) 2. Beratung und Begleitung 3. Sorge für kirchliche Präsenz und Beteiligung in Krisen mit: a) laufendem Kontakt zum Betrieb, b) Firmen-Kurzporträt und Kontaktdaten, c) c/o Propst/Pröpstin Sorge für gemeindliche Präsenz, d) zusätzlichen situativen Angeboten, e) Kontakt auf Leitungsebene f) ggf. Gottesdienst u.a.m. 4. Themenaufbereitung und Erarbeitung thematischer Positionierungen
B. Besondere KDA-Ausformungen und -Schwerpunkte (ggf. in spezifischer Kooperation): 5. Veranstaltungen 6. Projekte 7. bes. Beratungsgebiete und -Schwerpunkte (z.B. Mobbing, z.B. Suchtprävention, z.B. landwirtschaftliches Sorgentelefon)
8. spezifische Arbeitsbereiche (z.B. Landwirtschaft, z.B. Führungskräfte)
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des KDA? Was sind ihre Bedürfnisse?
27 ArbeitnehmerInnen, Azubis, Arbeitssuchende, Landwirte, Führungskräfte, UnternehmerInnen Kammern und Verbände, Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte, Ministerien Kirchengemeinden, Kirchenkreise, andere kirchliche Einrichtungen, Synodale
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf den Arbeitsbereich aus? Gesetzliche Rahmenbedingungen, politische Entscheidungen, Rechtsprechung und Tarifverträge Strukturen, Themen und Ziele von Kammern und Verbänden Öffentlicher Diskurs in Politik, Medien, ges. Trends (z.B. die derzeitige Werte-Diskussion) wirtschaftliche Krisen und betriebliche Konflikte entweder kirchliche Offenheit für wirtschaftliche und wirtschaftsethische Fragen oder Desinteresse Anwartschaft für sozial- und wirtschaftspolitische Themen seitens mehrerer kirchlicher Einrichtungen (z.B. DW, Frauenwerk, Hauptkirchen)
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des KDA I des Hauptbereichs I der NEK? Betriebs- und Personalräte sowie Führungskräfte, die den Zugang zu (Informationen aus) Unternehmen öffnen gesellschaftliche Institutionen kirchliche Schlüsselpersonen und -gremien Ehrenamtliche KDA-Mitarbeitende selbst
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Arbeitsbereich KDA? Einzelfragen: Wie ist der Arbeitsbereich personell ausgestattet? 9 Mitarbeitende unterschiedlicher Qualifikation (Theologie, Betriebswirtschaft, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Diakonie) auf 7,62 Stellen (+ bis zu 1,5 derzeit unbesetzt) sowie 2,26 Stellen Sekretariat (hinzu kommt Servicebereich in KI+DSH) Wie hoch ist das Budget des Arbeitsbereichs? insgesamt ca. 1,5 Mio (2/3 NEK-Zuweisung und 1/3 kirchenkreisliche Zuweisungen, Teilnehmerbeiträge, Entgelte) Welche sonstigen Ressourcen hat der Arbeitsbereich? KDA-Mitarbeiter-Präsenz an 7 Orten (Hamburg, HH-Harburg, Lübeck, Heide, Neumünster, Kiel, Flensburg [in HH, HL, KI, FL entspr. Standort von Kammern + Gewerkschaften]) engere, auch finanzielle und personelle Zusammenarbeit mit 6 von 11 Kirchenkreisen KDA-Arbeitsausschuss und KDA-Beiräte in Hamburg, Harburg, Lübeck, Heide, Neumünster, Kiel und weitere ehrenamtlich Tätige 22 KDA-Beauftragte in den bisherigen Kirchenkreisen Informationsaustausch und Kooperation auf der KDA-Bundesebene
28 Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? Verein zur Förderung des KDA (NEK) Förderverein Chancen (Lübeck) Kooperation Berufsorientierungsschau in Lübeck Kooperation Handwerkerfonds Sucht (Schleswig-Holstein) Kooperation mit pme Familienservice GmbH (Schleswig-Holstein) Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden (Mobbing, EU u.a.m.) Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problem lagen innerhalb des Hauptbereichs und mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? Adressverwaltung Veranstaltungskooperation mit EV.Akademie Kooperation mit Diakonie (sozialpolitische Herausforderungen in HH, Armut und Arbeitslosigkeit, Mobbing), Umweltbeauftragten, Frauenwerk, PTI u.a.m.
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich im Arbeitsbereich KDA feststellen? s.u.
2.3. Positionierung: Wie ist der KDA im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? s.u.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder des KDA Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Arbeitsbereichs KDA sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Stärken Ressourcen Mitarbeitende
-
-
Schwächen
verschiedene Professionen u. unterschiedliche Persönlichkeiten Umgang miteinander Führungsstil
- regional ungleiche Verteilung v. Vollund TeilzeitsteIlen - wenig junge Mitarbeitende - zu wenig Kommunikation zw. den Standorten - in den letzten Jahren keine Leitungskontinuität
Ressourcen Finanzen
-
versch. kirchI. Kostenträger
- zu wenig Drittmittel- u. SponsorenEinwerbung
Leistungsangebot, Positionierung
-
Kirche/KDA kann Mensch, Arbeit, Wirtschaft mit rel. Deutung (Kritik und Segen) verbinden
- noch kein klares LeistungsprofiI - z.Zt. zu wenig inhaltliche Positionen - Arbeitsabläufe, -aufteilung, -be-
Chancen
Risiken
- inhaltliche Flexibilität durch vielfältige Kompetenzen und kirchliche Unabhängigkeit
- ggf. Nachfrage nach etwas, wo KDA derzeit personell nicht aufgestellt ist
- Stärkung verbindlicher Kooperation c/o finanzielle Verknüpfungen - Krisenbegleitung wird wichtiger - Wertedebatte wird lauter - Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen aus Wirt-
- ggf. Verlust von Unabhängigkeit - Auswirkungen der Finanzkrise - KDA wird teilweise als diffus wahrgenommen - Verschärfte Auseinandersetzungen zwischen Beleg-
29 -
Zielgruppen
Anspruchsgruppen
Prozesse turen
I
Struk-
Tätigkeitsumfeld I Mitanbieter
Rituale (GD ...) Krisenbegleitung hohe Selbständigkeit der Mitarbeitenden - Potential aus KDAs anderer Landeskirchen gewachsene Beziehungen zu Personen und Organisationen - zielgruppenspez. Angebote für Berufsanfang + -ende, Küster, Landwirte u.a. - gewachsene Beziehungen (teilweise in Beiräten repräsentiert) - KDA als "3.0rt" - Verknüpfung versch. Anspruchsgruppen bei Veranstaltungen - Präsenz an mehreren Standorten (KKNähe) - eigenständiges Arbeiten - Offenheit und Kollegialität - KDA als eingeführte Marke in der Öffentlichk. - bewährte Veranstaltungsformate - gewachsene vertrauensvolle Kontakte zu Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, Netzwerken mit ihren Fachleuten und Instituten - KDA unabhängiger als Mitanbieter - KDA mit "WerteBonus"
-
lastung noch nicht optimal geregelt - Spannung zw. inhaltlicher Positionieru ng/Parteinahme und moderierender Funktion - reduzierte Mitarbeiterschaft schränkt Kontaktpflege und Informiertheit ein
- große Spannweite zwischen Arbeitnehmer- und UnternehmerOrientierung - Schwierigkeit, bei versch. Standorten als Team arbeitsteilig zusammenzuarbeiten - Anpassungsprozess nach Halbierung der Mitarbeiterschaft noch nicht abgeschlossen - backoffice weiterzuentwickeln
schaft und Arbeitswelt
- Großkirchenkreise bieten neuen Rahmen und Gelegenheit - durch gesellsch. Differenzierung wächst bei vielen Orientierungsund Hilfsbedürftigkeit - Unabhängigkeit von Kirche und KDA
schaften und Unternehmensleitungen (die z.T. weit weg sind)
- Polarisierung der Gesellschaft polarisiert ansprüche an den KDA (Sagen wir zu Führungskräften das Gleiche wie zu Gewerkschaftern?) - Ev. Kirche verliert geseilschaftliche BedeutunC)
- Stärkung durch Kooperation mit Akademie und Seelsorge im HB2
- Kirche/KDA kann, was keine weitli- Drucksituation : che Org. vermag: Verliert KDA DeuMensch, Arbeit, te- und ReaktionsWirtschaft rel. kompetenz auf Deutung geben neue ges. Ent- kaum Konkurrenz wicklungen? bei Krisenbegleitung
- Wertedebatte und nötige Neuausrichtung der Wirtschaft
- KDA war einmal Vorhut bei Mobbing, Bewerbungstraining, Coaching - inzwischen viele Anbieter - Kommerzialisierung von Beratung - DW als leistungsstarker Mitanbieter bei Armut und Ausgrenzung - Individualisierung, Rückgang von Solidarität (Globalisierung, neoliberale Wirtschaftspolitik)
30
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Arbeitsbereichs KDA folgende Handlungsfelder:
1. effektiverer Personaleinsatz durch Stärkung der internen Vernetzung und standortübergreifenden Kommunikation im KDA 2. Standardisierung von KDA-Vorgehen in der Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen, z.B. bei Krisenbegleitung 3. Stärkung der Mitarbeiter-Ressourcen durch Stellenbesetzungen und gezielte Weiterqualifizierung 4. profilierte, auf Zusammenarbeit ausgerichtete Angebote an Kirchenkreise S. Erarbeitung inhaltlicher Positionierungen 6. Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit
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31
Anlage 7
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Ev. Akademie der Nordelbischen Kirche
o. Aufgaben des Arbeitsbereichs Ev. Akademie der NEK1: • Inszenierung und Mitgestaltung öffentlicher Diskurse: Durchführung öffentlicher Veranstaltungen aus den beiden Schwerpunktbereichen (Religion und Kultur/Gerechtigkeit und Bildung) in Zusammenarbeit mit kirchlichen und außerkirchlichen Partnern sowie nichtöffentliche Fachkonferenzen. • Aufbau eines Netzes verbindlicher Akademiestandorten, z.B.: Ev. Akademie Hamburg e.V., Gemeindeakademie Blankenese, St.Nikolai zu Kiel. • Unterstützung regionaler Akademieangebote: Koordination, Qualifikation, Stärkung, Profilierung und öffentliche Kommunikation der nordelbischen Bildungsarbeit mit Akademieniveau auf der Grundlage der entwickelten Qualitätsstandards.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Arbeitsbereichs? -
Bildungsmilieu (Bedürfnisse: Orientierung, Selbstbildung, Diskursteilhabe) Medienöffentlichkeit (Fachdiskurse, aktuelle Medien, Journalisten) Verantwortungsträger (Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft) Kirchenmitglieder aus dem hochkulturellen und dem kritischen Milieu ("Milieus praktisch", S.49 tf) regionale kirchliche Kooperationspartner (Leitungen u. Mitarbeitende)
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich a} gesellschaftliche und b} kirchliche Rahmenbedingungen auf den Arbeitsbereich aus? a) aktuelle gesellschaftliche Trends müssen bearbeitet werden (z.Zt: Gerechtigkeit und Wirtschaft; Bildung; Religion); grundsätzliche Gegenwarts- und Zukunftsfragen sind Herausforderungen für die Akademiearbeit. b) Altlasten der ehemaligen Akademie (Segeberg-Hamburg); hohe Erwartungen an die neue Akademiearbeit aus dem Bereich der Leitungsstrukturen; Nordkirchenprozess.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der Ev. Akademie? die erreichten Zielgruppen (s.o) die Kooperationspartner im gesellschaftlichen Bereich; Kirchenleitung, Synode der NEK, Beirat, Kirchenkreise die kirchlichen Kooperationspartner, z.B. in der Arbeitsgemeinschaft Akademiearbeit (präsent in Hamburg mit ca. 17 Institutionen; in SH im Aufbau befindlich)
Analog zum Konzept der Ev. Akademie vom Mai 2008 Claudia Schulzl Eberhard Hauschildt/Eike Köhler: Milieus praktisch; Analyse- und Planungshilfe für Kirche und Gemeinde, Göttingen 2008 1
2
32
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Arbeitsbereich? Ei nzelfragen: Wie ist der Arbeitsbereich personell ausgestattet? 1,0 Pastor und Leiter, 0,75 Studienleiter, 0,50 Sachbearbeitung. Wie hoch ist das Budget des Arbeitsbereichs? € 250.000,- p.a., davon € 60.000,- regionale Fördermittel. Welche sonstigen Ressourcen hat der Arbeitsbereich? • Spenden, • Drittmittel über Kooperationen und öffentliche Mittel • Teilnahmebeiträge. Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern?
./. Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen innerhalb des Hauptbereichs und mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfls. feststellen? • Kooperationen mit KDA, ESG in Form von Tagungen, Seminaren und Publikationen • Kooperationen mit den Mitgliedseinrichtungen der AG Akademiearbeit in Form von Tagungen, Konferenzen, Netzwerken und regionalen Angeboten.
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Arbeitsbereich feststellen? • •
•
• •
•
•
Grundsatzarbeit: permanente Arbeit in den Themenfeldern nötig in Form von Analysen, Studien, Netzwerk- und Kontaktarbeit, Teilnahme an Konferenzen, Diskursen. Optimierung der Prozesse: nach den Standards für Akademiearbeit (vgl. Homepage) müssen alle Veranstaltungen stets gründlich konZipiert, realisiert und evaluiert werden. Konzipierung: Themenentwicklung in Kooperation mit Partnern und / oder in Auseinandersetzung mit aktuellen oder grundsätzlichen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Schwerpunktsetzungen der Akademiearbeit geben den Rahmen dafür vor. Realisierung: Öffentlichkeitsarbeit und Umsetzung nach dem Schema der Akademiestandards. Evaluation: öffentliche Nachberichte, Dokumentation und Schlussfolgerungen für die weitere thematische Arbeit und Kooperationsmöglichkeiten. Die Ressourcen für eine kontinuierliche und tiefgreifende Öffentlichkeitsarbeit sind zu knapp bemessen. Inhalte konzipieren und pflegen und gleichzeitig die "Vermarktung" der Angebote professionell zu gestalten ist eine strukturelle Überforderung.
Ortsfragen : Vorteil: keine Häuser unterhalten zu müssen; zur Kooperation mit Partnern verpflichtet. Nachteil: Profilierung der Arbeit auch vom Ort abhängig. Dorothee-Sölle-Haus ist öffentlich als Diakoniehaus gut eingeführt und eignet sich daher nur bedingt als Ort für Akademiearbeit. Vergabe von Fördermitteln: die Akademie vergibt über den Beirat Mittel für regionale Akademiearbeit.
33 2.3. Positionierung: Wie ist der Arbeitsbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert?
a) kirchliches Feld: kaum Konkurrenz. Die anderen sind für inhaltliche Arbeit ähnlich schmal ausgestattet (Christian-Jensen-Kolleg, Schüberg). b) gesellschaftliches Feld: In Hamburg klare Konkurrenzsituation, z.B. Stiftungen (Körber, ZEIT, FES, Patriotische Gesellschaft etc.), Medien (Abendblattforen, TAZ-Salons, Rundfunk- und Fernsehdebatten) und andere Institutionen (Theatern, Kinos, Eventagenturen, Politik und Gewerkschaften, Universität, Institute). In Schleswig-Holstein prinzipiell günstigere Bedingungen. Zu berücksichtigen: Differenz Stadt-Land (Fläche, Bevölkerungsdichte, Verkehrsinfrastruktur). Andere Bildungsträger gut eingeführt (Sankelmark, Stiftungen, vereinseigene Häuser, unabhängige Träger)
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Ev. Akademie Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Arbeitsbereichs Ev. Akademie sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
Ressourcen Mitarbeitende
- Kompetenz - Kommunikations fähigkeit - Erfahrung - Strukturkenntnisse (Kirche u. Gesellsch.)
- Ausstattung an MAZahl im Verhältnis zu Anforderungen
- Flexibilität - Kooperationsnotwendigkeit - Neubeginn
- Vielfalt I Pluralität - kircheninterne Strukturfragen lenken ab u. binden Kräfte - Selbstreferentialität des kirchI. Systems
Ressourcen Finanzen
- Zugang zu nichtkirchlichen Mitteln
- Knappe Kasse - Fehlende Veranstaltungsräume City Hamburg
- Ausbau
- Abbau - Nordkirche
Leistungsangebot, Positionierung
- Alleinstellung in der NEK
- Begrenzungen: a) thematisch b) Räumlich c) Konkurrenz
- thematische Profilierung - keine hohen Regiekosten
- wichtige Themen bleiben unberücksichtigt; - Zielgruppenausweitung schwierig;
- Junge Leute fehlen
Zielgruppen Anspruchsgruppen
Prozesse turen
I
- Einfluss - Heterogenität - Qute KL-AnbindunQ - Profilierung von Themenbereichen
Struk-
Tätigkeitsumfeld Mitanbieter
- Diskursfähigkeit Interesse
I
- gute Kooperations möglichkeiten
- Überalterung - Unüberschaubarkeit - Eklektizität - Pluralität
- Komplexität wahrnehmen
- Ortsfrage - Profilbildung - Netz in SH - Vergabepraxis Förder mittel - Offentlichkeitsarbeit
- Themen sind aktuell: Bildung, Wirtschaft, Gerechtigkeit
- Vernetzung, Kooperation
- Enttäuschte Erwartungen inKirchenstrukturen
- Agendasetting schwierig
34
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Arbeitsbereichs Ev. Akademie folgende Handlungsfelder: 1. Profilierung in den beiden Themenfeldern 2. 3. 4. 5.
Verbindliche Netzwerkstrukturen entwickeln und pflegen Ressourcen verstärken und erweitern (Kooperationen) Publizistik in eigenem Erscheinungsbild ausbauen Öffentlichkeitsarbeit verbessern, mehr Ressourcen dafür
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Anlage 8
Situationsanalyse Hauptbereich 2 Arbeitsbereich: Evangelische Studierendengemeinden
o. Aufgaben: • • • • •
Bildungs- und Kulturarbeit Seelsorge und Beratung diakonische Arbeit (insbes. für ausländische Studierende) Theologie als Gesprächspartner an der Hochschule Frage nach gesellschaftlicher Verantwortung und ethischer Diskurs
~
an exponierter (z.T. nichtkirchlicher) Stelle Kirche repräsentieren ~ d.h. an exponierter (zumeist selbstverständlich nichtkirchlich geprägter) Stelle dafür sorgen, dass sich in den Augen der Studierenden und für die dort Tätigen christlicher Glaube, Christsein und Kirche als sinnvoll und hilfreich erweisen durch - Angebote und Veranstaltungen (u.a. spezifische: Spiritualität, Uni-Gottesdienst) - Für Studierende: Raum + Zeit (Begleitung in einem spezif. Lebensabschnitt) Pflege von Internationalität Soziales Lernen - Seelsorge (Studentische TS+Email) + Beratung für Studierende für Hochschulpersonal - Beratung und Mittelvergabe an ausländische Studierende (in Kooperation mit der Ökumen. Diakonie im DW) - Kooperationen mit den Hochschulen (in hochschulpolitisch konfliktträchtiger Landschaft) - Vernetzung (s.u. 1.3) ~ Umwertung der bisherigen ESG-Bewertung: statt negativ: ESG sei heute nicht mehr das, was sie mal war, d.h. ESG heute wird an einem Bild von früher gemessen, das gar nicht mehr reproduzierbar ist, mit der Folge, dass weder die heutige Hochschul-Realität noch die heutigen ESG-Leistungen ernst genommen werden. neu: Kirche an der Hochschule hat einen sehr hohen Stellenwert, um der Studierenden willen, um der Wissenschaft willen und um des gesellschaftlichen Stellenwerts von Glaube und Kirche willen, zumal bei denen, die jetzt und künftig Verantwortung tragen; sie ist eine wichtige, unter den veränderten Hochschul- und Studiums-Bedingungen sowie in der säkularisierten und interreligiösen Situation allerdings schwierige, aber auch verheißungsvolle Aufgabe.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Arbeitsbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? Studierende in FL: ca. 7.200 an 2 Hochschulen KI: ca. 28.000 an 3 Hochschulen (Uni: 22.000) HL: ca. 4.500 an 3 Hochschulen HH: ca. 70.000 an 17 Hochschulen (Uni: 38.000, HAW:12.000, TUHH: 5.000) Anteil ausländischer Studierender je Hochschule unterschiedlich: zwischen 10% und 25%. Zielgruppen der ESG sind: • die jungen Studierenden (nicht Kontaktstudierende) • die an der Hochschule Tätigen
36
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf den Arbeitsbereich aus? -
veränderte Studienformen Leistungsdruck durch Bachelor und Master (zeitliche Konkurrenz für ESG) alles sonst ist auf Verwertbarkeit ausgerichtet Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung
Die künftig für gesellschaftliche Verantwortung Einstehenden haben im Studium immer weniger Zeit, diese zu erproben.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der Ev. Studierendengemeinden I des Hauptbereichs I der NEK? Gemeinden K/ h k . Irc. en reIse
KDA \
Ev.Akademie Diakonie ..
Kirch/.Offent/ichkeitsarbeit
andere Religionsgemeinschaften
/
ESG
\
~
Ökumene
Ökum. Arbeit
Kirche
....- - . . Hochschule Präs., Studierendenwerk (psych. Beratung) (AStA)
KL,Bischöfe,Synode,Pröpste (Bewertung!)
Politik Medien BiIdungsinstitutionen
Stadt
Wirtschaft
Bürgermeister
Kultur • • •
Hochschule, Fachbereich Ev.Theol., AnlaufsteIlen + Beratung für Studierende, Leitung und Verwaltung der Hochschule Kirchenleitung, NKA, Leitung, umgebende Kirchenkreise Studierende, StudierendenpastorInnen, ehrenamtliche Mitarbeitende, in Hochschule Tätige
2.0rganisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Arbeitsbereich? Ei nzelfragen: Wie ist der Arbeitsbereich personell ausgestattet? FL: 0,5 P + 0,18 Verw. KI: 1,0 P (z.Zt. 0,5 besetzt) + 0,5 Verw. + 0,17 Servo HL: eh P + 0,26 Psych. HH: 1,0 P (mit pastoralpsych. Zusatzausbildung) + 1,43 Verw. HH-Harburg: 0,5 P [zus.mit KK] (mit wiss. Tätigkeiten)
+ 0,39 Servo
37 Wie hoch ist das Budget des Arbeitsbereichs? insgesamt 1.101.200,- bei 356.600,- ne Kirchensteuerzuweisung (im Budget hoher KED-Mittel-Anteil!, 2009: Bau der Campelle in FL (372.000,-)) [Risiken: KED-Mittel, Abordnungen, Pfst. in HH-Harburg, ehrenamtliche ESG-Tätigkeit in HL, Rücklagenentnahme für Telefon- und E-Mail-Seelsorge in HH] Welche sonstigen Ressourcen hat der Arbeitsbereich? Kooperation mit KK Harburg (TUHH): KK trägt 0,25 Pfst. Kooperation mit KK Flensburg-Schleswig (Campelle, sehr hohes Spendenaufkommen) mit Uni Kiel (Universitätsprediger), mit Fachbereich EV.Theol. bzw. Fakultät für Geisteswissenschaften Kooperation mit DWjÖk. Diakonie Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um die Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? s.o. Kooperation mit EV.Akademie Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen innerhalb des Hauptbereichs und mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? ESG mit ausländischen Studierenden +-+ Diakonie, Entwicklungspolitik Telefon- und E-Mail-Seelsorge +-+ Psycholog. Fachbereich, Seelsorge, Pastoralpsych. Veranstaltungen +-+ Ev. Akademie
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich im Arbeitsbereich feststellen? - Standort der ESG - KostenjKostenreduktion der räumlichen Unterbringung
2.3. Positionierung: Wie ist der Arbeitsbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? s.u.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Ev. Studierendengemeinden Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Arbeitsbereichs Ev. Studierendengemeinden sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Ressourcen Mitarbeitende
Stärken
Schwächen
- in FL breites CampelienBündnis
- in HH: kaum ehrenamtliche Mitarbeitende, folglich wenig zu delegieren
Chancen
Risiken
38 Ressourcen Finanzen
- in FL enorme Spendenbereitschaft für Campellenprojekt
Leistungsangebot, Positionierung
-
in KI sichtbarer Ort Unterstützung ausländ. Stud.
- mehrere unsichere Finanzierungen
- Studierende wechseln häufig - Studierende haben keine Zeit
Zielgruppen
Anspruchsgruppen
Prozesse turen
I
- Beziehungen immer wieder neu zu knüpfen
Struk-
Tätigkeitsumfeld Mitanbieter
I
-
- in KI Nebeneinander mit Universitätsprediger - in HH kein kontinuierlicher sichtbarer Standort
- äfftl. Fragen zur Hochschulentwicklung
kritische Anfrage, ob die Kirche im Bereich Wiss. + Forschung überhaupt eine Rolle spielt
- problemat.Trend weg v. Geisteswissenschaften
- interdisziplinäre Kommunikation
- in KI smd und charismat.Gruppen - in HH starke islam.Hochschulgemeinde - in HH tritt kons. AStA mit denselben Farben wie ESG auf
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Arbeitsbereichs Ev. Studierendengemeinden I Kirche an der Hochschule folgende Handlungsfelder: 15. Image-Klärung der ESG-Arbeit (z.B. CampelIenprojekt übersetzen: Alle wollen, dass es mitten in der Hochschule einen "anderen" Raum gibt) 16. vernachlässigte ESG-ArbeitjKirche an der Hochschule neu in die Mitte der Kirche holen 17. personelle und finanzielle Konsolidierung
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Anlage 9 Situationsanalyse Hauptbereich 2 Hauptbereich 2 der NEK "Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs" Zusammenfassende Übersicht über die Handlungsfelder und Vorhaben, die sich aus Sicht des jeweiligen Arbeits- und Teilbereichs ergeben: 1. Seelsorge und Beratung (=SLl: Gefängnisseelsorge (=GS): 1. Beseitigung von Hindernissen bei seelsorglichen Gesprächen und Gottesdiensten 2. gezielte Öffentlichkeitsarbeit 3. Klärung des systemischen Ortes der GS 4. Positionierung eines Ethik-Angebots der GS in der Fortbildung des Justizvollzug-Personals Seelsorge für Menschen mit Anspruch auf Assistenz (=ASS): 5. EinzelkämpferInnen-Dasein überwinden 6. Anspruch von Menschen auf Assistenz in Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen hineintragen (Barrierenabbau, Räume, ASS-Möglichkeiten, fester Finanzierungsschlüssel) 7. Öffentlichkeitsarbeit über die jeweilige Zielgruppe hinaus 8. Vernetzungen mit Diakonie, Krankenhausseelsorge, PTI u.a.m. Seelsorgedienste im Bereich öffentlicher Sicherheit und Verkehr (=ÖSVS): 9. Freiraum zur eigenen Qualitätsentwicklung im bundesweiten fachlichen Zusammenhang 10. FHS: Neuetablierung 11. PS in SH: Stärkung in der Fläche (durch Kooperation mit FWS/NFS in den Kirchenkreisen) 12. Bewusstseinsentwicklung für NFS als Teil gemeindlicher Arbeit 13. Weiterentwicklung der Seelsorge durch Feldkompetenz 14. Berufsethik als neues Feld zur Ausprägung kirchlicher Kompetenz (Aus- und Fortbildung, Curricula, Beratung und Mediation, ethische Theoriebildung) seelsorge- Fachstelle 15. Koordinierungsstelle Krankenhausseelsorge SH 16. Nordelbische Förderung der Altenpflegeheimseelsorge 17. Sicherstellung des KU für Mehrfachbehinderte in HH-Barmbek (Bedarf ca. € 8.000,- p.a.) 18. Klärung der nordelbischen Internet-Email-Seelsorge 19. Zertifikat für Ehrenamtliche 20. Tagung für ehrenamtliche SeelsorgerInnen 21. Nordelbische Seelsorge-Tagung 22. Weiterentwicklung von Seelsorgediensten: Feld- und Ethik-Kompetenz für Seelsorgende
2. Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (=KDA): 23. effektiverer Personaleinsatz durch Stärkung der internen Vernetzung und standortübergreifenden Kommunikation im KDA 24. Standardisierung von KDA-Vorgehen in der Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen, z.B. bei Krisenbegleitung 25. Stärkung der Mitarbeiter-Ressourcen durch Stellenbesetzungen und Weiterqualifizierung 26. profilierte, auf Zusammenarbeit ausgerichtete Angebote an Kirchenkreise 27. Erarbeitung inhaltlicher Positionierungen 28. Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit
3. Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche (=EvAk): 29. Profilierung in den beiden Themenfeldern 30. Verbindliche Netzwerkstrukturen entwickeln und pflegen 31. Ressourcen verstärken und erweitern (Kooperationen)
40 32. Publizistik in eigenem Erscheinungsbild ausbauen 33. Öffentlichkeitsarbeit verbessern, mehr Ressourcen dafür
4. Evangelische Studierendengemeinden (=ESGl: 34. Image-Klärung der ESG-Arbeit (z.B. CampelIenprojekt übersetzen: Alle wollen, dass es mitten in der Hochschule einen "anderen" Raum gibt) 35. vernachlässigte ESG-ArbeitjKirche an der Hochschule neu in die Mitte der Kirche holen 36. personelle und finanzielle Konsolidierung
Zusammenfassend ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs 2 gemeinsam die folgenden Handlungsfelder:
1. Inhaltliche Profilierung und Strukturierung jedes der 4 Arbeitsbereiche und des HB2 insgesamt, z.T. inkl. personeller und finanzieller Konsolidierung
2. Zusammenarbeit mit allen Kirchenkreisen entwickeln, organisieren, strukturieren und vereinbaren (aufgabenorientierte Kontrakte) - dadurch auch effektiverer Personaleinsatz durch verstärkte Vernetzung
3. Öffentlichkeitsarbeit über die jeweilige Zielgruppe hinaus, um die Arbeit aus der EinzelkämpferInnen-Situation herauszuführen, zu profilieren und zu positionieren
außerdem einige besondere Vorhaben:
= Signal, dass Kirche gesellschaftliche Verantwortung (Hochschul-Bildung, Internationalität, Seelsorge an den Hochschulen, Verantwortung vor Gott) fördern und in Hochschul-Dialoge eintreten will
a. Image-Klärung der ESG-Arbeit
b. Anspruch von Menschen auf Assistenz in die Kirche (Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen) hineintragen
c. Berufsethik als neues inhaltliches Aufgabenfeld der Kirche etablieren
Z-Sit-HB2.Handlg-090526.doc
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Situationsanalyse Hauptbereich „Gottesdienst und Gemeinde“ Der Hauptbereich 3 „Gottesdienst und Gemeinde“ gliedert sich in vier Arbeitsfelder: 1. Gottesdienst: Gottesdienstinstitut, Fachgebiet Kindergottesdienst, 2.
