DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR JUNGE ELTERN JULI/AUGUST 2012 - CHF 6.–
Nr. 22
Ausflug
die
13
werb e b t t We onnige 50 slien-Sets Famigewinnen zu
besten Zoos Au-pair
Gesucht: die rare Perle
SCHWERPUNKT
NEUE TECHNOLOGIEN
Erziehung
Apps & Co. Die neuen Gschpänli der Kids Elterntipps
So wählen Sie eine App aus Getestet
Die besten Spiele
Schwangerschaft
so bleiben sie gesund und fit!
superpapa VON ANDRÉ BERTHOUD
Ein Mann, vater, Sohn, Psychologe und Gesprächsleiter für vätergruppen wendet sich an Paare.
Kino. Kitschig, wie sie eben sind, die amerikanischen
Komödien. Haut einem die Schwangerschaft jedoch fast um, dann tut dieser Film einfach gut. Man fühlt sich in seinem paranormalen Universum etwas weniger allein, und man stellt fest, dass andere zukünftige Eltern sich ebenfalls so fühlen, als wären sie in eine Parallelwelt geschleudert worden, in der sich alles um Kinder dreht. Man würde gerne an einen Science-Fiction-Film glauben, aber er kommt der Realität doch sehr nahe! «Was passiert, wenn’s passiert ist», ein Film von Kirk Jones mit Jennifer Lopez, Cameron Diaz
e l a t a n Post Beratung Coach. Für Jasmin Bossert, Hypnosecoach und Firmengründerin von Joon, war nach der Geburt ihres Sohnes klar: Auf postnataler Ebene besteht Handlungsbedarf. Während vor der Geburt die Vorbereitungsmethode Hypnobirthing von Hebammen und Ärzten empfohlen wird, gab es für die Zeit nach der Geburt für die Mütter und Babys keine solche Hilfestellung. Mit dem neuen Angebot «Hypno Mom & Baby» hat sich die Therapeutin ihre eigenen Erfahrungen nutzte gemacht und entwickelte eine Methode zur Stressbewältigung nach der Geburt, basierend auf der Hypnose- und Selbsthypnosetherapieform.
18
Versuchen Sie, sich an den Beruf zu erinnern, von dem Sie als kleiner Junge einst träumten: Polizist, Rockstar, Cowboy oder gar abenteuerlicher Archäologe mit Schlangenphobie, ungewöhnlichem Vornamen, Peitsche und Schatzkarte. Manch kleines Mädchen träumt davon, später einmal Mutter zu sein, stellt sich vor, wie ihr Hochzeitskleid aussehen und wie viele Kinder sie haben wird. Kaum ein kleiner Junge träumt in dem Alter vom Vatersein – es sei denn, er gehört zu denjenigen, die früh begriffen haben, dass sie sich bei Mädchen einschmeicheln können, indem sie ihnen das erzählen, was sie gerne hören. Und dann doch: Papa Etliche Jahre später ist der kleine Junge trotz allem stolzer Vater. Wenn sich dann beim Herumtollen mit dem Nachwuchs die nicht mehr ganz so jungen Knochen und gewisse körperliche Einschränkungen bemerkbar machen, ist eine echte Niedergeschlagenheit die Folge. Der Vater-Blues ist da, was gewisse Männer alle Hebel in Bewegung setzen lässt, um den alten Kindheitsträumen nochmals so richtig hinterher zu jagen. Die einen kaufen sich ein starkes Motorrad und lassen sich damit auf der Strasse bewundern. Andere legen sich eine Freundin oder einen Sportwagen zu, wobei erstere vorzugsweise blondgefärbt und letzterer in feurigem Rot ist. Letztlich sind es die gleichen Spielsachen wie früher, nur eben etwas teurer. let’s rock and roll Das Beispiel der Rockstars lässt uns die wahren Herausforderungen des Vaterseins im dritten Jahrtausend verstehen. Rockstar ist in der Tat ein erstaunlicher Beruf. Vor den Rolling Stones gab es … ja, was eigentlich? Während 20, 30 oder mehr Jahren ein Rockstar zu sein und es auch zu bleiben ist wie die Eroberung des Wilden Westens. Als Rockstar weiss man nie, was passiert. Kein Weg führt zurück. Nur wenige schaffen es. Blau machen gibt es nicht, kein Tag gleicht dem anderen. Immer in Bewegung, wenig Ruhe. Der Rockstar schafft Neues, gestaltet sein Leben, lebt mit dem Wandel der Zeit und den müden Knochen. Vater sein ist fast so wie Rockstar sein, allerdings ohne die Schattenseiten des Ruhms. a www.superpapa.ch
Infos: www.joon.ch Verkaufsstellen siehe Adressenseite
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Fotos: Universal Pictures und zvg.
Nehmen wir es mit Humor
ich bin ein rockstar
news BADEANZUG PRINCESSE ILOU CA. CHF 48.–, ERHÄLTLICH ÜBER WWW.PRINCESSEILOU.COM (AUF FRANZÖSISCH)
TABLETT DOIY CHF 44.–, WWW. FAVOURITZ. COM
Zugabe
BRILLE LYTOT CHF 49.–, WWW.LYTOT. COM
die perfekten Ferien
Die mit dem Schnuller verbundene Sonnenbrille, der Badeanzug, der das kleine weisse Bäuchlein bedeckt, und das Menütablett, das uns vor Neid erblassen lässt – so sehen gelungene Ferien aus.
Beratung für eltern Online-Plattform. Fragen rund ums Elternsein sind aktueller den je. Mütter
und Väter müssen heute den verschiedensten Ansprüchen von Erziehung, Beruf und Gesellschaft genügen. Zwei Drittel der Eltern fühlen sich regelmässig überfordert und suchen nach konkreter Unterstützung. Das zeigten die ersten Ergebnisse der ersten nationalen Eltern-Studie, die Pro Juventute in Auftrag gegeben hat. Die Stiftung lanciert darum in ihrem 100-jährigen Jubiläumsjahr den ’Eltern Club Schweiz’. Das Online-Elternportal bietet Eltern in der Schweiz erstmals nationale, umfassende Dienstleistung zur Orientierung und Information, Hilfestellung für den Alltag und Austausch mit Fachpersonen und anderen Eltern. Das Angebot für Mitglieder umfasst u.a. eine nationale 24-Stunden-Hotline in drei Sprachen, schweizweiter Rechts- und Medizinberatung, sowie eine Notfall-Nanny-Vermittlung. www.elternclubschweiz.ch
We love
Nur natürliches Mineralwasser ist 100% natürlich pur, frei von jeglicher Behandlung oder Zusätzen.
