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nissan Townstar Schon gefahren
from FLOTTE 04/05 2022
Flottes Großstadt-Geflüster
Vom Transportertrio von Renault, Mercedes und Nissan übernimmt dessen Townstar die Rolle der interessanten Alternative ein – mit unerwartetem Antrieb und kreativen Details.
Text & Fotos: Roland Scharf
Zuallererst wäre da natürlich der Name. Es ist schon richtig, dass wir es hier mit dem Nachfolger des NV200 zu tun haben. Aber der Neue hat aufgrund der gemeinsamen Basis mit Kangoo und Citan nicht nur eine völlig andere Grundform (mehr Transporter als Minibus), auch die Nomenklatur geht neue Wege, oder sagen wir: alte. Denn schon bis 2002 benannte Nissan seine Transporter nach den Sternen.
A star is born
Das heißt also: Aus NV200 wurde Townstar, aus 300 der Primastar und aus 400 der Interstar. Die Rückkehr zu Bezeichnungen, die viele auch nach der Rückkehr des Markennamens Datsun fragen ließen, sind aber nicht die entscheidende Änderung im Leben des kleinen Nippon-Transporters. Es gibt ihn nämlich nur mehr ausschließlich mit Benzinmotor. Diesel lässt man Mercedes, Elektro zumindest vorerst Renault, doch alles in allem kann nach den ersten Metern mit dem Townstar Turbo gesagt werden: Die eingeschlagene Richtung ist genau richtig. Wir sprechen nämlich nicht von irgendeinem Benziner. Der Vierzylinder mit 1.332 Kubikzentimetern und natürlich Turbolader ist eine NissanEigenkonstruktion und bringt in die sonst etwas nüchterne Transporterwelt überraschend viel Komfort und sogar Sportlichkeit. Und zwar deswegen: Zum einen besticht der Motor mit einem äußerst breit nutzbaren Drehzahlband. Einmal in der sechsten Fahrstufe angekommen, gibt es kaum mehr Gründe, zu schalten, den Einsatz eines spritfressenden Automatikgetriebes konnte man sich also getrost sparen, was natürlich auch dem eigenen Geldbörserl gefällt. Zum anderen läuft das Triebwerk angenehm ruhig, nervt nicht mit jedweder Art von Vibrationen. Es lässt sich während der Fahrt also ganz easy arbeiten, wobei die serienmäßige Handyhalterung hier als simples, aber sehr cleveres Detail besonders hervorsticht. Komisch eigentlich, dass solche Features in diesen Zeiten nicht schon längst zum Standard-Repertoire ab Werk zählen. Ob die gebotenen 130 PS jetzt wirklich notwendig sind oder nicht, darüber lässt sich vortrefflich diskutieren. Fakt ist, dass die Fahrleistungen für den vorgesehenen Zweck fast schon zu viel des Guten sind, aber auch mit der aufgesattelten Variante mit 2,2 Tonnen Gesamtgewicht leichtes Spiel haben. Wer lieber sparen möchte: keine guten Nachrichten, denn so gut der Turbobenziner zum Townstar passt, die 130 Pferde mögen für manche schlicht zu teuer im Unterhalt sein. Eine andere Motorisierung bietet Nissan aber (zumindest derzeit) nicht an. Was schade ist, denn im großen Baukasten gäbe es ja genügend Alternativen. •
der Townstar gefällt mit cleveren details wie HandyHalterung oder geräumigen Ablagefächern; Laderaum spartanisch verkleidet, aber sehr geräumig; munterer 130-PS-Benziner einzig mögliche Antriebsoption
Nissan Townstar Flotten-Tipp: Visia 2,0t Testmodell: N-Connecta 2,2t
Hubraum | Zylinder 1.332 cm3 | 4 1.332 cm3 | 4 Leistung 130 PS (96 kW) 130 PS (96 kW) Drehmoment 240 Nm bei 1.600–3.500/min 240 Nm bei 1.600–3.500/min
0–100 km/h | Vmax k. A. | 183 km/h k. A. | 183 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Front 6-Gang man. | Front Ø-Verbrauch | CO2 6,7 l S | 151 g/km (EU6d) 6,8 l S | 154 g/km (EU6d) Laderaum | Nutzlast 2,5 m3 | 571 kg 2,5 m3 | 775 kg
Basispreis | NoVA 20.250 € (exkl.) | 0 % 27.400 € (exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Motor, Fahrleistungen, clevere Gadgets Das vermissen wir: eine schwächere Version Die Alternativen: Mercedes Citan, Renault Kangoo