Gemeinde
3. Kirchenmusik 4.
Spiritualität
PrädikantInnen- und LektorInnenarbeit Bibelzentrum, Gemeindedienst: Geistliche Gemeindeentwicklung mit Kirchenvorstandsarbeit, Projekte zur Gemeindeentwicklung, Urlauberarbeit, Offene Kirchen, Pilgern, Besuchsdienstarbeit Posaunenmission, Fachbereich Popularmusik, Zusammenarbeit mit dem Landeskirchenmusikdirektor Meditation und Spiritualität im Gemeindedienst, Ansverushaus,
0. Aufgaben Die Kernaufgaben des Hauptbereiches 3 „Gottesdienst und Gemeinde“: Möglichkeiten eröffnen, dass Menschen ihren Glauben entdecken und leben können, Formen von Gemeinde und Gemeinschaft stärken und entwickeln, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende unterstützen und bilden. In den Bereichen kirchlicher Arbeit, in denen er tätig ist, bietet er dafür an: Aus- und Fortbildung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Information, Unterstützung, Beratung von Gemeinden, Gremien, Einzelnen und Einrichtungen, eigene Angebote / Pilotprojekte, die gesamtkirchlich und gesellschaftlich relevant sind Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte und Angebote im Kontakt mit der Praktischen Theologie und im Austausch mit Kirchen der EKD und Katholischer Kirche. Veröffentlichung von Materialien.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen und ihre Bedürfnisse Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: PastorInnen, KirchenmusikerInnen, DiakonInnen, GemeindepädagogInnen, Konvente
Bedürfnisse: Einzel- und Langzeit-Fortbildung, Beratung in Einzelfragen und Prozessen, fortlaufende Begleitung, Fachinformationen, Unterstützung bei Einzelproblemen, Konzepte, Netzwerke, Supervision, geistliche Begleitung, Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: KindergottesdienstmitarbeiterInnen, Gottesdienstteams, PrädikantInnen, LektorInnen, Bläser, Musikgruppen, KirchenvorsteherInnen, Besuchsdienstgruppen, Gemeindeentwicklungsteams, Mitarbeitende in der Urlauberarbeit, LeiterInnen von Gemeindegruppen, KirchenführerInnen
Bedürfnisse: Einzel- und Langzeit-Fortbildung, Beratung in Einzelfragen und Prozessen, fortlaufende Begleitung, Fachinformationen, Unterstützung bei Einzelproblemen, Konzepte, Netzwerke, Supervision, geistliche Begleitung, Leitungsorgane: Kirchenvorstände, Pröpstinnen und Pröpste, Kirchenkreisvorstände, Synoden
Bedürfnisse: Zusammenarbeit bei der Entwicklung kirchlicher Arbeit, innovative Projekte und Konzepte, Fachinformation, Bildung von Kontrakten Kirchliche Einrichtungen Aus- und Fortbildungseinrichtungen, Regionalzentren, Dienste und Werke
Bedürfnisse: Unterstützung ihrer Arbeit in den entsprechenden Fachrichtungen
1
Einzelne und Gruppen in Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen Teilnehmende der Angebote von Posaunenarbeit, Spiritualität, Projekten zur Gemeindeentwicklung, des Ansverushaus, des Bibelzentrums
Bedürfnisse: Erleben von Angeboten, die das in der Ortsgemeinde Mögliche ergänzen oder die im eigenen Umfeld nicht möglich sind / nicht angeboten werden. Einzelne und Gruppen in Nähe und Distanz zur kirchlichen Arbeit: Teilnehmende bei Urlauberarbeit, Konzerten, Veranstaltungen, Kursen, im Bibelzentrum,
Bedürfnisse: Erleben von Angeboten, die Kontakte zur Kirche neu und anders erleben lassen Nichtkirchliche Institutionen Kindertagesstätten, Schulen, Fortbildungseinrichtungen, Tourismuseinrichtungen, Bundeswehr, Veranstalter
Bedürfnisse: Unterstützung ihrer Arbeit in den entsprechenden Fachrichtungen, Zusammenarbeit und Kontakt mit kirchlicher Arbeit
1.2. Gesellschaftliche Einflusskräfte und ihre Bedeutung für den Hauptbereich Der christliche Glaube hat gesellschaftlich seine vorherrschende Stellung verloren: Säkularisierung und Traditionsabbruch In den Arbeitsfeldern des Hauptbereiches wird mit daran gearbeitet, dass die NEK auf allen Ebenen den Herausforderungen, die sich aus dieser Entwicklung ergeben, begegnet. Dies vor allem in folgenden Bereichen: Die Mitglieder der Kirche in ihrem Glauben stärken und sie befähigen ihn in verschiedenen Formen zu kommunizieren. Gottesdienste und Kirchenmusik pflegen und erneuern, damit Menschen in ihnen ihren Glauben wiederfinden und leben können. Neue Ansätze zur Weitergabe des Glaubens in der Generationenfolge entwickeln. Mit erfahrungsnaher und ganzheitlicher Spiritualität Menschen neue Zugänge zum Glauben ermöglichen. Über die eigenen Angebote hinaus diesen Bereich in Nordelbien weiter entwickeln und die Angebote der verschiedenen Ebenen vernetzen. Bildungswege für Grundlagen des Glaubens eröffnen. Mitarbeit an einer Kirche, die sich als lebendig und relevant für die Menschen in ihren Lebensbezügen zeigt. Die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden unterstützen, in ihren Bereichen in Glaubensfragen sprachfähig zu werden und Glauben weiterzugeben. Profilbildung von Gemeinden und Einrichtungen nach innen und außen ermöglichen. Alle Bereiche der Kirche unterstützen missionarisch zu leben und zu arbeiten. Es zeigt sich gesellschaftlich eine neue Offenheit für Religiosität – allerdings bei gleichzeitiger Distanz zur Kirche als Institution. Der Hauptbereich arbeitet mit daran, dass Menschen, die in dieser Situation neues Interesse für Glaube und Kirche zeigen, Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme finden. Dies vor allem in folgenden Bereichen: In einem ausufernden Markt von vielen, undeutlichen Angeboten zur Spiritualität klare, erfahrungsnahe und offene Angebote machen. Menschen in ihrem Umfeld „niedrigschwellig“ begegnen: Offene Kirche gestalten, im Urlaub zu Begegnung, Ruhe und Kreativität einladen, Wissen über die Bibel in der Form eines Museumsbesuchs erhalten. PastorInnen unterstützen, kirchliche Angebote in Grenzsituationen und Krisen gestalten zu können. Kirchenmusik in ihren verschiedenen Stilen als Form der Spiritualität entdecken durch Konzerte, öffentliche Auftritte, Veranstaltungen.
2
Eltern finden Angebote zur religiösen und musischen Förderung ihrer Kinder in der Kirchenmusik und den Angeboten von Kindergottesdienst / generationenübergreifender Gottesdienste.
Das (Zusammen) Leben von Menschen zeigt sich immer deutlicher mit einer Ausprägung von Lebensstilen und Milieus. Diese soziologischen Erkenntnisse sind wichtig in der Analyse und Gestaltung von kirchlichem Leben. Deshalb unterstützt der Hauptbereich diese Prozesse auf allen Ebenen der Kirche durch Angebote. Beratungsprozesse, damit Gemeinden und Einrichtungen auf allen Ebenen ihre Arbeit mit den gewonnen Erkenntnissen analysieren können. Fortbildung und Schulung von Leitungsgremien und Mitarbeitenden. Entwicklung und Erprobung von kirchlichen Angebote, die die Unterschiedlichkeit der Lebensstile berücksichtigen. Anregungen geben und Wege aufzeigen, wie neue Formen von Gemeinden sich entwickeln können und ermöglicht werden. Die Bedeutung von Freiwilligenarbeit / Bürgerschaftlichem Engagement wächst in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Menschen entwickeln ihre Bildung und Kompetenzen immer weiter und sind bereit, sie als Ehrenamtliche einzubringen, wenn sie in einem Bereich verantwortlich, wertschätzend und gut eingebunden an einer sinnvollem Aufgabe mitwirken können. Die Nordelbische Kirche kann dieser Entwicklung gut begegnen, denn sie versteht sich als Lutherische Kirche vom Allgemeinen Priestertum her und baut in allen ihren Bereichen auf die Mitarbeit Ehrenamtlicher. Im Hauptbereich wird diese Entwicklung auf vielfältige Weise aufgegriffen und unterstützt. Im eigenen Verständnis und in den angebotenen Prozessen und Beratungen wird auf vielfältige Weise reflektiert und umgesetzt, wie sich das Leben unserer Kirche auf dem Allgemeinen Priestertum konkret aufbauen kann. Die einzelnen Angebote sind zentral davon geprägt, dass Menschen ihre Gaben finden können, sie darin gestärkt, ausgebildet, gefördert und begleitet werden. Um sie an ihrem Ort in die kirchliche Arbeit einbringen können, wird Wissen um kirchliche Arbeitsweisen vermittelt und die jeweilige Rolle reflektiert. Mit der „neuen Ehrenamtlichkeit“ verändern sich auch die Aufgabenfelder und Arbeitsweisen der Hauptamtlichen. Deswegen wird dem guten Zusammenwirken von Hauptund Ehrenamtlichen in den Angeboten ein großer Stellenwert beigemessen. Der Hauptbereich arbeitet mit daran, die Vielfalt der Angebote zur Aus-, Fortbildung und Begleitung von Ehrenamtlichen in der NEK klarer zusammenzuführen und stringenter weiter zu entwickeln. In vielen gesellschaftlichen Bereichen zeigt sich, dass sich Menschen umso bereitwilliger auf Angebote einlassen, wenn sie in einer gewissen Professionalität „qualitätvoll“ durchgeführt werden. Dem trägt der Hauptbereich Rechnung, indem er die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden unterstützt und berät, wie sie ihre Arbeit „qualitätvoll“ weiter entwickeln können. Besondere Bedeutung hat dies in den Bereichen Gestaltung von Gottesdiensten und Kasualien, Kindergottesdiensten Aus- und Fortbildung sowie Schulungen in der Kirchenmusik Pädagogische Standards in den Kursen und im Bibelzentrum Förderung der Klarheit des Profils und der Attraktivität von Gemeinden Angebote für Urlauber
3
Die Begegnungen von Christen mit Menschen anderer Religionen werden immer alltäglicher und damit häufiger und notwendiger. In den Angeboten zur Bildung und Glaubensentwicklung und vor allem auch im Bibelzentrum geht es deshalb darum, die Grundlagen der eigenen Religion kennen zu lernen, zu vertiefen und sich seines eigenen Glaubens auch zu vergewissern, fähig und bereit zu sein, den Dialog mit Menschen anderer Religionen zu führen. Durch die konjunkturelle Entwicklung ist mit weniger Kirchensteuereinnahmen zu rechnen. Diese wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich über die Kirchensteuereinnahmen direkt auf die Ausstattung des Hauptbereiches aus. Die Auswirkungen auf die finanziellen Ressourcen sind zu bedenken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
1.3. Anspruchsgruppen
Die Leitungsgremien der Kirche, die in ihrem Bereich für die Arbeitsfelder verantwortlich sind: Synode, Kirchenleitung, NKA, Kirchenkreise, Kirchengemeinden. Die kirchlichen Einrichtungen, die die Zusammenarbeit für ihre Arbeit nutzen. Die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die die Angebote nutzen, um sich für ihre Arbeit zu informieren, aus- und fortzubilden. Die Einzelnen und Gruppen, die durch die Arbeit angesprochen sind und ihren Glauben stärken und entwickeln. Dachorganisationen, Ausschüsse anderer Landeskirchen, der EKD und VELKD, in denen die ReferentInnen mitwirken. Die nichtkirchlichen Institutionen, die die Angebote für ihre Arbeit brauchen.
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten Personelle Ausstattung 9 ReferentInnen als PastorInnen auf 8,25 Stellen (inklusive Hauptbereichsleitung) 7 ReferentInnen als Hauptamtliche MitarbeiterInnen auf 6,75 Stellen 4 Sekretärinnen auf 3,5 Stellen Von den 14 Aufgabenbereichen sind 9 mit einer Person besetzt und 5 mit zwei Personen, davon zweimal mit zwei ganzen Stellen, einmal mit 1,75 einmal mit 1.5 und einmal mit einer Stelle. Der Wegfall von Stellen bedeutet damit in der Regel die Einstellung des Aufgabenbereiches, so dass die entsprechende Arbeit gerade zur Unterstützung der Ehrenamtlichen nicht mehr geleistet werden kann. Alle Sekretärinnen arbeiten für mehrere Aufgabenbereiche / ReferentInnen und nehmen zugleich übergreifende Aufgaben wahr.Es gibt keine eigenständige Verwaltung für Personal und Finanzen sowie Buchhaltung. Sitz des Hauptbereiches ist das Dorothee-Sölle-Haus in Hamburg-Altona, außerdem gibt es Aufgabenbereiche in Hamburg-Uhlenhorst (1 Referent), Aumühle (1 Referentin), Plön/Koppelsberg (2 Referenten) und Schleswig (2 ReferentInnen).
4
Budget Das Gesamtbudget des Hauptbereiches beträgt: 2.604.210,00 € Davon entfallen auf die einzelnen Einrichtungen: Ansverushaus (nur Pfarrstelle): 54.600,00 € Bibelzentrum (Pfarrstellen und Zuschuss): 141.600,00 € Fachbereich Popularmusik: 248.600,00 € Fachgebiet Kindergottesdienst: 91.660,00 € Gemeindedienst: 911.950,00 € Gottesdienstinstitut: 146.600,00 € Posaunenmission: 262.500,00 € Weiterleitung von Zuschüssen an Dritte: 137.150,00 € Ca. 70 % seiner Aufwendungen erhält der Hauptbereich aus den Zuweisungen der NEK, ca. 30 % durch andere Mittel aus Beiträgen von Teilnehmenden, Zuschüsse Dritter, Spenden und Kollekten, Mittel von Fördervereinen, Verkaufserlöse.
Maßnahmen zur Verbesserung von Ressourcen und Fähigkeiten
Gemeinsame Stelle für Finanz- und Personalverwaltung der Hauptbereiche (1), 2, 3. Verwaltungsarbeit für die Posaunenmission durch das Jugendwerk / Hauptbereich 5. Neue Aufteilung der Aufgabenfelder der Sekretärinnen, dabei Zusammenarbeit mit dem Landeskirchenmusikdirektor. Urlauberarbeit: Überdenken des Konzeptes in Bezug auf Einsätze in Orten, in denen es keine die Sachkosten deckende Unterstützung durch die jeweilige Kirchengemeinde / den Kirchenkreis gibt. Erste Kontakte mit Regionalzentren für Perspektiven zur Zusammenarbeit.
Querschnittsthemen, Synergien, gemeinsame Problemlagen
Operative Umsetzung des Missionarischen Lernprozesses „Mehr Himmel auf Erden Glauben weitergeben heute“ durch die Hauptbereichsleiterkonferenz. Aus- und Fortbildung von PastorInnen in Bereichen Gottesdienst /Kindergottesdienst und der Arbeit mit Ehrenamtlichen mit Predigerseminar und Pastoralkolleg. Klärung der Aufgabenfelder und Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich Gemeindeentwicklung mit Institutionsberatung und GfGO, Aufbau einer „Ehrenamtsakademie“ Umsetzung des Kirchenleitungsbeschlusses zum Aufbau eines „Netzwerk Spiritualität und geistliches Leben in Nordelbien“ zusammen mit entsprechenden Angeboten in den anderen Hauptbereichen und anderen nordelbischen Einrichtungen aller Ebenen.
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen, Wirtschaftlichkeit Prozessketten Die Arbeit des Hauptbereiches ist um die Fachlichkeit der Referentinnen und Referenten herum aufgebaut. Sie entwickeln Angebote, klären mit den Nutzern die Bedürfnisse, gestalten die Angebote und sichern die Nacharbeit. Die Arbeit geschieht „kundenorientiert“ vor Ort (vor allem in Kirchengemeinden), regional (bei einem der Nutzer, in zur Verfügung gestellten oder angemieteten Räumen) oder zentral (Tagungshäuser, Dorothee-Sölle-Haus, Posaunenhaus, St. Gertrud Kirchengemeinde HamburgUhlenhorst, Ansverushaus, Bibelzentrum). Die Basis für diese Arbeit sind die Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten. Sie können Auskunft geben über die Angebote, sichern die Kommunikation zwischen Nutzern und ReferentInnen und übernehmen in allen Phasen Arbeiten, die die direkte Arbeit begleiten. Verbesserungsbedürftig ist die Kommunikation mit den Nutzern: Die Mitarbeitenden würden gerne genauer wissen, welche Anliegen es in Bezug auf ihre Arbeit gibt (Themen und For-
5
men). Zugleich würden sie gerne zielgenauer über ihre Arbeit informieren: Welche neuen Entwicklungen wichtig sein könnten, welche Angebote zur Unterstützung und Weiterentwicklung zur Verfügung stehen. Trotz der Vielfalt der Informationswege und der Öffentlichkeitsarbeit entsteht der Eindruck, in Form, Aufwand und Kosten nicht den optimalen Weg gefunden zu haben. Das Fehlen einer nordelbischen Datenbank erschwert eine Lösung dieses Problems zusätzlich. Ein Grundproblem ist zudem die Erreichbarkeit der Angebote für die Nutzer. Trotz der Diversifikation in zentrale, regionale und lokale Angebotsformen, sehen etliche sich durch die Entfernungen gehindert, Angebote anzunehmen.
Kostenstrukturen Am kostenintensivsten: die Arbeit der ReferentInnen (vor allem Personal- und Reisekosten). Dann: Kosten für Mieten/Service: Dorothee-Sölle-Haus, Posaunenhaus, St. Gertrud Kirchengemeinde, Lager Urlauberarbeit Kosten für die Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten und für die Verwaltung. Durch die Art des Aufbaus der Arbeit und die Besetzung mit Stellen gibt es in den meisten Fällen nur einen engen Spielraum, um Kosten zu reduzieren. Größere Einsparungen entstehen nur durch den Wegfall von Aufgabenfeldern und entsprechendem Abbau von Arbeitsplätzen und Mietkosten.
Wirtschaftlichkeit Mit der Entscheidung für ein Aufgabenfeld entstehen Fixkosten, die nur wenig beeinflussbar sind. Eine verbesserte Wirtschaftlichkeit wird geprüft durch stärkere Verknüpfungen von Arbeiten im Hauptbereich, um Synergieeffekte zu erzielen und den optimalen Einsatz der Mittel. Welche Möglichkeiten dabei entstehen, kann sich aber erst im Laufe des Zusammenwachsens des Hauptbereiches zeigen.
2.3. Positionierung Als alleiniger Anbieter in der NEK Ausbildungsgänge für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende: Kindergottesdienstmitarbeitende, Posauenchorleitung, C- und B-Musikerausbildung für Popularmusik, Fortbildung Gottesdienst für PastorInnen in den mittleren Amtsjahren, GottesdienstWerkstätten, PrädikantInnen, TeamleiterInnen und MitarbeiterInnen für Urlauberarbeit, Ausbildung zur geistlichen Begleiterin/geistlichem Begleiter, Meditation und Heilen, Bibelpädagogik zur Entstehungsgeschichte der Bibel Angebote des Ansverushauses und des Bibelzentrums Vernetzung mit EKD-Kirchen in allen Arbeitsfeldern des Hauptbereiches durch Mitarbeit der ReferentInnen in den entsprechenden Gremien und Fachgruppen im Bereich der EKD, um den Transfer neuer Erkenntnisse, Entwicklungen und Modelle für die NEK sicher zu stellen. Anbieter unter anderen mit besonderen Schwerpunkten Fortbildungen für Haupt- und Ehrenamtliche gibt es in fast allen Aufgabenfeldern des Hauptbereiches. Sie vermitteln neue Formen und Methoden in ihren Bereichen und sind verbunden mit einer Vernetzung der Teilnehmenden und dem Erstellen von Materialien. Beratung von Gemeindeentwicklungsprozessen
6
geschieht nach der Gründung der Institutionsberatung in einer neuen Situation. Gespräche zur Abstimmung haben bereits erste Klärungen und Absprachen erbracht und werden kontinuierlich weiter geführt. Schwerpunkte bei Querschnittsthemen Förderung Ehrenamtlicher in der Entwicklung ihrer Gaben zum „Glauben leben“ und zur Gestaltung von Gemeinde aus einem generationenübergreifender Blickwinkel (Haushalterschaftlicher Ansatz), Zusammenarbeit Haupt- und Ehrenamtlicher, Spiritualität in verschiedenen Formen für einzelne und als Kraft in der Gestaltung und Entwicklung von Gemeinden, Projekte und Prozesse zur missionarischen Entwicklung von Kirche und Gemeinden (Volksmissionarischer Ansatz). Angebote unter anderen, weil sie von anderen Ebenen nicht oder nicht in dieser Weise geleistet werden können Informationen, Unterstützung und Beratung Zum Beispiel: Leitung von Bezirksposaunenchören, Aquise und Ausbildung von Ehrenamtlichen und PraktikantInnen in der Urlauberarbeit, Sichtung und Schulung für Glaubenskurse, Beratung von Kirchenvorständen in fast allen Fachgebieten, Angebote zur liturgischen Präsenz, Entwicklung von neuen Ansätzen z.B. in der Besuchsdienstarbeit oder im Kindergottesdienst/generationenübergreifende Gottesdienste, Angeboten zu Meditation und Spiritualität.
Veranstaltungen Zum Beispiel: Musical zum Kirchenjahr durch das Fachgebiet Kindergottesdienst, Landesposaunentag, Chortreffen, Nordelbischer Pilgerweg, Vicelinpreis. Außerdem werden Pilotprojekte entwickelt, um neue Arbeitsformen auszuprobieren, die dann z.B. an Gemeinden und Kirchenkreise weiter gegeben werden. Zum Beispiel: Taufprojekt, Fachleute-Gottesdienst.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Ressourcen Mitarbeitende
Ressourcen Finanzen Leistungsangebot Positionierung
Zielgruppen
Anspruchsgruppen
Stärken
Schwächen
Chancen
gute Fachlichkeit, hohe Motivation, Kooperationsbereitschaft nach innen und außen
Zusammenarbeit Im Hauptbereich muss sich erst noch entwickeln, enge Besetzung mit Stellen
große Erfahrungen mit den Zielgruppen und den Entwicklungen des Aufgabenbereiches hohe Akzeptanz,
Fördervereine Kollekten
wenig flexible Fixosten, begrenzte Möglichkeiten zur Refinanzierung Vielfalt der Aufgabenfelder, so dass Schwerpunkte nicht in jedem Fall eindeutig auszumachen sind
Entstehung von Kontrakten
sinkende Kirchensteuerzuweisungen
Gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit, Bereitschaft zu Kooperationen
Zuordnung der Aufgaben als nordelbische Ebene zu denen der Kirchenkreise, Kontakte finden und pflegen
Bei besserem Wissen um Bedarfe, könnte noch mehr auf die Zielgruppe eingegangen werden
breite Verankerung der Arbeit bei den Zielgruppen, hohe Beteiligungskultur
Die Angebote und ihre Möglichkeiten der Nutzung sind bei den Zielguppen z.T. nicht bekannt
Offenheit für Vorhaben und Prozesse aller kirchlichen Ebenen
fast durchgehend hohe Wertschätzung bei Gruppen mit wenig Einfluss
Beschreibung der Aufgabenfelder und wissen um andere Anbieter, viele Formen von Kooperation „zielgruppenorientiertes Arbeiten“, Flexibilität, Innovationsbereitschaft hohe Verbundenheit mit den Anliegen
Risiken
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Prozess / Strukturen
effektive Abläufe in den einzelnen Aufgabenbereichen, flache Strukturen, viel direkte Kommunikation
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
große Bereitschaft die Arbeit auf gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungen zu beziehen und dadurch weiter zu entwickeln
hohe zeitliche Beanspruchung in unterschiedlichen Rhythmen begrenzt die Zeit für Sitzungen, einige Orte weit entfernt voneinander es gibt mehr Aufgaben und Themen, die aufgenommen werden und sollten als von den Ressourcen her möglich ist
dezentrales Arbeiten nahe bei den Zielgruppen möglich, gleichzeitig gute Erreichbarkeit durch die Sekretariate
Kommunikation des Angebots und räumliche Erreichbarkeit wird als schwierig erlebt
Im Bereich der Aufgaben des Hauptbereiches liegen viele gesellschaftliche Entwicklungen, die für die Grundvollzüge der Kirche wichtig sind.
eine engere Verknüpfung mit Themen anderer Hauptbereiche ist wichtig und wünschenswert
Handlungsfelder Ausbau und Stärkung der Zielgruppenorientierung Handlungsbedarf Für die Entwicklung der Angebote vor allem in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen ist eine genauere Erhebung der Bedarfe der Zielgruppen nötig: Welche Themen und Projekte sind wichtig? In welchen Formen sind die Angebote am ehesten nutzbar? In der Kommunikation der Angebote sollen die Informationswege effektiver und sicherer die Zielgruppen erreichen und zugleich der personelle und finanzielle Aufwand wirtschaftlich bleiben. Die dezentrale Arbeitsweise des Hauptbereiches soll für die Nutzer besser erkennbar und nutzbar werden. Im Erfahrungsaustausch mit den anderen Hauptbereichen und den Regionalzentren sollte erhoben werden, wo ähnliche Problemlagen bestehen und wie Lösungen gemeinsam entwickelt werden können. Mitgestaltung des Missionarischen Lernprozesses „Mehr Himmel auf Erden – Glauben weitergeben heute“ Mit dem Missionarischen Lernprozess tritt die Nordelbische Kirche den gesellschaftlichen Entwicklungen zur fortschreitenden Säkularisierung, des Traditionsabbruch in der Weitergabe des Glaubens und den Kirchenaustritten entgegen. Die Erkenntnisse der Milieutheorie beschreiben Rahmenbedingungen für ein Gelingen des Prozesses. Alle Arbeitsfelder des Hauptbereiches haben Konzepte und Angebote, die den Missionarischen Prozess mit gestalten – sowohl in der Arbeit nach innen zur Fortbildung der Mitarbeitenden als auch nach außen zur Entwicklung missionarischer Impulse und Projekte. Handlungsbedarf Kommunikation des Anliegens und der Rahmenbedingungen des Missionarischen Prozesses im gesamten Hauptbereich. Entwicklung von Synergien und von Formen der Zusammenarbeit aller Arbeitsfelder. Weiterentwicklung der bestehenden Angebote in Bezug auf den Missionarischen Prozess und Entwicklung neuer Angebote im Zusammenhang mit den Bedürfnissen der Zielgruppen. Klärung der Ressourcen.
