GESCHÄFTSBERICHT 2018
CENTROTEC The European Energy-Saving Company
Umsatz
EBIT
[in Mio. EUR]
538 467
[in Mio. EUR]
534
480
525
531
575
550
594
615 36,2
35,2
35,7
29,0
31,0
32,1
2014
2015
34,8 29,3
30,4
24,8
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2009
2010
2011
2012
2013
2016
2017 2018
Operativer Cash Flow
EPS*/Dividende
[in Mio. EUR]
[in EUR]
1,54 48,8
1,40
1,31
1,18
1,21
1,00
0,93**
45,0
1,13
41,8 0,74
41,5
41,3 38,4
38,2
35,8
0,33
33,8 0,10
0,10
0,15
0,20
0,20
0,25
0,30
0,30
31,6
0,30
(0,55) 2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
Verschuldungsgrad Aktienkurs [in EUR]
[Nettofinanzposition/Eigenkapital]
24,25
0,7 0,4
0,4 0,2
2009
2010
2011
2012
0,1
0,1
2013
2014
< 0,1
< 0,0
< 0,0
2015
2016
2017
* Earnings per share, Gewinn je Aktie, (unverwässert) ** ohne Berßcksichtigung des Beteiligungsergebnisses
0,1
3,24 IPO-Kurs
2018
1998 1999
2,13
2001
2003
2005
2007
2009
2011
2013
2015
2017 2018
Zehn-Jahresvergleich
2018
Veränderung
2017
2016
[TEUR]
[in Prozent]
[TEUR]
[TEUR]
Umsatz gesamt
614.739
3,5
594.189
575.458
Climate Systems
434.945
2,7
423.623
416.935
Gas Flue Systems
128.144
5,8
121.093
112.980
51.650
4,4
49.473
45.543
EBITDA
54.487
0,8
54.057
59.523
EBIT
30.426
3,8
29.321
34.818
4,9
6,1
(33,8)
29.038
31.055
Medical Technology & Engineering Plastics
Ergebnis
EBIT Rendite (in %)
4,9
EBT
19.222
EAT
12.670
(39,2)
20.847
21.584
0,74
(34,5)
1,13
1,21
Bilanzsumme
568.206
(2,1)
580.472
479.695
Eigenkapital
239.505
(7,0)
257.481
240.602
44,4
50,2
129.979
4,8
124.017
125.606
Immaterielle Vermögenswerte
43.713
10,0
39.734
39.747
Geschäfts- oder Firmenwert
77.295
0,0
77.285
77.220
13.017
6.568
EPS (in EUR, unverwässert)
Bilanzstruktur zum 31.12.
Eigenkapitalquote (in %) Sachanlagen
42,2
Netto Finanzposition*
(20.978)
Net Working Capital*
70.121
(0,2)
70.275
57.962
36.731
(19,4)
45.583
46.289
38.225
20,8
31.634
41.457
(33.610)
51,7
(22.153)
(28.305)
2.878
3.285
17.078
17.943
17.811
Jahreshöchstkurs****
15,88
19,79
15,60
Jahrestiefstkurs
10,10
14,83
11,56
11,44
15,47
15,29
Kapitalflussrechnung Cash Flow I (EAT + Abschreibungen) Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Cash Flow aus der Investitionstätigkeit**
Mitarbeiter zum 31.12. Anzahl (in FTE)
2.962
2,9
Aktie Anzahl Aktien***
****
Jahresschlusskurs
****
* ** *** ****
unter Berücksichtigung kurzfristiger Finanzanlagen ohne kurzfristige Finanzanlagen durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert, in tausend Stück) Kursangaben in EUR
Zehn-Jahresvergleich
<
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
[TEUR]
[TEUR]
[TEUR]
[TEUR]
[TEUR]
[TEUR]
[TEUR]
549.791
530.549
525.431
533.781
537.841
479.650
466.613
399.348
386.193
384.799
391.838
381.782
331.769
309.524
107.012
102.618
99.241
102.569
116.347
112.835
128.111
43.431
41.738
41.391
39.374
39.712
35.046
28.978
55.602
53.013
55.512
55.214
46.898
54.582
46.641
32.104
30.983
35.673
35.231
24.770
36.158
29.037
5,8
5,8
6,8
6,6
4,6
7,5
6,2
28.937
26.113
31.105
32.095
(404)
34.541
12.727
20.657
17.366
23.953
22.292
(9.401)
25.572
5.216
1,18
1,00
1,40
1,31
(0,55)
1,54
0,33
452.138
425.583
438.677
419.571
425.690
399.561
379.646
225.962
207.908
200.427
174.665
157.453
160.816
132.674
50,0
48,9
45,7
41,6
37,0
40,2
34,9
119.867
112.488
109.289
95.677
95.180
91.946
91.252
41.479
42.765
43.971
45.044
46.765
39.265
37.542
77.166
72.072
71.951
69.991
69.738
61.074
60.914
(1.567)
(15.528)
(21.932)
(27.495)
(60.113)
(71.123)
(86.451)
51.499
56.328
54.914
55.325
56.030
57.572
53.642
44.155
39.396
43.792
42.275
12.727
43.996
22.820
48.761
33.800
41.332
38.370
41.843
35.840
45.025
(32.106)
(23.289)
(31.811)
(4.187)
(28.875)
(22.077)
(18.006)
3.129
2.955
3.036
2.937
2.906
2.663
2.614
17.667
17.626
17.357
17.289
17.164
16.750
16.610
15,25
20,20
19,79
14,35
24,25
17,50
10,80
12,85
12,91
12,56
10,75
10,61
9,15
6,05
13,21
14,28
18,60
13,47
11,28
16,00
9,44
S02
Unternehmen & Management
02 04 06 12 13
Brief an die Aktionäre Der Vorstand Bericht des Aufsichtsrates Core Values Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht
19 23 24 28
Corporate Governance Bericht Versicherung der gesetzlichen Vertreter Vergütungsbericht Die Aktie
50 51
Befugnisse des Vorstandes zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien Sonstige Angaben
54 55 61
Risikobericht Angaben zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll-‐ und Risikomanagementsystem Risikofelder Beurteilung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung
62 63 64 64
Prognosebericht Ausrichtung des Konzerns Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen Erwartete Ertrags-‐und Finanzlage Chancenbericht
S34
Konzernlagebericht
34 34 35 37 38 39
Geschäft und Rahmenbedingungen Überblick Konzernstruktur Geschäftstätigkeit Menschen bei CENTROTEC Forschung und Entwicklung Nachhaltigkeit
42 42 42 44 46 50
Wirtschaftsbericht Überblick Geschäftsverlauf Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Ertragslage Vermögens-‐und Finanzlage Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns
50 Nachtragsbericht 50
Übernahmerelevante Angaben Bestimmungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über Änderungen der Satzung
S66
Konzernabschluss
68 69 70 71 72
Konzernbilanz Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
65 Gesamtaussage zur voraussicht lichen Entwicklung des Konzerns 65 Bilanzierung
S76
Konzernanhang
76 118 122
Konzern-Segmentberichterstattung Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung
124 Finanzkalender 125 Impressum
2
Brief an die Aktionäre
Brief an die Aktionäre
das Geschäftsjahr 2018 brachte für CENTROTEC erneut Fortschritte bei der Internationalisierung des Konzerns. Gleichzeitig wurde mit dem im Vorjahr eingeleiteten Vertriebssteigerungsprogramm die Position am deutschen Heizungsmarkt wieder gestärkt. Mit der klaren Ausrichtung der gesamten Organisation auf die Marktpartner wurden die Weichen für weiteres Wachstum auf diesem nach wie vor wichtigsten Einzelmarkt gestellt. Zudem konnten mit den im Berichtszeitraum umgesetzten bzw. begonnen Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen an unterschiedlichsten Standorten die Grundsteine für eine weiterhin positive Entwicklung gelegt werden. Auf Basis und vor dem Hintergrund einer guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und einer starken Baukonjunktur konnte der Konzernumsatz im Jahr 2018 organisch um 3,5% auf 614,7 Mio. EUR (Vorjahr 594,2 Mio. EUR) gesteigert werden. Damit wurde ebenso wie mit dem um 3,8% auf 30,4 Mio. EUR (Vorjahr 29,3 Mio. EUR) verbesserten operativen Ergebnis (EBIT) die Gesamtjahresprognose erfüllt. Die schwachen Marktrahmenparameter im Bereich Blockheizkraftwerke verhinderten eine noch bessere Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Das Nettoergebnis wurde durch ein schwaches Finanzanlageergebnis belastet, was zu einem Ergebnis je Aktie (EAT) von 0,74 EUR (Vorjahr 1,13 EUR) führte. Aufgrund der soliden finanziellen Basis werden wir der Hauptversammlung die Zahlung einer auf Vorjahresniveau liegenden Dividende in Höhe von 0,30 EUR je Aktie für das Jahr 2018 vorschlagen. Zudem haben Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, bereits von einem im Berichtszeitraum durchgeführten Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 25,4 Mio. EUR profitiert. Die insgesamt guten gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten bilden weiterhin eine positive Grundlage für die Ausweitung des Geschäftsvolumens. Trotz der Zunahme der ungelösten Konflikte und der prognostizierten Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums, gehen wir auch für 2019 von einer weiterhin robusten Bauwirtschaft aus. Die Produkte für energieeffiziente Gebäudetechnik im gewerblichen und privaten Bereich, die CENTROTEC entwickelt, produziert und vertreibt, dürften auch von den in vielen Staaten öffentlich verkündeten Plänen zur Energieeinsparung ebenso wie von den zu erwartenden Energiepreissteigerungen profitieren.
Brief an die Aktionäre
Auf dieser Basis plant CENTROTEC für das laufende Geschäftsjahr 2019 weiteres organisches Wachstum und erwartet, unter den genannten Rahmenbedingungen, einen Konzern-Umsatz in Höhe von 620 bis 640 Mio. EUR. Dabei geht das Unternehmen von weiterem Wachstum auf den internationalen Absatzmärkten und einer Fortsetzung des seit dem Vorjahr zu verzeichnenden Ausbaus der Marktposition am deutschen Heizungsmarkt aus. Zudem wird das Unternehmen weiter in den internationalen Ausbau der Geschäftstätigkeit und die Digitalisierung seiner Produkte und Prozesse, aber auch in die Entwicklung neuer, innovativer Geschäftsmodelle investieren. Darüber hinaus werden in 2019 einige wichtige Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt, allen voran der geplante Aufbau des Produktionsstandortes in China sowie die Fertigstellung der neuen Produktionshalle am Gas Flue Systems-Standort in den Niederlanden. Unter diesen Rahmenbedingungen erwarteten wir, dass CENTROTEC im Gesamtjahr ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 31 bis 33 Mio. EUR erwirtschaftet. Durch die Verfolgung einer noch konservativeren Anlagestrategie bei den Finanzanlagen ist zudem mit einer nennenswerten Verbesserung des Finanzergebnisses zu rechnen. Auch mittel- bis langfristig sind die Rahmenbedingungen branchenspezifischer Art durchaus positiv, da die Märkte für Heiz- und Klimalösungen von den globalen Megatrends Energieeffizienz und Klimaschutz profitieren und dabei stärker als die Gesamtwirtschaft wachsen sollten. Zudem bietet die Entwicklung hin zu mehr Komfort und einem größeren Gesundheitsbewusstsein, speziell bei der Wohnraum- und Arbeitsplatzgestaltung, der CENTROTEC allgemein gute Voraussetzungen für weiteres nachhaltiges und profitables Wachstum. Daran sollten auch in Zukunft alle Stakeholder des CENTROTEC-Konzerns partizipieren.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Thomas Kneip
Bernhard Pawlik
Dr. Christoph Traxler
[Vorstand]
[Vorstand]
[Vorstand]
3
4
Der Vorstand
1
2
3
1 Dr. Thomas Kneip 2 Bernhard Pawlik 3 Dr. Christoph Traxler
Der Vorstand
Der Vorstand Dr. Thomas Kneip Dr. Thomas Kneip (Jg. 1971) ist seit Januar 2014 Finanzvorstand der CENTROTEC Sustainable AG. Vor seinem Einstieg in die CENTROTEC Gruppe hat der promovierte Diplom-Kaufmann umfassende Managementerfahrungen in den Bereichen Finanzen und Strategie bei Centrosolar und Siemens VDO gesammelt. Darüber hinaus war er mehrere Jahre als Senior-Berater und Projektleiter bei McKinsey & Company tätig. Neben seiner Funktion als Finanzvorstand ist Dr. Kneip Ansprechpartner für den Geschäftsbereich Climate Systems, dort mit einem Fokus auf die Wolf-Gruppe. In deren Geschäftsführung hat er seit Juli 2016 den Vorsitz inne. Bernhard Pawlik Bernhard Pawlik (Jg. 1967) ist seit April 2018 Vorstandsmitglied der CENTROTEC Sustainable AG. Bevor er zur CENTROTEC Gruppe kam, konnte der DiplomWirtschaftsingenieur langjährige Erfahrungen in verschiedenen internationalen Managementfunktionen der Automobilzuliefer- sowie der Photovoltaikindustrie sammeln, unter anderem bei Autoliv und Centrosolar. Ein starker Fokus lag hierbei auf den Bereichen Projektmanagement, Einkauf, Produktion und Qualität. Neben seiner Funktion als Vorstandsmitglied verantwortet Herr Pawlik den Bereich Gas Flue Systems, in dessen Geschäftsführung er seit 2014 tätig ist. Dr. Christoph Traxler Dr. rer. nat. Christoph Traxler (Jg. 1968) ist seit 2004 Vorstandsmitglied der CENTROTEC Sustainable AG. Zuvor war der promovierte Physiker für die Unternehmensberatung McKinsey & Company als Projektleiter tätig. Bei seinem Einstieg in die CENTROTEC Gruppe übernahm er das Segment Medical Technology & Engineering Plastics und formte mit seinem Team diesen Bereich zu einem innovativen Medizintechnikentwickler und -hersteller. Auch der Kunststoffbereich wurde unter ihm fortentwickelt, restrukturiert und zukunftsfähig gemacht. Dr. Traxler ist zusätzlich Ansprechpartnerfür den Geschäftsbereich Climate Systems mit einem Fokus auf die Brink-Gruppe.
5
6
Bericht des Aufsichtsrates
Guido A. Krass,
Vorsitzender des Aufsichtsrates (Jg. 1957), Wirtschaftsjurist und Unternehmer, hat sich seit 1986 auf schnell wachsende Firmen des Mittelstands fokussiert. Als Gründer und Großaktionär der CENTROTEC ist er eng in die Strategie und Personalführung eingebunden. Sein weltweites Netzwerk hilft bei der Entwicklung neuer Geschäftsideen und der Identifizierung von Akquisitionsoptionen.
Bericht des Aufsichtsrates
Bericht des Aufsichtsrates Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, auch im Jahr 2018 ist der Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG den ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt nachgekommen und hat dabei den Vorstand bei der Leitung des Konzerns regelmäßig beraten und dessen Tätigkeit kontinuierlich überwacht. CENTROTEC hat die für das Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Kapitalmarkt kommunizierten Ziele für den Umsatz und Ergebnis vollständig erreicht und im Berichtszeitraum die strategische Ausrichtung hin zu einem internationaleren Konzern weiter vorangetrieben und gleichzeitig die Entwicklung der eigenen Position am deutschen Heizungsmarkt wieder in erfolgreiche Bahnen gelenkt. Dies bildet eine solide Grundlage für ein zukünftiges Wachstum von Umsatz und Ergebnis. Im Geschäftsjahr 2018 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit unser langjähriges Aufsichtsratsmitglied Dr. Bernhard Heiss. Seit dem Börsengang war Herr Dr. Heiss ein gewissenhafter und zuverlässiger Berater im Aufsichtsrat, der uns mit seinem engagierten Wirken und seinen profunden Fachkenntnissen in vielen schwierigen Fragen entscheidende Hinweise und Anregungen gegeben hat. Zum 01. Juli 2018 hat das zuständige Registergericht Herrn Andreas Freiherr von Maltzan als Ersatzmitglied bis zur nächsten Hauptversammlung bestellt. Herr von Maltzan ist Unternehmer im Bereich der digitalen Unternehmen. Spezialgebiete seiner unternehmerischen Tätigkeit sind Big Data, Process-Mining, Social-Media-Marketing und Community Building. Herr von Maltzan hat dabei eine Vielzahl verschiedener Mergers & Acquisitions Transaktionen, Umstrukturierungen sowie Kapitalmaßnahmen begleitet. Zum 01. April 2018 hat der Aufsichtsrat Herrn Bernhard Pawlik zum weiteren Mitglied des Vorstands bestellt. Herr Pawlik war bereits länger im Konzern tätig und brachte langjährige Erfahrungen in verschiedenen internationalen Managementfunktionen der Automobilzuliefer- sowie der Photovoltaikindustrie mit in das Unternehmen. Ein Fokus seiner Tätigkeit lag bisher in den Bereichen Projektmanagement, Einkauf, Produktion und Qualität. Der Aufsichtsrat hielt im Berichtszeitraum insgesamt vier turnusgemäße Sitzungen ab. Neben diesen fand in 2018 auch eine außerordentliche Sitzung statt. In diesen Sitzungen wurden die unten aufgeführten Themenschwerpunkte besprochen. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an allen Sitzungen teilgenommen. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, ausführlich und zeitnah in schriftlicher und mündlicher Form über die laufende Geschäftsentwicklung der Unternehmen und des Konzerns, vor allem die Umsatz-, Auftrags-, Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage sowie erkennbare Chancen und Risiken der zukünftigen Geschäftsentwicklung im Rahmen regelmäßiger Berichte zur Geschäftslage informiert. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig eingebunden und hat wichtige Entscheidungen und Vorgänge ausführlich erörtert. Jahresabschluss, Halbjahresbericht und Quartalsfinanzmitteilungen wurden vom Aufsichtsrat vor der Veröffentlichung mit dem Vorstand erörtert. Zustimmungsbedürftige Entscheidungen des Vorstandes hat der Aufsichtsrat in gründlicher Prüfung und Beratung erörtert und diesen zugestimmt.
7
8
Bericht des Aufsichtsrates
Auch außerhalb der genannten Sitzungen haben die Mitglieder des Aufsichtsrates darüber hinaus in persönlichen Einzelgesprächen und Telefonkonferenzen mit dem Vorstand sowie Geschäftsführern und Führungskräften des Unternehmens anstehende Projekte und Angelegenheiten von wesentlicher Bedeutung besprochen. Außerdem wurde projekt- und fallbezogen schriftlich berichtet. Die vom Aufsichtsrat festgelegten Informations- und Berichtspflichten hat der Vorstand dabei vollumfänglich erfüllt. Da der Aufsichtsrat aus nur drei Mitgliedern besteht, wurden keine Ausschüsse gebildet. Alle Belange wurden im Plenum behandelt. Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind und über die die Hauptversammlung zu informieren ist, sind auch im Geschäftsjahr 2018 nicht aufgetreten. Das in den Aufsichtsratssitzungen diskutierte Themenspektrum war sehr breit und betraf grundsätzliche und strategische Fragestellungen der Holdinggesellschaft sowie der Segmente und Einzelgesellschaften. Aus Konzernsicht erhielten dabei die weitere Expansion sowie Fragen des Finanzbereichs besondere Aufmerksamkeit. Zudem wurden auch Einzelfragen von großer Bedeutung und Tragweite für den Konzern abgehandelt. Themenschwerpunkte der Erörterungen waren im Einzelnen: > Strategische Ausrichtung und Geschäftspolitik des Konzerns, von Segmenten und Konzerneinzelgesellschaften > Allgemeine
Geschäftsentwicklung und Wirkung der Strategie der Wolf-Gruppe für den deutschen Heizungsmarkt > Inhalt und Umfang der zu veröffentlichenden Finanzberichte > Investitionsentscheidungen von großem Umfang bzw. von erheblicher strategischer Bedeutung, insbesondere der Bau einer Produktionsstätte in China > Risikolage, insbesondere strategische, operative und finanzielle Risiken sowie das Risikomanagement > Rechnungslegungsprozess und internes Kontrollsystem > Strategische und operative Ausgestaltung der Konzernfinanzierung und der Finanzanlagen > Umsetzung des Aktienrückkaufprogramms > Budget- und Mittelfristplanung der Gruppe > Ausrichtung am bzw. Neuerungen des Corporate Governance Kodex und dem SCR Reporting > Bewertung möglicher Optionen im Bereich der Mergers & Akquisition Projekte > Aufsichtsrechtliche und wertpapierrechtliche Neuerungen > Datenschutzrechtliche Änderungen und Anforderungen nach der EU-DSGVO > Vergütungsstrukturen des Vorstandes und wesentlicher Führungskräfte > Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat > Effizienz der eigenen Aufsichtsratstätigkeit > Umsetzung
Im Berichtsjahr haben Aufsichtsrat und Vorstand ausführlich über die Corporate Governance im Unternehmen beraten und zuletzt im März 2018 gemeinsam eine Entsprechungserklärung nach § 161 AktG abgegeben und diese auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Über die Corporate Governance berichtet der Vorstand, nach Ziff. 3.10. des Deutschen Corporate Governance Kodex, zugleich auch für den Aufsichtsrat, im Corporate Governance Bericht. Dieser Bericht ist im Geschäftsbericht aufgenommen. Die wesentlichen Grundsätze der Unternehmensführung werden vom Vorstand in seiner Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB erläutert, die auf der Internetseite der Gesellschaft zugänglich ist. Gegenstand ausführlicher Beratungen im Aufsichtsrat waren auch die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer – nach der Wahl durch die Hauptversammlung –, die Überwachung seiner Unabhängigkeit sowie der von ihm erbrachten Leistungen und die Festlegung des Honorars.
Bericht des Aufsichtsrates
Buchführung, Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2018 wurden von PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Kassel, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Die vorgenannten Unterlagen und der Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns lagen jedem Mitglied des Aufsichtsrates rechtzeitig vor. Diese wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 27. März 2019 gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfer, der über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtete, umfassend erörtert. Der Abschlussprüfer informierte ferner über seine Feststellungen zum internen Kontroll- und Risikomanagement bezogen auf den Rechnungslegungsprozess und hat festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem eingerichtet hat. Der Aufsichtsrat hat sich mit den Angaben im Lagebericht und Konzernlagebericht eingehend auseinandergesetzt. Hierzu wird auf die entsprechenden Erläuterungen im Lagebericht und Konzernlagebericht Bezug genommen, die der Aufsichtsrat geprüft hat und mitträgt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, Lagebericht und Konzernabschluss einschließlich Konzernlagebericht sowie den vom Vorstand vorsorglich aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprüft. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu. Das abschließende Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat ergab keinen Anlass zur Beanstandung. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss der AG ist somit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Zusätzlich ist seit dem Berichtsjahr 2017 über Angaben zu nichtfinanziellen Aspekten zu berichten. Das Management hat sich entschlossen, dieser Verpflichtung durch die Veröffentlichung eines nichtfinanziellen Berichts außerhalb des Konzernlageberichts nachzukommen und diesen im Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Der Aufsichtsrat, dem die Verantwortung für die inhaltliche Überprüfung der nichtfinanziellen Berichterstattung obliegt, hat sich mit dem vom Vorstand erstellten gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht der CENTROTEC Sustainable AG zum 31. Dezember 2018 eingehend befasst. Der Aufsichtsrat hatte nach Erläuterungen durch Vorstand und Wirtschaftsprüfer im Rahmen seiner eigenen Prüfung keine Einwendungen. Die Wirtschafts- prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH hat eine Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit durchgeführt und einen uneingeschränkten Vermerk erteilt. Der Aufsichtsrat geht davon aus, dass die CENTROTEC Sustainable AG ihre Position im weltweiten Wachs- tumsmarkt für energiesparende Gebäudetechnologie weiter ausbauen kann und den Interessen der mit den CENTROTEC-Unternehmen in Verbindung stehenden Stakeholder gerecht wird. Im Namen des Aufsichtsrates danke ich den Mitgliedern des Vorstands sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der CENTROTEC-Gruppe für ihren tatkräftigen Beitrag und ihre Anstrengungen im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Mit besten Grüßen
Guido A. Krass
[Aufsichtsratsvorsitzender]
Für den Aufsichtsrat, Brilon, im März 2019
9
10
Wohngebäude
Systemanbieter für Wohnraumlüftung, Brennwert-Heiztechnik und Wärmepumpen WOHNGEBÄUDE Die hocheffizienten Wolf Wärmepumpen eröffnen für den Neubau von Wohngebäuden die Potenziale Erneuerbarer Energien für eine zukunftsweisende GebäudeHeiztechnik. Für die energetische Renovierung des Altbestands bieten sich Brennwertsysteme für Öl und Gas an. Sie nutzen diese fossilen Energieträger optimal aus und schonen so knappe Ressourcen. Beide Alternativen stellen in Kombination mit einer Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung bis zu 95% eine dauerhaft hohe Raumluftqualität bei höchster Energieeffizienz sicher.
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Wohngebäude
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Core Values
Core Values
Soziale Verantwortung
Integrität
Nachhaltiges Handeln
Unternehmerisches Handeln
Integrität bedeutet für CENTROTEC ganzheitlich faires, transparentes, ehrliches und unbestechliches Handeln, als Unternehmen wie auch als Einzelner. Für uns bedeutet das: Wir müssen sagen, was wir denken, und tun, was wir sagen!
Soziale Verantwortung trägt CENTROTEC sowohl für seine Mitarbeiter wie auch für das weitere Unternehmensumfeld. Hierbei ist es uns wichtig, Mitarbeiter als Menschen und nicht nur als Ressourcen wahrzunehmen sowie ihre Bedürfnisse so weit wie möglich zu adressieren. Im Umgang mit dem Unternehmensumfeld verhält sich CENTROTEC ethisch und verantwortungsbewusst und fördert darüber hinaus in Eigeninitiative die Lebensbedingungen und das soziale Miteinander im direkten Einflussbereich (Good Corporate Citizenship).
Nachhaltiges Handeln bedeutet, die aktuellen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dieselben Möglichkeiten der nachfolgenden Generationen zu gefährden. Der Umgang mit Energie und deren Folgen ist dabei ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Gesellschaft. CENTROTEC liefert hierfür bezahlbare Lösungen für Energieeinsparung und den Einsatz Erneuerbarer Energien für vielfältige Einsatzbereiche im Gebäude. Bei der Entwicklung, Produktion und Vermarktung unserer Lösungen orientieren wir uns an den höchsten Maßstäben hinsichtlich Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Dieses Handeln beginnt bei jedem Einzelnen mit dem Bewusstsein der persönlichen Verantwortung gegenüber dem großen Ganzen.
Unternehmerisches Handeln bedeutet für jeden Mitarbeiter, das Unternehmen wie sein eigenes zu betrachten und entsprechend verantwortungsvoll und vorausschauend zu agieren. Dies bietet Chancen sowohl für das Unternehmen als auch für den Einzelnen. CENTROTEC fördert diesen Unternehmergeist durch größtmöglichen Freiraum für Mitarbeiter und Tochterunternehmen.
Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht
Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht (gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz)
Im gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht berichtet die CENTROTEC Sustainable AG im Folgenden auch die CENTROTEC oder die CENTROTEC-Gruppe - außerhalb des Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr 2018 gemäß den aktuellen gesetzlichen Anforderungen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (im Folgenden CSR-RL-UG) zur Berichterstattung nichtfinanzieller Informationen. Mit dem vorliegenden gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht (im Folgenden “nichtfinanzieller Bericht”) gemäß §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB kommt die CENTROTEC der daraus resultierenden Rechenschaftspflicht nach. Das Geschäftsmodell des CENTROTEC-Konzerns wird im Konzernlagebericht ab der Seite 34 beschrieben. Von der Option, sich bei der Erstellung des nichtfinanziellen Berichts an allgemeingültigen Rahmenwerken zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsthemen zu orientieren, wurde kein Gebrauch gemacht, da aufgrund der sehr dezentralen und heterogenen Unternehmensstruktur, verbunden mit einem i.d.R. lokal organisiertem Management der relevanten Themen, die Anwendung eines einheitlichen Rahmenwerkes zur Berichterstattung zu aufwendig erschien. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH WPG hat den vorliegenden nichtfinanziellen Bericht nach dem Prüfungsstandard ISAE 3000 (Revised) mit begrenzter Sicherheit geprüft. Siehe hierzu den Prüfvermerk auf Seite 122. Umfang der Berichterstattung und Berichtgrenzen Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht umfasst für das Berichtsjahr 2018 und zuvor bereits für das Jahr 2017 Angaben zu sämtlichen aktiven, vollkonsoliderten CENTROTEC-Unternehmen. Die Übermittlung der Daten erfolgt durch das im Konzern etablierte Finanzberichtssystem “Tagetik" und beginnt mit den in den Fachbereichen der Einzelunternehmen erhoben Daten, die letztlich auf Konzernebene zusammengefasst werden. Begonnen hat CENTROTEC mit der Erfassung nichtfinanzieller Daten bei den produzierenden Einheiten des Konzerns bereits mit dem Geschäftsjahr 2010, da die Daten helfen sollten, die Entwicklung der 2011 eingeführten einheitlichen Kernwerte (Core Values) des Konzerns transparenter zu machen. Ab dem Berichtsjahr 2017 hatte der CENTROTEC-Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und vor dem Hintergrund der verpflichtenden nichtfinanziellen Berichterstattung beschlossen, einen gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht zu erstellen. Verweise auf Angaben außerhalb des Konzernlageberichts sind weiterführende Informationen und nicht Bestandteil des nichtfinanziellen Berichts.
