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Säure und Basen im Gleichgewicht
BEI SPORT UND BEWEGUNG
Säuren und Basen im Gleichgewicht
halten Lesen Sie, warum einseitige Ernährung, Stress und exzessives Training zu Übersäuerung führen können und warum regelmässige Bewegung so wichtig für unser Wohlbefinden ist.
Säuren sind ein normales Abbauprodukt des Körpers. Sie fallen an, wenn Zellen die Nährstoffe aus der Nahrung abbauen, um daraus die Energie zu gewinnen, die wir zum Leben benötigen. Unser Körper verfügt über eine Vielzahl von Puffern, mit denen er Säuren ausscheiden und den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen kann. Die verschiedenen Regulationssysteme befinden sich in der Lunge und in den Nieren. Aber auch Darm, Leber, Haut, Bindegewebe, Knochen und Muskulatur können bei Bedarf regulierend wirken. Dieser Ausgleich ist nötig, um den pH-Wert des Blutes in engen Grenzen konstant zu halten.
Der Organismus leidet
Doch trotz dieser ausgeklügelten Systeme kann der westliche Lebensstil, geprägt von oft hektischem Arbeitsalltag und falscher Ernährung, den Säure-Basen-Haushalt aus der Balance bringen. «Stress ist ein starker Säurebildner», erklärt Monica Lüthi, dipl. Drogistin HF und Co-Betriebsleiterin der DROPA Drogerie Apotheke Gundelitor in Basel. «Eine ausgeglichene Lebensweise wirkt hingegen positiv.» Unsere eiweissreiche Ernährung stellt ein weiteres Problem dar, denn Fleisch, Eier und Milchprodukte wirken säurebildend, ebenso Getreideprodukte, Alkohol, Koffein und Nikotin.
Werden regelmässig zu viele saure oder säurebildende Lebens- und Genussmittel aufgenommen, droht eine chronische Übersäuerung. Darunter leidet der gesamte Organismus. Denn der Körper muss zum Ausgleich Mineralstoffe bereitstellen – etwa Kalzium, Kalium und Magnesium – und holt sich diese bei Bedarf aus den Zellen, dem Gewebe und den Knochen. Über die Jahre können gesundheitliche Probleme wie Osteoporose, Karies, Gelenkbeschwerden oder übermässige Müdigkeit die Folge sein.
Basen sorgen für Ausgleich
Aus diesem Grund besteht unsere tägliche Kost laut Monika Lüthi im Idealfall nur zu einem Drittel aus säurebildenden Lebensmitteln: «Der Speisezettel sollte hauptsächlich basische Nahrungsmittel enthalten.» Als besonders günstig gelten mineralstoffreiche, pflanzliche Lebensmittel
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Übersäuerung durch Sport
Einseitige Ernährung und Stress sind aber nicht die einzigen Auslöser für einen aus der Balance geratenen Säure-Basen-Haushalt. Auch Sport kann diesen durcheinanderbringen. Während der Stoffwechsel leichte und mässige sportliche Betätigung gut ausgleichen kann, fällt bei starker Leistung Milchsäure an, die als Laktat ins Blut gelangt. Es kommt zu einer Übersäuerung – Muskelverhärtungen, Leistungsminderung und brennende Schmerzen im Muskel können die Folge sein. «Um eine Übersäuerung der Muskeln zu vermeiden, ist es wichtig, die Balance zwischen Laktatbildung und -abbau zu finden», betont Monica Lüthi. «Dazu muss man die anaerobe Schwelle kennen, also den Bereich, in dem über Lunge und Blutkreislauf nicht so viel Sauerstoff aufgenommen werden kann, wie für die Belastungsintensität nötig wäre. Diese Schwelle ist sehr individuell», erklärt sie. Im Unterschied zur chronischen Übersäuerung stellt jene ausgelöst durch Sport jedoch in den meisten Fällen keine Gefahr für die Gesundheit dar, da sich der SäureBasen-Haushalt nach Abschluss des Trainings normalisiert.
Hauptsache, in Bewegung
Dennoch lautet die Devise: Je mehr man sich bewegt, desto besser. Denn Menschen, die sich zu wenig bewegen, profitieren nicht von den positiven Effekten des Sports auf den Säure-BasenHaushalt. So führt Bewegung zu einer gesteigerten und tieferen Atmung: Der Organismus wird besser mit Sauerstoff versorgt; gleichzeitig wird mehr saures Kohlendioxid abgeatmet. Zudem regt Bewegung den Kreislauf an und fördert die Durchblutung, was die Ausscheidung von sauren Stoffwechselprodukten aus dem Gewebe fördert.
Tipps
• Regelmässiges Training steigert Kraft und Ausdauer, erhöht die anaerobe Schwelle und verlängert die Phase bis zur Übersäuerung. • Bei einer akuten Übersäuerung der Muskeln während des Trainings sollte man die Belastung beenden. • Vor beziehungsweise während der sportlichen Belastung führt man sich am besten Kohlehydrate zu, um
Symptomen wie Hungergefühl, Schwindel und Kraftlosigkeit vorzubeugen. • Wer Sport treibt, sollte viel trinken. Damit gleicht man den Mineralsalzverlust durch das Schwitzen aus. • Basische Ergänzungsmittel können sinnvoll sein, damit der Körper mit ausreichend Mineralstoffen versorgt ist.
Text: Esther Lötscher
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