N°17 - DE - babymag.ch

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DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR JUNGE ELTERN SEPTEMBER/OKTOBER 2011 - CHF 6.–

Nr. 17

er Grobseswerb

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gesundheit

dossier

Wie stelle ich eine Nanny ein ?

Auf zur Lausjagd ! trend

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SPEZIAL SCHULBEGINN entschlüsselt

HarmoS, die grosse Herausforderung aufgezeichnet

Schule daheim weltweit

Znünis aus der ganzen Welt

Bücherregale zum sorglosen Versorgen


Nannys für alle M

anon und Georges* sind beide berufstätig. Manon hat als Journalistin unregelmässige Arbeitszeiten. Georges ist Ingenieur und muss tagein tagaus eine Stunde pro Weg Zug fahren, um zu seiner Arbeit zu gelangen. Als ihr Sohn Mathias vor zwei Jahren zur Welt kam, fanden sie keinen Krippenplatz. Sie engagierten also eine illegale Einwanderin aus Kolumbien, die sich an drei Tagen in der Woche um ihren Sohn kümmerte. Wie Manon und Georges greifen heutzutage zahlreiche Eltern auf die Hilfe von Nannys zurück, die über keine gültigen Papiere verfügen. «Das war keine Absicht, sondern Zufall! Sie war verfügbar und der Kontakt war von Anfang an angenehm», erklärt Manon. Sie gesteht auch, dass es ihr beim ersten Mal nicht leicht gefallen ist, ihren Sohn einer Nanny zu überlassen, die man nur vom Hörensagen kannte und die nur Spanisch sprach. Obwohl sie erst 40 ist, hat diese Frau bereits Enkel. «Sie ist sanft, geduldig, ordentlich und spielt viel mit meinem Sohn. Da er sich mit ihr wohl fühlt, vertraue ich ihr voll und ganz», erzählt die Waadtländerin. Flexibles System Auch wenn die Eltern heute einen Krippenplatz haben könnten, haben sie sich entschieden, die Nanny zu behalten. Aber diese Lösung ist kostspielig und schlägt mit CHF 2000.– brutto zu Buche, hinzu kommen Sozialabgaben und Versicherungen, da die Nanny inzwischen legale Papiere hat. «Wir würden es nicht schaffen, Mathias rechtzeitig von der Krippe abzuholen. Die Nanny ist flexibel. Manchmal bleibt sie bis 20 oder 21 Uhr und kommt wenn nötig auch am Wochenende», erklärt Manon. «Zudem ist Mathias seltener krank als wenn er in der Krippe wäre. Des-

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Nannys sind nicht länger ein Privileg von Stars und Hochadel. Auch wenn diese Lösung kostspielig ist, entscheiden sich immer mehr Paare dafür. Zoom auf eine bequeme Betreuungsform, die gerade für Eltern, die Krippen gegenüber skeptisch sind oder noch keinen Krippenplatz haben, interessant ist. Text Jean-Marc Heuberger - Illustrationen: Xavier Cerdá

wegen schlafen wir besser und sind ausgeruhter.» «Der kleine Junge kommt so natürlich weniger in Kontakt mit anderen Kindern als in einer Krippe», sagt seine Mutter. Um diesen Nachteil etwas auszugleichen, hat sie ihn zum Turnunterricht sowie zur musikalischen Früherziehung angemeldet. Ausserdem geht die Nanny mit ihm regelmässig zum Spielplatz, wo sie sich mit ihrer Schwiegertochter trifft, die ebenfalls ein Kind hütet. «Das genügt. Ich finde, dass man heutzutage dazu neigt, die Kinder zu übersozialisieren.» Die Einstellung einer illegalen Nanny kann aber durchaus riskant sein. Der Mann von Manons Nanny, der ebenfalls keine legalen Papiere hatte, wurde auf einer Baustelle erwischt und bekam grosse Probleme. Glücklicherweise verfügt die Nanny über einen spanischen Pass. Sie ging nach Spanien, wo sie ihre Situation legalisieren konnte, um anschliessend rechtmässig in die Schweiz zurückzukehren. Aus diesem Grund war sie allerdings abwesend. «Glücklicherweise konnten unsere Eltern aushelfen», erzählt das Mami. Starke Nachfrage Es gibt keine offiziellen Angaben zur Anzahl der Nannys, die hierzulande arbeiten. Spezialisierte Internetseiten und Vermittlungsagenturen bestätigen allerdings, dass die Nachfrage kontinuierlich zunimmt. Ge-