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Wesentlichkeitsanalyse und Auswahl der Berichtsinhalte Offenlegungspflichtige nichtfinanzielle Aspekte sind gemäß § 289 Abs. 3 HGB nach dem doppelten Wesentlichkeitsvorbehalt zu identifizieren. Demnach sind solche Angaben wesentlich, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage sowie für die Auswirkungen der Tätigkeit auf die Aspekte erforderlich sind. Die Auswahl der nichtfinanziellen Aspekte erfolgte durch den Vorstand. Grundlage für die Entscheidungen waren neben den Kriterien des oben beschriebenen doppelten Wesentlichkeitsvorbehalts, insbesondere auch die Kriterien Branchenrelevanz, die eigene Unternehmensstruktur sowie die Kernwerte des Konzerns. Im Rahmen unterschiedlicher betriebswirtschaftlicher Projekte hat der Vorstand, zum Teil mit den Verantwortlichen einzelner Konzernunternehmen, analysiert, welche nichtfinanziellen Aspekte für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung sowohl aus interner Sicht als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Aktionäre, Lieferanten sowie der breiten Öffentlichkeit), wesentlich sind. Dabei wurden, stellvertretend für externe Zielgruppen, Annahmen über die Bedeutung und die Auswirkungen auf die benannten Nachhaltigkeitsaspekte getroffen. Als besonders wesentlich wurde das Thema der CO2-Emissionen identifiziert, welches differenziert werden muss in produktbezogene Emissionen und unternehmensbezogene Emissionen. Mit Blick auf die Auswirkungen der Tätigkeit der CENTROTEC-Gruppe schätzen wir die produktbezogenen CO2-Emissionen, speziell im Hinblick auf die Auswirkungen beim Kunden, bei denen durch den Einsatz effizienter Systeme erhebliche Reduktionen der CO2-Emissionen erzielt werden können, als besonders wesentlich ein. Denn die modernen Systeme, die CENTROTEC produziert und vertreibt, verbrauchen häufig geringere Mengen Energie oder belüften Gebäude effizienter, als dies ihre Vorgängermodelle getan haben. Zu diesem Sachverhalt berichtet CENTROTEC jedoch kein Konzept i.S.d. CSR-RL-UG, da man hierzu keinen zentralen Managementansatz verfolgt und eine Datenerhebung mit Blick auf die Emissionen bei den Kunden mit vertretbarem Aufwand nicht zu realisieren ist. Allerdings liefern zumindest im besonders relevanten Feld der Wärmeerzeuger die europaweit zum Einsatz kommenden Energie-Effizienzlabels eine entsprechende Transparenz über die Umweltfreundlichkeit des Produktportfolios. Die unternehmensbezogenen CO2-Emissionen des CENTROTEC-Konzerns sind im Vergleich zwar weniger relevant bezüglich der Auswirkung auf die Umweltbelange. Jedoch sehen wir hier einen gleichermaßen starken Bezug zu unserem Geschäft und verfolgen ein aktives Management, das wir in der Konzeptbeschreibung unter Umweltbelange darstellen. Hierbei werden auch Teile der Lieferketten der Konzernunternehmen erfasst, da wir in der Emissionsermittlung auch Vorstufen der eingesetzten Rohstoffe berücksichtigen. Ein weiterer Fokus unserer nichtfinanziellen Berichterstattung liegt auf den “Arbeitnehmerbelangen„, da Mitarbeiter in fertigenden Unternehmen häufig hohen Belastungen ausgesetzt sind und unsere Mitarbeiter speziell in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels große Bedeutung für die weitere Unternehmensentwicklung haben. Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse wurde der Sachverhalt der Arbeitssicherheit - als Wesentlich i.S.d. CSR-RL-UG identifiziert. Außerdem wird unter dem Aspekt “Bekämpfung von Korruption und Bestechung„ das entsprechende CENTROTEC-Konzept erläutert, welches als dritter wesentlicher Aspekt identifiziert wurde. Darüber hinaus konnte die CENTROTEC im Hinblick auf den doppelten Wesentlichkeitsvorbehalt keine weiteren Pflichtangaben identifizieren. Die Themen Berücksichtigung von Sozialbelangen und Wahrung der Menschenrechte werden bei CENTROTEC zu weiten Teilen indirekt über den Code of Conduct und begleitende interne und externe Vorgaben sichergestellt. Zudem erwirtschaftet CENTROTEC den Großteil des Umsatzes in Europa, wo durch die dort geltenden relativ hohen Standards hinsichtlich der Einhaltung der Menschenrechte und Sozialbelange diese Aspekte aus Unternehmenssicht auch durch gesetzliche Vorgaben bereits in weiten Teilen abgedeckt sind. Aus diesem Grunde wurde auf die Aspekte Sozialbelange und Wahrung der Menschenrechte aufgrund der Beurteilung nach dem doppelten Wesentlichkeitsgrundsatz nicht gesondert eingegangen.
Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht
Risiken Berichtspflichtige Risiken sind solche, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, Produkten oder Dienstleistungen verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die wesentlichen Aspekte haben oder haben werden. Das im Konzernlagebericht ab Seite 54 beschriebene Risikomanagementsystem stellt die Erfassung und Bewertung entsprechender Risiken im finanziellen Bereich sicher und ermöglicht zugleich die Aufnahme von Risiken aus dem nichtfinanziellen Bereich. Es wird ausgehend von einer Bruttoerfassung der Risiken unter Einbeziehung der Maßnahmen, eine Nettobetrachtung der Risikolage vorgenommen und nach diesen Nettowerten werden Risiken gemanagt. CENTROTEC sind keine berichtspflichtigen Risiken bekannt, die von CENTROTEC-Unternehmen eingegangen wurden oder die mit den Geschäftsbeziehungen, den Produkten und Dienstleistungen der Unternehmen verbunden sind und die mit hoher Wahrscheinlichkeit schwerwiegende negative Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte haben oder haben werden. Umweltbelange CENTROTEC sieht den Ressourcenverbrauch und den damit einhergehenden CO2-Fussabdruck als wesentlichen nichtfinanziellen Aspekt für das Unternehmen und seine Umwelt an. Zur Schonung der Umwelt, durch seine Kernwerte verpflichtet, aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen hat sich CENTROTEC zum Ziel gesetzt, den eigenen Verbrauch von Ressourcen und damit die direkten und indirekten CO2-Emissionen im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen möglichst klein zu halten. Entsprechend dieser Zielsetzung und der dezentralen Konzernorganisation Rechnung tragend, setzt CENTROTEC auf individuelle, von den Einzelunternehmen umsetzbare Maßnahmen. Auch der Zeithorizont zur Zielerreichung ist abhängig von den jeweils gewählten Maßnahmen und wird nicht konzernweit vorgegeben. Die wesentlichen Effekte im Bereich der Emissionsreduktion werden über den Materialverbrauch erzielt und liegen aufgrund der großen betriebswirtschaftlichen Bedeutung dieses Themas im Kerninteresse sämtlicher Konzernunternehmen. Beispiele für weitere konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen innerhalb der betrieblichen Abläufe sind die Nutzung selbst produzierter Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen (BHKW`s/Mainburg, DE), der gezielte Einkauf von Elektrizität aus regenerativen Quellen (Brilon, DE/Doesburg, NL) und die Umsetzung oder Teilumsetzung der internen Leitlinie zur Errichtung CO2neutraler Gebäude (Fulda, Brilon, DE/Staphorst, NL). Über diese Maßnahmen wird eine kontinuierliche Verbesserung angestrebt, ohne dass diese über ein formales Regelwerk konzernweit festgelegt wäre. Obwohl auf eine systematische Nachverfolgung der Zielerreichung bislang verzichtet wird, werden die Geschäftsführungen der einzelnen Unternehmen sowie der Konzernvorstand über die einzelnen Maßnahmen und deren Auswirkungen informiert. Die CO2-Emissionswerte des CENTROTEC-Konzerns stiegen 2018 gegenüber dem Vorjahr trotz eines um 3,5% gesteigerten Umsatzes nur leicht um knapp ein Prozent. Zu einer besseren Vergleichbarkeit weist CENTROTEC zudem einen relativen CO2-Ausstoß aus. Hierfür wird der Gesamtausstoß ins Verhältnis zum Umsatz in EURO gesetzt. Aus den direkten Geschäftsprozessen und aus dem Bezug von Elektrizität ergeben sich für das Berichtsjahr 2018 CO2-Emissionen in Höhe von 13,8 Tt (Vorjahr 16,8 Tt). Grund für diesen Rückgang trotz des ausgeweiteten Geschäftsvolumens ist der nur unterproportional zum Umsatz angestiegene Elektrizitätsverbrauch und die reduzierten Verbrauchswerte beispielsweise bei Erdgas. Zudem wurde ein größerer Anteil der Elektrizität aus weniger CO2 produzierender Stromerzeugung wie beispielsweise der Kohleverstromung bezogen.
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Die CO2-Emissionen aus dem Transportwesen konnten in 2018 durch eine Optimierung des Frachtaufkommens deutlich reduziert werden. Gleiches galt für den durch den Flugverkehr verursachten CO2-Ausstoß. Dahingegen stieg das Ausstoßvolumen, welches durch die Nutzung von Leasingfahrzeugen und durch den immer noch vernachlässigbar niedrigen Ausstoß durch Gleisverkehr verursacht wurde. Der mit Abstand größte Anteil an dem von den CENTROTEC-Unternehmen verursachten CO2-Ausstoß kommt aus dem Bereich des Rohstoffverbrauchs. Hier kam es im Berichtszeitraum zu einem gegenüber dem Umsatzzuwachs leicht überproportionalen Anstieg auf 105,2 Tt (Vorjahr 100,8 Tt). Insgesamt verursachte CENTROTEC aus dem direkten und indirekten Bereich 131,1 Tt (Vorjahr 129,8 Tt) CO2-Emissionen. Bezogen auf den Konzernumsatz reduzierten sich die spezifischen Emissionen auf 0,213 t CO2 je TEUR Umsatz im Berichtszeitraum (Vorjahr 0,219 t CO2 je TEUR Umsatz). Direkte und indirekte CO2-Emissionen 2018 (aus direkten Geschäftsprozessen, dem Bezug von Elektrizität, Transporten und Materialeinsatz) Tonnen 131.051
129.836
Konzernumsatz CO2-Emissionen je Umsatz
2017
TEUR
614.739
594.189
CO2/TEUR
0,213
0,219
Arbeitnehmerbelange CENTROTEC legt beim Umgang mit den Menschen, wie in den Kernwerten vorgegeben, großen Wert auf nachhaltiges Handeln. Hierbei ist das Bestreben, für einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz zu sorgen, um alle Mitarbeiter vor Schaden zu bewahren und ihre Gesundheit zu fördern. Um dies sicherzustellen, haben die CENTROTEC-Unternehmen an den unterschiedlichen Standorten Gesundheits- und Sicherheitsprogramme, -regeln und -vorschriften umgesetzt. CENTROTEC unterstützt seine Mitarbeiter und erwartet, dass sie die Gesundheits- und Sicherheitsvorgaben einhalten. Dies gilt auch für die Planung von Arbeitsplätzen, Betriebsmitteln und Prozessen sowie für die Sicherheit und das persönliche Verhalten bei der täglichen Arbeit. Jeder CENTROTEC-Mitarbeiter und jeder CENTROTEC-Manager ist dafür verantwortlich, sich um andere zu kümmern. Das angestrebte Wohlergehen des Einzelnen dient dabei auch der nachhaltig positiven Entwicklung der CENTROTEC Sustainable AG in den unterschiedlichsten Bereichen, was sich am Ende auch im wirtschaftlichen Erfolg niederschlagen soll. In Zeiten, in denen das Thema Fachkräftemangel speziell in Handwerk und in der Industrie zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist Arbeitssicherheit eine Grundlage, um Mitarbeiter zu binden oder neue zu gewinnen. Dementsprechend stellt die kontinuierliche Reduzierung der Arbeitsunfälle ein wesentliches Ziel insbesondere bei den produzierenden Unternehmen des Konzerns dar.
Gesonderter nichtfinanzieller Konzernbericht
Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsunfälle, die auch eine vorübergehende Arbeitsunfähigkeit nach sich zogen, sank im Jahr 2018 auf 42, nachdem sie im Vorjahr noch bei 67 gelegen hatte. In Relation zu den Arbeitsstunden sank der Wert auf 8,7 Arbeitsunfälle je eine Million geleistete Arbeitsstunden (Vorjahr 12,5). Diese Werte sind jedoch eher als Richtwerte zu verstehen, da CENTROTEC den in verschiedenen Ländern tätigen Konzernunternehmen bisher nur eine allgemein gehaltene Definition des Begriffs “Arbeitsunfälle„ gegeben hat. Aus diesem Grunde und aufgrund der unterschiedlichen nationalen gesetzlichen Vorgaben, mit denen sich die Konzernunternehmen speziell bei diesem Thema auseinandersetzen müssen, wird diese Kennzahl nicht komplett einheitlich aufgefasst. Die im Geschäftsjahr 2018 gesunkene Anzahl der Arbeitsstunden ist auf die in 2017 in einzelnen Teilbereichen des Konzerns durchgeführte organisatorische Neuausrichtung, bei der das Personalmanagement auf externe Unternehmen übertragen wurde zurückzuführen. Hierbei hat sich auch das Verhältnis zwischen produktiv und nicht produktiv tätigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verändert, sodass die Vergleichbarkeit der Kennziffern zu den Arbeitsunfällen nur mit leichten Einschränkungen gegeben ist. Gesundheit und Sicherheit
2018
2017
Arbeitsstunden
4.838.390
5.338.839
Gemeldete Arbeitsunfälle
42
67
Arbeitsunfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden
8,7
12,5
Aufgrund der dezentralen Konzernstruktur ist eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitssicherheit in den Tochterunternehmen des CENTROTEC-Konzerns zu finden. Diese basieren auf der durchgehenden Einhaltung der gesetzlichen Mindeststandards, den zumeist höheren Branchenstandards und entsprechen in den allermeisten Fällen den aktuellsten Zertifizierungen der jeweils relevanten Branche. Zusätzlich dienen weitere Maßnahmen der Arbeitssicherheit und der Mitarbeiter-Gesundheit, wie z. B. je nach Standort Verkehrsschulungen für Azubis, die Finanzierung von Gesundheitstrainings, die Teilnahmen an Raucherentwöhnungskursen, die kostenlose Bereitstellung von Obst am Arbeitsplatz oder die Schaffung ergonomisch auf den Mitarbeiter zugeschnittener Arbeitsplätze. Die Geschäftsführungen der einzelnen Unternehmen und indirekt über diese auch der Konzernvorstand werden über die jeweiligen Maßnahmen und deren Auswirkungen regelmäßig informiert
arbeitsunfälle [je 1 Mio. Arbeitsstunden]
16,00 12,00 8,00 4,00 0,00 2017
2018
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Bekämpfung der Korruption und Bestechung Abgeleitet von den Kernwerten (Core Values) ist Integrität ein wesentliches Merkmal des unternehmerischen Handelns der CENTROTEC. Integrität bedeutet für CENTROTEC ein durchweg faires, transparentes, ehrliches und unbestechliches Handeln als Unternehmen wie auch durch jeden Einzelnen. Für CENTROTEC bedeutet es, dass das Handeln stringent und transparent ist. Dies gilt für alle Geschäftsbereiche, Abteilungen und Gesellschaften des CENTROTEC-Konzerns. Um eine einheitliche Bestandsbeurteilung der vorhandenen Steuerungsinstrumente und der Risikolage im CENTROTEC-Konzern zu ermöglichen, wurden schon vor einigen Jahren erste Erhebungen durchgeführt, um gegenüber Bestechung und Korruption anfällige Strukturen zu identifizieren. Dabei wurden gezielt und systematisch die als risikobehafteten Bereiche z. B. im Einkauf und Verkauf adressiert. Die vorhandenen Prozesse, Sicherungsmaßnahmen und Verfahren wurden kategorisiert und in Risikobereiche eingeteilt. Für den hier betroffenen Bereich „Korruption und Bestechung“ zielte dies insbesondere auf Risikobereiche wie Geldwäsche, Geschenke und Bewirtungen und Sponsoring. Im Rücklauf dieser Erhebungen wurden die Ergebnisse analysiert und Handlungsempfehlungen entwickelt. Auch im Jahr 2018 wurden verschiedene Vorgaben und konzerninterne Richtlinien zur Compliance weiterentwickelt. Dies sind insbesondere: > Code
of Conduct für das Geschäftsverhalten > Richtlinie zu Geschenken und Einladungen > Geschäftsordnung für den Konzern. > Richtlinie
Die Geschäftsführer aller operativen Konzerngesellschaften haben sich zur Einhaltung der entsprechenden Vorgaben verpflichtet. Zudem wurde im Berichtsjahr 2018 ein digitales Hinweisgebersystem geschaffen, das den Mitarbeiter die Möglichkeit bietet, Gesetzesverstöße und Verdachtsfälle anonym zu melden. Darüber hinaus stehen weiterhin der gewöhnliche Berichtsweg und eine Poststelle zur Entgegennahme anonymer Meldungen offen. Weitere Maßnahmen sind die Schulungen von Mitarbeitern und Schulungen für neue Mitarbeiter bei Eintritt in den CENTROTEC-Konzern. Dies erfolgt überwiegend in traditionellen Schulungsräumen, in Anwesenheit der Mitarbeiter. In Teilbereichen des CENTROTEC-Konzerns sind bereits einzelne Module auch als Webinar oder im Wege des E-Learning verfügbar. Die Erfahrungen mit Online-Schulungen wurden ausgebaut. Es wird angestrebt, diese Möglichkeit in einem größeren Umfang einzusetzen. Im Berichtsjahr 2018 wurden keine Vorfälle oder Verdachtsfälle im Bereich der Korruption, Bestechung oder Geldwäsche im Konzern bekannt. Bei Vorfällen oder bei der Initiierung von Maßnahmen, wie z. B. internen Untersuchungen, wird der Konzernvorstand durch den Bereich Recht über die Situation im Bereich von Compliance-Verstößen in Kenntnis gesetzt.
Corporate Governance Bericht
Corporate Governance Bericht Für die CENTROTEC Sustainable AG ist eine angemessene Corporate Governance seit Jahren wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Der Aufsichtsrat und der Vorstand haben sich intensiv mit den jeweils gültigen Versionen des Kodexes befasst und die Empfehlungen in ihr Handeln einfließen lassen. Aus diesem Grunde entspricht die CENTROTEC Sustainable AG den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in allen wesentlichen Punkten. In der unten stehenden Entsprechenserklärung sind Abweichungen bzw. Klarstellungen dargelegt. Führungs- und Kontrollstruktur Entsprechend dem deutschen Aktiengesetz hat die CENTROTEC Sustainable AG eine zweiteilige Führungsund Kontrollstruktur, die einen dreiköpfigen Vorstand (am Stichtag 31.12.2018) und satzungsgemäß einen dreiköpfigen Aufsichtsrat umfasst. Der Vorstand und der Aufsichtsrat arbeiten im Sinne des Unternehmens eng zusammen. Sowohl die strategische Ausrichtung als auch wesentliche Geschäfte stimmt der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. Der Vorstand wurde im Laufe des Geschäftsjahres (zum 01.04.2018) von zwei auf drei Mitglieder erweitert. Der Vorstand leitet die Gesellschaft unter eigener Verantwortung und führt deren Geschäfte. Er orientiert sich dabei an der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes. Er ist an die Gesetze, die Bestimmungen der Satzung und die Geschäftsordnung für den Vorstand sowie an die Beschlüsse der Hauptversammlung gebunden. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über alle relevanten Themen der Strategie und deren Umsetzung, die Planung, die aktuelle Unternehmensentwicklung, die Risikolage und das Risikomanagement. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er legt die Berichts- und Informationspflichten des Vorstandes fest. Der Aufsichtsrat erlässt und ändert die Geschäftsordnung für den Vorstand. Zudem bestellt er die Vorstandsmitglieder und beruft diese ab. Er kann einen Vorsitzenden des Vorstandes ernennen. Er befasst sich regelmäßig mit der Überwachung der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie der Überwachung der Abschlussprüfung. Die Aufsichtsratsmitglieder sind bis zum Ablauf der Hauptversammlung bestellt, die über ihre Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeit entscheidet. Das Geschäftsjahr, in dem die Amtszeit beginnt, wird nicht mitgerechnet. Aufsichtsrat Unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation hat der Aufsichtsrat für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benannt, wie etwa eine unternehmensspezifische Regelgrenze für die Zugehörigkeit und eine Altersgrenze, eine angemessene Beteiligung von Mitgliedern mit internationaler Erfahrung und das Streben nach einer angemessenen Beteiligung von Frauen. Zudem soll dem Aufsichtsrat eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Bei seinen Vorschlägen an die Wahlgremien, insbesondere an die Hauptversammlung, wird der Aufsichtsrat diese Ziele berücksichtigen. Nach dem unerwarteten Tod des Aufsichtsratsmitglieds Dr. Bernhard Heiss nach kurzer schwerer Krankheit wurde Herr Andreas Freiherr von Maltzan zum 01.07.2018 bis zur nächsten Hauptversammlung gerichtlich zum Ersatzmitglied des Aufsichtsrats bestellt. Die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder sowie Angaben über wesentliche Tätigkeiten neben dem Aufsichtsratsmandat sind auf der Internetseite des Unternehmens veröffentlicht. Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind, traten nicht auf.
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Corporate Governance Bericht
Aktionäre und Hauptversammlung Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Jeder Aktionär ist berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen. Die Hauptversammlung entscheidet im Wesentlichen über Gewinnverwendung, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Satzung und Satzungsänderungen, wesentliche unternehmerische Maßnahmen, kapitalverändernde Maßnahmen wie die Ausgabe neuer Aktien, Erwerb von eigenen Aktien und das bedingte Kapital. Die Teilnehmer der Hauptversammlung wählen die Aufsichtsratsmitglieder und entscheiden über deren Vergütung. Vergütungssystem von Vorstand und Aufsichtsrat Für die Festlegung der Vergütung des Vorstandes einschließlich der wesentlichen Vertragselemente ist der Aufsichtsrat zuständig. Das Vergütungssystem des Vorstandes und des Aufsichtsrates ist detailliert im Vergütungsbericht, der Teil dieses Berichtes ist, dargestellt. Es besteht eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O Versicherung) für die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft, die den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend einen angemessenen Selbstbehalt für die Vorstände beinhaltet. Auch für die Mitglieder des Aufsichtsrates ist in Übereinstimmung mit dem Corporate Governance Kodex ein angemessener Selbstbehalt vereinbart worden. Die jeweiligen Geschäftsführer und Aufsichts- und Verwaltungsräte der Tochterunternehmen sind in der D&O Versicherung mitversichert. Transparenz Die CENTROTEC Sustainable AG handelt transparent und verantwortlich und hat dies auch vor dem Bekenntnis des Unternehmens zum Corporate Governance Kodex seit Gründung bereits getan. Oberstes Ziel der CENTROTECUnternehmenskommunikation ist eine zeitnahe, kontinuierliche, umfassende und gleiche Information aller Zielgruppen sowie ein von Transparenz geprägtes Verhältnis zu ihren Aktionären. Neben Finanzdaten, dem Finanzkalender mit allen wesentlichen Terminen der CENTROTEC Sustainable AG, Ad hoc- und Pressemeldungen werden aktuelle Entwicklungen zum Corporate Governance Kodex sowie meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Eigengeschäfte von Führungskräften) nach Artikel 19 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 des Europäischen Parlaments und Rates über Marktmissbrauch (Marktmissbrauchsverordnung) und Veränderungen der wesentlichen Beteiligungen und der Gesamtstimmrechte gemäß §§ 26 bzw. 26a WpHG auf der CENTROTEC-Homepage veröffentlicht und vorher der BaFin sowie der Börse mitgeteilt. Artikel 19 der Marktmissbrauchsverordnung legt die unverzügliche Mitteilungspflicht von Geschäften von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen mit Aktien und Schuldtiteln der CENTROTEC oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten fest, wenn der Wert der Geschäfte innerhalb eines Kalenderjahres die Summe von 5 TEUR erreicht oder übersteigt. Die CENTROTEC Sustainable AG hat alle ihr gemeldeten derartigen Geschäfte unverzüglich der BaFin weitergemeldet und auf ihrer Homepage veröffentlicht. Im Geschäftsjahr wurden auch Rechtsgeschäfte mit Unternehmen getätigt, an denen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Managements beteiligt sind oder Interesse haben könnten. Wie in der Entsprechenserklärung ausführlich dargestellt, wurden dadurch keine Interessenkonflikte verursacht. Die von den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern wahrgenommenen Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten bzw. vergleichbaren Kontrollgremien sind auf Seite 117 aufgeführt. Wie bereits in den Vorjahren wurde vom Vorstand vorsorglich ein Abhängigkeitsbericht erstellt. Für Einzelheiten verweisen wir auf den Inhalt des Abhängigkeitsberichts.
Corporate Governance Bericht
Zum 31.12.2018 hielten die derzeitigen Mitglieder des Vorstandes keine (Vorjahr keine) Aktien. Zu diesem Stichtag hielten die Mitglieder des Aufsichtsrates 2.400.000 (Vorjahr 2.477.340) Stück Aktien. Der aktuelle Besitzstand von Aktien und Aktienoptionen des Vorstandes und Aufsichtsrates ist auf der Homepage dokumentiert und wird fortlaufend aktualisiert. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Der Konzernabschluss wird vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer geprüft sowie vom Aufsichtsrat gebilligt. Konzernabschluss und Zwischenberichte werden nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, so wie sie in der EU anzuwenden sind, und sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache veröffentlicht. Ein kontinuierliches und systematisches Management von unternehmerischen Chancen und Risiken gehört für die CENTROTEC zur Corporate Governance. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über die aktuelle Entwicklung der materiellen Risiken im Konzern. Dies trägt dazu bei, Risiken frühzeitig zu identifizieren und zu steuern. Daher befassen sich Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig mit der Überwachung der Wirksamkeit des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems. Compliance Für die CENTROTEC Sustainable AG ist eine angemessene Corporate Governance und Compliance seit Jahren wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Dabei bildet eine konzernweite, systematische Risikoanalyse in allen Geschäftsbereichen die Basis. Ein kontinuierliches und systematisches Management von unternehmerischen Chancen und Risiken gehört für die CENTROTEC zur Unternehmenskultur. Der Vorstand überprüft die Entwicklungen und die Anstrengungen in den Bereichen Compliance und Corporate Governance regelmäßig. Dabei sind die frühzeitige Erschließung wichtiger Informationen zur Risikofrüherkennung und Missstandsbekämpfung sowie die Begrenzung von Schäden und Missständen durch Implementierung von Maßnahmen und einer Gegensteuerung, die wesentlichen Zielvorgaben. Wesentliche Merkmale des Kontrollund Risikomanagementsystems sind dem Chancen- und Risikobericht zu entnehmen. Im Rahmen der Compliance hat die CENTROTEC verschiedene Maßnahmen ergriffen, die das rechtmäßige Verhalten von Mitarbeitern, Unternehmen und der Geschäftsführung gewährleisten sollen. Das ComplianceProgramm der CENTROTEC setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen, die in allen Unternehmensbereichen implementiert wurden und bildet so zusammen das Compliance-Management-System. Wesentliche Bausteine sind das rechnungslegungsbezogene Kontroll- und Risikomanagementsystem, die Compliance im Bereich Kapitalmarktrecht, eine Zuständigkeits- und Verhaltensrichtlinie für alle Unternehmen des Konzern sowie Richtlinien zur IT-Sicherheit. Weitere Grundsätze spiegeln sich in einer Richtlinie zum Umgang mit Geschenken und Einladungen wider sowie im konzernweit gültigen Verhaltenskodex, der die wesentliche Grundsätze und Regeln für das Verhalten im Unternehmen und im Verhältnis zu Externen festlegt. Das Meldesystem für Compliance-Vorfälle umfasst auch ein digitalisiertes Hinweisgeberportal zur anonymen Meldung von Verdachtsfällen. Weitere Informationen zur Unternehmensführung Weitere Informationen zur Unternehmensführung finden sich in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite des Unternehmens.
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Entsprechenserklärung
Erklärung des Vorstandes und des Aufsichtsrates der CENTROTEC Sustainable AG, Brilon zum Deutschen Corporate Governance Kodex (§ 161 AktG) Zum Hintergrund Am 26. Februar 2002 hat die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex erstmals einen Verhaltenskodex für börsennotierte Gesellschaften vorgelegt. Dieser Kodex wurde zuletzt am 7. Februar 2017 aktualisiert und am 24. April 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird: Entsprechenserklärung Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in ihrer Fassung vom 5. Mai 2015 bzw. danach den Empfehlungen in der Fassung vom 7. Februar 2017 (veröffentlicht am 24. April 2017), seit der Abgabe der letzten Entsprechungserklärung vom 20. März 2017, mit folgenden Einschränkungen, entsprochen wurde und wird. 1) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 4.2.1, dass der Vorstand einen Vorsitzenden oder Sprecher haben soll. Die Vorstandstätigkeiten werden von den Mitgliedern des Vorstands gemeinsam und gleichberechtigt ausgeübt. Daher ist es nach unserer Auffassung und im Interesse des Unternehmens, angesichts der Größe des Vorstands und seiner Struktur, nicht angezeigt einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands zu benennen. 2) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.3 die Bildung von Ausschüssen im Aufsichtsrat. Dies soll jedoch in Abhängigkeit von den spezifischen Gegebenheiten des Unternehmens und der Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrates erfolgen. Unser Aufsichtsrat besteht aus drei Mitgliedern, die alle Fragen des Unternehmens gemeinsam behandeln. Insofern halten wir eine Bildung von Ausschüssen in unserem Fall für nicht sinnvoll. Diese Sichtweise steht unseres Erachtens in Übereinstimmung mit dem Kodex, wir machen diese Angabe vorsorglich zur Klarstellung. 3) Unter 5.4.1. empfiehlt der Kodex, dass der Aufsichtsrat, im Rahmen der Festlegung der Ziele seiner Zusammensetzung, auch eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer festlegt. Unter Berücksichtigung der Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats und der Aktionärsstruktur halten wir die Einführung einer Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer in unserem Fall nicht für sinnvoll. 4) Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.4.2, dass dem Aufsichtsrat eine – nach eigener Einschätzung – ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehört. Ein Mitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierendem Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Unser Aufsichtsrat verfügt nach seiner Einschätzung über eine ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder. Zwar sind einzelne Aufsichtsräte auch Aktionäre und stehen vereinzelt in geschäftlicher Beziehung zu der Gesellschaft, dies begründet aber keinen Interessenkonflikt. Brilon, im März 2018 Der Vorstand:
Dr. Thomas Kneip [Vorstand]
Für den Aufsichtsrat
Dr. Christoph Traxler
Guido A. Krass
[Vorstand]
[Vorsitzender des Aufsichtsrates]
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß §§ 297 Abs. 2 Satz 4 und 315 Abs. 1 Satz 6 HGB Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Brilon, den 27. März 2019
Dr. Thomas Kneip Bernhard Pawlik Dr. Christoph Traxler
§ 289f HGB LINK zur CENTROTEC-Homepage: http://www.centrotec.de/investor-relations.html
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Vergütungsbericht
Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht der CENTROTEC Sustainable AG ist ausgerichtet an den Erfordernissen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie dem deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und orientiert sich gleichzeitig an den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Vergütung des Vorstandes Das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes setzt sich aus einem erfolgsunabhängigen Fixgehalt, einem erfolgsabhängigen und somit variablen Vergütungsbestandteil sowie sonstigen Vergütungen zusammen. Die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe, der Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Lage des Unternehmens. Ferner werden das Aufgabenumfeld, die persönliche Leistung und Erfahrung sowie die Zielerreichung der Vorstandsmitglieder bei der Vergütungsbemessung berücksichtigt. Das Vergütungssystem setzt regelmäßig auch langfristige Verhaltensanreize und ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung, gemessen am organischen, profitablen Wachstum ausgerichtet. Gewährung Der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG bestand am Anfang des Geschäftsjahres 2018 aus zwei Mitgliedern. Mit Wirkung zum 01.04.2018 wurde Bernhard Pawlik als drittes Mitglied in den Vorstand berufen. Er verantwortet das Segment Gas Flue Systems, in dessen Geschäftsführung er seit 2014 tätig ist. Die erfolgsunabhängige Vorstandsvergütung wird als monatliches Fixgehalt gezahlt. Im Geschäftsjahr 2018 belief sich dieses Fixgehalt für alle drei Vorstände auf insgesamt 863 TEUR (Vorjahr mit nur zwei Vorständen 650 TEUR). Die Sozialabgaben des Arbeitgebers betragen 1,2% hierauf. Die variable Vergütung wird seit Beendigung des Aktienoptionsprogramms im Jahre 2013 in Form eines monetären Bonus in Aussicht gestellt, dessen Gewährung und Höhe vom Erreichen bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegter Ziele abhängig ist. Dieser Bonus enthält sowohl eine kurzfristige (einjährige variable Vergütung), als auch eine langfristige (mehrjährige variable Vergütung/ LTI) Komponente. Die in 2018 gewährten monetären Boni betrugen insgesamt 868 TEUR (Vorjahr 537 TEUR). Es wurden im Geschäftsjahr 2018 keine Vorsorgeaufwände gewährt.
