N°21 - DE - babymag.ch

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DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR JUNGE ELTERN MAI/JUNI 2012 - CHF 6.–

Nr. 21

erb w e b t Wet en Sie

nn Gewichöne s en sach l e i p e S r Ihr fü er! Kind

Im Vergleichstest

Babytragen zum Wandern

Arbeitswelt

Erziehung

Tabu im Job: BabyTalk

Französische Kinder sind besser erzogen

SCHWERPUNKT «SPRACHENTWICKLUNG» Baby

Zeig mir, was du sagen willst Spracherwerb

Vom Brabbeln und Sprechen Fremdsprachen

Chinesisch auf dem Vormarsch Aussprache

Ich lisple, du stotterst

Beauty

Sommer, Sonne und Schutz


news

OnlineHighlights Umfassend. Wer ein Baby bekommt, hat viele

Fragen. Kein Wunder, bei der Riesenauswahl an Babyprodukten auf dem Markt. Im Online-Shop «Geburt und Kind» finden Eltern eine grosse und trotzdem sorgfältig zusammengestellte Selektion von Produkten für Babys und Mütter – ausgesucht von einem Profi, der Geburtsvorbereiterin Sandra Ackermann. Selbst Mutter von zwei Kindern, bietet sie Kurse für Schwangere und Mütter an. Von der Geburtsvorbereitung über Rückbildung bis hin zu Schwangerschaftsyoga und Baby-Massage.

Innovatives Reisebett Revolutionär. Wer kennt das nicht: das Aufstellen eines

Weitere Infos unter: www.geburtundkind.ch

Reisebettes stellt die eigene Geduld auf harte Proben. Und manchmal klemmt man sich in den Metallstrukturen sogar die Finger ein. Das Reisebett Magicbed© lässt sich wie ein Wurfzelt aufstellen, ohne lästiges zusammenbauen. Um das Kind beim Einschlafen zu begleiten, ist eine integrierte Tasche für Smartphones vorgesehen. Nach Gebrauch wird das Bett flach zusammengefaltet und kann hinter einer Türe oder einem Schrank verstaut werden. Das revolutionäre Reisebett wiegt 3,4 kg inklusive selbst aufblasbarer Matratze. Ab Mai 2012 im Handel erhältlich. www.magic-bed.com (auf Französich), Einführungspreis: ab CHF 99.–

Für den Znüni der neuen besten Freundin der Tochter, sondern der Name ihrer Kindergartentasche. Ein schönes und praktisches Täschli, um den Znüni zu transportieren. Die kleine Tasche aus Industrieblache verfügt über reflektierende Sicherheitsstreifen, ein Namensschild, längenverstellbare Träger und wird in der Ostschweiz hergestellt. Zusammen mit Nina in den Chindsgi, das macht Spass! Die Kindergartentasche Nina ist in 6 Farbenkombinationen erhältlich, ca. CHF 72.–, erhältlich über den Online-Shop www.blackx.ch

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Fotos: zvg - Verkaufsstellen siehe Adressenseite

Begleiter. Nina ist nicht der Vorname


places to go

Unsere

Adresstipps Ein Reich für Kinder Langenthal. Mitten in Langenthal hat

Verena Wullschleger sich mit diesem Laden ihren Traum erfüllt: Plüsch Kinderreich ist ein Reich für Kinder. Blechautos für kleine Autofahrerinnen und Feuerwehrmänner von Baghera Tretautos zum Rumdüsen. Holzspiele für kleine Architektinnen und Baumeister aus Bambus und Holz fördern die Kreativität auf spielerische Weise. Farbige und fröhliche Kinderkleider für Kinder von 0 bis 8 Jahren von Labels wie Tragwerk, Oilily und Herziges von Tigerfinken. Besonders am Herzen liegen der Besitzerin, die Produkte aus der Schweiz, die mit den Marken Hohgant, Namuk und den Spielzeugherstellern Albisbrunn, Minimöbl und Xibambam vertreten sind. Plüsch Kinderreich, Wiesenstrasse 7, Langenthal, Tel. 062 915 68 44, www.plueschkinderreich.ch

Entdecken Sie unsere neuen Lieblingsadressen: Holzspiele und Blechautos zum Rumdüsen in Langenthal, skandinavische Kindermode in Basel und ein innovatives Ladenkonzept für Geniesser in Burgdorf. Text: Tanja Ursoleo