nerell engagieren die Eltern Nannys in zwei Phasen: «Im Babyalter und wenn das erste Kind in die Schule kommt, da die Familienlogistik dadurch erschwert wird», erklärt Renate Derungs von Childcare Service, einer Schweizer Organisation, die für die Angestellten bestimmter Unternehmen Nannys rekrutiert. Immer mehr Eltern nutzen die Dienste der Nannys auch zusätzlich zu Krippen und Hortangeboten, zum Beispiel damit sie die Kinder abholen und nach Hause bringen. Laut Renate Derungs beruht die Beliebtheit der Nannys vor allem darauf, dass es nicht genügend Krippenplätze für Babys gibt. «Die Grosseltern sind nicht immer verfügbar. und wohnen auch nicht immer in der Nähe.» Gudrun Michel von Service Familie, einer weiteren Agentur, die auf die Vermittlung von Nannys spezialisiert ist, hat eine andere Erklärung auf Lager: Ihrer Meinung nach wählen die Eltern eine Nanny nicht per Zufall aus, sondern wünschen sich eine individualisierte und flexible Betreuung. «Sie möchten

Auch wenn die Eltern einen Krippenplatz haben könnten, haben sie sich entschieden, die Nanny zu behalten, da diese Lösung sehr flexibel ist. Ausgabe 17 - September/Oktober 2011


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sich jemanden aussuchen können, der sich um ihr Kind kümmert.» Schwierige Suche Das Angebot ist allerdings nicht ausreichend, und die Suche nach einer guten Nanny schwierig. Das bestätigen alle befragten Fachleute. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Eltern auch für illegale Nannys. In der Schweiz – ganz im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern – verfügen die Nannys nur selten über eine entsprechende Ausbildung. Oftmals Ausgabe 17 - September/Oktober 2011

handelt es sich dabei um Frauen, die nach der Erziehung der eigenen Kinder wieder ins Berufsleben einsteigen möchten (siehe Porträts). Angesichts der steigenden Nachfrage strukturiert sich die Branche aber zunehmend. Um Lohndumping zu verhindern haben Bundesbehörden einen Mustervertrag herausgegeben, in dem Mindestlöhne vorgesehen sind. Das Rote Kreuz des Kantons Zürich lancierte seinerseits 2009 den schweizweit ersten Ausbil-

dungslehrgang für Nannys. Dieser Kurs dauert sieben Tage und erfreut sich grösster Beliebtheit. Jährlich bekommen mehr als 80 Nannys ihr Zertifikat. «Die Schülerinnen lernen vor allem, darüber zu reflektieren wie sie Kinder betreuen», erklärt Susanna Lichtensteiger, die für die Kursentwicklung zuständig ist. «Eine Mutter ist nicht automatisch eine gute Nanny», erklärt sie. In Genf arbeitet Pro Juventute daran, eine ähnliche Ausbildung anzubieten. Sie ist arbeitslosen Frauen vorbehalten, die kurz

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Znünis und Schultaschen aus der

ganzen Welt

Sag mir, was du isst, und ich sage dir... In Ländern, wo Übergewicht als Problem der Reichen in Erscheinung tritt, nimmt das Znüni einen wichtigen Platz im Schulranzen ein. Der kleine Alvin in Burkina Faso geht nie ohne seinen grossen roten Behälter voller Bissap oder Affenbrot zur Schule (zwei typische Getränke des Landes). Manchmal hat er auch Wasser, ein Sandwich und eine Frucht dabei.

In Japan besteht ein Wettstreit, wer die schönste Mahlzeit hat. Die Kinder vergleichen die Ästhetik ihrer Mittagessen und die Mütter verbringen teils Stunden in der Küche.