Vergütungsbericht
Der geldwerte Vorteil der Dienstwagennutzung im Jahr 2018 ist in den Nebenleistungen abgebildet und betrug im Jahr 2018 41 TEUR (Vorjahr 32 TEUR). Die Gesamtvergütung bei voller Zielerreichung beträgt 1.772 TEUR (Vorjahr 1.219 TEUR). Die Minimumvergütung entspricht dem Festgehalt. Die Maximalvergütung entspricht der in der Tabelle gewährten Gesamtvergütung, wobei die variable Vergütung je nach Zielerreichung zwischen 0 und dem angegebenen gewährten Betrag schwanken kann. Nachfolgende Tabelle zeigt die gewährten Vorstandsvergütungen:
Dr. Thomas Kneip seit 01.01.2014
Dr. Christoph Traxler seit 01.04.2004
Bernhard Pawlik seit 01.04.2018
2018
2017
2018
2017
2018
2017
330
320
340
330
193
-
19
22
10
10
12
-
Summe
349
342
350
340
205
-
Einjährige variable Vergütung
265
235
265
182
218
-
0 60
60 0
0 60
60 0
0 0
-
325
295
325
242
218
-
Festvergütung Nebenleistungen
Mehrjährige variable Vergütung - LTI-Programm 2017 (Laufzeit 3 Jahre)1 - LTI-Programm 2018 (Laufzeit 3 Jahre)1 Summe Vorsorgungsaufwand Gesamtvergütung 1
0
0
0
0
0
-
674
637
675
582
423
-
Es wird der Wert für 100% Zielerreichung gezeigt.
Zufluss Nachfolgende Tabelle zeigt die zugeflossene Vorstandsvergütung. Wesentlicher Unterschied zur obigen Tabelle sind die Auszahlungsbeträge aus variablen Vergütungen, deren Auszahlung sich entweder über mehrere Jahre verteilt (z. B. Aktienoptionen, LTI-Programm) oder im Folgejahr des Gewährungsjahres erfolgt (einjährige variable Vergütung). Die Beträge werden nach unterschiedlichen Plänen bzw. Laufzeiten aufgeschlüsselt. Für Bezugsrechte und sonstige aktienbasierte Vergütungen gilt als Zeitpunkt des Zuflusses und als Zufluss-Betrag der nach deutschem Steuerrecht maßgebliche Zeitpunkt und Wert.
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Vergütungsbericht
Im Geschäftsjahr 2018 beliefen sich die tatsächlich zugeflossenen Bezüge der Mitglieder des Vorstandes der CENTROTEC Sustainable AG auf insgesamt 1.354 TEUR (Vorjahr 1.328 TEUR). Pensionierte Mitglieder des Vorstandes erhielten im Geschäftsjahr 2018 Zuwendungen in Höhe von 57 TEUR (Vorjahr 57 TEUR). Die Rückstellungen für Pensionszusagen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern betrugen 1.004 TEUR (Vorjahr 992 TEUR). Nachfolgende Tabelle zeigt die geflossenen Vorstandsvergütungen:
Dr. Thomas Kneip seit 01.01.2014 Festvergütung Nebenleistungen
Dr. Christoph Traxler seit 01.04.2004
Bernhard Pawlik seit 01.04.2018
2018
2017
2018
2017
2018
2017
330
320
340
330
193
-
19
22
10
10
12
-
Summe
349
342
350
340
205
-
Einjährige variable Vergütung
229
235
177
182
0
-
0 9 12
0 15 0
0 11 12
196 18 0
0 0 0
-
250
250
200
396
0
-
0
0
0
0
0
-
599
592
550
736
205
-
Mehrjährige variable Vergütung - Aktienoption (VJ 2011-2017)1 - LTI-Programm 2014 - LTI-Programm 2015 Summe Vorsorgungsaufwand Gesamtvergütung 1
Die ersten beiden Jahre der Laufzeit sind gesperrt, d. h. in dieser Zeit darf nicht ausgeübt werden.
Zum 31.12.2018 hält weder der Vorstand noch der Aufsichtsrat Aktienoptionen. Vergütung des Aufsichtsrates Die Vergütung des Aufsichtsrates ist im § 18 der Satzung der CENTROTEC Sustainable AG geregelt und wurde zuletzt in der Hauptversammlung am 20.05.2014 angepasst. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten demnach neben dem Ersatz ihrer baren Auslagen eine fixe jährliche Vergütung, eine variable, erfolgsorientierte Vergütung sowie Sitzungsgelder. Die fixe Vergütung beträgt 20 TEUR für ein Mandat im Aufsichtsrat für jedes volle Geschäftsjahr der Zugehörigkeit. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache des auf ein Mitglied des Aufsichtsrates entfallenden Betrages. Diese Vergütung der
Vergütungsbericht
Mitglieder des Aufsichtsrates der CENTROTEC Sustainable AG betrug somit im abgelaufenen Geschäftsjahr 90 TEUR (Vorjahr 90 TEUR). Hinzu kamen 65 TEUR (Vorjahr 14 TEUR) an Sonstigen Aufwendungen, insbesondere Reisekosten sowie Kosten für die Einberufung und Vorstellung des neuen Aufsichtsratsmitglieds Herrn Andreas von Maltzan, der mit Wirkungen zum 01.07.2018 und bis zur nächsten Hauptversammlung anstelle des verstorbenen Herrn Dr. Heiss zum Mitglied des Aufsichtsrates bestellt wurde. Die auf diese Vergütung anfallende Umsatzsteuer wird von der Gesellschaft in der jeweils gesetzlichen Höhe zusätzlich bezahlt, wenn und soweit diese von einem Aufsichtsratsmitglied in Rechnung gestellt wird. Eine gesonderte Vergütung für Ausschusstätigkeiten wird nicht gezahlt, da der dreiköpfige Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG aufgrund seiner Größe auf die Bildung von gesonderten Ausschüssen verzichtet. Als variable und erfolgsorientierte Vergütung, entsprechend der Satzung, erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrates eine Vergütung von 0,1% der Dividende des jeweiligen Geschäftsjahres. Diese dividendenabhängige Vergütung beläuft sich, wie auch die fixe Grundvergütung, für den Vorsitzenden auf das Doppelte und für den stellvertretenden Vorsitzenden auf das Eineinhalbfache dessen was ein reguläres Aufsichtsratsmitglied erhält. Im Geschäftsjahr 2018 betrug die Gesamtsumme dieser Vergütung 22 TEUR (Vorjahr 24 TEUR). Die Sitzungsgelder, die je Aufsichtsratssitzung gewährt werden, besitzen einen Grundbetrag von 2 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache dieses Grundbetrags. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 42 TEUR (Vorjahr 81 TEUR) an Sitzungsgeldern an den Aufsichtsrat gezahlt. Für die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats ergab sich die nachfolgend dargestellt Vergütung für das Geschäftsjahr 2018 (individualisierte Angaben):
Grundvergütung
Sitzungsgelder
Guido A. Krass
40
20
9
Andreas Freiherr von Maltzan
15
6
4
Mag. Christian C. Pochtler
20
10
5
Angaben in TEUR
Dividenden- Sonstige Aufanteil wendungen
Summe
Vorjahr
51
120
96
11
36
0
3
38
47
Zum 31.12.2018 amtierende Aufsichtsratsmitglieder
Ehemalige Aufsichtsratsmitglieder Dr. Bernhard Heiss
15
6
4
0
25
66
Gesamtsumme
90
42
22
65
219
209
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Die Aktie
Die Aktie Das Börsenumfeld Das Jahr 2018 war das erste Jahr, nach zuvor sechs Wachstumsjahren, an dem weltweit nahezu alle Indices teils deutliche Verluste hinnehmen mussten. Diese Kursverluste bewegten sich im Bereich von drei bis 25 Prozent. Von den deutschen Indices verzeichnete der SDAX, der in den Vorjahren zumeist zu den größten Gewinnern gezählt hatte, mit über 20 Prozent die höchsten Kursverluste im Kalenderjahr 2018. Aktienkursentwicklung Das Börsenjahr 2018 war für die CENTROTEC-Aktie durch eine Entwicklung beginnend mit einem Eröffnungskurs von 15,50 EUR und einem kurzfristigen Anstieg auf den früh im Januar erreichten Jahreshöchstkurs von 15,88 EUR und einem daran anschließenden Kursrückgang bis auf den im Dezember gesehenen Tiefstkurs von 10,10 EUR gekennzeichnet. Zum Jahresende erholte sich der Kurs dann nochmals auf den Jahresschlusskurs von 11,44 EUR. Damit verlor die CENTROTEC-Aktie im Verlaufe des Jahres 26% an Wert und somit etwas mehr als der weiterhin häufig als Vergleichsindex herangezogene SDAX. Die Volatilität der Aktie lag in 2018 auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr. Nach dem Ende des Berichtszeitraums bis Mitte März 2019 bewegte sich der Kurs der CENTROTEC-Aktie seitlich.
aktienkurs 2018 [in EUR]
17 16 15 14 13 12
11
10
Jan.
Feb.
März
CENTROTEC Sustainable AG
April SDAX
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Die Aktie
aktienkurs seit börsengang [in EUR]
20
10
5
IPO-Kurs 3,24 2
1998 1999 2000 2001
2002
CENTROTEC Sustainable AG
2003
2004
2005
2006
2007 2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
SDAX
Angaben zur Aktie Die Aktie der CENTROTEC Sustainable AG ist seit dem Börsengang im Jahre 1998 unter der Wertpapierkennnummer WKN 540 750, der internationalen Wertpapieridentifikationsnummer ISIN DE0005407506 und unter dem Börsenkürzel CEV an der Deutschen Börse gelistet. Die Aktie wird im Prime All Share und weiteren Unterindizes des Deutschen Aktienindexes (DAX) geführt. Am 31.12.2018 wies die CENTROTEC Sustainable AG ein Grundkapital von 18.020.923 EUR, eingeteilt in 18.020.923 nennwertlose Inhaber-Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils einem EURO je Aktie aus. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hinsichtlich der Aktienzahl keine Veränderung. Es werden jedoch, aus dem Mitte 2018 durchgeführten Aktienrückkaufprogramm, 1.764.470 eigene Aktien durch die CENTROTEC gehalten. Diese verfügen weder über Stimmrecht auf der Hauptversammlung, noch sind sie dividendenberechtigt. Alle übrigen 16.256.453 Aktien sind voll stimm- und dividendenberechtigt. Im Berichtszeitraum wurden keine Aktien aus dem Aktienoptionsprogramm der CENTROTEC ausgeübt und es wurden keine neuen Aktienoptionen in Aussicht gestellt oder zugeteilt. Aus den Aktienoptionsprogrammen sind auch in den nächsten Jahren keine weiteren Optionsausübungen zu erwarten. Nähere Angaben zur Aktienzahl und dem Aktienoptionsprogramm finden Sie im Anhang in Kapitel 10 Eigenkapital.
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Die Aktie
eigentümerstruktur [in %]
< 50% 100% > 50%
Familie Krass Freefloat
Für das abgelaufene Geschäftsjahr beabsichtigt CENTROTEC, eine Dividende in unveränderter Höhe zu zahlen. Der am 06. Juni 2019 stattfindenden Hauptversammlung wird der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,30 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie (Vorjahr 0,30 EUR) auszuschütten. Hierdurch sollen die Aktionäre auch weiterhin direkt an der grundsätzlich positiven Entwicklung des Konzerns beteiligt werden. Der wesentliche Teil der im Konzern zur Verfügung stehenden Gewinne soll aber weiterhin, wie in der Vergangenheit erfolgreich praktiziert, in weiteres organisches und akquisitionsgetriebenes Wachstum investiert werden.
Alle Angaben aus XETRA-Handel
2014
2015
2016
2017
2018
Aktienzahl per 31.12. in Tsd. (Stück)
17.647
17.733
17.892
18.021
18.021
Grundkapital per 31.12. in EUR
17.647
17.733
17.892
18.021
18.021
Marktkapitalisierung per 31.12. in Mio. EUR
252,0
234,3
273,6
279
206,2
Jahresschlusskurs in EUR
14,28
13,21
15,29
15,47
11,44
Jahrestiefstkurs in EUR
12,91
12,85
11,56
14,83
10,10
Jahreshöchstkurs in EUR
20,20
15,25
15,60
19,79
15,88
Tägl. Handelsvolumen Ø in Tsd. (Stück)
27,3
28,3
14,0
23,8
20,8
Ergebnis je Aktie in EUR
1,00
1,18
1,21
1,13
0,74
Dividende je Aktie
0,20
0,25
0,30
0,30
0,30
KGV per 31.12.
14,3
11,2
12,6
13,7
15,5
Die Aktie
Seit dem Börsengang im Jahr 1998 ist die Familie des Aufsichtsratsvorsitzenden Guido A. Krass mit einem Gesamtkapitalanteil von nach Kenntnis der Gesellschaft mehr als 50% unverändert Hauptaktionär der CENTROTEC. Darüber hinaus liegen der Gesellschaft keine Erkenntnisse vor, dass es weitere Aktionäre mit Beteiligungen im zweistelligen Prozentbereich gibt. Im Jahr 2018 wurden einige Unter- und Überschreitungen der Meldeschwellen nach § 26 Abs. 1 WpHG durch Investoren gemeldet. Hierbei handelte es sich um die 3%und die 5%-Schwellen. Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf der Internetseite der CENTROTEC Sustainable AG (www.centrotec.de) einsehbar. Im Anhang unter dem Punkt „Ergänzende Angaben” finden sich ebenfalls Informationen zur Veränderung der Stimmrechtsanteile. Alle im Umlauf befindlichen Aktien sind hinsichtlich Übertragbarkeit und Stimmberechtigung nicht eingeschränkt. Im Berichtsjahr 2018 wurden an allen deutschen Börsenplätzen zusammengerechnet 5,4 Mio. CENTROTECAktien und damit etwas weniger als im Vorjahr (5,9 Mio. Aktien) gehandelt. Das Handelsvolumen lag hierbei aufgrund der im Jahresdurchschnitt niedrigeren Kurse bei 73 Mio. EUR nachdem dieser Wert im Vorjahr noch bei 102 Mio. EUR gelegen hatte. Im Tagesdurchschnitt lag damit das Handelsvolumen bei 20.800 Aktien bzw. 290 TEUR (Vorjahr 23.400 Aktien bzw. 408 TEUR). Der Anteil des XETRA-Handels am gesamten deutschen Handelsvolumen stieg deutlich auf 95% (Vorjahr 86%). Investor Relations CENTROTEC setzt auf eine offene, zeitnahe und verlässliche Kommunikation mit den interessierten Finanzmarktkreisen, um das dem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen zu rechtfertigen. Hierbei bilden die gesetzlich geforderten Transparenzrichtlinien u. a. mit dem Wertpapierhandelsgesetz, dem Aktiengesetz, der Market Abuse Regulation (MAR), den Zulassungsfolgepflichten der Deutschen Börse und den nationalen und internationalen Rechnungslegungsstandards wie dem IFRS (International Financial Reporting Standard) und dem Handelsgesetz sowie den Regelungen des Corporate Governance Kodex einen in den letzten Jahren ständig erhöhten Mindeststandard. CENTROTEC stand auch im Jahr 2018 bei einer Vielzahl von Telefonkonferenzen und im Rahmen einzelner Roadshows sowie der Hauptversammlung im direkten Kontakt mit unterschiedlichen Finanzmarktteilnehmern. Zudem fanden zahlreiche Einzel- und Gruppengespräche im Rahmen des Deutschen Eigenkapitalforums in Frankfurt am Main statt. Schließlich sorgte der Bereich Investor Relations für ständig aktualisierte Informationen auf der Konzernhomepage und stand für telefonische, postalische oder elektronische Anfragen jederzeit zur Verfügung. Die Entwicklung der CENTROTEC wird von Analysten der nachfolgenden Institute verfolgt: Coverage Hauck & Aufhäuser HSBC
M.M.Warburg Montega
Die Kernaussagen der veröffentlichten Studien werden auf der Konzernhomepage der CENTROTEC regelmäßig zeitnah zur Verfügung gestellt.
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Gewerbegebäude
Systemanbieter für Klimatisierungslösungen und Blockheizkraftwerke GEWERBEGEBÄUDE Hocheffiziente Klimatisierungslösungen von Wolf schaffen ein gesundes Raumklima. Durch Wärmerückgewinnung tragen sie deutlich zur Energieeinsparung bei und senken Heiz- und Kühlenergiebedarf und CO2-Emissionen. Blockheizkraftwerke (BHKW) von Wolf bilden die Grundlage für eine energieeffiziente und dezentrale Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung am Ort des Verbrauchs. Energieträger werden so mit einer Gesamtnergieeffizienz von bis zu 90% ausgenutzt.
1 Wolf Großklimagerät 2 Wolf Blockheizkraftwerk
1
2
Gewerbegebäude
1
2
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Konzernlagebericht
Konzernlagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Überblick Der CENTROTEC-Konzern – im Folgenden auch die CENTROTEC oder die CENTROTEC-Gruppe – ist der einzige börsennotierte europäische Komplettanbieter von Heiz- und Klimatechnik im Gebäudebereich. Das Produktspektrum umfasst vornehmlich Systemlösungen aus den Bereichen der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie der Solarthermie, Wärmepumpentechnologie und der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei werden sowohl Lösungen für den Neubau, als auch für den kontinuierlich bedeutender werdenden Renovierungsmarkt angeboten und weiterentwickelt. CENTROTEC ist über Tochtergesellschaften und Vertriebspartner in mehr als 50 Ländern vertreten. Die insgesamt dreizehn Produktionsstätten befinden sich überwiegend in Europa. Zum 31.12.2018 waren konzernweit annähernd 3.000 Mitarbeiter an Standorten in Europa, Nordamerika und Asien beschäftigt. Diese erwirtschafteten im Jahr 2018 einen Umsatz von 615 Mio. EUR, wovon 52% auf den deutschen Markt entfielen.
Konzernstruktur Das Geschäft der CENTROTEC-Gruppe unterteilt sich in drei Segmente. Das umsatzstärkste Segment Climate Systems bildet gemeinsam mit dem Segment Gas Flue Systems das Kerngeschäft mit energieeffizienter und nachhaltiger Heiz- und Klimatechnik für den Gebäudebereich. Die Kundenkreise und Anwendungssituationen zeigen große Überlappungen, die Produkte sind allerdings unterschiedlich. Bei Climate Systems stehen die aktiven Geräte und Gesamtsysteme im Fokus, die Unternehmen des Segments Gas Flue Systems konzentrieren sich auf das Zubehör. Das dritte und gleichzeitig kleinste Segment Medical Technology & Engineering Plastics entwickelt, produziert und vertreibt Medizintechniklösungen und Hochleistungskunststoffe. Die CENTROTEC Sustainable AG mit Sitz in Brilon, Deutschland, fungiert für sämtliche Tochterunternehmen als börsennotierte Holding und unterstützt diese im strategischen, finanziellen und administrativen Bereich. Sämtliche operativen Aktivitäten auf den Produktmärkten werden über die Tochterunternehmen abgewickelt. Die bedeutendsten Gesellschaften im Kerngeschäft sind hierbei die Wolf GmbH und Brink Climate Systems B.V. (Segment Climate Systems) sowie Ubbink B.V. und Centrotherm Systemtechnik GmbH (Segment Gas Flue Systems). Diese Unternehmen verfügen über eigene Vertriebsgesellschaften im In- und Ausland. Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics stellt die Möller Medical GmbH die größte Gesellschaft dar.
Umsatz nach Segmenten der CENTROTEC Sustainable AG
21%
Gas Flue Systems
100% Climate Systems
71%
Gesamt 614,7 Mio. EUR
8%
Medical Technology & Engineering Plastics
Konzernlagebericht
Geschäftstätigkeit Geschäftsfelder Die im Segment Climate Systems zusammengefassten Gesellschaften sorgen für ein gesundes Raumklima in allen Arten von Gebäuden. Dafür entwickeln, produzieren und vertreiben sie ein umfassendes Portfolio an Heiz-, Klima- und Lüftungssystemen. Bei den Heizsystemen der Wolf GmbH und ihrer Tochtergesellschaften stehen neben modernen Brennwertgeräten für Öl- und Gasheizungen auch unterschiedliche Systeme zur Nutzung Erneuerbarer Energien und zur Kraft-Wärme-Kopplung im Fokus. Außerdem bietet das Unternehmen ein breites Portfolio an Lösungen zur Klimatisierung von Gewerbegebäuden an. Die niederländische Brink Climate Systems B.V. hat sich neben Luftheizungen besonders auf das wachsende Marktsegment von Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung spezialisiert. Die wesentlichen Fertigungsstandorte des Segments befinden sich in Deutschland, den Niederlanden und Kroatien. Der Vertrieb erfolgt in den Kernabsatzmärkten über eigene Vertriebs- und Servicestandorte und zunehmend mit eigens für diese Märkte entwickelten Produkten. Darüber hinaus wird in zahlreichen Ländern mit zum Teil exklusiven Vertriebspartnern gearbeitet. Die Vertriebswege unterscheiden sich dabei je nach Produktart und Absatzmarkt. Im Bereich Heizsysteme werden die Aufträge überwiegend über Großhändler abgewickelt. Dennoch ist für den Markterfolg die bestehende gute und direkte Verbindung zu den Handwerkern entscheidend. Im Bereich der Klimalösungen sind hingegen zumeist Architekten und Planer die entscheidenden Ansprechpartner. Das Segment Gas Flue Systems ist im Wesentlichen durch die Ubbink B.V. sowie die Centrotherm Systemtechnik GmbH auf die Bereiche der Abgassysteme für Heizungen mit Brennwerttechnik und Luftführungssysteme für Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung spezialisiert. Die im Segment entwickelten und produzierten passiven Systeme werden häufig als ergänzende Bestandteile zu den aktiven Systemen des Climate Systems Segments eingesetzt. Auch in diesem Segment liegen die wichtigsten Produktionsstandorte in Deutschland und den Niederlanden. Zudem werden Komponenten an den Standorten in den USA und China produziert. Darüber hinaus gibt es ein europa- und zunehmend auch weltweites Netz an lokalen Vertriebsgesellschaften. Je nach Produktgruppe erfolgt der Vertrieb über den Großhandel oder direkt an andere Hersteller von Heizungs- und Lüftungssystemen. Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics werden Medizintechniklösungen und Hochleistungskunststoffe an Produktionsstandorten in Deutschland und Dänemark erzeugt und international vertrieben.
Geschäftsfelder der CENTROTEC Sustainable AG
Heizsysteme
Medical Technology & Engineering Plastics 8%
Gas Flue Systems 21%
Climate Systems 71%
Solarthermie
Klima- und Lüftungssysteme
Kraft-WärmeKopplung
Abgassysteme
Dachprodukte
Luftführungssysteme
Medizintechnische Komponenten und Systeme
HochleistungsKunststoffe
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Konzernlagebericht
Leitung und Kontrolle Die Führungs- und Kontrollstruktur der CENTROTEC Sustainable AG und des Konzerns basiert auf den Vorgaben des Corporate Governance Kodex und des deutschen Aktiengesetzes. Der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung gewählt und überwacht und berät den Vorstand bei der operativen Führung der gesamten Unternehmensgruppe. Der Vorstand bestand seit dem Jahr 2014 aus zwei gleichberechtigten Mitgliedern. Seit April 2018 wurde der Vorstand um ein zusätzliches Mitglied erweitert. Für die Einzelgesellschaften werden unter Mitwirkung des Vorstandes in jährlichen Budgetverhandlungen Zielvorgaben erarbeitet. Diese dienen dann als Grundlage für die Erarbeitung individueller Ziele für Vorstände, Geschäftsführer und Führungskräfte und bilden die Basis für deren variable Gehaltsbestandteile. Grundsätzlich basiert die CENTROTEC-Unternehmensphilosophie auf großen unternehmerischen Freiheiten der einzelnen operativen Einheiten sowie der Mitarbeiter und Führungskräfte. Dies ermöglicht den operativen Tochtergesellschaften marktorientiertes, schnelles und innovatives Handeln und steigert die Attraktivität als Arbeitgeber. In den letzten Jahren wurde aber auch die Nutzung von Synergien zwischen den Einzelunternehmen aktiv vorangetrieben und steht auch weiterhin im Fokus der Konzernstrategie, ohne jedoch die grundsätzlich dezentrale Unternehmensphilosophie aufzugeben. Das konzernweite Planungs- und Budgetierungssystem dient gemeinsam mit dem in den letzten Jahren ständig weiterentwickelten Risikomanagementsystem als Grundlage für die operative Steuerung des Konzerns. Diese erfolgt mit Hilfe operativer Steuerungskennzahlen, die in wöchentlichem, monatlichem oder vierteljährlichem Rhythmus als Soll-Ist- und Vorjahresvergleiche vorliegen. Von großer Bedeutung, besonders für die Steuerung der Segmente, sind hierbei der Umsatz und das operative Ergebnis (EBIT). Darüber hinaus werden regelmäßig weitere Kennzahlen zur Liquiditätsbetrachtung, dem Net Working Capital und der Finanzierungssituation genutzt (siehe hierzu auch die entsprechenden Tabellen im nachfolgenden Wirtschaftsbericht). Diese werden auf den verschiedenen Ebenen in regelmäßigen Gesprächen erläutert und bewertet. Dadurch können Abweichungen von den Zielvorgaben sowie Veränderungen der Rahmenbedingungen frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Daneben bilden auch die kontinuierlichen Programme zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung eine wesentliche Grundlage, um Organisation und Prozesse auf die Herausforderungen der sich immer schneller ändernden Zielmärkte auszurichten.
Konzernlagebericht
Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB Die nach § 289f HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung sowie der jährlich veröffentlichte Corporate Governance Bericht des Unternehmens stehen auf der Homepage des CENTROTEC-Konzerns im Bereich Investor Relations zur Verfügung. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nach § 289f HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen. Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festsetzung der Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstandes der CENTROTEC Sustainable AG Anwendung finden und erläutert die Struktur sowie die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder. Ferner werden die Grundsätze und die Höhe der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates beschrieben. Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des Konzernlageberichts. Er befindet sich auf den Seiten 24 bis 27 dieses Geschäftsberichts.
Menschen bei CENTROTEC Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der CENTROTEC-Gruppe sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Einzelunternehmen und des Konzerns. Ihre Motivation zu erhalten und weiter zu fördern, ist ein bedeutender Grundgedanke der Unternehmensphilosophie. Konkretisiert wird diese durch die Konzernleitlinien, die auf soziale Verantwortung sowie unternehmerisches und nachhaltiges Handeln bei absoluter Integrität bauen. Diese Grundprinzipien werden in den einzelnen Einheiten auf unterschiedlichem Wege mit Leben gefüllt. Hiermit wird den verschiedenen Unternehmenskulturen der Unternehmen, die durch die Akquisitionen der Vergangenheit zum Konzern hinzugekommen sind, Rechnung getragen. Die grundsätzlich großen Freiheiten der operativen Einheiten und der einzelnen Mitarbeiter werden durch ein konzernweites Zielsystem flankiert und sind speziell auf Managementebene wichtiger Bestandteil des ergebnisorientierten Führungs-, Vergütungs- und Anreizsystems des Konzerns und seiner Einzelunternehmen. Eine bei 4% liegende Ausbildungsquote ist neben der steigenden Anzahl individuell angepasster Arbeitszeitmodelle und weiteren unternehmensspezifischen Angeboten ein Beleg für die in den Unternehmen des CENTROTEC-Konzerns im Fokus stehende Bedeutung der Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung. Zudem wurden im Berichtszeitraum die Grundlagen gelegt, um den Konzern in diesem Bereich auch zukünftig weiter zu entwickeln.
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Konzernlagebericht
Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 waren bei den vollkonsolidierten Unternehmen des CENTROTEC-Konzerns 3.081 Mitarbeiter (Vorjahr 2.990 Mitarbeiter) beschäftigt. Davon waren 156 Leiharbeiter (Vorjahr 153). In Vollzeitstellen (FTE = Full Time Equivalents) umgerechnet waren dies 2.962 FTE (davon Leiharbeiter 130 FTE; Vorjahr 2.878 FTE, davon Leiharbeiter 123 FTE). Im Jahresdurchschnitt waren im CENTROTEC-Konzern 3.067 (Vorjahr 3.407) Mitarbeiter beschäftigt. In Vollzeitstellen waren dies 2.962 FTE (Vorjahr 3.277). Die in 2017 durchgeführte organisatorische Neuausrichtung führte zu einer Verschiebung von Personalkosten zu bezogenen Leistungen. Infolgedessen reduzierte sich im CENTROTEC-Konzern der Personalaufwand in 2018 um 5,6% auf 174,0 Mio. EUR (Vorjahr 184,4 Mio. EUR). Inklusive der gestiegenen Leiharbeitskosten reduzierte sich damit die Personalaufwandsquote auf 29,5% (Vorjahr 32,1%).
