Nacht des Schlagzeugs

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Nacht des Schlagzeugs

von / Program Note by

NACHT DES SCHLAGZEUGS

Sonntag 5. Februar 2023 18.00 Uhr

Dominic Oelze Percussion

Elias Aboud Percussion

Martin Barth Percussion

Claudia Stein Flöte

Alejandro Viñao (*1951)

aus Book of Grooves für zwei Marimbas (2011)

IV. Dance Groove Drifting

Martin Barth, Dominic Oelze

Elias Aboud (*1988)

Between Worlds (2022) Uraufführung

Elias Aboud

Alyssa Weinberg (*1988)

Table Talk für präpariertes Vibraphon (2016)

Martin Barth, Dominic Oelze

Andy Pape (*1955)

CaDance for Two (1989)

Martin Barth, Dominic Oelze

Pause

George Crumb (1929–2022)

An Idyll for the Misbegotten (Images III) für Soloflöte und Percussion (1985/86)

Claudia Stein, Elias Aboud, Martin Barth, Dominic Oelze

Casey Cangelosi (*1982)

Glamour (2012)

Dominic Oelze

Gene Koshinski (*1980)

Swerve (2016)

Martin Barth

Evan Chapman

Sympathy (2019)

Martin Barth, Dominic Oelze

Pause

Thierry De Mey (*1956)

Musique de Table für drei Spieler (1987)

Elias Aboud, Martin Barth, Dominic Oelze

Alejandro Viñao

aus Book of Grooves

II. Colours of a Groove

Martin Barth, Dominic Oelze

Elias Aboud

Silent Intentions für Solomarimba und Percussion (2022) Uraufführung

Elias Aboud, Martin Barth, Dominic Oelze

Gene Koshinski

As One (2007)

Elias Aboud, Martin Barth, Dominic Oelze

Akustische Choreographien

Die Nacht des Schlagzeugs im Pierre Boulez Saal

Üblicherweise findet das Schlagwerk seinen Platz in der letzten Reihe des Orchesters – seien es die Pauken einer klassischen Symphonie oder der größere Schlagzeugapparat in spätromantischen Werken. Die Gefahr, nicht gebührend wahrgenommen zu werden, besteht trotz allem kaum; es ist nicht zuletzt der spezifische Klangcharakter vieler Percussioninstrumente wie Vibraphon, Glocken oder Triangel mit ihren ungewöhnlichen und hohen Frequenzen, der sie akustisch mühelos über das Orchester hinwegträgt. Insbesondere seit dem Zweiten Weltkrieg hat das Schlagwerk musik- und kompositionsgeschichtlich eine erhebliche Aufwertung erfahren, so dass nicht selten vier oder mehr Ausführende benötigt werden, um die mannigfaltigen Anforderungen der Partituren zu erfüllen. Komponist:innen unterschiedlichster Couleur scheinen eine besondere Vorliebe für das kreative Potenzial der Schlagwerk-Familie entwickelt zu haben. Namen wie Tan Dun und Peter Eötvös, Friedrich Cerha, Avner Dorman, John Corigliano, Helen Grime und Fazıl Say stehen für diese Entwicklung. Solokonzerte für Percussion und Orchester haben dem traditionellen Klavier- oder Violinkonzert in mancher Hinsicht den Rang abgelaufen.

Insofern ist es sicherlich an der Zeit, dem Schlagwerk mit seiner fast unüberschaubaren Vielzahl akustischer Facetten die ganze Bühne zu überlassen, wie es am heutigen Abend geschieht. Und da die

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Schlagzeug-Szene – auch über Solokonzerte hinaus – überaus kreativ ist, stand für Dominic Oelze, den Kurator des Programms, eines von vornherein fest: Es sollten keine Bearbeitungen, sondern nur Originalkompositionen zu hören sein. Darüber hinaus hatte der Musiker, seit mehr als zwei Jahrzehnten Solo-Schlagzeuger der Staatskapelle Berlin, eine klare Vorstellung davon, was er und seine beiden Mitstreiter dem Publikum bieten wollen: „Wir haben Werke ausgewählt, die vorführen, was man alles mit dem Schlagzeug machen kann.“

