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Toyota Camry

Herrenfahrer unterwegs

Man sieht den Toyota Camry im modernen Straßenbild hauptsächlich als Taxi. Das hat gute Gründe, wie sich im Test rasch herausstellt: unter anderem den hervorragenden Komfort sowie den sparsamen Hybridantrieb.

Text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

in Zeiten wie diesen, in denen alle nur noch vom Elektroauto reden, ist der Toyota-Vollhybrid schon fast ein bisschen altes Eisen, könnte man meinen. Allerdings nicht für jene, die den sparsamen Benziner zu schätzen gelernt haben und wissen, dass er seine Kinderkrankheiten nun schon seit ein, zwei Autogenerationen so gut wie abgelegt hat.

Wunsch an Christkind-san

Das gilt auch und im Besonderen für den vor ein paar Jahren wieder aufgelegten „großen Toyota“, den Camry, der die Zwischenlösung Avensis ablöste, welcher zwar kleiner, dafür aber auch als Kombi erhältlich war (kommt auf den Wunschzettel an die japanische Entsprechung vom Christkindl). Der Toyota Camry ist ein Bote aus jener Zeit, in der SUV noch nicht das Straßenbild prägten und zählte damals, in den 1980er-Jahren, tendenziell zur Oberklasse. Heute würde man ihn eher als Vertreter der Mittelklasse plus einstufen, locker groß genug, um zum Beispiel als Taxi zu reüssieren. Damals wie heute frönt man bei Toyota der Lust am Knopferl, dazu gesellt sich im Digitalzeitalter das eng beschriebene Display, das vom Fahrer eine gewisse Selbstbeschränkung während der Fahrt einfordert, um der Sicherheit genüge zu tun. Früher war das eben so: Nur wo viele Tasten, Rädchen und Lämpchen sitzen, ist dem Piloten die entsprechende Vielzahl an nützlichen Funktionen gewiss – und an diesen herrscht im Camry kein Mangel. Sowohl was Komfort- als auch Sicherheitsfeatures betrifft, holt der große Japaner den bisherigen Käufer deutscher Mittel- bis Oberklasselimos dort ab, wo sie sich befinden, großes Kai-zen sozusagen. Kräftemäßig gibt’s aus Germanien natürlich Bärigeres, wobei die 218 PS Systemleistung in allen Lebenslagen, die dem Lenker einer großen Limousine standesgemäß sind, ausreichen.

Für sanfte Gleiter

Wer das entspannte Gleiten bevorzugt, wird mit dem stufenlosen Automatikgetriebe schnell Freundschaft schließen. Auch bei Überholvorgängen erschrickt man nicht wie weiland in den ersten Generationen des Prius vor dem Getöse eines jaulend abschmierenden Sturzkampfbombers. Um möglichst nahe an den angegebenen Normverbrauch zu kommen, sollte man auf Beschleunigungsorgien ohnehin besser verzichten, wäre auch eine echte Überraschung, wenn die 5,3 Liter Super einzuhalten wären. Wir fanden diesmal mit 6,7 Litern das Auslangen (in einem früheren Test der Limousine schafften wir sogar exakt sechs Liter). Das ist beachtlich angesichts der Transportkapazität, denn auch der Kofferraum schluckt wie ein Großer. •

Etwas altbackenen Luxus möchte man dem Camry-interieur attestieren, aber hinter den vielen Knöpfen verbirgt sich hochmoderne Hybrid- und Sicherheitstechnologie

Toyota Camry Flotten-Tipp: Business Testmodell: VIP

Hubraum | Zylinder 2.487 cm3 | 4 2.487 cm3 | 4 Leistung 178 PS + 88 kW E-Motor 178 PS + 88 kW E-Motor Drehmoment 221 Nm + 202 Nm E-Motor 221 Nm + 202 Nm E-Motor

0–100 km/h | Vmax 8,5 s | 180 km/h 8,5 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb stufenlose Aut. | Front stufenlose Aut. | Front Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l S | 120 g/km (EU6d-Tmp) 5,3 l S | 126 g/km (EU6d-Tmp) Kofferraum | Zuladung 524 l | 440 kg 524 l | 440 kg

Basispreis | NoVA 43.990 € (inkl.) | 3 % 50.690 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: die Eleganz des Langen Das vermissen wir: eine Kombi-Variante Die Alternativen: VW Arteon, Volvo S60, Kia Stinger

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