100 Bücher, die alle Designer kennen sollten

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RenĂŠ Spitz Marcel Trauzenberg (Hg.)

100 BĂźcher , die alle Designer kennen kennen sollten sollten


Oliver Abraham Oliver Abraham Fotografie, Köln  01 Cordula Alessandri Alessandri Design, Wien  02 Ruedi Baur Atelier Intégral Ruedi Baur, Paris + Zürich  03 Johannes Bergerhausen Hochschule Mainz  04 Christoph Böninger AUERBERG, Fischbachau  05 Jane Briggs, Christy Cole Studio Briggs and Cole Glasgow  06 Christoph Burkardt Büro für Gestaltung, Offenbach  07 Shikuan Chen Compal,Taipei City  08 Nina Cho Studio Nina Cho, Detroit/MI  09 Nitzan Cohen Freie Universität Bozen  10 Sarah Cords Framelab, Hamburg  11 Matali Crasset matali crasset productions, Paris  12 Antønio M. Cunha Studio Antønio M. Cunha, Setubal  13 Greg D’Onofrio Kind Company, NewYork/NY  14 Rejane Dal Bello Studio Rejane Dal Bello, London   15 Eric Degenhardt Eric Degenhardt Industrial Design, Köln  16 Saskia Diez Atelier Saskia Diez, München  17 Ellen van Dusen Dusen Dusen, Brooklyn/NY  18 Michael Dyer Remake Design, Brooklyn/NY  19 Polina Dyer Studio P+P, London  20 Crystal Ellis Egg Collective, NewYork/NY  21 Anna Fahrmaier Typejockeys, Wien  22 Friedrich Frenkler f/p design, München + Kyoto  23 Naoto Fukasawa Naoto Fukasawa Design,Tokio  24 Christof Gassner Darmstadt  25 Beat Gloor Baden  26 Silja Götz Silja Goetz Illustration, Madrid  27 Tino Graß studio tino graß, Köln  28


Juli Gudehus Berlin  29 Arwed Guderian Studio Arwed Guderian, München  30 Martí Guixé Guixé studio, Barcelona + Berlin  31 Alfredo Häberli Alfredo Häberli Design Development, Zürich  32 Barbara Hahn, Christine Zimmermann Hahn+Zimmermann, Bern  33 Martin Haller caramel architekten, Wien  34 Isabel Hamm isabel hamm licht, Köln  35 Julien van Havere DesignPractice, Brüssel + Stockholm  36 Steven Heller School of Visual Arts, NewYork/NY  37 Fons Hickmann Fons Hickmann m23, Berlin  38 Brigitta Homburger Studio Homburger, Berlin  39 Albrecht Hotz Büro für Gestaltung, Offenbach  40 Mike Jackson DAMS, Kingston  41 Oliver Tomas Janousek Vancouver  42 Florian Kallus kaschkasch, Köln  43 Susanne Kehrer I LIKE BIRDS creative studio, Hamburg  44 Anita Kern kerndesign, Wienerherberg  45 Uwe Koch Silke Fahnert, Uwe Koch grafische Gestaltung, Köln  46 Bernd Kuchenbeiser Bernd Kuchenbeiser Projekte, München  47 Indra Kupferschmid Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken  48 Tonya D. Lee Philadelphia/PA  49 Gabriele Lenz lenz+ büro für visuelle gestaltung, Wien  50 Anna Lindner Lindner Kommunikationsdesign, Düsseldorf  51 Ross Lovegrove Lovegrove Studio, London  52