Dabei geht es zum einen um das Instrumentarium selbst und seine verschiedenen Einsatzmöglichkeiten – wie etwa in der Komposition Table Talk von Alyssa Weinberg, für die das Vibraphon mit verschiedenen Gegenständen präpariert wird. „Zum anderen haben wir Stücke zusammengestellt, die kompositorisch besonders interessant sind“, erklärt Oelze. Typisch dafür ist etwa Andy Papes CaDance for Two, das seinen Reiz vor allem aus den rhythmischen Vertracktheiten der Partitur zieht. Und drittens sind Werke zu erleben, bei denen weniger der klangliche Aspekt als vielmehr physische Bewegung im Mittelpunkt steht. „Anders als bei Blasinstrumenten oder beim Klavier“, sagt Oelze, „geht es beim Schlagzeug um Bewegungsabläufe mit Armen und Händen, die man für sich synchronisieren muss – wie eine Choreographie.“

Den Anfang macht der 1951 geborene Argentinier Alejandro Viñao mit dem vierten Satz aus seiner Komposition Book of Grooves, von der Oelze besonders begeistert ist, zeigt sie doch, was mit Marimbaschlägeln alles möglich ist: Die Parts der beiden Spieler greifen in diesem Stück stark ineinander. Grundsätzlich geht es um nur wenige, eingängige Motive, die jedoch von allen Seiten beleuchtet werden.

Viñao, Absolvent des Royal College of Music in London, wo er bis heute auch lebt, hat sich in vielen seiner Werke mit polyrhythmischen Verflechtungen auseinandergesetzt, wobei außereuropäische Einflüsse unüberhörbar sind. Zudem ist er ein großer Liebhaber von Pianolas, jenen mechanischen Klavieren, bei denen die Musik wie ein gut geöltes Räderwerk abzuspulen scheint. Dieses Räderwerk ins Laufen zu bringen – darum geht es auch in Book of Grooves Die besondere Herausforderung, sagt Oelze, besteht in genauer

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gegenseitiger Abstimmung: „Man muss zu jeder Zeit wissen, was der andere tut. Auch wenn man selbst perfekt spielt, ist man noch lange nicht zusammen!“

Die beiden Uraufführungen des Abends steuert einer der Protagonisten, der syrische Schlagzeuger Elias Aboud bei, der selbst Absolvent der Barenboim-Said Akademie ist. Der Titel des ersten Stücks, Between Worlds, gibt bereits die kompositorische Idee vor: eine musikalische Reise durch die Traditionen des Mittleren Ostens mit ihrer Vielzahl rhythmischer Modelle, von denen jedes einen eigenen Namen trägt. Traditionell ist auch die Handtrommel, die hier zum Einsatz kommt; neben Abouds Heimat Syrien werden Länder wie Indien, Iran und Marokko „bereist“ – die Beschränkung auf nur einen Spieler lässt dabei genug Raum für Improvisation.

In ihrem Werk Table Talk von 2016 führt die Amerikanerin Alyssa Weinberg exemplarisch vor, was man mit Manipulation an einem Instrument – hier dem Vibraphon – erreichen kann. Vorbild war für sie in zweierlei Hinsicht das Klavier: zum einen in Bezug auf vierhändiges Spiel, zum anderen auf die Idee, das Instrument zu „präparieren“, wie es in der zeitgenössischen Klaviermusik häufig geschieht. In diesem Fall wird eine Vielzahl von Objekten, vom Geigenbogen über Klangschalen bis zu Blechdosen, auf den klingenden Teilen platziert; zusätzlich sorgen die Hände für dämpfende Effekte. Das Resultat ist erstaunlich, erklärt Oelze: „Das Vibraphon wird zu einem völlig neuen Instrument.“

Ein nicht unerhebliches Problem bei Kompositionen dieser Art ist die Notation, denn es gibt fast beliebig viele Varianten, um den Einsatz der Objekte schriftlich festzuhalten. „Wir müssen jedes Mal die Notation komplett neu lernen“, beschreibt Oelzes Mitspieler und Staatskapellenkollege Martin Barth diesen Prozess. „Besonders interessant wird es, wenn die Platzierung der Instrumente in der Partitur nicht der klanglichen Logik folgt, wenn also hoch klingende Instrumente nicht wie gewohnt oben auf der Seite notiert sind.“

Von zentraler Bedeutung sind dabei die ausführlichen, in den Noten manchmal mehrere Seiten umfassenden so genannten Legenden, die genaueste Erklärungen zu „Instrument“ und Gebrauch vorgeben. Danach muss dann Takt für Takt gelernt und im Wechselspiel der Einzelteile zusammengesetzt werden.