Albin!
Fotos: zvg
Mode. Unser Lieblingsillustrator Albin Christen (siehe babymag.ch Nr. 18) zeichnet seit neuestem auch auf umweltbewussten TShirts der Marke Petite Nature. Vergnügen pur. T-Shirt Albin Christen, Petite Nature, CHF 39.–, www.petite-nature.com Ausgabe 22 - Juli/August 2012
19
r
Cybermuffel?
atlos. So fühlt sich eine Mehrheit der Eltern, mit denen wir gesprochen haben. Ratlos angesichts einer neuen Technologie, zu der von offizieller Seite bis heute kaum etwas publiziert worden ist und zu der Erfahrungswerte anderer Eltern, auf die man sich stützen könnte, fehlen. Einige neigen dazu, Tablets und Smartphones mit Fernsehgeräten zu vergleichen und ihnen die gleichen Mängel zuzusprechen. Sie vergessen dabei, dass erstere um einiges intelligenter sind als ihre Vorgänger aus der Kathodenröhrenzeit.
38
Werbefoto für die App «Dr. Panda». Copyright TribePlay. Andere Fotos: zvg
Geek Mom oder
Smartphones und Tablets sind auch Zuhause allgegenwärtig – und eines Morgens stellen wir erstaunt fest, dass der 2-jährige Benjamin bereits mit dem Touchscreen umgehen kann. Eltern und Fachleute erzählen, wie sie mit diesen Geräten umgehen. Text: babymag.ch-Redaktion
Und zu allem Überfluss sehen sich Eltern nicht nur vor die Herausforderung gestellt, den Umgang ihrer Kinder, sondern auch ihren eigenen Umgang mit den elektronischen Alleskönnern zu managen.
Um vor den Ferien nicht zu viel Theorie zu wälzen, lassen wir Eltern aus ihrer Praxis, aber auch von ihrem Spass an der neuen Technologie erzählen. Platz für die besten Apps für unterwegs.
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
dossier FAMILIE NR. 1
Je älter, desto schwieriger ■ Kinder: Léo, 12 Jahre, Elisa, 10 Jahre, und Matilde, 4 Jahre ■ Ihre Lieblingsapps: «Doodle Jump» ein lustiges Arcade-Spiel, und «Eden», ein Memory-Spiel ■ Lieblingsfilme: «Ponyo – Das grosse Abenteuer am Meer» von Hayao Miyazaki sowie «Die Simpsons» ■ Wann und wie oft: Höchstens 30 Minuten täglich. Der Älteste kommuniziert mehr und mehr über Facebook und per Mail mit seinen Kumpels, zudem hat er einen iPod Touch. Daher scheinen ihm 30 Minuten fürs Spielen, Mailen usw. etwas zu kurz. Das sorgt schon mal für Diskussionen, zumal seine Schwestern nicht einverstanden sind, dass ihr Bruder mehr Zeit bekommt als sie. Zuweilen hätte man die grösste Lust, alles zu verbieten. ■ Magischer Trick, um sie vom Gerät loszulösen: Vor allem bei Léo wirkt es, wenn wir ihm drohen, sein Gerät für eine Woche zu beschlagnahmen. In seinem Alter wäre eine Woche ohne Facebook und die anderen sozialen Netzwerke ein Drama.
FAMILIE NR. 2
Wir limitieren die Zahl der Apps ■ Kind: Julie, 3 Jahre ■ Ihre Lieblingsapps: Ich limitiere die Zahl der Apps, um die Begehrlichkeiten in Grenzen zu halten. Sie darf mit der «Muh-Box» und mit «Tchoupi joue avec les couleurs» (Tchoupi spielt mit Farben) spielen. ■ Ihre Lieblingsfilme: «Winnie Puuh» und «Aristokatzen» ■ Wann und wie oft: Es gibt keine Regeln, das Telefon ist allerdings nicht den ganzen Tag in Julies Sichtweite. Sie bekommt es nur im Restaurant usw. Wenn sie es findet, darf sie mit dem Gerät spielen. Da es nicht viele Apps drauf hat, verlangt sie nicht oft danach. Abends bekommt sie es nie, denn zu später Stunde endet eine Auseinandersetzung sonst gerne mit Tränen. ■ Magischer Trick, um sie vom Gerät loszulösen: Auf das Smartphone anrufen, mit dem sie gerade spielt.
FAMILIE NR. 3
Mami hat noch ein Telefon, das nur zum Telefonieren dient ■ Kinder: Jeanne, 6 Jahre, und Achille, 4 Jahre ■ Lieblingsapps: Jeanne ist ein grosser Fan von «Angry Birds» und spielt gerne «Mini Piano» auf dem Tablet. ■ Ihre Lieblingsfilme: Eigene kleine Videos. Achille findet «Cars» toll. ■ Wann und wie oft: Achille spielt nicht auf dem Tablet. Jeanne spielt eine halbe Stunde pro Woche. ■ Magischer Trick, um sie vom Gerät loszulösen: Wenn ich möchte, dass Jeanne mit Spielen aufhört, schlage ich ihr eine gemeinsame Aktivität vor. Falls sie sich weigert, räume ich das Tablet weg. Das sorgt schon mal für Widerstand, ist aber nicht dramatisch.