Skandinavische Kindermode

Basel. Kindermode soll funktional,

aber trotzdem alltagstauglich sein, so das Leitmotiv von berrycream. Geschäftsführerin Marie-Christin Kamann kennt sich aus und stellt in ihrem alltäglichen Kontakt mit Kindern immer wieder fest: den meisten Kids ist es nicht egal, was sie anziehen, sie wollen sich wohlfühlen, die Farben ihrer Kleidung auswählen und sich nicht eingeengt fühlen. Das Angebot von berrycream orientiert sich an diesen Maximen mit farbenfroher, funktionaler und praktischer Kleidung für jeden Tag, die den ästhetischen Anforderungen von Kindern und Erwachsenen entspricht. Kollektionen von Finkid der Finnin Annika Rendel, Villervalla aus Schweden oder Ticket to Heaven für Kinder im Alter von 0 – 10 Jahren. Berrycream, Elisabethenstrasse 4, Basel, Tel. 061 271 61 45, www.berrycream.ch

Verweilen und Einkaufen Burgdorf. Die Betreiber Thomas Wyder und Stefan

Fankhauser haben mit Milano Nord ein neues Ladenkonzept geschaffen. Ein Ort für Geniesser. Eine Art Gesamtkunstwerk, in dem man sich wohl fühlt, sich niederlässt und wie zuhause ist. Milano Nord ist gleichzeitig Blumenladen, stilvolles Café und Einrichtungsboutique. Das Café bietet feine italienische Köstlichkeiten und Einfaches für den kleinen Hunger wie frische Suppe, Salat mit Kräutern oder ein Stück Kuchen. Gleichzeitig kann man die Wohnzimmer-Dekoration des Milano Nord wie Stühle, Vorhänge, Geschirr aus den Häusern Rosenthal oder Lambert kaufen. Zudem beherbergt das In-Lokal einmal die Woche einen Stricktreff. Fotos: zvg

Milano Nord, Bahnhofstrasse 14, Burgdorf, Tel. 034 422 22 03, www.milano-nord.ch

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«Sprache ist für Kinder der Schlüssel zur Welt»

Was passiert im Kopf eines Kindes, wenn es Geschichten hört? Kinder können vom Hier und Jetzt der Kommunikationssituation Abstand nehmen und sich gedanklich an einem Schauplatz befinden, der zeitlich und räumlich weit weg ist. Man spricht in der Sprachpsychologie von der Perspektiveübernahme,

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Warum sind Geschichten wichtig für den Spracherwerb von Kindern? Warum schwindern sie, tun sich mit Ironie schwer? Wie lässt sich der Humor von Kindern erklären? Die Germanistik-Professorin Regula Schmidlin erklärt, was in den Köpfen der Kinder beim Geschichten erzählen und erfinden passiert. Interview: Catherine Arber - Illustration: Gaël Pache

die bei der sozialen Entwicklung eine grosse Rolle spielt. Dazu gehört, sich in die Situation eines anderen Menschen oder eben in die Figuren einer Geschichte zu versetzen, ihre Handlungsmotivationen oder emotionalen Reaktionen zu verstehen und zwischen guten und schlechten Absichten zu unterscheiden. Welche Geschichten passen in welchen Altersabschnitt? Das ist von Kind zu Kind verschieden. Die narrative Entwicklung beginnt aber eigentlich schon beim gemeinsamen Anschauen eines Bilderbuchs: Gegenstände und Handlungen, die in den Büchern für die ganz Kleinen abgebildet sind, werden kommentiert und vielleicht erklärt, auch wenn es oft auf ein Frage-Antwortspiel hinausläuft. Der Erwachsene stellt Fragen zu den Bildern, die Kinder geben Kurzantworten, welche vom Erwachsenen gelobt werden. Viele Kinder lieben ab dem 3. bis 4. Lebensjahr auch von ihren Eltern erfundene Fortsetzungsgeschichten, in die

