Alles Geier! (Manuskript-Auszug)

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Modern Talking Kübler ist ein Arschloch. Das saß. Ein Riesenarschloch, um genau zu sein. Jasper Hartmann musste leise grinsen. Wenn er das jetzt wirklich gesagt hätte! Tatsächlich ärgerte es ihn, dass ihm nichts Besseres einfiel, dass es keine andere Möglichkeit als einen Ausflug in die skatologische Spracharmut gab, um seinen neuen Vorgesetzten zu bewerten. Arschloch war ein schlimmes Wort. Als Bub war es für ihn das Gemeinste, was man zu jemandem sagen konnte. Scheißkerl war zu literarisch, Idiot ein Fremdwort, Depp war gängig, das rutschte einem leicht über die Lippen, Heini klang kraftlos, irgendwie mitfühlend, mädchenhaft. Rindviech, Esel, Schwein und Hund blieben besonderen Situationen vorbehalten, sie mussten passen. Das A-Wort war dagegen eindeutig, da ging nichts mehr drüber. Damit konnte man jemanden vernichten. Es gab kein Gegengift. Allerdings: Wenn man es benutzte, versündigte man sich. Weil es die Eltern verboten hatten. Drum war es arg, dass es Menschen gab, die es verdienten, so beschimpft zu werden. Man wurde durch sie schuldig, damit der guten Sache Gerechtigkeit widerfuhr. Eine Art Judasprinzip. Jetzt Kübler als Arschloch zu bezeichnen, wäre der Hammer gewesen. Als Chefredakteur so vernichtend über seinen Verlagsleiter zu sprechen, das hätte die Rote Karte bedeutet, also mindestens eine Abmahnung nach sich gezogen. Dabei war die Frage einfach und eindeutig: Was halten Sie von der neuen Geschäftsführung, Herr Hartmann? Der das wissen wollte, saß seit einer halben Stunde vor ihm. Müller-Hertling, Unternehmensberater, ehemals Prokurist in einem Hamburger Verlag, jetzt im Ruhestand weiter aktiv mit dem großen Erfahrungsschatz aus seiner jahrelangen erfolgreichen Tätigkeit. So hatte man ihn Jasper und seinen Kollegen aus dem Führungskreis des Cadenbach-Verlags vorgestellt. Es war also wieder einmal so weit. Das Jahresergebnis hatte das aufgestellte Ziel deutlich verfehlt, die Anzeigen gingen weiterhin stetig zurück, die Abonnements schrumpften, neue Geschäftsfelder waren keine entwickelt worden. Den Mitbewerbern ging es nicht besser, die klassischen Fachverlage steckten abermals in der Krise. In so einer Situation holte man sich regelmäßig Rat von außen. Jasper hatte es schon einige Male erlebt. Nicht dass man damit eine langfristige, inhaltliche Strategie gefunden hätte. Es war erwartungsgemäß bei den demütigen Vorsätzen der Mitarbeiter und energischen Absichtserklärungen der Geschäftsleitung geblieben, die nach kurzer Zeit wie die Pfützen eines Sommerregens verlässlich weggetrocknet waren. Die entscheidenden Maßnahmen nach dem Besuch eines Unternehmensberaters waren in erster Linie Kündigungen und Budgetkürzungen. Die ließen sich dann leichter aussprechen, sie erhielten einen objektiven Charakter, denn es ging nicht um zurückliegende Einzelereignisse, kurzfristige Leistungseinbußen oder persönlichen Hader zwischen den


Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten, sondern um eine neutrale Bewertung des Unternehmens und seiner Angestellten. Und scheinbar waren diesmal Recherchen in beide Richtungen erlaubt. Wozu auch immer. Es sah dadurch wenigstens so aus, als würden Hierarchien angetastet oder sogar die Arbeit der Unternehmensspitze einer kritischen Bewertung unterzogen. Nicht ungeschickt, das Theater! Also fragte MüllerHertling den Chefredakteur, was er von Magnus Kübler, dem seit Jahresfrist verantwortlichen Geschäftsführer der Zeitschriftensparte, und seiner Arbeit halte. So blöd werde ich sein, dachte Jasper. Du bist doch genauso ein Arschloch. Als ob man den unfähigen Kübler rausschmeißen würde, wenn ich dir erzähle, dass der Typ völlig ahnungslos ist, nur immer seine PowerPoint-Anweisungen verschickt und wohl noch nie einen der Artikel geschnallt hat, die wir jeden Monat mit Herzblut für unsere Zeitschriften schreiben. Aber kneifen wollte er auch nicht. Und so suchte er für einen Moment Augenhöhe mit seinem Gegenüber, als seien sie beide gleichrangige Strategen, die das Beste aus dem zur Verfügung stehenden Personal herausholen wollten, machte eine ausladende Handbewegung und sagte: Ach, der Kübler, der hat zehn Jahre lang mit sehr gutem Ergebnis Sprudelwasser verkauft. Das merkt man, der will was bewegen, das ist ein Macher. Sicher, die Materie im Verlag ist für ihn neu, aber eine Geheimwissenschaft sind Zeitschriften ja auch nicht. Lesen können wir doch alle, haha. Der schafft das, der Kübler. Reserveoffizier, guter Mann! Jasper war sich selbst nicht ganz sicher, ob er das ironisch meinte. Oder sich nur aus der Affäre schleimen wollte. Wenn man genau hineinhörte, musste man die dicke Luft doch förmlich riechen, die zwischen den Kreativen und den Betriebswirten im Verlag zirkulierte. Müller-Hertling zeigte keine Reaktion, behielt sein mienenloses Pokerface und arbeitete sich durch seine vorbereiteten Notizen. Dazu diente ihm ein ledergebundenes Buch, in das er mit einem Montblanc-Füller Bemerkungen schrieb. Es hatte etwas Gottväterliches, als würden die guten und schlechten Taten festgehalten. Nachdem der Punkt Kollegen, Kommunikation und Entscheidungsfindung – so vermutete Jasper – abgearbeitet war, kam Müller-Hertling zum Grundsätzlichen. Erzählen Sie doch mal, forderte er Jasper leutselig auf: Was machen Sie so den ganzen Tag und warum? Was ist Ihr Ethos? Er faltete seine Arme so auf dem Tisch, dass sein Breitling-Navitimer gut zu sehen war. Der unterste Knopf an seinem rechten Jackett-Ärmel stand offen, demonstrierte also echte Schneiderarbeit. Jasper fand das proll, das war seine Alternative zum Neidischsein: Er hat’s wohl nötig, Aufsteiger aus kleinen Verhältnissen. Warum engagiert der Verlag nur dieses Arschloch? Da war es wieder, dieses verfluchte Wort. Nur ruhig, der kann mir gar nix, versuchte sich Jasper zu konzentrieren. So schnell werden die mich nicht los, die


können mich nicht einfach rauswerfen. Das kostet zu viel nach bald fünfundzwanzig Jahren. Und wer sollte die Zeitschrift dann weitermachen? BauWerk ist ein Architekturmagazin für Architekten, die über den Tellerrand hinaussehen wollen, begann Jasper seine Erläuterung. Er hasste diese abgelutschten Textbausteine, dieses blödsinnige Marketinggesülze, mit dem sich der Verlag bei seinen Lesern bis zum Erbrechen wichtigmachte. Also leierte er diese austauschbaren Behauptungen herunter, eine Melange aus nichtssagenden Attributen und anmaßenden Komparativen – höher-weiter-näher-schneller –, die ein Heftversprechen umschreiben sollten, als hätte die Welt zuvor noch keine Zeitschrift gesehen. Dabei ließ er den Blick von der Breitling-Uhr zum eng gezurrten Krawattenknoten seines