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Die Schule beginnt! Auf der ganzen Welt werden wie jedes Jahr die Schulsäcke gepackt. Eine kleine Reise in die Welt der Schulranzen und Znünis. Vom kunstvollen Bento bis zum vakuumierten Käse. Text: Laure Paschoud

In Burkina Faso können Eltern ihre Kinder zum Schulznüni einschreiben (im Allgemeinen wird Brot mit MayoSardinen oder Kuchen serviert) oder zuhause ein Znüni vorbereiten. In Kalifornien ist der «Snack» dem freien Willen der Eltern überlassen. So hängt alles von ihren Ernährungsvorstellungen ab. Paloma hat wie Alvin das Glück, gesunde und liebevoll zubereitete Znünis mitzubekommen – Rosinen, Biokäse oder Früchteriegel. Znüni-Gspänli In der Dominikanischen Republik nimmt das Essen im Schulalltag einen so wichtigen Platz ein, dass man den Tag mit einem desayuno escolar (Schulfrühstück) beginnt. Serviert wird ein Madeleine mit Milch oder Obstsaft. Das Frühstück wurde zum Gegenstand eines Lebensmittelvergiftungsskandals, der das Land durchrüttelte. Nach einem zeitweiligen Aussetzen wurde das Frühstück rehabilitiert und die Milch durch leichter konservierbaren Obstsaft ersetzt. Die Mutter des kleinen Damien erzählt, dass die Kinder mit etwas Geld zur Schule gehen, damit sie sich in der Pause etwas zu essen besorgen können – Schleckzeug, Glacé und andere Waren. Sie bestand auf einem hausgemachten Znüni, aber Damien beklagte sich darüber. Da er

schon durch seine Hautfarbe auffällt, wollte sie ihn nicht zusätzlich durchs Znüni zum Randständigen machen. Mama ist die beste Köchin In Japan besteht ein Wettstreit, wer die schönste Mahlzeit hat. Die Kinder vergleichen die Ästhetik ihrer Mittagessen und die Mütter verbringen teils Stunden in der Küche. Japanische Kinder essen kein Znüni, sondern nehmen ein Bento – die japanische Version von Tupperware – mit zur Schule, hübsch eingepackt in ein Stück Stoff. Die Mittagessen sind ausgewogen und hübsch zurechtgemacht. Shundai kann stolz sein auf die lachende Kartoffel und die dekorierten Würstchen, die seine Mama zubereitet hat! Znünis sind so verschieden wie die Länder dieser Erde. In der Schweiz gilt die Faustregel, dass das Znüni das Frühstück vervollständigen soll: Ein Milchprodukt, ein Vollkorngetreideprodukt und eine Frucht oder ein Gemüse muss dabei sein. Sind sich die Schulbehörden bewusst, dass ein Znüniverbot auch interessante Austausche mit den Gspänli verhindert? Getrockneter Fisch gegen Cenovis-Brötchen. Znünis sind eine Schule des Teilens und eine wunderbare Gelegenheit, neue Speisen kennen zu lernen! c Ausgabe 17 - September/Oktober 2011

Fotos: DR

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eckere Souvenirs, die von Momenten voller Mutterliebe zeugen, scheinen passé zu sein – Pausensnacks werden immer mehr unter die Lupe genommen. Zürcher Eltern beispielsweise erhalten Anfang Jahr eine Liste der zugelassenen Znünis, und auch in Frankreich wurde lange über das Thema debattiert, bis das Znüni schliesslich stark reglementiert bzw. vielerorts sogar verboten wurde, da man es als einen der Faktoren ansieht, die zum Anstieg übergewichtiger Kinder beitragen. In der Romandie begnügt man sich in der Regel mit einer Sensibilisierungswoche für Kinder, zu deren Ende sie ein kleines Buch mit Ideen und Rezepten bekommen.


gesellschaft

Burkina Faso

n i v l ACorneille Schule: gemischte Privatschule L’Aurore Stadt: Ouagadougou Land: Burkina Faso Schuluniform: ja Pausenspiel: Wolf spielen In meiner Schultasche befinden sich stets: Mäppli, Lese- und Rechenbücher, Schiefertafel, Kreide, Federmäppchen, Schreibheft Was ich in der Schule am liebsten mache: Lesen und Schreiben. Mein Znüni: • Mein grosser roter Behälter voller Bissap oder Affenbrot (zwei typische Getränke des Landes) • Ein Sandwich • Eine Frucht