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Mitarbeit beim Aufbau einer „Ehrenamts-Akademie“ Die gesellschaftliche Entwicklung der Freiwilligenarbeit ist für die Nordelbische Kirche eine große Chance. Drei Grundanliegen verstärken sich gegenseitig: Die Gestaltung der Kirche vom Allgemeinen Priestertum aus, die Förderung der vielen Ehrenamtlichen in der Kirche und der Ausbau des Engagements auch in Bezug auf die Personal- und Finanzentwicklung der Kirche. Eine „Ehrenamts-Akademie“ würde eine Bündelung und Stärkung dieser Entwicklungen bewirken. In Zusammenarbeit mit der Institutionsberatung möchte der Hauptbereich den Aufbau einer „Ehrenamts-Akademie“ voranbringen. Er bringt dafür seine Erfahrungen in der Arbeit mit Ehrenamtlichen sowohl in strukturellen als auch in inhaltlichen Fragen ein. Handlungsbedarf Klärung der Zusammenarbeit mit der Institutionsberatung und evtl. anderen Beteiligten. Verständigung über ein Konzept und Kommunikation bis zur Entscheidungsreife. Kommunikation des Projektes in allen Arbeitsfeldern des Hauptbereiches und Austausch über Möglichkeiten und Formen der Zusammenarbeit. Konzeptionelles Überdenken des Aufgabenfeldes „Urlauberarbeit“ Klarere Positionierung der Aufgabe des Arbeitsfeldes: Mitarbeit am Gesamtkirchlichen Auftrag, im Urlaubsland Schleswig-Holstein für die Menschen, die hier diese besondere Zeit des Jahres erleben, kirchliche Angebote zu machen (Kirchenmitglieder und Distanzierte). Teil des Missionarischen Prozesses „Mehr Himmel auf Erden – Glauben weitergeben heute“. Auswertung der Erfahrungen für die Gemeindeentwicklung: offene Formen von Gemeindearbeit in einer Gemeinde auf Zeit im Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen. Bedeutung dieser Arbeit für die kirchliche Urlauberarbeit in der künftigen Nordkirche. Klärungsbedarf für das Verhältnis der Urlauberarbeit im Hauptbereich 1. zu der Arbeit in den Kirchenkreisen, die eigene Stellen für Urlauberarbeit haben und 2. zu den Kirchenkreisen, die sich nur in geringem Umfang an der Arbeit beteiligen (Zusammenarbeit und Finanzierung) Veränderungsbedarf: Die Aquise der PraktikantInnen wird schwieriger: Da die Praktikumsbedingungen der Fachhochschulen in vielen Fällen nicht mehr zu dem Angebot passen und andere Praktikumsstellen an Attraktivität gewonnen haben, wird es aufwändiger genügend Teilnehmende zu gewinnen. Die Alternative, andere Ehrenamtliche zu gewinnen, ist noch nicht ausreichend entwickelt. Überprüfungsbedarf Überprüfung der Prozessketten und der Kostenstrukturen Entwicklung des Arbeitsfeldes „Spiritualität“ Positionierung des Arbeitsfeldes Der Entwicklung von Konzepten und Angeboten im Bereich von „Spiritualität“ kommt in den gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit große Bedeutung zu. Das hat eine Arbeitsgruppe umfassend erarbeitet und in der Schrift „Spiritualität und geistliches Leben in der Nordelbischen Ev.-Luth Kirche“ veröffentlicht. Die Kirchenleitung hat diese Arbeit aufgegriffen und an den Hauptbereich „Gottesdienst und Gemeinde“ einen Auftrag gegeben, diese Arbeit weiter zu führen.
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Handlungsbedarf Verknüpfung des Aufgabenfeldes „Spiritualität im Gemeindedienst“ mit der Arbeit des Ansverushauses. Gewinnung und Einarbeitung einer neuen Referentin / eines neuen Referenten. Gründung einer neuen Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit den anderen Hauptbereichen und Anbietern in den Kirchenkreisen mit dem Ziel: Aufbau eines Netzwerkes „Spiritualität und geistliches Leben in Nordelbien“. Klärung der Ressourcen dieses Arbeitsfeldes.
10
Situationsanalyse Hauptbereich 4 - Mission und Ökumene
Der Hauptbereich hat die Besonderheit, dass er auf der Zusammenarbeit der rechtlich selbstständigen Werke (NMZ und ökumenische Diakonie beider Landesverbände der inneren Mission ) sowie der Außenstellen des Dezernats (Seemannsmission, Ökumenebeauftragte in HH, Beratung binationaler Ehen und Auswanderern, Arbeitsstelle Gewalt überwinden) und des KED beruht, die zusammen mit dem Dezernat und den regionalen ökumenischen Arbeitsstellen Themen aufbereiten, Strategien entwickeln und Veranstaltungen durchführen. Die Grundorientierung des Hauptbereichs liegt in seinen Aufgaben nach dem Hauptbereichsgesetz: • Mission und Entwicklung • ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen und Partnerschaften • ökumenische Diakonie • Diaspora-Arbeit • interreligiöser Dialog • Ökumenearbeit in der NEK und in internationalen ökumenischen Organisationen • entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Er folgt damit den sechs Leitperspektiven ökumenischer Arbeit: • Kirche in weltweiter ökumenischer Gemeinschaft • Kirche in weltweiter Sendung • Kirche als ökumenische Lerngemeinschaft • Kirche in weltweiter Verantwortung für Gerechtigkeit und Frieden und Bewahrung der Schöpfung • Kirche in interreligiöser Begegnung • Kirche als Heimat und Anwalt für Fremde Der Hauptbereich besteht erst seit dem Januar 2009 und vereint in sich eine große Vielfalt bisher eigenständiger Akteure, dass gegenwärtig eine gemeinsame Situationsanalyse gegenwärtig noch nicht zu profunden Aussagen kommt. Vordringlich hat sich der Hauptbereich auf Zusammenarbeit und Bündelung verständigt und wird zunehmend eine gemeinsame Strategie entwickeln. Die einzelnen Aufgaben werden zielgerichtet in den einzelnen Arbeitsbereichen wahrgenommen. Um der strategischen Analyse gerecht zu werden, geben wir die einzelnen Analysen der Werke und Arbeitsbereiche des Hauptbereichs im Anhang weiter, die differenziert über die einzelnen Schwerpunkte, Arbeitsprozesse und -Umfeldbedingungen Auskunft geben.
1. Umfeldanalyse
1.1 Zielgruppen (im Sinne von Endverbrauchern) Innerhalb der NEK: Kirchengemeinden und Kirchenkreise; Ehrenamtliche (insbesondere Jugendliche); Pastoren/Pastorinnen, Freikirchen (ACK), Kooperationen mit Organisationen der Zivilgesellschaft, staatlicher Verwaltung und politischen Gruppen. Innerhalb der Bundesrepublik: Vertretung der NEK in der EKD, ökumenischen Zusammenschlüssen und bundesweiten Netzwerken zu den Themen; Im Ausland Zusammenarbeit mit 27 Kirchen, internationalen Zusammenschlüssen der Kirchen 1.2 Einflußkräfte National: Wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklungen setzen inhaltliche Akzente in der Arbeit; finanziell wird die Arbeit von schwankenden Kirchensteuern und schwankenden Spenden beeinflusst; ideell ist die unterschiedliche gesellschaftliche Akzeptanz für Engagement in Übersee von Bedeutung. global: Politische Entwicklungen zwischen Nord-Süd; der Klimawandel, die globale Wirtschaftskrise und die gesundheitliche Situation (HIV/AIDS-Pandemie, Malaria u. ä); ebenso das Verhältnis der Religionen und Kirchen untereinander. 1.3. Anspruchsgruppen Oftmals sind die Zielgruppen auch die Anspruchsgruppen. Darüber hinaus sind vor allem die Kooperationspartner die Anspruchsgruppen. Hinzu kommen: Medien, Leitungsgremien der NEK, Schulen, FunktionsträgerInnen aus Politik und Wirtschaft
2. Organisationsanalyse des Hauptbereichs 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten 2 Personen in der Geschäftsführung des Hauptbereichs (Referent, Sachbearbeitung) 6 Personen in der Steuerungsgruppe, die in der Koordination und Vernetzung der innerkirchlichen Partner arbeiten. Breites Fachwissen, Auslandserfahrungen und Kenntnis der speziellen Netzwerke. Der Hauptbereich stützt sich auf die Organisation der selbstständigen Werke und Einrichtungen. Das Budget beträgt insgesamt: 4.072.2000 €; (mit KED: 15.796.300 €) Ökumene ist ein generelles Querschnittsthema, besonders gilt dies für: den missionarischen Lernprozess (mit allen HB’s), Bildung (HB1), den Interreligiösen Dialog (mit HB 1/7), Jugend und Frauen (HB 5) Gottesdienst (HB 3), Soziales, Flucht und Migration (HB 7) 2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit Vordringlich hat sich der Hauptbereich auf Zusammenarbeit und Bündelung verständigt und wird zunehmend eine gemeinsame Strategie entwickeln. Die einzelnen Aufgaben werden zielgerichtet in den einzelnen Arbeitsbereichen wahrgenommen. Das Budget unterliegt dem Controlling des NKA.
2.3. Positionierung
Anbieter ähnlicher Art gibt es im Bereich privater Stiftungen (in der Entwicklungshilfe und Gesundheitsförderung), als regierungsnahen Organisationen oder im Bereich von zivilgesellschaftlichen Gruppen. Hinzu kommen evangelikal orientierte Missionswerke, die CBM, Werke anderer Konfessionen (wie z. B. Caritas oder Missio) und Entwicklungsdienste auf nationaler und internationaler Ebene. Gleichwohl ist der Hauptbereich in seiner speziellen Zusammensetzung und Aufgabenstellung ohne direkt vergleichbaren Mitanbieter. In dieser Hinsicht ist der HB einzigartig positioniert. Die Vielfalt der im Hauptbereich zusammenarbeitenden Akteure spiegelt sich in den einzelnen Analysen. Das ist einerseits die Stärke des Hauptbereichs, andererseits eine Schwäche, die durch eine gemeinsame Strategie ausgeglichen werden soll. 3. Handlungsfelder Aus diesen ersten Analysen ergeben sich folgende Handlungsfelder: Wir als Steuerungsgruppe des Hauptbereichs arbeiten gemeinsam daran, dass die NEK als ökumenisch engagierte Kirche wahrgenommen wird. Dies geschieht dadurch, • dass der Hauptbereich lernt, zusammen zu arbeiten und gemeinsame Ressourcen zu nutzen; • eine gemeinsame Strategie entwickelt, • gemeinsame Schwerpunktthemen für Aktionen etc. setzt; • eine gemeinsame NEK-Ökumenepolitik entwickelt.
3. Juni 2009 f. d. Redaktion: Wolfgang Vogelmann
Raster Situationsanalyse Hauptbereiche Hauptbereich 4 – NMZ, Gesamtübersicht Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst (NMZ)
0. Zu Aufgaben und Organisation des NMZ Das NMZ gliedert sich in folgende Arbeitsbereiche: 1. Ökumenische Beziehungen – Pflege der Partnerschaft zu Kirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahem Osten, Pazifik und Europa sowie Aufbau und Begleitung von Partnerschaften in der NEK 2. Ökumenisch-missionarische Bildung – Veranstaltungen, Seminare, Workshops zu Themen aus Mission, Ökumene, Weltverantwortung und interreligiösem Dialog 3. Kirchlicher Entwicklungsdienst – Förderung und Durchführung entwicklungspolitisches Bildungsarbeit in der NEK 4. Interreligiöser Dialog – Förderung der Begegnung mit Menschen anderen Glaubens – vor allem aus dem Judentum und dem Islam - in der Lebenswelt der NEK 5. Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Kommunikation von Themen, Informationen, Anliegen etc. aus dem Arbeitsfeldern in die Öffentlichkeit der NEK und der säkularen Welt 6. Finanzen und Verwaltung Gemeinsam mit dem Direktor bilden je eine Person aus dem Bereichen 1-4 und 5 die Leitungskonferenz des NMZ; die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist eine dem Direktor direkt zugeordnete Stabsabteilung. Geleitet wird das NMZ durch den Vorstand und die Generalversammlung; ersterer kommt i. d. R. sechs Mal im Jahr zusammen, letztere i. d. R. einmal im Jahr.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des NMZ? Vorbemerkung: Eine Zielgruppenanalyse im Blick auf das NMZ hat Differenzierungen einerseits im Blick auf die verschiedenen Arbeitsbereiche, andererseits auch im Blick auf Partnerkirchen – auch sie gehören zu den Zielgruppen - zu berücksichtigen. An dieser Stelle geht es um allgemeine Angaben im Blick auf das NMZ insgesamt; für den Bereich des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) sowie des Interreligiösen Dialogs sind gesonderte Angaben auf eigenen Blättern gemacht.
Zielgruppen innerhalb der NEK: -
Allgemein an Mission, Ökumene, Weltverantwortung und interreligiösem Dialog interessierte und der Arbeit des NMZ traditionell verbundene Personen in der NEK Mitglieder der Generalversammlung des NMZ (100 Personen) Mitglieder des Nordelbischen Missionskonvents Kirchengemeinden, Kirchenvorstände, Pastorinnen und Pastoren Kirchenkreise und entsprechende Gremien, Konvente von Pastor/inn/en Partnerschaftsgruppen Ökumenische Arbeitsstellen Multiplikator/inn/en auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen der Kirche (Missions- und Ökumenebeauftragte in KK, Gemeinden, in anderen Diensten und Werken, ehrenamtlich engagierte Personen)
-
Eine-Welt-Gruppen, Aktionsgruppen, Netzwerke Allgemein an Eine-Welt- oder interkulturellen Themen Interessierte Menschen, die eine religiöse oder geistliche Orientierung suchen
-
Jugendliche (Abiturienten, Studierende) Konfirmanden Schulen und KiTas
-
Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Medien, säkulare Publizistik Spender und Spenderinnen
Partnerkirchen als Zielgruppen: -
Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Pazifik, Naher Osten, Europa
Was sind ihre Bedürfnisse? Zielgruppen innerhalb der NEK: -
Beratung, Begleitung, Vernetzung in der Partnerschaftsarbeit Foren für Begegnung und Austausch über eigene Erfahrungen in interkulturellen Zusammenhängen - mit Partnerkirchen, fremden Kulturen, anderen Religionen Suche nach Erfahrungsräumen für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen Impulse für einen reflektierten Umgang mit Fragestellungen zu Globalisierung, Ökumene, interreligiösem Dialog, Mission geistliche Beheimatung, Anregungen für Spiritualität und Glaubensleben Suche nach Möglichkeiten für eigenes Engagement, sowohl in der Mitarbeit als auch im Blick auf Spenden(projekte) Informationen über aktuelle Entwicklungen und kontroverse Themen Anfragen für Einsatz von Personen als Referent/inn/en, Ressourcepersonen etc. bei Veranstaltungen, Seminaren, Gottesdiensten, Projekten in Gemeinden, Kirchenkreisen, Diensten und Werken etc. Mitarbeit bei Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen und ProjektenAbruf von profundem Wissen und Sachkenntnis im Blick auf Länder- und Kirchenbeziehungen, ökumenische Themen, interreligiöse Fragestellungen etc. Vermittlung von Kontakten zu Basisgruppen in aller Welt
2
-
Ansprechpartner im Blick auf detaillierte Fragestellungen, Probleme, Verknüpfungen im Blick auf die vom NMZ repräsentierten Arbeitsfelder Inanspruchnahme verschiedener Dienstleistungen (Geldtransfer von Partnerschaftsgruppen etc.)
Partnerkirchen als Zielgruppen: -
Unterstützung im Blick auf Glaube, Leben und gesellschaftliche Verantwortung der Partnerkirchen (durch Personalaustausch, Projekte, Partnerdialog, Advocacy-Arbeit) Austausch, Begegnung, gemeinsames ökumenisches Lernen NMZ als wichtiger Brückenpfeiler in die NEK Vermittlung von Anliegen, Problemen, Erwartungen, Fragestellungen aus Partnerkirchen in die NEK und allgemein in die deutsche Öffentlichkeit
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des NMZ aus? Die gesellschaftliche und kirchliche Situation, in der das NMZ sich mit seinen Aufgaben zu positionieren sucht, scheint voller Ambivalenzen. -
-
Einerseits sind die Themen von Mission, Ökumene, Weltverantwortung und interreligiösem Dialog heute als ein selbstverständlich anerkannter Aspekt des Kircheseins anerkannt, andererseits leben diese Themen oft nur in bestimmten Segmenten der Kirche; einerseits redet alle Welt von Globalisierung, andererseits ist die Sorge um das Eigene und die Sicherung der eigenen Lebenswelt unter dem Druck der Globalisierung immer mehr in den Vordergrund getreten; einerseits weiß man um die tiefgreifende Säkularisierung, andererseits gibt es Anzeichen eines neuen Interesses an Religion, an das anzuknüpfen den Kirchen nicht immer gut gelingt; einerseits ist durch Fernsehen, Internet und andere Medien das Wissen um Armut und Unterdrückung in der Welt weit verbreitet, andererseits gibt es bei vielen im Blick auf die Sinnhaftigkeit entwicklungspolitischen Engagements; einerseits gibt es in der NEK eine große Zahl von Partnerschaftsgruppen, andererseits leiden diese Gruppen an Überalterung; einerseits sind junge Leute außerordentlich neugierig im Blick auf interkulturelle Erfahrungen, andererseits sind sie nicht immer geneigt, sich langfristig zu engagieren.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des NMZ in der NEK? -
Mitglieder der Generalversammlung des NMZ Synode und Kirchenleitung der NEK Steuerungsgruppe Hauptbereich 4 Dezernat M Ökumenische Arbeitsstellen Pastorinnen und Pastoren, Kirchengemeinden, Kirchenkreise breites ehrenamtliches Engagement vieler Menschen Resonanz bei jungen Leuten 3
-
Menschen, die an Programmen, Veranstaltungen, Projekten des NMZ partizipieren Christian-Jensen-Kolleg, Haus am Schüberg Kooperationspartner aus anderen Diensten und Werken Interessierte Politiker, Journalisten, Menschen aus der Wirtschaft (traditionelle) Spender, Großspender
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich das NMZ? Personelle Ausstattung Übersicht nach Arbeitsbereichen; rechts ausgeworfen sind die Personalkosten, die in den verschiedenen Bereichen anfallen. Direktorat:
€ 130.000,-
1,00 Direktor (Pastor, A 16) 0,74 Assistenz (Sachbearbeitung, K 9) 0,25 Stellvertretender Direktor (Pastor) Bereich Ökumenische Beziehungen: Inland Pastor/inn/en in Länderreferaten: 0,75 Referent Indien (A 13/14) 0,50 Referentin Nahost (A 13/14) 1,00 Referent Afrika/Partnerschaften Afrika (A 13/14) 0,50 Referent Partnerschaften (A 13/14), seit 1.2.09 0,50 Referent Papua Neuguinea (A 13/14) 1,00 Referent/in Europa (A 13/14) (ab Sommer 2009)
€ 512.000,-
Angestellte als Referentinnen in Länderreferaten: 0,50 Referentin Ostasien (K 12) 0,50 Referentin Lateinamerika (K 12) 0,50 Referentin Gender und Ökumenische Beziehungen (Projektstelle, bis 30.6.09; danach entfällt diese Position) Sekretariat/Sachbearbeitung: 0,21 Sekretariat/Sachbearbeitung Lateinamerika (K 7) 0,76 Sekretariat/Sachbearbeitung Afrika/Partnerschaften (K 7) 0,50 Qualifizierte Sachbearbeitung Partnerschaften (K 8) 0,39 Sekretariat/Sachbearbeitung Indien (K 7) 0,62 Sekretariat/Sachbearbeitung PNG und Nahost (K 7) 0,16 Sekretariat/Sachbearbeitung für den Bereich (K 7) 0,75 Sekretariat/Sachbearbeitung Europa (K 7) (ab Sommer 2009) Ökumenische Mitarbeiterin: 1,00 Ökumenische Mitarbeiterin aus PNG (für zwei Jahre, bis 31.12.2010) (K 7) Ausland:
€ 632.000,-
Pastoren/Pastorinnen:
4
1,00 1,00 1,00 1,00 (1,00
Pastorin in PNG (A 13) Pastor in Tansania (A 13/14) Pastorin in Tansania (Angestelltenverhältnis, K 12) Pastorenstelle in Übersee (A 13/14) Pastorenstelle am Melanesian Institute, PNG, A 13/14; ab Dez. 09)
Angestellte im Ausland (Finanzierung oft gemeinsam mit dem EED): 1,00 Theologische Ausbildung in Logaweng, PNG (K 11) 0,50 Medizinische Arbeit in Tansania (K 8) 0,50 Medizinische Arbeit in Tansania (K 8) 1,00 Lehrer in Tansania (K 11) 1,00 PNG-Project Office (K 11) 1,00 Arzt in PNG (K 13) 1,00 Dozent in China (K 12) 1,00 PNG, Büro der Kirchenleitung (DÜ-Vertrag) Ökumenisch-missionarische Bildung (Dienstsitz Breklum): 1,00 1,00 1,00 0,67
€ 217.000,-
Referent für ökumenisch-missionarische Bildung und Leitung des Bereichs (Pastor, A 13/14) Referentin für ökumenische Spiritualität (Pastorin, A 13/14) Referent für ökumenisches Lernen/ökumenischer Mitarbeiter (Pastor aus Brasilien im Angestelltenverhältnis, K 12) Sekretariat/Sachbearbeitung in Breklum und für die Bildungsarbeit insgesamt (K 7)
Bereich Interreligiöser Dialog:
€ 94.000,-
Pastor/Pastorin als Referent/in: 0,50 Referentin für christl.-jüd. Dialog (A 13/14) 1.00 Referent für christl.-islamischen Dialog (A 13/14) Sachbearbeitung/Sekretariat: 0,13 Sekretariat/Sachbearbeitun christl.-jüd. Dialog, 5 Std. (K 7) 0,13 Sekretariat/Sachbearbeitung christl.-islam. Dialog, 5 Std. (K 7) Kirchlicher Entwicklungsdienst: Haushalt von KED in der NEK ist hier nicht ausgewiesen; vgl. dazu die gesonderte Darstellung KED der NEK (angesiedelt und vernetzt im NMZ, Anstellungsverhältnis liegt bei der NEK): 1,00 KED-Beauftragte (K 12) 0.50 Sachbearbeitung mit Schwerpunkt KED-Geschäftsstelle, Antragsberatung und – bearbeitung (K 8) 0,37 Sachbearbeitung mit Schwerpunkt Seminarmanagement und Buchhaltung (K 7) € 298.500,KED im NMZ: 1,00 KED/KWD-Referent (Pastor, A 13/14) 0,50 KED/KWD-Referentin mit (bisherigem) Schwerpunkt Indien (K 12) 0,20 Sekretariat/Sachbearbeitung (K 7) 0,35 Sekretariat/Sachbearbeitung mit Schwerpunkt Antragsberatung und -bearbeitung (K 7) 1,00 Referentin Freiwilligenprogramme (Stipendien, Ömjups, Weltwärts) ( K 12) 0,50 Sachbearbeitung Freiwilligenprogramme (K 7) 0,13 Sachbearbeitung Stipendienprogramme (K 7) 0,05 Sachbearbeitung Flugbuchungen, Versicherungen usw. (K 7) 0,75 Infostelle Klimagerechtigkeit (K 9), befristet bis Februar 2011
5
0,75 Infostelle Klimagerechtigkeit (K 9), befristet bis Februar 2011 2 Stellen im Freiwilligen Ökologischen Jahr Finanzen und Verwaltung: 1,00 0,50 0,47 1,00 0,75 0,82 0,13 0,06 0,36 0,53 0,28
€ 349.000,-
Geschäftsführerin (K 13) Sekretariat/Sachbearbeitung Geschäftsführung (K 7) Zewntrale / Gremien, Bewirtschaftung etc. (K 7) Finanzbuchhaltung (K 9) EDV-Systemadministration (K 8) Spendenbuchhaltung (K 7) Gästebetreuung, Hamburger Missionswoche etc. (K 7) Zentrale Aufgaben (K 7) Telefonzentrale Mo-Do nachmittags (K 6) Hausreinigung, Gästeappartments etc. (K 3) Reinigung, Hausmeisteraufgaben etc. (K 3)
Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
€ 191.500,-
0,50 Referent/in, Schwerpunkt Redaktion Zeitschrift „weltbewegt“ (K 12) 0,50 Referentin, Schwerpunkt Presse und allgemeine Publizistik (K 12) 0,25 Referentin, Schwerpunkt Internet (K 12) 0,50 Fundraiser (K 11) 0,75 Sekretariat/Sachbearbeitung Versand, Medienverwaltung, Layout, Zeitschrift usw. (K 7) 0,50 Sachbearbeitung Layout (K 8) Budget des NMZ: Der Haushaltsplan für das Jahr 2010 sieht einen Umfang von € 4.774.133,- vor. Der Plan für die Aufwendungen, über den der Vorstand des NMZ (am 20.6.2009) und die Generalversammlung des NMZ (am 4./5.9.2009) noch zu beschließen hat, sieht (derzeit) folgende Aufwendungen vor, die im Haushalt in eigenen Kostenstellen ausgewiesen sind: Kirchlicher Entwicklungsdienst incl. IKG € Stipendien und Freiwilligenprogramme € Ökumenische Beziehungen € Europaarbeit € Interreligiöser Dialog € Presse- und Öffentlichkeitsarbeit € Ökumenisch-missionarische Bildung (Breklum etc.)€ Direktorat, Geschäftsführung, Verwaltung € Grundstücke und Gebäude €
297.095,364.958,2.405.540,110.000,114.200,292.900,294.650,682.440,212.350,-
Welche sonstigen Ressourcen hat das NMZ? Die Mittel speisen sich aus dem allgemeinem Zuschuss der NEK, KED-Mitteln, Spenden und Kollekten, Einnahmen aus Vermietungen und Verpachtungen sowie der Einwerbung von Drittmitteln, etwa beim BMZ, Bingo-Lotterie usw.
6
Welche Maßnahmen hat das NMZ bereits eingeleitet, um seine Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? -
-
Organisationsentwicklungsprozess von 2006-2008, der zu einer neuen Organisations- und Leitungsstruktur, zu einer Dynamisierung der internen Kommunikations- und Entscheidungsprozesse und zu einem neuen Außenauftritt geführt hat; Weitere Verstärkung von Fundraising-Aktivitäten sind in Vorbereitung; Drittmitteleinwerbung beim BMZ (für das Freiwilligenprogramm „weltwärts“) war erfolgreich
Da es in der NEK eine ganze Reihe von kirchlichen Direktpartnerschaften gibt, die selbst für ihre eigenen Projekte Spenden einwerben, sind dem NMZ als zentraler Organisation gewisse Grenzen im Blick auf die Generierung von Spendenmitteln gesetzt. Wichtig neben den Projektspenden ist aber hervorzuheben, dass es auf der Ebene der Landeskirche ein Kompetenzzentrum braucht, das eine gewisse Grundausstattung zur Wahrnehmung seiner Aufgaben zur Verfügung hat. Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen zwischen dem Hauptbereich und anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen?