Gegenübers schweifen, vermied es, ihm in die Augen zu sehen. Ah, der Hemdkragen war ein bisschen eng, Müller-Hertling fühlte sich bestimmt unwohl damit. Gerade reckte er unauffällig seinen Geierhals, spannte die Gesichtsmuskeln zur Gurgel, als hätte er etwas Saures getrunken, und versuchte mit dem Kopf der Kragenschlinge zu entkommen, indem er ihn mit leisen Drehungen nach oben schraubte. Das war Jasper recht. Gut so. Quäl’ dich nur. Er lehnte sich zurück, schob die Bündchen seines verwaschenen schwarzen Sweatshirts über die Ellenbogen, als wollte er demonstrieren, wie wohl man sich in bequemer Kleidung fühlen konnte. Müller-Herling sah erwartungsvoll zur Decke. Das war ihm wohl doch zu wenig, diese Werbelyrik. Blöd war der nicht, spürte Jasper. Gut, sollte er haben. Kleiner Ausflug in den Architekturjournalismus, auch wenn es vergebliche Liebesmühe war. Sehen Sie, begann er geduldig zu dozieren, Architektur ist eine kulturelle Äußerung, die unser Leben unwillkürlich bestimmt. Man kann sich ihrer Wirkung nicht entziehen. Wenn wir in unserer Zeitschrift etwas publizieren, geht es nicht darum, in der Rolle von Preisrichtern irgendwo entdeckte Gebäude mit schlauen Texten zu beschreiben. Nein, wir behandeln den Kontext, die Voraussetzungen und Folgen des Bauens. Darauf reagiert unsere Kritik. Solche Merksätze taten Jasper immer gut. Doch diesmal kam er sich vor, als würde er seine Erläuterungen aus Finnpappe ausschneiden und wie ein Modell einem Wahrnehmungsgestörten hinstellen, damit der wenigstens eine leise Ahnung von den Grundprinzipien seines ambitionierten Tagwerks mitbekam. Dazu musste er seinen Zuhörer auch mit ein paar Namen konfrontieren, Quellenangaben waren ja das A und O jeder seriösen Publizistik, also schweifte er beim Punkt politische Ambition ab zu Günter Behnisch, der mit seinen Entwürfen auch versucht habe, für die schwachen Kräfte Partei zu ergreifen, nannte schließlich als Kronzeugen Friedrich Achleitner, von dem er gelernt habe, dass es bei einer Kritik nie um das einzelne Haus gehe, sondern um eine grundsätzliche Haltung, die es repräsentiere. Diese Sätze begleitete Jasper mit den Händen, knetete eine unsichtbare Materie vor Müller-Hertling, als ließen sich seine Ausführungen damit


gestalttherapeutisch in einleuchtende Architektur übersetzen. Er spürte seine Begeisterung – wenigstens hörte der andere zu –, kam schon unversehens in die Schlussgerade und fasste belehrend zusammen, jedes Gebäude sei unwiederholbar mit einem Zeitpunkt der Geschichte und mit einem Ort verknüpft, einer geistigen und materiellen Konstellation. Die Leser sollten begreifen, warum ein Gebäude so dastehe, was es zusammenhalte, wie es funktioniere. Es gehe nicht um Stararchitekten. Kurzum, die gesellschaftliche Relevanz der Beiträge mache den Unterschied zur Konkurrenz. Und weil es, unabhängig vom Anlass immer gut war, die Mitbewerber schlecht zu machen, sagte er noch: Wir machen keine bunte Schöner-BauenPostille, sondern ein Fachmagazin. BauWerk ist nicht zum Blättern und Bilder Betrachten da, sondern zum Lesen. Es ist eine Instanz, eine Pflichtlektüre für Architekten. Damit war er unversehens wieder bei den Textbausteinen der Marketingabteilung angelangt. Jasper verlor etwas die Konzentration. Stimmte das denn, was er da herunterbetete? Es ging ihm doch ebenso um Baukunst. Er liebte akkurate