Greg Lynn FORM, Los Angeles/CA  53 Victor Malsy Hochschule Düsseldorf  54 Bernardita Marambio Diseño Industrial & Gráfico, Santiago de Chile  55 Maria Mascher-Felder Peter Felder Grafikdesign, Rankweil  56 Ingo Maurer Ingo Maurer GmbH, München  57 Mike Meiré Meiré und Meiré, Köln  58 Isabelle Moisy-Cobti Bildung, Paris  59 Julian Montague Julian Montague Projects, Buffalo/NY  60 Hélène Mourrier Aubervilliers  61 Eva Müller Eva Müller Design, Wuppertal  62 Katy Müller Nathanaël Gourdin & Katy Müller, Leipzig + Hamburg  63 Jaime Narváez Jaime Narváez publishing design, Madrid  64 Alina Negoita London  65 Márcia Novais Marcia Novais Graphic Design, Porto  66 Nina Paim, Corinne Gisel common-interest, Basel  67 Satyendra Pakhalé Satyendra Pakhalé Associates, Amsterdam  68 Verena Panholzer Studio Es Visuelle Kommunikation, Wien  69 Natassa Pappa Studio Natassa Pappa, Athen  70 Gary Percival Another Poster, near St. Albans  71 Laura Preston Vacilando Quilting Co., San Marcos/TX  72 Tania Prill Verlag Hans-Rudolf Lutz, Zürich  73 Elaine Ramos Elraine Ramos Estudio Grafico, São Paolo  74 Ana Relvão RELVÃOKELLERMANN, München  75 Bettina Richter Museum für Gestaltung, Zürich  76 Andrea Ruggiero Andrea Ruggiero Design, NewYork/NY  77 Robert Sachon BSH Hausgeräte, München  78


Stefan Sagmeister Sagmeister Inc., NewYork/NY  79 Bilge Nur Saltik Studio Bilge Nur Saltik, Ann Arbor/MI  80 Alice Savoie PROTOTYPO, Lyon  81 Radovan Scasascia Studio Scasascia, London  82 Clemens Schedler büro für konkrete gestaltung, Wien  83 Oliver Scheibler Köln  84 Helmut Schmid ( ) Osaka  85 Ralph Schraivogel Atelier Schraivogel, Zürich  86 Inga Sempé Paris  87 Shabnam Shiwan Osborne Shiwan, Auckland  88 Bernard Stein Archiv für Historische Abbildungspraxis, Berlin  89 Peter Friedrich Stephan Kunsthochschule für Medien Köln  90 Shinnoske Sugisaki Shinnoske Design, Osaka  91 Yasmine Nachabe Taan Lebanese American University, Beirut  92 Katharina Wahl Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe  93 Reinhold WeissTucson/AZ  94 Regula Widmer Perndl+Co Design, Wien  95 Hanne Willmann: Studio Hanne Willmann, Berlin  96 Petra Wöhrmann Design & Lettering, München  97 Sean Wolcott Rationale, Everett/WA  98 Konstantina Yiannakopoulou, George Strouzas The Birthdays Design, Athen  99 Frank Zebner Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main  100


Ruedi Baur

Wir blicken meist von unserem eigenen Standpunkt auf die Geschichte. Ich glaube aber, dass wir in einer Zeit leben, in der das nicht mehr möglich ist. Die große Frage des 21. Jahrhunderts lautet, ob wir uns davon lösen können, unseren Standpunkt als den Mittelpunkt der Welt zu betrachten. Wie können wir Instrumente schaffen, die eine Sicht darauf ermöglichen, dass Dinge parallel ge­schehen, die zwar verschieden sind, aber auch komplementär? An diesem Buch interessiert mich, dass wir dank seiner spezifischen Darstellung die Geschichte unseres Planeten anders als üblich sehen können. Es beginnt mit der Information. Sie ergibt das eigentliche Bild. Doch in diesem Buch ist es nicht einfach ein Bild, sondern es wird zum Buch an sich, über alle Seiten hinweg, von einer Seite zur anderen. Das heißt, unsere Welt und unsere Geschichte werden in nur einem Objekt dargestellt, in einem Stück Informations­ design.

14 – 15


03 Arno und Anneliese Peters: Peters Synchronoptische Weltgeschichte


Ellen van Dusen

Ich habe dieses Buch vor ein paar Jahren bekommen und greife darauf häufiger zurück als auf alles andere. Beim Blättern durch das Buch fand ich mathematische Erklärungen für Muster und Formen, von denen ich dachte, dass ich sie selbst erfunden hätte. Es behandelt verschiedene Themen alphabetisch, was Spaß macht, da zwei völ­lig unterschiedliche Konzepte auf einer Seite kombiniert werden können. Diese seltsamen Paarungen können die kreativen Säfte wirklich zum Fließen bringen. Es gab einen Moment, in dem ich dachte, ich würde Mathe­matik statt Design studieren, und dieses Buch bestätigt, dass es für mich nicht ganz vorbei ist.