Da es sich bei den Themenfeldern aus Mission und Ökumene in der Regel um Querschnittsthemen handelt, gibt es eine Fülle von gemeinsamen – aktuellen und potenziellen – Verknüpfungen zu anderen Diensten und Werken innerhalb des Hauptbereichs 4 sowie zu anderen Hauptbereichen. Verknüpfungen zu anderen Hauptbereichen liegen etwa in den Bereichen: -
Mission, missionarische Erneuerung der Kirche (Gemeindedienst; Hauptbereich 3) Bildung Jugend Gender
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Hauptbereich feststellen? -
Im Hauptbereich sind selbständige Werke mit eigenen Entscheidungsgremien und eigenständige Akteure vertreten; der HB wird durch eine Steuerungsgruppe geleitet; im Hauptbereich spielt das ehrenamtliche Engagement eine große Rolle; wichtige Kooperationspartner für den Hauptbereich sind die Kirchenkreise
2.3. Positionierung: Wie ist das NMZ im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? -
-
Zu anderen Akteuren innerhalb der NEK gibt es durch die Hauptbereichsstruktur einen Rahmen für gute Kooperation innerhalb des Hauptbereichs zwischen NMZ, BfdW, Diakonie Katastrophenhilfe, KED, Kirchenkreisen etc. sowie dann auch mit anderen Hauptbereichen. Das NMZ ist das Werk der NEK für die oben genannten Arbeitsfelder. Tatsächlich gibt es eine öffentliche und gemeindliche Präsenz anderer, bundesweit agierender Werke wie Kindernothilfe, Christoffel-Blinden-Mission, 7
-
World Vision, Misereor und zahlreiche andere, z. T. evangelikal organisierte Missionsgesellschaften. DAS NMZ ist hier darauf angewiesen, dass die NEK sich in der Öffentlichkeit zu ihrem Werk bekennt, wie umgekehrt das NMZ nur durch effektive und sehr persönlich und NEK-bezogen sich tatsächlich als Werk der NEK beweisen muss. Auf der Bundesebene ist im Zuge der Gründung eines neuen großen Werkes für Diakonie und Entwicklung in Berlin die Arbeitsteilung zwischen Missionswerken, Landeskirchen und der EKD-weiten Ebene neu zu definieren
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder des Hauptbereichs Die wesentlichen Stärken und Schwächen des Hauptbereichs … sind in folgender Tabelle zusammengefasst: Stärken Schwächen Chancen Risiken Ressourcen Motivation + Institutionelle NeuausrichÜberlastung, Mitarbeitende Identifikation, Selbstgenügsam tung Disparität der Basiskenntniss des Werkes Arbeitsbereie, persönl. keit, durch che Erfahkonzentrierter Integration rungen in Blick auf den neuer Arbeitsfeldern eigenen ArbeitsbereiRessourcen Vernetzung mit Arbeitsbereich che Finanzen anderen (KED, Europa) Akteuren zur Zeit knapp austariert
Leistungsangebot , Positionierung Zielgruppen Anspruchsgruppe n
Persönl. Verbunden-heit vieler Menschen mit einzelnen Tätigkeitsfelder n neuer Auftritt in der Öffentlichkeitsarbeit Breite UnterstützerKreise, starke
Struktur für die Generierung von Drittmitteln, Fundraising und Ansprache von potenziellen Großspendern, Entwicklung neuer Projektformate Unklareres Profil des Werkes, Disparität der Arbeitsbereiche, Mangel an Evaluation der Arbeit
Überalterung traditioneller Freundeskreise,
Intensivierung von Fundraising, Entwicklung von Projekten
Weitere Reduzierungen von Kirchensteuermitteln
Entwicklung neuer Veranstaltungs - und Programmformate
Verzettelung, zu viele Maßnahmen, mangelnde Evaluation
Konzentration auf neue Zielgruppen,
Balance von Neuausrichtung und Tradition,
8
Schnittmenge in der NEK
starke binnenkirchliche Konzentration
Kontakt zu Jugendlichen, Ansprache an Großspender, säkulare Öffentlichkeit
Minderung ehrenamtlichen Engagements durch Professionalisie -rung
Prozesse / Strukturen
Durchführung eines OEProzesses, stärkere Einbindung in die NEK, Integration von KED und Europa
Langsamkeit von Abstimmungsprozessen (Abwesenheit auf Reisen), Gremienabstimmungen im NMZ und NEK)
Stärkere Vernetzung im Hauptbereich 4 und anderen Akteuren in der NEK
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Starke persönliche Verbundenheit mit Partnerkirchen und Projekten, Vernetzung in der NEK
Unscharfes Profil, innovative Projekte
Hervorhebung der Stärken als Werk der NEK, Weiterentwicklung als Kompetenzzentrum
Möglicherweise unklare Verantwortlichkeiten zwischen Vorstand und Steuerungsgruppe Hauptbereich u. a. Akteuren Schlüssel: Kooperation mit ökumenischen Arbeitsstellen und Kirchenkreisen
Hieraus ergeben sich aus Sicht des NMZ folgende Handlungsfelder: 1. Entwicklung eines kohärenten, integrativen Leitbildes des NMZ sowie des Hauptbereichs insgesamt, Zusammenwachsen in einem neu gestalteten NMZ und im Hauptbereich 2. Priorisierung der Zielgruppenansprache: 1. Säkulare Welt, 2. Jugendliche, 3. traditionelle Förderer 3. Entwicklung einer Länder-Policy, die das Engagement in den Partnerkirchen beschreibt, fokussiert und priorisiert 4. Entwicklung neuer Formate für die ökumenisch-missionarische und entwicklungspolitische Bildungsarbeit 5. Verankerung eines kosmopolitischen, auf die Welt und die weltweite Kirche bezogenen Bewusstseins auf allen Ebenen der NEK
Hamburg, 30.5.2009 Dr. Klaus Schäfer 9
Raster Situationsanalyse Hauptbereiche Hauptbereich 4 – NMZ, Bereich Interreligiöser Dialog Vorbemerkung: In dieser Zusammenstellung findet sich nur die Umfeldanalyse des Bereichs Interreligiöser Dialog des NMZ. Ausführungen zur Organisation und zur Stärken-Schwächen-Analyse finden sich in der allgemeinen Darstellung der Situationsanalyse des NMZ. 1. Umfeldanalyse A. Christlich-islamischer Dialog (vgl. dazu auch die NEK-Erklärung „In guter Nachbarschaft“ vom Februar 2006) 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? •
• •
• • •
Pastorinnen und Pastoren, die in Gemeinden, Kitas, Seelsorge oder anderen kirchlichen Arbeitsfeldern in der Begegnung mit Moscheegemeinden, Musliminnen und Muslimen stehen Kirchliche Mitarbeitende, die in ihren Arbeitsfeldern Kontakte mit Musliminnen und Muslimen haben Musliminnen und Muslime, die in Moscheevereinen, Verbänden (Schura, DITIB, VIKZ) und anderen islamischen Einrichtungen (IWB) organisiert sind und dort haupt-, neben- oder ehrenamtlich tätig sind Gemeindeglieder von Kirchen- und Moscheegemeinden Dialoginteressierte aus christlichen, muslimischen und religiös Interessierten Umfeldern Multiplikatoren und Wissensvermittler (Kita, Schule, Universität, Berufsausbildung, etc.)
2. Was sind ihre Bedürfnisse? (z. B. Beratung, Aufklärung, Begleitung etc.) • • • • •
Beratung zur Gestaltung der interreligiösen Arbeit vor Ort Informationen zu aktuellen Themen und Entwicklungen im interreligiösen Bereich Vernetzung, Austausch und Reflexion über Erfahrungen in der Begegnung mit Menschen anderer Religionen Vermittlung von ReferentInnen für Vortragsabende, Infoabende und andere Veranstaltungen Suche nach Ansprechpersonen zu bestimmten thematischen, landesspezifischen und kulturellen Aspekten interreligiöser Begegnungen
3. Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Interreligiösen Dialogs aus? •
Die gesellschaftliche und kirchliche Großwetterlage spiegelt sich in den interreligiösen Begegnungen wider (Islamskepsis, Abgrenzungstendenzen, Profilierungsbemühungen der EKD, Konkurrenzgedanken, Integrationsdebatte, Terrorängste, Genderfragen, etc.)
•
Es gibt sowohl Rückzugstendenzen als auch „Klüngel“-bildung im interreligiösen Bereich, daneben aber auch unaufgeregte und pragmatisch orientierte Kontinuität sowie Intensivierung der interreligiösen Kontakte.
4. Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der Dialog-Arbeit? • •
Funktionsträger (z.B. Kirchenkreisbeauftragte) und engagierte Männer und Frauen, die interreligiöse Beziehungen aufnehmen und pflegen. Gesellschaftliche Meinungsträger und Multiplikatoren (Presse, Medien, Erziehende, Lehrende, PastorInnen, Politik, Arbeitgebende, Ökonomische Eliten (z.B. Rotary, Lions Club, Round Table Deutschland etc.), Lehrende an Universitäten, Volks- und Fachhochschulen).
B. Christlich-jüdischer Dialog 1. Welches sind die wichtigsten Zielgruppen im Bereich christl.-jüd. Dialog? (vgl. hierzu auch die Erklärung Christen und Juden der NEK, 7.3.-7.6.) • • • • • • • • • •
Pastorinnen und Pastoren (Pastoralkolleg, Konvente) Gemeinden und Gemeindekreise Nordelbischer Arbeitskreis Christen und Juden Dialoginteressierte im Bereich der NEK (Öffentliche Bildung) Teilnehmende am Stipendienprogramm der NEK Theologische Fakultäten (Dozenten und Studierende) Mitarbeiterinnen in Ev. Kindertagesstätten Ev. Jugend Schulen Jüdische Gemeinden im Bereich der NEK
2. Was sind ihre Bedürfnisse? • • • • • • •
Theologische Arbeitshilfen für Predigt und Unterricht innovative theologische Impulse Sachkundige Mitarbeit der Referentin bei Gottesdiensten und Veranstaltungen zur christlich-jüdischen Thematik Vermittlung von ReferentInnen für Vortragsabende, Infoabende und andere Veranstaltungen zum Judentum Beratung zur Gestaltung der interreligiösen Arbeit vor Ort und für Kontaktaufnahme mit Jüdischen Gemeinden Informationen zu den Themen christlich-jüdischer Dialog, Judentum und Israel/Nahost (aktuelle Entwicklungen) und Auseinandersetzung mit diesem Themen Beratung von Israelreisen und deren inhaltliche Vorbereitung
3. Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des christlich-jüdischen Dialogs aus? •
Die gesellschaftliche und kirchliche Großwetterlage spiegelt sich in den Einstellungen zum christlich-jüdischen Dialog wider, so die aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt (z. B. 2. Intifada, Gazakrieg), aktuelle gesellschaftliche Debatten zum Thema NS (z. B. Debatte Walser-Bubis, Streit um Bischof Williamson), zu Judentum und Israel, Abgrenzungstendenzen und Profilierungsstreben der EKD (z. B. Text 77 der Theologischen Kammer der EKD).
2
•
Der christlich-jüdische Dialog wird in der NEK von engagierten Einzelnen und Gruppen bereits seit Jahrzehnten getragen, die kontinuierlich an seinen Themen weiter arbeiten. Es zeigt sich, dass aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen den Dialog meistens nur zeitlich begrenzt beeinflussen.
•
Entwicklungen in der jüdischen Gemeinschaft im Bereich der NEK wirken sich natürlich auf den Dialog direkt aus. So hat die Neugründung mehrerer jüdischer Gemeinden in Schleswig-Holstein und deren Organisation im Landesverband Jüdischer Gemeinden in SH unter dem Dach der Union of Progressiv Judaism zu neuem Interesse an einem lebendigen Dialog mit Juden geführt.
4. Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der Dialog-Arbeit? •
• •
Insbesondere die sog. Multiplikatoren in der kirchlichen Arbeit, das Engagement von einzelnen Männer und Frauen, die am Judentum interessiert sind, Initiative zeigen und für Kooperation und Vernetzung offen sind. Arbeit und Engagement der hauptamtlich Beauftragten für den christlich-jüdischen Dialog. Lehrende der ev. Theologie an den Universitäten Kiel und Hamburg
Hamburg, den 29.5.2009 Dr. Detlef Görrig / Hanna Lehming
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Raster Situationsanalyse Hauptbereiche 0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Kirchlicher Entwicklungsdienst
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des KED? • • • • • •
• • •
Partnerschaftsgruppen, Fairhandelsgruppen, Eine-Welt Initiativen (kirchl./nicht kirchl.) Multiplikator/innen und Netzwerke Ökumenische Arbeitsstellen Engagierte im Konziliaren Prozess (Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung), Interessierte am Nord-Süd-Dialog und an interkulturellen Fragen Junge Menschen, die Erfahrungen im Ausland sammeln möchten Entscheidungsträger/innen und Multiplikator/innen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Publizistik und Kirche Mitglieder in Unterausschüssen der Steuerungsgruppe Kirchengemeinden Schulen
Was sind ihre Bedürfnisse? • • • • • • • • •
fachliche Impulse, Orientierung und spezifische Fortbildungsangebote Handlungsoptionen, Möglichkeiten eigene Erfahrungen u. Kompetenzen einzubringen Wahrnehmung und Wertschätzung des Engagements erfahren Vernetzung, Vermittlung von Kontakten, Mitstreiter/innen finden KED als Kooperationspartner für Veranstaltungen (Finanzen / Durchführung / Öffentlichkeitsarbeit) Projekt- und Antragsberatung Finanzierung der eigenen Anliegen auf der Grundlage von verständlichen Förderkriterien und eines geringen Arbeitsaufwandes Betreuung vor, während und nach einem Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Stipendien- oder Freiwilligenprogramms Öffentlichkeit für ihre inhaltlichen Anliegen
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des KED aus? Die weltweite Ökumene und die Lebenswirklichkeit der Menschen in den Ländern des Südens setzen die Themen. Entscheidend ist aber, diese wiederum mit gesellschaftlichen Fragen und der individuellen Situation von Menschen hier zu verknüpfen. Gute Beispiele, wie dies gelingen kann, entstanden in den letzten Jahren in den Themenfeldern Klima, Ernährung, Gesundheit und Migration. Es besteht ein großes Interesse, die globalisierte Welt zu verstehen und herauszufinden, wo eigene Gestaltungsräume bleiben, um sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen zu können.
Die NEK versteht sich als eine weltoffene, ökumenische Kirche. Dieses Selbstverständnis muss weiter mit Leben gefüllt werden. Bildungsprogramme, die ökumenische Begegnungen pädagogisch gut begleitet ermöglichen, sind hierfür wichtig. Die KED-Arbeit hat durch den 3% Beschluss der Synode ein gutes Fundament in der Kirche. Wichtig bleibt, die Notwendigkeit dieses Beschlusses immer wieder deutlich zu machen. Die Formen des ehrenamtlichen Engagements verändern sich innerhalb der Gesellschaft. In der Kirche ist diese Entwicklung spürbar. Gerade in der Arbeit mit jüngeren Menschen muss der Wandel hin zu kürzeren Verbindlichkeiten beim ehrenamtlichen Engagement und einer stärkeren Ergebnisorientierung besondere Berücksichtigung finden. Die Anträge spiegeln diese Veränderungen wider. Die Förderkriterien werden deshalb laufend diskutiert und kontinuierlich weiterentwickelt.
1.3. Anspruchsgruppen: Individuen oder Gruppen, die einen materiellen oder immateriellen Anspruch an den KED haben und damit auch mittel- oder unmittelbaren Einfluss auf das Erreichen des Organisationsziels haben.
Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der KED-Arbeit? Neben den oben genannten Zielgruppen • die Synode, die KL, der Hauptausschuss • die Steuerungsgruppe Hauptbereich 4 • die NARKE • das Dezernat M • der NMZ Vorstand, die Generalversammlung, die Leitungskonferenz • die Unterausschüsse der Steuerungsgruppe und der KWD Ausschuss • der Beirat der Infostelle Klimagerechtigkeit • Kooperationspartner/innen in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit • Teilnehmende von Bildungsveranstaltungen • Kooperationspartner für Freiwilligenprogramme • die NUE / Bingo Lotterie • das Haus am Schüberg und das CJK • das BMZ • Aktionsbündnisse und Einrichtungen wie die Klima-Allianz, erlassjahr.de und Südwind • der Evangelische Entwicklungsdienst, Brot für die Welt Stuttgart sowie andere Missions- und kirchliche Hilfswerke • die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein • die Konsultation Freiwilligendienste der Evangelischen Missionswerke • das evangelische Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienste (eFeF)
2. Organisationsanalyse 2
2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich die KED-Arbeit? Personelle Ausstattung: KED der NEK 100% Stelle KED-Beauftragte (K12) 50% Stelle Sachbearbeitung mit Schwerpunkt: KED-Geschäftsstelle, Antragsberatung und Antragsbearbeitung (K8) 37% Stelle Sachbearbeitung mit Schwerpunkt: Seminarmanagement und Buchhaltung (K7) Problemanzeige: Im Zuge der Zusammenführung von KED und NMZ hat die KED Beauftragte mit der Leitung der KED-Abteilung im NMZ und durch die Mitarbeit in der NMZLeitungskonferenz zusätzliche Aufgaben übernommen. Dadurch ist der Umfang einer Stelle deutlich überschritten. Aufgabenprofil zur Zeit: KED Geschäftsstelle mit Förderprogrammen und dem Schwerpunkt Projektberatung, KED-Bildungsarbeit (rund 40 Veranstaltungen im Jahr), Koordination der Ökumenischen Arbeitsstellen (14 Personen) und der NARKE, Leitung der KED Abteilung im NMZ (12 Personen), Mitglied in der Leitungskonferenz des NMZ, Steuerungsgruppe und Unterausschüsse, KED Arbeit bundesweit, Eine-Welt-Preis der NEK. KED im NMZ 100% Stelle Referent KED (A13/14) 50% Stelle Referentin KED (K12) 20% Stelle Sachbearbeitung (K7) 34% Stelle Sachbearbeitung mit Schwerpunkt Antragsberatung und Antragsbearbeitung (K7) 100% Stelle Referentin Stipendien- und Freiwilligenprogramme (K12) 50% Sachbearbeitung Stipendien- und Freiwilligenprogramme (K8) 75% Stelle Infostelle Klimagerechtigkeit (K9) 75% Stelle Infostelle Klimagerechtigkeit (K9) Es sind Projektstellen, die zu großen Teilen und für unterschiedliche Zeiträume durch Drittmittel (Bingo, NUE, KED) befristet bis einschließlich Februar 2011 finanziert sind. 2 FÖJ Stellen Sachmittel: KED der NEK KED-Bildungsarbeit (ca. 40 Veranstaltungen im Jahr) und KED Geschäftsstelle: 71.800 € Förderprogramme: • Kirchenkreisprojekte: 272.900 € • Sofortmaßnahmen: 50.000 € • Einzelmaßnahmen/Ökumenische Begegnungen: 240.000 € - inkl. 60.000 € EEDRahmenbetrag • Ökumenische Arbeitsstellen: 600.000 € • Zuweisung KED-Bildungsarbeit: 640.000 € • Stipendienprogramm: 140.000 € • Nordelbischer Notfonds für ausländische Studierende: 120.000 € – verwaltet über Diakonische Werke und ESG Summe der KED Förderprogramme im Jahr 2009: 2.062.900 €
3
Sachmittel KED im NMZ Sachkosten für Veranstaltungen, Aktionen, Solarplattform und Geschäftsbedarf: 24.600 € Förderprogramme KED im NMZ: Förderung Einzelmaßnahmen von Gruppen in HH: 14.000 € Förderung von Migrant/innenorganisationen: 12.800 € Sachmittel: Stipendien- und Freiwilligenprogramme Stipendienprogramm und „Der Andere Blick“: 140.000 € (s.o KED Förderprogramme) Weltwärts Durchführungskosten: 135.000 € Projektkosten Infostelle Klimagerechtigkeit (ohne Personalkosten): 14.000 € Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2009 Sonstige Ressourcen: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Kontakte zu Gruppen und Initiativen in Hamburg und Schleswig-Holstein Netzwerk der Ökumenischen Arbeitsstellen Vernetzung in Nordelbien und bundesweit (z.B. Klima-Allianz) Mitarbeit im Lenkungskreis (Vorstand) erlassjahr.de sowie Regionalkoordination Nord Partnerbeziehungen in die weltweite Ökumene Durch die Partnerbeziehungen gibt es gute Kenntnisse über die entwicklungspolitischen Fragestellungen, die in den Partnerkirchen eine Rolle spielen Partnerkirchen sind Gastgeber im Rahmen der Stipendien- u. Freiwilligenprogramme Überblick über durchgeführte, geplante und aktuelle Projekte in HH und SH Datenbank (Antragstellende/Seminarteilnehmende) Langjährige Erfahrungen im Bereich der Bildungsarbeit und sonstiger entwicklungspolitischer Arbeit Vorerfahrungen durch das Stipendienprogramm für das Programm „weltwärts“ Hohe Kompetenz und hohes Engagement der Mitarbeitenden Zahlreiche Kooperationspartner, mit denen es bereits eine langjährige Zusammenarbeit gibt Kooperationsvereinbarungen mit den Diakonischen Werken S.-H. und HH sowie mit dem Land S.-H. Mitgliedschaft in Vergaberäten von BINGO, NUE, Hamburger Stiftung Asienbrücke Mitarbeit im BfdW-Arbeitskreis Gemeinde und Gottesdienst (Bundesebene) Zusammenarbeit mit dem Dezernat M (Abwicklung Förderprogramme) Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst (Förderarbeit) Zusammenarbeit mit dem evangelischen Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienste (eFeF) Markenzeichen: Kirchlicher Entwicklungsdienst in der Öffentlichkeit
Strukturen: Bereichskonferenz Kirchlicher Entwicklungsdienst, Unterausschüsse der Steuerungsgruppe, KWD-Ausschuss, IKG-Programmbeirat, Leitungskonferenz des NMZ, Steuerungsgruppe HB 4, Vorstände der entwicklungspolitischen Landesnetzwerke Welche Maßnahmen hat der KED bereits eingeleitet, um seine Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? Zusammenlegung der KED Arbeit der NEK mit der KWD-Arbeit und der Stipendien- und Freiwilligenarbeit im NMZ, um Synergieeffekte zu nutzen und neue Schwerpunktsetzungen zu ermöglichen. Verbesserung der Erreichbarkeit durch den Umzug des KED der NEK aus Ammersbek nach HH-Othmarschen
4
Drittmittel / Förderanträge Fortbildung Kontinuierliche Kriterienentwicklung Kontinuierliche Programmentwicklung Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen lassen sich ggfs. feststellen? • • • • • • • • • •
Förderung von Nachwuchs Im Kontext der Globalisierung: Anwaltschaft für Benachteiligte Stipendien- und Freiwilligenarbeit der NEK Landespolitik Bildung Rolle der Tagungshäuser Qualifizierung und Förderung von Ehrenamtlichen Verankerung von fairem gerechtem Handeln in Gottesdienst und Liturgie Hoher Aufwand im Bereich der Mittelbeantragung und auch der Mittelvergabe Von außen schwer durchschaubare Strukturen behindern die außerkirchlichen Kontakte
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich bei der KED Arbeit feststellen? • • • •
Einwerbung von Drittmitteln (BMZ, NUE, Bingo, EED) Geringe Personalausstattung im Verhältnis zu den Förderprogrammen und Veranstaltungszahlen Verkauf von Produkten (Zertifikatshandel) Förderung von Nachwuchs: FÖJ, Rückkehrarbeit der Freiwilligenprogramme
2.3. Positionierung: Wie ist die KED Arbeit im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? • •
•
Mitanbieter/innen sind mögliche Kooperationspartner/innen Die KED Arbeit hat keine eigene Öffentlichkeitsarbeit, wodurch dieser gesamte Arbeitsbereich und seine Themen nicht die notwendige öffentliche Aufmerksamkeit erhält. KED fördert und bietet selbst an. Diese Kombination ist ein Alleinstellungsmerkmal. Der KED setzt sich damit in besonderer Weise der Kritik aus (die Ansprüche im Bereich der Förderung müssen auch in der eigenen Arbeit eingehalten werden).
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder des KED Die wesentlichen Stärken und Schwächen der Arbeit sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Ressourcen
Stärken hohe Motivation
Schwächen Chancen Unzureichende personelle Neue Ausrich-
Risiken Überla-
5
Mitarbeitende
und Kompetenz
Ressourcen. Die KED Arbeittung der Stelist in ihrem Kerngeschäft len im KED „Bildungsarbeit“ perBereich sonell sehr schwach ausgestattet
Ressourcen Finanzen
ausreichend
Leistungsangebot, Positionierung
Klare Angebote: Bildung, Förderung, Beratung, Vernetzung, Stipendien, „weltwärts“, Zertifikate, Kampagnenarbeit
Fortlaufende Konzeptentwicklung und Vernetzung braucht Zeit
Zielgruppen
Organisation in Gruppen
Hohe Belastung durch Fusionen
Anspruchsgruppen
Ermöglichen eine gute Vernetzung mit verschiedenen Ebenen
Zahlreiche Anspruchsgruppen, dadurch hoher Arbeits- und Leistungsdruck
Viele sind in die Arbeit eingebunden
Zu wenig Ehrenamtliche
Prozesse / Strukturen
Neue KEDAbteilung
Noch im Aufbau befindlich
Synergieeffekte, neue Themensetzungen
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Viele Kooperationsangebote
Transparenz der eigenen Strukturen ist nach außen nicht immer gegeben
Neue Zielgruppen können erreicht werden
Viel Zeit wird für die eigenen Strukturen benötigt Eigenes Profil muss klar eingebracht werden
Innovative Ansätze können erprobt werden Viele Kooperationspartner, neue Anregungen durch engere Zusammenarbeit NMZ – KED
stung
Verbindung NMZ – KED muss nach außen gut vermittelt werden
Hieraus ergeben sich aus Sicht des KED folgende Handlungsfelder: 1. 2. 3. 4. 5.
Qualifizierung Ehrenamtlicher Entwicklung neuer Formate in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit Nachwuchsförderung Öffentlichkeitsarbeit zu Themen des KED KED Abteilung werden
6
Raster Situationsanalyse Hauptbereiche 0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Dezernat M – Außenstellen Gemeinsam haben die Außenstellen eine Organisationsanalyse (2.) erarbeitet, die wir im folgenden Dokumentieren (Seite 1-2). Die Umfeldanalyse(1) und die Stärken-Schwächen Analyse (3) geben wir im Anschluss daran für die einzelnen Außenstellen zur Kenntnis. 2. Organisationsanalyse 2.1.
Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich das Dezernat in den Außenstellen
Personal:
6 ReferentInnen auf 4,25 Vollzeit-Stellen (VZ) -
Pastorin Marianna Nestoris, Ev. Auslandsberatung Pastorin Martina Severin- Kaiser, Nordelbische Ökumenebeauftragte Pastorin Heike Spiegelberg, Nordelbische Seemannspastorin Pastorin Dr. Marianne Subklew Dr. Mirjam Freytag, Nordelbische KED-Beauftragte Julika Koch, Diakonin und Historikerin – Arbeitstelle Gewalt überwinden
Alle zusammen mit einer Sachbearbeitungskapazität: von 1,32 VZ und 0,2 Sekretariats VZ. Budget:
Insgesamt 472.200 Euro (Personal- und Sachkosten)
Sonstige Ressourcen: -
Bundesweite und internationale Kontakte z. T. Eigenmittel der Vereine keine ausreichenden Kapazitäten für Drittmitteleinwerbung z. T. viele Ehrenamtliche
Eingeleitete Maßnahmen zur Verbesserung der Ressourcenlage: -
Netzwerke, Kooperationen, Fort- und Weiterbildung, Fundraising, kollegiale Beratung und Klausurtagung
Welche Querschnittsthemen, mit anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. Feststellen: -
Bildungsarbeit Advocacy, anwaltschaftliches Eintreten Ökumenische Themen (Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung)
-
Migration und Flüchtlinge Interkulturelle Öffnung von Kirche, Diensten und Werken Ökumenische Theologie und Dialog Seelsorgerliche und gottesdienstliche Arbeit gemeinsame Veranstaltungen, Fortbildungen und Studientage zu den o. genannten Themen
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Dezernat feststellen? -
Nordelbische Einzelstellen in unterschiedlichen Strukturen und unterschiedlichen Orten kirchliche Präsenz und hohe Akzeptanz in gesellschaftlichen (Problem-) Bereichen große Eigenständigkeit der Außenstellen bei enger Vernetzung untereinander Personelle und finanzielle Unterausstattung, die im Dezernat ausgeglichen werden muss Öffentlichkeits-, Lobby- und Advocacyarbeit wird weit über den Umfang der Stellen hinaus geleistet
2.3. Positionierung: Wie ist der Hauptbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Viele Außenstellen haben Alleinstellungsmerkmale (innerkirchlich und gesellschaftlich) sowie Vorreiter- und Vordenkerfunktion, z.B. Dekadearbeit und Auslandsberatung sind bundesweit ohne Vergleich. Außenstellen und MDü / 29. Mai 2009
Die Umfeldanalyse und die Stärken-Schwächen Analyse für die Außenstellen folgen: • • • • •
Beauftragte für Kirchlichen Entwicklungsdienst Evangelische Auslandsberatung Seemannspfarramt Arbeitsstelle Gewalt überwinden Ökumene-Beauftragte
S. 3-4 S. 5-6 S. 7-8 S. 9-10 S. 11-12
2
0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Beauftragte für Kirchlichen Entwicklungsdienst 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen der KED-Beauftragten? • • • • • • • • • • •
Partnerschaftsgruppen, Fairhandelsgruppen und Eine-Welt Initiativen im kirchlichen und nicht-kirchlichen Bereich Engagierte im konziliaren Prozess Interessierte am Nord-Süd-Dialog und interkulturellen Fragen Multiplikator/innen und Netzwerke im Kirchlichen Entwicklungsdienst Ökumenische Arbeitsstellen Einrichtungen der Dienste und Werke, Kirchenkreise, Kirchengemeinden, Unterausschüsse der Steuerungsgruppe, Steuerungsgruppe KED-Abteilung im NMZ EED Entscheidungsträger/innen und Multiplikator/innen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche Behörden und Regierungsstellen
Was sind ihre Bedürfnisse? • • • • • • • • • • • • • • • • •
Interessante Fortbildungsangebote Vernetzung, Vermittlung von Kontakten Finanzierung ihrer Anliegen Antragsberatung Projektberatung fachliche Impulse und Orientierung eine starke ehrenamtliche, gut qualifizierte Basis hilfreiche Förderkriterien für die Vergabe der KED Mittel gut vorbereitete Anträge, Vorlagen und Sitzungen methodische und pädagogische Kompetenz Wahrnehmung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements Zustimmung und Anerkennung der Arbeit Klare Strukturen Angebot von Handlungsoptionen Übernahme von Koordinationsaufgaben Gute Zusammenarbeit im Rahmen der Abteilung Verbindung der Bundesebene mit der landekirchlichen Ebene
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit der KED-Beauftragten aus? Die weltweite Ökumene und die Globalisierung setzen die Themen. Durch die 3% Regelung gibt es zahlreiche Gestaltungsspielräume im Bereich des KED. Die NEK versteht sich als eine ökumenische Kirche. Dies Selbstverständnis ist eine wichtige zu erhaltende und auszubauende Grundhaltung.
