William Parker

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WILLIAM PARKER

Pierre Boulez Saal Saison 2022/23
13. April 2023

WILLIAM PARKER

Donnerstag 13. April 2023 19.30 Uhr

Alle Kunst vibriert. Emotion befeuert sowohl den Klang als auch den Schatten des Klangs, den man Licht nennt. Bilder und Worte sind Säulen, auf denen der Himmel ruht. Die Poesie, die in der Musik lebt, erweckt sie zum Leben, und die Musik, die in der Poesie lebt, verleiht ihr Auftrieb. Formen und Schwingungen singen hell und verbinden sich mit glühenden Farben, denen Flügel wachsen, die sich aufschwingen – zusammengehalten durch Erinnerungen an Träume, durch das Andenken persönlicher Geschichten. Geschichten, die uns schließlich ins Innerste geleiten. Musik ist für mich auch all das, was ich als schön empfinde und was in mir nachhallt. Meine musikalische Welt ist geprägt vom intuitiven Jetzt –von dem aus einzelnen Momenten zusammengesetzten Ineinanderwirken von Teilnahme und Dahinfließen. Meine Aufgabe als Komponist besteht darin, allen Musiker:innen die Freiheit zu geben, abzuheben und sich spontan auf den Moment einzulassen, der tanzt wie die Vögel über den Baumwipfeln. Das Entscheidende bei dieser Musik ist die individuelle Stimme der einzelnen Musiker:innen, die in ihrer eigenen Sprache und aus sich selbst heraus sprechen soll. Ich stamme aus einer Tradition mündlicher Überlieferung. In ihr werden Vorstellungen weitergegeben, die von der Erhabenheit und dem Geheimnis der Schöpfung inspiriert sind. Es sind Geschichten und Gedanken, die durch Musik transportiert werden, welche sich manchmal als Klang manifestiert.

In der Musik des heutigen Abends geht es nicht um eine bestimmte Methode, sondern darum, im Rituellen Momente der Magie zu schaffen, ohne dass die Komposition dabei der Musik im Weg steht.

All art vibrates. Emotion fuels both sound and the shadow of sound called light. Images and words are pillars that hold up the sky. The poetry that lives inside music makes it live, and the music that lives inside the poetry keeps it buoyant. Shapes and vibrations sing brightly, connected with colors that glow, sprout wings, and fly—sewn together with memories of dreams and recollections of personal stories. Tales that ultimately take us inside.

Music is also anything I perceive as beautiful that resounds inside of me. My musical world relies on the intuitive now—moment-by-moment negotiation of participation and flow. My job as the composer is to give all the musicians permission to soar and engage in the spontaneous moment that dances like birds flying over treetops. This music is about the voice inside each player, letting that voice speak in its language on its terms. I come from a tradition of oral historians. They pass down ideas inspired by the majesty and mystery of creation—stories and thoughts passed down through music which sometimes manifests as sound.

The music presented this evening is not about the method but about conjuring up magic via ritual and not letting musical composition interfere with the music.

Set 1

Before I Went to Sleep, Mother Would Put a Clothes Pin on My Nose Uraufführung

Auftragswerk des Pierre Boulez Saals

William Parker Kontrabass, Obertonflöte, Gimbri, Shakuhachi, Panflöte

Biliana Voutchkova Violine

Judith Hamann Violoncello

Ernie Odoom Gesang

Wie die meisten Schwarzen Menschen in Amerika litt meine Mutter an „posttraumatischem Sklaven-Syndrom“ – den Überresten dessen, was infolge der Sklaverei in allen Teilen Amerikas von Generation zu Generation vererbt wird. Beständige Nachwirkungen, die über 300 Jahre hinweg weitergegeben wurden – markante Symptome der Unsicherheit, der Wut und der Anpassung. Man hatte ihr erzählt, dass breite Nasen, wie man sie bei Schwarzen Menschen oft findet, den spitzen Schnäbeln der Weißen unterlegen seien, und so setzte sie mir, bevor ich schlafen ging, eine hölzerne Wäscheklammer auf die Nase. Sobald sie die Schlafzimmertür geschlossen hatte, nahm ich sie wieder ab und versuchte, den Traum weiterzuträumen, den ich in der Nacht davor gehabt hatte.