FAMILIE NR. 4
FAMILIE NR. 5
Tablet als elterliche Verschnaufpause
Kein «Touchscreen» zu Hause
■ Kinder: Alice, 5 Jahre, und Valentin, 2 Jahre ■ Ihre Lieblingsapps: Das «Zeichen Pad» auf dem Tablet oder Zeichentrickfilme auf YouTube. ■ Ihr Lieblingsfilm: «Die Prinzessin und der Frosch» ■ Wann und wie oft: Vormittags normalerweise nicht. Während Valentin schläft, darf Alice manchmal 20 Minuten spielen, damit wir uns auch etwas ausruhen können. Oder wir machen auschliessend zusammen ein Spiel, das sie motiviert, das Gerät aus der Hand zu legen. Oder wenn wir lange im Auto unterwegs sind. ■ Magischer Trick, um sie vom Gerät loszulösen: Gibt es einen? Normalerweise gebe ich ihnen eine gewisse Spielzeit vor, mag sie auch abstrakt sein. Und wenn ich ihnen sage, die Zeit sei abgelaufen, hören sie meistens auf.
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
■ Kinder: Théo, 8 Jahre, Valentin, 6 Jahre, und Dorian, 5 Monate ■ Ihre Lieblingsapps: Wir haben weder Smartphone noch Tablet zu Hause, jedoch zwei PCs und eine Nintendo-Spielkonsole. Théo mag vor allem historische Militärstrategiespiele wie «Age of Empire» oder «Medieval Total War», die nur auf dem PC laufen. ■ Ihr Lieblingsfilm: Valentin mag «Transformers». ■ Wann und wie oft: Ein Programm auf dem PC beschränkt sowohl Nutzungsdauer als auch Beginn und Ende der Session. Zuweilen verstecken wir die Konsole oder Papa nimmt sie mit ins Büro und bringt sie abends wieder mit. ■ Magischer Trick, um sie vom Gerät loszulösen: Damit drohen, die Konsole in den Abfalleimer zu werfen.
39
soledad bravi
D
as Gespenst macht «huuu», das Getränk «gluck, gluck». Und Weihnachten? «Jingle Bells, Jingle Bells», ist doch klar. An «Les Jeux du livre des bruits» (Spiel des Buches der Töne und Geräusche), der App-Version von Soledad Bravis Werk, werden französischsprachige Kinder ihre helle Freude haben. Die Applikation bietet nebst einer ganzen Auswahl an Tönen und Geräuschen einen Geräusche-Rap, ein MemorySpiel und ein Erkennungsspiel. Zudem können Eltern mitspielen und Geräusche machen. Von der selben Illustratorin, die für ihre symbolträchtigen Zeichnungen in der Zeitschrift «ELLE» und ihre zahlreichen Kinderbücher bekannt ist, stammt auch die App «Les histoires de lapin» (Hasengeschichten), in der ein Hase in drei verschiedenen Episoden einem Wolf, einer Prinzessin und einem Babydrachen begegnet. Nichts Einfacheres als eine App für Kinder, oder? «Ja und nein», sagt Soledad Bravi, die mit dem Team ihres Verlages sechs Monate an den Apps gearbeitet hat. «Ich musste sehr viele Zeichnungen für alle Animationen machen, von der
44
Vom Buch
zur App Ob spielerisch, lehrreich, spassig oder herzig: Es gibt immer mehr Apps für Kinder. Eine Kunst für sich. Soledad Bravi erzählt. Text: Albertine Bourget
«Das Schwierigste bei der Entwicklung einer App ist, nicht zu übertreiben. Wenn man zu viel reinpackt, wird die Applikation zu schwer, aber Nutzerinnen und Nutzer wollen nicht warten.» Soledad Bravi
vorausgegangenen Recherchearbeit ganz zu schweigen.» Das Schwierigste? «Wenn man vom Papier aufs iPad wechselt, denkt man sofort an die Vielzahl an Möglichkeiten: Animation, Film, Übergänge, Ton usw. Schwierig, sich in all diesen Möglichkeiten nicht zu verlieren.» Technische Einschränkungen sorgen allerdings dafür, dass die Begeisterung nicht mit einem durchgeht: «Wenn man zu viel reinpackt, wird die Applikation zu schwer, aber NutAusgabe 22 - Juli/August 2012
dossier
Analysten gehen davon aus, dass sich der Verkauf von Tablets dieses Jahr verdoppelt.
Foto: Julie Ansiau (Krause/Johansen). Andere Fotos: zvg
zerinnen und Nutzer wollen nicht warten.» Die Hauptentdeckung? «Der Ton. Mit dem Ton hat sich die Geschichte mit dem Drachen, die ich zwar lustig aber weniger interessant als die Löwengeschichte fand, zur amüsantesten der drei Geschichten gemausert.» verlage im Umbruch Wie alle Erwachsenen zeigt sich Soledad Bravi immer wieder erstaunt darüber, wie «Kinder neue Technik im Nu begreifen, während wir, um noch gnädig zu sein, einige Stunden brauchten, bis wir den Touchscreen bedienen konnten.» Benoît Lacour blickt an der Spitze des Digitalverlages EUROPA-APPS, der voll auf Apps setzt, zuversichtlich in die Zukunft. «Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie des Screens oder auch die Portabilität der Geräte zeigen, dass die Technologie reif ist. Auch sind diese Medien überaus einfach zu konsumieren. Der Preis ist attraktiv und Käufe lassen sich mit einem Klick tätigen.» Ferner gehen Analysten davon aus, dass sich der Verkauf von Tablets dieses Jahr verdoppelt. Grund genug, «sich auf zahlreiche Umwälzungen im Buchmarkt und Verlagswesen und auf noch bessere und interaktivere Leseerlebnisse einzustellen». Doch jede Neuerung bedarf auch eines gewissen Gleichgewichts. «Mit den neuen Tools können so viele Animationen und Interaktionen kreiert werden, dass es gar nicht so einfach ist, nicht zu übertreiben und den Fokus weiterhin auf das Lesen und die Bedürfnisse der Kinder zu setzen. Wir wollen keine Trickfilme gestalten, sondern Eltern und Kinder auf pädagogisch wertvolle Weise zum Lachen bringen. Deshalb arbeiten wir mit talentierten Autoren wie Soledad Bravi oder mit dem Verlag «L’école des loisirs» an gemeinsamen Projekten. Diese Partner lassen uns von ihrem Wissen über Kinder und Bücher profitieren», betont Benoît Lacour. c Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Pädagogisch wertvolle Apps • «Les jeux du livre des bruits» (Spiel des Buches der Töne und Geräusche), in Koedition von EUROPA-APPS- und dem Verlag «L’école des Loisirs» erschienen. • «Les histoires de lapin» (Hasengeschichten), EUROPAAPPS, mit spannendem Rollenspiel. in deutscher Sprache: • «Natur und Tiere», eine App für kleine Biologen und Zoologen, erschienen bei Bertelsmann Junior. Verschiedene Umgebungen wie Bauernhof, Wasser oder Zoo bieten dem Kind die Gelegenheit, zahlreiche Tiere zu entdecken und zu benennen. • «Dr Panda», Game-App im Manga-Stil. Das Kind lernt zu zählen, Formen zu erkennen und sein Gedächtnis zu trainieren. Erschienen im TribePlay-Verlag. • «Teddy Mix», von der für ihre pädagogisch wertvollen Spiele bekannten schwedischen Firma LäraMera. Kinder können Objekte auswählen und daraus eigene Umgebungen gestalten.
