Fasnacht in Basel

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Fasnacht in Basel. Eine Stadt im Ausnahmezustand.


Herzlich willkommen. Die berühmte Basler Fasnacht dauert zwar nur drei Tage, aber die Stadt bereitet sich während der übrigen 362 Tage im Jahr mit viel Herzblut darauf vor. Nebst den musikalischen Aktivitäten der Cliquen und Guggenmusiken werden in den Wochen und Monaten vor der Fasnacht Laternen bemalt, Verse gedichtet, Kostüme genäht und «Larven», wie die Masken genannt werden, angefertigt. Obwohl stets satirisch und humorvoll, entbehrt das Ganze nicht einer gewissen Ernsthaftigkeit, werden dabei doch meist politische oder gesellschaftliche Ereignisse des vergangenen Jahres beleuchtet. Zudem finden sich in den Reihen der Laternenmaler nebst unbekannten Talenten immer wieder auch bedeutende Künstler. So hat beispielsweise der 1991 verstorbene, weltbekannte Eisenplastiker Jean Tinguely manch denkwürdigen Fasnachtszug gestaltet. Was die Basler Fasnacht aber besonders einzigartig macht, ist ihre Mischung aus anarchischem Chaos und geordnetem


Grossanlass. Die unvergleichbare Atmosphäre, die während dieser drei Tage in der Stadt herrscht und Einheimische wie Besucher in ihren Bann zieht, lässt sich nur schwer beschreiben. Dennoch wagen wir mit dieser Broschüre den Versuch, Ihnen einen kleinen Einblick zu geben. Und natürlich hoffen wir, Sie an der nächsten Fasnacht in Basel begrüssen zu dürfen – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Daniel Egloff Direktor Basel Tourismus


Die Wurzeln unserer Fasnacht. Die Basler Fasnacht ist die grösste der Schweiz und gleichzeitig die bedeutendste protestantische Fasnacht der Welt. Sie geht auf die mittelalterliche Fastenzeit im Gedenken an die Leiden Christi vor Ostern zurück. Ein grosser Teil ihrer Geschichte verliert sich aber im Dunkel der Zeit. Dazu beigetragen hat insbesondere das verheerende Erdbeben im Jahr 1356, welches die Stadt und damit auch ihre Dokumente weitgehend zerstörte. Die älteste bestehende Urkunde datiert aus dem Jahre 1376 und berichtet von der «bösen Fasnacht». 1832 sind dann die ersten Bänkelsänger (heute: Schnitzelbänggler) erwähnt, deren Vorläufer die Schmäh- und Spottlieder aus dem 16. Jahrhundert sein dürften. 1835 wurde der Morgenstreich eingeführt. Und 1910 wurde ein unparteiisches Fasnachts-Comité gegründet, das diskret im Hintergrund wirkt und die Interessen der aktiven Fasnächtler wahrnimmt. Die Basler Fasnacht besteht bis heute in dieser Form und ist somit über 100 Jahre alt.




Montag – Morgenstreich und Umzug. Die Basler Fasnacht beginnt mit dem Morgenstreich am Montag um 4.00 Uhr morgens sehr spektakulär. Alle Lichter werden gelöscht, über 200 Fasnachtssujets auf Laternen leuchten im Dunkeln und die unzähligen Trommeln und Piccolos stimmen alle denselben Marsch an – ein magischer Moment. Nach diesem malerischen Auftakt trifft man sich in den Restaurants, die traditionellerweise Mehlsuppe, Zwiebel- und Käsekuchen (Waihe) servieren. Ab 13.30 Uhr präsentieren sich rund 12 000 Fasnächtler am beliebten Fasnachtsumzug (Cortège). Die Cliquen, Guggenmusiken und weitere Akteure passieren zu Fuss oder auf Wagen die vielen Tausend Zuschauer. Am Montagabend tragen die sogenannten Schnitzelbängge vorwiegend in entsprechend gekennzeichneten Restaurants und in den Cliquenkellern ihre Darbietungen vor. Sie behandeln die brisantesten und amüsantesten Themen des vergangenen Jahres, mit Melodien und Versen in Baseldeutsch.

Dienstag – Kinderfasnacht und Guggenkonzert. Am zweiten Fasnachtstag üben sich Hunderte von Kindern in der Pflege der Traditionen, einzeln oder in Grüppchen an einem fröhlichen Umzug. Ausserdem bietet der Dienstag die besondere Gelegenheit, die Laternen der Cliquen auf dem Münsterplatz anzuschauen. Der Abend gehört den Guggenmusiken, die mit ihren Konzerten auf dem Marktplatz, dem Barfüsserplatz und dem Claraplatz ab 19.30 Uhr die Zuschauer begeistern.

Mittwoch – Der furiose Ausklang. Am Schlusstag der Basler Fasnacht sind die malerischen Laternen noch bis 11.00 Uhr auf dem Münsterplatz zu besichtigen. Um 13.30 Uhr präsentieren sich Cliquen und Guggenmusiken erneut auf der klassischen Umzugsroute. Abends treffen Sie in vielen Restaurants und Cliquenkellern wieder die populären Verseschmiede an. Und bis um 4.00 Uhr früh zirkulieren die Fasnächtler noch einmal durch die Innenstadt – todmüde, aber glücklich, beschliessen sie so die drei schönsten Tage des Jahres.




Gut zu wissen. Wie man als Gast an der Fasnacht zum Basler wird. An der Basler Fasnacht gibt es eigentlich keine offiziellen Vorschriften, aber gern gesehene Gepflogenheiten und einige Empfehlungen. Wenn Sie sich an diese halten, werden Sie sich wie ein Insider f端hlen.