In musikalischer Hinsicht bilden die Streichinstrumente von Judith Hamann und Biliana Voutchkova eine Einheit, Ernie Odoom und ich bilden die zweite. Wir schaffen und beschwören Noten herauf – Klangräume –Stille – die in diesem Moment noch unbestimmt sind.

My mother, like most Black people living in America, suffered from “post-traumatic slave syndrome”—the residual effects handed down from generation to generation as a result of chattel slavery in the Americas. Lingering effects passed down over 300 years—significant symptoms of insecurity, anger, and assimilation. Having been told that bell-pepper noses often found on Black people were inferior to the pointed beaks of whites, she would place a wooden clothespin on my nose before I went to bed. When she closed the bedroom door, I would take it off and try to continue the dream I had had the previous night.

Musically, the strings of Judith Hamann and Biliana Voutchkova are one unit. Ernie Odoom and I are the second unit. We create and conjure notes —spaces of sound—silence—at this moment undetermined.

Set 2

Flexible Showers of Sound

Uraufführung

Auftragswerk des Pierre Boulez Saals

Intuitive Tomorrow

Text von William Parker

William Parker Ophikleide, Taepyeongso, Obertonflöte, Gimbri, Shakuhachi, Panflöte

Klaas Hekman Basssaxophon, Shakuhachi, Flöte

Leo Chang VOCALNORI (durch Gongs verstärkte Stimme), Piri, Taepyeongso

Jin Hi Kim Elektrische Komungo

Wu Wei Sheng, Erhu

Ariel Bart Mundharmonika

Cansu Tanrıkulu Gesang, Elektronik

Alle Musik, die heute Abend zu hören ist, basiert auf der Idee der universellen Tonalität – der Vorstellung einer Bruder- und Schwesternschaft durch Klang – der Vermischung von Klang bei gleichzeitiger Bewahrung der Autonomie innerhalb der Kultur dieses Klangs. Klaas Hekman aus den Niederlanden, Leo Chang aus Korea, Ariel Bart aus Israel, Jin Hi Kim aus Korea, Wu Wei aus China, Cansu Tanrıkulu aus der Türkei und ich selbst, William Parker, Bronx, New York, USA.

All the music this evening is based upon the concept of universal tonality—the idea of brotherhood and sisterhood through sound—the blending of sound while remaining autonomous within the culture of that sound. Klaas Hekman from the Netherlands, Leo Chang from Korea, Ariel Bart from Israel, Jin Hi Kim from Korea, Wu Wei from China, Cansu Tanrıkulu from Turkey, and myself, William Parker, Bronx, New York, USA.

Pause nach dem ersten Set

Das Konzert wird per Audio-Livestream auf Pierre Boulez Saal

Online übertragen und dort später zum Nachhören veröffentlicht. boulezsaal.de/online

William Parker

William Parker, geboren 1952 im New Yorker Stadtteil Bronx, ist Musiker, Komponist, Schriftsteller und Pädagoge. Er studierte Bass bei Richard Davis, Art Davis, Milt Hinton, Jimmy Garrison und Wilber Ware und hat sowohl als Solist wie als Bandleader unterschiedlichster Formationen 40 Aufnahmen veröffentlicht, von verschiedenen Quartetten und Sextetten bis hin zum 17-köpfigen Little Huey Creative Music Orchestra. Er komponierte Musik für das Wrocław Symphony Orchestra, für Tanzproduktionen mit der Choreographin Patricia Nicholson sowie zahlreiche Vokalwerke. Außerdem hat er u.a. mit Cecil Taylor, Milford Graves, Don Cherry, Bill Dixon, Peter Brötzmann, Derek Bailey, John Zorn, Rashied Ali, Charles Gayle, Sunny Murray, Jemeel Moondoc, Muhal Richard Abrams, Anthony Braxton, Roscoe Mitchell, Wadada Leo Smith, Enrico Rava, Grachan Moncur III und dem Art Ensemble of Chicago sowie mit den Dichter:innen Amiri Baraka, Allen Ginsberg, Miguel Piñero und Anne Waldman zusammengearbeitet. Workshops und Residenzen führten William Parker an die New York

University, das Bennington College, die Stanford University und die New School in New York. Er hat sieben Bücher über Philosophie, Dichtung und die Geschichte von Musik und Improvisation publiziert. Zu seinen jüngsten Projekten gehören das Musiktheaterwerk Music and the Shadow People sowie Trail of Tears Continuum 1492–2020.