Weitere: • CD-ROM «Tip Tap, mon imagier interactif» (Tip Tap, mein interaktives Bilderbuch), Hélium-Verlag. Buch und CD separat verwendbar. Konzept: 200 Wörter zum Lernen und grenzenlosen Assoziieren. Sehr schön illustriert. • Für die etwas Grösseren, ab 6 Jahren: Das Kunstmagazin «DADA» (Dada-Verlag) bietet Apps zu Malern wie Leonardo da Vinci, Cézanne oder Matisse.
45
Über Stock
und Stein Ungezwungene Eleganz auf dem Land: romantische Spitze, Mokassins und süsse Kleidchen mit Volants kontrastieren mit Gummistiefel und Karohemd. Ein praktischer und moderner Outdoor-Look.
Fotos: Pia Neuenschwander - Styling: Elif Gedik
Luan
Jacke, CHF 220.–, Little Marc Jacobs Hemd, CHF 169.–, Paul Smith Junior Hose, CHF 89.–, Polo Ralph Lauren Schuhe, CHF 59.95, Zara Hut, CHF 9.90, H&M
Liv
Jeans-Jacke, CHF 249.–, Miss Blumarine Kleid, CHF 75.–, Petit Bateau Schuhe, CHF 14.95, H&M Strümpfe, CHF 9.95, Zara Tasche, CHF 179.–, Simonetta
46
fashion
Jenny
Jeans-Jacke, CHF 94.–, IKKS Bluse, CHF 129.–, Polo Ralph Lauren Rock, CHF 84.–, Lili Gaufrette Gummistiefel, CHF 89.–, Hunter Kniesocken, CHF 9.90, H&M
47
Hallo Baby? Hier spricht Mami! D
as Angebot an Babyfons ist gross. Kamera, Lautsprecher, Thermometer: Kaum etwas, was die Hersteller nicht anbieten, damit sich die Eltern sicher fühlen. Preislich bewegen sich die Geräte je nach Funktionsumfang zwischen CHF 100.– und CHF 500.–. Einfachere Modelle begnügen sich
Text: Elodie Lavigne
der smart Baby Monitor Withings
Babycall 1 PilotTon-system Beaba
AC401 Angelcare
Dieses Design-Babyfon ist ein wahres Technikbündel. Unvergleichlich intuitiv und wie gemacht für alle, die Geräte mit Apfel-Logo à la iPhone, iPad oder iPod Touch besitzen. Nebst Audio-Überwachung bietet das Gerät auch eine HD-Kamera mit Weitwinkelobjektiv, Zoom und Nachtsicht. Geräusche und Mimik des Babys werden via Wifi, Kabel oder Bluetooth übertragen. Die Gefahr von Interferenzen besteht nicht, die Anzahl der Empfänger ist unbegrenzt. Mit einem persönlichen Benutzerkonto kann man dem Baby sogar vom anderen Ende der Welt beim Schlafen zusehen, ein Schlaflied abspielen, die Farbe des Nachtlichts einstellen, mit ihm interagieren oder sich die Zimmertemperatur anzeigen lassen usw.
Das Gerät bietet eine einfache Überwachung des Babys, ohne ein Vermögen dafür ausgeben zu müssen. Es ist klein, leicht und sehr einfach in der Anwendung. Seine Bedienung lässt sich auch den Grosseltern schnell erklären. Das Gerät schaltet auf stumm, solange im Kinderzimmer keine Geräusche zu vernehmen sind. Macht sich das Baby bemerkbar, schaltet es auf laut. Die Reichweite des Babycall 1 beträgt 200 m auf freiem Feld. Nur die Lautstärke lässt sich einstellen. Es läuft netz- oder batteriebetrieben.
Für Eltern, die sich während der ersten paar Monate besonders Sorgen machen um ihr Kind, bietet das Gerät zwei Überwachungsarten an. Es überträgt das Schreien des Kindes und meldet seine Bewegungen. Zwei Sensormatten unter der Matratze überwachen sogar seine Atmung. Atmet das Baby nicht mehr, erklingt nach 20 Sekunden ein Alarm. Diese Funktion lässt sich auf Wunsch permanent deaktivieren. Das Gerät schaltet sich ein, wenn es Geräusche des Kindes vernimmt, wobei die Empfindlichkeit regelbar ist. Von einer deutschen Verbraucherzeitschrift wurde das AC401 kürzlich für seine geringen Elektrosmog-Emissionen ausgezeichnet.
PrEiS: CHF 275.– SEiN PlUS: MULTIFUNKTIONALITÄT
56
So richtig geniessen die Eltern die freie Zeit während das Baby schläft nur, wenn sie sicher sind, dass es ihm gut geht. Ein Babyfon kann sie beruhigen. Gerade vor den Ferien ist der ideale Zeitpunkt für eine gute Anschaffung.
