I m Jahr 804 der neuen Zeit, nach dem Grossen Schrecken, beschlossen die Menschen, ihre Herrschaft auf das gesamte Universum auszudehnen. Bis in alle Ewigkeit sollte der unendliche Strom der Sterne im Zeichen des Reichs der Menschen stehen… so schwärmten gewaltige stählerne Karawanen aus zur Erstürmung des Alls. Zeit verging. Nur wenige kehrten zurück. Das Universum bewahrte seine Geheimnisse. Ein Erdenmensch, Rebell unter seinesgleichen, gleitet einsam durch die Weiten des grossen kosmischen Ozeans.
D ie Reise dauert Monate, alles verläuft normal, bis …
DAS SCHIFF! DAS SCHIFF! ES WIRD …
Entsetzlich! Die Selbstzerstörung ist eingeleitet. Das Schiff reagiert nicht mehr! Kraal wird mich verschlingen …
Das Gehirn kreischt! Warum? Ich kann keinen Grund erkennen!
Alles erlischt in einem einzigen Moment. Lebend treibt Sloane im Raum, eine Macht, stärker als die der Menschen, bewahrt seinen Körper in der Leere. Wo eben noch sein Schiff gewesen war, erscheint aus dem Nichts ein phantastisches Objekt …
Ein steinerner Thron.
IOTAI DER SUCHENDE.
Vor ihm im Äther schwebt er, finsterer Botschafter derer, die keine Menschen sind, es niemals waren. Jahrhunderte war der fluchbeladene Thron auf der Suche nach seiner Beute. Unvorstellbare Räume und Weiten hat er durchmessen, mit dem Ziel, seinen Herren das LEBEWESEN zu bringen. Nun war Sloane in diesen Bereich des Kosmos gekommen. DER SUCHENDE hat seine Mission erfüllt.
Schliesslich erwählt DER SUCHENDE einen Planeten unter vielen, düsterer und auch älter als seinesgleichen. Etwas unheilvolles, verderbliches geht von ihm aus. Sloanes Geist erzittert, als er sich nähert. Nichts menschliches ist hier zu spüren …
Jahrhunderte dauert die Reise, Jahre oder Sekunden, die Zeit entzieht sich menschlichem Mass;Sloane hat ein Objekt aus göttlicher Hand berührt, ist nun selbst fast ein Gott… schon erstrahlen seine Augen von den Blitzen des Wahnsinns, wie rotglühende Kometenschweife sieht er die Universen vorüberziehen …
Als das lichtumflutete Tempelgebirge vor ihm aufragt, begreift der Mensch seine Bestimmung: dieses verfluchte Bauwerk selbst umschliesst das Ziel seiner Fahrt.
K
raftlos lässt Sloane sich in das Gewirr der inneren Stadt geleiten … plötzlich erscheinen vor ihm die verfluchten Priester …
Diese Wesen haben die Reste der fabelhaften Errungenschaften jener an sich gerissen, die die Stadt erbauten und denen der steinerne Thron einst gehörte.
Unsere Rasse stirbt, die Götter haben uns längst verlassen. Ohne sie gibt es kein Überleben!
Ich pfeife auf eure Geschichten, Bleifratze!
LEBEWESEN,
in deinem Auge erkenne ich das Leuchten des Zorns, ohne Unterlass bedrängt es meinen Geist.
Noch ist einer unter ihnen nicht tot, er kann wiederkehren und uns zu alter Grösse führen …
Doch brauchen wir dafür das Fluidum eines lebenden Körpers, also haben wir den SUCHENDEN ausgesandt.
Mein Schiff zerstören und mich meiner Welt zu entreissen für eure Experimente! Ich verfluche euch!
Schafft ihn fort!
Die Stahlgesichter führen den Menschen durch das Tempelgebirge. Blinder Zorn hatte Sloane überkommen. Sein Instinkt erfasst die drohende Gefahr. Die toten Blicke der Königsmumien durchdringen ihn auf dem Weg. Der Anblick eines Throns wie jenem, der ihn hergebracht hatte, erfüllt ihn mit Schrecken. Sloane wird in ein Verlies geworfen, bis das Experiment beginnen soll …
Urteile nicht vorschnell. Wir haben dich der Erde entrissen. Doch blieb uns keine Wahl mehr.
Nun bist du hier,
LEBEWESEN,
dein Lebensfunke wird ihn zu uns zurückbringen.
E s mag das Ende der
dritten Nacht sein, da fühlt Sloane wie sich das Licht verändert und das Universum plötzlich seine Zelle erfüllt …
Mögen deine Augen sehen… möge dein Körper fühlen, LEBEWESEN. Der Ruf der verfluchten Priester ist zu uns gedrungen. Der Schrei der Gefahr hallte durch unsere Paläste des Lichts. Die bleigesichtigen Priester haben dich belogen, LEBEWESEN. Der Gott, den sie mit deinem Leben erwecken wollen, ist ein Gott der Zerstörung, das monströseste Wesen der infernalischen Sphären. Der SCHWARZE GOTT. Seiner wollen sich diese Kreaturen bedienen, um das gesamte Universum zu unterjochen, bis das grosse Chaos alle Tage verdunkelt … trotz unserer Macht können wir nicht handeln, nur du, das kleinste Glied der infernalischen Kette, wirst es können. Empfange das magische Wort, das den SCHWARZEN GOTT in das Nichts zurückwirft, aus dem er nie hätte wiederkehren dürfen. Wenn du spürst, dass sein Kommen deine Seele befleckt, wirst du es aussprechen …
Dies Wort wirst du hinausschreien, und es dann vergessen.
DIE STUNDE IST DA!
Der Mensch wird zu den Maschinen des Schreckens gebracht, die tief in den titanischen Hallen ihre stählernen Leiber in unerreichbare Höhen recken. Gebadet in infernalisches Licht schwebt, gleitet Sloane bewusstlos im teuflischen Rhythmus der monströsen Maschinen und der Anrufungen der Priester. Der Ruf seinen Lebens hallt wider im Herzen des ungeheuren Nichts, in dem der SCHWARZE GOTT schläft. Bald spürt der Mensch, dass der Ruf gehört worden ist …
Voller Schrecken vor der Wendung der Dinge,
ergreifen die Priester im infernalisch gleissenden Licht die heillose Flucht. Mit einem schrecklichen Schrei, am Rande des Wahnsinns, als der SCHWARZE GOTT mit jeder Faser sich seiner vielfältigen Körper zu bemächtigen sucht, ruft Sloane aus tausend Kehlen das kosmische Wort …
Raum. Stille. Die Ruhe des majestätischen Universums. In der Ferne Meteoriten, Planetenstaub. Getragen von kosmischen Winden fliegt ein Mensch, aufrecht auf seinem steinernen Thron hinaus in das All, einem nur ihm selbst bekannten Ziel entgegen. Rot lodert der Wahnsinn in seinen Augen.