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Hyundai Motor Europe: Wir setzen auf unsere Händler
Neue Hyundai-Modelle: Staria (o.) und Ioniq 5 (r.)
Wir setzen auf unsere Händler
Trotz des Online-Angebots bleiben die Händler ein wichtiges Rückgrat für den Hersteller, sagt Andreas-Christoph Hofmann, Vice President Marketing & Product bei Hyundai Motor Europe.
Von Mag. Heinz Müller
A&W: 2021 ist für viele Hersteller kein einfaches Jahr, weil der Halbleitermangel die gesamte Branche lähmt. Wie geht es Hyundai? Andreas-Christoph Hofmann: Wir sind überaus erfolgreich: Unser Marktanteil ist heuer in den 42 Märkten in Europa, für die wir zuständig sind, auf 3,7 Prozent gewachsen – das sind um 0,3 Prozentpunkte mehr
Andreas-Christoph Hofmann, Hyundai Motor Europe, über Elektroautos
als im vergangenen Jahr. Das Jahr hat sich also – für unsere Verhältnisse – sehr gut entwickelt, auch wenn das Wettbewerbsumfeld immer härter wird.
Wie stark hat der weltweite Mangel an Halbleitern das Geschäft behindert? Hofmann: Uns geht es wie jedem anderen Hersteller, wir haben dieselben Lieferketten. Es ist ein Kampf um die Verteilung – und wir hoffen, dass spätestens Anfang 2022 eine gewisse Normalität eintreten wird. Doch wir könnten natürlich bei einigen Modellen wesentlich mehr absetzen, etwa beim Ioniq 5.
Wie sieht bei Ioniq der weitere Weg aus? Hofmann: Den Ioniq 6 werden wir Ende 2022 oder Anfang 2023 bringen, auch wenn er nur eine Nische in Europa abdecken wird. Der Ioniq 7 wird ein Jahr später starten. Natürlich kommen auch die Nachfolger des i10 und des i20 an einer Elektrifizierung nicht vorbei. Eine Erweiterung nach unten wird sicherlich ins Auge gefasst, wobei das aus Kostensicht schwieriger darzustellen ist als bei großen Autos.
Wie wichtig sind die Händler für Hyundai? Hofmann: Wir setzen auf unsere Händler: Wir haben festgestellt, dass sie trotz der Online-Angebote, die wir fast überall haben, für die Kunden sehr wichtig sind. Die meisten wollen Probefahrten machen, die Farbe in natura sehen oder das Leder anfassen. Und wir haben noch immer einen sehr hohen Anteil an Privatkunden, für die der Standort des nächsten Händlers sehr wichtig ist. Diese Händler werden auch bei Online-Verkäufen von Beginn an integriert, das funktioniert ganz gut.
Und doch ist die Händlerschaft in Bewegung: Von kleinen Betrieben trennt man sich, weil diese die Vorgaben nicht mehr erfüllen können und setzt eher auf große Betriebe. Ist das nur in Österreich so? Hofmann: Die Produktpalette wächst, und das ergibt mit Sicherheit Bewegung. Doch die persönliche Ansprache eines Kunden ist Gold wert. Das ist sehr wichtig, auch wenn wir mit dem Händler, der in seinem Schauraum nicht alle Fahrzeuge unterbringen kann, sonst nicht so glücklich sind. Wichtig ist eine vernünftige Kombination aus online und offline. •