PrEiS: CHF 69.90 SEiN PlUS: GÜNSTIG
PrEiS: CHF 299.99 SEiN PlUS: BEWEGUNGSMELDER
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
im vergleichstest
damit, die Laute des Babys akustisch zu übermitteln, während die etwas teureren per Videofunktion auch noch das passende Bild dazu liefern. Für besonders vorsichtige Eltern gibt es sogar Modelle mit Bewegungssensor. Je nach Preisspanne wird eine Vielzahl von Funktionen angeboten, so beispielsweise eine Gegensprechfunktion, um dem Baby aus der Ferne sanfte Worte ins Ohr zu flüstern, Nachtlicht, Schlaflieder, akustisches oder optisches Warnzeichen, Vibrationsalarm, Anzeige von Temperatur und Feuchtigkeit im Kinderzimmer, Hinweis bei Anwesenheit eines zweiten Empfängers usw.
Für Magali, die in Crissier das Geschäft «Happy Baby» führt, sind die nachfolgenden Kaufkriterien die wichtigsten: «Die Grösse des Gerätes kann eine Rolle spielen, wenn man viel reist. Auch sollte eher ein Babyfon mit langer Reichweite gewählt werden, wenn die Wände dick sind, das Haus gross ist oder man in den Garten gehen möchte, während das Baby schläft. Zu beachten ist, dass sich die von den Herstellern angegebene Reichweite immer aufs "freie Feld" bezieht. Die Reichweite in normaler Umgebung ist erheblich kür-
zer. Falls es in der Nachbarschaft andere Babys gibt, muss man beim Gerät den Kanal wechseln können, um sicher zu sein, dass man sein eigenes Baby hört.» Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt ein Gerät zu wählen, das nur dann sendet, wenn das Kind schreit (und nicht ständig), und das batteriebetrieben ist. Zum Schutz des Kindes vor elektromagnetischer Strahlung sollte das Gerät mindestens einen Meter entfernt vom Kinderbett aufgestellt werden. Zwischen Adapter und Kinderbett ist auf einen Abstand von mindestens 50 cm zu achten. a
Babytalker 3600 Topcom
scopi reer
Babyfon mit Videofunktion sCd 610 Philips Avent
Das kompakte und leichte Gerät bietet zahlreiche Funktionen, so z. B. einstellbare Lautstärke, Gegensprechfunktion, um mit dem Baby aus der Entfernung zu sprechen, ein kleines Nachtlicht, die Möglichkeit, Schlaflieder abzuspielen, Anzeige der Temperatur im Kinderzimmer mit Alarm bei zu hoher Temperatur, optischer und akustischer Warnhinweis, sobald sich das Gerät ausser Reichweite befindet, Timer zur Erinnerung, dem Baby ein Medikament zu geben usw. Anzeigelämpchen sorgen auch für einen zusätzlichen optischen Hinweis, wenn das Baby schreit. Der Babytalker 3600 läuft netz- oder batteriebetrieben. Die Reichweite beträgt maximal 300 m. Dank NEMO-Modus lassen sich Funkemissionen reduzieren, wenn das Baby ruhig schläft.
Ein Gerät, das sowohl als Babyfon als auch als Walkie-Talkie verwendet werden kann. Praktisch, wenn das Kind grösser wird und die Eltern auswärts bei Freunden sind, aber auch in anderen Situationen zu Hause und unterwegs. Leicht zu transportieren, da kompakt und am Gürtel tragbar. Seine ausserordentlich hohe Reichweite beträgt 5 km, was ein definitives Plus ist, wenn man in einem grossen Haus wohnt, wenn die Wände sehr dick sind, oder wenn man im Garten ausruhen oder arbeiten möchte, während das Kind sein Schläfchen macht. Das Gerät ist mit einem Nachtlicht ausgestattet und macht sich per akustischem oder optischem Signal nur dann bemerkbar, wenn das Baby schreit.
Fotos: zvg
PrEiS: CHF 199.– SEiN PlUS: ZAHLREICHE FUNKTIONEN
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
PrEiS: CHF 169.– BIS 229.– SEiN PlUS: LANGE REICHWEITE
PrEiS: CHF 319.90 SEiN PlUS: VIDEOFUNKTION
Das Kind während dem Schlaf akustisch zu überwachen ist eine gute Sache. Manche möchten aber noch lieber ein Bild dazu. In Form eines Babyfons bietet Philips Avent eine Kamera an, die sich an der Wand befestigen lässt. Der Bildschirm geht automatisch an, wenn das Baby ein Geräusch macht. So kann man stets ein Auge auf das Baby werfen. Dank Infrarotkamera nicht nur tagsüber (in Farbe), sondern auch nachts (in Schwarzweiss). Zoom und Winkel sind verstellbar. Zahlreiche Digitalkanäle stellen sicher, dass es zu keinen Interferenzen kommt und man nicht etwa plötzlich das schreiende Baby der Nachbarn auf dem Gerät empfängt. Für Familien mit mehr als einem Kind kompatibel mit bis zu vier Kameras.
