REDDRESS EinfĂźhrungstext von / Program Note by Catherine Hickley
REDDRESS The Village Musician 29. Mai 2018 19.30 Uhr Freitag 1. Juni 2018 19.30 Uhr
Dienstag
Live Electronics 30. Mai 2018 19.30 Uhr Donnerstag 31. Mai 2018 19.30 Uhr Mittwoch
Pekka Kuusisto Violine Teemu Korpipää Live-Elektronik Aamu Song Design Reddress Nico de Rooij Lichtdesign Djana Covic Assistenz Lichtdesign Sari Manner Herstellung Reddress Johan Olin Management Reddress
Das Programm wird vom Künstler angesagt. Dauer der Konzerte: etwa 60 Minuten Keine Pause The program will be announced from the stage. Performances run approximately 60 minutes without intermission.
Aamu Songs erste Skizze zu Reddress
Liebe Freunde, ich freue mich, dass Sie sich dazu entschlossen haben, einen Abend mit uns zu verbringen. Die Musik der Reddress-Konzerte besteht aus zwei u nterschiedlichen Programmen. In The Village Musician geht es um Elemente traditioneller Musik der skandinavischen Länder. In Live Electronics steht, wie nicht anders zu erwarten, die elektronische Verfremdung von Tönen im Mittelpunkt. Wichtig ist allerdings zu sagen, dass verschiedene Arten von Klang-Verarbeitung in beiden Programmen eine wichtige Rolle spielen. Ich betrachte diese Konzerte auch als wertvolle Gelegenheit, neue Möglichkeiten für digital unterstützte Soloabende auszuprobieren. Ich glaube, es ist gut, damit zu experimentieren, solange die Technik uns noch gehorcht. Anfang Mai habe ich zwei detaillierte Skizzen auf große Bögen Papier gezeichnet. Diese Skizzen bildeten den Ausgangspunkt für meinen Freund und musikalischen M itstreiter Teemu Korpipää, der ein fantastischer Toningenieur und heute abend hier im Pierre Boulez Saal für den Sound zuständig ist. Teemu hat meine Ideen in eine hochentwickelte musikalische Software übertragen. Das Ergebnis ist eine Art flexibles Gerüst für diese Konzerte. Die Software beinhaltet alle Werkzeuge und Formeln, die wir brauchen, um den Klang nach unseren Vorstellungen zu steuern. Außerdem ermöglicht sie es mir, in einer digitalen Umgebung zu musizieren, ohne dabei an etwas gebunden zu sein, das die Inspiration einschränkt. Seit ich vor etwa zehn Jahren zum ersten Mal im R eddress aufgetreten bin, ist das Kleid zu meinem bevorzugten Aufführungsort geworden. Es verändert meinen künstlerischen Instinkt. Die Chance zur Veränderung ist für jeden Künstler ein wunderbares Geschenk, und ich möchte meinen Dank aussprechen an Aamu, die „Mutter des Kleides“, an Johan und die gesamte Reddress-Familie. Angesichts seiner Form könnte man den Pierre Boulez Saal als Oval Office der Kunst bezeichnen – mit dem Unterschied, dass es in diesem Raum um Neugier und Verständnis geht. Ich bin glücklich, hier zu sein und für Sie zu spielen.