Nach dem verspielten Klangexperiment von Table Talk kehrt das Programm bewusst in etwas traditionellere Bahnen zurück, zu reiner Percussion und einer Art Drumset, das jedoch im Stehen gespielt wird. CaDance for Two des aus den USA stammenden und

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seit vielen Jahren in Dänemark lebenden Andy Pape entstand 1989 und zählt damit zu den ältesten Kompositionen des heutigen Konzerts – „ein Klassiker, den man einfach gerne spielt“ (Oelze). Dem Stück, dessen Titel die Verbindung von „cadence“ und „dance“ signalisiert, liegt ein ebenso simples wie folgenreiches mathematisches Prinzip zugrunde: Während eine rhythmische Figur aus 50 Achtelnoten besteht, ist die andere auf 49 Achtel festgelegt. Werden nun beide Figuren gleichzeitig gespielt, beginnen sie sich immer stärker zu überlagern, bis sie nach 50 Wiederholungen für kurze Zeit wieder zusammenfinden. Zusätzlichen Reiz gewinnt Pape aus der Variierung der rhythmischen Momente sowie der klanglichen Parameter.

Ein weiterer Klassiker des Schlagzeug-Repertoires eröffnet den zweiten Teil des Abends: An Idyll for the Misbegotten von George Crumb, der auf den Tag genau morgen vor einem Jahr hochbetagt in Pennsylvania verstorben ist. (Der beziehungsreiche und schwer ins Deutsche zu übertragende Titel spielt auf Eugene O’Neills Drama A Moon for the Misbegotten an, das hierzulande als Ein Mond für die Beladenen bekannt ist.) Crumb zählt zu den profiliertesten amerikanischen Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hat sich intensiv mit der Erweiterung des Klangspektrums beschäftigt. Seine Vorliebe für Schlaginstrumente spiegelt sich in ihrer reichhaltigen Verwendung in verschiedensten Kombinationen wider, sei es im Bereich der Kammermusik, der Vokalmusik oder in seiner umfangreichen Sammlung American Songbook An Idyll for the Misbegotten entstand 1986 für die ungewöhnliche Kombination von drei Schlagzeugern plus Flöte. Die Rollen sind dabei klar verteilt: das filigrane Flötensolo, elektronisch verfremdet, wird kontrastiert durch das geballte Schlagwerk, das wie eine Art Gewittermaschine aus dem Hintergrund für Unruhe sorgt.

„Sehr schön klingende Mathematik“ – auf diesen einfachen Nenner bringt Dominic Oelze die Komposition Glamour von Casey Cangelosi. Der Amerikaner ist selbst Schlagzeuger, unterrichtet an der University of Wisconsin–Madison und hat eine Fülle von spektakulären Werken für Schlagwerk komponiert, was ihm den Beinamen „Paganini of Percussion“ eingebracht hat. Glamour –

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dessen Titel auf den ersten Blick falsche Erwartungen weckt – ist tatsächlich eine perfekte mathematische Spielerei, bei der das Metronom zum Gegenpart des Spielers wird. Dieses Metronom tickt unbeirrt in Sechs-Viertel-Sequenzen, denen jede Menge anderer Klänge, produziert von allerlei Objekten und in verschiedene rhythmische Muster verpackt, zuwiderlaufen.

Gene Koshinski hat ebenfalls eine Professur für Schlagzeug inne – an der University of Delaware – und tritt darüber hinaus in aller Welt als Schlagzeuger auf. Und auch er spielt virtuos mit einer ungewöhnlichen Grundidee: In Swerve, komponiert 2017, ist zwar „nur“ die kleine Trommel zu hören, doch wird sie nie auf die sonst übliche Art behandelt. Stattdessen sorgen ein Türstopper und simple Stricknadeln für völlig neue Herausforderungen. Dabei bedarf es nicht nur eines besonderen Gefühls für den Einsatz der Nadeln anstelle gewöhnlicher Schlägel. „Erst einmal muss man einen Türstopper finden, der die richtige Härte bzw. Weichheit hat, damit sich überhaupt ein Trommelwirbel erzeugen lässt“, erklärt Martin Barth.