Detailpläne, so präzise, als seien die für einen Goldschmied gezeichnet. Ebenso freute er sich über die Neuinterpretation regionaler Bauformen, über die Wahl solider Materialien und ihre handwerkliche Fügung. Warum verfiel er nur wieder in dieses blutarme Seminardeutsch und erklärte etwas viel komplizierter, als er es spürte? Was war das immer für ein Fetisch: politische Ambition? Gesellschaftliche Relevanz? Er mochte gut gebaute Häuser, Räume und Baukörper, durch die man streifen konnte und beiläufig eine hübsche Geschichte erzählen, über Architektur eben. Man musste seiner Zeitschrift doch ansehen, wie viel Grips dahinter steckte. Oder nicht? Müller-Hertling blieb von diesen Ausführungen unbeeindruckt, sein wächsernes Gesicht verriet keine Regung. Er schrieb eilig und heftig in sein Buch, es wirkte, als protokolliere er ein Geständnis. So, meinte er schließlich, dann formulieren Sie das doch einmal für einfache Leute: Wie positionieren Sie Ihre Zeitschrift im Umfeld der Konkurrenztitel? Vielleicht abschließend in einem Satz: Wie und für wen machen Sie Ihr Blatt? Er sah auf, straffte wieder seinen Geierhals und sah seinem Gegenüber mitten ins Gesicht, als sei der bereits durch die Beweislage überführt. Irgendwie wirkte er ärgerlich. Positionieren? Was für eine kranke Sprache! Jasper schnaubte leise. War er jetzt bei den Fluglotsen angekommen? Martin Walser hatte einmal gesagt, wenn er schreibe, denke er nicht daran, ob das die Leute später lesen würden und warum. Er habe als wirklichkeitsgesättigter Autor eine Ahnung, die versuche er mit seiner Arbeit zu verfolgen. Walser schreibt, weil ihm etwas fehlt. Und wenn er etwas hinschreibt, hat er diesem Mangel abgeholfen, sagt er. So was imponierte Jasper. Auch er machte doch keine Zeitschrift, weil sich irgendein Marketingfuzzy eine Zielgruppe ausgedacht hatte, die noch unterversorgt und


für Anzeigenkunden interessant war. Als Chefredakteur ging es ihm um Inhalte, das war sein Auftrag, der war nicht verhandelbar. Er würde doch nicht mehr Bürohäuser veröffentlichen, mehr Glasfassaden oder dieses China-Gebaue gut heißen, weil sich das gerade besser verkaufen ließe. Was sollte er dieser Dumpfbacke nur antworten? Mit einem Satz? Jasper hatte viele Sätze parat. Zu viele. Eigentlich hasste er alle, es war eine Zumutung, seine eigene Arbeit immer wieder erklären zu müssen. Er fühlte sich als routinierter Journalist für seine Zeitschrift verantwortlich und wollte sich nicht wie ein Berufsanfänger dafür rechtfertigen. Einen Satz? Er würde den besten nehmen. Den hatte er von der ehemaligen ZEIT-Herausgeberin aufgeschnappt. Er sagte mit fester Stimme: Ich mache die Zeitschrift, die ich gerne selbst lesen möchte. Und spitzte sein Bekenntnis zu: Ich bin meine Zielgruppe. Müller-Hertling atmete hörbar durch den Mund, als müsste er für einen Druckausgleich sorgen, um nicht zu explodieren. Für ihn als Marketing-Profi war das eindeutig eine Kampfansage. Aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, lächelte sogar milde und antwortete, diese Aussage sei doch sicher zitierfähig. Im übrigen könne wohl jeder zufrieden sein, wenn er in seinem Beruf einen Sinn erkenne und die Arbeit auch Spaß mache. Aber eine Frage habe er noch. Jasper sei doch schon einige Jahre im Verlag. Er sah mit offenem Mund über den Tisch, als sollte man ihm eine Antwort