Forschung und Entwicklung CENTROTEC misst der Forschung und Entwicklung (F&E) einen hohen Stellenwert bei. Entsprechend der Unternehmensphilosophie ist dieser Bereich dezentral organisiert und damit an den jeweiligen Produktionsstandorten angesiedelt. Aufgrund des voranschreitenden Zusammenwachsens der Einzelsysteme zu komplexen Gesamtlösungen findet aber auch in diesem Bereich eine immer stärkere, zum Teil auch segmentübergreifende Kooperation statt. Durch die dezentrale Struktur können Änderungen der Kundenanforderungen oder neue regulatorische Vorgaben im Rahmen der Produktentwicklung optimal berücksichtigt werden. Die unterschiedlichen Entwicklungsprojekte werden in enger Abstimmung mit dem Vertrieb vorangetrieben und adressieren die Anforderungen der einzelnen Landesgesellschaften. Schwerpunkt der F&E-Tätigkeit ist neben einer kontinuierlichen Erhöhung der Energieeffizienz die Steigerung des Installations- und Bedienkomforts sowie die Nutzung digitaler Lösungsansätze für die immer stärker zu Gesamtsystemen zusammenwachsenden Teilsysteme aus den Bereichen Heizung, Lüftung und Klimatisierung im Gebäude. Der im mitteleuropäischen Neubaumarkt vorherrschende Trend zur Nutzung umweltfreundlicher Wärmepumpen als Wärmeerzeuger hat die Ausrichtung der Entwicklungsaktivitäten im Segment Climate Systems maßgeblich beeinflusst. Hier wurden technische Lösungen auf Basis effizienter Invertertechnolgien und klimaschonender Kältemittel erarbeitet und für künftige Produkteinführungen zur Verfügung gestellt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Ausrichtung des Produktprogramms auf den chinesischen Markt. Hierzu wurden bei diversen Produktreihen notwendige technische Anpassungen vorgenommen und das integrale Regelungssystem für die digitale Kommunikation im chinesischen Datenumfeld vorbereitet.
Konzernlagebericht
Im Produktfeld Klimatechnik wurde das Produktprogramm im Einklang mit den verschärften europäischen Gesetzgebungen energetisch optimiert und mit dem Ziel der verstärkten Integration von mess- und regelungstechnischen Systemkomponenten ausgebaut. In 2018 wurden u. a. folgende bedeutende Produktentwicklungen technisch abgeschlossen bzw. bis zur Markteinführung gebracht: > Neue
hocheffiziente, umweltfreundliche Monoblock-Luft-Wasser-Wärmepumpen speziell für den chinesischen Wohnungsmarkt entwickelte Baureihe von Gas-Wandheizwertgeräten > Neue Generation Öl-Brennwert-Gerätebaureihe im Leistungsbereich bis 40 kW > Neue Generation hocheffizienter, geräuscharmer zentraler Wohnraumlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung > Erweiterung des Leistungsspektrums von Kompaktklimageräten mit Rotationwärmetauscher für große Luftmengen bis 20.000 m3/h > Eine
Im Segment Gas Flue Systems wurde im Berichtszeitraum das Produktportfolio im Bereich der Gebäudetechniklösungen ausgebaut und Produkte, speziell aus dem Bereich der Dachprodukte, zur Marktreife gebracht. Damit wird das strategische Ziel verfolgt, die Abhängigkeit vom Geschäft mit Abgasführungssystemen zu reduzieren. Darüber hinaus wurden die Lösungen im Bereich der Luft- und Abgasführung kontinuierlich den Wünschen großer europäischer Anbieter, die hier zuletzt als Kunden gewonnen wurden, entsprechend angepasst und ähnliche Anpassungen auch für den außereuropäischen Markt vorgenommen. Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics wurde das im Bereich der Hochleistungskunststoffe vorhandene Know-how genutzt, um funktionale Kunststoffe für unterschiedliche Anwendungsbereiche zu entwickeln. Im Bereich der Medizintechnik stand das abgelaufene Jahr 2018 im Fokus der Neuauflage der etablierten Liposuktionseinheit. Das Hauptprodukt dieses Bereichs wurde inklusive Ansteuerkonsole komplett neu entwickelt. Gleichzeitig wurde das zugehörige Kanülenportfolio stark erweitert. Weitere bedeutende Entwicklungsaktivitäten gab es im Biopsie-Bereich, bei der Urologie und im Bereich Liquid Handling. Im CENTROTEC-Konzern waren im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 158 Mitarbeiter/FTE (Vorjahr 156 Mitarbeiter/FTE) mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten beschäftigt und es gab in diesem Bereich Aufwendungen, inklusive der aktivierbaren Aufwendungen in Höhe von 17,9 Mio. EUR (Vorjahr 16,8 Mio. EUR).
Nachhaltigkeit Zum Thema Nachhaltigkeit verweisen wir an dieser Stelle auf den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht, der ab Seite 13 im Geschäftsbericht der CENTROTEC veröffentlicht wird.
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Apartment-Häuser
Anbieter von kollektiven Abgasund Heizsystemen APARTMENTHÄUSER Centrotherm und Ubbink haben kollektive Abgassysteme entwickelt, die eine geschossübergreifende Mehrfachbelegung an eine einzelne, vertikale Abgasleitung ermöglichen. Zu diesen kollektiven Abgassystemen gehören auch Kaskadeninstallationen, mit denen mehrere, zentral aufgestellte Wärmeerzeuger mit einem gemeinsamen Abgassystem verbunden werden können. Große Heizleistungen von mehreren 1000 kW decken die Wolf Mittel- und Großkessel-Baureihen ab.
1 Dezentrale Wärmerzeugung
durch einzelne Gasbrennwertheizungen mit geschossübergreifender Mehrfachbelegung
2 Brennwertkessel als
Kaskadeninstallation inklusive Abgassystem
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Apartment-Häuser
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Konzernlagebericht
Wirtschaftsbericht Überblick Der CENTROTEC-Konzern steigerte im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz um 3,5% auf 614,7 Mio. EUR (Vorjahr 594,2 Mio. EUR). Auf Basis dieses organischen Umsatzzuwachses stieg das operative Ergebnis (EBIT) um 3,8% leicht überproportional auf 30,4 Mio. EUR (Vorjahr 29,3 Mio. EUR). Damit konnten die für 2018 gegenüber dem Kapitalmarkt kommunizierten Ziele erreicht werden. Allerdings wurde das Nettoergebnis durch ein schwaches Finanzanlageergebnis belastet. Durch das im ersten Halbjahr 2018 durchgeführte Aktienrückkaufprogramm reduzierte sich die Nettofinanzposition auf minus 21,0 Mio. EUR (Vorjahr plus 13,0 Mio. EUR) und die Eigenkapitalquote sank auf 42,2% (Vorjahr 44,4%). Der operative Cash Flow stieg auf 38,2 Mio. EUR (Vorjahr 31,6 Mio. EUR).
Geschäftsverlauf Der branchenbedingt saisonale Geschäftsverlauf im Kerngeschäft des CENTROTEC-Konzerns mit einem deutlichen Umsatzanstieg in der zweiten Jahreshälfte war auch in 2018 grundsätzlich zu beobachten. Durch den sehr warmen September verspätete sich der Start der Heizsaison und das dritte Quartal blieb bei Umsatz und Ergebnis etwas hinter den Erwartungen zurück. Dies wurde aber sowohl umsatz-, als auch ergebnisseitig im Wesentlichen im vierten Quartal aufgeholt.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Märkte, in denen das Kerngeschäft des CENTROTEC-Konzerns angesiedelt ist, werden im Wesentlichen von der Baukonjunktur, den Energiepreisen sowie regulatorischen Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden beeinflusst. Die Entwicklung des Renovierungsmarktes hat hierbei aus Konzernsicht eine größere Bedeutung als die des Neubaumarktes. Im Geschäftsjahr 2018 entwickelte sich die Baukonjunktur auf den für CENTROTEC bedeutenden Märkten ausnahmslos positiv. Für Europa gibt der Branchenverband EUROCONSTRUCT für 2018 reale Wachstumswerte von 2,8% (Vorjahr 4,1%) an. Damit setzte sich das breit aufgestellte Wachstum des Jahres 2017 mit reduzierten Zuwachsraten auch in 2018 fort. Im deutschen Kernmarkt war eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen. Der Anteil der energetischen Renovierung von Gebäuden steht in einem mehr oder weniger engen Zusammenhang mit den Energiepreisen. Dies gilt für private, aber noch stärker für gewerbliche Kunden. Nachdem bereits im Jahr 2017 erstmals nach einem mehrjährigen Preisverfall die Energiepreise leicht anstiegen, setzte sich diese Entwicklung auch in 2018 grundsätzlich fort. Zum Jahresende drehte dieser Trend allerdings kurzfristig, sodass beispielsweise die Rohölpreise mit einem Jahresdurchschnittspreis von 70 US$ deutlich über dem Vorjahreswert von 55 US$ lagen, zum Jahresende diesen Wert aber unterschritten. Bei den Heizölpreisen in Deutschland zeigte sich in den letzten zwei Jahren eine ähnliche Entwicklung. Die Gaspreisentwicklung ist
Konzernlagebericht
Umsatz- und EBIT-Entwicklung der Quartale 2017 - 2018 [in Mio. EUR] Umsatz
150
137 139
136
147
EBIT 155
161
166 168 15 13,4 11,9
11,5 100
10
50
5
10,1
3,8 3,8 2,0
3,2
0
0
Q1
Q2
Gesamt 2017: 594,2 2017
Q3
Q4
Gesamt 2018: 614,7
Q1
Q2
Gesamt 2017: 29,3
Q3
Q4
Gesamt 2018: 30,4
2018
zwar seit einigen Jahren von der des Öls grundsätzlich entkoppelt, verläuft aber mit Zeitverzug in ähnlichen Bahnen. In 2018 fand der langjährige Verfall der Endkundenpreise beim Erdgas mit sich stabilisierenden und seit Mitte des Jahres leicht ansteigenden Preisen ein Ende. Die Märkte für Heiz- und Klimatechnik entwickelten sich in 2018 – ähnlich wie im Vorjahr – in den meisten für CENTROTEC relevanten Ländern grundsätzlich positiv. Europaweit war in fast allen Ländern ein Volumenwachstum zu verzeichnen. Der für die Konzernunternehmen immer noch besonders wichtige deutsche Heizungsmarkt verzeichnete hierbei einen Zuwachs von ca. 3%, getragen vom Neubaugeschäft. Diese Entwicklung wird auch an den erneut überproportionalen Zuwächsen bei Wärmepumpen, deren Haupteinsatzbereich im Neubau liegt, deutlich. Zudem gab es Zuwächse bei der Gasbrennwerttechnik, wohingegen der Bereich der Solarthermie erneut weitere Rückgänge verzeichnete. Auch das Geschäft mit der Blockheizkrafttechnik litt speziell in Deutschland in 2018 weiterhin erheblich unter regulatorischen Unsicherheiten. Diese grundsätzlichen Entwicklungen waren mit einigen regionalen Abweichungen in 2018 europaweit zu beobachten. In China machten sich die zunehmende konjunkturelle Eintrübung sowie veränderte regulatorische Rahmenbedingungen am Rückgang des für importierende Hersteller eher zugänglichen Retail-Marktes bemerkbar. Die Märkte für Klima- und Lüftungstechnik entwickelten sich in Europa je nach Produktgruppen unterschiedlich, aber grundsätzlich positiv. Die Aktivitäten der Unternehmen des Segments Medical Technology & Engineering Plastics finden in überwiegend stark fragmentierten Märkten statt, für die keine umfassenden Marktinformationen vorliegen. Grundsätzlich zeichnet sich der Markt für Medizintechnik durch einen stabilen langfristigen Wachstumstrend aus, der durch den demographischen Wandel unterstützt wird.
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Konzernlagebericht
segmentumsätze [in Mio. EUR] 2014
386,2
2015
399,3
2016
416,9
2017
423,6
2018
434,9
Climate Systems
Gas Flue Systems
102,6
41,7
107,0
530,5
43,4
113,0 121,1 128,1
549,8 45,5
575,5
49,5 51,7
594,2 614,7
Medical Technology & Engineering Plastics
Ertragslage Umsatz In 2018 steigerte CENTROTEC seinen konzernweiten Umsatz mit einem Zuwachs von 3,5% erstmals über die 600-Millionen-Euro-Grenze auf 614,7 Mio. EUR (Vorjahr 594,2 Mio. EUR). Erneut erhöhte sich dabei der Auslandsanteil am Gesamtumsatz auf nunmehr 48% (Vorjahr 47%). Weiterhin ist aber Deutschland mit einem Umsatzanteil von 52% (Vorjahr 53%) der bei weitem wichtigste Einzelmarkt, gefolgt von den Niederlanden und Frankreich mit elf und acht Prozent. Die weiter folgenden Märkte wie Österreich, Spanien, Belgien, Italien, Russland, die USA und zunehmend auch China haben alle einen Umsatzanteil von unter vier Prozent. Im Berichtszeitraum verzeichneten von den besonders relevanten Märkten Frankreich, die Niederlande, Spanien, Russland und China die größten Zuwachsraten. Segment Climate Systems erzielten die CENTROTEC-Unternehmen ein Umsatzwachstum von 2,7% auf 434,9 Mio. EUR (Vorjahr 423,6 Mio. EUR). Dieses Wachstum basiert sowohl auf Zuwächsen im deutschen Markt, wo die in 2017 begonnenen Maßnahmen zum Ausbau der Marktposition im Heizungsmarkt ihre Wirkung entfalteten, als auch im internationalen Geschäft. Beide Produktbereiche, Heiz- und Klimatechnik, wiesen Wachstum auf. Lediglich im Bereich der Blockheizkrafttechnik gab es aufgrund weiterhin ungelöster regulatorischer Fragestellungen deutliche Umsatzrückgänge. Das niederländische Tochterunternehmen Brink sorgte mit seiner positiven Entwicklung dafür, dass die größten Zuwächse außerhalb Deutschlands in den Niederlanden erzielt wurden. Weitere Auslandsmärkte mit überdurchschnittlichem Wachstum waren Spanien, Russland, Polen, Frankreich und China.
> Im
Segment Gas Flue Systems verzeichnete im Jahr 2018 mit einem Umsatzanstieg um 5,8% auf 128,1 Mio. EUR (Vorjahr 121,1 Mio. EUR) das stärkste Umsatzwachstum der drei Konzernsegmente. Alle wesentlichen Produktbereiche, wie die Abgas- und Luftführung sowie die Dachprodukte, zeigten auch in 2018 Zuwächse. Die deutlich größten Zuwächse wurden in den beiden für die Segmentunternehmen besonders relevanten Märkten Frankreich und den Niederlanden erwirtschaftet.
> Das
CENTROTEC-Unternehmen des Segments Medical Technology & Engineering Plastics steigerten 2018 den Umsatz erneut. Der Zuwachs von 4,4% auf 51,7 Mio. EUR (Vorjahr 49,5 Mio. EUR) führte zum erstmaligen Überschreiten der 50-Millionen-Euro-Marke im Segment. Sowohl der Medizintechnikbereich als auch der Bereich der Hochleistungskunststoffe trugen zu diesem Wachstum bei. Neben den Umsätzen am weiterhin sehr wichtigen deutschen Heimatmarkt wurden auch die Umsatzzahlen in den USA und Asien überproportional gesteigert.
> Die
Konzernlagebericht
Ebit nach Segmenten [in Mio. EUR] 2014
21,7
2015
6,1
18,4
2016
18,2 14,2
11,3
2018
13,8
12,1
Climate Systems
Gas Flue Systems
31,0
3,8
12,8
2017
3,2
9,9
32,1 3,8
3,8 4,5
34,8 29,3 30,4
Medical Technology & Engineering Plastics
Ergebnis In 2018 konnte der CENTROTEC-Konzern das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 0,8% auf 54,5 Mio. EUR (Vorjahr 54,1 Mio. EUR) steigern. Aufgrund des leicht reduzierten Abschreibungsvolumens stieg das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 3,8% auf 30,4 Mio. EUR (29,3 Mio. EUR). Die EBIT-Marge lag damit auf Konzernebene aufgrund des Umsatzzuwachses mit 4,9% auf Vorjahresniveau. In den drei Konzern-Segmenten bewegte sich die EBIT-Marge zwischen 3,2 und 9,5% und damit in einer ähnlichen Bandbreite wie im Vorjahr (3,4 bis 9,3%). Im Laufe des Jahres 2017 umgesetzte organisatorische Änderungen führten zu einer Verschiebung von Personalkosten zu den in den Materialkosten enthaltenen bezogenen Dienstleistungen in Höhe von ca. 27,4 Mio. EUR (Vorjahr 5,5 Mio. EUR). Damit ist die Personalund die Materialquote nur noch bedingt mit dem Vorjahreswert vergleichbar. Segment Climate Systems lag das EBIT mit 13,8 Mio. EUR um 3,0% unter dem Vorjahreswert von 14,2 Mio. EUR und die EBIT-Marge reduzierte sich bei gestiegenem Umsatz auf 3,2% (Vorjahr 3,4%). Die weit hinter den Erwartungen zurückbleibende Entwicklung im Bereich der Blockheizkraftwerke schlägt sich spürbar im Segmentergebnis nieder. Die Materialaufwandsquote blieb dabei aus Segmentsicht mit 48,3% auf Vorjahresniveau. Die Personalaufwandsquote erhöhte sich dahingegen aufgrund der weiteren Aktivitäten zur Geschäftsausweitung im In- und Ausland sowie den Tariferhöhungen auf 32,9% (Vorjahr 32,0%).
> Im
> Das EBIT des Segments Gas Flue Systems belief sich in 2018 nach einem Zuwachs um 7,3% auf 12,1 Mio. EUR,
nachdem es im Vorjahr noch bei 11,3 Mio. EUR gelegen hatte. Dieser Zuwachs basiert auf den positiven Auswirkungen des erneut gesteigerten Umsatzes und der fortlaufenden Optimierung sämtlicher betrieblicher Prozesse. Zudem erfährt diese Entwicklung von einem leicht reduzierten Abschreibungsvolumen weitere Unterstützung. Segment Medical Technology & Engineering Plastics konnte das EBIT bei leicht gestiegenen Abschreibungen um 18,0% auf 4,5 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR) gesteigert werden. Den größten Beitrag zu dieser, gegenüber dem Umsatz überproportionalen, Ergebnissteigerung steuerte der Medizintechnikbereich bei. Aber auch der Ergebnisbeitrag des Bereichs der Hochleistungskunststoffe stieg in 2018.
> Im
Das Finanzergebnis des CENTROTEC-Konzerns verschlechterte sich aufgrund des verschlechterten Zinsergebnisses und der negativen Erträge aus den kurzfristigen Finanzanlagen in Höhe von minus 7,0 Mio. EUR (Vorjahr plus 3,0 Mio. EUR) auf insgesamt minus 11,2 Mio. EUR (Vorjahr minus 0,3 Mio. EUR). Insbesondere
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Konzernlagebericht
EPS* [in EUR] 2014
1,00
2015
1,18
2016
1,21
2017
1,13
2018
0,74
* Ergebnis je Aktie
im Monat Dezember kam es zu einem deutlichen weitüberwiegend nicht realisierten Wertrückgang der Finanzanlagen in Höhe von 2,3 Mio. EUR, der im Januar und Februar 2019 wieder fast vollständig kompensiert werden konnte, aber zum Stichtag das Finanzergebnis belastete. Damit sank das Vorsteuerergebnis (EBT) von 29,0 Mio. EUR auf 19,2 Mio. EUR. Da die negativen Einflüsse aus den kurzfristigen Finanzanlagen nur teilweise steuerliche Berücksichtigung fanden, stieg die Steuerquote auf 34,1% (Vorjahr 28,2%). Das Nachsteuerergebnis (EAT) belief sich damit auf 12,7 Mio. EUR (Vorjahr 20,8 Mio. EUR). Infolge des in 2018 durchgeführten Aktienrückkaufprogramms reduzierte sich die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie (EPS) belief sich auf 0,74 EUR (Vorjahr 1,13 EUR).
Vermögens- und Finanzlage Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements Das Finanzmanagement des CENTROTEC-Konzerns dient der nachhaltigen Sicherung der Unternehmensfortführung. In diesem Rahmen werden die Interessen und Ansprüche der Mitarbeiter, der Anteilseigner, der sonstigen Kapitalgeber und anderer Interessenten sichergestellt. Darüber hinaus ist eine Kapital- und Risikostruktur zu gewährleisten, die der Verfolgung des Unternehmensziels eines nachhaltigen und profitablen Wachstums dient. Das bedeutet, dass den Konzerngesellschaften nicht nur ausreichend liquide Mittel zur Finanzierung des organischen Wachstums zur Verfügung stehen sollen, sondern auch, dass das Unternehmen Zugriff auf ausreichende Finanzmittel hat, um sich bietende Chancen für externes Wachstum zu nutzen. Die Finanzierung erfolgte dabei bislang überwiegend auf der Ebene der Tochtergesellschaften: Entsprechend der CENTROTEC-Unternehmensphilosophie wird bislang bei der Aufnahme von Fremdmitteln vorzugsweise über „ring-fenced“-Strukturen auf die jeweils zu finanzierenden Vermögenswerte und Gesellschaften abgestellt. Im Jahr 2017 wurde die günstige Finanzierungslage zudem genutzt, um auf der Ebene der Holding-Gesellschaft dem Konzern langfristig günstige Finanzierungskonditionen über ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 90 Mio. EUR zu sichern. In diesem Schuldscheindarlehen ist eine Kündigungsmöglichkeit im Falle eines Kontrollwechsels vorgesehen. Insgesamt stehen dem Unternehmen damit ausreichend finanzielle Mittel für operatives und externes Wachstum zur Verfügung. Die Finanzierung der CENTROTEC-Holding erfolgt über verrechnete Dienstleistungen und teilweise auch Dividenden von Tochtergesellschaften sowie durch Fremdfinanzierung.
Konzernlagebericht
investitionen [in Mio. EUR (ohne Akquisitionen)] 2014 2015
17,3
2016 2017 2018
Climate Systems
5,1
16,1
3,2
7,6 18,0
14,8
6,2 5,5
19,0 Gas Flue Systems
25,6
2,3
26,1 6,2
30,4
4,2 8,1
24,6 7,2
34,3
Medical Technology & Engineering Plastics
Akquisitionen und Divestments Im Geschäftsjahr 2018 wurden die letzten noch ausstehenden 20% der langjährigen US-amerikanischen Tochtergesellschaft Centrotherm Eco Systems, LLC in Albany, USA übernommen. Zudem wurde eine Geschäftseinheit mit einem kleinen Team zur Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle in Berlin geschaffen. Schließlich wurde ein chinesisches Tochterunternehmen zum Aufbau einer Produktionsstätte für die Bedienung des lokalen Marktes gegründet. Investitionen Zielsetzung für die Unternehmen des CENTROTEC-Konzerns ist es, mit den Investitionen die modernen und hocheffizienten Entwicklungs-, Produktions-, Logistik-, Vertriebs- und Verwaltungseinheiten der Gruppe in die Lage zu versetzen, weitere Wachstumsoptionen zu erschließen und aktiv wahrzunehmen. Zu diesem Zweck investierten die Unternehmen des CENTROTEC-Konzerns im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 34,3 Mio. EUR und damit 9,7 Mio. EUR bzw. 39,5% mehr als im Vorjahr (24,6 Mio. EUR) in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte. Damit lag das Investitionsvolumen um 10,2 Mio. EUR über dem Abschreibungsvolumen. In allen drei Segmenten kam es zu erheblichen Steigerungen des Investitionsvolumens. Diese Steigerung ist zum großen Teil auf mehrere Gebäudeerweiterungen und Modernisierungen der Produktionsinfrastruktur in allen drei Segmenten zurückzuführen. Investitionen in die Produktentwicklung sind der weitere wesentliche Treiber dieser Entwicklung. Im Segment Climate Systems lag das Investitionsvolumen in 2018 mit 19,0 Mio. EUR um 28,2% über dem Vorjahreswert von 14,8 Mio. EUR. In diesem Segment lag der Schwerpunkt der Investitionen bei der Entwicklung neuer Produkte oder der Anpassung bestehender Produkte an neue Märkte bzw. neue Marktanforderungen. Zudem spielte, wie in den Vorjahren, die Modernisierung der Produktionsinfrastruktur eine wesentliche Rolle. Im Berichtszeitraum kam es im Segment Climate Systems zu keiner Einzelinvestition mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Million EUR. Das Investitionsvolumen im Segment Gas Flue Systems belief sich in 2018 auf 8,1 Mio. EUR, was eine 47,2%ige Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 5,5 Mio. EUR bedeutet. Der Investitionsschwerpunkt in diesem Segment lag bei der Baumaßnahme zur Erweiterung des niederländischen Produktionsstandorts. Diese Investition stellte mit einem Volumen von mehr als zwei Millionen EUR auch die größte Einzelinvestition im CENTROTEC-Konzern im Berichtszeitraum dar. Weitere größere Investitionen flossen in die Erweiterung und Modernisierung des IT-Umfeldes sowie in die Modernisierung der Produktionsinfrastruktur, ohne das jedoch eine weitere Einzelinvestition die Grenze von einer Million EUR überschritt.
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Konzernlagebericht
Finanzkennzahlen [in Mio. EUR]
2018
2017
Bilanzsumme
568,2
580,5
Langfristige Vermögenswerte (davon Geschäfts- oder Firmenwert)
261,3 77,3
244,3 77,3
Eigenkapital
239,5
257,5
Eigenkapitalquote (in Prozent)
42,2
44,4
Netto-Finanzposition*
(21,0)
13,0
Net Working Capital**
70,1
70,3
* Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente + kurzfristige Finanzanlagen - kurzfristige und langfristige Finanzverbindlichkeiten ** Kurzfristige Vermögenswerte - Zahlungsmitttel und Zahlungsmitteläquivalente - kurzfristige Finanzanlagen - kurzfristiges, nicht zinstragendes Fremdkapital
Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics wurden im Berichtszeitraum die Investitionen um 68,7% auf 7,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (4,2 Mio. EUR) gesteigert. Auch in diesem Segment stellt mit dem Neubau am dänischen Produktionsstandort eine Baumaßnahme mit einem Volumen von knapp unter zwei Millionen EUR die mit Abstand größte Einzelinvestition dar. Weitere bedeutende Investitionen wurden im Bereich der Medizintechnik und hier vor allem für die Produktentwicklung und die Modernisierung der Produktionsinfrastruktur vorgenommen. Bilanzstruktur Zum 31.12.2018 belief sich die Bilanzsumme des CENTROTEC-Konzerns auf 568,2 Mio. EUR. Damit verkürzte sich die Bilanz um 2,1% gegenüber dem Ende des Geschäftsjahres 2017. Die größte Veränderung auf der Aktivseite der CENTROTEC-Bilanz stellt die Reduzierung des Bestands der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um 26,3 Mio. EUR als Folge von Umschichtungen, nichtrealisierten Wertverlusten und Veräußerungen dar. Die immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich durch aktivierte Software und erbrachte Entwicklungsleistungen. Der Nettobestand latenter Steuern stieg sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite aufgrund verringerter Verechnungsmöglichkeiten im Abschluss. Bedeutende weitere Zuwächse zeigten sich auf der Aktivseite im Sachanlagevermögen und dem wachstums- und stichtagsbedingten erhöhten Bestand an Vorräten. Auf der Passivseite erhöhten sich durch die erzielten Gewinne die sonstigen Rücklagen und der Gewinnvortrag, es reduzierte sich aber insgesamt das Eigenkapital als Folge des Aktienrückkaufprogramms und der hierdurch gehaltenen Eigenen Anteile in Höhe von 25,4 Mio. EUR. Hierdurch reduzierte sich das Eigenkapital um 18,0 Mio. EUR auf 239,5 Mio. EUR, was einer leicht auf 42,2% (Vorjahr 44,4%) gesunkenen Eigenkapitalquote entspricht. Finanzierung Zum 31.12.2018 beliefen sich die Finanzverbindlichkeiten des CENTROTEC-Konzerns auf 168,9 Mio. EUR und lagen damit trotz des im Berichtszeitraum ausgeführten Aktienrückkaufprogramms leicht unter dem Vorjahreswert von 171,0 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung der liquiden Mittel und zurechenbaren kurzfristigen Finanzanlagen lag die Nettofinanzposition bei minus 21,0 Mio. EUR (Vorjahr plus 13,0 Mio. EUR). Ansonsten gab es nur unwesentliche Veränderungen in der Finanzierungsstruktur des CENTROTEC-Konzerns. Die bilanzierten Finanzschulden setzten sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
Finanzverbindlichkeiten Fälligkeitsspiegel zum 31.12.2018 [in TEUR]
Gesamt Davon ausstehender Laufzeit Betrag kleiner 1 Jahr
Konzernlagebericht
Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
Spanne der Zinssätze
Immobilienkredite
51.768
3.798
12.954
35.016
1,4 – 5,4%
Andere Darlehen
98.461
2.358
5.082
91.021
1,3 – 5,3%
(Rahmen) Kreditlinien
16.187
16.187
0
0
0,6 – 6,3%
Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing
166.416
22.343
18.036
126.037
Finanzierungsleasing
2.522
720
1.652
150
Gesamt
168.938
23.063
19.688
126.187
1,3 – 7,6%
Der bei weitem größte Teil der Finanzschulden ist in EUR ausgestellt. Im Gegensatz zu den überwiegend variabel verzinsten Rahmenkrediten ist der überwiegende Teil der anderen Finanzschulden entweder fest verzinst oder über Zinsswaps langfristig abgesichert. Es bestehen Operating-Leasing-Verträge beispielsweise für Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung und für Personenkraftwagen. Diese Vermögenswerte sind aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen nicht im Anlagevermögen zu bilanzieren. Dies wird sich ab dem Berichtsjahr 2019 gemäß der neuen Bilanzierungsvorschrift nach IFRS 16 ändern. Liquiditätslage Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 verfügte CENTROTEC laut Cash Flow-Rechnung über einen Finanzmittelbestand, definiert als die um die genutzten Rahmenkredite reduzierten Liquiden Mittel, in Höhe von 33,6 Mio. EUR (Vorjahr 44,9 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr 2018 belief sich der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit auf 38,2 Mio. EUR und lag damit 20,1% über dem Vorjahreswert von 31,6 Mio. EUR. Das im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum annähernd konstante Net Working Capital und das leicht gesteigerte Ergebnis sind bei sich ausgleichenden Zins- und Steuerentwicklungen die wesentlichen Ursachen für diesen Anstieg. Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag mit 14,2 Mio. EUR weit weniger im negativen Bereich als dies im Vorjahr (115,6 Mio. EUR) der Fall war, als Liquide Mittel in Höhe von 93,4 Mio. EUR den kurzfristige Finanzanlagen zugeführt worden waren. Dem erheblich erhöhten Investitionsvolumen stehen hierbei Entnahmen aus den kurzfristigen Finanzanlagen in Höhe von 19,4 Mio. EUR gegenüber. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit lag dahingegen im Wesentlichen aufgrund des Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 25,4 Mio. EUR mit 35,3 Mio. EUR im negativen Bereich. Im Vorjahr war dieser aufgrund der Aufnahme des Schuldscheindarlehens in Höhe von 90 Mio. EUR mit 81,0 Mio. EUR noch deutlich positiv ausgefallen. CENTROTEC verfügte zum 31.12.2018 über Liqude Mittel und zurechenbare kurzfristige Finanzanlagen in Höhe von 148,0 Mio. EUR (Vorjahr 184,0 Mio. EUR). Gemeinsam mit den freien Kreditlinien (37,6 Mio. EUR/ Vorjahr 37,4 Mio. EUR) hatte der Konzern damit Zugriff auf ausreichend Liquide Mittel, um die Zukunft aktiv selbst gestalten zu können.