Pekka Kuusisto
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Die Macht des roten Kleides Cather ine Hickley
Wie entstand die Idee, einen Musiker und sein ublikum für die Dauer eines Konzerts in ein spektakuläres, P überdimensionales rotes Kleid zu stecken? Aamu Song, Absolventin der Universität für Kunst und Design in Helsinki, war nie ganz damit zufrieden, in einer Reihe z wischen anderen Menschen auf einem Stuhl zu sitzen, um Musiker spielen zu hören – obgleich sie Livemusik sehr liebt. Die traditionelle Raumarchitektur in einem Konzert schafft für sie eine Barriere zwischen Publikum und Musikern. „Es wirkt künstlich“, sagt sie. Im Jahr 2002 dachte sie zum ersten Mal über eine andere Form von Konzertsituation nach. „Wie wäre es, wenn die Musikerin oder der Musiker größer ist und sozusagen auf uns zukommt und uns alle einhüllt?“ So begann sie mit der Arbeit an einer Miniaturausgabe des roten Kleides. Mit dieser Version in der Größe einer Barbie-Puppe wandte sich Song – die vor 18 Jahren zusammen mit ihrem Partner Johan Olin die finnische Design-Firma Company gründete – an die Schneiderin Sari Manner und fragte sie, ob sie das Kleid herstellen könne. M anner schaute sie an, als sei sie verrückt geworden, erinnert sich Song. „Ich war Studentin, ich hatte kein Geld“, sagt sie. Doch die dänische Firma Kvadrat kam ihr zu Hilfe mit 550 Metern Stoff, und dank Menners schneiderischen Könnens stellte Song das Kleid im Jahr 2004 fertig. „Alle haben mitgeholfen“, erklärt sie. „Es war der gemeinsame Wille, es zu schaffen.“ Reddress sollte 2004 anlässlich eines Gartenkonzerts im Louisiana Museum für moderne Kunst in Dänemark seine Premiere erleben, doch das Wetter spielte nicht mit. Kurz vor Konzertbeginn zwang ein heftiger Wolkenbruch die Organisatoren zur Absage. Die Innenräume des Museums 6
waren zu klein für das Kleid, und so mussten die etwa 1000 Besucher im Regen den Heimweg antreten. Doch ein Jahr später schien die Sonne, am nahen Ufer rauschten die Wellen und alte Bäume spendeten Schatten. „Es war wie ein Ritual, erfüllt von einem unglaublichen Glücksgefühl, die Schönheit des Lebens zu spüren“, sagt Song. Seither hat das Kleid ganz Nordeuropa bereist und war beim Helsinki Festival, beim Designmai in Berlin, beim London Design Festival, im Muziekgebouw in Eindhoven und bei den Festspielen im norwegischen Harstad zu erleben. Neben Dutzenden Designmagazinen zierte Reddress, das heute fest zur Sammlung des Design Museums in Helsinki gehört, sogar schon die Titelseite der Financial Times. Das Kleid – Kostüm, Bühne und Zuschauerraum in einem – ist bei Veranstaltern sehr begehrt. Doch es bietet auch logistische Herausforderungen: für jede Spielstätte und jeden Solisten muss es angepasst werden, und sieben Mitarbeiter sind mehrere Stunden damit beschäftigt, es aufzubauen. Die Reinigung zwischen den Konzerten ist mit einigem Aufwand verbunden – das Kleid muss bei minus 20 Grad e ingefroren und dann abgesaugt werden, denn Song besteht darauf, dass es bei jeder Vorstellung makellos ist. „Es ist kein Gebrauchsgegenstand oder einfach ein Bühnenbild“, betont sie. Rot steht für Macht, Drama, Leidenschaft – es ist die Farbe der Könige, Königinnen und Kardinäle, der Stopschilder, des Theaters, des Feuer und der sexuellen Anziehungskraft. Im majestätischen Charakter des Kleides spiegelt sich die Macht der Musik. Der Musiker im Zentrum – den Song sich ursprünglich weiblich vorstellte – strahlt eine spirituelle Kraft aus, die das Publikum umfängt und es gefangen nimmt. „Musiker sind keine gewöhnlichen Menschen“, sagt sie. „In gewisser Weise sind sie Superhelden.“ Als Song den finnischen Geiger Pekka Kuusisto erstmals im Reddress spielen sah, erkannte sie, dass nicht nur eine Frau das Kleid tragen kann. „Der Rock hat nichts mit der weiblichen Figur zu tun, sondern mit der Kraft der Musik“, erklärt sie. Sie war überwältigt von der Intensität seines Auftritts. „Ich bin auf die Knie gegangen. Er war wie ein Schamane. Ich war sehr glücklich festzustellen, dass meine Idee doch nicht verrückt war, sondern richtig.“ Für Kuusisto bildet das Kleid eine willkommene Abwechslung zu Frack und Smoking, die er als einengend empfindet. „Mir war klar, dass das Kleid ein geschlechtsneutrales Kunstwerk ist und ein Kommunikationsmittel für jeden ausübenden 7