hineinlegen. Zwanzig, mindestens, antwortete Jasper, und es tat ihm leid, dass er sich von solchen Rhetorikgesten beeindrucken ließ. Müller-Hertling nickte und legte nach: Lange Zeit, das. Wie viele Produkte haben Sie denn in all den Jahren für Ihre Kunden entwickelt? Ungefähr? Himmel! Jasper umklammerte unauffällig unterm Tisch seine Oberschenkel, eine krampfartige Reaktion, die er sich in seiner Schulzeit angewöhnt hatte. Jetzt nicht frech werden, cool bleiben, nahm er sich vor. Es war nichts mehr zu verlieren, der Typ war ein Vollpfosten. Er würde ihm höflich antworten, das beherrschte er. Manchmal. Er ließ seine Beine los, faltete die Unterarme auf der Tischplatte und fixierte den Geierhals. Das gab ihm Ruhe. Ob er auch mal so eine sehnige Gurgel bekommen würde? Fast hätte er seinem Widersacher angeboten, die Krawatte zu lockern und den verdammten Hemdkragen aufzuknöpfen. Stattdessen versuchte er, ein genauso falsches Lächeln hinzukriegen, wie er es gerade gesehen hatte. Und sagte: Herr Müller..., ähm, Herr Müller-Hertel – er verbesserte sich absichtlich, um zu zeigen, wie unbedeutend ihm der Name war, zumal ein Doppelname, der mit Müller anfing –, Herr Müller-Hertlein, ich wurde hier als Chefredakteur eingestellt. In der Funktion mache ich eine Zeitschrift für Leser und entwickle keine Produkte für Kunden. Wir verkaufen keine Wurstwaren, wir sind ein Verlag. Und Verlag bedeutet, Kreativität zu finanzieren. Sagt Julia Jäkel – sie kennen sicher ihre Kollegin bei Gruner + Jahr.


Das saß. Jasper hob ein wenig den Kopf und sah Müller-Hertling in die Augen. War schon eine Mutprobe, aber er schaffte es und freute sich, dass sein Gegenüber nach Luft schnappte, wieder den Mund öffnete, einen unbestimmten Laut herausließ und sich schließlich mit einer abschließenden Geierhalsbewegung zufrieden gab. Gut, sagte Müller-Hertling, so wie ein Friseur, wenn er mit dem Haarschnitt fertig ist und beflissen die Haare vom Kragen eines Kunden wedelt. Gut, wiederholte er, weil ihm nichts mehr einfiel und er wusste, mit unbestimmten Äußerungen konnte er die größere Unsicherheit auslösen. Er klappte sein Buch zu, verstaute seinen Füller und setzte ein geschäftsmäßiges Grinsen auf. Jasper fand, ein eingelerntes blödes Gesicht, das Unnahbarkeit und Desinteresse zeigte, speckig wie eine Sparkassenfassade, hinter der ebenfalls Vorgänge abliefen, die man vorübereilenden Passanten nicht zu erläutern brauchte. Wir sehen uns dann im Plenum, den Termin erfahren Sie rechtzeitig. Guten Wirkungsgrad! Er erhob sich schneidig, klopfte mit den Knöcheln auf Jaspers Tisch, als wollte er damit eine höhere Schlagzahl für dessen bevorstehendes Arbeitspensum vorgeben. A-di-eu, sagte Jasper. Er sprach es bewusst schläfrig in einem melodischen Singsang, damit sein Besucher merkte, er hatte keinen Eindruck hinterlassen, und die Dinge würden sich nicht ändern, nur weil der Verlag einem neunmalklugen Berater auf den Leim gegangen war. Müller-Hertling schritt aufrecht durch den Raum und ließ beim Hinausgehen die Tür offen. Auch so eine bei einem Führungsworkshop gelernte Geste, um seinen Mitarbeitern Geringschätzung zu demonstrieren, dachte Jasper. Zu gerne hätte er gerufen: Tür zu! Aber er beherrschte sich, stand auf und erledigte es selbst. Er hatte schon genug riskiert.


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