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Konzernlagebericht
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns Die Strategie mit einer Fokussierung auf internationales Wachstum, ohne den deutschen Heimatmarkt zu vernachlässigen, hat sich in 2018 als grundsätzlich erfolgreich erwiesen. CENTROTEC erfüllte auf dieser Basis die zu Jahresbeginn abgegebene Prognose für den Umsatz und das Ergebnis (EBIT) vollständig. Allerdings wurde das Nettoergebnis durch ein schwaches Finanzanlageergebnis belastet. Auch zukünftig strebt der CENTROTEC-Konzern eine Fortsetzung des Wachstums, mit kurz- bis mittelfristig ansteigenden Ergebnismargen an. Die Bedingungen, um diese organischen Wachstumsziele zu erreichen, wurden in den vergangenen Jahren signifikant verbessert. Sie basieren auf der grundsätzlich hohen Ertragskraft sowie den soliden Finanzkennziffern mit den in den Vorjahren deutlich erweiterten Finanzierungsmöglichkeiten.
Nachtragsbericht Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.
Übernahmerelevante Angaben gem. §§ 315a und 289a HGB Bestimmungen zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über Änderungen der Satzung Der Vorstand der Gesellschaft wird durch den Aufsichtsrat ernannt und abberufen, ebenso erfolgt die Ernennung eines Mitglieds des Vorstandes zum Vorsitzenden des Vorstandes. Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung. Die Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, der einfachen Kapitalmehrheit, sofern nicht das Gesetz zwingend eine größere Mehrheit oder weitere Erfordernisse bestimmt. Dies gilt auch für Satzungsänderungen. Andere Angaben nach § 315a HGB sind nicht erforderlich.
Befugnisse des Vorstandes zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien Aktienrückkauf Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20.05.2015 wurde die Gesellschaft bis zum 19.05.2020 ermächtigt, eigene Aktien zusammen mit schon gehaltenen eigenen Aktien bis zu zehn von Hundert des bei Wirksamwerden der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Schlusskurs im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem Nachfolgesystem) der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung an den dem Erwerb jeweils vorangehenden drei Börsentagen um nicht mehr als 10% überschreiten und um nicht mehr als 10% unterschreiten. Der Vorstand ist ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre beim Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen ganz oder zum Teil Dritten als (Teil-) Gegenleistung anzubieten. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, die eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden.
Konzernlagebericht
Auf Grundlage dieser Ermächtigung hat die Gesellschaft, im Rahmen des auf den Erwerb eigener Aktien gerichteten, am 14.05.2018 auf der Internetseite der Gesellschaft und am 16.05.2018 im Bundesanzeiger veröffentlichten Aktienrückkaufangebots mit einem Angebotspreis von 14,40 EUR je Stückaktie, 1.764.470 eigene Aktien gekauft und erworben. Der Kaufpreis betrug 14,40 EUR je Stückaktie. Die Gesellschaft hielt mithin zum 31.12.2018 1.764.470 eigene Aktien, aus denen ihr keine Stimmrechte und keine Dividendenbezugsrechte zustehen. Das Grundkapital hat sich im Vergleich zum 31.12.2017 nicht geändert und beträgt zum 31.12.2018 weiterhin 18.020.923 EUR. Genehmigtes Kapital Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 31.05.2017 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 30.05.2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital um bis zu insgesamt 3.000.000 EUR (genehmigtes Kapital 2017) gegen Bar- oder Sacheinlagen durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien zu erhöhen. Der Vorstand wurde auch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Einzelheiten der Aktienausgabe festzulegen und, unter definierten Voraussetzungen, das Bezugsrecht auszuschließen (a) für Spitzenbeträge, (b) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages durch den Vorstand nicht wesentlich i. S. des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet, (c) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder Vermögensgegenständen anderer Unternehmen, (d) zur Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft oder mit ihr verbundenen in- und ausländischen Unternehmen (§ 202 Abs. 4 AktG) und (e) zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (script dividend). Bedingtes Kapital Zum Stichtag (31.12.2018) bestand kein bedingtes Kapital bei der Gesellschaft. CENTROTEC bediente sich aktienbasierter Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die letzten Optionen wurden im Geschäftsjahr 2012 ausgegeben. Die Ausübungsfristen für die bedingten Kapitalia I-III sind zum 23.01.2018 abgelaufen, also vor der nächsten möglichen Ausübungsperiode. Somit ist es im Geschäftsjahr 2018 zu keinen weiteren Ausübungen von Aktienoptionen gekommen. Die nicht ausgeübten Optionen sind verfallen.
Sonstige Angaben Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals sowie direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital können dem Konzernanhang auf Seite 90 entnommen werden.
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Wohn- und Gewerbegebäude
Komponentenanbieter für andere Systemintegratoren WOHN- UND GEWERBEGEBÄUDE CENTROTEC ist Systemlieferant, bietet aber Schlüsselkomponenten auch für andere Systemintegratoren. Dazu gehören Wärmetauscher von Holmak für die Gebäudebelüftung mit Wärmerückgewinnungswerten von bis zu 95%. Für Brennwertsysteme bieten Ubbink und Centrotherm Abgassysteme, die von führenden Kesselherstellern für ihre integrierten Lösungen bevorzugt werden. Auch für die Belüftung von Wohn- und Gewerbegebäuden bietet die Ubbink Centrotherm Gruppe ein komplettes Programm von Systemkomponenten.
1 Luft-zu-Luft
Wärmetauscher
2 Abgassysteme 3 Belüftungskomponenten
für Wohngebäude
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Risikobericht Angaben zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem nach § 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB Das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem des CENTROTEC-Konzerns zielt darauf ab, mögliche interne Fehlerquellen zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen bzw. zu eliminieren. Es erstreckt sich neben der Optimierung der internen Prozesse und Abläufe vor allem auch auf die Finanzberichterstattung der CENTROTEC-Gruppe. Eine Kernfunktion der Finanzberichterstattung ist die Steuerung des Gesamtkonzerns. Basierend auf der von den Aufsichtsgremien des Konzerns und der Tochterunternehmen genehmigten Budget- und Mittelfristplanungen erfolgen Ist- und Abweichungsanalysen. Den Veränderungen der Rahmenbedingungen des laufenden Geschäftsbetriebes wird durch regelmäßige Forecasts Rechnung getragen. Die CENTROTEC-Abschlüsse beruhen auf einem konzernweiten Berichterstattungssystem. Dieses bildet die Basis für einen standardisierten Datenmeldeprozess im Konzern. Die Buchhaltungen der operativen Gesellschaften sind dezentral organisiert, werden aber durch ein konzernweites Rechnungslegungshandbuch hinsichtlich der Anwendung von IFRS-Rechnungslegungsstandards, wie sie in der EU anzuwenden sind, für die gruppenweite Berichterstattung und ein konzernweites, einheitliches, digitales Berichterstattungssystem harmonisiert. Die aus diesem umfassenden und zeitnah liefernden Berichterstattungssystem gewonnenen Informationen bilden die Grundlage für die aktive und frühzeitig wirkende Konzernsteuerung. Die regelmäßig stattfindenden Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen und die enge Begleitung der Geschäftsführer durch den Vorstand garantieren eine entsprechende Bewertung der aus dem Reporting gewonnenen Informationen und führen, falls notwendig, auch zu entsprechenden Korrekturmaßnahmen. Zusammen mit den Regelungen der Satzung und der jeweiligen Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäftsführer bilden diese unterschiedlichen Reporting- und Analysemaßnahmen ein kohärent arbeitendes Gesamtsystem. Das System wird dabei in regelmäßigen Abständen vom Vorstand und dem Aufsichtsrat hinsichtlich Effizienz und Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls überarbeitet bzw. erweitert. Alle wesentlichen Verträge von Konzerngesellschaften werden zur Risikovermeidung vom Rechtsbereich des Konzerns mitgestaltet oder gegengelesen. Die Wirtschaftsprüfer der Einzelgesellschaften, der Teilgruppen und des Konzernabschlusses überprüfen das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem, soweit dies nach den Prüfungsstandards und der gewählten Prüfungsstrategie erforderlich ist, und berichten darüber dem Aufsichtsrat. Anregungen daraus werden von Vorstand und Management aufgegriffen, um das System ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Zur Überwachung und Steuerung der unterschiedlichen Risikofelder verfügt CENTROTEC über ein konzernweites Risikomanagementsystem. Zur Steigerung der Effizienz und Erfüllung der sich ändernden Rahmenbedingungen wurde das im Jahr 2016 konzernweit implementierte einheitliche, etablierte und den Anforderungen des § 317 Abs. 4 HGB sowie des Prüfungsstandards IDW PS 340 entsprechende professionelle Risikomanagement Tool eines externen Anbieters den Anforderungen des CENTROTEC-Konzerns entsprechend fortlaufend weiterentwickelt. Ziel des Risikomanagementsystems und zentrale Aufgabe der Risikoberichterstattung ist es, wesentliche und bestandsgefährdende Risiken innerhalb und außerhalb der Konzernunternehmen zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Risikosteuerungsmaßnamen zu definieren bzw. einzuleiten, um so der jeweiligen Geschäftsführung eine fundierte Basis für ihre Managemententscheidungen zu liefern. Das Risikomanagement wird durch ein RisikoKomitee geführt. Dieses steuert das konzernweite dezentrale Netzwerk, in welchem jedes Einzelunternehmen mindestens durch einen Risiko Manager vertreten ist. Unter Berücksichtigung der bestehenden Richtlinien, erfolgt eine vierteljährliche Berichterstattung über Risikoart, Eintrittserwartung, potenzielle Auswirkung erkannter Risiken und Risikosteuerungsmaßnahmen.
Konzernlagebericht
Die Bewertung der Risiken erfolgt dabei primär auf quantitative Art unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe gemäß einer Brutto- und Nettobewertung auf Basis der Ergebnisabweichung (EBIT) gegenüber dem Budget. Die Nettobewertung berücksichtigt bereits risikomindernde Maßnahmen und ist Grundlage für die Risikoberichterstattung. Bereits gebildete Rückstellungen werden jedoch nicht risikomindernd berücksichtigt, werden aber in einer gesonderten Aufstellung speziell ausgewiesen. Die Pauschalrisiken wie Naturkatastrophen oder geschäftsübliche Risiken wie die grundsätzliche Möglichkeit von Forderungsausfällen werden nicht berücksichtigt, sofern nicht spezifische Erkenntnisse für eine erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit vorliegen. Im Rahmen dieses Risikoberichts werden Risiken auf Konzernebene als „sehr gering“ eingestuft, wenn ihr Risikoerwartungswert netto unter 300 TEUR liegt. Als „gering“ bei einer Auswirkung von bis zu einer Million EUR. Als „moderat“ wenn die Auswirkungen unter zwei Millionen EUR, als „hoch“ wenn sie bei bis zu fünf Millionen EUR und als „sehr hoch“ wenn sie über fünf Millionen EUR liegen. Daneben erfolgt eine enge Begleitung des operativen Geschäftes durch den Vorstand. Auf dieser Grundlage wird eine frühzeitige Reaktion innerhalb des Risikomanagementsystems angestoßen und es werden je nach Risikowert unterschiedliche Eskalationshierarchien bis hin zum Vorstand und Aufsichtsrat eingebunden, um notwendige Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Absicherung von Risiken zu ergreifen. Das Risikomanagementsystem dient als Grundlage für die nachfolgende Beschreibung der Risikofelder und Risikopositionen des Konzerns.
Risikofelder Umfeld- und Branchenrisiken Für die CENTROTEC besteht eine grundsätzliche Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung, insbesondere in Europa. Der bei weitem bedeutendste Einzelmarkt aus Konzernsicht ist dabei weiterhin Deutschland. Diese hohe Abhängigkeit stellt bei einer Eintrübung der wirtschaftlichen Lage in Deutschland weiterhin ein hohes Risiko dar. Diesem Risiko wird durch weiterhin mit Nachdruck vorangetriebenen Internationalisierungsbemühungen begegnet. Grundsätzlich bewegt sich CENTROTEC im Branchenumfeld der Bauinvestitionen. Sinkende Bauinvestitionen können sich grundsätzlich nachteilig auf die Absatzentwicklung des Konzerns auswirken. CENTROTEC adressiert das als prinzipiell hoch zu bewertende Absatzrisiko u. a. durch seine Fokussierung auf besonders energieeffiziente Lösungen zur Heizung und Klimatisierung von Gebäuden: Derartige Lösungen gewinnen infolge der zunehmenden Verschärfung der nationalen regulatorischen Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden sowie vor dem Hintergrund aktuell und voraussichtlich auch langfristig steigender Energiepreise zunehmend an Bedeutung. Die Wahrscheinlichkeit sinkender Bauinvestitionen ist durch das Erreichen des Rekordniveaus der europäischen und speziell der deutschen Bauaktivitäten in den letzten Jahren zwar gestiegen, allerdings wären die Bauinvestitionen selbst bei einem moderaten Rückgang weiterhin auf sehr hohem Niveau. Grundsätzlich zeigen sich auch deutliche Einflüsse gesetzlicher Rahmenbedingungen und öffentlicher Fördermaßnahmen. So könnte beispielsweise eine Rücknahme von Fördermaßnahmen bei ansonsten gleichbleibenden Rahmenbedingungen zu Umsatzrückgängen oder einem verlangsamten Umsatzwachstum führen. Hier gab es in der Vergangenheit eine Vielzahl von Änderungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, die die Endkunden teilweise erheblich verunsicherten. Speziell bei den Förderungen könnte es zudem bei aufkommenden finanziellen Engpässen in einigen Ländern zu einem Einfrieren von Fördermitteln bzw. einer Aussetzung staatlicher Bau- und Klimaschutzmaßnahmen kommen. Aktuell wird dieses Risiko aufgrund der europaweit relativ stabilen wirtschaftlichen Entwicklung als moderat eingestuft. Aber auch langwährende Verhandlungen über eine mögliche Verbesserung der Förderbedingungen können temporär einen Investitionsstau hervorrufen.
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Das speziell in Deutschland, aber auch in anderen Ländern abgegebene Bekenntnis der Politik zur Verstetigung der Förderpolitik und die zuletzt beschlossenen Maßnahmen reduzieren dieses moderate Risiko jedoch. Nach den stark negativen Auswirkungen mangelnder Förderbedingungen im Bereich Blockheizkraftwerke im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarten wir für dieses Jahr eine eher stabile Situation. Schließlich hat die Entwicklung der Preise für fossile Energieträger wesentlichen Einfluss auf die Bereitschaft, in effiziente Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik und den Einsatz Erneuerbarer Energien zu investieren. Die weiter niedrigen Preise für Gas und Öl reduzieren den Investitionsdruck zur Modernisierung des speziell in Deutschland in weiten Teilen veralteten und ineffizienten Heizungsbestands. Ungeachtet solcher kurzfristiger ökonomischer Überlegungen wird der verstärkte Einsatz fossiler Energieträger jedoch zu einer deutlichen Verschärfung der Klimaproblematik beitragen. Das aktuell vergleichsweise niedrige Preisniveau bietet aber weiterhin mehr Potenzial für einen Anstieg als für einen Verfall der Energiepreise und daher aus Sicht des Unternehmens langfristig mehr Chancen als Risiken. Insgesamt wird das Risiko, welches sich aus der Energiepreisentwicklung ergibt, als moderat bewertet. Zudem besteht auf lange Sicht die Möglichkeit einer regulatorisch begründeten Verbannung der zurzeit noch vorherrschenden fossilen Energieträger wie Gas und Öl aus dem Wärmemarkt. Diesem noch deutlich in der Zukunft liegenden und sich in einem ersten Schritt vermutlich auf den Neubaumarkt beschränkenden Risiko begegnet CENTROTEC mit einer aktiven strategischen Planung und einer entsprechenden Anpassung des Produktportfolios. Unternehmensstrategische Risiken Ein Aspekt der CENTROTEC-Strategie ist neben dem organischen Wachstum grundsätzlich auch das Wachstum durch Akquisitionen. Eine zentrale Herausforderung besteht dabei in der zügigen Anpassung der internen Organisation und Prozesse an die jeweils neu erreichte Größenordnung sowie der Integration der übernommenen Geschäfte oder neu gegründeten, vornehmlich ausländischen Einheiten in die Unternehmensstruktur. Eine zu schwache Anbindung neuer Einheiten an den bestehenden Konzern kann zu Transparenz- und Kontrollverlusten führen. Ein Überstülpen der Konzernkultur über neue Einheiten kann zum Verlust der Identifikation der Mitarbeiter mit Produkt und Unternehmen und schließlich auch zu einem Verlust der Marktposition und damit des Marktwertes führen. CENTROTEC verfolgt deshalb ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kontrolle und unternehmerischer Freiheit der Konzerngesellschaften. Die Verzahnung von übernommenen Einheiten oder neu gegründeten Tochtergesellschaften mit dem Konzern wird durch ein übergreifendes Integrationsmanagement vorangetrieben und kontinuierlich überwacht, bis die Einheit schließlich voll in die konzernweiten Kontroll- und Steuerungsmechanismen integriert ist. Insgesamt wird die Konzernstruktur kontinuierlich auf Verbesserungspotenziale überprüft, die durch Neuorganisationsprojekte in den einzelnen Segmenten umgesetzt werden, um so eine tragfähige Basis für eine weiterhin nachhaltige Entwicklung des Konzerns zu legen. Die unternehmensstrategischen Risiken, die aus Akquisitionen erwachsen, werden weiterhin als insgesamt gering bewertet. Darüber hinaus sind mit einer zunehmenden Internationalisierung vielschichtige und in ihrer Gesamtbedeutung für CENTROTEC steigende Risiken verbunden, die sich zum Beispiel aus sich ändernden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, Währungsschwankungen, der Entwicklung spezieller Produkte für internationale Märkte, dem Transport und der Abwicklung sowie den kulturellen Unterschieden ergeben. CENTROTEC setzt bei der weiteren Expansion grundsätzlich auch in Zukunft auf starke lokale Partner mit umfangreicher marktseitiger und logistischer Expertise und Kenntnis der lokalen Rahmenbedingungen. Märkte, die im Fokus der Internationalisierungsstrategie stehen, werden mit Hilfe eigener Tochtergesellschaften zunehmend auch mit lokalen Produktionseinheiten erschlossen. Durch die kontinuierliche Begleitung und Prüfung der Risikopositionen im Rahmen des Risikomanagements und des operativen Geschäfts werden die sich ergebenden Marktchancen und -risiken unter Kontrolle gehalten und dieses wachsende, aber als moderat eingestufte, Risiko klar begrenzt.
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Risiken des operativen Geschäfts Beschaffungsrisiken Die Produktions- und Lieferfähigkeit der CENTROTEC-Gesellschaften ist in hohem Maße von einer zuverlässigen Belieferung mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen abhängig. Das aus dem Bereich der Beschaffung resultierende Risiko wird als moderat eingestuft und wird durch enge technische Kooperation mit wichtigen Lieferanten sowie soweit möglich durch das Vorhalten von jeweils mindestens zwei Bezugsquellen abgesichert. Allerdings führt die branchenübergreifend gute konjunkturelle Lage zu längeren Lieferzeiten und in Einzelfällen auch Lieferengpässen, beispielsweise bei Elektronikkomponenten, von denen auch die CENTROTEC-Gesellschaften betroffen werden könnten. Ein weiteres potenzielles und auch aus Konzernsicht relevantes Risiko auf der Beschaffungsseite besteht in einem möglichen Anstieg der Beschaffungspreise. Diese entsprechend den Marktentwicklungen regelmäßig auftretende Problematik wird je nach Segment und Produktbereich über Methoden wie zum Beispiel der Absicherung langfristiger Lieferbeziehungen sowie entsprechende Preisvereinbarungen und durch eine kontinuierliche Marktbeobachtung und Optimierung der Beschaffungsquellen kontrolliert. Die Preisentwicklung auf den Rohstoff- und Zuliefermärkten wird aktiv überwacht. Zugleich werden in den konzernweit verfolgten Ergebnisverbesserungsprogrammen kontinuierlich Potenziale zum Ausgleich der Preissteigerungen identifiziert und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Da die sich abzeichnende Steigerungen von Beschaffungspreisen bei Rohstoffen bereits im Budget berücksichtigt sind, schätzt die CENTROTEC aktuell das darüber hinausgehende Risiko, dass sich aus steigenden Beschaffungspreisen ergibt, als moderat ein. Zudem besteht generell das Risiko, das Dienstleistungsunternehmen insbesondere im Bereich IT oder Personal ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen oder bestehende Verträge aufkündigen. Dieses spezielle Risiko wird in Summe als gering eingeschätzt, die Auswirkungen wären auf die jeweils betroffene Gesellschaft limitiert und somit für den Gesamtkonzern gering. Allerdings sehen wir hier nicht zuletzt durch die zunehmende Anzahl von „Software as a Service“-Dienstleistungen einen tendenziellen Anstieg dieser möglichen Risiken. Die aus dem gesamten Beschaffungsprozess resultierenden Risiken sind für den CENTROTEC-Konzern mittel- und langfristig eine bedeutende Risikogruppe. Technische und Qualitätsrisiken Aus Produktmängeln und Qualitätsproblemen können Risiken entstehen. Diese werden unter anderem durch interne, auf Einzelunternehmensebene festgelegte Richtlinien bzw. die Zertifizierung nach internationalen Qualitätsnormen wie beispielsweise ISO 9001, ISO 14001 oder ISO TS 16949 adressiert. Hierbei orientieren sich die einzelnen Konzernunternehmen immer an den branchenspezifisch höchsten Qualitätsstandards. Zur Sicherstellung der Produktqualität und Minimierung der damit verbundenen Risiken werden qualitätsbestimmende Teile der CENTROTEC-Produkte im gesamten Produktionsprozess wie auch die Endprodukte umfassenden Qualitätskontrollen unterzogen. Die hierfür eingesetzten Verfahren und Systeme werden in regelmäßigen Abständen überprüft und entsprechend aktueller Standards weiterentwickelt. Damit kann dieses grundsätzlich in allen Konzerneinheiten auch weiterhin vorhandene Risiko in seiner Gesamtwirkung deutlich reduziert werden. Darüber hinaus werden entsprechende Rückstellungen in Höhe der erwarteten Gewährleistungsrisiken gebildet. Dennoch verbleibt ein moderates Risiko, da die Unternehmen der Gruppe bei ihren Produkten zum Teil moderne Hocheffizienztechnologien zum Einsatz bringen, bei denen Produktmängel und Qualitätsrisiken nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. Dem Risiko von Unfällen und Anlagenausfällen wird durch entsprechende Schulungen von Kunden und Mitarbeitern, Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsanweisungen vorgebeugt. Das größte Einzelrisiko dieses Bereichs stellt der mögliche Ausfall von Produktionsanlagen dar. Diesem Risiko wird durch vorbeugende Instandhaltung und kontinuierliche Kontrolle der Betriebsparameter begegnet. Die Anlagen selbst und eine mögliche Betriebsunterbrechung sind entsprechend ihrem Wert gegen mögliche Schäden versichert. Zusammengefasst werden die technischen und die Qualitätsrisiken im Geschäftsjahr 2018 als gering eingeschätzt.
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Innovationsrisiken Die Entwicklung innovativer Produkte ist grundsätzlich mit dem Risiko verbunden, dass die angestrebte Zielsetzung trotz eines hohen Ressourcenaufwands nicht erreicht wird. Zur Minimierung dieses grundsätzlichen Entwicklungsrisikos besteht ein intensiver Austausch und Peer-Review der Produktentwicklungsaktivitäten zwischen den einzelnen Konzerngesellschaften und eine intensive Marktanalyse. Hierfür wird zunehmend auf das Marktwissen der auch international immer besser aufgestellten Vertriebs- und Serviceorganisation zurückgegriffen. Auf diese Weise werden Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und durch schnelle Korrekturen der Entscheidungen in ihren möglichen Auswirkungen begrenzt. Darüber hinaus werden sämtliche Investitionen und Entwicklungsprojekte vor dem Hintergrund des Gesamtportfolios und einer individuellen Chancen-RisikenBetrachtung im Rahmen der konzernweiten Entwicklungsaktivitäten eingehend und frühzeitig bewertet. Dennoch verbleibt vor dem Hintergrund einer permanent steigenden Entwicklungsgeschwindigkeit, erhöhter Produktkomplexität sowie spezifischer Bedarfe ausländischer Absatzmärkte ein moderates Innovationsrisiko. Absatzrisiken Auf der Absatzseite besteht das potenzielle Risiko, wichtige Kundenbeziehungen, insbesondere zu Großkunden, zu verlieren. Durch die überwiegende Fokussierung der Produkte auf den Endanwenderbereich wird die Abhängigkeit von einzelnen Kunden, trotz des Vertriebs über den Großhandel, grundsätzlich begrenzt. So erreicht der größte Kunde bei CENTROTEC einen Anteil von weniger als vier Prozent des Konzernumsatzes, alle übrigen Kunden liegen deutlich darunter. Auf Einzelunternehmensebene wird diese Grenze in Ausnahmefällen jedoch teilweise überschritten. Grundsätzlich kann der Verlust einer Großhandels- oder Großkundenbeziehung immer einen spürbaren Einfluss auf Umsatz und Ertrag sowohl auf Konzern- als auch Einzelunternehmensebene haben. Diesem aus Konzernsicht aber als gering eingeschätzten Abhängigkeitsrisiko wird durch ein aktives Management der Kundenbeziehungen und eine Diversifizierung der Absatzkanäle in den unterschiedlichen Märkten entgegengesteuert. Hierzu wurden die Absatzkanäle in den einzelnen Segmenten und Ländern zuletzt kontinuierlich verbreitert und werden auch in Zukunft auf mögliche weitere strategiekonforme Ergänzungen überprüft. Darüber hinaus sinkt die Abhängigkeit des Umsatzes von einzelnen Kunden mit dem in der Vergangenheit vollzogenen und auch zukünftig angestrebten internationalen Wachstum. Ein weiteres moderates Risiko auf der Absatzseite besteht im zunehmenden Preisdruck auf die CENTROTECProdukte, insbesondere durch bestehende oder in Einzelfällen auch neue Wettbewerber. Hier sieht sich CENTROTEC in seinen verschiedenen Segmenten aufgrund der strikten Orientierung an den Kundenbedürfnissen und der bereits erreichten Marktposition in einer guten Ausgangsposition. Darüber hinaus wird das Produktportfolio regelmäßig auf Innovationspotenziale und Möglichkeiten der verbesserten Kundenorientierung zur Sicherung und zum Ausbau der Wettbewerbsposition überprüft. Außerdem sollen durch das international angestrebte Wachstum auch zunehmend die Skalennachteile gegenüber den größten Mitbewerbern weiter reduziert werden. Nichtsdestotrotz stellen die angeführten Absatzrisiken insgesamt eine bedeutende Risikogruppe im Konzern dar. Personalrisiken Grundsätzlich besteht das potenzielle Risiko, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen zu verlieren. CENTROTEC adressiert dieses real vorhandene und in seinen Auswirkungen aus Konzernsicht aber bislang noch als gering bewertete Risiko durch die Verbreiterung der personellen Basis im Rahmen der Weiterentwicklung der Gesamtkonzernorganisation. Darüber hinaus wird die Weiterentwicklung und regelmäßige Schulung der Mitarbeiter in ihren jeweiligen Fachgebieten und die Eigeninitiative bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Ansätze und Verfahren durch die Mitarbeiter gefördert. Zudem rückt das Thema Personalentwicklung bei einer zunehmenden Zahl der Konzernunternehmen immer stärker in den Fokus der Geschäftsstrategie. Auf diese Weise bietet CENTROTEC den Mitarbeitern weiter verbesserte langfristige Entwicklungsperspektiven und trägt so auch zu einer geringen Fluktuation in den Schlüsselpositionen bei. Dies sind wichtige Maßnahmen gegen einen allgemein zu beobachtenden Fachkräftemangel, dem ebenfalls mit einer speziell auf die einzelnen Konzernunternehmen zugeschnittenen Nachwuchsförderung begegnet wird.