1.3. Anspruchsgruppen: 3
Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg der KEDBeauftragten? • • • • • • • • • •
Die Mitarbeiter/innen in der KED Abteilung Mitarbeitende in der Bildungsarbeit Die Ökumenischen Arbeitsstellen Die NARKE Die Unterausschüsse Mitarbeitende in den Tagungshäusern Dezernat M Initiativen und Gruppen Kolleg/innen beim EED Netzwerke und Kooperationspartner/innen
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Außenstelle
Ressourcen Mitarbeitende
Ressourcen Finanzen
Stärken hohe Motivation
Zielgruppen
Großer Gestaltungsspielraum Erfolgreiche Formate, konkrete Angebote, Förderprogramme
Anspruchsgruppen Prozesse / Strukturen
Neue KEDAbteilung
Leistungsangebot, Positionierung
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Schwächen Chancen Unzureichende personelle Ressourcen, zahlreiche Anknüpfungspunkte werden durch die geringen personellen Ressourcen nicht genutzt Innovative Ansätze können erprobt werden Weitere Formate können auf grund der Kapazitäten nicht entwickelt werden
Risiken Permanente Überlastung
Noch im Aufbau befindlich
Viel Zeit wird für die eigenen Strukturen benötigt
Synergieeffekte, neue Themensetzungen
gute Kontakte
Hieraus ergeben sich aus Sicht des KED folgende Handlungsfelder: 1. 2. 3. 4. 5.
Qualifizierung Ehrenamtlicher Entwicklung neuer Bildungsformate Nachwuchsförderung Angebote im Rahmen der Klimakampagne KED Abteilung werden
0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene 4
Evangelische Auslandsberatung Pastorin Marianna Nestoris, ½ Pfarrstelle der NEK in der Evangelischen Auslandsberatung e.V. für das Referat Binationale Beratung (des weiteren im Verein angesiedelt: Aus-, Weiterwanderungs- und Rückkehrerberatung, EURES-Beratung, Beratung bei temporären Auslandsaufenthalten, außerdem : Bordseelsorge)
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Arbeitsbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? Binationale Paare, ausländische Familien, Beratung bei ausländerrechtlichen Fragestellungen, Familienzusammenführung, Ehegattennachzug, Aufnahme der Personensorge, seelsorgerliche Beratung, Beratung in Krisensituationen, Beratung bei kulturell oder religiös bedingten Beziehungsproblemen, interreligiöse Eheschließungen außerdem: Multiplikatoren/ Berater anderer Einrichtungen/Behörden Fortbildungen, Austausch von Informationen
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Gesellschaftlich: - Aufgrund der Änderung des Zuwanderungsgesetzes 2007 verstärkte Anfragen, kompliziertere Verfahrensweisen. Wirtschaftskrise trifft besonders ausländische, ungelernte Bürger, Kostenbeiträge für Beratungen können häufig nicht aufgebracht werden. − Keine Bundesmittel mehr − gestiegener Arbeitsaufwand durch Zunahme der binationalen Eheschließungen (jede 5.) Kirchlich: einzige Beratungseinrichtung mit Pfarrstelle, aktuell verlängert für 5 Jahre bis 2014 bundesweit tätig, Schwerpunkt Hamburg und Norddeutschland größte Spezialisierung auf Fach- und Einzelgebiete durch Zahl der Mitarbeitenden
− − −
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Arbeitsbereichs / der NEK? W. Vogelmann als vorgesetzter Dezernent Kolleginnen Fachjurist der Ausländerbehörde Harburg Netzwerk anderer Beratungsstellen KollegInnen im Außenstellenkonvent, Ökumeneteam Ost Behörden/Konsulate
3. Stärken-Schwächen-Matrix 5
Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Außenstelle
Ressourcen Mitarbeitende
Ressourcen Finanzen
Leistungsangebot, Positionierung
Stärken
Schwächen
Binnendifferenzierung durch mehrere Mitarbeitende
Keine vollen Stellen, fachspezifisches Wissen erforderlich, lange Einarbeitungszeit
Pfarrstelle gesichert für 5 Jahre durch NEK
keine Bundesmittel, Pfarrstelle ohne Budget
Einnahmen aus Vermietung, Spenden, Kollekten, Sachmittel aus NEK
Qualifizierte Beratung, Spezialwissen, größte Beratungsstelle, Anfragen oft durch Empfehlungen
Teilzeitstellen
Aufstockung der Stunden
Vermehrt ALG, Hartz IV, mangelnde Deutschkenntnisse.
Verbesserung d. Lebenssituation durch gute Beratung. Zuwendungen aufgrund erfolgreicher Beratungen, Zufriedenheit
Zielgruppen Anspruchsgruppen Prozesse / Strukturen
Zunehmend gute Vernetzung
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Zentrale Lage, gut erreichbar für Menschen aus ges. norddeutschen Raum Mitanbieter (kath.) ebenfalls, jedoch personell nur mit ½ Stelle
Konstruktive Zusammenarbeit mit Behörden nicht immer möglich. Räumlich begrenzt, Büroausstattung nicht zeitgemäß
Chancen
Risiken Befristung der Pfarrstelle
unerwartete Ausgaben, Renovierungen, Spenden fallen geringer aus oder fort, Mitglieder treten aus.
Wirtschaftskrise erschwert Auswanderung wie Rückkehr und Einreise nach D.
Gesetzesänderungen, Wirtschaftskrise Viel Freiräume zur Gestaltung, hohe Eigenverantwortlichkeit
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Arbeitsbereichs … folgende Handlungsfelder: 1. 2. 3. 4.
bessere Öffentlichkeitsarbeit mehr Multiplikatoren Fundraising/Sachmittel einwerben Budget für Pfarrstelle beantragen
0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene 6
Seemannspfarramt 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? -
Seeleute und ihre Angehörigen: Seelsorge, Amtshandlungen und praktische Hilfe Vereine der Deutschen Seemannsmission in Nordelbien, Vorstandsmitglieder: konzeptionelle und beratende Begleitung der Arbeit Mitarbeitende der Seemannsmission, ehren-, haupt- und nebenamtlich: Seelsorge, Beratung, Konfliktbewältigung, Fortbildung Schifffahrtswirtschaft: Zusammenarbeit zum Wohle von Seeleuten; Seelsorge und Amtshandlungen für Manager Behörden: Zusammenarbeit zum Wohle von Seeleuten; Seelsorge und Amtshandlungen für Manager Journalisten aus dem inner- und außenkirchlichen Bereich: Informationen zu Seeleute und Seemannsmission KollegInnen aus dem In- und Ausland: Seemannsmission muss so global handeln wie die globalisierte Schifffahrtswirtschaft; Vernetzung und gemeinsame Fortbildung
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Seemannsmission muss so global arbeiten wie die globalisierte Schifffahrtswirtschaft, deshalb: - Vernetzung in internationalen und regionalen Netzwerken von Seemannsmissionen - Ökumenische Zusammenarbeit mit vielen Konfessionen weltweit - Ständige internationale Zusammenarbeit mit Gewerkschaften, Reederverbänden, Behörden, Rechtssachverständigen (z.B. Seafarers’ Rights Center, New York) etc. Facit: Seemannsmission hat ihren Kernbereich: Aufnahme von Seeleuten Seemannsmission kann aber nicht tätig werden ohne eine hohes Standing und Präsenz in Wirtschaft und Zivilgesellschaft 1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Hauptbereichs / der NEK? -
die Vereine der DSM mit ihren Vorständen - die Mitarbeitenden, besonders: viele Ehrenamtliche mit hoher beruflicher Kompetenz (Nautiker, Banker, soziale Berufe, Kaufleute, …) Leitende Diakoninnen und Diakone Seemannspastorin
7
-
Kirchenleitungsausschuss unter Vorsitz von Propst Bollmann als Vertreter der Kirchenleitung Personen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen, s. oben
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Außenstelle: Ressourcen Mitarbeitende
Stärken Qualifiziert und hoch motiviert; viele Ehrenamtliche
Sicherung der kirchlichen Anbindung durch Finanzierung von 1 Stelle/Verein Schnelle Reaktion auf Analyse der sich verändernden Arbeitsszenarien + Bedürfnisse der Seeleute
Ressourcen (z.B. Immobilien) sind bei anhaltender finanzieller Krise nicht schnell aufgebbar
Vielfältig, in viele Bereiche der Gesellschaft reichend; interkonfessionell und international
„Mit Kirche will ich nichts zu tun haben, aber für die Seemannsmission setze ich mich ein“
Hoher Bedarf an der Arbeit der Seemannsmission auf Seiten der Seeleute und der Reeder
Parteilichkeit für Seeleute zu verlieren
Zusammenarbeit vielfältiger Akteure
Eigenwilligkeit mit manchmal ungenügender Kompetenz der Vereinsvorstände
Rechtsvereinbarung zwischen NEK und Vereinen + Seemannspfarramt funktioniert
Leistungsangebot, Positionierung
Anerkannte Arbeit in weltweiter Vernetzung
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Risiken Geringe kirchliche Identifikation; Überarbeitung durch wachsende Nachfrage
Geringere mögliche kirchliche Einflussnahme, Abhängigkeit von Wirtschaftssituation Schwierige zentrale Steuerung der Weiterentwicklung durch Unabhängigkeit der Vereine
Hohe Bereitschaft von anderen Akteuren zur Finanzierung beizutragen
Anspruchsgruppen Prozesse / Strukturen
Chancen Positive Außendarstellung eines kirchlichen Handlungsfeldes
Rückgang der Außenfinanzierung durch Wirtschaftskrise könnte zu Reduktion der Arbeit führen
Ressourcen Finanzen
Zielgruppen
Schwächen Geringe langfristige finanzielle Absicherung
Abschottung der Vereine voreinander und vor NEK Einfluss
Fast Alleinstellung
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs … folgende Handlungsfelder: 6. Bewahrung der kirchlichen Identifikation der Akteure im Arbeitsfeld Seemannsmission 7. Sicherung der Finanzierung einer Stelle/Verein 8. Wertschätzung der derzeitigen Zusammenarbeit auf der Basis der „Rechtsverordnung“ 9. Ausbau des ökumenischen Potentials der internationalen Vernetzung 8
0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Arbeitstelle Gewalt überwinden 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? Beschreibung z.B. auf der Basis einer Auswertung einfacher öffentlicher Statistiken Erwachsene, Gemeindeglieder, Jugendliche, Konfirmanden…………… ……………
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Kirchlich: 1. Die Stelle ist begrenzt. 2. Die Mitarbeitenden in der Kirche sind durch Reformen und Strukturen oft nicht mehr bereit, sich auch noch mit dem Frieden zu beschäftigen. 3. Perspektiven für die Weiterführung müssen entwickelt werden 4. Durch die Begrenzung ist es schwierig, in die Zukunft zu investieren Gesellschaftlich: 5. Das Thema Frieden ist nicht en vogue 6. Zu viele andere Probleme sind zu bewältigen (Arbeitslosigkeit, soziale Spaltungen usw.………….
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Hauptbereichs / der NEK? KL, Pröpste, Konvente, Pastorinnen, Pastoren, Bildungseinrichtungen (Pastoralkolleg, Predigerseminare, Diakonenausbildung, HaSch, CJK, …) …………..
9
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Außenstelle
Ressourcen Mitarbeitende
Stärken Kreativ, innovativ und lebendig
Ressourcen Finanzen Wir brauchen einen festen Haushaltstitel, damit wir nicht für jedes Projekt Geld sammeln müssen Leistungsangebot, Positionierung
Schwächen zu wenig Beschränkung, oft unklar
Chancen Es kann Neues wachsen (Kunst des Friedens usw.)
Risiken Verzettelung, der Auftrag ist nicht mehr erkennbar
Erwachsenenbildung
Zielgruppen Anspruchsgruppen Prozesse / Strukturen Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs … folgende Handlungsfelder: 10. Klärung: Was wollen wir? 11. Was braucht unsere Kirche? (NEK, Nordkirche) 12. Für welche Zielgruppe?……… 13. Welchen Themen sollen ventiliert werden? 14. An welchem Ort (Anbindung, Synergien)… 15. Perspektive für die Arbeit nach dem Ende der Arbeitstelle beschreiben und verankern…… 16. Finanzielle Absicherung der Arbeit 17. keine Prozentstellen mehr……… 18. ……... 19. ……… ………
10
0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Nordelbische Ökumenebeauftragte in Hamburg Geschäftsführung ACKH 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? Bedürfnisse:- Authentische Begegnung und Information übereinander – Ökumenische Gespräche als Begegnung auf Augenhöhe- Vermittlung von Zugängen zu anderen Kirchen und den politischen Strukturen in Hamburg und Umgebung – Fortbildungsangebote für Migrationsgemeinden - Schaffung eines tragfähigen Netzwerks von in- und ausländischen Kirchen unterschiedlicher Konfessionen……………
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Auf Kirchen mit hohem Migrantenanteil wirkt das politische / soziale Umfeld teilweise als Belastung aufgrund der staatlichen Einwanderungs- bzw. Integrationspolitik Nordelbische Kirche/Gemeinden beginnen erst die Relevanz des Themas zu begreifen. Binnenkirchlich und gesellschaftlich ist hier viel Lobbyarbeit zu tun.
1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Hauptbereichs / der NEK? Außenstellen des Dezernats in HH samt Mitarbeiterinnen, Entscheidungsträger der Ökumenischen Partner, Mitarbeitenden im Dezernat M, Institutionen wie Missionsakademie, NMZ, Kollegen aus anderen Landeskirchen, die an gleichen Themen arbeiten
11
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der Außenstelle Stärken Ressourcen Mitarbeitende
Schwächen 75% Patorenstelle zu wenig
Chancen
Risiken
Gut 75% Sachbearbeitung Bislang große Flexibilität
Ressourcen Finanzen
Leistungsangebot, Positionierung
Wenn Zeiten finanziell enger werden, wird die Drittmittelbeschaffung schwieriger und die Projektarbeit ist dann akut gefährdet
Arbeit mit Migrationsgemeinden
Zielgruppen Anspruchsgruppen Prozesse / Strukturen Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Hieraus ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs … folgende Handlungsfelder:
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Raster Situationsanalyse Hauptbereiche 0. Hauptbereich 4: Mission und Ökumene Hier: Ökumenische Diakonie - Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe, Bildungs- und Kampagnenarbeit im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein Landesverband der Inneren Mission e.V. Die ökumenische Diakonie – Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe – ist Teilbereich der Arbeit des Diakonischen Werks Schleswig-Holsteins (im Folgenden DW). Das DW ist ein eingetragener Verein und arbeitet im Rahmen seiner Satzung selbständig. Die Beziehungen zum Hauptbereich 4 sind durch Vertrag zwischen dem DW und der NEK geregelt.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Die ökumenische Diakonie arbeitet mit den Kirchengemeinden der NEK und der Freikirchen, den PastorInnen, Kirchenvorständen, Ökumenischen Arbeitsstellen, evangelischen Jugendwerken, Frauenwerken, Partnerschaftsgruppen, Schulen und Kindergärten und SpenderInnen. Vorrangig ist dabei der Austausch von Informationen, Planung und Absprachen zu gemeinsamen Stellungsnahmen, Veranstaltungen, Materialerstellung, Events und Kampagnen als Beiträge und Positionierungen zu gesellschaftsrelevanten Themen wie Armut, Hunger, HIV/AIDS, Klimawandel, Katastrophenprävention. Die Arbeit geschieht in der Regel in Kooperation mit Partnern, wie Bündnis Eine Welt BEI, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL, FIAN, INKOTA, BUND, EED, NMZ, MLUR, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung, German Watch, Aktionsbündnis gegen AIDS, PTI und Attac.
1.2. Einflusskräfte: Veränderungen gesellschaftlicher Rahmenbedingungen haben einen starken Einfluss auf die thematische Arbeit im Bereich der Ökumenischen Diakonie, z.B.: Zunahme der weltweiten Armut bei steigenden Nahrungsmittel – und Rohstoffpreisen, Subventionspolitik von Bund und EU in den Auswirkungen auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft in den Entwicklungsländern bei der Durchsetzung der EPA´s (European Partnership Agreements). Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit der Menschen in den Ländern des Südens (aber auch Osteuropas) und der westlichen Industriestaaten. Die globale Finanz – und Wirtschaftskrise trifft arme Länder besonders hart – und fordern heraus, Gegenkonzepte wie fairer Handel durch die WTO Verhandlungen festzuschreiben und im Rahmen des Möglichen Einfluss auf global agierende Nahrungsmittel und Pharmakonzerne zu nehmen. Dazu zählen die Planung und Durchführung einer Klimakampagne in der NEK, breite kirchliche Unterstützung der Kampagne „ Niemand isst für sich allein“,Vorbereitung und Beteiligung am Klimagipfel 2009 in Kopenhagen, Unterstützung des Aufrufes „Energiewende jetzt in Schleswig-Holstein“, Dialogveranstaltung zum Global Economic Symposium in Plön 2009.
1.3. Anspruchsgruppen für die ökumenische Diakonie: Synode und Kirchenleitung
PastorInnen und MitarbeiterInnen, Kirchenvorstände, Ökumenische Regionalstellen, Pröpste, Pröpstinnen Leitungen und Vorstände, Diakonische Einrichtungen, NGO´s und Netzwerke,
2. Organisationsanalyse 2.1.
Ressourcen und Fähigkeiten
: Die ökumenische Diakonie ist Teilbereich des DWs und arbeitet in einem Team mit 2,5 Stellen. Das Team vernetzt sich zu Querschnittsthemen (Armut, Europa, Menschenrechte, Migration, zivilgesellschaftliches Engagement, Fundraising) mit anderen Fachlichkeiten des DWs. Die Finanzierung der Arbeit erfolgt aus Mitteln der NEK, Eigenmitteln des DWs und eingeworbenen Dritt-Mitteln. Den Zielgruppen werden folgende Dienstleistungen angeboten: Beratung, Dialog- und Netzwerkfähigkeit, Supervisions- und Mediationskompetenz, Fachwissen zu entwicklungspolitischen Fragen und Aufgaben, berufliche Auslandserfahungen,
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Bereich ÖD – SH feststellen? Die ökumenische Diakonie ist als Teilbereich der Arbeit des DWs im Wirtschaftsplan erfasst und unterliegt der jährlichen Wirtschaftsprüfung. Die Prüfungsberichte werden der Kirchenleitung jährlich als Verwendungsnachweis für die erhaltenen Mittel vorgelegt. Die Mittel werden sparsam verwendet.
2.3. Positionierung: Wie ist der Bereich ÖD im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Im Vergleich zur Vielfalt der zu bearbeitenden Themenfelder und der differenzierten Zielgruppen ist die ökumenische Diakonie mit 2,5 Stellen eher sparsam aufgestellt im Konzert der Mitanbieter ähnlicher Leistungen wie das MNZ, DW HH, EED Bildungsstelle Nord und KED in der NEK. Hervorzuheben ist für die Leistungsfähigkeit dieses Teilbereichs die überaus erfolgreiche Kampagnearbeit und das Einwerben von Spenden und Kollekten für weltweite Projekte der Aktion Brot für die Welt. In 2007 belief sich die Summe auf gut 1,8 Mio Euro.
3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken und Schwächen sowie Handlungsfelder der ÖD Ressourcen Mitarbeitende
Stärken Frühzeitig im entwicklungspolitische n Kontext relevante Themen aufgreifen Bundesweite diakonische Struktur
Schwächen Kein direkter Bezug zur Projektarbeit in den EL, komplizierte Abstimmungsproz esse zwischen
Chancen Politische Einflussnahme durch Kampagnen und Lobbying
Risiken
2
DW EKD und LV´s Ressourcen Finanzen
Leistungsangebot, Positionierung
Vertrauen in die Marken DKH und BfdW, Transparenz des Arbeitsfeldes Spenden/Kollekten und Fundraising Bildungs- und Kampagnenarbeit, starke Präsenz in SH Kaum bekannt bei 14 – 40 Jährigen
Zielgruppen
Werden zu wenig wahrgenommen
Anspruchsgruppe Prozesse / Strukturen Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
DW-SH 2009-09-22
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Für Raster Situationsanalyse HB 4 0. HB 4 : Mission und Ökumene Der Fachbereich „Weltweite Diakonie“ (FB WD) des Diakonischen Werkes Hamburg umfasst folgende Aufgabenfelder der ökumenischen Diakonie: • • • • •
Aktion Brot für die Welt Diakonie Katastrophenhilfe Partnerschaftsarbeit Osteuropa (St. Petersburg) Studienbegleitprogramm für ausländische Studierende Ökumenische Notfonds
Weiterhin gehören in das Themenfeld des HB 4 die interkulturelle Bildungsarbeit und der Bereich Migration, die innerhalb des DW dem Fachbereich „Migration und Existenzsicherung“ (FB ME) zugeordnet sind. Die Arbeitsbereiche sind in den Regionen auf Landesebene mit kirchlichen und städtischen Partnerinnen und Partnern, auf der Bundesebene mit dem DW EKD und in internationalen Partnernetzwerken miteinander verbunden. Die Verzahnung der Arbeit vor Ort mit dem Diakonischen Werk der EKD und Brot für die Welt verstärkt die Wirkung und Nachhaltigkeit der einzelnen Aktionen und schafft vielfältige Synergien. Im Rahmen der oben beschriebenen Aufgabenfelder organisiert das DW u.a. Veranstaltungen, Kampagnen sowie Projekte und erstellt Materialien zu gesellschaftsrelevanten Themen wie z.B. Klimagerechtigkeit und Ernährungssicherung, Armutsbekämpfung und Katastrophenprävention. Das DW ist ein eingetragener Verein und arbeitet im Rahmen seiner Satzung selbstständig. Die Beziehungen zum HB 4 sind durch Vertrag zwischen dem DW und der NEK geregelt. 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: direkte: Kirchengemeinden und Dienste und Werke der NEK sowie der Freikirchen: Pastor/innen, Ehrenamtliche, Kirchenvorstände, Mitarbeitende Spender/innen (Stamm- und Neuspender/innen) Diakonische Mitgliedseinrichtungen säkulare Öffentlichkeit (u.a. Schulen, Vertreter aus Politik und Wirtschaft) Kooperationspartner: Funktionsträger in der NEK ökumenische Arbeitsstellen NMZ, eed, BUND, EWNW, PTI, Hamburger Zukunftsrat Senatskanzlei Hamburger Bäckerinnung, Betriebssportverband Hamburg und weitere 1.2. Einflusskräfte Die Auswirkungen weltweiter Krisen beeinflussen die thematische Ausrichtung der Arbeit der oben aufgeführten Arbeitsfelder des DW: Die Zunahme der weltweiten Armut bei steigenden Nahrungsmittel- und Rohstoffpreisen, die Auswirkungen der HIV/AIDS Pandemie, der Klimawandel und dessen Auswirkungen für die Menschen sind nur Beispiele für die globalen Einflusskräfte. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise trifft arme Länder besonders hart und fordert heraus, Gegenkonzepte, wie Fairer Handel, in wirtschaftspolitischen Konzepten 1
festzuschreiben. Die Einflussfaktoren, bezogen auf die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Hamburg sind darüber hinaus u.a. die Auswirkungen der Studiengebühren auf die ausländischen Studierenden und die Integrations- und Flüchtlingspolitik des Hamburger Senats. 1.3. Anspruchsgruppen Pastor/innen, Mitarbeiter/innen Kirchenvorstände Ökumenische Regionalstellen Pröpst/innen Leitende und Vorstände der Dienste und Werke der NEK (u.a. ESG, Frauenwerk, NMZ) Partnerorganisationen in St. Petersburg NGO´s und Netzwerke 2. Organisationsanalyse 2.1. Einzelfragen: Personelle Ausstattung: • • • • • • •
Leitung FB WD: 0,5 Brot für die Welt: 1,0 + 0,25 (fairwind-Laden) + 0,5 Projektstelle 50 J. BfdW (befristet) STUBE: 1,0 Ökumenische Notfonds: 1,75 Osteuropa: 1,25 Migration und interkulturelle Bildung (FB ME): 1,25 Verwaltung: 0,5
Darüber hinaus stehen aus anderen Fachbereichen des DWs Ressourcen für Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising und Finanzverwaltung zu Verfügung. Budget: Die Finanzierung der Arbeit erfolgt aus Mitteln der NEK/KED, Eigenmittel des DWs und eingeworbenen Drittmitteln. (Für Aufwendungen für das Fundraising und die Finanzverwaltung werden jährlich aus der Summe der Spenden und Zinserträge für BfdW und DKH 4 % einbehalten.) Welche sonstigen Ressourcen hat der Arbeitsbereich? Das DW ist als großer Träger regional, bundesweit und international vernetzt. Intern werden die Arbeitsfelder unterstützt durch eine funktionierende Organisationsstruktur (Dienstleistungen in der Öffentlichkeitsarbeit und Finanzverwaltung, sozialpolitisches Lobbying etc.). Die Arbeit wird ergänzt durch gezielte Beirats- und Ausschussarbeit (z.B. BfdW-Fachausschuss, Beirat Osteuropa, Arbeitskreis ausländische Studierende). Ehrenamtliche, deren vielfältige Fähigkeiten für die Durchführung konkreter Vorhaben sehr wichtig sind, verstärken die Kompetenz der inhaltlichen Arbeit. Diese unterschiedlichen Ressourcen tragen dazu bei, dass die Maßnahmen der ökumenischen Diakonie des DW eine hohe politische Wirksamkeit haben. Welche Maßnahmen wurden zur Verbesserung der Ressourcen und Fähigkeiten eingeleitet? Zur Verbesserung der Ressourcen wurden Projekt- und Programmevaluierungen durchgeführt. Darüber hinaus hat das DW in 08/09 ein QM-Verfahren entwickelt und eingeführt, das die Arbeitsabläufe der unterschiedlichen Aufgabenfelder optimiert hat. Über 2
die Zusammenarbeit mit den vielfältigen Kooperationspartnern werden die Ressourcen stetig verbessert. Dadurch, dass die Aufgaben überwiegend in einem FB durchgeführt werden, können die personellen Ressourcen (Stellenzuschnitt und Aufgabenverteilung, Praktikantenprogramm) flexibel den aktuellen Anforderungen entsprechend eingesetzt werden. Welche Querschnittsthemen und Synergien gibt es in Bezug auf die Themen des HB 4? Folgende Querschnittsthemen können im HB 4 verstärkt miteinander verbunden werden: Gerechtigkeit für die Armen, Armutsbekämpfung, Fairer Handel, Klimagerechtigkeit mit Fokus auf Ernährungssicherung und HIV/AIDS, Integration und Interkulturelle Bildung Welche Besonderheiten in Bezug auf Arbeitsabläufe, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit gibt es? Die ökumenischen Arbeitsfelder des DWs sind als ein Bereich im Wirtschaftsplan erfasst und unterliegen der jährlichen Wirtschaftsprüfung. Die Prüfungsberichte werden der Kirchenleitung jährlich als Verwendungsnachweis für die erhaltenen Mittel vorgelegt. Die Mittel werden sparsam verwendet. Durch eine gute finanzielle und personelle Basis wird eine Stabilität und Kontinuität für die Arbeit erreicht. Die Drittmittelakquise erhöht den Bekanntheitsgrad. Das QM sorgt für transparente Abläufe in der Planung und Umsetzung der Arbeit und eine Konzentration, Verantwortlichkeit und Zuständigkeit dafür ist gewährleistet. Wie ist die Positionierung der Aufgaben im Vergleich zu anderen Anbietern? BfdW ist die Spenden- und Entwicklungshilfeorganisation der Evangelischen und Freikirchen, und die Marken BfdW und DKH sind am Markt etabliert. Das DW ist ein profilierter Anbieter von sozialdiakonischen Projektpartnerschaften in St. Petersburg. Dies wird auch von der Hamburger Senatskanzlei, verantwortlich für die Städtepartnerschaft Hamburg – St.Petersburg, anerkannt und wertgeschätzt. Es besteht in diesem Bereich eine enge Kooperation und Abstimmung zwischen der Senatskanzlei und dem DW. STUBE ist das einzige Qualifizierungsangebot für ausländische Studierende aus den OECDLändern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Damit ist das DW Hamburg gut aufgestellt. Um die gute Ausgangsposition weiterzuentwickeln, muss im HB 4 für eine gute Vernetzung und entsprechende Steuerung gesorgt werden. Hamburg, den 6.5.2009 Susanne Hesemann
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Ökumenische Arbeitstellen in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche Arbeitsstelle im Kirchenkreis
Modell
Bewilligungszeitraum von bis
Sachkosten
bewilligt:
besetzt mit
Status
40.000 Euro
Lies, Rudolf
Pastor
Abrechnung
Rattay, Marlies
Pastorin
Pastor
5.000 € Abrechnung
Täger, Klaus-Michael Degenhardt, Friedrich
PzA
5.000 € Abrechnung
Christiansen, Hauke
PzA
31.12.10
100%
5.000 € Abrechnung
Reißner, Jürgen
Angestellter
2004
2009
50%
Pauschal 2.500 € 16.100 €
Hartmann-Runge, Elisabeth
Pastorin
Lübeck-Lauenburg
01.02.06
31.01.11
50%
2.500 € Abrechnung
Hartmann-Runge, Elisabeth Pastorin
Rendsburg-Eckernförde
01.08.06
31.07.11
75%
5.000 € Abrechnung
Halver, Henning
Pastor
Schleswig-Flensburg
01.09.07
31.08.12
PzA
5.000 € Abrechnung
Hanselmann, Antje
PzA
Altholstein
01.09.07
31.08.12
75%
5.000 € Abrechnung
Christensen, Jan
Pastor
Rantzau-Münsterdorf
01.07.07
31.6.2012
PzA
5.000 € Abrechnung
Pachnicke, Thorsten
PzA
Plön-Segeberg
17.09.07
16.09.12
75%
5.000 € Abrechnung
Schwer, Michael
Pastor
5.000 € Pauschale Angebot ab 07
Dithmarschen
01.01.05
31.12.09
Hamburg-Ost
01.08.05
31.07.10
75%
5.000 € Abrechnung
Hamburg-Ost
01.11.05
31.10.10
PzA
Nordfriesland
01.12.05
30.11.10
Hamburg-West/Südholstein
01.01.06
Lübeck-Lauenburg
PzA
Situationsanalyse des Hauptbereichs „Frauen, Männer, Jugend“ (5) Vorbemerkung Diese Situationsanalyse ist unter Beteiligung aller inhaltlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauptbereichs u.a. im Rahmen von vier Klausurtagen mit Moderation von Peter Wesenberg (Institutionsberatung) entstanden. Neben den inhaltlichen Ergebnissen war dabei auch der zugrunde liegende Prozess entscheidend. Er wurde übereinstimmend als ein erster wesentlicher Schritt zur Bildung einer gemeinsamen Identität im Hauptbereich betrachtet. Erste kleine Projekte der Zusammenarbeit sind bereits verabredet bzw. in der Umsetzung. Diese erste Situationsanalyse stellt aus unserer Sicht einen Einstieg dar. Die der Analyse zugrunde liegenden Informationen stammen im Wesentlichen aus dem in der Organisation vorhandenen Wissen. Dieses wird bereits jetzt immer auch durch Außenkommunikation und kritische Selbstreflexion gespeist. Bei der Erstellung der nächsten Analyse wäre es jedoch aus Sicht aller Beteiligten sehr sinnvoll und hilfreich diese Ergebnisse noch einmal mit externen Personen und Gruppen ausführlich zu diskutieren und entsprechend zu präzisieren. Dies war bei diesem ersten Mal aus Zeitgründen nur sehr vereinzelt möglich. Die am Ende beschriebenen Handlungsfelder sind bewusst sehr breit gefasst, um die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Arbeitsbereiche im Hauptbereich darin abzubilden und so den Raum für gemeinsame Projekte zu öffnen. Wir gehen dabei davon aus, dass die Konkretisierung in der 2. Phase der Formulierung der strategischen Ziele im Spätsommer und Herbst stattfinden wird.
