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«DER TRANSPORT INNERHALB EUROPAS IST AKTUELL EIN GROSSES PROBLEM»

Der Schweizer Reifenhandel bleibt gefordert. Markus Brunner, Country Manager Apollo Tyres (Schweiz) AG, blickt dennoch optimistisch auf das neue Reifenjahr und die Sommerreifensaison. Mit dem Quatrac Pro EV und dem Pinza hat Vredestein auch noch zwei Reifenneuheiten im Gepäck. Interview/Bild:

Isabelle Riederer

preissensitiver ist, macht ein Ganzjahresreifen durchaus Sinn. Hinzu kommt, dass ein Ganzjahresreifen eine höhere Marge generiert als ein Sommerreifen.

Gibt es weitere Reifenneuheiten? Mit dem Vredestein Ultrac bieten wir aktuell ein qualitativ hochstehendes Sortiment an hervorragenden Sommerreifen. Zusammen mit dem Ultrac Vorti+ und dem Ultrac Vorti R+ bietet Vredestein zusätzlich ein hervorragendes Sortiment an Sommerreifen für jegliche Personenfahrzeuge von Kleinwagen über SUV bis hin zu High­Performance­Modellen. Für Geländewagen und SUV bietet Vredestein zusätzlich noch den neuen Offroad­Reifen Pinza in 24 Dimensionen.

AUTO&Wirtschaft:

Herr Brunner, inwiefern haben sich 2022 die Krisen – Corona, Lieferketten, Ukrainekrieg – auf Ihr Reifengeschäft ausgewirkt?

Markus Brunner: Der Krieg in der Ukraine wirkt sich zwar nicht direkt auf unser Reifengeschäft aus, aber indirekt. Dadurch, dass einige Mitbewerber weniger produzieren können, ist bei uns die Nachfrage gestiegen. Wir produzieren bereits an unseren Kapazitätsgrenzen, doch das grosse Problem ist der Transport. Wir haben fertig produzierte Ware, die darauf wartet, transportiert zu werden. Der Transport innerhalb von Europa ist aktuell ein grosses Problem und die Situation wird sich noch verschärfen – durch Preisanstiege und fehlende Kapazitäten. Es gibt aktuell zu wenige Lastwagenfahrer. Zudem gibt es neue Regularien, die den Transport innerhalb von Europa schwieriger machen.

Wie geht Apollo Tyres

Schweiz damit um und was bedeutet das für Ihre Kunden und Partner?

Wir haben Partnerverträge mit diversen Transportunternehmen, um so sicherzustellen, dass die Ware bei unseren Kunden und Partnern rechtzeitig ankommt. Zudem haben wir unser Lager in Härkingen, das wir vorzu mit Sommerreifen bevorraten und von wo aus wir auch schon unsere Kunden und Partner mit Sommerreifen beliefern.

Der Neuwagenmangel ist in aller Munde, spüren Ihre Kunden und Partner das?

Sie spüren es nur mittelmässig. Der grosse Hype, dass aufgrund des Neuwagenmangels mehr Reifen im Ersatzteilhandel benötigt werden, ist eher verhalten. Was auffällig ist und den Altgummi­Entsorgern zu schaffen macht, ist, dass die Reifen, die entsorgt werden, immer weniger Restprofil haben. Das zeigt, dass die Kunden ihre Reifen tendenziell länger fahren und nicht wie früher bei 3 bis 4 mm Restprofil neue Reifen kaufen, sondern bis zur gesetzlichen Profiltiefe von 1,8 mm fahren. Eine weitere Tendenz, die unsere Partner und Kunden festgestellt haben, ist die Zunahme der Preissensibilität der Endkunden mit einer Verschiebung von Premiumreifen hin zu preisgünstigeren Reifen.

Stichwort Ganzjahresreifen – wie beurteilen Sie dieses Thema? Garagisten und Reifenhändler verteufeln dieses Thema, dennoch darf man es nicht ausser Acht lassen. Natürlich sind Sommer­ und Winterreifen immer noch am optimalsten, aber ein guter Ganzjahresreifen ist der beste Kompromiss – insbesondere für einen Einsatz in urbanen Gegenden oder im Flottenbereich. Der Garagist ist hier der Experte und muss die genauen Kundenbedürfnisse eruieren. Wenn der Kunde vor allem in der Stadt unterwegs ist und knapp 5000 Kilometer pro Jahr fährt und www.vredestein.ch www.apollotyres.com

Vredestein hat ja auch einen neuen Ganzjahresreifen im Sortiment … … genau, seit Dezember bieten wir den Quatrac Pro EV an, den ersten Ganzjahresreifen, der speziell für batterieelektrische Fahrzeuge und Hybride entwickelt wurde. Im Vergleich zu den etablierten Ganzjahresreifen von Vredestein bietet der Vredestein Quatrac Pro EV ein besseres Handling und mehr Stabilität, einen deutlich geringeren Rollwiderstand und ein leiseres und komfortableres Fahrverhalten.

Trotzdem ist er in der Lage, das erhöhte Drehmoment und das höhere Fahrzeuggewicht moderner Elektrofahrzeuge zu bewältigen.

Sind sich die Garagisten der Wichtigkeit des Reifenhandels bewusst?

Immer mehr! Mittlerweile haben viele Garagisten erkannt, dass das Reifengeschäft mehr ist als nur der Umgang mit schwarzem Gummi. Es gibt Garagen, die in der Reifensaison das Reifenbusiness gar komplett vom normalen Werkstattgeschäft abnabeln und in denen dann ein oder zwei Lifte nur dem Reifenwechsel vorbehalten sind. Hinzu kommt, dass das Reifengeschäft auch kompetitiver geworden ist.

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