Born in the Bronx, New York, in 1952, William Parker is a musician, composer, writer, and educator. He studied bass with Richard Davis, Art Davis, Milt Hinton, Jimmy Garrison, and Wilber Ware and has recorded 40 albums as a soloist and leader, covering a wide range of ensembles from quartets and sextets to the 17-piece Little Huey Creative Music Orchestra. He has composed music for the Wrocław Symphony Orchestra, for dance productions with choreographer Patricia Nicholson, and hundreds of pieces of vocal music. Outside of his own work, he has toured and recorded with Cecil Taylor, Milford Graves, Don Cherry, Bill Dixon, Peter Brötzmann, Derek Bailey, John Zorn, Rashied Ali, Charles Gayle, Sunny Murray, Jemeel Moondoc, Muhal Richard Abrams, Anthony Braxton, Roscoe Mitchell, Wadada Leo Smith, Enrico Rava, Grachan Moncur III, and the Art Ensemble of Chicago. He has also worked with poets Amiri Baraka, Allen Ginsberg, Miguel Piñero, and Anne Waldman. William Parker has taught workshops and done residencies at New York University, Bennington College, Stanford University, and The New School, and has published seven books covering philosophy, poetry, and the history of creative music and improvisation. His most recent projects include the tone poem Music and the Shadow People and Trail of Tears Continuum 1492–2020.

Ariel Bart

Ariel Bart, geboren in Israel, spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Mundharmonika und schloss ihr Studium 2020 an der School of Jazz and Contemporary Music der New School in New York ab. Zu ihren Lehrer:innen in Israel und den USA zählten u.a. Aaron Parks, Reggie Workman, Shai Maestro, Jane Ira Bloom, Anat Cohen und Tony Malaby. Neben William Parker arbeitete sie u.a. mit Andrew Cyrille, Steve Swell, Achinoam Nini, Miki Gavrielov und dem Jerusalem Orchestra East & West zusammen. Auf ihr 2021 veröffentlichtes Debütalbum In Between folgte ein Jahr später das Album

Documentaries

Israeli-born Ariel Bart has been playing harmonica since the age of seven and graduated from the School of Jazz and Contemporary Music at New York’s New School in 2020. Her teachers in Israel and the U.S. included Aaron Parks, Reggie Workman, Shai Maestro, Jane Ira Bloom, Anat Cohen, and Tony Malaby. In addition to William Parker, she has collaborated with Andrew Cyrille, Steve Swell, Achinoam Nini, Miki Gavrielov, and the Jerusalem Orchestra East & West, among others. Her 2021 debut album In Between was followed by Documentaries a year later.

Leo Chang

Leo Chang stammt aus Korea und lebt in Brooklyn als Improvisator, Komponist und Avantgarde-Musiker. Er tritt

häufig mit dem von ihm entwickelten System VOCALNORI auf, das Vokalklänge durch Gongs und Becken mithilfe von elektronischen Instrumenten verstärkt. Außerdem spielt er das koreanische Doppelrohrinstrument Piri, dessen Klang er mit elektronischen Mitteln verarbeitet. Zu seinen künstlerischen Partner:innen zählen neben

William Parker auch gamin, DoYeon

Kim, Chris Williams, Lester St. Louis, Miriam Parker, Erin Rogers, Lucie Vítková, Jason Nazary, Adrianne

Munden-Dixon, das S.E.M. Ensemble, The Rhythm Method und das JACK Quartet. Von 2017 bis 2021 verantwortete er das Ensemble Consensus, ein Kollektiv von experimentellen Künstler:innen. Er trat u.a. beim Vision Festival, den Ostrava Days, dem New York City Electroacoustic Music Festival und der International Computer Music Conference auf.