57
D
ie Mutter von Adrien erzählt, dass ihr Sohn im Abstand von zwei Besuchen beim Kinderarzt von «aussergewöhnlich klein» zu «klein, aber im Normbereich» wechselte. Dies liegt laut ihrer Kinderärztin daran, dass die Kurven sich mittlerweile geändert haben. Vorher verwendete man die Kurven der Universität Zürich (Zürcher Longitudinalstudie, ZLS), die auf einer Studie aus den 50er Jahren basierte und in der 137 Mädchen und 137 Jungen in Zürich untersucht worden waren, die entweder gestillt wurden oder das Fläschchen bekamen. Seit 2011 erhalten die Schweizer Kinderärzte eine Kurve, die von der WHO ermittelt wurde und in der mehrere zehntausend Kinder weltweit erfasst sind, die optimal ernährt wurden*. (D.h. im Fachjargon der Ärzte, dass sie gestillt wurden.) Brust- oder Flaschenkind Die Prüfung der Wachstumskurven ergab Unterschiede beim Wiegen und Messen von Brust- und Flaschenkindern. Erstere wachsen schneller und nehmen schneller an Gewicht zu als Kinder, die mit der Flasche ernährt werden, doch dieses Verhältnis kehrt sich nach einigen Wochen um. Um mit der Botschaft der Schweizerischen Ärzte zur Förderung des Stillens in Einklang zu stehen, war es wichtig, Wachstumskurven zu verwenden, die sich auf Kinder beziehen, die gestillt werden. Auslegung der Kurven Die Kurven geben einen Normwert mit einer Spanne zulässiger Abweichungen vor. Ein Kind, dessen Kurve nicht im vorgesehenen Bereich verläuft, wird genau beobachtet. Über die Wachstumskurve hinaus muss jedoch auch der Zusammenhang zwischen dem Wachstum der Eltern und dem des Kindes beachtet werden. Es ist wichtig, zu verdeutlichen, dass diese Graphen Normwerte darstellen. Anhand der Kurven kann der Kinderarzt die natürliche Entwicklung des Kindes kontrollieren. Jede Abweichung von der Kurve, sei es von der Gewichts- oder Wachstums-
64
Die Angst der Kurve
Nach einem Besuch beim Kinderarzt haben Eltern manchmal das Gefühl, gerade aus einem Statistikkurs zu kommen. Ihr Kind scheint sich auf einige Kurven zu reduzieren. Pech für alle, die von der Grafik abweichen. Erläuterungen zu den neuen, im letzten Jahr eingeführten Kurven. Text: Iphigénie Margaux - Illustration: Mirjana Farkas
kurve, kann auf ein medizinisches Problem hinweisen und muss eine Befragung auslösen. Einige Zeichen für eine gute Gesundheit Die offiziellen Wachstumskurven können während der ersten Lebenswochen eines Kindes schnell zu Verunsicherungen führen; es ist daher besser, sich auf seinen gesunden Menschenverstand zu verlassen und den Zahlen nicht zu viel Bedeutung beizumessen, ob es sich nun um Gramm- oder Zentimeterangaben handelt. Wichtig ist zu prüfen, dass der Säugling ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird. Man kann es gar nicht oft genug sagen: Das Neugeborene ist keine Maschine, es kann in den ersten Le-
benswochen bis zu 12 Mal am Tag zu essen verlangen und nimmt nicht jeden Tag gleichviel an Gewicht zu. Das Gewicht sollte wöchentlich, nicht täglich kontrolliert werden. Um zu wissen, ob ein Kind in den ersten Lebenswochen genug Nahrung zu sich nimmt, gibt es einige Hinweise auf eine gute Gesundheit: • Es nässt in 24 Stunden 6 bis 8 Windeln ein. • Es hat regelmässig Stuhlgang, mindestens zwei- bis dreimal täglich • Seine Haut ist glatt und weich. a * BRAEGGER, Christian, JENNI, Oskar, KONRAD, Daniel und MOLINARI, Luciano: Neue Wachstumskurven für die Schweiz, Schweizerische Ärztezeitung, EMH, 2011; 92:7 Ausgabe 22 - Juli/August 2012
0-6 monate
ama M e n e k c a b e g h c Fris an der W ickelfront VON FLORENCE HELG
Eine Mutter, Freundin und professionelle Babyplanerin wendet sich an junge Mütter.
Collage: Xavier Cerdá - Foto: zvg
M
eine Tochter ist bereits 2 1/2 Jahre alt, und doch erinnere ich mich an meine ersten Tage nach der Geburt zu Hause, als ob es gestern gewesen wäre. Ich hatte alle Bücher zum Thema gelesen, einschlägige Webseiten und Foren recherchiert und meine Hebamme mit Fragen gelöchert. Supermami war bereit. Ich hatte die Wickelecke vor der Geburt gut eingerichtet: Wickelmatte, Windeln, Wattepads, alles da. Es war mir sogar gelungen, meine Badezimmerkommode zum Wickeltisch umzufunktionieren. Genau die richtige Grösse für die Wickelmatte. Schlau und sparsam zugleich. Trotzdem war das erste Windelwechseln eine Katastrophe. Aber von Anfang an: Als ich von der Frauenklinik nach Hause kam, hatte ich meine kleine Tochter kurz vor dem Verlassen des Spitals gestillt, damit sie auf der Heimreise nicht weint, und ihr kurz danach, wie es mir die Hebamme beigebracht hatte, die Windeln gewechselt. Alles wunderbar, wenn mein kleiner Schatz nicht die gute Idee gehabt hätte, die frischen Windeln nach fünf Minuten im Kinderwagen gleich wieder voll zu machen. Kaum zu Hause mit Koffer und Baby, galt es also ernst. Ab ins Badezimmer, mit meinem theoretischen Wissen im einen und dem Baby im anderen Arm. Ich lege es auf die Wickelmatte auf der Kommode, die mir beim Kauf so prima gefallen hat. Ich ziehe ihr die Füsslinge aus, und schon habe ich das erste Problem: Wohin bloss mit den Kleidern, sie haben nirgendwo Platz. Ich bücke mich also und lege sie auf den Boden, etwas Sport kann ja nicht schaden. Einen Wattepad aus der Schublade genommen und die Hand in Richtung Wasserhahn bewegt. Hey, aber warum ist das Waschbecken so weit weg? Strecken lautet die Devise. Ob ich es wohl schaffe, mit der einen Hand das Pad nass zu machen und mit der anderen meine Tochter zu halten? Nur noch zwei Zentimeter, höchstens noch einer. Es lebe der Sport nach der Geburt. Neue Windel aus der Schublade nehmen, strecken, Kleider vom Boden aufsammeln, beugen, gebrauchte Windel in den Eimer werfen, strecken – bis mich Rücken und Bauch daran erinnern, dass sie vor nicht mal drei Tagen einen regelrechten Marathon zurückgelegt haben und jetzt nicht unbedingt so beansprucht werden möchten.
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Definitiv zu früh, um schon wieder Gymnastik zu machen. Ergebnis des Rennens: Theorie 0, Praxis 1 – und überall Schmerzen. Das Supermama-Diplom muss wohl noch etwas warten. Die Matte landete am Boden und die Badezimmerkommode erfüllt seither wieder ihre ursprüngliche Aufgabe: meine Nagellacke aufzubewahren, die ich aus Zeitmangel nicht mehr auftragen kann. So geht es einfacher: Habt keine Angst, euch lächerlich zu machen. Übt ruhig mit einer Puppe, bevor euer Kind auf die Welt kommt. Es gibt nichts Besseres als ein kleines Rollenspiel, um sofort zu merken, was geht und was nicht. a www.babysteps-planner.com
65
Kimochi D
as amerikanische Konzept mit japanischem Namen und Design soll dabei helfen, sich anderen gegenüber zu öffnen. Als pädagogisches Hilfsmittel dienen lustige kleine Schmusetiere. Das Kind soll lernen, seine Gefühle wahrzunehmen, sie zu differenzieren und Traurigkeit oder Frust positiv auszudrücken, um damit Selbstvertrauen fürs Leben zu gewinnen. Denn wer seine Emotionen besser kennt und darüber sprechen kann, versteht gleichzeitig auch seine Mitmenschen besser und kann langfristig erfolgreichere Beziehungen knüpfen.