Künstler“, sagt er. Für Kuusito ermöglicht das Kleid genau das, was Song sich gewünscht hat: die Grenzen zwischen Musikern und Publikum zu überwinden. Im einem Konzert mit Reddress spielt immer auch ein zeremonieller Aspekt eine Rolle. Besucher sind oft einen Moment lang sprachlos angesichts der Ausmaße und optischen Wirkung des herrlichen Kleides, das aus weicher Wolle gefertigt und mit Filz und einer Lage Satin gefüttert ist. Unter dem Material befinden sich Schaumstoffmatten zum bequemen Sitzen oder Liegen. Das Publikum muss zuerst die Schuhe ausziehen, und meist dauert es eine Weile, bis alle in den Taschen Platz gefunden haben. Die ungewöhnliche Erfahrung, sich bei einem Konzert in einem weichen, kokonartigen Gebilde wiederzufinden, löst oft Gelächter aus, und gelegentlich werfen Männer einen vorwitzigen Blick unter den Rocksaum. „Die Menschen benehmen sich ein bisschen wie Kinder“, sagt Song. Sie strecken sich aus, schlafen vielleicht sogar ein – doch manchmal, sagt sie, w einen sie auch. „Ich mag die emotionale Komponente sehr – das Weinen und das Lachen.“ Um in das drei Meter hohe Kleid hineinzusteigen, braucht der Musiker die Unterstützung eines Assistenten. „Es hat als Geste anderes Gewicht als ein normaler Auftritt auf der Bühne“, sagt Kuusisto. „Der Assistent und der Künstler haben einen kurzen gemeinsamen Moment, und dadurch wird man zum zentralen Bestandteil der Installation.“ Manche Musiker werden regelrecht süchtig nach dem Kleid, wie Song festgestellt hat. „Sie kommen sich vor wie die Sonne, mit dem Publikum auf einer Umlaufbahn. Aber es ist auch anstrengend und sehr warm im Kleid. Am Ende sind sie verschwitzt, aber glücklich.“ Für Kuusisto ist die Wärme ein geringes Problem verglichen damit, was Reddress bietet. Die Kraft, die es ausstahlt, bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich, stellt er fest. Der obere Teil des Kleides ist um 360 Grad drehbar, so dass sich der Musiker im Lauf des Konzerts dem gesamten Publikum zuwendet. „Man kann sich drehen und vorbeugen und kommt sich vor, als sei man 20 Meter breit“, erklärt er. „Nach einer Weile fühlt es sich so an, als ob das Kleid ein Teil von einem wäre. Mittlerweile vermisse ich bei normalen Konzerten etwas von dieser Verbindung, die man zum Publikum hat, wenn man das Kleid trägt.“ Der Pierre Boulez Saal ist für Song „ein Wunder“, weil Reddress perfekt hineinpasst. Der ovale Raum und die 8
I ntimität, die durch die Architektur des Saales entsteht, entsprechen nicht nur der Form des Kleides, sondern auch dem ursprünglichen Konzept: dem Versuch, eine engere Verbindung herzustellen zwischen Künstler und Publikum. Manche Musiker, die in diesem Saal aufgetreten sind, haben das Erlebnis damit verglichen, in einem Wohnzimmer zu spielen. Mit Reddress wird der Saal genau dazu: einem Raum, in dem man die Schuhe ausziehen kann, sich ausstrecken und es sich in weichem Stoff bequem machen, um sich zu entspannen und geistig aufnahmefähig zu werden. Beim Our Festival in Helsinki hüllte das Kleid 2008 die Dirigentin Marjukka Riihimäki und 20 Sänger ein, die zwischen den Zuhörern verteilt saßen. Im Pierre Boulez Saal spielt Kuusisto zum ersten Mal allein im Reddress. Etwa 200 Personen finden darin Platz, der Rest sitzt auf gewöhnlichen Stühlen. Kuusistos Berliner Konzerte markieren außerdem die erste öffentliche Aufführung seines neuen Programms mit skandinavischer Volksmusik und elektronischer Musik. „Ich versuche, diese Konzerte als Labor zu betrachten“, sagt er. „Reddress gibt uns die Möglichkeit, herauszufinden, warum wir das machen. Es ist wie eine Therapiesitzung.“ Für das Publikum bedeutet das, sich zurückzulehnen, es sich in der sinnlichen Umarmung des Kleides bequem zu machen und sich der heilenden Kraft der Musik hinzugeben.