sie ein Stück weit eingreifen dürfen. Vom Kindergarten an kommt oft die Lust auf vorgelesene Geschichten. Die Altersangaben auf Kinder- und Jugendbüchern geben hier sicher einen Anhaltspunkt. Warum erfinden Kinder Geschichten? Oft werden Geschichten in Rollenspielen entwickelt, die das Kind für sich allein spielt oder zusammen mit anderen Kindern. Typischerweise beginnen Kinder ab ca. 3 Jahren mit Rollenspielen. Damit interpretieren sie erlebte Erfahrungen sowie gehörte oder gänzlich vorgestellte Erzählungen. Was bedeuten diese Geschichten den Kindern? Für Vorschul- und Kindergartenkinder stellen Rollenspiele eine sehr häufige Spielform dar. Familienszenen werden nachgespielt oder, gerne auch in vertauschten Rollen, neu inszeniert. So hat man festgestellt, dass zum Beispiel DisziplinierungsmassAusgabe 21 - Mai/Juni 2012

Foto: zvg

Warum sind Geschichten wichtig für Kinder? REGULA SCHMIDLIN: Kinder profitieren in drei Hinsichten von Geschichten. Inhaltlich werden ihnen über Geschichten kulturelle und soziale Werte vermittelt. Zudem lernen sie, was erzählwürdig ist und wie eine Erzählung aufgebaut ist. Das darf zunächst durchaus konventionell sein. Es gibt einen Anfangszustand, eine Figur hat ein bestimmtes Problem; es folgen die Versuche, das Problem zu beheben; am Schluss wird das Problem gelöst. Schliesslich erweitern sie ihren Wortschatz und erfahren einen eher schriftnahen, literarischen Sprachgebrauch – insbesondere dann, wenn ihnen Geschichten vorgelesen werden. Man hat festgestellt, dass Kindern, denen man regelmässig Geschichten erzählt, der Schriftspracherwerb und später die Fähigkeit, Texte zu verfassen, leichter fallen. BABYMAG.CH:


dossier

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Isaia

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T-Shirt, CHF 5.90, H&M Jackett, CHF 25.–, Mimi’s Vintage Hose, CHF 39.95, Zara Schuhe, CHF 99.80, Aeschbach Schal, CHF 5.90, Milou Hut, CHF 9.90, H&M


Zoe

fashion

Vintage-Ensemble, CHF 48.–, Mimi’s Vintage Ballerina, CHF 59.80, Aeschbach Schal, CHF 9.–, Fizzen Koffer, CHF 17.–, Fizzen

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12-36 monate Mehr Infos ls er in den Kindergarten kam, antwortete der 4-jährige Julien auf die Frage, was er am liebsten tue, mit «santer des sansons» (für: chanter des chansons, Lieder singen) und «zouer à des zeux» (für: jouer à des jeux, spielen). Seine Lehrerin war nicht besonders beunruhigt, da Fehler in der Aussprache bei Kindern im ersten Kindergartenjahr (4–5 Jahre) nicht ungewöhnlich sind. Als Julien allerdings zu Beginn der zweiten Kindergartenklasse Wörter auf einem Kärtchen erkennen musste, begann seine Mutter, sich Sorgen zu machen. «Die Aufgabe bestand darin, auf alle Wörter zu zeigen, die mit einem ’s’ beginnen. Er zeigte auf ’souris’ (Maus) und auf ’chat’ (Katze), wobei er ’chat’ als ’sat’ aussprach. Da sagte ich mir, dass es mit dem Lesen wohl nicht so einfach wird», erinnert sich die Mutter. Ein Termin bei der Logopädin bestätigt: Julien leidet an einem ziemlich typischen Problem der Aussprache. «Ch» und «j» zählen zu den Phonemen, die die Kleinen erst relativ spät lernen. Seit dem Start der Behandlung vor einigen Wochen hat Julien, der heute 5 1/2 Jahre alt ist, bereits Fortschritte gemacht. «Die Logopädin hat ihm erklärt, warum er diese Aussprache hat. Das liege an seiner Zunge, die er anders legen müsse. Statt sie wie bisher über die Zähne hinaus zu strecken, müsse er sie in Zukunft in ihrem kleinen Haus, also seinen Zähnen, eingeschlossen halten», erzählt die Mutter. Julien hat ein kleines Heft mit Zeichnungen bekommen, die zeigen, wie sich