68
kawaï Kimochi bedeutet «Gefühl» auf Japanisch und ist der Name einer emotionsreichen, lustigen Schmusetierfamilie, die Kindern und Eltern helfen soll, Gefühle besser zu verstehen und auszudrücken. Auf den Spuren einer optimierten Kommunikation. Text: Isabelle Mercier Ausgabe 22 - Juli/August 2012
6-12 monate
Fotos: zvg
Das auf der Theorie der emotionalen Intelligenz basierende Konzept vereinigt Grundprinzipien, die wir alle kennen, aber in unserer hektischen Zeit gerne vergessen. Primär geht es darum, zu Hause oder in der Gemeinschaft, in der die Methode angewandt wird, ein harmonisches kommunikatives Miteinander zu fördern. Die Plüschtiere dienen dabei nur als Medium, um den Kleinen das ABC der Kommunikation zu vermitteln. Das ABC der Kommunikation Es beginnt bei der Ansprache. Wer jemandem etwas sagen will, spricht die Person mit Vornamen an, wartet, bis sie Blickkontakt herstellt, und redet erst dann. Gesprochen wird in einem ruhigen, der Dialogsituation angemessenen Tonfall, ohne zu schreien, aggressiv oder vorwurfsvoll zu sein. Friedliche Körpersprache und positive, nicht herabsetzende Formulierungen sind ebenfalls wichtig. Vor allem gibt man seinem Gegenüber die Möglichkeit, eine Unterhaltung «nachzuspielen», die schlecht gelaufen ist. Hier kommen die Plüschtiere ins Spiel. Fünf stereotypisierte Figuren – Raupe, vierblättriges Kleeblatt, Katze, Krake und Wolke – stehen für fünf Charaktertypen. Die Krake Hugtoppus ist manchmal etwas zu lieb und will mit allen schmusen. Cat, der Anführer der Gruppe, zeigt sich oft verletzt über die erschreckten Reaktionen der anderen. Cloud, die Wolke, ist wiederum sehr unstet und sorgt mit ihren zwei Gesichtern mal für Gewitter und Regen, mal für heiteren Sonnenschein. Die Idee dahinter ist, dem Kind die Figur zu zeigen, der es am ähnlichsten ist. Mit dem Kuscheltier als Hauptperson kann das Kind dann eine Konfliktsituation noch einmal erleben. Das Kind wird versuchen,
Um jemandem etwas zu sagen, spricht man die Person mit Vornamen an und wartet, bis sie Blickkontakt herstellt. Erst dann beginnt man zu sprechen. Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Lösungen für das Kuscheltier zu finden, was normalerweise einfacher ist, als für sich selbst Lösungen suchen zu müssen. Gefühlsanalyse Jedes Kimochi ist mit einer kleinen Tasche versehen, in die ein Minikissen gesteckt werden kann, das ein bestimmtes Gefühl repräsentiert. In einem ersten Schritt werden die momentanen Empfindungen identifiziert. Anschliessend soll das Kind in der Diskussion dazu gebracht werden, das traurige Gefühl durch ein fröhliches Gefühl zu ersetzen. Zeichen, dass das Problem korrekt benannt wurde. Stellen wir uns vor, ein Kind verliert bei einem Brettspiel und kneift den Gewinner deshalb verärgert in den Arm. Indem die Szene mit Kimochis nachgestellt wird, können die Kinder ihre Emotionen kanalisieren. Resultat: Der Verlierer ist nicht mehr böse auf den Gewinner, sondern auf die Ungerechtigkeit des Spiels, und der Gewinner versteht die Enttäuschung des Verlierers und fühlt sich nicht mehr als Ziel seiner Wut. Gegenseitiger respekt Wer Kimochis ein Plätzchen bei sich zu Hause gibt, startet ein echtes pädagogisches Projekt. Die kleinen Kerlchen haben zwar einen relativ detaillierten Figurencharakter, können alleine aber nicht viel bewirken. Nur mit Hilfe eines Erwachsenen tragen sie zur Entwicklung der emotionalen Intelligenz des Kindes bei. Und wie der bekannte Laurence Pernoud seit Jahrzehnten sagt: Gute Erziehung beginnt mit einem guten Vorbild. Um seinen Kindern folglich gute kommunikative Umgangsformen beizubringen, muss man selbst respektvoll und ruhig mit ihnen sprechen. Eine positive Haltung, die es zu Hause und im Beruf ein Leben lang zu bewahren gilt. Weitere informationen Jedem Kimochi ist ein kleines Booklet beigelegt. Auf den ersten sechs bis acht Seiten wird das Grundprinzip dargelegt, danach folgen etwa 20 Seiten mit Informationen zu den einzelnen Figuren, zu ihren Emotionen und zu ihren kleinen zweiseitigen
Mit dem Kuscheltier als Hauptperson kann das Kind eine Konfliktsituation noch einmal erleben. Das Problem erhält somit eine andere Relevanz. Kissen mit Gesicht auf der einen und (auf Englisch) ausgeschriebenem Gefühl auf der anderen Seite. Pro Kind sollte ein Kimochi vorhanden sein, damit jedes seine Rolle spielen kann. Idealerweise haben Eltern ebenfalls eines, um mit ihren Kindern auf gleicher Augenhöhe zu spielen. Auch wird empfohlen, zu Hause eine spezielle «Kimochi-Ecke» einzurichten, also einen bequemen und lauschigen Ort, wo man sich versammelt, um ruhig und gelassen zu diskutieren. Im Fall einer Krise wartet man, bis sich alle etwas beruhigt haben, und lässt sich erst danach auf die Diskussion ein. Kurse Es gibt auch Kimochi-Kurse. Diese werden von Personen geleitet, die in der Regel über eine solide Ausbildung auf dem Gebiet der kindlichen Kommunikation verfügen. In fünf bis sechs Sitzungen macht man sich mit den Kimochi-Figuren vertraut und erhält Ideen zu möglichen Aktivitäten rund um die Förderung der emotionalen Intelligenz seines Kindes. Mittlerweile arbeiten weltweit bereits etwa 100 Kita-Einrichtungen mit Kimochis und organisieren zahlreiche Aktivitäten dazu. Eltern sind selbstverständlich herzlich eingeladen, daran teilzunehmen, um so eine Kontinuität der Anwendung zwischen Kita (Schule) und Elternhaus zu bieten. Bevor ich mich von Ihnen verabschiede, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich gleich zur Praxis schreiten und Sie bei Ihrem Namen nennen, um Ihre Aufmerksamkeit zu haben. B
69
trip legendär und kein bisschen müde
die Arche von servion
Der legendäre Zirkus Knie tourt auch dieses Jahr durch viele Orte der Schweiz. Der Zirkus hat Heimatbasis in Rapperswil, wo sich auch der Kinderzoo befindet. Der Zoo begeistert nicht nur mit Pinguinen, Geparden und einer Vielzahl anderer Tiere, sondern bietet unter anderem auch Elefantenreiten, Seelöwenspektakel und Fahrten mit dem Rösslitram. Dieses Jahr feiert der Zoo sein 50-jähriges Jubiläum.