44 – 45


18 David Wells: The Penguin Dictionary of Curious and Interesting Geometry


Fons Hickmann

»And the night illuminated the night.« Dieses Buch von Roland Barthes habe ich wie kein anderes gelesen und lese es weiter. Es wandert dreifach, in deutscher, englischer und französischer Sprache, von meinem Bücherregal neben mein Bett und zurück – sie kommen und gehen, alle drei, das liegt auch an der einzigartigen strukturalistischen Komposition des Buches, das man von vorn nach hinten lesen kann – aber nicht muss. Die Fragmen­ te sind alphabetisch gereiht, und so stehen die Texte in jeder Sprache in einer anderen Reihenfolge zum französischen Original. Konzeptionelles Denken ist in allen Künsten von Gewinn. In diesem Buch vereinen sich Denken und Fühlen, sie verschmelzen, trennen sich wieder und finden erneut zusammen. Es spricht die Sprache der »Unheilbar Liebenden.« Schön gestaltet sind die Ausgaben alle nicht, die deutsche Ausgabe kann man sogar als hässlich bezeichnen, und so hat mir ein geliebter Mensch das Cover in ein schönes, altes Papier gebunden. »Le cœur est l’organe du désir.«

84 – 85


38 Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe


Stefan Sagmeister

Ich habe immer daran geglaubt, dass Design etwas mit Glück, Zufriedenheit und Sinn zu tun hat: Kann ich Dinge gestalten, die den Betrachter glücklicher machen? Ist es möglich, als Designer glücklicher zu werden? Wieso gestalte ich? Das insgesamt beste Buch zu diesem Thema ist dieses vom Jonathan Haidt. Er hat mich derart beeindruckt, dass wir seine Thesen als Grundlage für unseren ›Happy Film‹ verwendeten.

166 – 167


79 Jonathan Haidt: The Happiness Hypothesis. Finding Modern Truth in Ancient Wisdom


Inga Sempé

Bücher waren mir immer wichtig, auch wenn ich nie Design­bücher lese. An Büchern interessieren mich hauptsächlich ihre Texte. Wohl 95 Prozent aller Bücher, die ich gelesen habe, hat mir meine Mutter gegeben. Bücher, die mir von anderen Personen empfohlen wurden, haben mich stets enttäuscht. Darum traue ich kaum dem Urteil anderer, wenn sie sagen, dass ihnen ein Buch gefällt. Autobiografien interessieren mich derzeit zuneh­ mend: Man kann der Stimme einer Person zu­ hören, die über ihr Leben spricht. Mein Lieblingsbuch ist Vladimir Nabokovs ›Lolita‹. Es bringt uns zum Weinen, zum Lachen, zum Erstaunen. Nichts in diesem Buch ist eine Karikatur. Es zeichnet nicht das Portrait einer Gesellschaft, sondern von Charakteren. Sie repräsentieren nur sich selbst, sie vermitteln keine Bot­schaft. Und das erwarte ich von einem Buch: dass es mich mitreißt, wegträgt. Ich fürchte, würde Nabokov sein Buch heute veröffent­lichen, dann würde er wegen Pädophilie angeklagt und eingesperrt.

182 – 183


87 Vladimir Nabokov: Lolita


Zur Praxis des Designs gehören Bücher. Doch welches wäre das eine, das man unbedingt kennen muss, wenn man Design praktiziert? Diese Frage klingt zunächst einfach. Wir haben sie Designern aus aller Welt gestellt. Nur ein einziges Buch auszuwählen – das war für die meisten doch schwieriger, als eine umfangreiche Liste zu bilden. Das Ergebnis ist dieses Buch der 100 Bücher, von 104 Designern aus 20 Nationen empfohlen. Mit Abbildungen allerTitel und ihrer Gebrauchsspuren. Und mit den persönlichen Geschichten dazu, warum ausgerechnet diese Bücher so besonders sind, dass alle Designer sie kennen sollten.


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