Leo Chang is a Korean improviser, composer, and performer of avantgarde music currently living in Brooklyn. He frequently performs with VOCALNORI, a system he designed which amplifies vocal sounds through gongs and cymbals via electronic instruments. He also plays the piri, a Korean double-reed instrument, often processing its sound using electronics. In addition to William Parker, his artistic partners have included gamin, DoYeon Kim, Chris Williams, Lester St. Louis, Miriam Parker, Erin Rogers, Lucie Vítková, Jason Nazary, Adrianne Munden-Dixon, the S.E.M. Ensemble, The Rhythm Method, and the JACK Quartet. From 2017 to 2021, he

organized Ensemble Consensus, a collective of experimental artists. He has appeared at the Vision Festival, the Ostrava Days, the New York City Electroacoustic Music Festival, and the International Computer Music Conference, among others.

Judith Hamann

Judith Hamann ist Cellist:in, Performer:in und Komponist:in aus Naarm/ Birraranga (Melbourne), studierte u.a. bei Charles Curtis und Séverine Ballon und lebt in Berlin. Judiths Aufführungspraxis erstreckt sich über verschiedene Genres, die Elemente der improvisierten, zeitgenössischen klassischen, experimentellen und populären Musik umfassen. Judith hat u.a. mit dem Australian Art Orchestra, Oren Ambarchi, Dennis Cooper, dem Ensemble ELISION, Sarah Hennies, Graham Lambkin, Alvin Lucier, Toshimaru Nakamura, The Necks, Áine O’Dwyer, Stephen O’Malley, Éliane Radigue und Wadada Leo Smith zusammengearbeitet und ist auf Festivals in aller Welt aufgetreten.

Judith Hamann is a cellist and performer/composer from Naarm/Birraranga (Melbourne), now based in Berlin. A former student of Charles Curtis and Séverine Ballon in contemporary classical repertoire, Judith’s performance practice stretches across various genres encompassing elements of improvised, contemporary classical, experimental, and popular music. Judith has worked with artists and ensembles including

Australian Art Orchestra, Oren Ambarchi, Dennis Cooper, ELISION, Sarah Hennies, Graham Lambkin, Alvin Lucier, Toshimaru Nakamura, The Necks, Áine O’Dwyer, Stephen O’Malley, Éliane Radigue, and Wadada

Leo Smith and appeared at festivals throughout the world.

Klaas Hekman

Der Niederländer Klaas Hekman studierte Flöte am Königlichen Konservatorium von Den Haag und spezialisierte sich später als einer von wenigen Instrumentalist:innen in seinem Heimatland auf das Basssaxophon, mit dem er seither in verschiedensten musikalischen Formationen auftritt, darunter das von ihm mitbegründete Ensemble Intermission, in dem er seit vielen Jahren auch mit William Parker zusammenarbeitet. Intermission trat u.a. mit dem Gitarristen Derek Bailey, dem Pianisten Chris Burn und dem Komponisten Gilius van Bergeijk auf. 2004 veröffentlichte Klaas Hekman sein Soloalbum 501

Dutchman Klaas Hekman studied flute at the Royal Conservatory of The Hague and later became one of a handful of instrumentalists in his native country to specialize on the bass saxophone, with which he has since performed in a wide variety of musical contexts, including the ensemble Intermission, in which he has also collaborated with William Parker for many years. Intermission has also performed with guitarist Derek Bailey,

pianist Chris Burn, and composer Gilius van Bergeijk, among others. In 2004, Klaas Hekman released his solo album 501

Jin Hi Kim

Die Geomungo-Virtuosin Jin Hi Kim hat entscheidend dazu beigetragen, das koreanische Zitherinstrument in der amerikanischen Musik der Gegenwart zu etablieren. Mit Soloprogrammen trat sie u.a. in der Carnegie Hall, im Lincoln Center und im Metropolitan Museum of Art in New York sowie im Kennedy Center und der Freer Gallery of Art in Washington auf. Außerdem arbeitete sie u.a. mit Derek Bailey, Oliver Lake, Hans Reichel, Rüdiger Carl, Elliott Sharp und William Parker zusammen. In ihren großangelegten multimedialen Performances wie A Ritual for Covid-19, Ghost Komungobot und Digital Buddha erweitert sie ihr traditionelles Instrument oft um live-elektronische Dimensionen.