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Zusätzlich besteht, speziell in Zeiten des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs, im Personalbereich das Risiko eines übermäßig starken Kostenanstiegs in Folge hoher Lohn- und Gehaltsabschlüsse. Diesem regelmäßig auftretenden Risiko wird durch ein aktives Personalkostenmanagement und eine vertrauensvolle und durch gegenseitige Rücksichtnahme gekennzeichnete Zusammenarbeit zwischen Belegschaft und Unternehmensführung begegnet. Zudem werden die Folgen möglicher hoher Tarif-Abschlüsse durch geplante Umsatzausweitungen und die fortlaufenden konzernweiten Prozessoptimierungen abgefedert, können aber grundsätzlich zu einer Ergebnisbelastung führen. Informationstechnische Risiken Grundsätzlich kann im Bereich der Informationstechnologie nicht ausgeschlossen werden, dass Probleme mit bestehenden Systemen oder durch künftige Erweiterungen der bestehenden Systeme, wie zum Beispiel bei Release-Wechseln, auftreten oder Systemausfälle zu Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs führen. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im EDV-Bereich angewandt. Die Angemessenheit der Sicherheitsmaßnahmen in der Informationstechnologie wird dabei regelmäßig überprüft. Gegebenenfalls werden die Systeme und Verfahren an sich ändernde Anforderungen angepasst. Zudem wird bei der Integration neuer Geschäftseinheiten ein behutsamer Migrationspfad beschritten, um größere Risiken auf den Geschäftsbetrieb zum Beispiel durch Systeminkompatibilitäten oder ungenügende Abbildung der jeweiligen geschäftlichen Besonderheiten zu vermeiden. Darüber hinaus wird die Anzahl der im Konzern eingesetzten ERP-Systeme immer weiter begrenzt, um mögliche Fehler und Inkompatibilitäten zu vermeiden und die Unterhaltung der Systeme weiter zu optimieren. Grundsätzlich werden die operativen Einheiten entsprechend ihren geschäftlichen Anforderungen zunehmend systemseitig integriert. Darüber hinaus ist festzustellen, dass die Risiken durch Cyber-Kriminalität an Bedeutung gewinnen. CENTROTEC achtet im Rahmen seiner IT-Strategie auf ein ausgewogenes Maß an Nutzung moderner IT-Lösungen und Erhalt der vollständigen Kontrolle über die zentralen, für den Geschäftsbetrieb erforderlichen Geschäftsdaten, um dieses noch als gering einzustufende Risiko zu begrenzen. Schließlich wachsen die Anforderungen der Digitalisierung auf allen Wertschöpfungsstufen. Die Anzahl der im Konzern eingesetzten IT-Lösungen jenseits der klassischen ERP-Systeme nimmt kontinuierlich zu. Bei der Implementierung dieser Lösungen muss regelmäßig zwischen den Zielsetzungen einer uneingeschränkter Systemstabilität einerseits und einer möglichst hohen Implementierungsgeschwindigkeit andererseits abgewogen werden. Zusammengefasst werden die Risiken aus dem informationstechnischen Bereich trotz kontinuierlich wachsender Abhängigkeit von informationstechnischen Systemen aus Konzernsicht als moderat eingestuft. Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich für CENTROTEC im Wesentlichen aus der zum Teil auf Fremdkapital basierenden Finanzierung des Wachstums und möglicher Akquisitionen. Der in der Vergangenheit erfolgreich genutzten Chance, auf diese Weise hohe und stetig wachsende Erträge zu generieren, steht das potenzielle Risiko von Ergebnisrückgängen oder gar -ausfällen mit den entsprechenden finanzwirtschaftlichen Auswirkungen gegenüber. CENTROTEC begrenzt bei der Finanzierung ihrer operativen Tochtergesellschaften das getragene Risiko in der Regel auf die jeweiligen Einheiten bzw. Geschäftsbereiche (ring-fenced Finanzierung) und kontrolliert die aktuelle wie künftige Ertragskraft aller Unternehmenseinheiten sowie die Einhaltung der relevanten Finanzkennzahlen in einem umfassenden Ertrags- und Ergebniscontrolling auf Einzelunternehmens- und Konzernebene. Abweichungen werden so zeitnah erkannt. Gegebenenfalls notwendige Gegenmaßnahmen werden frühzeitig eingeleitet und mit Konsequenz umgesetzt. Bei der Finanzierung werden Zinsänderungsrisiken bei den teilweise mit variablen Zinssätzen ausgestatteten Darlehen zum Teil durch den Abschluss von Zinsderivaten bei Kreditinstituten abgesichert. Die in diesem Bereich verbleibenden Risiken sind als gering einzustufen und haben sich
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im vergangenen Jahr durch die Neustrukturierung der Finanzierung weiter reduziert, da die neuen, langfristigen Kredite überwiegend durch vorhandene Grundstücke und Gebäude abgesichert sind und Financial Covenants weitgehend vermieden werden konnten. Außerdem wurde mit der Platzierung eines Schuldscheindarlehens im Berichtszeitraum die aktuell vorteilhafte Zinssituation langfristig abgesichert. Darüber hinaus hat CENTROTEC in der Vergangenheit Finanzverbindlichkeiten stets termingerecht zurückgeführt, insbesondere auch um die hieraus resultierenden finanziellen Belastungen zu minimieren und die finanziellen Spielräume ausreichend groß zu halten. Anpassungen der Finanzierung werden in den einzelnen Finanzierungskreisen entsprechend der jeweiligen Notwendigkeiten des operativen Geschäftes und der Finanzierungsanforderungen bei Bedarf vorgenommen. Durch die erhebliche Rückführung der Finanzverschuldung des Konzerns in den vergangenen Jahren wurden die finanzwirtschaftlichen Risiken aus der Fremdkapitalfinanzierung weiter deutlich reduziert, sind aber nicht zuletzt vor dem Hintergrund des im Berichtszeitraums aufgenommen Schuldscheindarlehens aus Konzernsicht weiterhin relevant. Für tiefergehende Informationen zur Finanzierungssituation des CENTROTEC-Konzerns verweisen wir auf den Konzernanhang. Bisher liegt ein Schwerpunkt des Geschäftes in den europäischen Kernländern, speziell in Westeuropa. Der weit überwiegende Teil des Umsatzes wird im EURO-Raum generiert. Mit dieser Ausrichtung sind lediglich beschränkte Risiken hinsichtlich der Änderung von Wechselkursen verbunden. Zunehmend wird aber auch das Geschäft im Nicht-EURO-Raum bzw. dem nicht europäischen Ausland an Bedeutung gewinnen. Dies zielt auf die bereits in den letzten Jahren zu beobachtende und sich weiter fortsetzende Verbreiterung der Absatzbasis und damit auf eine Reduzierung der Abhängigkeit vom deutschen Markt ab. Diese Entwicklung führt jedoch zu erhöhten Risiken bei Geschäften in Fremdwährungen. Die bisher aus Konzernsicht geringen Risiken aus möglichen Wechselkursänderungen wurden in der Vergangenheit im Konzern selektiv mit entsprechenden Instrumenten abgesichert. Neben diesen Risiken einer Abwertung der Fremdwährungen besteht auch das Risiko einer EURO-Abwertung. Diesem stehen aber gleichzeitig sich hieraus ergebende erhöhte Export-Chancen in den Nicht-EURO-Raum gegenüber. Eine Aufwertung des EURO könnte im Gegensatz dazu die Absatzchancen der überwiegend im EURO-Raum gefertigten Produkte des Konzerns beeinträchtigen. Hier ist das Ziel, durch eine Verbreiterung der Absatzmärkte im Rahmen der Internationalisierung dieses Risiko zu vermindern. Mögliche finanzwirtschaftliche Risiken durch Forderungsausfälle werden beispielsweise durch Vorkassezahlungen, Kreditversicherungen, Ausfuhrpauschalgewährleistungen (Hermesbürgschaften), Akkreditivabwicklung, permanentes Forderungsmanagement, allgemeine Bonitätsprüfungen sowie durch bestehende Delkrederehaftung minimiert und dadurch in ihren möglichen Auswirkungen aus Konzernsicht begrenzt. Es verbleibt aber ein geringes Risiko aus möglichen Forderungsausfällen. Die kurzfristigen Finanzanlagen innerhalb der sonstigen finanziellen Vermögenswerte bilden eine Bilanzposition, die grundsätzlich Schwankungen des Finanzmarktes unterworfen ist. Dem als moderat einzustufenden Risiko steht demgemäß auch eine im Erwartungswert höhere Chance gegenüber. Nachdem im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Wertverluste verbucht werden mussten, wird das entsprechende Risiko (aber auch die Chance) zukünftig durch die Verfolgung einer noch konservativeren Anlagestrategie weiter reduziert. Das Risiko aus dem steuerlichen Bereich, welches zu großen Teilen aus den wachsenden Anforderungen an die Dokumentation bei Transferpreisen resultiert und in mehreren Ländern auftritt, ist aus Konzernsicht als gering einzustufen. Die bei der Bewertung von Vorräten aufgetretenen Risiken werden aus Konzernsicht als gering eingestuft. Zusammengefasst werden die Risiken aus dem Finanzwirtschaftlichen Bereich als moderat eingeschätzt.
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Sonstige Risiken Aus Lieferung und Verkauf von Produkten, Anlagen und Dienstleistungen können dem CENTROTEC-Konzern und seinen Einzelunternehmen rechtliche Risiken zum Beispiel aus der Möglichkeit nicht vertragsgemäßer Lieferung, der Produkthaftung, durch Produktmängel, bei Qualitätsproblemen, infolge Verletzung geistigen Eigentums oder der Nichtbeachtung steuerlicher Vorschriften erwachsen. Trotz eines umfassenden Qualitätsmanagements und entsprechender ständig optimierter Organisationsstrukturen können derartige Risiken nicht vollständig ausgeschlossen werden, liegen aber auf einem für ein Industrieunternehmen normalen Niveau. Zur Absicherung hierfür werden in einem für den Geschäftsbetrieb üblichen Umfang pauschale Gewährleistungsrückstellungen gebildet und entsprechende Produkthaftpflichtversicherungen abgeschlossen, die im Bereich möglicher Kundenansprüche auf Erfahrungswerten über Ausfälle und entsprechende Gewährleistungen beruhen bzw. potenzielle Haftungsumfänge berücksichtigen. Außerdem werden alle Kundenreklamationen konsequent geprüft und bearbeitet sowie im Nachgang im Hinblick auf interne Optimierungsmöglichkeiten untersucht. Sofern hieraus spezifische Gewährleistungsrisiken erkannt werden, werden zusätzlich einmalige Rückstellungen in Höhe des erwarteten Risikos gebildet. Darüber hinaus wurden zur Minimierung der allgemeinen Risiken des operativen Geschäftes weitere Versicherungen abgeschlossen, die die möglichen Auswirkungen dieser grundsätzlich im Geschäftsbetrieb vorkommenden Risiken auf ein geringes Niveau senken. Zu diesen Versicherungen gehören im Wesentlichen Betriebsausfall-, Betriebshaftpflicht-, Rechtsschutz-, Geschäfts- und Sachversicherungen, Warenkredit- und Ertragsausfall-, Serienschadenversicherungen sowie eine D&O-Versicherung für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte. Darüber hinaus bestehen für Betriebslager spezielle Sachversicherungen (Elementarschäden). Zurzeit sind keine Rechtsstreitigkeiten anhängig, die über bereits gebildete Rückstellungen hinaus für den Konzern hohe finanzielle Verpflichtungen erwarten lassen.
Beurteilung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung Während sich die Absatzmarktsituation unter stabilen Rahmenbedingungen langfristig positiv entwickeln sollte, stellt die gestiegene Zahl an Unsicherheiten als Folge der vorwiegend politischen und teilweise wirtschaftlichen Krisen ein schwer abschätzbares Risiko für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, für die Branche und damit auch für die CENTROTEC dar. Auch die sich weiter auf niedrigem Niveau befindlichen Energiepreise belasten den Absatzmarkt, auch wenn zuletzt ein leichter Anstieg beobachtet werden konnte. Durch die gute Netto-Finanzposition hat der Konzern jedoch ausreichende Handlungsspielräume: Einerseits, um organisch und eventuell auch durch Akquisitionen international zu expandieren und durch Investitionen in Innovationen sowie die Vertriebsund Serviceorganisation die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Andererseits, um auf mögliche aufkommende Risiken oder verschlechterte Marktbedingungen angemessen reagieren zu können. Auch operativ hat sich der Konzern durch eine vergleichsweise flexible Kostenstruktur in den wesentlichen Produktionsbetrieben über Leiharbeitskräfte, weitere Personaldienstleitungen und Arbeitszeitmodelle die Möglichkeit geschaffen, seine Produktionskapazitäten an vorübergehende konjunkturelle und saisonale Schwankungen anzupassen. Vor diesem Hintergrund sieht das Management ein ausgewogenes Chancen-Risiken-Profil und hierbei keine bestandsgefährdenden Einzelrisiken für das Geschäftsjahr 2019.
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Konzernlagebericht
Prognosebericht Ausrichtung des Konzerns CENTROTEC wird auch in Zukunft seinen Fokus auf den Bereich der Heiz- und Klimatechnik für Gebäude legen. Hierbei stehen die fortlaufende Optimierung des bereits umfassenden Produktportfolios auch im Hinblick auf die Erschließung internationaler Märkte sowie der Ausbau der Vertriebs- und Servicestrukturen im Vordergrund. Kostenvorteile für Endnutzer und Installateure durch Installations-, Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit sowie Effizienz sind bei der Entwicklung neuer Produkte von besonderer Bedeutung. Diese, auch für andere Bereiche der Industrie geltenden Megatrends, sind in Zukunft nur noch über das effiziente Zusammenwirken der Einzelsysteme zu erreichen. Die hierfür notwendigen Kompetenzen sind im Konzern vorhanden und werden zudem systematisch durch Forschungs- und Entwicklungsarbeit, verstärkte Zusammenarbeit der Konzernunternehmen und auch durch Nutzung externen Wissens fortlaufend ausgebaut. Darüber hinaus wird im Kernmarkt des Konzerns dem immer höheren Anteil der Renovierung bzw. der energetischen Modernisierung des Gebäudebestandes mit Hilfe der Entwicklung entsprechender Produktlösungen Rechnung getragen. Die Internationalisierung ist ein wesentlicher Schwerpunkt der CENTROTEC-Strategie. Dies ist umso wichtiger, um die Abhängigkeit vom deutschen Heimatmarkt zu reduzieren, insbesondere im Segment Climate Systems. Zudem soll dadurch die CENTROTEC in die Lage versetzt werden, von der größeren wirtschaftlichen Dynamik vieler Auslandsmärkte zu profitieren. Die Internationalisierung wird auch im kommenden Jahr im Mittelpunkt der Konzernstrategie stehen. Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf der weiteren Stabilisierung und dem Wachstum im deutschen Heizungsgeschäft, sowie dem Ausbau der Margen im Klimabereich liegen. Schließlich werden die Optimierung und Professionalisierung interner Prozesse sowie die Nutzung digitaler Lösungsansätze auf allen Wertschöpfungsstufen wichtige Themenschwerpunkte für das Management der Gruppe darstellen. Die größten Produktionsstandorte der CENTROTEC-Unternehmen sind in Deutschland und den Niederlanden angesiedelt. An den dortigen Standorten ist CENTROTEC in der Lage, flexibel die von den Kunden geforderte Vielfalt sowie Qualität zu vertretbaren Kosten zu fertigen. Hinzu kommen logistische Vorteile. Nichtsdestotrotz hat sich der Konzern im Rahmen der Internationalisierungsstrategie entschlossen, weitere wirtschaftliche Möglichkeiten zu nutzen, international relevante Märkte auch mit Hilfe lokaler Produktionsstätten zu erschließen und sich durch entsprechende Strukturen auch produktionstechnisch breiter aufzustellen. Erste Schritte in diese Richtung fanden bisher im Segment Gas Flue Systems mit den Aktivitäten in China und den USA statt. In China sollen diese Aktivitäten im Jahr 2019 auch auf das Segment Climate Systems ausgedehnt werden. Dazu wird in diesem Jahr eine Produktionsstätte in Jiaxing errichtet, in der ab kommendem Jahr alle Produktionsaktivitäten des Konzerns für den chinesischen Markt gebündelt werden sollen.
Konzernlagebericht
Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen Wie vor Jahresfrist an dieser Stelle prognostiziert, setzte sich in 2018 die positive Entwicklung der für CENTROTEC besonders relevanten Märkte fort. Für die kommenden Jahre wird zwar ein geringeres weltweites gesamtwirtschaftliches Wachstum erwartet, der Markt für Heiz- und Klimatechnik im Gebäudebereich sollte aber aufgrund der in weiten Teilen der Welt verstärkten Anstrengung zur CO2-Reduzierung und der steigenden Energiepreise ein überdurchschnittliches Wachstum aufweisen. Die Entwicklung der internationalen Konflikte rund um die Handelspolitik der USA, aber auch die völlige Ungewissheit hinsichtlich der Auswirkungen des Brexits sowie die weiterhin ungelösten Probleme in Russland/ Ukraine und im arabischen Raum, bergen zunehmende Risiken für die Weltkonjunktur und gefährden damit die grundsätzlich positiven wirtschaftlichen Entwicklungen. CENTROTEC beobachtet diese Tendenzen sorgfältig und verfolgt in den direkt betroffenen Ländern weiterhin im Zweifelsfall eine konservative Marktstrategie. Auch für das Jahr 2019 erwartet CENTROTEC grundsätzlich positive wirtschaftliche Rahmenbedingungen für seine Geschäftsentwicklung. Die öffentlichen Pläne zur Reduzierung des Energieverbrauchs sowie die verkündeten Klimaschutzziele sollten bis 2020 zu einer deutlichen Belebung des Marktes in Europa führen, da alleine in Deutschland über 70% der installierten 20,5 Millionen Heizungsanlagen als ineffizient und technisch veraltet gelten. Grundsätzlich ist in allen Ländern ein Trend zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und damit ein Trend zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes festzustellen. Da die Klima-, Lüftungs- und Heizungsbranche bei der Erreichung der Klimaschutzziele eine Schlüsselfunktion zukommen müsste, erscheinen die Aussichten für deren weitere Entwicklung langfristig überdurchschnittlich positiv. Die Entwicklung der Preise für fossile Energieträger hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bereitschaft, in effiziente Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik und den Einsatz Erneuerbarer Energien zu investieren. Daher bietet der im Vorjahr bereits zu beobachtende und sich möglicherweise fortsetzende Anstieg der Preise für fossile Energieträger für die Branche mehr Chancen als Risiken. Zudem setzt sich auch in immer größeren Bevölkerungskreisen in einer wachsenden Zahl von Ländern die Erkenntnis durch, dass die wirtschaftliche Entwicklung aus ökologischen und ökonomischen Überlegungen vom Verbrauch fossiler Energiequellen abgekoppelt werden muss. Die wieder steigenden Energiepreise, die Abhängigkeit der Volkswirtschaften von zum Teil instabilen Förderstaaten und zunehmende Umweltfolgen sind wesentliche Gründe für dieses grundsätzliche Umdenken. Im Bereich BHKW wurden potenzielle Anlagebetreiber in den vergangenen Jahren durch die sich ständig ändernden und von Unsicherheit geprägten Förderbedingungen von einer Investition abgeschreckt. Mittlerweile sind zwar klare regulatorische Rahmenbedingungen für die Förderung von Erdgas-BHKWs geschaffen worden, jedoch gehen wir von einer eher langsamen Erholung des Marktes aus. Biogas-BHKWs können in diesem Jahr noch am Markt platziert werden, bevor voraussichtlich Mitte 2020 die Übergangsfrist für weiteren Zubau endet und dieser Absatzmarkt in Deutschland zum Erliegen kommen dürfte.
63
64
Konzernlagebericht
Gezahlte Dividende für Geschäftsjahr [in EUR] 2012
0,15
2013
0,20
2014
0,20
2015
0,25
2016
0,30
2017
0,30
2018
0,30 (e)
Erwartete Ertrags- und Finanzlage Für das laufende Geschäftsjahr 2019 plant CENTROTEC weiteres organisches Wachstum und erwartet, unter den genannten Rahmenbedingungen, einen Konzern-Umsatz in Höhe von 620 bis 640 Mio. EUR. Dabei geht das Unternehmen von weiterem Wachstum auf den internationalen Absatzmärkten und einer Fortsetzung des seit dem Vorjahr zu verzeichnenden Ausbaus der Marktposition am deutschen Heizungsmarkt aus. Zudem wird das Unternehmen weiter in den internationalen Ausbau der Geschäftstätigkeit und die Digitalisierung seiner Produkte und Prozesse, aber auch in die Entwicklung neuer, innovativer Geschäftsmodelle investieren. Auf dieser Basis erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 31 bis 33 Mio. EUR. Durch die Verfolgung einer noch konservativeren Anlagestrategie bei den Finanzanlagen ist auch mit einer nennenswerten Verbesserung des Finanzergebnisses zu rechnen. Infolge des geplanten Aufbaus des Produktionsstandortes in China sowie der Fertigstellung der neuen Produktionshalle in den Niederlanden ist in diesem Jahr auch mit einem leichten Anstieg des Investitionsvolumens zu rechnen. CENTROTEC erwartet über das Jahr 2019 hinaus eine Fortsetzung des organischen Umsatzwachstums bei sich gleichzeitig wieder erholenden Ergebnismargen. Der Aufsichtsrat und der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG schlagen der Hauptversammlung vor, trotz der negativen Auswirkungen des in 2018 schwachen Finanzanlageergebnisses, und aufgrund der weiter soliden Finanzlage des Konzerns für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in unveränderter Höhe von 0,30 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten.
Chancenbericht Die in den bisherigen Hauptabsatzmärkten erarbeitete Marktposition und die Fortschritte bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie sowie die wieder erfolgreiche Entwicklung am deutschen Heizungsmarkt bieten weitreichende Möglichkeiten, vom globalen Wachstum des Marktes für Gebäudeeffizienz zu profitieren und den Umsatz und das Ergebnis des Konzerns grundlegend zu erhöhen. wirtschaftliche Rahmenbedingungen: Die weiterhin positive gesamtwirtschaftliche Situation der relevanten Märkte im In- und Ausland sowie die in vielen Ländern bereits wirkenden erhöhten Anforderungen an die Gebäudeeffizienz bieten eine nachhaltige Grundlage für eine positive Geschäftsentwicklung. Dieser Trend kann durch weitere Verschärfungen der gesetzlichen Anforderungen an die Gebäudeenergieeffizienz und verbesserte Förderbedingungen sowie weiter steigende Energiepreise noch beschleunigt werden.
> Positive
der Marktposition: CENTROTEC verfügt über eine einzigartige Kombination wettbewerbsfähiger Konzerngesellschaften im Bereich energieeffizienter Lösungen für den gewerblichen und privaten Gebäudebereich. Durch die
> Nutzung
Konzernlagebericht
Verknüpfung der Kompetenzen in den angrenzenden Bereichen Heizung, Klima und Lüftung können so aufeinander abgestimmte Systemlösungen entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Zielmärkte entwickelt und angeboten werden. Die Bedeutung solcher integrierter Systemlösungen wird insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung der Gebäudetechnik mittelfristig stetig steigen. Finanzposition: Der Handlungsspielraum für weiteres organisches und externes Wachstum hat sich in den letzten Jahren trotz hohen Investitionsvolumens kontinuierlich vergrößert. Die solide Eigenkapitalquote sowie der konstant hohe Cash Flow und der seit 2017 deutlich erweiterte finanzielle Spielraum bilden eine breite Basis, um die Wachstumsaussichten auch auf bisher nicht im Fokus stehenden Märkten nachhaltig zu nutzen und die Position in bereits bearbeiteten Märkten signifikant zu erweitern.
> Solide
Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns Mittel- bis langfristig sind die Rahmenbedingungen branchenspezifischer Art durchaus positiv, da die Märkte für Heiz- und Klimalösungen von den globalen Megatrends Energieeffizienz und Klimaschutz profitieren und dabei stärker als die Gesamtwirtschaft wachsen sollten. Auch die Entwicklung hin zu mehr Komfort und einem größeren Gesundheitsbewusstsein, speziell bei der Wohnraumgestaltung, bietet dem CENTROTEC-Konzern allgemein gute Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum. Auch kurzfristig sind wichtige Rahmendaten trotz einer weltweit weiterhin großen Zahl an Unsicherheitsfaktoren grundsätzlich positiv. Der deutsche Heizungsmarkt sollte in 2019 seine gute Verfassung bewahren und CENTROTEC sollte seine über Jahre hier aufgebaute Position weiter ausbauen. Zudem belegen die Erfolge bei der Entwicklung des internationalen Geschäfts die Richtigkeit des von CENTROTEC mit Nachdruck beschrittenen Weges hin zu einem internationaler aufgestellten Konzern. CENTROTEC wird auch in 2019 weiter in die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Vertriebswege und Absatzmärkte investieren. Auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Schwäche den chinesischen Markt negativ beeinträchtigen könnte, so sehen wir diesen Wirtschaftsraum als einen für unsere Produkte und Systeme langfristig attraktiven Absatzmarkt, der die geplante Investition in einen lokalen Produktionsstandort rechtfertigt. Auf dieser Grundlage erwartet CENTROTEC für das Gesamtjahr einen Umsatz in Höhe von 620 bis 640 Mio. EUR bei einem operativen Ergebnis (EBIT) von 31 bis 33 Mio. EUR.
Bilanzierung Einige der im Lagebericht enthaltenen Angaben, einschließlich Aussagen zu erwarteten Umsätzen, Ergebnissen und Investitionen sowie zu möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen in den Märkten und der Finanzlage, enthalten zukunftsbezogene Aussagen. Diese wurden auf der Grundlage von Erwartungen und Einschätzungen des Vorstandes über künftige, den Konzern möglicherweise betreffende Ereignisse formuliert. Solche in die Zukunft gerichtete Aussagen unterliegen naturgemäß Risiken, Ungewissheiten, Annahmen und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Umsätze und Ergebnisse von CENTROTEC wesentlich von denjenigen abweichen oder negativer ausfallen als diejenigen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder auch implizit angenommen oder beschrieben werden. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die im Rahmen der Bilanzierung möglichen Bewertungsspielräume analysiert, abgewogen und so ausgeübt, dass nach Ansicht des Vorstandes möglichst faire und sichere Werte dargestellt werden. Außerdem ist eine offene, zeitnahe und umfassende Kapitalmarktkommunikation Teil der CENTROTEC-Philosophie, der mit Hilfe der Bilanzierung entsprochen wird.
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Konzernabschluss 2018
Konzernabschluss 68 Konzernbilanz 69 Konzerngewinn- und Verlustrechnung 70 Konzern-Gesamtergebnis rechnung
Konzernanhang 76 Konzern-Segment berichterstattung 78 A. Basisdaten des Konzerns 79 B. Angewandte Vorschriften 80 C. Konsolidierungsmethoden
71 Konzern-Kapitalflussrechnung 81 D. Fremdwährungsumrechnung 72 Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung
82 E. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 87 F. Finanzrisikomanagement 89 G. Kritische Annahmen und Schätzungen 90 H. Angaben zum Konsolidierungskreis
92 92 93 94 95 95 96 98 98 99 99 101 103 104 105 106 108 109 110 110 111 111 111 111 112 112 113 114
Konzernanhang I. Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses Geschäfts- oder Firmenwerte [1] Immaterielle Vermögenswerte [2] Sachanlagen [3] At Equity Finanzanlagen, Beteiligungen und Ausleihungen [4] Sonstige finanzielle Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte [5] Latente Steueransprüche und Steuerschulden [6] Vorräte [7] Forderungen aus Lieferungen und Leistungen [8] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente [9] Eigenkapital [10] Pensionsrückstellungen [11] Sonstige Rückstellungen [12] Finanzverbindlichkeiten [13] Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten [14] Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten [15] Umsatzerlöse [16] Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistung sowie Bestandsveränderungen [17] Sonstige Erträge [18] Personalaufwand und Anzahl der Beschäftigten [19] Sonstige Aufwendungen [20] Zinserträge und -aufwendungen [21] Sonstiges Finanzergebnis [22] Steuern vom Einkommen und vom Ertrag [23] Nicht beherrschende Anteile [24] Ergebnis pro Aktie [25] Segmentberichterstattung [26] Kapitalflussrechnung [27]
115 115 115 116 117 117 117 118 122
Konzernanhang J. Ergänzende Angaben Haftungsverhältnisse, Eventualschulden und Sonstiges [1] Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag [2] Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen [3] Corporate Governance Kodex [4] Honorare des Abschlussprüfers [5] Zeitpunkt und Genehmigung des Abschlusses [6] Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers der nichtfinanziellen Berichterstattung
68
Konzernabschluss
Aktiva [Anmerkungen]
31.12.2018
Geschäfts- oder Firmenwerte
1
77.295
77.285
Immaterielle Vermögenswerte
2
43.713
39.734
Sachanlagevermögen
3
129.979
124.017
At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen
4
64
39
Ausleihungen und Beteiligungen
4, 15
822
1.076
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
in TEUR
31.12.2017
Langfristige Vermögenswerte
5, 15
9
9
Sonstige Vermögenswerte
5
30
78
Latente Steueransprüche
6
9.355
2.108
261.267
244.346
7
78.661
71.639
8, 15
65.224
67.684
Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Erstattungsansprüche aus Ertragsteuern
2.695
3.219
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
9, 15
49.761
59.492
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
5, 15
101.892
128.237
5
8.706
5.855
306.939
336.126
568.206
580.472
31.12.2018
31.12.2017
Sonstige Vermögenswerte
Aktiva
Passiva in TEUR Eigenkapital
[Anmerkungen] 10
Gezeichnetes Kapital
18.021
18.021
Kapitalrücklage
40.659
40.659
Eigene Anteile
(25.408)
0
Sonstige Rücklagen und Gewinnvortrag
193.563
179.155
Ergebnisanteil Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG
Nicht beherrschende Anteile
12.670
20.205
239.505
258.040
0
(559)
239.505
257.481
46.231
Langfristige Verbindlichkeiten Pensionsrückstellungen
11
45.634
Sonstige Rückstellungen
12
12.690
16.079
Finanzverbindlichkeiten
13, 15
145.875
149.484
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
14, 15
853
960
14
19
25
6
11.709
6.862
216.780
219.641
12
4.318
3.571
3.324
1.781
13, 15
23.063
21.533
15
32.453
28.856
Sonstige Verbindlichkeiten Latente Steuerschulden
Kurzfristige Verbindlichkeiten Sonstige Rückstellungen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten
Passiva
14, 15
17.463
14.068
14
31.300
33.541
111.921
103.350
568.206
580.472
Konzernabschluss
69
Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.2017 31.12.2017
[Anmerkungen]
01.01.2018 31.12.2018
Umsatzerlöse
16
614.739
594.189
Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen
17
(303.278)
(269.230)
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
17
in TEUR
3.975
(856)
5.041
3.871
18
10.173
9.474
Personalaufwand
19
(174.042)
(184.442)
Sonstige Aufwendungen
20
(102.121)
(98.949)
54.487
54.057
(24.061)
(24.736)
30.426
29.321
Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige Erträge
EBITDA
Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
2, 3
Betriebsergebnis (EBIT)
Zinserträge
21
214
291
Zinsaufwendungen
21
(4.405)
(3.553)
Sonstiges Finanzergebnis
22
(7.013)
2.979
19.222
29.038
(6.552)
(8.191)
12.670
20.847
0
642
12.670
20.205
0,74
1,13
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
23
Ergebnis nach Steuern (EAT) Davon entfallen auf: Nicht beherrschende Anteile
24
Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG
EPS (Ergebnis je Aktie in EUR) Ergebnis je Aktie (unverwässert)
25 25
0,74
1,13
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (in tausend Stück; unverwässert)
10, 25
17.078
17.943
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (in tausend Stück; verwässert)
10, 25
17.078
17.951
Ergebnis je Aktie (verwässert)
70
Konzernabschluss
Konzern-Gesamtergebnisrechnung in TEUR
[Anmerkungen]
Ergebnis nach Steuern (EAT)
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
12.670
20.847
Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Unterschiede aus der Währungsumrechnung
(245)
270
Derivative Finanzinstrumente
(291)
204
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen
6
Sonstiges Ergebnis für Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
0
(737)
135
(88)
(401)
(351)
Posten, die nicht in den Gewinn und Verlust umgegliedert werden 11
1.040
166
6
(304)
(55)
Sonstiges Ergebnis für Posten, die nicht in den Gewinn und Verlust umgegliedert werden
736
111
Sonstiges Ergebnis
335
(240)
13.005
20.607
Neubewertung von leistungsorientierten Plänen Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen
Gesamtergebnis Davon entfallen auf: Nicht beherrschende Anteile Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG
0
652
13.005
19.955
Konzernabschluss
71
Konzern-Kapitalflussrechnung in TEUR
[Anmerkungen]
Periodenüberschuss vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
2, 3
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Andere nicht zahlungswirksame sonstige Veränderungen
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
30.426
29.321
24.061
24.736
36
125
(761)
425
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
(2.175)
(2.241)
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
(7.700)
(11.983)
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
4.876
1.793
Zinseinzahlungen
94
291
Zinsauszahlungen
(3.483)
(1.465)
Ertragsteuerzahlungen
(7.149)
(9.368)
38.225
31.634
(247)
0
(33.595)
(23.315)
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
27
Erwerb von Beteiligungen abzüglich erworbener Zahlungsmittel Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen/ immaterielle Vermögenswerte/Finanzanlagen/Ausleihungen
2, 3, 4
Einzahlungen aus Abgängen von Werten des Sachanlagevermögens/ immaterielle Vermögenswerte/Ausleihungen Investition in kurzfristige Finanzanlagen Dividendeneinzahlung
232
1.162
19.435
(93.430)
0
2
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
27
(14.175)
(115.581)
Kauf eigener Anteile/Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen
10
(25.408)
1.674
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
2.609
91.543
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
(7.056)
(6.867)
Dividendenausschüttung
(5.406)
(5.368)
(35.261)
80.982
(11.211)
(2.965)
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
27
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes Währungsgewinne/-verluste des Finanzmittelbestandes Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres* Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres* * Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzgl. jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten
27
(112)
(163)
44.897
48.025
33.574
44.897
72
Konzernabschluss
KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung
in TEUR
[Anmerkung 10]
1. Januar 2018
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Eigene Anteile
Rücklage Aktienoptionen
18.021
40.659
0
0
Latente Steuern auf direkt im Eigenkapital verrechnete Wertänderungen 137
Unterschiede aus der Währungsumrechnung 92
Einstellung in Gewinnrücklage Veränderungen aus Optionsausübung Aktienoptionsprogramm Dividendenausschüttung Ergebnis nach Steuern Sonstiges Ergebnis
135
(245)
Gesamtergebnis
135
(245)
Sonstige Veränderungen
(25.408)
31. Dezember 2018
18.021
40.659
(25.408)
0
272
(153)
1. Januar 2017
17.892
38.037
0
1.077
224
(167)
129
1.545
Einstellung in Gewinnrücklage Veränderungen aus Optionsausübung Aktienoptionsprogramm
1.077
(1.077)
Dividendenausschüttung Ergebnis nach Steuern Sonstiges Ergebnis
(87)
259
Gesamtergebnis
(87)
259
137
92
Sonstige Veränderungen 31. Dezember 2017
18.021
40.659
0
0
Derivative Finanzinstrumente (330)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 166
Konzernabschluss
Rücklagen und Gewinn-/Verlustvortrag
Summe sonstige Rücklagen und Gewinn-/ Verlustvortrag
Ergebnisanteil der Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG
Eigenkapital der Anteilseigner der CENTROTEC Sustainable AG
Nicht beherrschende Anteile
Konzerneigenkapital
179.090
179.155
20.205
258.040
(559)
257.481
20.205
20.205
(20.205)
(5.406)
(291)
736
335
736
335
0 0
0
0
(5.406)
(5.406)
12.670
12.670
12.670
335
335
12.670
13.005
13.005
(26.134)
559
(25.575)
12.670
239.505
0
239.505
(1.177)
240.602
(5.406)
(291)
0 0
(166)
(560)
(726)
(621)
0
194.065
193.563
(534)
903
162.756
164.259
21.591
241.779
21.591
21.591
(21.591)
0
0
1.674
1.674
0
0
(1.077) (5.368)
(5.368)
(5.368) 20.205
204
(737)
111
(250)
204
(737)
111
(250)
(330)
166
179.090
179.155
20.205 20.205
(5.368)
20.205
642
(250)
10
20.847 (240)
19.955
652
20.607
0
(34)
(34)
258.040
(559)
257.481
73
74
Gewerbegebäude
Solarthermie – das Herzstück moderner Heizsysteme GEWERBEGEBÄUDE Innovative Solarthermiesysteme von Wolf mit hocheffektiven SolarKollektoren, einem gut isolierten Wärmespeicher und einer intelligenten Steuerung bilden das Herzstück eines modernen Heizsystems. Mit der Kraft der Sonne und ohne klimaschädliche Emissionen können so bis zu 60% des jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser abgedeckt werden.