Allgemeine Tipps für die Basler Fasnacht. Tragen Sie Ihre Fasnachtsplakette gut sichtbar. Schminken Sie sich bitte nicht, tragen Sie keine Pappnasen oder Narrenkappen – all dies ist an der Basler Fasnacht verpönt. Die aktiven Fasnächtler sind aufgrund ihrer Larven, ihrer Instrumente und anderer Utensilien oftmals in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und sollten daher nicht behindert werden. Lassen Sie ihnen den Vortritt – auch zu ihren wohlverdienten Pausen in den Restaurants.

Tipps für einen gelungenen Morgenstreich. Am Basler Morgenstreich herrscht ein grosses Gedränge. Es lohnt sich, in der Innenstadt frühzeitig ein Plätzchen am Strassenrand einzunehmen. Kleiden Sie sich warm und bequem und lassen Sie sperrige Taschen zu Hause. Vereinbaren Sie mit Ihren Begleitpersonen feste Treffpunkte zu bestimmten Zeiten, für den Fall, dass Sie sich aus den Augen verlieren. Dunkelheit ist oberstes Gebot am Morgenstreich, daher sollte kein Feuerwerk gezündet werden. Und fotografieren Sie bitte ohne Blitzlicht.


Keine Basler Fasnacht ohne Plakette. «Me het e Blaggedde» – dieses Motto empfiehlt im Basler Dialekt, auch als Besucherin oder Besucher eine Fasnachtsplakette anzustecken. Quasi eine Ehrensache. Denn der Reinerlös aus dem Plakettenverkauf wird vollumfänglich an die teilnehmenden Gruppierungen verteilt. Sie haben die Auswahl zwischen Plaketten in Kupfer, Silber oder Gold. Mit dem sogenannten Bijou können Sie eine verkleinerte, besonders edle Variante erwerben. Sie erhalten die Plaketten von fliegenden Händlern und kostümierten Fasnächtlern, an verschiedenen Kiosken und speziellen Verkaufsständen.

Reisen Sie umweltfreundlich und bequem zu uns. Idealerweise kommen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Basel. Sollten Sie auf das Auto angewiesen sein, lassen Sie es am besten in einem Parkhaus am Stadtrand stehen. Die Tram- und Busverbindungen unserer Verkehrsbetriebe passen sich während der Fasnachtstage der hohen Besucherzahl an – sie bringen Sie auch nachts sicher von Ort zu Ort. Als Hotelgast in der Stadt Basel profitieren Sie übrigens von einem Mobility Ticket, mit dem Sie die öffentlichen Verkehrsmittel während der gesamten Dauer Ihres Aufenthalts gratis benutzen können.



Unser Angebot speziell für Sie. Basel Tourismus bietet zur Basler Fasnacht ein attraktives Pauschalarrangement an, mit dem sich das bunte Treiben zu besonders vorteilhaften Konditionen geniessen lässt. Das Angebot beinhaltet: • Übernachtung in der gewählten Hotelkategorie • Gasttaxe, Mehrwertsteuer und Service • Mobility Ticket zur kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel • Original Basler Fasnachtsplakette Informationen, Preise und Buchung bei Basel Tourismus. Tel. +41 (0)61 268 68 68 oder unter www.basel.com Ausführliche Informationen zur Fasnacht. www.fasnachts-comite.ch und www.fasnacht.ch Wir danken herzlich für die zur Verfügung gestellten Fotos. Peter Ziegler, Christophe Stucky, Thomasz Włodarski, Steffen Görner

Die Fasnachtstage bis ins Jahr 2018. 2014: 2015: 2016: 2017: 2018:

10. bis 12. März 23. bis 25. Februar 15. bis 17. Februar 06. bis 08. März 19. bis 21. Februar

Ausgabe: Oktober 2013

Die Basler Fasnacht findet immer in der Woche nach Aschermittwoch statt. Hier die Daten der nächsten Jahre:


Basel Tourismus Aeschenvorstadt 36, CH-4010 Basel Tel. +41 (0)61 268 68 68, Fax +41 (0)61 268 68 70 info@basel.com, www.basel.com



Grossbasel Kleinbasel Cortège-Route Comité-Insel (Verkaufsstand) Laternenausstellung Wagen- & Requisitenausstellung Chaisentreffen Tribüne reservierte Plätze für Behinderte Öffentliche WC


Ganz Basel unter einem Dach Lassen Sie sich in unseren beiden Restaurants kulinarisch verwöhnen, besuchen Sie den Weinladen oder das Theater und verbringen Sie die Nacht im Kunst- oder im Galeriehotel. Wer eine Reise in die Vergangenheit wagen will, dem sei der archäologische Keller mit Minimuseum zur Basler Stadtgeschichte, eingebettet in die alten Stadtmauern aus dem 11. Jahrhundert, empfohlen.

Erleben Sie den Teufelhof auch während der Fasnachtszeit: Das Restaurant Atelier ist voll auf «die drey scheenste Dääg» eingestellt, inklusive einer Fasnachtsbar im Innenhof. Dort geniessen Sie auch die wohl beste Mehlsuppe der ganzen Stadt – hausgemacht von A bis Z. Gast- und Kulturhaus Der Teufelhof Basel, mitten in der Basler Altstadt Leonhardsgraben 49 / Heuberg 32, CH-4051 Basel, T +41 (0)61 261 10 10, www.teufelhof.com


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