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«Um den Hals des Fläschchens war ein Zettel gebunden, mit den Worten: TRINKE-MICH» Noémie

Kleid, 49.90, H&M All For Children Supports UNICEF Jäckchen, ab CHF 32.–, Serendipity Armband, CHF 19.–, Cruselita

Arsène

Pulli, ab CHF 65.–, Selana Hose, ab CHF 80.–, Selana Hemd, ab CHF 37.–, La Queue du Chat Schuhe, CHF 89.–, Veja

Die Fantasie muss angeregt werden. Ein kleines Nichts genügt. Ein zu grosser Stiefel, eine zu spitze Mütze… und schon wird aus einem kleinen Träumer ein kleiner Däumling oder ein frecher Kobold. Die Mode führt uns auf die Spuren von Alice… Fotos: Yann André/STRATES - Styling: Laure Paschoud

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fashion

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Bücherregale

zum sorglosen Versorgen Auf Bücherregalen wimmelt es von verschiedenartigen Objekten. Ein bisschen so, wie wenn Kinder, jedes einzigartig, auf dem Schulhof herumtollen. Ob strikt und metallisch oder bunt und verziert – der Rahmen macht den Unterschied. Auswahl: Iphigénie Margaux

Literarischer Kletterbaum Das Problem mit dieser Art Möbel ist, dass sie Kinder all ihre guten Manieren vergessen lassen. Man kann es ihnen unmöglich verbieten, auf das Büchergestell zu steigen, wenn es die Gestalt eines Klettergeräts annimmt. Ob man nun lesen möchte oder den Gesetzen der Schwerkraft auf der Spur ist: Wenige Kinder werden der Versuchung widerstehen, auf dem fremdartigen Regal herumzuklettern. Wenn man das Schwesterregal dazustellt, geht es wieder gesitteter zu und die Gestelle beschränken sich aufs Büchertragen. Pauli, bei Perludi, ca. CHF 320.– pro Element (+ CHF 200.– für die Variante mit bunten Innenseiten), www.perludi.com

Versteckter Raum Die Konstruktion sieht aus wie ein Mittelding aus Treppe und Bibliothek, ist aber in Wahrheit ein Refugium für erschöpfte Eltern. Die Designerin und junge Mutter Shawn Soh entdeckte eines Tages, dass ihr Skizzenbuch auf dem obersten Regalbrett in Sicherheit ist – vor dem Baby ebenso wie vor dem Ehemann. Der Mensch achtet nicht auf das, was oberhalb des Blickfelds liegt. Sie träumte von einem Ort, an dem sie trotz engem Wohnraum ganz für sich allein sein konnte. So kam sie auf die Idee, eine erhöhte Leseecke zu bauen, wo sie niemand stören kommt. Derzeit gibt es ihre Erfindung nur in Korea, aber sie sagt vieles aus über die Fantasien von Eltern! A hidden dimension part 1, von Shawn Soh, www.designartist.co.kr (Auf Englisch und Koreanisch)

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trend

Optische Täuschung Hier spielt man mit unserer Vorstellungskraft. Hinter der rechtwinkligen Konstruktion verbirgt sich ein schöner Wirrwarr aus Quadraten und Rechtecken, deren Tiefe variiert. Ein Grundkurs in Geometrie. Man kann sich täglich damit amüsieren, die verschiedenen Buchformate ins passende Fach zu stecken. Selbst die Giraffenstatue von Tante Sophias letzter Afrikareise findet in dem Gestell Platz. Sebra, ca. CHF 430.–, www.kidslovedesign.com

Fotos: DR

Konstruktionsspiel Die sich überlagernden Platten des Regals erinnern ein bisschen an die berühmte Struktur von Eames. Anders als andere Konstruktionen muss sich der metallene Riese an der Wand festhalten, damit er Wurzeln schlagen kann. Ein weiterer Vorteil: «Das grösste Buch der Welt» von Richard Scarry findet hier ebenso Platz wie Beatrix Potters Miniformate. Kalo System von Mahmoud Akram, für Balouga, ca. CHF 280.–, www.balouga.com