Wenden Sie sich in folgenden Fällen an einen Kinderarzt oder Logopäden: 0 bis 6 Monate • Ihr Baby reagiert nicht auf Geräusche und versucht nicht, Blickkontakt mit Ihnen aufzunehmen. 2 Jahre • Der Wortschatz Ihres Kindes umfasst lediglich ein paar schwer verständliche Wörter. • Es fügt noch nicht zwei Wörter zusammen, um einen einfachen Satz zu bilden. 3 Jahre • Seine Sprache bleibt schwer verständlich (Hinweis: Ein Schnuller im Mund kann die Bildung gewisser Laute wie «l» beeinträchtigen.) • Das Kind verwendet wenig Verben und keine Artikel, Adjektive oder Präpositionen.

die Zunge schön versteckt hält. Er lernt, wie er «einen kleinen Motor» vibrieren lassen kann, um ein «j» zu formen, im Gegensatz zum «ch», das zwischen den Zähnen durchzischt. Zur Stärkung seiner Zunge übt Julien täglich, seine Nasenspitze mit der Zunge zu berühren. Spielerische Therapie Julien hat Spass, denn unabhängig von der durch die Logopädin ausgewählten Behandlung steht das Spielen stets im Zentrum, um zum Ziel zu gelangen. «Alles funktioniert über

Erfahrungsbericht

«Ich war Legasthenikerin» In der ersten Klasse fiel es Nathalie schwer zu lesen und sich zu merken, welche Buchstaben welche Laute bilden. In der zweiten Klasse die gleichen Schwierigkeiten. «Die Lehrerin war der Meinung, dass sich der Knoten schon lösen würde. Ich solle mir keine Sorgen machen und mit meiner Tochter vielleicht eine andere Lesemethode ausprobieren», erzählt Nathalies Mutter. Genau das versuchte sie und nahm ihr altes Schulbuch hervor. Vergeblich. «Lesen und Schreiben fielen mir schwer. Dafür konnte ich ganze Sätze rückwärts wiedergeben. Das war schon seltsam», erinnert sich Nathalie, die heute 13 Jahre alt ist und die gymnasiale Vorbereitungsklasse besucht. Ratlos wandte sich ihre Mutter an eine Logopädin für eine Untersuchung. Und siehe da: Nach zwei Jahren war die Leseschwäche überwunden. Die Tochter dazu: «Ich möchte so sagen: Ich bin nach wie vor kein Lesefan, aber wenn ich muss, lese ich ein ganzes Buch von vorne bis hinten durch.»

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• Es verwendet keinen Plural und bildet keine Sätze. 4 Jahre • Ihr Kind hat Mühe beim Satzbeginn oder wiederholt Silben oder Wörter. • Seine Sätze sind kurz und schlecht gebildet. • Man versteht es nicht immer. • Es hat Mühe, einfache, kurz zurückliegende Ereignisse zu erzählen. 6 Jahre • Es treten nach wie vor Fehler bei der Wortbildung und bei der Satzbildung auf.

Unabhängig vom Alter des Kindes darauf achten, ob die Sprachentwicklung Ihres Kindes plötzlich stoppt oder sich gar zurückbildet.

das Spielen», fasst Chantal Bonvin, Schullogopädin im Kanton Waadt, zusammen. «Manche Kinder machen sehr schnell Fortschritte, da sie motiviert sind. Andere wiederum brauchen deutlich mehr Zeit. Ob es ums Sprechen oder ums Lesen geht, man muss den Weg finden, der dem Kind am effektivsten hilft. Kinder lernen durch auditive Strategien, aber auch durch Gesten oder Bilder.» Damit wird klar: Generalisierung gehört nicht zum Vokabular von Sprachtherapeuten. Christiane Roulet, selbstständige Logopädin im ländlichen La Sarraz im Kanton Waadt, sagt dazu: «Es gibt kein allgemeingültiges Vorgehen, denn ein Kind und seine Geschichte sind stets einzigartig.» In ihrer mit Sitzwürfeln und Spielzeug farbenfroh eingerichteten Praxis behandelt sie kleine Kinder ab ca. 3 Jahren. «Wenn die Kinder jünger sind und beispielsweise an Schwerhörigkeit oder einer LippenKiefer-Gaumenspalte leiden, erfolgt die Behandlung im Allgemeinen ab Geburt im Spital», so die Logopädin. Manche Kinder werden vom Kinderarzt an einen Logopäden überwiesen. Durch regelmässige Nachfolgeuntersuchungen nach einem Jahr, zwei Jahren usw. hat sich die Zusammenarbeit mit den Logopäden deutlich Ausgabe 21 - Mai/Juni 2012