Übersetzung: Philipp Brieler
Catherine Hickley lebt als Kulturjournalistin in Berlin und schreibt für die New York Times und für The Art Newspaper. Von ihr erschien 2016 das Buch Gurlitts Schatz: Hitlers Kunsthändler und sein geheimes Erbe.
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Dear Friends, Thank you for choosing to spend an evening with us. The music of the Reddress residency is divided into two separate programs. In The Village Musician, the focus will be on elements of traditional music from the Nordic countries. In Live Electronics, the focus will, unsurprisingly, be on the electronic processing of sound. It should be said that audio manipulation of various kinds will play a large role in both of these programs. I’ve approached these concerts as very useful opportunities to try out new foundations for digitally enhanced solo recitals. It’s good to experiment now while the machines still obey us. In early May, I drew two elaborate sketches onto large sheets of paper. These sketches were explored by my friend and partner-incrime Teemu Korpipää, who is a highly individual audio engineer and in control of the sound tonight here at the Pierre Boulez Saal. Teemu set out to translate my ideas into an advanced piece of music software. The result is a kind of elastic skeleton for the concerts. This means the software now contains all the necessary tools and calculations for the sound to behave like we need it to. It should also enable me to perform in a digital environment without being tied to anything uninspiring. Reddress has been my favorite concert platform since I first performed in it about ten years ago. It alters my instincts. A chance to change is a great gift to a performer, and I’d like to express my gratitude to Dress Mother Aamu as well as Johan and the whole Reddress family. Because of its shape, the Pierre Boulez Saal could be called the Oval Office of Art—except that this office communicates curiosity and understanding. It is a pleasure to be here, performing for you.
Pekka Kuusisto
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The Power of Reddress Cather ine Hickley
How did the idea of putting a performer and an a udience in a spectacular, vast red dress for the duration of a concert originate? Aamu Song, a graduate of the Helsinki University of Art and Design, never really liked sitting on a chair in a long row of people to listen to musicians perform, much as she loves live music. The traditional concert architecture creates a barrier between the audience and the musicians, in her view. “It’s artificial,” she says. In 2002, she started thinking about a different kind of concert setup. “What if the musician is bigger, and grows towards us, and we are all covered?” she wondered. She began working on a miniature version of the red dress. Aamu, who 18 years ago founded the Finnish design firm Company with her partner Johan Olin, showed this Barbie-sized version to a seamstress, Sari Manner, and asked if she thought she could make it. Manner looked at her as though she was crazy, Aamu remembers. “I was a student, I had no money,” she says. But the Danish company Kvadrat stepped in with 550 meters of fabric, and Aamu created Reddress with Sari’s sewing expertise in 2004. “Everyone helped,” she says. “There was a great energy to make it happen.” Reddress was to premiere in a garden concert at the Louisiana Museum of Modern Art in Denmark in 2004, but the weather gods intervened. Just before the concert was due to start, a heavy downpour forced the organizers to cancel it. The interior of the museum was too small to house the dress, and the audience of about a thousand people had to head home in the rain. But a year later, the sun was shining,
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the waves lapped on the shore in the background, and ancient trees provided shade. “It was like a ritual, with maximum happiness to worship the beauty of life,” Aamu says. Since then, the dress has travelled across northern Europe, taking the stage at the Helsinki Festival, Designmai in Berlin, the London Design Festival, the Muziekgebouw in Eindhoven, and the Harstad Festspillene in Norway. Now part of the Helsinki Design Museum’s permanent collection, it has even featured on the front page of the Financial Times as well as in dozens of design magazines. Simultaneously a costume, a stage, and an auditorium, the dress is in demand. But it presents a logistical challenge: it needs to be modified slightly for each venue and each soloist, and requires seven people and several hours to set up. Cleaning it between concerts is a major undertaking—it has to be frozen