Hinter der 2019 entstandenen Komposition Sympathy von Evan Chapman steckt ein Phänomen, das normalempfindliche Publikumsohren nur selten wahrnehmen dürften: die Schwingungen einer geschlagenen Pauke, die sich auf die benachbarte Trommel übertragen, welche bereits auf ihren Einsatz vorbereitet ist. Was eine:n Schlagzeuger:in im Konzert üblicherweise stört, wird hier bewusst als Effekt reproduziert. Dazu sind Mikrofone direkt in den drei Snare Drums positioniert, welche die Klänge der Vibraphone aufnehmen und sie „weiterreichen“. Insgesamt entsteht auf diese Weise also ein Gesamtwerk aus aktiven und passiven Klängen.

Ganz ohne herkömmliche Instrumente kommt Thierry De Mey in Musique de Table von 1987 aus. Stattdessen werden drei Tische für drei Spieler zu Unterlagen für eine facettenreiche Klangproduktion umfunktioniert. Oelze nennt es eine „visuelle Klangstudie“: Denn zusätzlich zu den akustischen Ideen kommen noch die Bewegungsabläufe, die – mal miteinander, mal gegeneinander – synchronisiert werden müssen. Der 66-jährige belgische Komponist und Filmemacher De Mey besitzt ein Faible für derartige musikalische Versuchsanordnungen; nicht zufällig hat er schon mehrfach mit der Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker zusammengearbeitet. Was am Ende leicht aussehen soll, erfordert harte Arbeit von der Musikern: Die Legende mit allen Erläuterungen zu den Bewegungen umfasst in der Partitur nicht weniger als sechs Seiten.

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Auf einen weiteren Satz aus Alejandro Viñaos Book of Grooves, der an den Beginn des Programms anschließt, folgt mit Silent Intentions die zweite Uraufführung von Elias Aboud. Hier sind die dramaturgischen Rollen der drei Spieler klar verteilt. Im Mittelpunkt steht die Marimba, die musikalisch Bezug nimmt auf Abouds Herkunft: am Ende der Straße, in der er lebte, steht rechts eine christliche Kirche und links eine Moschee, die durch Glockenklänge und Gebetsrufe in eine Art akustischen Kontrapunkt zueinander treten. Der Marimba gegenübergestellt sind Tamtam und Becken, deren geräuschhafte Klänge an die Schrecken des Bürgerkriegs in Syrien erinnern. Hinzu kommen noch ein eingespieltes elektronisches Klangelement und jeweils vier „Herzschläge“ zu Beginn und am Schluss, die dieser ungewöhnlichen musikalischen Reflexion den Rahmen geben.

Zum Abschluss erklingt noch einmal ein Werk von Gene Koshinski. As One hält, was der Titel verspricht: Man meint nur einen Spieler zu hören, während man mehrere sieht, die Marimba und Schlagwerk bedienen – ein weiteres Beispiel für das unbegrenzte Potenzial an kreativen Lösungen, die sich mit dem reichhaltigen Instrumentarium unter dem Sammelbegriff Percussion realisieren lassen und uns am heutigen Abend vor Augen und Ohren geführt werden.

Der Berliner Musikjournalist Michael Horst arbeitet als Autor und Kritiker für Zeitungen, Radio und Fachmagazine. Außerdem gibt er Konzerteinführungen. Er publizierte Opernführer über Puccinis Tosca und Turandot und übersetzte Bücher von Riccardo Muti und Riccardo Chailly aus dem Italienischen.

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Acoustic Choreographies

A Night of Percussion at the Pierre Boulez Saal

Percussion is usually found in the last row of the orchestra— whether it is the timpani of a classical symphony or the larger combination of instruments in late-romantic works. But there is little danger of not being adequately noticed: it is not least the specific sonic character of many percussion instruments, such as vibraphone, bells, or triangle, with their unusual and high frequencies, that easily carries their sound over the orchestra. Especially since World War II, percussion has undergone a profound musical and compositional revaluation, often requiring four or five performers to satisfy the multiple demands set out in scores. Composers of all stylistic bents seem to have developed a particular predilection for the creative potential of the percussion family. Names such as Tan Dun and Peter Eötvös, Friedrich Cerha, Avner Dorman, John Corigliano, Helen Grime, or Fazıl Say illustrate this development. Solo concerti for percussion and orchestra have attained equal standing with, and sometimes even greater cachet than, traditional piano or violin concerti.