1 Wolf Solarthermie-
Kollektoren
2 Wolf Schichtenspeicher
und Brennwertkessel
Gewerbegebäude
1
2 1
2
75
76
Konzernabschluss Konzernanhang
Konzern-Segmentberichterstattung Climate Systems Nach Segmenten in TEUR Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse mit Dritten
[Anmerkung 26]
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
434.945
423.623
Umsatzerlöse mit anderen Segmenten Materialaufwand/Aufwand für bezogene Leistungen
1.367
1.601
(213.005)
(203.225)
2.231
(2.053)
(139.123)
(133.079)
(57.800)
(57.651)
28.615
29.216
(14.794)
(14.974)
13.821
14.242
183
208
(2.110)
(2.212)
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Personalaufwand Sonstige Aufwendungen und Erträge EBITDA Abschreibungen Segmentergebnis (EBIT) Zinsertrag Zinsaufwand Sonstiges Finanzergebnis EBT
(716)
385
11.178
12.623
295.079
281.292
Bilanzkennzahlen Vermögen* At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen
0
0
812
1.066
39.350
39.533
18.971
14.796
Ausleihungen und Beteiligungen Net Working Capital
Investitionen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Europäische EURO-Länder Nach Regionen 2018
2017
Umsatzerlöse mit Dritten
518.492
498.752
davon in Deutschland
314.785
308.655
520.614
543.029
246.666
247.065
30.920
23.372
in TEUR
Vermögen* davon in Deutschland Investitionen in Sachanlagen und immeraterielle Vermögenswerte
* Exkl. At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen, Ausleihungen und Beteiligungen, Erstattungsanspruch aus Ertragsteuern sowie latente Steueransprüche
Medical Technology & Engineering Plastics
Gas Flue Systems
Konzernabschluss Konzernanhang
Konsolidierung
77
Gesamt
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
01.01.2018 31.12.2018
01.01.2017 31.12.2017
128.144
121.093
51.650
49.473
0
0
614.739
594.189
7.941
8.024
82
228
(9.390)
(9.853)
0
0
(65.009)
(59.047)
(34.663)
(16.805)
9.399
9.847
(303.278)
(269.230)
248
392
1.496
805
0
0
3.975
(856)
(31.306)
(32.073)
(3.613)
(19.290)
0
0
(174.042)
(184.442)
(21.850)
(20.524)
(7.257)
(7.429)
0
0
(86.907)
(85.604)
18.168
17.865
7.695
6.982
9
(6)
54.487
54.057
(6.052)
(6.576)
(3.215)
(3.186)
0
0
(24.061)
(24.736)
12.116
11.289
4.480
3.796
9
(6)
30.426
29.321
300
387
14
1
(283)
(305)
214
291 (3.553)
(2.024)
(1.070)
(554)
(576)
283
305
(4.405)
(6.908)
2.977
0
0
611
(383)
(7.013)
2.979
3.484
13.583
3.940
3.221
620
(389)
19.222
29.038
203.733
243.390
55.814
49.413
644
(65)
555.270
574.030
0
0
64
39
0
0
64
39
0
0
10
10
0
0
822
1.076
11.404
13.420
18.726
17.390
641
(68)
70.121
70.275
8.141
5.532
7.165
4.246
0
0
34.277
24.574
Europäische Nicht-EURO-Länder
Übrige Welt
Konsolidierung
Gesamt
2018
2017
2018
2017
2018
2017
2018
2017
64.986
63.712
31.261
31.725
0
0
614.739
594.189
314.785
308.655
23.135
22.944
12.941
9.708
(1.420)
(1.651)
555.270
574.030
246.666
247.065
34.277
24.574
3.110
789
247
413
0
0
78
Konzernanhang
A_
Basisdaten des Konzerns
Der CENTROTEC-Konzern – im Folgenden auch CENTROTECGruppe oder CENTROTEC genannt – ist ein internationaler Konzern mit Tochtergesellschaften in Europa, Asien und den USA mit einem Jahresumsatz von 615 Mio. EUR (Vorjahr 594 Mio. EUR). Die Tätigkeitsschwerpunkte der CENTROTEC liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb in folgenden Produktbereichen: > Heizungssysteme, insbesondere Brennwerttechnik für Gas und Öl als Energieträger sowie solarthermische Anlagen > Wärmepumpen > überwiegend aus Kunststoffkomponenten bestehende Abgas- und Luftführungssysteme > Baumaterialien für luft- und wasserdichtes, nachhaltiges Bauen > Lüftungssysteme mit und ohne Wärmerückgewinnung > Klimatisierungssysteme > Blockheizkraftwerke, insbesondere zur Nutzung von Erd-, Klär- und Biogas > medizintechnische Komponenten und Geräte sowie > Kunststoffhalberzeugnisse und -fertigteile. Neben den bestehenden Geschäftsaktivitäten sieht die CENTROTEC-Gruppe ihren Geschäftszweck auch in der Gründung und der Akquisition neuer Geschäftsbereiche und Unternehmen, in denen Energiesparprodukte entwickelt und vertrieben werden und/oder deren Kompetenz im Bereich medizintechnischer Produkte, innovativer kunststoff- basierter Produkte oder Abgas- und Lüftungssysteme liegt.
Die CENTROTEC Sustainable AG ist seit dem 08.12.1998 als Aktiengesellschaft an der Frankfurter Börse notiert. Viele der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben jedoch eine längere Tradition. Die Muttergesellschaft des Konzerns, die CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, Deutschland, ist im Prime Standard unter den Kennziffern CEV, WKN 540750 und ISIN DE0005407506 notiert. Die CENTROTEC Sustainable AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg, Deutschland, unter der Nummer HRB 2161 eingetragen. Der Sitz der Konzern- obergesellschaft ist Am Patbergschen Dorn 9, 59929 Brilon, Deutschland. Die CENTROTEC Sustainable AG ist kein Teil eines übergeordneten Konzerns, sondern die Obergesellschaft des in diesem Anhang bzw. Konzernabschluss dargestellten Konzerns. Weitere Finanz- und Unternehmensinformationen der CENTROTEC sind unter obiger Adresse oder auf der Homepage www.centrotec.de verfügbar. Das Geschäftsjahr der CENTROTEC entspricht dem Kalenderjahr. Dementsprechend umfasst die Gewinn- und Verlustrechnung den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2018 und wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Der Konzernabschluss ist auf Basis der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt mit der Ausnahme, dass bestimmte Finanzinstrumente zum Marktwert sowie die Pensionsverpflichtungen unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens bilanziert sind. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders angegeben, sind die Beträge in tausend Euro (TEUR) angegeben. Aus rechentechnischen Gründen können unter Umständen Rundungsdifferenzen von +/- einer Einheit auftreten.
B_
Konzernanhang
Angewandte Vorschriften
Der Konzernabschluss zum 31.12.2018 wurde nach den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten „International Financial Reporting Standards“ (IFRS) und deren Interpretationen des International Accounting Standards Board (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und unter Beachtung von § 315e Abs. 1 HGB erstellt. Zur Anwendung kamen alle für das Geschäftsjahr ab dem 01.01.2018 verpflichtend anzuwendenden IFRS. Die CENTROTEC Sustainable AG als Muttergesellschaft des CENTROTEC-Konzerns ist verpflichtet, einen Jahresabschluss nach den Bestimmungen des deutschen Handelsgesetzbuchs zu erstellen.
Erstmalig angewandte Rechnungslegungsstandards Folgende neue Standards und Interpretationen bzw. Änderungen von bestehenden Standards und Interpretationen waren für das Geschäftsjahr ab dem 01.01.2018 verpflichtend anzuwenden: IFRS 9
Finanzinstrumente
IFRS 15
Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Die Rechnungslegungsmethode wurde in Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften geändert. IFRS 9 Finanzinstrumente hat dazu geführt, dass CENTROTEC die im Anlagevermögen gehaltenen Wertpapiere in Höhe von 613 TEUR (Vorjahr 850 TEUR) nicht mehr erfolgsneutral über das Eigenkapital bewertet, sondern erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Die bis dahin bewertete Position im Eigenkapital in Höhe von 166 TEUR zum 31.12.2017 wurde in den Gewinn- und Verlustvortrag umgegliedert. Die beiden Standards haben zu keinen weiteren wesentlichen Veränderungen in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt. Allerdings haben sie zu einigen geänderten oder zusätzlichen Anhangsangaben geführt.
Ab dem Geschäftsjahr 2019 oder später anzuwendende Rechnungslegungsstandards Eine Vielzahl von neuen oder geänderten Standards und Interpreta- tionen sind erst ab dem Geschäftsjahr 2019 oder später anzuwenden und haben keine Anwendung in diesem Konzernabschluss gefunden. Keiner dieser Standards hat wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, außer dem Folgenden: IFRS 16
Leasingverhältnisse
IFRS 16 IFRS 16 regelt den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angabepflichten bezüglich Leasingverhältnissen im Abschluss von Unternehmen, die nach IFRS bilanzieren. Für den Leasingnehmer sieht der Standard ein einziges (single) Bilanzierungsmodell vor. Dieses Modell führt beim Leasingnehmer dazu, dass sämtliche Nutzungsrechte an Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen in der Bilanz zu erfassen sind, es sei denn, die Laufzeit beträgt zwölf Monate oder weniger oder es handelt sich um einen geringwertigen Vermögenswert (jeweils Wahlrecht). Der Leasinggeber unterscheidet für Bilanzierungszwecke weiter-hin zwischen Finanzierungs- oder Mietleasingvereinbarungen (finance bzw. operate lease). Das Bilanzierungsmodell von IFRS 16 unterscheidet sich hierbei nicht wesentlich von dem in IAS 17 Leasingverhältnisse. IFRS 16 wurde im Januar 2016 veröffentlicht und ist erstmals auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2019 beginnen, verpflichtend anzuwenden; eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. CENTROTEC wird IFRS 16 beginnend ab dem Geschäftsjahr 01.01.2019 anwenden. Dies wird voraussichtlich Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge haben, da wir unsere Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus (Miet-)Leasing- vereinbarungen in der Bilanz zu erfassen haben. CENTROTEC erwartet nach derzeitigem Stand einen Anstieg der Bilanzsumme aufgrund der Aktivierung und entsprechenden Passivierung der Leasingverbindlichkeiten von ca. 15 Mio. EUR. Die Mietaufwendungen nach den derzeitigen Vorschriften des IAS 17, werden sich nach den neuen Vorschriften des IFRS 16 in den Abschreibungen (ca. 5 Mio. EUR) und in den Zinsen (0,4 Mio. EUR) widerspiegeln.
79
80
Konzernanhang
C_
Konsolidierungsmethoden
Der Bilanzstichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31.12.2018. Die Jahresabschlüsse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die nach lokalem Recht aufgestellt sind, werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die für den vorliegenden Abschluss angewandten Konsolidierungsmethoden sind, soweit nicht anders angegeben, gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.
a_Tochterunternehmen
Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss einbezogen, sofern beherrschender Einfluss durch den Konzern ausgeübt wird. Beherrschender Einfluss wird ausgeübt, wenn der Konzern schwankenden Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Der Zeitpunkt der erstmaligen bzw. letztmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung richtet sich grundsätzlich nach dem Zeitpunkt, in dem der beherrschende Einfluss erlangt wird bzw. verloren geht. Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden – unabhängig vom Bestehen von Minderheitsanteilen – alle zum Erwerbszeitpunkt vorhandenen Vermögenswerte und Schulden sowie Eventual- verbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit ihren Zeitwerten angesetzt. Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet sich CENTROTEC auf individueller Basis, ob die nicht beherrschen- den Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettover- mögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Die direkt dem Erwerb zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital wird zunächst den Vermögenswerten und Schulden sowie Eventual- verbindlichkeiten insoweit zugerechnet, als deren Zeitwert vom Buchwert im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung abweicht. Die
im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses daraus entstehenden latenten Steuereffekte werden ebenfalls berücksichtigt. Ein noch verbleibender Überschuss der Anschaffungskosten über das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete, erworbene Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Dieser wird mit Hilfe eines Niederstwerttests (Impairment-Test) mindestens einmal jährlich auf Wertminderung geprüft und sofern notwendig auf den ermittelten niedrigeren Wert abgewertet. Die nicht der Konzernobergesellschaft zustehenden Anteile am Eigenkapital der Tochtergesellschaften werden als nicht beherrschender Anteil im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern die Anschaffungskosten das zu beizulegenden Zeitwerten bewertete erworbene Nettovermögen unterschreitet, wird der verbleibende Unterschiedsbetrag erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei sukzessiven Anteilserwerben werden die bereits gehaltenen Anteile im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Unterschied zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden abhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises einbezogen. Bei den bedingten Kaufpreisbestandteilen kann es sich sowohl um Eigenkapitalinstrumente als auch um finanzielle Verbindlichkeiten handeln. Je nach Kategorie werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in der Folgebewertung berücksichtigt. Konzerninterne Transaktionen, Salden, Umsätze, Aufwendungen und Erträge, Gewinne, Verluste sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert. Bei ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen werden die ertragsteuerlichen Effekte erfasst und latente Steuern ausgewiesen. Zwischenergebnisse werden anteilig eliminiert, sofern die jeweiligen Gesellschaften nicht zum Bilanzstichtag aus dem Konzern ausgeschieden sind. Dabei sind Daten des jeweiligen den Bestand führenden Unternehmens zugrunde gelegt worden.
Konzernanhang
D_ b_Assoziierte Unternehmen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden in den Konzernabschluss nach der At Equity Methode einbezogen, wenn die Beteiligungsquote zwischen 20 % und 50 % liegt oder die Gruppe auf andere Weise wesentlichen Einfluss hat, aber keine Kontrolle besitzt. Anteile an assoziierten Unternehmen werden bei der At Equity Methode zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt. In der Folge erhöht oder verringert sich der Buchwert dieser Anteile entsprechend dem Anteil am Periodenergebnis des Beteiligungsunternehmens. Der Anteil beinhaltet auch einen im Erwerbszeitpunkt entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert. Die Beteiligung wird zu jedem Bilanzstichtag mit Hilfe eines Niederstwerttests (Impairment-Test) auf Wertminderung geprüft und bei Vorliegen einer Wertminderung auf den ermittelten, niedrigeren Wert abgewertet. Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und seinen assoziierten Unternehmen werden in Höhe der Beteiligungsquote eliminiert; unrealisierte Verluste werden ebenfalls anteilig eliminiert, es sei denn, der übertragene Vermögenswert ist in seinem Wert gemindert. Soweit der Anteil des Konzerns am Verlust eines assoziierten Unternehmens den Buchwert der Anteile übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er hat im Namen des assoziierten Unternehmens Verpflichtungen übernommen oder Zahlungen für Verpflichtungen des assoziierten Unternehmens geleistet.
c_Übrige Beteiligungen
Beteiligungen, bei denen die CENTROTEC-Gruppe keine Kontrolle oder keinen wesentlichen Einfluss besitzt und im Allgemeinen die Beteiligungsquote nicht über 20 % liegt, werden als zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte bilanziert. Ferner werden einige wirtschaftlich unbedeutende Beteiligungen ebenfalls als zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte klassifiziert.
Fremdwährungsumrechnung
Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) aufgestellt, da er die funktionale Währung der CENTROTEC Sustainable AG ist. Im Rahmen der Konsolidierung werden die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften, sofern sie in fremder Währung erstellt wurden, in EUR umgerechnet. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden zu den jeweiligen Stichtagskursen, Aufwendungen und Erträge zu Durchschnittskursen der Berichts- periode umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus dieser Umrechnung in die Konzernberichtswährung werden als erfolgsneutrale Veränderung des Eigenkapitals ausgewiesen. Im Falle des Abgangs eines Geschäftsbetriebes werden die bis dato erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Sofern erforderlich, wird das Eigenkapital zu historischen Kursen umgerechnet. Im Zuge von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Anpassungen der Wertansätze auf beizulegende Zeitwerte werden den jeweiligen Einheiten zugerechnet, in deren Währung fortgeschrieben und falls erforderlich zu den zum Stichtag gültigen Wechselkursen umgerechnet. Keines der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat seinen Sitz in einem Hochinflationsland. Die folgende Tabelle gibt dem Abschluss zugrunde gelegte Wechselkurse wieder:
Währungsumrechnung ISO Code
Stichtagskurs 31.12.2018 31.12.2017
Durchschnittskurs 2018 2017
CHF
1,1269
1,1702
1,1550
1,1117
CNY
7,8751
7,8044
7,8081
7,6290
DKK
7,4673
7,4449
7,4532
7,4386
GBP
0,8945
0,8872
0,8847
0,8767
HKD
8,9675
9,3720
9,2559
8,8045
HRK
7,4125
7,4400
7,4182
7,4637
PLN
4,3014
4,1770
4,2615
4,2570
RUB
79,7153
69,3920
74,0416
65,9383
USD
1,1450
1,1993
1,1810
1,1297
81
82
Konzernanhang
E_
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
a_Geschäfts- oder Firmenwerte
Geschäfts- oder Firmenwerte sind der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten einer Beteiligung und den zum Marktwert bewerteten, erworbenen (zeitanteiligen) Vermögenswerten abzüglich Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt. Zum Zweck der Überprüfung auf eine Wertminderung muss ein Geschäfts- oder Firmenwert einer „zahlungsmittelgenerierenden Einheit“ (Cash Generating Unit) oder einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden, bei denen davon ausgegangen wird, dass diese einen Nutzen aus dem Zusammenschluss ziehen. Jede Einheit oder Gruppe von Einheiten, zu der der Geschäfts- oder Firmenwert so zugeordnet worden ist, hat die niedrigste Ebene innerhalb des Unternehmens darzustellen, auf der der Geschäftsoder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird, und darf nicht größer sein als ein Geschäftssegment. Geschäfts- oder Firmenwerte werden unabhängig davon, ob es Anzeichen für Wertminderungen gibt oder nicht, auf Basis eines Impairment-Tests jährlich auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft (Nutzungswert). Falls erforderlich, wird eine Wertminderung durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertberichtigungen aufgrund von Wertminderungen bilanziert. Wenn die Gründe für eine Wertminderung aufgrund eines Impairment-Tests in einem späteren Zeitraum ganz oder teilweise entfallen, erfolgt keine entsprechende Wertaufholung.
b_Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig über ihre voraussichtlichen Nutzungsdauern linear abgeschrieben. Soweit immaterielle Vermögenswerte (z. B. Markenrechte) eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen, werden diese im jährlichen Impairment-Test miteinbezogen. Die folgende Tabelle zeigt die der planmäßigen, linearen Abschreibung zugrunde gelegte Nutzungsdauern bei immateriellen Vermögenswerten:
Jahre
Markenrechte, Lizenzen und Kundenstämme
3 - 20
Patente und Technologien
3 - 25
Software- und Softwareentwicklungen
2 - 10
Aktivierte Entwicklungskosten
3 - 10
c_Sachanlagen
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen und Wertminderungen angesetzt. Sofern Finanzierungskosten im Zusammenhang mit der Herstellung, dem Bau sowie dem Erwerb von qualifizierten Vermögenswerten stehen, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden sie gemäß IAS 23 als Teil der Herstellungskosten des Vermögenswertes aktiviert. Die Ab- schreibung erfolgt nach der linearen Methode. Falls erforderlich, wird für Vermögenswerte des Sachanlagevermögens eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag vorgenommen. Die folgende Tabelle zeigt die der planmäßigen, linearen Abschreibung zugrunde gelegten Nutzungsdauern bei Sachanlagen:
Jahre
Gebäude
10 - 50
Technische Anlagen und Maschinen
3 - 20
Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 - 15
d_Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf geprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert möglicherweise nicht mehr erzielbar ist. Vermögenswerte, die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben, werden einmal jährlich einem Wertminderungstest unterzogen, sofern nicht Indikatoren schon vorher darauf hinweisen, dass eine Wertminderung stattgefunden haben könnte. Ein Wertminderungsverlust wird in der Höhe des Betrages erfasst, wie der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. In den Folgejahren wird untersucht, ob eine Wertaufholung auf den dann erzielbaren Betrag, höchstens jedoch auf planmäßige Werte, d. h. ohne Wertminderungsaufwand, vorzunehmen ist. Eine Umkehr von in Vorperioden erfasstem Wertminderungsaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.
e_Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse sowie Waren werden zu Durchschnittswerten oder nach der FIFO-Methode auf Basis der Herstellungskosten bzw. der Anschaffungskosten bewertet. Die Herstellungskosten für unfertige und fertige Erzeugnisse bestehen aus Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten, anderen direkten Kosten sowie anteiligen, produktionsbezogenen Material- und Fertigungsgemeinkosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren jetzigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu bringen. Sie werden auf Basis normaler Kapazitätsbeanspruchung ermittelt. Absatz- bezogenen Risiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten, im normalen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufspreis abzüglich geschätzter, noch anfallender Kosten bis zur Fertigstellung und Verkauf dar.
f_Latente Steuern
Latente Steuern betreffen Steuerabgrenzungen aus zeitlich abweichenden Wertansätzen in der nach IFRS erstellten Bilanz und der Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie aus Konso- lidierungsvorgängen. Die latenten Steueransprüche umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern im Zeitpunkt der Umkehr der Abweichungen voraussichtlich gelten. Weiterhin basieren sie auf gültigen Gesetzen und Verordnungen. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden nicht abgezinst. Latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, werden angesetzt, es sei denn, dass sich Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren oder der Zeitpunkt der Umkehr durch das Unternehmen gesteuert werden kann. Die Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen wird zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Latente Steuern werden in der Bilanz grundsätzlich als langfristig klassifiziert. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden für entweder dasselbe Steuer- subjekt oder unterschiedliche Steuersubjekte, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.
Konzernanhang
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden (oder in Kürze geltenden) Steuer- vorschriften der Länder, in denen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das Management überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die Finanz- verwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.
g_Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand, Sichteinlagen sowie Einlagen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Monaten. Jederzeit fällige Bankverbindlich- keiten stellen einen festen Bestandteil des Cash Managements des Konzerns dar. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung werden diese daher neben den Zahlungsmitteln und Zahlungsmittel- äquivalenten mit einer Restlaufzeit von drei Monaten in den Finanzmittelfonds einbezogen. In der Bilanz werden diese jederzeit fälligen Bankverbindlichkeiten unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.
h_Pensionsrückstellungen
Pensionsrückstellungen werden für leistungsorientierte Pensionszusagen an Führungskräfte und Mitarbeiter gebildet und anhand des Barwerts zukünftiger Verpflichtungen gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung künftiger Gehalts- und Rentensteigerungen und den aktuell verfügbaren Sterbetafeln berechnet. Im Konzern existieren unterschiedliche Pensionspläne. Die Pensionsverpflichtung wird mit dem Plan- vermögen auf der Passivseite der Bilanz saldiert ausgewiesen. Die Neubewertungen aus Pensionsplänen sind erfolgsneutral unter den Gewinnrücklagen innerhalb des Eigenkapitals enthalten. Sie können zu keinem späteren Zeitpunkt in Gewinn und Verlust umgegliedert werden (recycling). Weitere Informationen zur Pensionsverpflichtung und zum Planvermögen finden sich unter Note [11]. In vielen Ländern, in denen CENTROTEC-Mitarbeiter beschäftigt sind, besteht eine beitragsorientierte, gesetzliche Grundversorgung, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit vom Einkommen und geleisteten Beiträgen übernimmt. Bei beitragsorientierten Plänen
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Konzernanhang
werden feste Beträge an konzernfremde Fondsgesellschaften entrichtet. Mit den Zahlungen der Beiträge an öffentliche Renten- versicherungsträger bestehen für CENTROTEC keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Darüber hinaus haben einzelne Arbeitnehmer der Gruppe Verträge mit privaten Versicherungsträgern geschlossen, die in einigen Bereichen durch Betriebsvereinbarungen unterstützt werden. Neben dem in den Zuwendungen an Mitarbeiter enthaltenen Personalaufwand für einen Zuschuss entstehen der Gruppe hieraus keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine konzernfremde Fondsgesellschaft nicht genügend Vermögenswerte hält, um die ihr gegenüber gemachten Ansprüche aus laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen.
i_Sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen werden für alle am Bilanzstichtag bestehenden gegenwärtigen Verpflichtungen gebildet, die auf vergangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen beruhen und deren Höhe und Fälligkeit unsicher sind. Die Rückstellungen werden zum Barwert eines am wahrscheinlichsten erwarteten, zuverlässig schätzbaren Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht mit positiven Erfolgsbeiträgen saldiert. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Mittelabflusses muss mehr als 50 % betragen („more likely than not“ Kriterium). Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Beim Vorliegen einer Vielzahl von gleichartigen Verpflichtungen, welche sich beispielsweise aus gesetzlichen Gewährleistungsverpflichtungen ergeben, erfolgt eine Ermittlung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen. Eine Rückstellung kann unter Umständen auch dann passiviert werden, wenn die Wahrscheinlichkeit hinsichtlich einer einzelnen Verpflichtung aus der zugrunde gelegten gesamten Gruppe gering ist. Die Gewährleistungsrückstellung ist zu bilden für kostenlose Nacharbeiten, Ersatzlieferungen, Minderungen oder Schadensersatzleistungen wegen Nichterfüllung. Sie kann auf gesetzliche Verpflichtungen beruhen oder auf einer selbständigen Gewährleistungszulage. Im CENTROTEC-Konzern sind neben Einzelrückstellungen auch Pauschalrückstellungen zu bilden, wenn aufgrund der Vergangenheit mit einer Gewährleistungsinanspruchnahme gerechnet werden muss. Der Pauschalsatz ist aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit vom jeweiligen Konzernunter- ehmen selbständig zu berechnen und jährlich zu aktualisieren.
j_Leasingverhältnisse
Leasingverhältnisse, bei denen dem Konzern substanziell alle Chancen und Risiken zuzurechnen sind, werden als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft. Sie werden mit dem Zeitwert des Vermögenswertes zu Beginn des Leasingverhältnisses oder dem geringeren Barwert der zukünftigen Leasingraten bewertet. In gleicher Höhe wird eine Leasingverbindlichkeit unter den langfristigen Verbindlichkeiten passiviert. Jede Leasingzahlung wird in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Leasingverhältnisse, bei denen signifikante Teile der Chancen und Risiken beim Leasinggeber verbleiben, werden als Mietleasingverpflichtungen eingestuft. Leasingzahlungen innerhalb eines Mietleasingverhältnisses werden als Aufwand linear über die Dauer des Leasing- verhältnisses erfasst.
k_Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finan- ziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. In der Bilanz werden sowohl die originären, als auch die derivativen Finanzinstrumente erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Erfüllungstag erfasst. Für die Bewertung finanzieller Vermögenswerte wendet IFRS 9 wie bereits IAS 39 das Konzept der Kategorisierung und Bewertung an. Dazu ist jedes Finanzinstrument zunächst in eine der drei Bewertungskategorien einzuordnen: > Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC-Kategorie) > Ergebnisneutrale Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVtOCI-Kategorie) > Ergebniswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert (FVtPL-Kategorie). Die Klassifizierung ist grundsätzlich von zwei Kriterien abhängig. Zum einen von der Art des Geschäftsmodells, in dem das Finanz- instrument gehalten wird und zum anderen nach der Ausgestaltung der vertraglichen Zahlungsströme. Eine Umklassifizierung ist ausschließlich bei einer Änderung des Geschäftsmodells zulässig.