Geomungo virtuoso Jin Hi Kim has been instrumental in establishing the Korean zither instrument in contemporary American music. She has performed solo programs at New York’s Carnegie Hall, Lincoln Center, and Metropolitan Museum of Art, as well as the Kennedy Center and the Freer Gallery of Art in Washington

D.C. She has also collaborated with Derek Bailey, Oliver Lake, Hans Reichel, Rüdiger Carl, Elliott Sharp, and William Parker, among others. In her large-scale multimedia perfor-

mances such as A Ritual for Covid-19, Ghost Komungobot, and Digital Buddha, she often adds live-electronic dimensions to her traditional instrument.

Ernie Odoom

Der gebürtige Schotte und Wahlschweizer Ernie Odoom begann seine musikalische Laufbahn als Saxophonist und war über viele Jahre mit seiner eigenen Funkband in der Schweiz und international erfolgreich. Nachdem er sich dem Gesang zugewandt hatte, arbeitete er intensiv mit Glenn Ferris und Bruno Rousselet im Trio Ferris Wheel und später im Duo mit Moncef Genoud zusammen. Gemeinsam mit dem Pianisten und Komponisten Michel Wintsch entdeckte er schließlich die improvisierte Musik für sich und realisierte in diesem Bereich Projekte mit Cyril Moulas, Gerry Hemingway und William Parker. Seine Diskographie umfasst Aufnahmen mit Parker und Glenn Ferris, außerdem ist er als Sänger und Saxophonist auf mehreren Alben der Bigband LeBocal zu hören.

Scottish-born and Swiss by choice, Ernie Odoom began his musical career as a saxophonist and performed for many years with his own funk band in Switzerland and beyond. After turning to vocals, he worked intensively with Glenn Ferris and Bruno Rousselet in the trio Ferris Wheel and later in a duo with Moncef Genoud. Together with pianist and composer Michel Wintsch, he eventually involved him-self

in improvised music and realized projects with Cyril Moulas, Gerry Hemingway, and William Parker. His discography includes recordings with Parker and Glenn Ferris, and he can also be heard singing and playing saxophone on several albums of the big band LeBocal.

Cansu Tanrıkulu

Cansu Tanrıkulu wurde in der Türkei geboren und studierte kognitive Psychologie und Jazz. Seit 2015 lebt sie in Berlin. Sie arbeitet als Sängerin, Multiinstrumentalistin, Komponistin, Produzentin und Improvisatorin in verschiedenen musikalischen Kontexten.

Zu ihren eigenen Projekten zählen

PILED UP by Tanrıkulu (mit Lukas König, Nick Dunston, Mona Matbou Riahi und Simon Jermyn), Melez (mit Jim Black und Elias Stemeseder), MeoW (mit Jim Black, Liz Kosack und Dan Peter Sunderland) sowie mehrere Duo-Projekte mit der Klarinettistin Carol McGonnell, der Gitarristin und Komponistin Jessica Ackerley und dem Multiinstrumentalisten Nick Dunston. Darüber hinaus hat sie mit Künstler:innenn wie Trevor Dunn, Sofia Jernberg, Cenk Ergün, Dan Nicholls, Otis Sandsjö, James Banner und Matt Mitchell zusammengearbeitet. Ihr 2021 erschienenes

Album Kantoj de Fermiteco erlebte seine Livepremiere beim Jazzfest Berlin. Sie ist für den Deutschen Jazzpreis 2023 in der Kategorie Gesang nominiert.

Cansu Tanrıkulu was born in Turkey and moved to Berlin after completing degrees in cognitive psychology and

jazz performance. She works as a vocalist, multi-instrumentalist, composer, producer, and improviser in various musical contexts. Her own projects include PILED UP by Tanrıkulu with Lukas König, Nick Dunston, Mona Matbou Riahi, and Simon Jermyn; Melez with Jim Black and Elias Stemeseder; MeoW with Jim Black, Liz Kosack, and Dan Peter Sunderland; and multiple duo collaborations with clarinetist Carol McGonnell, guitarist and composer Jessica Ackerley, and multi-instrumentalist Nick Dunston. In addition, she has collaborated with artists such as Trevor Dunn, Sofia Jernberg, Cenk Ergün, Dan Nicholls, Otis Sandsjö, James Banner, and Matt Mitchell. Her 2021 album Kantoj de Fermiteco received its live premiere at the Jazzfest Berlin. She is nominated for the 2023 German Jazz Prize in the voice category.

