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Ploss, Reinhard
Der Mangel an Mikrochips zieht in der Automobilbranche einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her und führt zu angespannten Situationen.
Reihenweise drosseln Autohersteller ihre Produktionen, weil Mikrochips fehlen. Verluste in Milliardenhöhe drohen. Damit aber nicht genug: Der Chipmangel könnte der Autobranche noch lange zu schaffen machen.
Ob bei Audi oder Daimler, BMW oder den FordWerken in Köln – überall stockt derzeit die sich eigentlich nach dem Corona-Schock erholende Autoproduktion, weil Halbleiter fehlen. «Bis zur Entspannung wird es noch einige Quartale dauern», warnte Reinhard Ploss, Chef des Münchner Chipkonzerns Infineon in einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk. Es bestehe sogar das Risiko, dass sich die Chipengpässe bis ins Jahr 2022 hineinziehen und die Autoindustrie erst dann jetzt ausfallende Stückzahlen wieder aufholen kann.
Was derzeit vor allem fehlt, seien Mikrocontroller, die Infineon aber nicht selbst baut, sondern sich von Auftragsfertigern in Asien zuliefern lässt. «Wir haben Puffer geschaffen, aber die gehen nun zur Neige», stellt der Manager klar. Dazu kommen Probleme in einem eigenen Werk in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Infineon-Chipfabrik im texanischen Austin musste wegen eines dortigen Wintersturms mit Stromausfall heruntergefahren werden. Sie läuft zwar wieder, aber weil Infineon überall am Anschlag produziert, könne man die dort ausgefallene Produktion 2021 nicht mehr aufholen, stellt Ploss klar.
Lage bleibt angespannt
Ford in Köln hat sich wegen des allgemeinen Chipmangels bereits bis Mitte August auf gedrosselte Produktion eingestellt. Konkret hat der Konzern für die Zeit vom 3. Mai bis zum 18. Juni sowie vom 30. Juni bis zum 9. Juli mit der Arbeitnehmervertretung Kurzarbeit in der Produktion vereinbart. In dieser Zeit stünden die Bänder still. Betroffen seien rund 5000 der 15’000 Mitarbeiter in Köln. Lediglich an den Tagen vom 19. bis zum 29. Juni sollen in Köln die Fliessbänder laufen. An den