36 monate und älter

Französische Kinder E

sind besser erzogen

ine französische Familie sitzt im Restaurant. Die Kinder verhalten sich ganz still und essen ohne Murren Rindsbraten und Gemüse. Am Nebentisch verlangt Pamela Druckerman für ihre Tochter nach einem Teller Pommes Frites ohne Beilage, nachdem sie die ganze Zeit über versucht hat, die Unzufriedenheitsbekundungen ihrer Tochter im Zaum zu halten und einen Speisesaal-Tsunami zu verhindern. Der Kontrast verblüfft die amerikanische Journalistin und Mutter. Sie beginnt, französische Eltern genauer zu beobachten. Im Park bleiben sie auf der Bank sitzen und rennen nicht jeder Bewegung ihrer Kindes hinterher. Sie haben nur ein einziges Spielzeug und nicht eine ganze Spielzeugtruhe dabei. Und wenn sie gehen möchten, rufen sie ihre Kinder, ohne sich dabei akustisch wie eine amerikanische Footballmannschaft anzuhören.

Eine Amerikanerin ist verblüfft über das gute Benehmen französischer Kinder und schreibt eine «Bibel» über die Kunst französischer Kindererziehung. Dabei werden gesunder Menschenverstand und vernünftiges Handeln miteinander verbunden. Text: Iphigénie Margaux

Foto: zvg

Französische Mütter organisieren keine Spielnachmittage für ihre Kinder. Sie laden ihre Freundinnen, die auch Kinder haben, zum Nachmittagskaffee ein, damit sie ungestört plaudern können. Etwas neidisch nimmt sich die amerikanische Mutter vor, das Geheimnis französischer Erziehung zu erforschen. Gerade hat sie ihr Buch mit dem Titel «Lust in Translation» beendet, in dem sie das Verhalten der Untreue von Tokio bis Tennessee vergleicht. Das neue Thema passt perfekt: Warum sind die französischen den angelsächsischen Erziehungsmethoden so überlegen? Ausgabe 21 - Mai/Juni 2012

Pamela Druckerman

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trend

Kreatives und farbenfrohes I

Zuhause

m Quartier kennt man die Mutter mit den Blumenspangen im lockigen Haar. In der Welt von Carmen drückt sich Lebensfreude in lebendigen Farben, etwas Extravaganz, einem ausgeprägten Sinn für Details sowie gekonnter Gestaltung ihrer Umgebung aus. Wenn sie plötzlich Lust hat, das Zimmer einer ihrer Töchter umzugestalten, nimmt sie deren Vorschläge gerne auf und integriert sie in ihr Vorhaben. Zur ästhetischen Zähmung der Wohnumgebung hat Carmen zunächst ein kleines Zimmer der Wohnung zum Spielzimmer umgestaltet. Lego, Krämerladen oder andere den Raum belegende Spielsachen haben folglich in den Schlafzimmern der Kinder nichts verloren und so wurden Schmusetiere und Spielsachen in diesem Zimmer auf ein Minimum reduziert. Ausgabe 21 - Mai/Juni 2012

Das Kinderzimmer als Experimentierfeld. Mutter und Kindern macht es Spass, fröhlich Familienmöbel, Spielsachen aus aller Welt und selbstangefertigte Zeichnungen zu kombinieren. Hier ein bisschen Inspiration. Text: Isabelle Mercier – Fotos: Catherine Gailloud

Bunt und Multikulti Nach welchen Grundsätzen wird die Wohnung dekoriert? Carmen erklärt: «Die Zimmer sollen den Mädchen ähnlich sein, aber trotzdem einen Bezug zur Vielfalt der Welt herstellen. Dafür sorgen multikulturelle Elemente. Nehmen wir Nina Lou als Beispiel: Da sie sehr hellhäutig ist, finde ich es wichtig, dass sie auch Personen erlebt, die ihr nicht ähnlich sind. So habe ich in ihrem Zimmer ein Porträt einer Afrikanerin aufgehängt.» Die Mutter ist nicht nur ein Fan der Verschmelzung unterschiedli-

cher Kulturen, sondern setzt diese als Konzept auch um und vereint ein afrikanisches Bild, einen geerbten waadtländischen Kleiderschrank und einen Seiden-Kimono aus Japan. Auf dem Orientteppich steht eine Lampe mit mexikanischem Stickmuster und auf einem kleinen runden Tisch auf dem Balkon stehen Hello Kitty und deren Freunde. Eine raffinierte Mischung aus Gegenständen, Reiseerinnerungen oder auch Geschenken des künstlerisch tätigen Gottis. Amüsanter Blickfang ist auch die verzierte Bett-

