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Enio

Energie sinnvoll managen

Bedarfsgerechtes Laden von E-Autos löst das Problem der Lastspitzen. Die Summe der Ladeleistungen tritt in den Hintergrund. Vor-Ort-Augenschein in Wien.

Text: Mag. Severin Karl, Fotos: Mag. Severin Karl, Enio GmbH

Wer am Stammtisch – und wenn er nur virtuell ist – über Elektroautos diskutiert, hat sicher schon so etwas gehört wie „Und wenn dann alle gleichzeitig laden wollen, wird’s finster.“ Nachdem immer mehr Firmen ihren Fuhrpark auf Elektro umstellen, muss man tatsächlich genau hinschauen: Wie geht man damit um, wenn viele Autos auf einmal Strom saugen? Bei Enio wartet man nur darauf, mit Know-how dagegenzuhalten und die Vorteile von intelligentem Lastenmanagement zu unterstreichen.

Kein eigenes Umspannwerk nötig

Wir besuchen die Geschäftsführer Dr. Michael Viktor Fischer (CEO) und Dr. Markus Litzlbauer (CTO) in einer Wohnhausanlage im 10. Bezirk in Wien, wo sich die Bewohner bei Bedarf für einen der Lade-Parkplätze anmelden können. Benutzerspezifische Priori-

tätensteuerung gehört hier zu den Zauberwörtern, ein komplexer Algorithmus berücksichtigt weitere Verbraucher im Haus, sodass es insgesamt gar nicht erst zu Lastspitzen kommt. Wer es eilig hat und möglichst schnell volle Batterien benötigt, drückt auf der Enio-App den Priority-Button und kann – selbst, wenn er das Auto als letzter angesteckt hat – eine schnellere Aufladung fordern. Im Alltag wird wenig Kapazität benötigt, im EU-Schnitt sind es 35 Kilometer pro Tag. Das System kann die tatsächlich benötigte Leistung berechnen und mit einem großzügigen Sicherheitsplus versehen, um bedarfsgerechtes Laden sicherzustellen. Die Summe der Ladeleistungen ist von geringerer Bedeutung. „Dann braucht man daneben kein eigenes Umspannwerk“, scherzt Fischer und rechnet ein Beispiel mit 100 22-kW-Ladestellen für Elektro-Pkw vor. Für diese müsste man bis zu 440.000 Euro Anschlusskosten rechnen, dank dem intelligenten Enio-System reichen weniger als zehn Prozent davon, der laufende Betrieb bleibt ebenso übersichtlich. Im besuchten Wohnhaus nicht vorhanden, aber easy einzubinden: die Berücksichtigung von Speichern und weiterer Energiequellen. Wenn etwa per Photovoltaik gerade viel Strom erzeugt wird, setzt das System den Wert für die Ladungen automatisch hinauf beziehungsweise lädt die Pufferbatterie, damit in der Nacht die Elektrofahrzeuge entsprechend versorgt werden können. Egal in welcher Konstellation, Enio – mit Erfahrung aus 14 Märkten von Europa bis Dubai – steht als Partner bereit, installiert bei Bedarf auch NFCBezahlsäulen (eine reicht für mehrere Ladepunkte), kümmert sich um die App, eine übersichtliche Verrechnung samt Einsicht über ein Internetportal und vieles mehr. •

Für 100 22-kW-Ladestellen müsste man mit 440.000 Euro Anschlusskosten rechnen, beim intelligenten Enio-System reichen weniger als zehn Prozent davon.“

in dieser Wohnhausanlage in Wien-Favoriten lassen sich Lade-Parkplätze reservieren; Fischer und Litzlbauer erklären das Enio-Prinzip, nach dem nur die tatsächlich benötigte Leistung bereitgestellt werden muss

Typische Lastspitzen – alle kommen ins Büro, alle kommen nach Hause – lassen sich vermeiden; wer es tatsächlich eilig hat, drückt über die App den PriorityButton, ein kleiner Aufpreis stellt sicher, dass es nur bei Bedarf geschieht

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