Kurzbeschreibung der Aufgaben und Strukturen des Hauptbereichs Der Hauptbereich „Frauen, Männer, Jugend“ (5) nimmt durch die ihm angehörenden Dienste und Werke sowie Beauftragten gesamtkirchliche Aufgaben der Kinder-, Jugend-, Frauen- und Männersowie der SeniorInnenarbeit wahr. Ihm gehören an: • das Nordelbische Jugendpfarramt mit Trägerschaft für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) • die Nordelbische Jugendgemeinde Koppelsberg • der Nordelbische Beauftragte für die Kinder- und Jugendarbeit des Rings der Ev. GemeindepfadfinderInnen • das Nordelbische Frauenwerk mit Trägerschaft für contra und derzeit noch für die MGWKureinrichtung GODE TIED in Büsum/Nordsee • das Nordelbische Männerforum • die Nordelbische Beauftragte für SeniorInnenarbeit Im Nordelbischen Jugendpfarramt organisiert sich die verbandliche und jugendpolitische Arbeit der evangelischen Kirche in den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Es übernimmt die jugendpolitische Vertretung nach außen, bietet Aus-, Fort- und Weiterbildung für Jugendliche und MultiplikatorInnen an sowie ökologische Jugendfreiwilligendienste im In- und Ausland. Es organisiert Großveranstaltungen und Events, internationale und ökumenische Begegnung und arbeitet in Vernetzung mit den Kirchenkreisen, anderen Diensten und Werken, z.B. in der schulkooperativen Arbeit mit dem PTI, sowie mit außerkirchlichen Institutionen, z.B. Landesjugendringen, Ministerien und Verbänden. Es stärkt den Glauben Jugendlicher, fördert christliche Wertvorstellungen und macht sich mit Jugendlichen auf die Suche nach angemessenen spirituellen Lebensformen. Die Nordelbische Jugendgemeinde hat die Aufgabe, den Koppelsberg als Jugend-, Freizeit- und Bildungsstätte kirchlich und spirituell zu prägen. Sie übt die Trägerschaft über den Naturerlebnisraum Koppelsberg aus. Zur Wahrnehmung dieser Aufgabe und zur Entwicklung und Erprobung einer entsprechenden Konzeption wurden für den Projektzeitraum von drei Jahren zusätzliche Mittel bewilligt für die Einrichtung von zwei halben Stellen sowie die Projektförderung von Tagungen und Seminaren am Koppelsberg. Der Nordelbische Beauftragte für die Kinder- und Jugendarbeit des Rings der Ev. GemeindepfadfinderInnen wird vom Hauptbereich mit einer halben Stelle finanziert, um die
Koordinationsaufgaben der wachsenden Arbeit wahrzunehmen. Der Ring der Ev. GemeindepfadfinderInnen ist ein Zusammenschluss von 77 Kirchengemeinden in Schleswig-Holstein, deren Kinder- und Jugendarbeit von der PfadfinderInnenmethode getragen ist. Das Nordelbische Frauenwerk macht auf der Grundlage Feministischer Theologie Angebote für Frauen, begleitet daraus entstehende Prozesse und wirkt als Impulsgeberin in der Kirche und in die Gesellschaft insgesamt hinein. Es vertritt die evangelische Frauenarbeit in den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein in frauenpolitischen Fragen. Das Nordelbischen Frauenwerk arbeitet in Beratung und Kooperation mit den Kirchenkreisen. Es bietet Fortbildung, fördert ökumenische und interkulturelle Begegnung und organisiert Langzeitfortbildungen sowie Großveranstaltungen, immer wieder auch in Kooperation mit anderen Diensten und Werken. Das Nordelbische Frauenwerk gewinnt Erfahrungen und Erkenntnisse (für die Lobbyarbeit) aus der direkten Arbeit mit von Armut oder ungerechten Strukturen betroffenen Frauen. Das Nordelbische Männerforum wendet sich auf der Basis eines emanzipatorischen Verständnisses von Männerarbeit, das die Möglichkeitsspielräume als Mann zu leben erweitern will, an Multiplikatoren für Männerarbeit. Darüber hinaus macht es überregionale spirituelle Angebote für Männer und vertritt männerpolitische Interessen in Kirche und Gesellschaft. Die Nordelbische Beauftragte für die SeniorInnenarbeit fördert und unterstützt den Prozess der Bewusstseinsbildung für den demographischen Wandel auf allen Ebenen kirchlichen Handelns. Sie begleitet die daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen mit Beratungsprozessen, Konzepten und Fortbildungsangeboten mit dem Ziel einer deutlich erkennbaren Umstrukturierung der kirchlichen Angebotsstruktur für diese Altersgruppe und eine Neupositionierung im Gefüge der kirchlichen Handlungsfelder in den kommenden Jahren. Sie vertritt die Nordelbische Kirche in kirchlichen und öffentlichen Gremien. Zielgruppen sind überwiegend Multiplikatoren, die in der Arbeit mit Menschen im 3. und 4. Lebensalter in ganz unterschiedlichen Aufgabenfeldern und Arbeitsformen tätig sind, aber auch in besonderer Weise Ausbildungsstätten und Fortbildungseinrichtungen. Darüber hinaus werden folgende weitere Arbeitszweige in unterschiedlichem Rahmen finanziell unterstützt: 1 - CVJM Brückenschlag Nord-Ost e.V. - Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Schleswig-Holstein e.V. - Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Land Hamburg 2 - EC Jugendverband Nordbund - Verein für Internationale Jugendarbeit, Arbeitsgemeinschaft Christliche Frauen - Verein für Internationale Jugendarbeit, Landesverein Hamburg e.V. 3 - MBK - Ev. Jugend- und Erwachsenenarbeit in Nordelbien e.V. - Projekt „Patchwork“ - Arbeitskreis Pastorenfrauen in Not - Pfarrfrauenbund - Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V. Auch mit ihnen sollen in Zukunft Zielvereinbarungen abgeschlossen werden.
1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Was sind ihre Bedürfnisse? Es ist das Spezifikum des Hauptbereichs, dass er seinen Blick im Grundsatz auf alle Frauen und Männer, Junge und Alte in unserer Gesellschaft richtet und von da aus seine Angebote Aktivitäten entwickelt. Aus dieser zielgruppenspezifischen Grundausrichtung heraus wird dann themenorientiert und exemplarisch gearbeitet, - zusammen mit haupt- und ehrenamtlichen MultiplikatorInnen, aber auch mit interessierten Einzelnen aus dem kirchlichen und außerkirchlichen Bereich.
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CVJM = Christlicher Verband junger Menschen EC = Jugendverband „Entschieden für Christus“ MBK = Ev. Jugend- und Missionswerk e.V. „Menschen begegne – Bibel entdecken - Kirche gestalten“
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Auch in Bezug auf die Bedürfnisse ergibt sich eine gewisse Parallele zwischen allen Bereichen. Das Thema Identitätsentwicklung bzw. Sinnsuche ist in allen Zielgruppen virulent. Formen einer je spezifischen Spiritualität entwickeln sich. In diesem Zusammenhang spielen auch Themen wie Beheimatung, der Wunsch nach Zugehörigkeit und Verortung, die Frage nach der je eigenen Aufgabe in dieser Gesellschaft und nach Wertschätzung eine wichtige, generationen- und geschlechterübergreifende Rolle. Die Arbeit im Hauptbereich geschieht einerseits in enger Vernetzung mit den Kirchenkreisen, wobei der Hauptbereich für diese auch Dienstleistungsaufgaben übernimmt. Andererseits nehmen die einzelnen Arbeitsbereiche in der Regel auch übergreifende Aufgaben wahr (wie z.B. die Vertretung der nordelbischen Frauenarbeit im Bundesverband der Ev. Frauen in Deutschland e.V.), diese oft in Vernetzung mit den entsprechenden Bundesebenen bzw. anderen gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen, die ebenfalls zielgruppenspezifisch arbeiten. Innerhalb des Hauptbereichs gilt es, die Balance zu halten zwischen bewusst zielgruppenorientierter Arbeit und der Nutzung möglicher Synergien durch gemeinsame Angebote. Dabei ist zu erwarten, dass es aufgrund des demographischen Wandels in den nächsten Jahren erhebliche Veränderungen in Größe und Abgrenzung der Zielgruppen geben wird. Aufgabe des Hauptbereichs ist hier, mögliche Konkurrenzen und Doppelstrukturen zu vermeiden sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit bzw. der Aufgabenklärung einzuüben.
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Alle Arbeitsbereiche und –gebiete des Hauptbereichs sind in ihrer Arbeit von ähnlichen gesellschaftlichen Prozessen und Themenstellungen beeinflusst: dem demographischen Wandel, der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, der Individualisierung, gleichzeitig der Suche nach sozialen Netzwerken in Familie, Freundeskreis, Hobby- und Medienwelt, des Geschlechterrollenwandels, der Milieuverengung und des Wandels im Zugang zu kirchlicher Tradition und der Ausgestaltung freiwilligen Engagements, Fragen der Globalisierung und des Klimawandels. Alle Arbeitsbereiche sehen es als ihre Aufgabe an, in ihren Angeboten fortlaufend auf diese Veränderungen und Problemlagen zu reagieren. Sie nehmen aus kirchlicher Perspektive am gesellschaftlichen Diskurs teil und machen kirchliche Lobbyarbeit. In der Jugendarbeit spielen die biografischen Übergänge mit ihren Risiken eine zentrale Rolle. Die „pragmatische Generation unter Druck“, wie sie die Shell Jugendstudie kurz beschreibt, zeigt Engagement und Leistungsbereitschaft und sorgt sich zugleich um den Einstieg in das Arbeitsleben und die ökologischen Lebensgrundlagen. Dabei haben die Schichtzugehörigkeit und das soziale Milieu einen starken Einfluss auf Einstellungen und Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Die Veränderungen in den tragenden Netzwerken (Familie, Freundschaften etc.), die hohe Bedeutung der Gleichaltrigen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, die Veränderungen in der Struktur der Schule (Ganztagsbetrieb) und im Studium markieren wichtige Punkte im Alltag von Heranwachsenden. Viele Jugendliche schätzen die Kirche als Begegnungs- und Erlebnisraum und als soziale Institution. Ebenso viele sagen aber auch, Kirche müsse sich ändern, wenn sie Zukunft haben und Antworten geben will auf die Fragen, die Jugendliche wirklich bewegen. Wichtige Anknüpfungspunkte für kirchliche Jugendarbeit sind das im Durchschnitt hohe Interesse Jugendlicher an sozialem Engagement und ihr Interesse an persönlicher Weiterentwicklung. In der Frauenarbeit ist die zunehmende gesellschaftliche Spaltung und Individualisierung, die zunehmende Armut von Frauen, u.a. als Alleinerziehende, als Zuverdienerin und als Erwerbstätige durch die Zunahme von ungesicherter und prekärer Erwerbsarbeit, der immer noch hohe Anteil von Frauen, die von Benachteiligung und / oder Gewalt betroffen sind und das in Deutschland ungelöste Problem der Vereinbarkeit von Beruf und Familie von zentraler Bedeutung. Hinzu kommen der gesellschaftliche Wandel im Verhältnis der Geschlechter und der veränderten Rollenbilder und der notwendigen Anpassung der normierenden Rahmenbedingungen sowie der demographische Wandel. Entscheidend für die Frauenarbeit ist darüber hinaus die Wahrnehmung, dass eine z.T. sehr selbstbewusste junge Frauengeneration heran wächst, die sich nicht mehr als benachteiligt erfährt
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und traditionellen Formen des Feminismus eher kritisch gegenübersteht , und für den Hauptbereich insgesamt die deutliche Tendenz zur Auseinanderentwicklung von jungen Frauen und jungen 5 Männern . Gleichzeitig gehört zu den Rahmenbedingungen heutiger Frauenarbeit immer noch die Tatsache der unterdurchschnittlichen Repräsentanz von Frauen in politischen und kirchlichen Entscheidungsgremien und der Unterrepräsentanz von Frauen in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entscheidungsstrukturen sowie die immer noch vorhandene Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern. Die Frauenarbeit sieht sich dabei bewusst im Kontext der kirchlichen und nicht-kirchlichen Frauenbewegung. Die männlichen Lebenswelten haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und ausdifferenziert. Traditionelle Vorbilder tragen nicht mehr, neue Leitbilder können sich aufgrund der Heterogenität der Lebensentwürfe nur sehr bedingt herausbilden. Hinzu kommt, dass aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt (Flexibilisierung, Globalisierung und zeitliche Befristung von Arbeitsverhältnissen) und der gefühlte oder realen Bedrohung des Arbeitsplatzes die traditionelle männliche Identitätsbildung über Beruf und Arbeit nicht mehr tragfähig und zeitgemäß ist. Ferner hat sich das Geschlechterverhältnis deutlich verändert. Männer werden im Geschlechterdialog heute mit neuen Anforderungen, z. B. an ihre kommunikative Kompetenz konfrontiert. Für jüngere Männer stellt sich zudem die Frage nach ihrem Selbstverständnis als Vater. Die Rolle des Ernährers ist dem des Miterziehenden und Partners der Mutter gewichen. Evident ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der Balance zwischen Beruf, Familie und dem Selbst. Auf dem Hintergrund dieser Situation hat es die Männerarbeit in erster Linie mit Fragen der Identitätsfindung und -stärkung zu tun. Wobei die Fragestellung der sich beteiligenden Männer weit über die Suche nach Lösung für ihre Alltagsprobleme hinausgeht. Vielmehr wird gerade von der kirchlichen Männerarbeit eine Begleitung, Anregung und Unterstützung bei der Bewältigung grundsätzlicher Lebens- und Glaubensfragen erwartet. Kirchliche Männerarbeit hat die Aufgabe, die Suchbewegung der Männer durch ihre plurale Lebenswirklichkeit mit- und nachzuvollziehen, was sich auf die Art und Weise sowie die Inhalte der Arbeit auswirkt. Die SeniorInnenarbeit ist geprägt von der veränderten Lebensphase „Alter“. Sie umfasst das 3. und 4. Alter und kann ein Drittel der Lebenszeit ausmachen. Das Alter ist daher sehr vielfältig und nuancenreich geworden. Durch diese strukturellen Veränderungen des Alters entstehen neue Zielgruppen und Aufgaben für die und in der Arbeit mit älteren und alten Menschen. Das Angebot, das sich an die Zielgruppe richtet, muss deshalb breit und vielfältig sein und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren. Das, was die „neuen Alten“ auszeichnet, ist ihre Pluralität. Ebenso ist eine Frauengeneration nachgewachsen, die einen hohe Bildungsteilhabe mitbringt. Besonders die Menschen des 3. Alters haben den Wunsch zu gestalten und die eigenen Kompetenzen, potentiale und Lebenserfahrungen einzubringen. 6
In allen Arbeitsbereichen ist eine wachsende religiöse Suchbewegung von Frauen, Männern , Kindern, Jugendlichen und Älteren deutlich spürbar. Die weitgehend nicht mehr vorhandene religiöse Verwurzelung von Familien und Individuen wird in diesem Zusammenhang häufig als Verlust christlich-ethischer Werte, Rituale und christlichen Grundwissens wahrgenommen, bietet aber auch die Chance neuer Zugänge zu biblischen Texten und evangelisch-christlichen Traditionen. Für viele Menschen stellen teils falsch verstandene dogmatische Lehrformeln eine große Barriere für ihren Zugang zum christlichen Glauben dar (Bin ich nur Christin, wenn ich das alles glaube?). Ein neuer Zugang bietet die Chance bei der Situation und den Fragen der Menschen anzusetzen und sie mit den sie in dieser Situation stärkenden Inhalten des christlichen Glaubens in Berührung zu bringen. Der u.a. durch Einwanderung bedingte Rückgang der dominierenden Stellung der christlicher Religionen in der Gesellschaft fordert alle kirchlichen Gruppen zu einer Auseinandersetzung heraus, deren Grundlage das gegenseitige Kennen lernen der eigenen und anderer Religionen ist.
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Aktuelle Untersuchungen, z.B. Brigitte 8 / 2008, S. 78-83 die Untersuchung von Frau Prof. Allmendinger Spiegel Nr. 24 / 2007, Mein Kopf gehört mir (Anlage 1; vollständiger Artikel ist im Hauptbereich auf Anfrage zu erhalten); Spiegel Nr. 23 / 2007, Geld oder Liebe (Anlage 2) 6 Männerstudie „Männer in Bewegung“, Hg. R.Volz/P.M.Zulehner, 2009, S. 212-270.318.323 5
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1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend für den Erfolg des Hauptbereichs / der NEK? Aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Arbeitszusammenhänge und Kooperationen ergibt sich für die Arbeitsbereiche des Hauptbereichs eine Vielzahl von Anspruchsgruppen: Innerkirchlich sind dies zunächst einmal die haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den entsprechenden Arbeitsbereichen, darüber hinaus aber auch engagierte Einzelpersonen. Weiterhin zählen die Kirchenkreise dazu, insbesondere vertreten durch die Leitenden im Bereich Dienste und Werke (z.B. RegionalzentrumsleiterInnen, PröpstInnen) und schließlich die nordelbischen Leitungsgremien Kirchenleitung und Synode. Hinzu kommen schließlich die EKD-Ebene und die 7 8 9 internationalen kirchlichen Bünde (WCC , LWF , CEC ). Darüber hinaus gibt es zahlreiche außerkirchliche Anspruchsgruppen, u.a. KooperationspartnerInnen, Landesministerien und -behörden, politische Parteien und Fraktionen sowie mit vergleichbaren Themen beschäftigte Vertreterinnen von anderen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) sowie schließlich die entsprechenden verbandlichen Organisationen, wie z.B. die ejh (Evangelische Jugend Hamburg) und die aejsh e.V. (Arbeitsgemeinschaft Ev. Jugend in Schleswig-Holstein), Landesfrauenräte und Deutscher Frauenrat und die Diakonischen Werke. Im Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist die Schule eine Anspruchsgruppe von wachsender Bedeutung. Für die Arbeit der PfadfinderInnen spielen darüber hinaus die Eltern der Kinder eine besondere Rolle. Für die drittmittelfinanzierten Arbeitsbereiche des Hauptbereichs (z.B. FÖJ, contra, GODE TIED) spielen darüber hinaus die GeldgeberInnen in Politik und Stiftungen eine wesentliche Rolle.
2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Hauptbereich? Das Nordelbische Jugendpfarramt hat insgesamt 8,5 Stellen für die Leitung und Stellvertretung sowie die Bildungsarbeit in der Ev. Jugend- und SchülerInnenarbeit in Hamburg und am Koppelsberg. Hinzu kommen 4 PädagogInnen (Leitung und ReferentInnen) des FÖJ mit 3 Stellen. Die Arbeitsstellen in Plön und Hamburg sowie das FÖJ haben jeweils eigene Sekretariate. Das Jugendpfarramt arbeitet eng zusammen mit der Jugendgemeinde am Koppelsberg, dem Jugendaufbauwerk und dem Dienstleistungsbetrieb, der die Jugend-, Freizeit- und Bildungsstätte und die Auftragsverwaltung betreibt. Das geplante Budget des Jugendpfarramtes für 2009 beträgt 1.717.900,- €, davon Zuführung der NEK 983.000,- €, plus FÖJ mit einem Budget von 1.245.000,- € und einem Zuschussbedarf von 52.600,- €. Die Jugendgemeinde wird derzeit von zwei ReferentInnen gestaltet, die die vakante Pfarrstelle am Koppelsberg mit vertreten. Das geplante Budget für 2009 beträgt 242.500,- €, die durch Zuführung der NEK gedeckt werden sollen. Die Arbeit des Rings der Ev. GemeindepfadfinderInnen wird durch die Finanzierung einer halben Pfarrstelle unterstützt. Geplant ist auch eine weitere Entlastung durch die Übernahme der Finanzverwaltung durch den Hauptbereich.
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WCC = World Council of Churches (Weltkirchenrat) LWF = Lutheran World Federation (Lutherischer Weltbund) CEC = Conference of European Churches (Konferenz Europäischer Kirchen)
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Das Nordelbische Frauenwerk hat derzeit 7 Referentinnen-Stellen sowie eine 0,5 Stelle für die Arbeitsbereichsleitung. Hinzu kommen 1,5 Stellen bei contra, der Fachstelle gegen Frauenhandel, die vom Land Schleswig-Holstein mitfinanziert werden. Weiterhin kommen die Stellen für die Sachbearbeitung und Verwaltung hinzu, die derzeit komplett im Arbeits- bzw. Hauptbereich selbst angesiedelt sind. Zum Frauenwerk gehört auch die Mutter-Kind-Kureinrichtung GODE TIED in Büsum, für die es derzeit Strukturüberlegungen gibt, um ihr in der Bewirtschaftung eine größere Eigenständigkeit zu ermöglichen. In allen neuen Kirchenkreisen gibt es darüber hinaus hauptamtlich verantwortete Frauenarbeit in eigener Trägerschaft. Das Bilanzvolumen des Nordelbischen Frauenwerks beträgt für 2009 geplant 1.678.300 €, die Zuführung durch die NEK 1.069.700 €. Dies unter der Voraussetzung, dass die Synode dem so zustimmt und die Kirchensteuerschätzungen sich als in etwa realistisch erweisen. Im Nordelbischen Männerforum sind ein Pastor (1/2 Stelle) und ein Diakon (1/1 Stelle)tätig. In den letzten zehn Jahren ist neben der damals schon bestehenden hauptamtlichen Beauftragung für Familien- und Männerarbeit im Kirchenkreis Eutin lediglich eine neue Stelle im Kirchenkreis Eckernförde (Teilzeit 25%) eingerichtet worden. Alle anderen Multiplikatoren engagieren sich ehrenamtlich, als Beauftragte oder im Rahmen ihres originären Auftrages. Für die nordelbische Männerarbeit beträgt das für 2009 geplante Budget 130.900 €. Im November 2005 hat die Synode beschlossen, für die Arbeit mit SeniorInnen auf Nordelbischer Ebene eine 100%-Stelle einzurichten und diese mit einem Etat von 120.000 € (incl. Personalkosten) auszustatten. Mit diesem Beschluss ist sie manchen Landeskirchen der EKD voraus. Trotzdem ist der Arbeitsbereich mit nur einer Stelle dünn besetzt, was zur zu einer besonders sorgfältigen Schwerpunktsetzung in der Arbeit führen muss. Zusätzlich werden aus dem Budget des Hauptbereichs die oben genannten weiteren Arbeitsbereichen durch Zuwendungen in ganz unterschiedlicher Höhe von insgesamt 66.500 € unterstützt. Hinzu kommen 0,25 Pfarrstelle für das Projekt Patchwork. Insgesamt sind im Hauptbereich 25 Referentinnen und Referenten beschäftigt. Hinzu kommen die 0,5 Stelle für des Beauftragten für die Pfadfinderinnenarbeit und die 0,25 Stelle für das Projekt Patchwork. Der Hauptbereich plant für 2009 mit einem Budget von 3.231.400 €. Das Spezifikum des Hauptbereichs ist, dass er einen Großteil seiner Verwaltung in Eigenregie durchführt. Ausgenommen ist der Jugendbereich, der derzeit in Teilen als Dienstleistung vom Dienstleistungsbetrieb Koppelsberg wahrgenommen wird.
Die weiteren Ressourcen des Hauptbereichs „Frauen, Männer, Jugend“ sind: 1. Ehrenamtliches Engagement Im Hauptbereich „Frauen, Männer, Jugend“ spielt das Engagement und die Mitarbeit von Ehrenamtlichen eine fundamentale Rolle. Es gibt eine grundlegende Beteiligungs- und Mitbestimmungsstruktur, die z. B. in der Nordelbischen Jugendordnung kirchenrechtlich festgeschrieben ist. Erfolgreiche Projekte wie das Jugendfestival „Heaven“ oder der Weltgebetstag wären ohne Ehrenamtliche nicht möglich. Die engagierte Arbeit des Fördervereins contra e.V. erhält die Arbeit der Fachstelle aufrecht. Über 500 nordelbische PfadfinderInnen helfen beim Evangelischen Kirchentag. 2. Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Veränderungsprozessen und Bereitschaft sich darauf einzulassen Eine wesentliche „Ressource“ in allen Arbeitsbereichen ist das hohe Engagement und die interdisziplinäre Zusammensetzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kolleginnen und Kollegen in den Kirchenkreisen. Die Vernetzungsstrukturen sind z.T. über Jahre erprobt und tragen wesentlich zur professionellen Arbeit der Arbeitsbereiche bei. 3. Vernetztes Arbeiten von der Kirchengemeinde über die Kirchenkreisebene bis hin zur Nordelbischen Ebene Hier hat insbesondere das Nordelbische Frauenwerk langjährige Erfahrung mit Vernetzungsund Unterstützungssystemen sowie der ebenenübergreifenden Gremienarbeit. Zu diesen Strukturen gehören u.a. die Fachkonferenz Ev. Frauenarbeit (FeFa) und die Frauensynode (Nordelbische Arbeitsgemeinschaft, NAG). 6
In der Nordelbischen Jugendordnung ist die Zusammenarbeit mit den Konferenzen der Hauptamtlichen und der Vollversammlung der Ehrenamtlichen mit ihren geschäftsführenden Ausschüssen für die Jugendarbeit geregelt. Jährlich gibt es gemeinsame Tagungen. Darüber hinaus wird über bereits verabredete „Kirchenkreis-Visiten“ in gemischten Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen die Zusammenarbeit intensiviert. In der SeniorInnenarbeit wurde ein solches Netzwerk in den vergangenen beiden Jahren aufbzw. ausgebaut und hat bereits erste gemeinsame Projekte veranstaltet. Auch in der Männerarbeit gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden. Diese Netzwerke haben aber überwiegend informellen Charakter, da auf der Kirchenkreisebene nur vereinzelt Hauptamtlichkeit gegeben ist und die Kontakte über die Kirchenkreisbeauftragten, wesentlich aber auch über engagierte Pastoren, Mitarbeiter und Ehrenamtliche laufen. 4. Vielfältige Kooperation mit den anderen Hauptbereichen sowie außerkirchlichen Organisationen Eine weitere Ressource“ sind die zahlreichen inner- und außerkirchlichen KooperationspartnerInnen, die für die Ausweitung der Fachkompetenz und den Blick von außen sorgen. Die Kontakte sorgen für die Verbreiterung der Zielgruppen und damit erhöhte TeilnehmerInnen-Zahlen. Beispiel: Die Ev. SchülerInnen-Arbeit führt mit dem Hamburger Fachkreis Gewaltprävention jährlich eine gewaltpräventive Tagung durch mit über 100 Teilnehmenden. 5. Kontakte zur Finanzierung von Projekten über Drittmittel Einzelprojekte werden insbesondere in der Jugend- und der Frauenarbeit wesentlich über Drittmittel mit finanziert, u.a. durch Anträge an Stiftungen, Vereine oder staatliche Stellen. Zur Unterstützung von kirchlichen Frauenprojekten hat das Nordelbische Frauenwerk außerdem vor kurzem die „Annemarie Grosch Stiftung“ gegründet. Beispiel: Der Hamburger Mitmachzirkus Abrax Kadabrax kann drei Jahre lang ein Projekt an einer Förderschule am Osdorfer Born anbieten, das durch das ESF-Bundesprogramm "Xenos – Integration und Vielfalt" vollständig refinanziert wird. 6. Räume und Gebäude, insbesondere das Gelände des Koppelsberg Die Jugend-, Freizeit- und Bildungsstätte am Koppelsberg bietet über 250 Betten. Die Verbindung aus Jugendpfarramt und Freizeitstätte sorgt seit Generationen für eine hohe Identifikation mit der nordelbischen Jugendarbeit. Die Außenhäuser in Bistensee und auf Sylt bieten zusätzlich günstige Selbstversorger-Plätze. Die Arbeitsstellen des Hauptbereichs finden sich in Kiel in der Gartenstraße und in Hamburg im Dorothee-Sölle-Haus jeweils in Häusern der Kirche. Dadurch rücken die Nordelbischen Institutionen und Einrichtungen näher zusammen. Für die Arbeitsbereiche des Hauptbereichs ergeben sich Synergie-Effekte z. B. in der Nutzung der Sekretariate und der Verwaltung. 7. Kommunikationskultur und Rituale In den Arbeitsbereichen des Hauptbereichs wird eine kirchlich geprägte Kommunikationskultur gepflegt. Dazu gehören geistliche Impulse genauso wie Beratungsprozesse in Konfliktfällen. Wertschätzung der Leistungen Ehren- und Hauptamtlicher gehört zu den Grundsätzen der Arbeitsethik. Einführungen und Verabschiedungen werden in festlichen Ritualen begangen. 8. Gesellschaftspolitische Einflussnahme gelingt Es gibt im Hauptbereich langjährige Erfahrung darin, gesellschaftliche Prozesse in Gang zu bringen (z.B. Diskussion über benachteiligte Gruppen, wie z.B. von Frauenhandel betroffen, Schaffung entsprechender Angebote), und auf strukturell angelegte Ungerechtigkeit Einfluss zu nehmen (z.B. Gesetzgebung o.,ä.)