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beauty

Sommer,

Sonne und Schutz H

öchste Zeit, die Haut auf Sommer und Sonne vorzubereiten. Schönheit kommt von Innen, heisst es. Das gilt auch fürs Braunwerden. Eine gut genährte Haut verträgt die Sonne besser und wird schneller und bleibt länger braun. Voraussetzung sind die richtigen Sonnenschutzprodukte. Antioxidativ heisst das Zauberwort Die Vorbereitung beginnt mit der Ernährung: Gewisse Nahrungsmittel begünstigen das Braunwerden der Haut, andere sorgen dafür, dass die Bräune anhält. Nachdem die Haut den ganzen Winter hindurch unter den Kleidern versteckt war, ist sie nun plötzlich der Sonne ausgesetzt. Ein antioxidativ wirkender Cocktail aus Vitamin C und E hilft der Haut bei dieser Umstellung. Vitamin C ist in vielen unserer Lieblingsnahrungsmittel enthalten: Zitrusfrüchte, Kiwi, Peperoni, Mango, Petersilie usw. Vitamin E wiederum findet sich in Mandeln, Haselnüssen, Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Avocado oder auch in Weizenkeimöl. Rüebli für den Teint Achten Sie ebenfalls auf Nahrungsmittel, die viel Carotinoide enthalten. Dabei handelt es sich um Pigmente, Ausgabe 21 - Mai/Juni 2012

«Let the sunshine, let the sunshine in…»? Ja, aber nicht zu sehr. Eine gute Vorbereitung der Haut ist wichtig, um sonnenbedingte Schäden zu vermeiden. Für einen sommerlichen Teint ohne Reue. Text: Caroline Minder - Illustration: Veronica Dall’Antonia

die Früchten und Gemüse ihre rote, orange oder gelbe Farbe verleihen. Auch bei anderem Gemüse sind diese Pigmente enthalten, die jedoch durch das Chlorophyll überdeckt sind. Die Familie der Carotinoide umfasst mehrere lichtschutzaktive Elemente wie: Beta-Karotin (Rüebli, Kürbisse, Süsskartoffeln), Lycopin (Tomaten), Lutein (Grünkohl, Spinat) usw. Schalten Sie also Ihren Entsafter ein und machen Sie einige Wochen vor Ferienbeginn eine Rüebli-Kur. Die Wirksamkeit des guten alten Rüeblisafts aus Grossmutters Zeiten ist unbestritten. Omega 3 Die seit etwa zehn Jahren beliebten Omega-3-Fettsäuren wirken in der Struktur der Zellmembranen, inkl. denen der Haut, und stärken sie. Für eine maximale Aufnahme von Omega 3 wird empfohlen, Fisch zu essen und statt Bratfett eine Mischung aus Rapsund Olivenöl zu verwenden. Den Salat mit ein paar Leinsamen anreichern.

Feuchtigkeitsversorgung Genug Trinken ist für eine gute Bräunung besonders wichtig. Eine Flasche Wasser sollte Ihr ständiger Begleiter sein, auch für Ihre Kinder. Nahrungsergänzungsmittel Sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich notwendig? Die meisten Ernährungsfachleute sind sich darüber einig: «Im Hinblick auf die Vorbereitung der Haut auf die Sonne bringt eine an Antioxidantien reiche Ernährung den gleichen Nutzen.» Wer allerdings nicht so viel Zeit hat, kann zu fertigen Präparaten mit Selen und Vitamin A, C und E greifen. Auch wer nicht gerne in der Küche steht, hat damit eine ausgewogene Vitaminversorgung. Am besten Ergänzungsmittel mit hoher antioxidativer und hautpflegender Wirkung auswählen. Achtung: Eine Kapselkur sollte mindestens drei bis vier Wochen vor Ferienabreise beginnen.

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