Biliana Voutchkova

Biliana Voutchkova studierte klassische Violine an der University of Southern California und der New School/ Mannes College of Music in New York und war bereits während ihrer Studienzeit in der zeitgenössischen und improvisierten Musikszene in New York aktiv. Sie lebt in Berlin und Bulgarien und arbeitet heute inter national als Solistin sowie mit ve rschiedenen Partner:innen und renommierten Ensembles wie dem Splitter Orchester, Trickster Orchestra, unitedberlin, Ensemble Modern, dem Solistenensemble Kaleidoskop, der

von ihr mitgegründeten Gruppe Jane in Ether und im Duo mit dem Klarinettisten Michael Thieke. Auftritte führten sie in Konzertsäle und zu Festivals weltweit, darunter das Radialsystem und MaerzMusik in Berlin, die New Yorker Carnegie Hall, die Suntory Hall in Tokio, das Cafe OTO in London, das litauische Skaņu Mežs Festival, Mózg on Screen in Polen, das belgische Meakusma Festival, Klangspuren Schwaz, das Huddersfield Contemporary Music Festival, Experimental Intermedia in New York und das Ftarri Festival.

Biliana Voutchkova studied classical violin at the University of Southern California and the New School/ Mannes College of Music in New York and during her college years got involved with the contemporary and improvised music scene in New York. Now based between Berlin and Bulgaria, she works internationally as a soloist, in group and collaborative settings, and with renowned ensembles such as Splitter Orchester, Trickster Orchestra, unitedberlin, Ensemble Modern, Solistenensemble Kaleidoskop, and her co-founded groups Jane in Ether and the Voutchkova/Thieke duo with clarinetist Michael Thieke. She has been heard at festivals and concert venues worldwide, including Berlin’s Radialsystem and MaerzMusik, New York’s Carnegie Hall, Suntory Hall Tokyo, Cafe OTO in London, Skaņu Mežs Festival in Lithuania, Mózg on Screen in Poland, Belgium’s Meakusma Festival, Klangspuren Schwaz, Huddersfield Contemporary

Music Festival, Experimental Intermedia in New York, and the Ftarri Festival.

Wu Wei

Wu Wei studierte am Konservatorium von Shanghai und begann seine musikalische Laufbahn als Solist mit verschiedenen chinesischen Orchestern. Seit 1995 lebt er in Berlin. Als international gefragter Sheng-Virtuose war er maßgeblich daran beteiligt, dieses traditionelle Instrument durch die Entwicklung neuer Spieltechniken und eine Erweiterung des Repertoires in die zeitgenössische Musik zu integrieren. Er ist u.a. mit den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Los Angeles Philharmonic, dem BBC Symphony Orchestra, dem hr-Sinfonieorchester und dem Ensemble intercontemporain aufgetreten und gastiert regelmäßig bei renommierten Festivals wie den BBC Proms, den Donaueschinger Musiktagen, dem Edinburgh Festival und dem Festival d’Automne in Paris. Dabei war er an mehr als 300 Uraufführungen neuer Werke von John Cage, Toshio Hosokawa, Jörg Widmann, Tan Dun u.a. beteiligt. Seine Einspielung von Unsuk Chins Sheng-Konzert Su wurde 2015 mit dem International Classical Music Award und den BBC Music Magazine Award ausgezeichnet.

Wu Wei studied at the Shanghai Conservatory and began his musical career as a soloist with various Chinese

orchestras. He has been living in Berlin since 1995. As an internationally acclaimed sheng virtuoso, he has helped develop this traditional instrument into an innovative force in contemporary music through the creation of new playing techniques and an expansion of the repertoire. He has performed with the Berliner Philharmoniker, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, BBC Symphony Orchestra, Frankfurt Radio Symphony, and Ensemble intercontemporain and is a regular guest at the BBC Proms, Donaueschingen Festival, Edinburgh Festival, and Festival d’Automne in Paris, among many other venues. He has participated in more than 300 world premieres of new works by composers including John Cage, Toshio Hosokawa, Jörg Widmann, and Tan Dun. His recording of Unsuk Chin’s Sheng Concerto Su received the International Classical Music Award and the BBC Music Magazine Award in 2015.

Redaktion: Pierre Boulez Saal, Dramaturgie

Projektmanagement: Gosia Cnota

Kurator für improvisierte Musik und Jazz: Piotr Turkiewicz

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