Folgende Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen ergeben sich im Hauptbereich selbst: Jugend und Frauen / Männern Arbeit mit Mädchen und mit jungen Frauen / mit Jungen und jungen Männern, ökumenische Kontakte und PartnerInnenschaftsarbeit, Gender Mainstreaming
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Jugend und SeniorInnen Bearbeitung des demographischen Wandels in Begegnung und gegenseitigem Lernen (statt Konkurrenz), Entwicklung von „generationenvernetzenden“ Projekten Frauen und Männer Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gender Mainstreaming, Theologie und Spiritualität mit geschlechterspezifischem Ansatz, gemeinsame Arbeit an gesellschaftspolitischen Themen aus der jeweiligen Perspektive (z.B. Gewalt, Pflege), Geschlechterdialog/Partnerschaft/Familie Frauen / Männer und SeniorInnen Teilweise Überschneidung der Zielgruppen (durch den demographischen Wandel mit wachsender Tendenz) und damit die Möglichkeit zur Ergänzung bzw. Zusammenarbeit z.B. im Bereich Fortbildung und Qualifikation (kulturelle, sinnfindende und religiöse, biografiebezogene sowie initiierende Arbeit), Entwicklung von Projekten zum Übergang in die nachberufliche Phase.
Darüber hinaus ergeben sich solche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen auch zu fast allen anderen Hauptbereichen, dazu hier zunächst einige exemplarische Stichworte: Hauptbereich „Aus- und Fortbildung“ (1) Jugend: Schulkooperative Arbeit mit dem PTI und religionspädagogische Seminare Frauen: Fortbildung und Qualifikation im Bereich Theologie und Spiritualität SeniorInnen: Entwicklung von Ansätzen zur Neuausrichtung kirchlicher SeniorInnenarbeit in der Fort- und Weiterbildung haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen, sowie in der Ausbildung kirchlicher Mitarbeitenden Hauptbereich „Seelsorge, Beratung und ethischer Diskurs“ (2) Jugend: seelsorgerliche Ausbildung von Jugendlichen Frauen: Zusammenarbeit KDA im Bereich Kampagne für Saubere Kleidung (CCC), 10 insbesondere im Bereich der Corporate Social Resonsibility (CSR) ; Frau und Beruf Frauen / Männer: Zusammenarbeit KDA beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf SeniorInnen: Zusammenarbeit Akademie im Bereich Bildung im „dritten Lebensalter“ sowie in der Altenseelsorge Hauptbereich „Gottesdienst und Gemeinde“ (3) Jugend: Seminare zum Thema "Religiöse Einstellung von Jugendlichen", Jugendsonntag und Jugendkirchen Frauen: Fortbildung und Qualifikation im Bereich Theologie und Spiritualität SeniorInnen: Zusammenarbeit Gemeindedienst im Bereich „Gemeinde als dritter Sozialraum“, Besuchsdienst und SeniorInnenbegleiterInnen, Unterstützung durch den Bereich Gemeindeentwicklung bei konzeptionellen Veränderungsprozessen in der SeniorInnenarbeit in den Kirchenkreisen / Veranstaltungen und Fortbildungen im Bereich Spiritualität Hauptbereich „Mission und Ökumene“ (4) Jugend: internationale, ökumenische und entwicklungspolitische Begegnungen Frauen: Zusammenarbeit NMZ CCC, Direkter Kontakt, Frauenpartnerschaftsarbeit Hauptbereich „Medienarbeit“ (6) Jugend: Heaven-Festival, Kirchentag u. ä. Events; Jahresprogramm, Internet-Auftritt Frauen / Männer: Geschlechterspezifische Perspektive in der Öffentlichkeitsarbeit SeniorInnen: Thematisierung des demographischen Wandels in der (kirchlichen) Öffentlichkeit Insgesamt: Fortbildung und Qualifikation, Nordelbische Kampagnen und Projekte, z.B. KVWahlen Hauptbereich „Diakonie“ (7) Jugend: z.B. Jugendsozialarbeit, Brot für die Welt, Arbeit mit Kindern an der Schnittstelle zwischen Gemeinde und KiTa 10
CSR umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus geht.
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Frauen: CCC, Direkter Kontakt SeniorInnen: viele Querschnittsthemen und Synergien; Aufgabe: Doppelstrukturen zu 11 vermeiden
2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Hauptbereich feststellen? Besonderheit im Hauptbereich ist die Mischung zwischen vorwiegend kirchsteuerfinanzierten Arbeitsbereichen und solchen die ganz oder wesentlich über Drittmittel finanziert werden. Dies ist auch bei der Umsetzung der Zielsteuerung mit zu berücksichtigen, da die drittmittelfinanzierten Bereichen noch anderen, externen Zielsteuerungs- und Qualitätsentwicklungsprozessen unterliegen. Zu beobachten ist, dass die Nordelbische Kirche als Trägerin von nicht kirchlichen Stellen eine erhebliche Wertschätzung erfährt, so dass eine Zunahme in diesem Bereich wahrscheinlich ist. Alle Arbeitsbereiche sind über die ihnen durch Kirchensteuermittel zustehenden Finanzen hinaus bemüht, ihre Projekte durch die Einwerbung von Drittmitteln, über Stiftungen, Spenden- und Kollektengelder sowie zusätzliche Einnahmen zu erhöhen. Wo dies von der Zielgruppe her möglich ist, wird möglichst kostendeckend (z.B. im Bereich der Frauenreisen) gearbeitet. Im Bereich der Prozesse, Kostenstrukturen und der Wirtschaftlichkeit gibt es im Hauptbereich derzeit folgende Chancen: • Das enge Miteinander der oben erwähnten unterschiedlich finanzierten und strukturierten Arbeitsbereiche bietet die Chance voneinander zu lernen, gerade im Bereich der Zielsteuerung und Qualitätsentwicklung. Das sich daraus ergebende Finanz- und Personalvolumen des Hauptbereichs erhöht die wirtschaftliche und personalpolitische Handlungsfähigkeit. • Die eigene Verwaltung im Hauptbereich hat eine hohe Feldkompetenz der Mitarbeiterinnen zur Folge und ermöglicht eine enge und kosteneffiziente Zusammenarbeit sowohl in der Leitung des Hauptbereichs als auch für die einzelnen Arbeitsbereiche. • Die räumlich-organisatorische Einheit des Jugendpfarramtes, der Jugendgemeinde und des FÖJ mit der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte, dem Jugendaufbauwerk und der Akademie am See bietet Möglichkeiten der Zusammenarbeit durch gemeinsame Angebote, gegenseitige fachliche Unterstützung, mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit und die Öffentlichkeitsarbeit. • Insbesondere die Jugend- und die Frauenarbeit verfügen über zahlreiche nationale und internationale ökumenische Kontakte. Die dafür wesentlich zuständigen ReferentInnen für Ökumene werden jeweils zu einem Viertel durch Gelder des Kirchlichen Entwicklungsdienstes mit finanziert. Als noch bestehende Probleme sind im Hauptbereich zu benennen: • Die Zuordnung und Zusammenarbeit der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte am Koppelsberg mit dem Hauptbereich V ist noch nicht zufrieden stellend geklärt. Hier wären im Falle einer engeren Vernetzung und gemeinsamen Steuerung noch erhebliche Synergien zu erreichen. Für die Weiterentwicklung des evangelischen Profils und eine verbesserten Wahrnehmung durch die Kirchenkreise ist eine solche deutlich inhaltliche Steuerung unverzichtbar. • Die Zukunft der Jugendgemeinde ist sowohl finanziell als auch strukturell noch nicht geklärt. In ihrer derzeitigen finanziellen und personellen Ausstattung ist sie ein bis zum September 2010 auf drei Jahre befristetes Projekt. • Die Beteiligungsstruktur für die Ehrenamtlichen insbesondere aus der Jugend- und der Frauenarbeit ist noch nicht zufrieden stellend geklärt. Die Klärung dieser Frage im Sinne einer möglichst hohen Beteiligungs- und Mitbestimmungskultur ist für beide Arbeitsbereiche existentiell. Im Bereich der Jugendarbeit hängt zudem die finanzielle Förderung durch die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein wesentlich davon ab.
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Die Auswertung der empirischen Feldforschung 2008 hat ergeben, dass ein hoher Anteil der GemeindepädagogInnen und DiakonInnen, die mit SeniorInnen arbeiten, nicht in Kirchengemeinden tätig sind, sondern in diakonischer Trägerschaft angestellt sind. Hier sind Fäden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der in den Arbeitsfeldern der Diakonie beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden zu knüpfen. Siehe dazu Annegret Konrad (NEK) / Andreas Techen (Uni Kiel), Empirische Feldforschung „Gemeindepädagoginnen, Gemeindepädagogen, Diakoninnen und Diakone in der Nordelbischen EvangelischLutherischen Kirche, September 2008, www.kirche-diakone.de
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Die Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein, contra befindet sich in der Trägerschaft des Nordelbischen Frauenwerks und wird kirchlicherseits derzeit sowohl vom Dezernat M, als auch vom Europaausschuss und schließlich über Mittel der Kirchlichen Entwicklungsdienstes mit finanziert. Bei letzterem aus den Mitteln für Projektförderung. Durch die Neuordnung im Bereich Ökumene (Hauptbereich IV) und die Fortentwicklung von contra von einem Modellprojekt zu einer Fachstelle machen es nötig hier zu einer Klärung über die weitere Struktur und Finanzierung der Arbeit zu kommen. In der Mecklenburgischen und der Pommerschen Landeskirche gibt es eine Fachstelle für die Arbeit mit Kindern beim Jugendpfarramt. Das ist eine notwendige Ergänzung des Aufgabenprofils. Die nordelbischen MitarbeiterInnen haben in der wichtigen Arbeit mit Kindern keine Begleitung, Aus- und Fortbildungsangebote und Vernetzung.
2.3. Positionierung: Wie ist der Hauptbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Die evangelische Jugendarbeit zeichnet sich insgesamt durch eine hohe Reichweite aus. Unter den nicht kommerziellen Anbietern erreicht sie mit 10% der Jugendlichen und 10.000 ehrenamtlichen 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach der Sportjugend den zweithöchsten Wert. Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) in der Trägerschaft des Nordelbischen Jugendpfarramtes ist bundesweit einer der größten Anbieter und über 9 Jahre in der Sprecherfunktion aller Anbieter in Deutschland. In der schulkooperativen Arbeit gibt es gute Erfolge, aber durchaus auch noch Möglichkeiten zur Optimierung. Die bereits in Gang gesetzte Kooperation mit dem Hauptbereich „Ausund Fortbildung“ (1) ist ein wesentlicher Schritt in diese Richtung. Weitere Synergien sind im Rahmen der Zusammenarbeit in der Nordkirche zu erwarten. Zugleich gibt es im Bereich der Jugendarbeit aber natürlich auch kommerzielle Angebote sowie konkurrierende Angebote anderer Verbände. Der Stellenabbau in den letzten Jahren hat die Wirksamkeit der nordelbischen Jugendarbeit deutlich eingeschränkt. Der Ring der Ev. GemeindepfadfinderInnen steht in seiner Arbeit mit Kinder und Jugendlichen im 13 14 Kontext vergleichbarer Angebote durch VCP , CPD , CVJM, EC, MBK und ähnlichen kirchlich assoziierten Vereinen und Verbänden. Im Gegensatz zu diesen ist er jedoch nicht auf seine Eigenständigkeit als Verein bedacht, sondern versteht sich ganz bewusst als gemeindliche Kinderund Jugendarbeit und nutzt von daher auch die dort vorhandene Hauptamtlichkeit sowie die dortigen finanziellen und materiellen Ressourcen. Die evangelische Frauenarbeit wird von Seiten der anderen Frauenprojekte und –organisationen, aber auch von den frauenpolitisch Verantwortlichen in den Fraktionen als eine wichtige Partnerin wahrgenommen. Das NEF hat in religiösen Fragestellungen eine Brückenfunktion zwischen Entfremdung und Tradition und bietet über die Zusammenarbeit an gesellschaftlichen Themen ein niedrigschwelliges Angebot zur Begegnung und Auseinandersetzung mit christlichen Positionen und Traditionen. Die Arbeit in der Müttergenesung geschieht im Umfeld zahlreicher anderer Anbieter, sowohl aus dem Bereich der Wohlfahrtsverbände als auch von privater Seite. Sowohl die Kureinrichtung als auch die Beratungsstellen halten dabei eine Qualität vor, die überdurchschnittlich hoch ist. Für viele Frauen ist das konfessionelle Profil einer Einrichtung ein entscheidender Grund für die Auswahl. Das dreigliedrigen Betreuungssystem in der Beratung und Begleitung (Kurvorbereitung, Kurdurchführung, Kurnachbegleitung [in Zusammenarbeit mit den Familienbildungsstätten]) von Frauen mit Kindern ist in dieser Form im Vergleich mit allen anderen Anbietern im Norden einzigartig. Die Fachstelle gegen Frauenhandel ist das einzige Fachangebot für Frauen in Schleswig-Holstein, die von Menschenhandel betroffen sind. Die Mitarbeiterinnen von contra beraten teilweise auch Frauen mit „benachbarten“ Problemlagen, weil es hier an Fachstellen fehlt (z.B. in der Prostituiertenberatung). Aus Sicht des Frauenwerks ist die Frage der Positionierung im Sinne des Marktes nur eine der möglichen Blickrichtungen. In der Frauenarbeit ermöglicht gerade die Vielfalt der TrägerInnen eine kompetente und zukunftsweisende Arbeit. Durch Kürzungen im staatlichen Bereich ist das Angebot derzeit erheblich reduziert und das noch bestehende teilweise auch gefährdet. 12
Vgl. dazu Katrin Fauser, Arthur Fischer, Richard Münchmeier: Jugendliche als Akteure im Verband. Opladen und Farmington Hills 2006. S. 16 sowie Anlage 3 13 VCP = Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 14 CPD = Christliche PfadfinderInnenschaft Deutschland e.V.
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Das Nordelbische Männerforum ist als Fachstelle für Männerfragen innerhalb und außerhalb der Nordelbischen Kirche einzigartig. Lediglich in Hamburg gibt es mit dem Väter e.V. einen Mitbewerber um die Zielgruppe Väter. Die Vernetzungen des Männerforums reichen von einzelnen Kirchengemeinden über Kirchenkreise bis hin zu freien Trägern, Kommunen und politischen Parteien. Die Spezialisten im Bereich der Altenhilfe und der Pflege sind eindeutig Diakonie, Freie Wohlfahrtsverbände und Bildungseinrichtungen. Mit diesen Fachleuten hat sich die Arbeit der „Beauftragten für SeniorInnenarbeit“ zu vernetzen. Eigenes Profil gegenüber anderen Anbietern kann die Arbeit der „Beauftragten für SeniorInnenarbeit“ und die SeniorInnenarbeit in der NEK im Blick auf Bildung, Religiosität, Spiritualität, Sinnfindung und Sinnstiftung, Gemeinschaft, diakonische Gemeinde und dritter Sozialraum bekommen. Sinnvoll anzuknüpfen ist bei der jahrzehntelang funktionierenden und blühenden („klassischen“) Seniorenarbeit in den Gemeinden und Kirchenkreisen, um sie zu reformieren und den heutigen und zukünftigen Gegebenheiten anzupassen. Die Arbeit der „Beauftragten für SeniorInnenarbeit“ kann an eine lange und verlässliche ehrenamtliche Tradition als ein Wesensmerkmal von Kirche zurückgreifen. Jedoch muss es gelingen, die lange Tradition auf die aktuellen Entwicklungen ehrenamtlichen Engagements 15 ein- und um zu stellen .
3. Handlungsfelder des Hauptbereichs mit Bewertung der Stärken und Schwächen Bei dem Versuch für den Hauptbereich insgesamt eine ausführliche Stärken-Schwächen-Analyse durchzuführen hat sich gezeigt, dass diese teilweise nicht leistbar bzw. sehr allgemein und damit wenig aussagekräftig ausfallen würde. Grundsätzlich besteht zudem die Ansicht, dass es dem Verfahren der Zielsteuerung gerechter wird die Stärken-Schwächen-Analyse nicht allgemein, sondern konkret anhand der festgelegten Ziele des Hauptbereichs bzw. der Arbeitsbereiche durchzuführen. Das Verfahren soll somit in der 2. Phase der Konkretisierung aufgegriffen werden. In diesem ersten Schritt bewerten wir deshalb die von uns benannten Handlungsfelder hier nur knapp im Blick auf Stärken und Schwächen. Dabei beziehen sich diese teilweise auf die Ressourcen im 16 Hauptbereich und teilweise auf die Nordelbische Kirche insgesamt. Aus der voran stehenden Situationsanalyse ergeben sich aus Sicht des Hauptbereichs „Frauen, Männer, Jugend“ (5) folgende Herausforderungen und Handlungsfelder: 1. Die gesellschaftliche Schere öffnet sich zunehmend, so zwischen Arm und Reich, Gebildeten und Ungebildeten. Deshalb ist es nötig die Zielgruppen noch genauer und auch milieuspezifisch in den Blick zu nehmen. Damit stellt sich die Frage nach der Parteilichkeit, aber auch die Aufgabe gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden. Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - gesellschaftliche Rolle von Kirche verorten und Kirche als Teil eines bestimmten Milieus reflektieren - dazu muss sich der Hauptbereich als lernende Organisation verstehen und bewusst selbst auch an nicht kirchliche Orte gehen - Entwicklung sowohl von milieuspezifischen als auch ganz bewusst von milieuverbindenden Angeboten - parteiliche, öffentliche Stellungnahmen (z.B. aus evangelischer Tradition Bildung als ein Menschenrecht einfordern) - Beteiligung an und Initiierung von Bündnissen gegen Armut und Ausgrenzung - Aufgreifen von Tabu-Themen (vgl. contra: Prostitution) Stärken: Hier hat die grundsätzlich zielgruppenspezifische Arbeit des Hauptbereichs eine große Chance. Auch die sehr gute Netzwerkstruktur ist ein wichtiges Potential. Schwächen: Die Mitarbeitenden haben selbst mehrheitlich einen bildungsbürgerlichen Hintergrund. 15 16
Vgl. Ergebnisse der Freiwilligensurveys 1999 und 2004 Siehe dazu auch die Beschreibung der Chancen und Probleme unter 2.2, S.9-10 dieser Analyse
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2. Es gibt eine wachsende religiöse und spirituelle Suchbewegung oft verbunden mit der Sinnfrage, die sich auch direkt an Kirche richtet. Sie macht die Entwicklung neuer Angebote, Begegnungsformen und –orte nötig. Sie sollen eine Antwort anbieten, Basisinformationen bieten und die Bereitschaft signalisieren, in diesen Suchfragen GesprächspartnerIn zu sein als glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen von der befreienden Kraft des Evangeliums. Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Entwicklung bestehender und neuer Begegnungsorte und –formen - Angebote von Lernforen für grundlegende biblische und theologische Kenntnisse - Fortbildung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern - Ganzheitliche religiöse Erlebnis- und Handlungsformen fördern - Erkennbarkeit und Ansprechbarkeit verbessern, wichtige Stichworte sind dabei Deutlichkeit, Klarheit und Relevanz sowie Glaubwürdigkeit Stärken: Auch hier ist der zielgruppenspezifische Ansatz eine gute Ausgangsbasis. Es gibt im Hauptbereich reiche Erfahrungen in der gemeinsamen Suchbewegung mit Menschen der unterschiedlichen Zielgruppen nach neuen spirituellen Orten und Formen. Der Koppelsberg als Ort ist aus Sicht des Hauptbereichs ebenfalls eine wichtige Ressource für dieses Handlungsfeld. Durch die Zusammensetzung des Hauptbereichs wird ein Austausch von Erfahrungen und Kompetenzen ermöglicht sowie die Entwicklung gemeinsamer neuer Perspektiven. Schwächen: Für die Weiterentwicklung des Koppelsbergs fehlen derzeit finanzielle Mittel, auch sind einige der strukturellen Fragen noch nicht abschließend geklärt. 3. Die gesellschaftliche Realität zeichnet sich durch eine gewachsene Vielfalt an Lebensbiografien mit wiederholten Phasen der beruflichen und persönlichen Neuorientierung aus. Sie macht es nötig, dass wir uns in unseren Angeboten noch genauer darauf beziehen. Dafür braucht es einen lebensbegleitenden Ansatz, der insbesondere die Lebensübergänge und die damit z.T. verbundenen Verunsicherungen in evangelischer Perspektive in den Blick nimmt, und zwar weit über die bisherigen Kasualien hinaus (z.B. Phase der Berufsfindung und des Einstiegs in den Beruf, Leben als Single oder Prozess des Älterwerdens in der 2. Lebensphase). Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Mitarbeitende als Lernende, die zusammen mit den Menschen neue lebensbegleitende Formen entwickeln - Veränderung kirchlicher Normbilder - Weiterentwicklung der liturgischen Praxis - Seelsorgerliche und beratende Begleitung - Politische Lobbyarbeit, u.a. mit besonderer Berücksichtigung der Benachteiligungen durch Bildungsferne oder einen Migrationshintergrund Stärken: Auch hier ist der zielgruppenspezifische Ansatz eine gute Ausgangsbasis. Schwächen: Die intensive Wahrnehmung der Vielfalt von Lebensformen und von unterschiedlichen Biografien ist in ihrer Bedeutung für kirchliches Handeln noch unzureichend beschrieben. Ein breiter gesamtkirchlicher Diskurs steht noch aus. 4. Viele Menschen suchen angesichts von gesellschaftlicher Individualisierung und einem hohen Veränderungstempo nach Zugehörigkeit und Beheimatung. Hier ist es wichtig, dass Kirche sich auf ihre Kraft besinnt spirituell-religiös geprägte Orte anzubieten. Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Angebote von Weggemeinschaft - Offene, einladende kirchliche Räume (u.a. Orte der Stille und der Gemeinschaft) - Gemeinschaftsidentität weiter entwickeln - Eigene Orte als Orte von Gemeinschaft und spiritueller Beheimatung prägen (insbesondere den Koppelsberg) Stärken: Die Arbeitsbereiche des Hauptbereichs einzeln aber durchaus auch gemeinsam haben erhebliche Möglichkeiten und Erfahrungen, gerade kirchenferneren Menschen einen neuen Zugang zu Kirche zu eröffnen. Schwächen: Wie oben erwähnt, ist die Zuordnung und Zusammenarbeit der Jugendfreizeitund Bildungsstätte am Koppelsberg mit dem Hauptbereich 5 ist noch nicht zufrieden stellend geklärt. Hier wären im Falle einer engeren Vernetzung und gemeinsamen Steuerung noch erhebliche Synergien zu erreichen.
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5. Der demographische Wandel bringt erhebliche gesellschaftliche Verschiebungen und damit zum Teil auch Verunsicherungen mit sich. Er birgt aber durchaus auch Potentiale und Chancen. Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Entwicklung und Erprobung zukunftsfähiger Formen des Miteinanders - Förderung von geschlechts- und altersspezifischen Fortbildungen von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Nordelbischen Kirche - Potentiale nutzen, indem z.B. Menschen, die sich freiwillig engagieren möchten, Angebote gemacht werden, ihre Gaben einzubringen, die sie als sinnvoll und wertschätzend empfinden (u.a. im Bereich von Fördervereinen) - Beitrag aus kirchlicher Sicht zu dem gesamtgesellschaftlichen Diskurs Stärken: Der Hauptbereich hat mit seinem generationen- und geschlechterübergreifenden Ansatz hier eine wichtige Funktion und große Chance. Schwächen: Hier könnte es unter den verschiedenen Arbeitsbereichen evtl. auch zu Konkurrenzen kommen. 6. Die Veränderung der Rollenbildern sowohl im Gegenüber der Geschlechter als auch der Generationen fordert gerade die zielgruppenspezifische Arbeit heraus: Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Wahrnehmen der Vielfalt der Rollenbilder, die Menschen heute leben - Erfahrungsräume anbieten - Diskursräume eröffnen, die z.B. die Entwicklung neuer Bilder vom Alter ermöglichen und fördern - Geschlechtergerechtigkeit in unserer eigenen Arbeit und unseren Institutionen weiter 17 entwickeln - Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs (u.a. Einbringen der Forderungen zur Geschlechtergerechtigkeit) Stärken: Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Gender- und Gleichstellungsbeauftragten. Der Hauptbereich hat in seiner Zusammensetzung und mit seinem Auftrag die Möglichkeit die verschiedenen Zielgruppenperspektiven zusammen zu bringen und aufeinander zu beziehen. Schwächen: Gender- und Generationengerechtigkeit wird noch zu wenig als Leitungsaufgabe verstanden und findet im alltäglichen Handeln als Querschnittsaufgabe noch nicht die entsprechende Beachtung. 7. Die globalen Herausforderungen prägen zunehmend den Alltag und das Lebensgefühl der Menschen. Derzeit sind dies insbesondere der Klimawandel und die Finanzkrise. Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: - Sensibilisierung für Gerechtigkeit in der Einen Welt - Einübung von Toleranz - Interkulturelle Begegnung als Lernfeld und Chance - Ökumenische und internationale Partnerschaften ausbauen - Aufgreifen des ethischen Diskurses in den eignen kirchlichen Handlungsfeldern - Beteiligung an der Fortführung des konziliaren Prozesses „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, u.a. durch Aufgreifen der Impulse aus der Studie und dem Prozess „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ - Sensibilisierung für Fragen der Gesundheit als wesentliche Voraussetzung für gelingendes Leben - Förderung von geschlechts- und alterspezifischen Gesundheitsprojekten Stärken: Insbesondere die Jugend- und die Frauenarbeit verfügen über zahlreiche nationale und internationale ökumenische Kontakte, die eine gute Basis für diese Arbeit darstellen. Weiterhin gibt es vielfältige Erfahrungen in der Arbeit mit Themen der globalen Gerechtigkeit und dies bereits jetzt in Kooperationen mit Arbeitsbereichen aus anderen Hauptbereichen. Schwächen: In Einzelbereichen gibt es noch Unklarheiten über Verantwortlichkeiten und Formen der verbindlichen Verabredungen, z.B. im Bereich Konsumethik und dem damit verbundenen Engagement in der Kampagne für Saubere Kleidung. Bei einer ganzen Reihe der genannten Herausforderungen und Handlungsfelder ist es aus Sicht des Hauptbereichs wünschenswert Dialoge und Vernetzungen durch Schnittstellenprojekte mit anderen Hauptbereichen herzustellen. 17
Für das Nordelbische Jugendpfarramt liegt bereits ein Konzept zur Umsetzung von Gender Mainstreaming vor.