So it is surely time to dedicate the entire stage to percussion and its almost infinite variety of acoustical facets, which is exactly what tonight’s concert is about. Since the percussion scene is extremely creative—even beyond solo concerti—one thing was immediately obvious to Dominic Oelze, the curator of the program: it was to feature only original compositions, no arrangements. Furthermore, the musician, who has been the principal percussionist of the Staatskapelle Berlin for more than two decades, had a clear idea of

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what he and his two colleagues wanted to offer the audience: “We have chosen works that demonstrate all the different things you can do with percussion.”

This refers both to the range of instruments themselves and their various usage—for example in Alyssa Weinberg’s Table Talk, for which a vibraphone is prepared with different objects. “On the other hand, we have assembled pieces that are particularly interesting from a compositional point of view,” Oelze explains. One typical example is Andy Pape’s CaDance for Two, which derives its special appeal from the rhythmical intricacies of the score. And lastly, there are works that focus less on sonic aspects than on physical movement. “Unlike wind instruments or the piano,” says Oelze, “percussion is all about sequences of movements with arms and hands that the player must synchronize—just like a choreography.”

The first piece is by the Argentinean Alejandro Viñao, the fourth movement from his composition Book of Grooves, which Oelze is particularly enthusiastic about, as it demonstrates all the things you can achieve with a set of marimba mallets: both players’ parts are intricately interwoven. In principle, there are only a few catchy motifs, but they are illuminated from every angle.

Viñao, a graduate of the Royal College of Music in London, where he lives to this day, has explored polyrhythmic interweaving in many of his works, which reveal unmistakably non-European influences as well. He is also a great fan of pianolas, the mechanical pianos that seem to produce music like the well-oiled machines that they are. Making these gears spin is what Book of Grooves is also about. The special challenge, according to Oelze, lies in the precise coordination this requires: “You have to know what the other person is doing at all times. Even if you yourself are playing perfectly, that doesn’t mean you are actually together!”

Tonight’s two world premieres are contributed by one of the concert’s protagonists, the Syrian percussionist Elias Aboud, himself a graduate of the Barenboim-Said Akademie. The title of the first work, Between Worlds, illustrates the compositional idea: a musical journey through the traditions of the Middle East and the multitude of rhythmical models that exist as part of them, each of which has its own name. The frame drum played here is also traditional; in

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addition to Aboud’s native Syria, the countries visited on this “journey” include India, Iran, and Morocco—being limited to one player also leaves plenty of room for improvisation.

In her 2016 work Table Talk, the American composer Alyssa Weinberg demonstrates how much can be achieved by manipulating one instrument—the vibraphone, in this case. In writing the piece, she took the piano as her model: both regarding the concept of four-hand playing and the idea of “preparing” the instrument, as is often done in contemporary piano music. Here, a multitude of objects, from a violin bow to sound bowls and metal tins, are placed on the resounding parts; in addition, the use of hands provides a muting effect. The results are amazing, Oelze says: “The vibraphone becomes a completely new instrument.”

In compositions of this kind, notation is not an insignificant issue, since there is an almost infinite number of ways to indicate the use of objects in the printed music. “We have to learn a new kind of notation from scratch for every piece,” says Martin Barth, Oelze’s colleague on stage tonight and in the Staatskapelle. “It becomes particularly interesting when the placement of instruments in the score doesn’t follow the logic of sound, in other words, when instruments with a high sound aren’t placed at the top of the score, as is usual.” Extensive legends, as they are called, are essential here: containing detailed explanations on the “instrument” and its use, these instructions sometimes cover several pages. They help the players learn their parts, measure by measure, and put it all together in the interplay of the individual components.

Following the playful sonic experiment of Table Talk, the program consciously reverts to a somewhat more traditional approach, to pure percussion and a kind of drum set, which is, however, played standing up. CaDance for Two by Andy Pape, who hails from the U.S. but has lived in Denmark for many years, was written in 1989, making it one of the oldest compositions on today’s program —“a classic that is simply fun to play” (Oelze). The piece, whose title combines “cadence” and “dance,” is derived from a simple mathematical principle: while one of its rhythmical figures consists of 50 eighth notes, the other contains 49. When both figures are played simultaneously, they increasingly overlap until they are briefly synchronized again after 50 repetitions. Pape also varies other rhythmical elements and sonic parameters, making the piece even more intriguing.