Als grösster Zoo der französischen Schweiz ist der Zoo von Servion auf grosse Raubkatzen, kleine Primaten sowie nordische und heimische Fauna spezialisiert. So gibt es beispielsweise Bennett-Kängurus, Tibet-Schafe, Mufflons, arktische Wölfe und Schneepanther. Der Zoo liegt an den Waldrändern des Jorat in ländlich grüner Umgebung und bietet Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, die sibirischen Tiger Tinka und Oural oder die Lemuren Bob und Patty zu bestaunen. Und im anliegenden Tropiquarium lassen sich Pinguine bei ihren Schwimmübungen beobachten. Man kommt sich fast wie in der Arche Noah vor. Ein Vergleich zum Schluss: Während ein Bär täglich fast 5 kg Fleisch und 10 kg Gemüse benötigt, begnügt sich das Zwergseidenäffchen mit sparsamen 15 g Nahrung pro Tag. • Zoo de Servion, Tel. 021 903 16 71, www.zoo-servion.ch (auf Französisch). Preise: CHF 10.– (Erwachsene), CHF 5.– (Kinder von 6 bis 16 Jahren). • Tropiquarium, Tel. 021 903 52 28, www.parc-tropical.com (auf Französisch). Preise: CHF 10.– (Erwachsene), CHF 5.– (Kinder von 6 bis 16 Jahren).
Knies Kinderzoo, Oberseestrasse, 8640 Rapperswil, Tel. 055 220 67 67, www.knieskinderzoo.ch Preise: CHF 14.– (Erwachsene), CHF 6.– (Kinder von 4 bis 16 Jahren), gratis für Geburtstagskinder.
das Weisse im Auge Die Siky Ranch liegt im Herzen des Jura und bietet als einziger Zoo in der Schweiz nebst Ziegen, Wölfen und Flamingos auch – weisse Tiger. Die seltenen Tiere wirken fast ein wenig deplaziert, stellen aber zweifelsohne die Hauptattraktion des Zoos dar. Ferner gibt es dressierte Hunde, Pony-Reiten, eine alte Manege und wunderbare Natur. Wer Lust hat, kann eine Fahrt auf der hauseigenen Minieisenbahn machen.
Berge, Wälder, Tiere
Der auf 1500 m gelegene Tierpark mit Blick auf MontBlanc, Mer de Glace und das Dorf Chamonix am Ende des Tales ist aussergewöhnlich. Etwa 80 Bergtiere leben hier in Freiheit ohne Gehege oder Gitter. Wer den Park auf den vorgegebenen Fusspfaden durchwandert, stösst auf Hirsche, Steinböcke oder Gämse. Aber nicht zu laut, sonst sind sie gleich wieder weg. Die kleinen niedlichen Murmeltiere lassen sich übrigens nicht immer so leicht aus ihrem Bau locken, daher ist Geduld angesagt. Spätestens am Abend erscheinen sie aber zur «Murmeltierfütterung». Parc Animalier de Merlet, 74310 Les Houches (F), Tel. +33 4 50 53 47 89, www.parcdemerlet.com (auf Französisch). Preise: EUR 6.– (Erwachsene), EUR 4.– (Kinder von 4 bis 14 Jahren), gratis für Kinder unter 3 Jahren.
86
Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Fotos: zvg
Zoo Siky Ranch, 2746 Crémines, Tel. 032 499 96 56, http://fr.sikyranch.ch (auf Französisch) Preise: CHF 10.– (Erwachsene), CHF 5.– (Kinder von 4 bis 14 Jahren).
beauty
Verwöhnender M
ehr und mehr süsse Kinderboutiquen laden in eine makellose Kinderwelt ein, in der Weiss, Taupe und Perlgrau dominieren. Zur Vollendung des Bildes vom perfekten Kindsein bieten sie auch allerlei wunderbare Düfte als Höhepunkt dieses so idyllisch gezeichneten Lebensabschnittes an. Baby ist also nicht nur schön, gut angezogen und hübsch frisiert, sondern riecht auch gut, dank eines extra für den kleinen Spatz von Mami ausgewählten Parfüms. Clara Molloye, Gründerin der Schweizer Parfümmarke My Memo, Ausgabe 22 - Juli/August 2012
Babyduft Die grossen Modemacher lieben es, die zauberhafte Duftwelt aus Grossmutters Zeiten heraufzubeschwören. Die Couturier-Generation von morgen wird sich an ihren eigenen Duft erinnern. Eine kleine Auswahl an Düften ohne Alkohol für die ganz Kleinen. Text: Caroline Minder - Illustration: Veronica Dall’Antonia
87