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Apollo Vredestein
from AW 09/2020
AUTO&Wirtschaft: Herr Brunner, Sie wären im März mit Apollo Vredestein an der GIMS gewesen, wie war für Sie die kurzfristige Absage?
Markus Brunner: Ich habe die Situati on schon sehr früh im Auge behalten und erste Massnahmen getroffen, da ich durchaus damit gerechnet habe, dass der Salon abgesagt wird. Natürlich war es bitter, da unser Stand bereits fertig war, aber der Entscheid, die GIMS abzusagen, war mehr als richtig.
Kurz nach der GIMS-Absage kam der Lockdown – mitten in der Reifenwechsel-Saison, wie sind Sie damit umgegangen?
Bis zu den Ostern war es dramatisch. Das lag einerseits daran, dass viele Betriebe in der Westschweiz und im Tessin komplett geschlossen waren. Auch in der Deutschschweiz gab es einige Betriebe, die geschlossen waren, nur noch Pikett-Dienste angeboten haben oder die Kapazitäten verringerten. Andererseits lag es auch daran, dass viele Händler, die noch keine Lagerbestellungen getätigt hatten, keine grossen Mengen mehr bestellen wollten und sich lieber auf das Tagesgeschäft und die Tageszu lieferungen konzentrierten. Nach den Ostern zog es wieder ein bisschen an, jedoch nicht in dem Ausmass, wie wir es uns erhofften. Ich bin froh, dass wir sowohl über die gesamte Dauer der Lockdown-Phase als auch aktuell jederzeit lieferfähig waren und sind. Natürlich mussten auch wir unsere Serviceleistungen ein wenig abspecken, um die Hygiene- und Abstandsvorschriften einhalten zu können, dennoch konnten wir unsere Logistik inklusive unseres 24-StundenLieferservices beibehalten. Zusätzlich bieten wir unseren Kunden auch zweimal täglich Expresszustellungen und eine Nachtzustellung.
Wie optimistisch sind Sie bezüglich der bevorstehenden Winterreifensaison?
Ich bin mir sicher, dass aktuell viele Fahrzeuge noch mit Winterreifen unterwegs sind, was vielleicht wiederum dazu führen könnte, dass die Nachfrage im Herbst nach Winterreifen zunimmt. Bezüglich der Bevorratung mit Winterreifen ist Markus Brunner, Country Manager Apollo Vredestein Schweiz AG, mit den neuen Vredestein-Winterreifen
Die Corona-Pandemie hat die Aftersales-Branche und damit auch die Reifenbranche gehörig unter Druck gesetzt. Markus Brunner, Country Manager Apollo Vredestein Schweiz AG, erklärt im Interview, wie sie mit der Situation umgegangen sind und wie sie sich auf die bevorstehende Winterreifensaison vorbereiten. Interview/Bild: Isabelle Riederer
Wintrac. die Stimmung positiv, und auch wir bevorraten uns grosszügig.
Gibt es neue Profile für den Winter?
Vredestein hat seinen bekannten Winterreifen Snowtrac 5 überarbeitet und das Modell in Wintrac lanciert. Der neue Reifen wurde speziell für die aktuellen europäischen Winter entwickelt, da er ein verbessertes Fahrverhalten auf nassen Fahrbahnen aufweist und dabei auch weiterhin hervorragend für verschneite Strassenverhältnisse geeignet ist. Das neue Modell stellt einen bedeutenden Perspektivwechsel dar: Von einem Reifen, der hauptsächlich für das Fahren auf Schnee bestimmt ist, zu einem Allround-Winterreifen. Dies ist auch der Grund für die Umbenennung von «Snowtrac» in «Wintrac». Der neue Reifen wird zunächst in 27 ver schiedenen Grössen in 15 und 16 Zoll erhältlich sein, von denen eine bereits von einem Erstausrüster zugelassen wurde (speziell für den VW Golf 8). Eine zweite Phase mit weiteren 11 Grössen wird 2021 folgen. Bei Apollo ist das aktuelle Winterreifensortiment auf dem neusten Stand.
Gibt es weitere Neuheiten?
Produktseitig erscheint im September mit dem Quatrac noch ein neuer Ganzjahresreifen. Auf der Unternehmensseite hat Vredestein sein Logo aufgefrischt. Das gesamte Erscheinungsbild von Vredestein ist jetzt moderner und wird der Marke frischen Wind verleihen.
Wie sieht es aktuell bei den Händlern aus? Wie unterstützen Sie sie in dieser Situation?
Wir stehen in sehr engem Kontakt mit unseren Kunden und versuchen möglichst individuell Lösungen zu finden. Die Kundennähe, die individuelle Betreuung und die Ehrlichkeit gehören zu unseren Stärken und sind gerade in diesen Zeiten enorm wichtig. Natürlich sind die grössten Knackpunkte die Kosten und die Finanzierung; und egal ob Grosskonzerne, Werkstätten oder Pneuhändler – alle haben damit zu kämpfen. Wir versuchen unseren Kunden mit äusserst attraktiven Spezialangeboten bei der Bevorratung entgegenzukommen, d. h. je früher jemand bezahlen kann, umso mehr profitiert er von wirklich günstigen Angeboten. Wir spüren aber, dass diese Angebote bei unseren Kunden sehr gut ankommen. Was wir vor allem auch spüren, ist die gestiegene Nachfrage nach unserer Tages- und Expresszustellung, weil viele Händler unsicher bezüglich der Bevorratung sind. Deshalb werden wir das gesamte Angebot unserer Logistik auch weiterhin aufrechterhalten. Zudem haben wir den Vorteil, dass sich unsere zwei Fabriken auf dem europäischen Festland befinden und so auch der Nachschub gesichert ist.
www.apollovredestein.com
Den neuen Wintrac von Vredestein gibt es ab Herbst in 27 verschiedenen Grössen.