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Another classic of the percussion repertoire opens the concert’s second part: An Idyll for the Misbegotten by George Crumb, who died at a venerable age in Pennsylvania exactly one year ago tomorrow. (The title alludes to Eugene O’Neill’s drama A Moon for the Misbegotten.) Crumb was one of the most prominent American composers of the second half of the 20th century, who devoted considerable energy to the expansion of the sound spectrum. His predilection for percussion instruments is reflected by their extensive use in many different combinations, whether in his chamber music, vocal works, or the extensive collection American Songbook. An Idyll for the Misbegotten was written in 1986 for the unusual combination of three percussionists and flute. The roles are clearly assigned: electronically distorted, the delicate flute solo is contrasted with the massive sound of the percussionists, like a kind of mechanical storm causing unrest in the background.

“Mathematics with a beautiful sound”—this is how Dominic Oelze describes Casey Cangelosi’s piece Glamour. A percussionist himself, the American teaches at the University of Wisconsin–Madison and has composed a plethora of spectacular works for his instruments, earning him the nickname “Paganini of Percussion.” Glamour—a title that may create false expectations at first glance— is actually a perfect mathematical game, in which the metronome becomes the player’s counterfoil. This metronome keeps ticking along in six-quarter sequences, with plenty of other sounds, produced by all kinds of objects and packed into different rhythmic patterns, running against it.

Gene Koshinski is also a percussion professor—at the University of Delaware—and performs all over the world. Like several of the composers on tonight’s program, he takes an unusual basic idea and plays with it in a virtuosic manner: in Swerve, written in 2017, it may “only” be a snare drum we hear, but it is never treated in the customary way. Instead, the use of a door stop and ordinary knitting needles create completely new challenges. These require not just a special sensitivity for the use of the needles in place of regular mallets. “First of all, you have to find a door stop with the right hardness, or softness, so that you can create a drum roll at all,” Martin Barth explains.

The 2019 composition Sympathy by Evan Chapman illustrates a phenomenon that presumably is rarely noticed by average audience ears: the vibrations of a kettledrum (timpano) that are transferred to the neighboring drum already prepared for use. What usually

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creates a distraction for a percussionist in performance is here reproduced as an intentional effect. It results from microphones placed inside three snare drums, which record the sound of the vibraphones and “pass it on.” The overall effect is of a work that incorporates both active and passive sounds.

Thierry De Mey does away entirely with conventional instruments in his Musique de Table of 1987. Instead, three tables become the basis for multi-faceted sound production from three players. Oelze calls it a “visual study of sound”: in addition to the piece’s acoustic ideas, its performance is about the sequences of motion that have to be synchronized—some of them together, some in countermotion. The 66-year-old Belgian composer and filmmaker De Mey has a flair for such experimental setups in music; it is no coincidence he has worked repeatedly with the choreographer Anne Teresa De Keersmaeker. What is ultimately meant to look easy actually requires hard work from the musicians: the score’s legend with the explanations of all the movements comprises no fewer than six pages.

Another movement from Alejandro Viñao’s Book of Grooves, harkening back to the beginning of the program, is followed by the second world premiere by Elias Aboud, Silent Intentions. Here, the dramaturgical roles of the three players are clearly divided. The marimba takes center stage, offering a musical reference to Aboud’s origins: at the end of the street where he lived, there was a Christian church on the right and a mosque on the left, which created a kind of acoustic counterpoint through the pealing of bells and calls to prayer. The marimba is contrasted by tam-tam and cymbals, producing noise-like sounds reminiscent of the horrors of the civil war in Syria. These in turn are complemented by a pre-recorded electronic sound element and four “heartbeats,” heard at the beginning and end of this piece and thus providing a framework for an unusual musical reflection.

The program ends with another work by Gene Koshinski. As One fulfils the promise of its title: we think we are hearing a single player, but we see several musicians playing marimba and percussion. It is another example for the infinite potential for creative solutions offered by percussion instruments, amply illustrated by tonight’s program for both our eyes and our ears.

Translation: Alexa Nieschlag

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Michael Horst is a freelance music journalist based in Berlin who writes for newspapers, radio stations, and magazines, as well as giving pre-concert talks. He has published opera guides on Puccini’s Tosca and Turandot and translated books by Riccardo Muti and Riccardo Chailly from Italian to German.

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