at minus 20 degrees as well as vacuumed, because Aamu insists it is spotless for each performance. “It’s not something disposable or just a stage set,” she says. Red signifies power, drama, passion—it is the color of kings and queens, cardinals, stop signals, theater, fire, and sexual attraction. The majestic dress reflects the power of music. The musician at the center—whom Aamu initially envisaged as female—emanates a spiritual force that enfolds and captures the audience. “Musicians are not normal humans,” she says. “They are super-heroes in a way.” When she first saw the Finnish violinist Pekka Kuusisto play in Reddress, Aamu realized that the wearer didn’t have to be female. “The skirt is not about the female form, it is about the power of the music,” she explains. She was blown away by the force of his performance. “I fell on my knees. He was like a shaman. I was so happy that my idea was not insane at all, it was right.” Pekka finds the dress a welcome change from tails and tuxedos, which he says are constraining. “I knew the dress was a gender-neutral work of art and a communication tool for any performing artist,” he says. For him, it achieves exactly what Aamu hoped for by breaking down boundaries between the performers and audience. A concert with Reddress takes on certain ceremonial aspects. The concertgoer’s first reaction is often to gasp in awe at the size and impact of the magnificent dress, which is made of fine wool and lined with industrial felt and a layer of satin. Underneath the fabric are foam mats for comfort. The audience must first remove their shoes and usually takes
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a while to settle in the pockets of satiny fabric. The novelty value of entering a soft cocoon for a concert often provokes laughter, and occasionally a man will peek mischievously under the hem of the skirt. “People become a bit childlike,” Aamu says. They stretch out, and they might even fall asleep—but sometimes, she says, they cry. “I enjoy the emotional part—the crying and the laughing.” The performer needs an assistant to help him or her enter the dress, which stands three meters high. “It’s a more significant gesture than walking onto a regular stage,” says Pekka. “The assistant and the performer have a brief moment, and as a result, you become the central part of the installation.” Some musicians get addicted to the dress, Aamu has found. “They feel like the sun, with the audience as their orbit. But it’s exhausting and it’s hot. They are sweaty when they finish, but exhilarated.” For Pekka, the heat is a minor inconvenience compared with the benefits of Reddress. The power it conveys carries a certain responsibility, he says. The bodice rotates 360 degrees so that the musician faces all the surrounding audience during the performance. “You can spin and bend and you feel like you are 20 meters wide,” he explains. “The dress starts to feel like a part of you. Now, in a normal concert, I miss some of the connection you get to the audience when you wear the dress.” The Pierre Boulez Saal seemed like “a miracle” to Aamu because it fits Reddress perfectly. The oval space for the performers and the intimacy inherent to the hall’s architecture match not only the shape of the dress, but also its c onceptual origins—the quest for a closer connection between performers and audience. Artists who have performed in the hall have compared the experience to playing in their living room. With Reddress, it becomes just that, a room with space to take off your shoes, stretch out, and snuggle up in cozy wool to attain a relaxed, receptive state of mind. At Our Festival in Helsinki in 2008, the dress enveloped conductor Marjukka Riihimäki and 30 singers scattered among the audience. At the Pierre Boulez Saal, Pekka is playing alone in Reddress for the first time. It accommodates around 200 audience members, with the rest seated more conventionally on chairs. It’s also the first public performance of Pekka’s new repertoire of Nordic folk and electronic music. “I am trying to approach these concerts as a laboratory,” he says. “Reddress
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offers an opportunity to understand why we are doing this. It’s like a therapy session.” For the audience, that means lying back, nestling into the voluptuous folds of the dress, and submitting to the healing power of music.
Catherine Hickley is a Berlin-based arts journalist who writes for The New York Times and The Art Newspaper. She is the author of The Munich Art Hoard: Hitler’s Dealer and His Secret Legacy (2015).
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