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Bio

bis in die Haarspitzen I

n manchen Ländern und besonders in Dänemark empfiehlt man Schwangeren ausdrücklich, sich wegen der Chemie der Produkte die Haare nicht zu färben. Eine geringe Menge Chemie gelangt tatsächlich durch die Haut in den Körper: Eine Studie zeigte, dass sich chemische Stoffe der Haarfärbeprodukte im Fettgewebe des Neugeborenen und in der Muttermilch wiederfanden. Bis zum heutigen Tage scheint noch kein Kind darunter gelitten zu haben. Schweizer Gynäkologen verbieten daher nichts, gemahnen aber zur Vorsicht: Färben Sie nur so oft, wie es für Ihre gute Laune nötig ist, und machen Sie Ihre erste Haar-

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Schwangerschaft und Haarefärben – eine Hassliebe. Mithilfe von Spezialisten gehen wir ein paar Fragen nach. Grundlegendes zum Pflegen und Färben für eine Haarpracht ohne böse Überraschungen. Text: Caroline Minder - Illustration: Veronica Dall’Antonia

färbung nicht ausgerechnet während der Schwangerschaft.*

tel, Färber und Entfärber (vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel).

Naturfarbe aus Vorsicht Sicherheitshalber sollte man während der Schwangerschaft chemische Haarfärbemittel ganz ausklammern (auch «sanfte» Färbemittel ohne Ammoniak), denn der Embryo reagiert anscheinend sensibel auf Lösungsmit-

Ein paar Tipps Keine Gewähr fürs Ergebnis! Da Ihr Haar während der Schwangerschaft sensibler ist, reagiert es unter Umständen nicht wie gewohnt auf Färbemittel. Halten Sie sich von diesem Abenteuer fern, wenn Sie sich vor der Ausgabe 17 - September/Oktober 2011


beauty

*DANK AN DR CHRISTIANE ROTH, GENERALSEKRETÄRIN GYNÄKOLOGIE SCHWEIZ, WWW.SWISSMOM.CH — FOTOS: DR

Schwangerschaft noch nie die Haare gefärbt haben: Das Resultat könnte enttäuschend sein und allenfalls ziehen Sie sich Allergien und unangenehme Irritationen zu. Informieren Sie Ihren Coiffeur über die anderen Umstände, damit er die Produkte und Dosierungen darauf abstimmt. Zwischen den Färbungen sollte möglichst viel Zeit vergehen. Wenn Sie während der Schwangerschaft nicht aufs Haarefärben verzichten wollen, sollten Sie nicht oft färben. So bleibt die Qualität der Haare unversehrt. Machen Sie lieber Mèches, statt alle Haare zu färben. Strähnchen oder Mèches wirken nicht auf die Haarwurzel ein und eignen sich somit, geduldig den Moment abzuwarten, wo man sie wieder auffrischen kann. Bio-Färbemittel Die natürlichste Lösung sind und bleiben 100% biologische pflanzliche Färbemittel. Diese setzen sich aus natürlichen Pflanzenpigmenten zusammen und sind somit ungefährlich: «Die Färbung ist gewiss weniger deutlich, aber immerhin ist sie risikofrei!» erläutert Jean Estoppey, Besitzer von Joyma Coiffure et Nature, dem ersten Bio-Coiffeursalon in Genf. «Für Blondinen gibts aber Einschränkungen. Mit pflanzlichen Färbemitteln kann man unmöglich ein Platinblond erreichen. Das Haar kann aber goldener und heller wirken. Für blonde Mèches braucht es ein chemisches Färbemittel.» Seit dem traditionellen Henna, das im Gebrauch nicht sehr praktisch war, haben pflanzliche Färbemittel grosse Fortschritte gemacht. Heute gibt es eine reiche Auswahl an Marken, Preisen und Farben. Sie sind einfach in der Anwendung und vor