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Situationsanalyse Hauptbereich 6 Medienwerk Vorbemerkung Der Evangelische Presseverband Nord und das Amt für Öffentlichkeitsdienst der Nordelbischen Kirche haben im Jahr 2007 die auf die Beratung von Medienunternehmen spezialisierte Unternehmensberatung Kirchner und Robrecht mit der Erstellung eines Organisations- und Marketingkonzepts sowie einer Businessplanung für das zukünftige Medienwerk der Nordelbischen Kirche beauftragt. Die Ergebnisse der Beratung wurden im November 2007 dem KLLenkungsausschuss für das Medienwerk vorgelegt und sind Grundlage für die Bildung des Hauptbereichs 6. Die Situationsanalyse nimmt die Ergebnisse der Unternehmensberatung auf. 1. Umfeldanalyse 1.1.
Zielgruppen:
1.1.1 Ausrichtung des Medienwerks • • •
Grundlegender publizistischer Auftrag des Medienwerks ist die Kommunikation des Evangeliums in der Öffentlichkeit. Das Medienwerk arbeitet Aufgaben- sowie Adressaten- und Kundenorientiert. Das Medienwerk erklärt kirchliches Reden und Handeln, demonstriert religiöse und ethische Kompetenz, reagiert auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen, setzt Themen, engagiert sich für ein positives Erscheinungsbild der Kirche und unterstützt die Mitgliedergewinnung durch Werbung und PR.
1.1.2 Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Das Medienwerk ist zum einen ein publizistischer Dienstleister für kirchliche Einrichtungen in Nordelbien und bundesweit, zum anderen wendet es sich mit seinen Produkten und Angeboten direkt an religiös Interessierte, insbesondere auf dem Buch- und Zeitungsmarkt. Kirchliche Institutionen • Nordelbische Kirche • Kirchenkreise und Gemeinden der Nordelbischen Kirche • Dienste und Werke der Nordelbischen Kirche • Gemeinden bundesweit • Hauptamtliche • Ehrenamtliche Privatpersonen • An Kirche Interessierte: - Kirchenmitglieder - Kirchennahe • Kirchenferne, an Religion und / oder christlichen Werten und / oder spirituellen Inhalten und Lebensweisen Interessierte
1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereichs aus? Der Hauptbereich 6 reagiert in besonderer Weise auf die Bedingungen der modernen „Mediengesellschaft“, in der die flexible Nutzung unterschiedlichster Medien den persönlichen Alltag ebenso prägt wie den gesellschaftlichen Diskurs. Rasche technologische Innovationen und ein damit einhergehender Wandel der Mediennutzung kennzeichnen die Mediengesellschaft im Zeitalter des web 2.0. Ob Podcast, Videocast, weblogs oder twitter, innerhalb kürzester Zeiträume entstehen neue Trends der Mediennutzung und verschwinden auch wieder, besonders im Internet. Das Internet wird immer mehr zum Leitmedium. Nach der Onlinestudie von ARD und ZDF 2008 sind mehr als 42 Millionen Menschen in Deutschland im Alter von vierzehn Jahren aufwärts online (entspricht zwei Drittel oder 65,8 Prozent), im Schnitt 58 Minuten pro Tag. Zunehmend werden ältere Menschen erreicht. Für die jüngeren Menschen ist das Internet längst zum Leitmedium geworden – für die Altersgruppe bis 19 Jahre haben Fernsehen und Radio ihre Spitzenposition eingebüßt: 120 Minuten sind Jugendliche pro Tag online, 100 Minuten Fernsehen, 97 Minuten Radio. Wachstum spielt sich online ab, klassische Verbreitungswege sind rückläufig. Multimedial oder crossmedial heißen die Strategien, mit denen Verlagshäuser und Sender reagieren. Aber es gehört auch zu den Bedingungen der Mediengesellschaft, dass sich Entwicklungen und Nutzungsverhalten schwer einschätzen lassen und viele Strategien nach der Devise „trial and error“ umgesetzt werden. Dabei birgt die Schnelllebigkeit der neuen Medien auch deutliche Gefahren in sich. Wo wegen der Einschaltquoten Unterhaltung an die Stelle der Information tritt, verlieren die Medien ihre Rolle als ein gesellschaftliches Korrektiv. Der Wahrheitssuche, Freiheit und Anwaltschaft für den Menschen verpflichteter Qualitätsjournalismus, ein Markenzeichen der evangelischen Publizistik, wird zunehmend infrage gestellt. Andererseits ist auch eine Sättigung des digitalen Konsums festzustellen. Sie äußert sich in einer neuen Sinnsuche und spirituellen Sehnsucht. Auf dem religiösen Buchmarkt äußerst sich dieses in Form einer Nachfrage nach spiritueller Literatur und Produkten. Diese Bedingungen erfordern vom Hauptbereich 6, einerseits flexibel auf kurzfristige Mediennutzungen reagieren zu können, andererseits nicht jedem Trend hinterher zu laufen, sondern an den ethischen und geistlichen Standards evangelischer Publizistik festzuhalten. 1.3. Anspruchsgruppen: Welche Personengruppen sind entscheidend? Im Bereich der Institutionen sind es besonders die jeweiligen Entscheidungsträger (zum Beispiel Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über die Bestellung von Produkten und Publikationen entscheiden oder auch Kirchenvorstände, die für die Beteiligung an einer Kampagne gewonnen werden sollen). Festplatte:Users:chris 2:Desktop:Zielsteuerung:Situationsanalysen:HB 6 Medienwerk:Situationsanalyse Hauptbereich 6.doc
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Im Bereich der Privatpersonen sind die kirchlichen Kernmilieus die Basis für den Erfolg (zum Beispiel die Abonnenten der Nordelbischen) – aber auch die modernen Milieus sollen erreicht werden. 2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Hauptbereich? Einzelfragen: Wie ist der Hauptbereich personell ausgestattet? Insgesamt ca. 34 Stellen Wie hoch ist das Budget des Hauptbereichs? EUR 2.869.200.- laut NEK Haushalt 2009 (einschließlich Zuweisung in Höhe von EUR 260.000.- an das Evangelische Rundfunkreferat der Norddeutschen Kirchen) Welche sonstigen Ressourcen hat der Hauptbereich? Gewinne aus Verkäufen von Publikationen und Produkten. Die wirtschaftlichen Zielerwartungen werden im Rahmen eines Business-Plans formuliert. Welche Maßnahmen hat der Hauptbereich bereits eingeleitet, um seine Ressourcen und Fähigkeiten zu verbessern? Eines der Ziele des zukünftigen Medienwerks ist es, die bisher zum Teil in den Verlagsgesellschaften des epv, zum Teil im AfÖ erschienenen Bücher und Werbeartikel in einem gemeinsamen Verlag des Medienwerks zu produzieren. Mit der Umsetzung wurde bereits begonnen, mit messbaren Synergieeffekten. Welche Querschnittsthemen, Synergien bzw. gemeinsame Problemlagen zwischen dem Hauptbereich und anderen Hauptbereichen lassen sich ggfs. feststellen? Das Medienwerk versteht sich als zentraler Anbieter von Medien-Dienstleistungen und Produktionen (redaktionelle Contents, Buch- und Werbeproduktionen, Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildung, Internet), auch von Marketing- und Vertriebsdienstleistungen. Diese Leistungen können auch von anderen Hauptbereichen in Anspruch genommen werden, wovon deutliche Synergie-Effekte zu erwarten sind. 2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: welche Besonderheiten lassen sich im Hauptbereich feststellen? Die Besonderheit des Hauptbereichs liegt darin, dass er im selbstständigen Teilbereich des Medienwerks als Verlags- GmbH unternehmerisch tätig ist. Durch den bundesweiten Verkauf von Publikationen wie Büchern und Zeitungen sowie von Produkten und kirchlichen Werbeartikeln sollen die Kosten der Produktion gedeckt werden, der Zuschussbedarf - bei erweitertem Leistungsspektrum mittelfristig gesenkt werden. So sieht die von der Unternehmensberatung Kirchner und Robrecht auf der Basis seines Marketing- und Organisationskonzeptes entwickelte Businessplanung eine Steigerung der Umsätze von knapp 2,3 Mio. € in 2008 auf über 3 Mio. € in 2011 vor. Diese Umsatzsteigerung erfordert Investitionen in Festplatte:Users:chris 2:Desktop:Zielsteuerung:Situationsanalysen:HB 6 3 Medienwerk:Situationsanalyse Hauptbereich 6.doc
Marketing- (Optimierung der Markenstrategie, Entwicklung neuer Produkte etc.) und Vertriebsmaßnahmen (Ausbau Internetverkauf, Professionalisierung der Vertriebsstrukturen der Nordelbischen, verstärktes Cross Selling etc). Zur Erweiterung des Leistungsportfolios müssen zudem gezielt Stellen aufgebaut werden; dies erfolgt in den Bereichen Onlineredaktion, Vertrieb sowie Fortbildung. Gleichzeitig müssen durch Effizienzgewinne die Kosten an anderer Stelle gezielt reduziert werden – dies kann z.B. bei größerem Output der Redaktion und der Reduktion der Honorarzahlungen an Dritte erreicht werden. Die Effizienzsteigerung erfordert wiederum eine Standortoptimierung und die Optimierung der IT mit einem Investitionsbedarf in Höhe von rd. 360 T€.
2.3. Positionierung: Wie ist der Hauptbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Die Positionierung des Medienwerks gegenüber Mitanbietern ähnlicher Leistungen ist in den jeweiligen Arbeitsbereichen unterschiedlich zu beurteilen. Arbeitsbereich Redaktionen Das Medienwerk ist im Bereich der Nordelbischen Kirche alleiniger Herausgeber einer evangelischen Kirchenzeitung. Als Partner des S:hz-Verlages genießt „Die Nordelbische“ eine exklusive Publikationsmöglichkeit in der regionalen Presse Schleswig-Holsteins. Ziel des Medienwerks ist es, die redaktionellen Contents in unterschiedlichen Formaten anzubieten, von der Zeitungsbeilage, dem Westküstenmagazin „Wind und Weite“ bis hin zu Hörfunk und Internet. In Hamburg sind diese Angebote schwerer zu positionieren, insofern die Kirchenkreise mit der Beilage „Die Kirchen“ eine Kooperation mit dem Hamburger Abendblatt eingegangen sind. Bundesweit stehen die publizistischen Angebote des Medienwerks in Konkurrenz zum Monatsmagazin „Chrismon“, das als Beilage der „Zeit“, der „Süddeutschen“ und der „Frankfurter Rundschau“ auch in Nordelbien viele Haushalte erreicht. Arbeitsbereich Buch und Produkte Der Hauptbereich 6 ist im Vergleich zu ähnlichen Einrichtungen und Verlagen anderer großer Landeskirchen (z. Bsp. Lutherisches Verlagshaus Hannover, Medienhaus Bielefeld, Ev. Medienverband Rheinland, Medienhaus Stuttgart) oder der EKD (Gemeinschaftswerk Ev. Publizistik) gut positioniert, arbeitet zum Teil eng mit den anderen Anbietern zusammen. Bei Produkten wie den „Perlen des Glaubens“ oder den „Lutherbonbons“ hat das Medienwerk ein hohes Marktpotenzial. Schwierig ist die Situation auf dem allgemeinen Buchmarkt, insofern er von wenigen großen Anbietern wie Bertelsmann, Herder oder Weltbild beherrscht wird. Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildung Die Kirchenkreise in Nordelbien, besonders in Hamburg, haben im Zuge der Fusionen starke Öffentlichkeitsstellen geschaffen, die sich zum Teil mit ähnlichen Angeboten an die Gemeinden wenden wie das Medienwerk, zum Beispiel in der Beratung von Gemeindebriefredaktionen. Das Medienwerk steht vor der Herausforderung, Angebote zu profilieren, die sich hier nicht als Konkurrenz, sondern Ergänzung der Kirchenkreise verstehen. Festplatte:Users:chris 2:Desktop:Zielsteuerung:Situationsanalysen:HB 6 Medienwerk:Situationsanalyse Hauptbereich 6.doc
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3. Stärken-Schwächen-Matrix Stärken • Das Medienwerk hat eine breite Kompetenzbasis in Publizistik, Öffentlichkeitsarbeit und Internet • Das Medienwerk verfügt über langjährige Erfahrungen und entsprechende Netzwerke als Dienstleister für Gemeinden, Kirchenkreise und kirchliche Einrichtungen • Die vorhandene Produktbasis bildet ein solides Fundament hinsichtlich von Erlösen und Marktpositionierung gegenüber Mitbewerbern Schwächen • Marktbearbeitung nicht ausreichend intensiv (u.a. wg. Steuerproblematik) und verbesserungsfähig • Eher kleinteilige Bereiche und starke Durchmischung von Aufgabenfeldern in Schlüsselpositionen • Eher Produkt- als Markt- und Zielgruppenorientierung • Nicht ausreichende publizistische und Vermarktungs-aktivitäten im Internet (Nicht ausreichende Infrastruktur für effiziente Prozesse und effektives Arbeiten (Räumlichkeiten, IT, Netzwerke…) Chancen • Verstärkung Zusammenarbeit AfÖ und epv • Ausbau Marketing und Vertrieb • Verstärkung der Aktivitäten im Internet • Steigerung der Effektivität durch Schaffung klarer und fokussierter Verantwortungsbereiche • Nutzung Cross Selling-Potenziale und Vernetzung der Kommunikations- und Vermarktungsmöglichkeiten • Nutzung des vorhandenen kreativen Potenzials, Gezielte Weiterentwicklung des Produktportfolios Risiken • Der Versuch möglichst viele Bereiche abzudecken kann dazu führen, dass vieles gemacht wird – aber nichts richtig • In (zu) vielen Bereichen besteht eine Abhängigkeit von einzelnen Personen Hieraus ergeben sich folgende Handlungsfelder: 1. Das Medienwerk sucht das Evangelium durch publizistische Aktivitäten über alle relevanten Medien präsent zu machen und baut dafür eine starke, cross-medial arbeitende unabhängige Redaktion auf. 2. Das Medienwerk sucht das Evangelium durch Kampagnen und Projekte erlebbar zu machen, indem Kompetenzen für eine professionelle und kirchengeeignete operative Öffentlichkeitsarbeit vorgehalten und diese eng mit den Bereichen Buch und Produkte sowie Redaktion verzahnt werden.
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3. Das Medienwerk sucht das Evangelium über Bücher, Kalender und Produkte zu kommunizieren, wofür die Zusammenführung der Kompetenzen in den Bereichen Buch und Produkte und Ausbau der Vertriebs- und Marketingaktivitäten vorrangiges Ziel ist. 4. Das Medienwerk ist der Dienstleister für die NEK, für ihre Kirchenkreise und Gemeinden sowie Dienste und Werke in der operativen Öffentlichkeitsarbeit und stellt Werbemittel, Publizistik sowie ÖA- und medienbezogene Fortbildung zur Verfügung. 5. Das Medienwerk strebt die Optimierung der wirtschaftlichen Leistung an und schöpft die Marktpotenziale bestmöglich aus, indem die erforderlichen kaufmännischen sowie Marketing- und Vertriebskompetenzen entwickelt werden. 6. Zur Vermittlung des breiten Leistungsspektrums und Zielgruppenansprachen wird eine Markenstrategie entwickelt. 7. Höchste Priorität hat der Ausbau der Onlinestrategie des Medienwerks, die eng mit allen anderen Bereichen verzahnt wird. Bodo Elsner, Michael Stahl, Rainer Thun
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Raster Situationsanalyse Hauptbereiche Antwort der Diakonischen Werke Schleswig-Holstein und Hamburg Die Diakonischen Werke Schleswig-Holstein und Hamburg (im Folgenden DWs genannt) sind beide in der Rechtform des eingetragenen Vereines organisiert. Sie sind eigenständige juristische Organisationen privaten Rechts und somit rechtlich selbständige Träger kirchlicher Arbeit i.S.d. § 5 Absatz 1 Hauptbereichsgesetz. Nach Artikel 4 der Verfassung der Nordelbischen Kirche sind die DWs Werke der Nordelbischen Kirche. Als Werke der Nordelbischen Kirche bilden die DWs zusammen mit anderen Diensten und Werken, den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen nach Artikel 64 Abs. 1 der Verfassung der NEK die Nordelbische Kirche. Die DWs haben als Teil der Kirche die Aufgabe, den Auftrag Gottes Liebe zur Welt in Jesus Christus allen Menschen zu bezeugen. Die Diakonie ist eine Gestalt dieses Zeugnisses und nimmt sich besonders der Menschen in leiblicher Not, in seelischer Bedrängnis und in sozial ungerechten Verhältnissen an. Die DWs repräsentieren die gesamte Diakonie der Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg. Als Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege decken die DWs ein breites Spektrum an Aufgaben ab. Die Zuschüsse aus Kirchensteuermitteln bilden eine Teilfinanzierung der Arbeit ab. Dieser ist unverzichtbar und kommt unmittelbar der Stärkung des diakonischen Profils zu Gute. Die diakonischen Aufgaben werden in den einzelnen Regionen am Menschen direkt von den diakonischen Einrichtungen der Kirchenkreise und Kirchengemeinden sowie von ca. 700 gemeinnützigen Mitgliedseinrichtungen, die privatrechtlich organisiert sind, wahrgenommen. Insgesamt werden hier ca. 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Vertrag für den Hauptbereich 7 „Diakonie“ ist noch nicht in allen Punkten abgestimmt und abgeschlossen, so dass die Beantwortung der Fragen unter dem Vorbehalt der vertraglichen Lösung steht. Die Zielsteuerung und Zieldefinition der Arbeit der diakonischen Werke orientiert sich am Auftrag der Kirche und wird durch diese selbständig gemäß den jeweiligen Satzungen ausgeführt und kann nicht durch eine Steuerung über den Hauptbereich 7 erfolgen. Die Ergebnisse der Arbeit werden der Nordelbischen Kirche jährlich durch einen von einem Wirtschaftsprüfer testierten Jahresabschluss nachgewiesen. Daher sind die Fragestellungen des „Rasters Situationsanalyse Hauptbereiche“ auf selbständige Rechträger mit definierter Aufgabenstellung nicht ganz zutreffend. Dennoch soll versucht werden, die im „Raster Situationsanalyse Hauptbereiche“ benannten Themenfelder zu beschreiben.
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0. Name des Hauptbereichs Diakonie 1. Umfeldanalyse 1.1. Zielgruppen: Welches sind die wichtigsten Zielgruppen des Hauptbereichs? Die DWs sind eingetragene Vereine und arbeiten im Rahmen ihrer Satzung selbständig. Zielgruppen sind insbesondere behinderte, alte, kranke, sich in schwierigen Lebenslagen befindliche Menschen sowie Kinder- und Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus unterstützen die Diakonischen Werke das Freiwilligenengagement in der Diakonie durch verschiedene Programme. Die Ökumenische Diakonie ist in den Hauptbereich 4 eingebunden. Um diese Zielgruppen zu erreichen, beraten und begleiten die DWs die diakonischen Einrichtungen der Kirchenkreise und Kirchengemeinden sowie die ca. 700 privatrechtlich selbständig organisierten Einrichtungen in theologischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und fachlich-inhaltlichen Fragen. Als Dachverbände der freien Wohlfahrtspflege führen die DWs zahlreiche Rahmenverhandlungen mit den Ministerien bzw. in Hamburg mit Behörden auf Landesebene, den Kreisen und Kommunen bzw. Bezirken und nehmen soweit wie möglich Einfluss auf aktuelle Gesetzesnovellierungen der Sozialgesetzbücher in enger Abstimmung mit dem Dachverband auf der Bundesebene (DW EKD). 1.2. Einflusskräfte: Wie wirken sich gesellschaftliche und kirchliche Rahmenbedingungen auf die Arbeit des Hauptbereiches aus? Grundsätzlich wirkt sich die Entwicklung der Veränderung der Einkommensverteilung auf die Zielgruppe der Menschen, für die die Diakonie arbeitet, stark aus. Steigende Armut fordert eine stärkere Präsenz der Diakonie. Die Entscheidungen der Gesellschaft, welche Leistungen in welcher Höhe von der Allgemeinheit finanziert werden sollen, wirken sich unmittelbar auf die wirtschaftliche Grundlage der DWs und deren angeschlossene Mitgliedseinrichtungen aus. Des Weiteren hat jede Reform der Sozialgesetzgebung direkte Folgen auf die Arbeit, da die notwendigen Refinanzierungen durch die öffentlichen Haushalte betroffen sind. Die von der NEK beschlossenen Rahmenbedingungen haben aus fachlich-inhaltlicher und finanzieller Sicht einen untrennbaren Zusammenhang mit der Arbeit der DWs. Entscheidungen über finanzielle Beteiligungen, Schwerpunktsetzungen der kirchlichen Arbeit und letztlich auch die Anzahl der Kirchenmitglieder haben einen existenziellen Einfluss auf die Arbeit. 1.3. Anspruchsgruppen Entscheidend für den Erfolg des Hauptbereiches 7 sind folgende Anspruchsgruppen: Mitarbeitende Mitgliedseinrichtungen der DWs (Kirchenkreise, Kirchengemeinden, freie diakonische Träger u. freikirchliche Diakonie)
NEK Diakonisches Werk der EKD Kostenträger / Leistungsträger (Ministerien, Behörden, Kommunen, Bezirksämter, Krankenkassen, Pflegekassen, Rentenversicherungsträger u.a.)
Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und Mitarbeitervertretungen Kollegialverbände 2
Betroffenenverbände Spenderinnnen und Spender 2. Organisationsanalyse 2.1. Ressourcen und Fähigkeiten: Auf welche Strukturen und auf welches Personal stützt sich der Hauptbereich In den beiden DWs sind ca. 200 Personen beschäftigt. Neben der Leitung halten die DWs juristische, betriebswirtschaftliche und fachlich-inhaltliche Kompetenzen vor. Das Budget der DWs ist für den Hauptbereich 7 noch nicht endgültig definiert. Im Jahr 2007 standen für die Arbeit ca. 4,2 Mio € zur Verfügung. Diese Summe stellt etwa ein Drittel der finanziellen Mittel der DWs dar, die für eine hochwertige Arbeit und wirtschaftliche Durchführung absolut notwendig sind. Die DWs arbeiten seit Jahren wirtschaftlich und haben alle bisher von der Kirchenleitung beschlossenen Einsparungen realisiert. Weitere Rationalisierungen sind nur noch über Leistungseinschränkungen zu erzielen. Dieses würde einen wichtigen und von der Bevölkerung wahrgenommenen Teil der Kirche schwächen. Die DWs organisieren und gestalten als rechtlich selbständige Träger kirchlicher Arbeit die diakonische Arbeit in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Hamburg. Die möglichen Synergien zwischen den beiden Diakonischen Werken werden genutzt und ständig überprüft. Wie bereits unter 1. ausgeführt sind insgesamt ca. 700 Mitglieder mit über 2000 diakonischen Angeboten in den Landesverbänden organisiert, die insgesamt ca. 45.000 hauptamtliche Mitarbeitende beschäftigen. 2.2. Prozesse, Kostenstrukturen und Wirtschaftlichkeit: Welche Besonderheiten lassen sich im Hauptbereich feststellen? Die DWs werden jährlich von einer Wirtschaftprüfungsgesellschaft geprüft. Sie haben bisher jährlich ein Testat erhalten. Beide DWs arbeiten wirtschaftlich effektiv. Die Jahresabschlüsse werden der Kirchenleitung jährlich zugeleitet. Die Arbeit wird über ein installiertes Qualitätsmanagement mit integriertem Risikomanagement ständig kontrolliert und optimiert. Der Diakonische Corporate Governance Kodex findet seine vollständige Anwendung. 2.3. Positionierung: Wie ist der Hauptbereich im Vergleich zu Mitanbietern ähnlicher Leistungen positioniert? Die DWs mit ihren angeschlossenen Mitgliedseinrichtungen sind in Hamburg und Schleswig-Holstein unter den Wohlfahrtsverbänden (Arbeiterwohlfahrt, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Caritas, Jüdische Gemeinde) die stärksten Spitzenverbände auf Landesebene. Die Tätigkeiten in den beiden Bundesländern erfolgen insbesondere in nachfolgenden Arbeitsgebieten. Evangelische Kindertagesstätten (regel- und integrative Kindertagesstätten) Ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit Ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Altenhilfe Ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie Krankenhäuser 3
Beratungsstellen (Schuldner, Ehe und Familie, Schwangerschaftskonflikt ) Wohnungslosen- und Gefährdetenhilfe Migration Brot für die Welt und Ökumenische Diakonie Arbeitsmarktpolitik Gemeinwesendiakonie Suchtkrankenhilfe Armutsbekämpfung
3. Stärken-Schwächen-Matrix Ressourcen / Mitarbeitende Ressourcen / Finanzen
Leistungsangebot, Positionierung
Zielgruppen / Anspruchgruppen Prozesse / Strukturen
Tätigkeitsumfeld / Mitanbieter
Stärken
Schwächen
Chancen
Risiken
Spezialist für Diakonie Lobbyarbeit Kenntnis der Sozialgesetzbücher Verlässlicher Partner (Kirche, Politik und Gesellschaft) qualifiziertes und motiviertes Personal
Entwicklung der Personalausstattung steht im Gegensatz zu dem steigenden Beratungsbedarf Abhängigkeit von Kirchensteuern
Konzeptionsfähigkeit für gesellschaftliche Prozesse
Nahezu alle Bereiche des Sozialen werden von der Diakonie flächendeckend abgebildet. Gutes Ansehen. Einbindung in Strukturen der Bundesdiakonie und Freie Wohlfahrtspflege
Konkurrenz zu privaten Anbietern
Diakonie hat eine lange Tradition Vertrauensvorsprung nutzen
Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit bei weiterem Rückgang der Refinanzierungssäulen (NEK-Mittel, Mittel der Öffentlichen Haushalte, Mitgliedsbeiträge) Gemeinnützigkeit in Frage gestellt Marktförmige Gestaltung der Daseinsvorsorge Wirksamkeit und Präsenz von Diakonie als Kirche in der Gesellschaft bedarf der nachhaltigen Fürsorge der NEK
Rechtliche Eigenständigkeit Flexible Strukturen Qualitätsmanagement, Risikomanagement, Diakonischer Corporate Governance Kodex Flächendeckung Stärkster Wohlfahrtsverband der freien Wohlfahrtspflege in Hamburg und Schleswig-Holstein
Flächendeckende Angebote der Diakonie Bekanntheit und Vertrauen in der Bevölkerung
Einfluss der Diakonie
4. Handlungsfelder Folgende Handlungsfelder ergeben sich daraus: - Qualifizieren der Mitarbeitenden auf fachlicher wie auf diakonisch-theologischer Ebene - Gemeinsam Kirche sein in der Verschiedenheit der Strukturen - Diakonie als Kennzeichen von Kirche in der Öffentlichkeit und Gesellschaft deutlich machen - Seelsorge in den Einrichtungen gewährleisten.
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Situationsanalyse Ökumenische Diakonie des Diakonischen Werkes Hamburg – Stärken Schwächen Martrix
Ressourcen Personal
Schwächen
Stärken
Chancen
Risiken
BfdW geringe regionale Ausstattung
Synergieeffekte im FB
Fusion EED/BfdW
Verdichtung der Arbeitsbedingungen
Veränderungsmöglichkeiten im Aufgabenzuschnitt
Ressource Finanzen
Aufwand für Akquise von Drittmitteln Befristung und Wechsel von Projekten
Angebote/ Positionierung
starke Rolle, aber begrenzte Personalressourcen
Einbindung in die bundesweite Struktur der Diakonie Profil als anerkannter Träger
Anspruchsgruppen Besonderheiten Arbeitsabläufe, Kosten …
Herausforderung: breite Zielgruppenstreuung
Herausforderung: viele unterschiedliche Ansprechpartner Hierarchien innerhalb der Diakonie und Abhängigkeiten von verschiedenen Entscheidungsträgern
mehr Kapazitäten durch Erhöhung von Drittmittel
Abhängigkeit von Drittmitteln
Grundfinanzierung NEK und DW
Risiko Wirtschaftskrise
Vertrauen in die Marken
Konkurrenz im HB 4
Vertrauen in die Verwendung der Spendenmittel BfdW/DKH als Marke Anerkennung extern (St.PetersburgAktivitäten und STUBE als einziges Angebot für ausl. Stud.) hohe Professionalität überregional und international verankert
Zielgruppen
Rolle von BfdW im HB 4 gut verankern und gemeinsame Steuerung von Kampagnen
hohe Kompetenz Lobbying und Kampagnenarbeit vielfältiges Angebot im säkularen Bereich hohe Anerkennung
Rolle auch in der NEK verankern Marken durch gemeinsame Kampagnen etablieren Ausbau und Vernetzung innerhalb der NEK
Verbindung der Themen und guter Bekanntheitsgrad durch Zielgruppen
Kirchengemeinden als Basis für Kommunikation: gute regionale Vernetzung möglich als Unterstützer und Erfolgsträger Größe, Profil, Einbindung hohe Synergien in den Teams und Arbeitsbereichen
Fähigkeit, Kampagnen und Lobbyarbeit durchzuführen Trends erkennen, aufgreifen und weiterentwickeln
Vernetzungsbreite Durchsetzungsfähigkeit Abdeckung des gesamten Bereichs der ÖD
Konkurrenz im Spendenbereich
Konkurrenz um Zielgruppen