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CARNATIC PANDORA
Michael Pelzel
In den vergangenen Jahren hat der Schweizer Komponist Michael Pelzel mehrere Reisen nach Indien unternommen. Anlässlich dieser Studienaufenthalte hat er sich intensiv mit der klassischen karnatischen Musik Südindiens auseinandergesetzt. Die komplexen Rhythmen und exzentrischen Verzierungen dieser Musik haben den Komponisten nachhaltig geprägt – und zu seinem neuen Violinkonzert «Carnatic Pandora» inspiriert.
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Für Michael Pelzel gehören neben der komplexen Rhythmik, die mit der Melodik unregelmässig verbunden ist, zu den zentralen Elementen dieser Musik insbesondere die Anblasgeräusche und das sogenannte Pneuma – im Sinne von Atemluft und Geräuschen von Wind, der über eine weite Ebene weht.
Michael Pelzels Violinkonzert «Carnatic Pandora» ist ein stilles Konzert, das einen inneren, introvertierten Monolog darstellt.
Im zentralen ersten Formteil des Werkes wandelt die Violine spielend zwischen dem Publikum. Die musikalischen Elemente sind sehr frei und assoziativ gedacht, kadenzartig, teilweise repetitiv und monochrom.
Aus dem Orchester erklingen nur sehr dezente Windgeräusche und Multiphonics, also Mehrklänge. Eine Klanglandschaft von herber und karger Zeichnung.
Nach und nach kommt es zu zerklüfteten Ausbrüchen und Aufbäumungen, metallische Perkussionsinstrumente und Klavierclusterkaskaden …
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