Wenn Sie während der Schwangerschaft nicht aufs Haarefärben verzichten wollen, sollten Sie nicht oft färben. So bleibt die Qualität der Haare unversehrt. Machen Sie lieber Mèches, statt alle Haare zu färben. allem sicher für Mutter und Kind. Ein weiterer Vorteil macht sich beim Nachwachsen bemerkbar: es springt weniger ins Auge. Da die Reflexe nuancierter sind als bei chemischen Mitteln, muss man die Wurzeln nicht so oft nachfärben. «Man kann ohne Weiteres von einem chemischen auf ein pflanzliches Mittel umsteigen», präzisiert Jean Estoppey. «Das Wichtigste ist, dass man die Grundfarbe kennt. Von da aus kann man schauen, welche Möglichkeiten es gibt. Coiffeure sind zum Helfen da.» Hausgemacht Wenn Sie sich die Haare selbst färben, konsultieren Sie am besten den «Farbstreifen» der stets an Haarfärbemittelregalen angebracht ist, damit Sie einschätzen können, welchen Farbtyp Sie haben. Ob chemisch oder pflanzlich, Haarfärbemittel müssen mit Vorsicht eingesetzt werden. Bérénice Schneeberger besitzt einen Bio-Pflegemittelladen und empfiehlt: «Lassen Sie das Färbemittel nie länger einwirken, als vom Hersteller vorgesehen. Spülen Sie nach dem Einwirken die Haare gut aus und schützen die dabei die Augen. Benutzen Sie niemals Haarfärbemittel für

SOS beim AfterBeach-Effekt Ihr Haar ist mitgenommen, kaputt und matt von Salz, Chlor und UV? Bevor Sie ans Färben denken, sollten die Haare erstmal gut mit Feuchtigkeit versorgt werden. So halten die Pigmente nachher länger. Nach einem sanften Shampooing reiben Sie das Haar auf ganzer Länge (bloss nicht zu lange in die Wurzeln einreiben, sonst verfetten sie) mit einer reparierenden Pflege ein. Zur Ergänzung lassen Sie ein- bis zweimal pro Woche eine Nährpflege einwirken. Wenn Sie mehr auf der Naturseite sind, können Sie ein nährendes Öl (Shea, Palme usw.) verwenden. Ob Chemie oder Natur, lassen Sie das Mittel eine Viertelstunde (unter einem warmen Handtuch ist es noch effizienter) oder eine ganze Nacht lang einwirken. Wenn Ihr Haar am Ende des Sommers «Patina» habt, müssen Sie den Exodus der Pigmente verhindern – eine repigmentierende Maske gibt einen Schuss Reflexe ins Haar.

die Augenbrauen! Wenn Sie eine Mischung machen, passen Sie auf, dass Sie den Puder nicht einatmen, der von pflanzlichen Färbemitteln hochsteigt. Bei färbenden und GlanzSprays ist ebenfalls Vorsicht geboten. Wenn Sie nicht das gewünschte Resultat hinbekommen, versuchen Sie die Katastrophe nicht selbst zu beheben, sondern gehen Sie zum Coiffeur, damit der Ihnen die Haare wieder "abschminkt".» Man kann die Schwangerschaft auch zum Anlass nehmen, den Haaren eine «natürliche» Pause zu gönnen. Pflanzliche Färbemittel und nährende Öle sind verlässliche Helfer für glänzendes Haar und eine strahlende Heimkehr aus den Ferien! �

Unsere Auswahl 1. OKARA, MASQUE SUBLIMATEUR D’ÉCLAT (REPIGMENTIERENDE MASKE), RENÉ FURTERER, 200 ML, CHF 39.90 2. NIVEA COLOR PROTECT SHAMPOOING, 250 ML, CHF 5.20 3. KÉRASTASE CHROMA SENSITIVE, BAUME LAVANT DOUX, , 200 ML, CHF 39.– (VERKAUF BEIM COIFFEUR) 4. LOGONA, PFLANZLICHE HAARFARBEN, 100 GR, CHF 15.20 5. PHYTO, PHYTOKÉRATINE SÉRUM RÉPARATEUR, 30 ML, CHF 31.90

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