Konzernanhang
Übersicht der CENTROTEC-Finanzinstrumente und der dazugehörigen Kategorie Finanzinstrument
Neue Kategorie
Alte Kategorie
Vermögenswerte Ausleihungen und Beteiligungen
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Langfristige Wertpapiere
FVtPL-Kategorie
FVtOCI-Kategorie
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Kurzfristige Finanzanlagen
FVtPL-Kategorie
FVtPL-Katgorie/ FVtOCI-Kategorie
Derivate, die die Regelungen zum Hedge Accounting erfüllen
FVtOCI-Kategorie
FVtOCI-Kategorie
Derivate, die die Regelungen zum Hedge Accounting nicht erfüllen
FVtPL-Kategorie
FVtPL-Kategorie
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
AC-Kategorie
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Derivate, die die Regelungen zum Hedge Accounting erfüllen
FVtOCI-Kategorie
FVtOCI-Kategorie
Derivate, die die Regelungen zum Hedge Accounting nicht erfüllen
FVtPL-Kategorie
FVtPL-Kategorie
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
AC-Kategorie
AC-Kategorie
Die Änderung von IAS 39 auf IFRS 9 führte bei den Buchwerten zu keinen Veränderungen. Allerdings wird die Bewertung der Wertpapiere nicht mehr erfolgsneutral über das Eigenkapital verbucht, sondern erfolgswirksam. Dies führte am 01.01.2018 dazu, dass die erfolgsneutrale Bewertung in Höhe von 166 TEUR in die Gewinn- und Verlustvortrag umgegliedert worden ist. Wertminderungen IFRS 9 stellt bei der Erfassung von Wertminderungen nicht mehr auf eingetretene, sondern auf erwartete Verluste ab. Demnach sind Verluste bereits dann zu erfassen, wenn mit ihnen auf Basis des Kreditrisikos zu rechnen ist. Dazu sind alle Finanzinstrumente einer von drei Stufen zuzuordnen, nach denen sich der zu erfassende Verlust richtet. Bei Zugang werden alle Finanzinstrumente grundsätzlich in Stufe 1 eingeordnet. Der zu erfassende Wert- minderungsaufwand bemisst sich auf dieser Stufe nach dem sog. Erwarteten 12-Monats-Verlust. Darunter ist der Barwert der Zahlungsausfälle zu verstehen, der sich aus möglichen Ausfall- ereignissen in den nächsten 12 Monaten nach dem Stichtag
AC-Kategorie
ergibt. Hat sich das Kreditrisiko gegenüber dem Zugangszeitpunkt signifikant erhöht, ist ein Transfer auf Stufe 2 des Wertminderungsmodells vorzunehmen. Das hat zur Folge, dass fortan eine Risikovorsorge in Höhe des Barwerts der über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste zu bilden ist. Liegen objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor, ist der Vermögenswert schließlich in Stufe 3 einzuordnen. Die Ermittlung der zu erfassenden Risiko- vorsorge ist dabei unverändert wie auf der Stufe 2 vorzunehmen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Leasingforderungen besteht die Möglichkeit zur Anwendung eines vereinfachten Wertminderungsmodells. Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern zur Absicherung der aus operativen Tätigkeiten, Finanztransaktionen und Investi- tionen resultierenden Zins- und Währungsrisiken eingesetzt und als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cash Flow Hedges designiert. Erst- und Folgebewertung erfolgen zum beizulegenden Zeitwert. Das Bewertungsergebnis wird in einen effektiven und
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Konzernanhang
einen ineffektiven Teil zerlegt. Der effektive Teil wird erfolgs- neutral in einer gesonderten Position im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die im Eigen- kapital kumulierten Bewertungsergebnisse werden erfolgswirksam aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Das Bewertungsergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten, die als wirtschaftliches Sicherungsgeschäft, nicht jedoch als Sicherungsgeschäft im Rahmen des Hedge Accountings eingestuft werden, wird innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten Ein Unternehmen hat bei seinen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert eine hierarchische Einstufung vorzunehmen, die der Erheblichkeit der in die Bewertungen einfließenden Faktoren Rechnung trägt. Diese umfasst drei Stufen: a) die auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten (unverändert übernommenen) Preise (Stufe 1), b) Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d. h. als Preis) oder indirekt (d. h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen (Stufe 2) und c) nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Faktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren) (Stufe 3). Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Stufe 1). Sofern keine Marktpreise verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle ermittelt (Stufe 2). Im CENTROTEC-Konzern fallen unter Stufe 1 Wertpapiere, die zu Marktpreisen bewertet werden. In Stufe 2 fallen die Finanzderivate, deren beizulegender Zeitwert mit Hilfe der DCF-Methode ermittelt wird. Als Eingangsparameter für diese Methode werden die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise, Zinssätze und Zinsvolatilitäten verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden. Weitere Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden, liegen nicht vor, d. h. es liegen keine Finanzinstrumente vor, die der Stufe 3 zuzuordnen wären. Die Angabe des beizulegenden Zeitwerts von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestimmt CENTROTEC durch Abzinsung der erwarteten künftigen Zahlungsströme (Stufe 2).
l_Umsatzerlöse
Umsatzerlöse werden in der Höhe erfasst, in der für die übernommenen Leistungsverpflichtung(en), also die Übertragung von Waren bzw. die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden. Dieses Kernprinzip wird mit einem fünfstufigen Rahmenmodell umgesetzt: > Identifizierung des Vertrags/der Verträge mit einem Kunden > Identifizierung der eigenständigen Leistungsverpflichtungen in dem Vertrag > Bestimmung des Transaktionspreises > Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungs- verpflichtungen des Vertrags > Erlöserfassung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen durch das Unternehmen. Vertragskosten, die zur Erlangung eines Vertrags angefallen sind, sind als Vermögenswert zu aktivieren, wenn das Unternehmen die Erstattung in der Zukunft erwartet und diese Kosten ohne den Vertrag nicht angefallen wären. Als praktische Erleichterung dürfen diese Kosten jedoch sofort als Aufwand erfasst werden, wenn der abgeschlossene Vertrag eine erwartete Laufzeit von nicht mehr als einem Jahr hat.
m_Zuschüsse der öffentlichen Hand
Öffentliche Zuwendungen für Kosten werden über den Zeitraum ertragswirksam gebucht, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen.
n_Finanzierungskosten
Finanzierungskosten wie Zinsen werden zeitanteilig und periodengerecht entsprechend den Konditionen der jeweiligen Forderung oder Verbindlichkeit unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Ertrag bzw. Aufwand erfasst.
o_Dividenden
Dividenden wie Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen und Ansprüche von Anteilseignern auf Dividendenausschüttungen werden im Zeitpunkt des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.
Konzernanhang
F_
Finanzrisikomanagement
a_Finanzrisikofaktoren Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements Der CENTROTEC-Konzern ist international tätig. Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeiten ist der Konzern einer Vielzahl von finanziellen Risiken ausgesetzt. Unter Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant sind Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Risikomanagementsystem der Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken und versucht negative Effekte auf die finanzielle Lage der Gruppe zu minimieren. Das Risikomanagement wird unter Berücksichtigung bestehender Richtlinien durchgeführt. Risikomanager identifizieren, messen, bewerten und unterstützen die Steuerung der Risikopotenziale.
Ausfallrisiken in Bezug auf Forderungen werden im Wesentlichen durch die Anwendung von Kreditgenehmigungen, Kreditversicherungen, Kreditobergrenzen und Überwachungsverfahren begrenzt. Die Höhe der Kreditobergrenze spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Die Einschätzung der Kreditwürdigkeit beruht zum einen auf Informationen aus externen Auskunfteien, zum anderen auf intern gewonnenen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien. Im Hinblick auf Forderungen, die weder überfällig noch wertgemindert sind, deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Verpflichtungen aus diesen Forderungen nicht nachkommen werden.
Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken wird unterschieden zwischen Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken.
Aufgrund der hohen Kundenzahl, unterschiedlicher Kundengruppen sowie deren internationalen Struktur und der Anwendung von Kreditversicherungen ist das Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gestreut. CENTROTEC weist keine bedeutende Konzentration von Ausfallrisiken hinsichtlich eines bestimmten Kunden auf. Der größte Kunde im Konzern hat einen Umsatzanteil von circa 4 % (Vorjahr circa 4 %).
Kreditrisiko
Liquiditätsrisiko
Unter Kreditrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge eines Ausfalls oder einer Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners entstehen kann. Das maximale Ausfallrisiko entspricht der Summe der zu Buchwerten in der Bilanz ausgewiesenen, finanziellen Vermögenswerte, die abzüglich Wertberichtigungen erfasst sind, zuzüglich eben dieser Wertberichtigungen.
Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur zu ungünstigen Bedingungen nachkommen zu können. Die Gruppe generiert finanzielle Mittel überwiegend durch das operative Geschäft. Das Liquiditätsrisiko wird dadurch gesteuert, dass ausreichend flüssige Mittel sowie freie Kreditlinien bei Banken vorgehalten werden. Sämtliche kreditvertraglichen Vereinbarungen werden laufend überwacht. In der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten undiskontierten Zahlungsmittelabflüsse aus Finanzinstrumenten dargestellt. Variable Zinszahlungen wurden mit dem zum Stichtag gültigen Fixing angesetzt. Die Umrechnung von Fremdwährungsbeträgen erfolgte mit dem Kassakurs zum Stichtag.
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Für eingetretene, jedoch noch nicht identifizierte Verluste wurden Portfoliowertberichtigungen gebildet. Für weitere Angaben zu den Wertberichtigungen sowie zur Altersstruktur der Forderungen verweisen wir auf die Angaben zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Liquiditätsanalyse (inklusive Prognose Zinszahlungen sowie den revolvierenden Kreditlinien) in TEUR
Gesamt ausstehender Betrag
Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr
Davon Laufzeit 1 bis 2 Jahre
Davon Laufzeit 2 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
2018
234.972
75.169
8.772
19.972
131.059
2017
231.644
66.620
9.298
20.903
134.823
Gesamt ausstehender Betrag
Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr
Davon Laufzeit 1 bis 2 Jahre
Davon Laufzeit 2 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
2018
1.351
221
187
526
417
2017
1.421
182
181
521
537
Hinzu kommen voraussichtliche Liquiditätsabflüsse aus den abgeschlossenen Derivaten in folgender Höhe: in TEUR
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Konzernanhang
Marktrisiko Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann.
Europas erhalten gesteigerte Aufmerksamkeit. Mit der geogra- phischen Ausdehnung sind geringe und überschaubare Risiken hinsichtlich von Änderungen der Zinssätze und Wechselkurse verbunden. Daher werden im Konzern nur selektiv Instrumente zur Absicherung von Währungsrisiken eingesetzt.
Die Marktrisiken aus Währungsumrechnungen sind in der CENTROTEC begrenzt, da die Transaktionen hauptsächlich in Euro-Ländern stattfinden. Ein wachsender Teil der Geschäfts- aktivitäten findet jedoch in europäischen Nicht-Euro-Ländern, insbesondere Osteuropas, statt und auch die Märkte außerhalb
Wenn der Euro gegenüber den für CENTROTEC wesentlichen Fremdwährungen zum 31.12.2018 um 10 % aufgewertet gewesen wäre, hätte sich das EBIT um 247 TEUR erhöht (Vorjahr 15 TEUR verringert). Wenn der Euro um 10 % abgewertet gewesen wäre, hätte sich das EBIT um 300 TEUR verringert (Vorjahr 17 TEUR erhöht).
Währungssensitivität in TEUR Währung Stichtagskurs
Kurs bei Aufwertung des EUR um 10 %
Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 %
Kurs bei Abwertung des EUR um 10 %
Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 %
1,1269
1,24
5
1,01
(6)
CNY
7,8751
8,66
2
7,09
(2)
DKK
7,4673
8,21
267
6,72
(329)
GBP
0,8945
0,98
(53)
0,81
68
HKD
8,9675
9,86
0
8,07
0
CHF
HRK
7,4125
8,15
(25)
6,67
31
PLN
4,3014
4,73
(44)
3,87
54
RUB
79,7153
87,69
(33)
71,74
40
USD
1,1450
1,26
128
1,03
(156)
247
(300)
Gesamt
Das Eigenkapital wäre bei einer 10 %igen Aufwertung des Euro zum 31.12.2018 um 848 TEUR (Vorjahr 494 TEUR) höher gewesen bzw. bei einer 10 %igen Abwertung um 889 TEUR (Vorjahr 750 TEUR) niedriger gewesen. In die Ermittlung der Währungssensitivitäten wurden alle wesentlichen Finanzinstrumente einbezogen, bei denen die Vertragswährung nicht der funktionalen Währung der CENTROTEC-Gruppe entspricht. Translationsrisiken sowie latente und tatsächliche Steuern sind in den Berechnungen nicht enthalten. Die Marktrisiken aus Zinsänderungen ergeben sich vorwiegend aus zinssensiblen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie den Zahlungsmitteln, bei denen Zinssatzänderungen zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Zur
Absicherung gegen ungünstige Zinsbewegungen wurden im Wesentlichen Zinsswaps abgeschlossen, die der Absicherung der Cash Flow Risiken von Darlehen mit variablen Zinssätzen dienen und gemäß IFRS 9 als Cash Flow Hedges designiert werden können. Für weitere Angaben zu den eingesetzten Sicherungsinstrumenten verweisen wir auf die Angaben zu den derivativen Finanzinstrumenten. Wenn das Marktzinsniveau zum 31.12.2018 um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen wäre, wäre das Ergebnis um 362 TEUR (Vorjahr 419 TEUR) höher bzw. um 88 TEUR (Vorjahr 96 TEUR) höher gewesen. Das Eigenkapital wäre zum 31.12.2018 entsprechend um 1.547 TEUR (Vorjahr 1.601 TEUR) höher bzw. um 263 TEUR (Vorjahr 735 TEUR) niedriger gewesen.
Kapitalstruktur Angaben in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
31.12.2016
31.12.2015
31.12.2014
Eigenkapital
239.505
257.481
240.602
225.962
207.908
Langfristiges Fremdkapital
216.780
219.641
134.898
125.375
122.068
Kurzfristiges Fremdkapital
111.921
103.350
104.195
100.801
95.607
Bilanzsumme
568.206
580.472
479.695
452.138
425.583
Eigenkapitalquote
42,2 %
44,4 %
50,2 %
50,0 %
48,9 %
Fremdkapitalquote
57,8 %
55,6 %
49,8 %
50,0 %
51,1 %
Gehört zum Abschnitt b_Kapitalrisikomanagement
Konzernanhang
G_ In die Ermittlung der Ergebnis-Zinssensitivität wurden alle wesentlichen variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten aus originären Finanzinstrumenten des CENTROTEC-Konzerns sowie Zahlungsströme aus derivativen Finanzinstrumenten einbezogen. Die Eigenkapitalsensitivität wurde anhand hypothetischer Marktwertänderungen der als Sicherungsinstrumente designierten Derivate berechnet. Sonstige Risiken, die sich auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken, bestehen für den CENTROTEC-Konzern vor allem in Form von Aktienkursen und Rücknahmepreise, die sich auf die kurzfristigen Finanzanlagen auswirken können. Durch die konservative Anlagenpolitik wird dieses Risiko als moderat eingeschätzt. Der Zeitwert der kurzfristigen Finanzanlagen würde sich bei einer Schwankung plus/ minus 10 % um 9.820 TEUR nach oben bzw. unten verändern.
Operative Risiken Aus ihrer operativen Tätigkeit ist die Gruppe Marktpreisrisiken in Form von Warenpreisrisiken ausgesetzt. Diese können einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. CENTROTEC beurteilt diese Risiken regelmäßig, indem Änderungen von Schlüsselindikatoren sowie Marktinformationen verfolgt werden. Diese Marktpreisrisiken werden vorwiegend über die gewöhnlichen operativen Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten gesteuert. Ausfallrisiken auf der Beschaffungsseite sind für CENTROTEC begrenzt. Für viele Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gibt es eine Vielzahl von Lieferanten. In kritischen Beschaffungsbereichen existieren in fast allen Fällen mindestens zwei Lieferquellen.
b_Kapitalrisikomanagement Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um die Interessen und Ansprüche unserer Anteilseigner, Mitarbeiter und anderer Interessenten sicherzustellen. Ein weiteres Ziel ist die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren sowie die Risiken zu beherrschen, wobei jedoch eine Prämie für die Beibehaltung der finanziellen Flexibilität berücksichtigt wird. Zur Risikominimierung wird eine Finanzierungsstruktur aufgebaut, in der die einzelnen Konzernteile Ring Fenced, d. h. isoliert voneinander, finanziert sind. Es muss sichergestellt werden, dass sowohl interne als auch externe Wachstumsperspektiven und Chancen jederzeit von Konzernteilen realisiert werden können. Potenzielle Maßnahmen zur Beeinflussung der Kapitalstruktur können sowohl das Eigenkapital (z. B. Gewinnthesaurierung) als auch das Fremdkapital (z. B. durch Kreditaufnahme/-tilgung) betreffen. Die angestrebte Eigenkapitalquote sollte in der Regel nicht unter 20 % liegen.
Kritische Annahmen und Schätzungen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS Regelungen, wie sie in der EU anzuwenden sind, macht es erforderlich, dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Dazu gehören Erwartungen bezüglich zukünftig eintretender Ereignisse, die unter gegenwärtigen Bedingungen gebildet werden. Schätzungen betreffen Angelegenheiten, die zum Zeitpunkt der Verbuchung bzw. bis zur Aufstellung des Abschlusses ungewiss sind. Nachfolgend werden die Annahmen und Schätzungen erläutert, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage haben können. CENTROTEC führt mindestens einmal jährlich für seine Geschäftsoder Firmenwert tragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten einen Impairment-Test durch. Zur Schätzung des Nutzungswertes muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cash Flows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten schätzen und darüber hinaus einen angemessenen Diskontierungszinssatz wählen, um den Barwert dieser Cash Flows zu ermitteln. Folglich haben die Erwartungen des Managements indirekt Auswirkungen auf die Bewertung von Geschäfts- und Firmenwert und anderen Vermögenswerten. Die Durchführung von Sensitivitätsanalysen zeigen folgende Ergebnisse: Wenn die Schätzungen der zugrunde gelegten Free Cash Flows 10 % niedriger gewesen wären, hätte sich keine Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Sofern der Diskontierung der Zahlungsströme ein um 100 Basispunkte höherer Zinssatz zugrunde gelegt worden wäre, hätte dies ebenfalls zu keiner Reduzierung des Geschäfts- oder Firmenwertes geführt. Auch der Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen werden durch die getroffenen Annahmen über die Eintrittswahrscheinlichkeit, die zeitliche Verteilung, den zugrunde gelegten Abzinsungsfaktor sowie die absolute Höhe des Risikos beeinflusst. Insbesondere sind auch bei Pensionsansprüchen versicherungsmathematische Berechnungen und Schätzungen unumgänglich. Weitere wesentliche Schätzungen betreffen die Bestimmung der Nutzungsdauern für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, die Bewertung von Vorräten sowie die Realisierbarkeit von Steuerforderungen und aktivierten latenten Steuern auf temporäre Buchungsunterschiede und steuerliche Verlustvorträge. Des Weiteren bestehen im Rahmen von Erstkonsolidierung Schätzungsunsicherheiten und Ermessensspielräume bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Schulden.
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Konzernanhang
H_
Angaben zum Konsolidierungskreis
In den Konsolidierungskreis der CENTROTEC Sustainable AG wurden zum 31.12.2018 die folgenden Gesellschaften einbezogen, welche zugleich die CENTROTEC-Gruppe bilden: Gesellschaft
Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
Gezeichnetes Kapital
Währung (ISO-Code)
gegründet/ erworben
Brilon, DE
-
18.020.923,00
EUR
*17.07.1998
Staphorst, NL
100 %
20.004,00
EUR
02.01.2002
Vollkonsolidierung CENTROTEC Sustainable AG Segment Climate Systems Brink Climate Systems B.V. Brink Climate Systems France S.A.S.
Nantes, FR
100 %
10.000,00
EUR
02.01.2014
Air Instal Group B.V.
Deventer, NL
100 %
18.152,00
EUR
02.01.2002
Air Instal B.V.
Deventer, NL
100 %
10.000,00
EUR
01.12.2015
ComfortExpert B.V.
Deventer, NL
100 %
10.000,00
EUR
25.06.2015
CENTROTEC Real Estate B.V.
Doesburg, NL
100 %
1,00
EUR
30.01.2014
Brilon, DE
100 %
25.000,00
EUR
08.04.2014
Ned Air Holding B.V.
Ijsselmuiden, NL
100 %
54.454,00
EUR
05.06.2003
Ned Air B.V.
Ijsselmuiden, NL
100 %
54.454,00
EUR
05.06.2003
Holmak HeatX B.V.
Sassenheim, NL
100 %
38.500,00
EUR
08.09.2005
Innosource B.V.
Sassenheim, NL
100 %
18.000,00
EUR
08.09.2005
Ned Air Holding Deutschland GmbH
Bitola, MK
100 %
816.623,00
MKD
13.06.2013
CENTROTEC Energy Solutions B.V.
HOLMAK D.O.O.E.L.
Staphorst, NL
100 %
18.000,00
EUR
08.09.2005
CENTROTEC Energy Solutions Nederland B.V.
Staphorst, NL
100 %
18.000,00
EUR
19.11.2010
Ahaus, DE
100 %
450.000,00
EUR
29.11.2005
Wolf Holding GmbH
Mainburg, DE
100 %
25.000,00
EUR
22.09.2006
Wolf GmbH
Mainburg, DE
100 %
20.000.000,00
EUR
05.10.2006
Brink Climate Systems Deutschland GmbH
Wolf France S.A.S.
Massy, FR
100 %
1.040.000,00
EUR
05.10.2006
Wolf Iberica S.A.
Madrid, ES
100 %
1.181.315,74
EUR
05.10.2006
Warschau, PL
100 %
3.189.100,00
PLN
05.10.2006
Wolfshagen, DE
100 %
500.000,00
EUR
23.07.2018
Wolf Technika Grzewcza Sp.z.o.o. Wolf Power Systems GmbH Wolf Sustainable AG OOO Wolf Energiesparsysteme Wolf Klimaatechniek B.V. Wolf Italia S.R.L.
Zürich, CH
100 %
100.000,00
CHF
24.06.2011
Moskau, RU
100 %
113.200.000,00
RUB
25.11.2011
Kampen, NL
100 %
150.000,00
EUR
05.10.2006
San Donato Melansese, IT
100 %
100.000,00
EUR
01.07.2013
PRO-KLIMA d.o.o.
Samobor, HR
100 %
9.107.600,00
HRK
01.07.2015
Wolf HVAC Systems Co. Ltd
Shanghai, CN
100 %
7.692.755,00
CNY
01.02.2016
Wolf HVAC HK Limited CENTROTEC Energy Solutions GmbH
Hong Kong
100 %
10.000,00
HKG
31.08.2015
Brilon, DE
100 %
25.000,00
EUR
23.07.2008
Konzernanhang
Gesellschaft
Sitz der Gesellschaft
Anteil am Kapital
Gezeichnetes Kapital
Währung (ISO-Code)
gegründet/ erworben
Doesburg, NL
100 %
46.290,00
EUR
21.12.1999
Gentbrugge, BE
100 %
592.117,00
EUR
21.12.1999
Brackley, UK
100 %
2.485.000,00
GBP
21.12.1999
La Chapelle sur Erdre, FR
100 %
310.000,00
EUR
21.12.1999
Brilon, DE
100 %
108.360,00
EUR
15.12.1993
Segment Gas Flue Systems Ubbink B.V. Ubbink N.V./ S.A. Ubbink UK Ltd. Ubbink France S.A.S. Centrotherm Systemtechnik GmbH
Verona, IT
100 %
119.000,00
EUR
19.10.2000
Centrotherm Eco Systems, LLC
Centrotherm Gas Flue Technologies Italy S.R.L.
Albany, USA
100 %
300.000,00
USD
22.04.2009
Centrotherm Gas Flue Technology (Jiangsu) Co., Ltd.
Nantong, CN
100 %
4.297.885,52
CNY
11.02.2015
Ubbink Deutschland GmbH
Brilon, DE
100 %
25.000,00
EUR
14.07.2008
CENTROTEC Composites GmbH
Brilon, DE
100 %
27.000,00
EUR
01.08.1990
CENTROTEC International GmbH
Brilon, DE
100 %
25.000,00
EUR
18.12.2002
Staphorst, NL
100 %
20.000,00
EUR
03.12.2015
Brilon, DE
100 %
14.876,00
EUR
16.12.2015
CENTROTEC Finance BV CENTROTEC Finance BV & Co. KG FIS CENTROTEC Finance
Luxemburg
100 %
114.967.157,18
EUR
27.01.2016
Centrotec Building Technology (Jiaxing) Co. Ltd
Jiaxing, CN
100 %
2.500.000,00
USD
20.09.2018
Berlin, DE
100 %
25.000,00
EUR
27.09.2018
medimondi AG
Fulda, DE
100 %
11.640.000,00
EUR
*16.10.2006
Möller GmbH
Fulda, DE
100 %
60.000,00
EUR
28.08.2003
XCNT GmbH Segment Medical Technology & Engineering Plastics
Möller Medical GmbH Möller Medical USA Inc. Centroplast Engineering Plastics GmbH
Fulda, DE
100 %
1.400.000,00
EUR
28.08.2003
Saratoga Springs, USA
100 %
10,00
USD
27.05.2014
Marsberg, DE
100 %
250.000,00
EUR
01.08.1990
Kolding, DK
100 %
3.000.000,00
DKK
16.03.2001
Kantons Zug, CH
25 %
100.000,00
CHF
01.08.2017
Rolf Schmidt Industriplast A/ S Gesellschaften, nach der At Equity Methode konsolidiert VAC-Stent Medtec AG
Gesellschaften als zur Veräußerung verfügbare, finanzielle Vermögenswerte bilanziert (nicht konsolidierte Gesellschaften), da diese nicht wesentlich sind: Wolf (Schweiz) AG
Kilchberg, CH
9 %
100.000,00
* Datum der Entstehung durch Formwechsel
Die Firma Kuntschar & Schlüter GmbH ist am 23.07.2018 auf die Wolf Power Systems GmbH verschmolzen.
CHF
18.02.2014
91
92
Konzernanhang
I_
Erläuterungen zu Bestandteilen des Konzernjahresabschlusses 1 Geschäfts- oder Firmenwerte Die Gliederung und Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte ist im folgenden Spiegel dargestellt: in TEUR 2018 Kum. Anschaffungskosten 1.1.
79.548
Währungsdifferenzen
10
Zugänge
0
Abgänge
0
Kum. Anschaffungskosten 31.12.
79.558
Kum. Wertminderungen 1.1.
(2.263)
Währungsdifferenzen
0
Zugänge
0
Abgänge
0
Kum. Wertminderungen 31.12.
(2.263)
Nettobuchwert 31.12.2018
77.295
2017 Kum. Anschaffungskosten 1.1.
79.483
Währungsdifferenzen
88
Zugänge
0
Abgänge
(23)
Kum. Anschaffungskosten 31.12.
79.548
Kum. Wertminderungen 1.1.
(2.263)
Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Kum. Wertminderungen 31.12.
0 0 0 (2.263)
Die zum 31.12.2017 ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 77.285 TEUR haben sich im Geschäftsjahr 2018 um einen Betrag von 10 TEUR auf 77.295 TEUR erhöht. Diese Erhöhung ist auf Währungskursschwankungen zurückzuführen. Im CENTROTEC-Konzern werden vier Cash Generating Units unterschieden, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Der Impairment-Test wurde auf Basis des Nutzungswertes (Value in Use) durchgeführt. Den Berechnungen wurde ein zahlungs- stromorientiertes Modell zugrunde gelegt. Die Berechnungen fußen auf der verabschiedeten Planung für das Jahr 2019. In den Jahren 2020 bis 2023 ist man von einem durchschnittlichen Wachstum der letzten fünf Jahre ausgegangen. Das Wachstum liegt für die CGU Wolf bei 2,2 %, für die CGU Brink bei 5,5 %, für die CGU Ubbink bei 5,3 % und für die CGU medmondi bei 4,4 %. Darüber hinaus wird aus dem fünften Planjahr für den Cash Flow eine ewige Rente abgeleitet. Der ewigen Rente wurde eine Wachstumsrate des Cash Flows von 1,0 % (Vorjahr 1,0 %) für alle CGU‘s unterstellt. Der Diskontierungssatz wurde aus den gewichteten Fremd- und Eigenkapitalkosten gebildet, wobei die Eigenkapitalkosten gemäß dem CAPM abgeleitet wurden. Der Diskontierungszinssatz vor Steuern liegt für die CGU Wolf bei 4,24 %, für die CGU Brink bei 4,08 %, für die CGU Ubbink bei 4,50 % und für die CGU medimondi bei 4,44 % (Vorjahr 4,64 % bis 5,23 %). Weder im Geschäftsjahr 2018 noch in der Vergleichsperiode 2017 ergaben sich auf die Geschäfts- oder Firmenwerte Wertminderungen im Rahmen der Impairment-Tests. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Cash Generating Units: Cash Generating Units
31.12.2018
31.12.2017
Wolf-Gruppe
36.472
36.458
Brink-Gruppe
25.433
25.433
Ubbink-Gruppe
11.092
11.092
4.298
4.302
77.295
77.285
Medimondi-Gruppe Gesamt
Nettobuchwert 31.12.2017
77.285
Konzernanhang
2 Immaterielle Vermögenswerte Die Gliederung und Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte ist im folgenden Anlagenspiegel dargestellt: Gewerbliche Schutzrechte und in TEUR ähnliche Rechte Software 2018 Kum. Anschaffungskosten 1.1. 24.700 25.488 Währungsdifferenzen 3 (1) Zugänge 26 1.266 Umbuchungen (6) 1.667 Abgänge (51) (318) Entkonsolidierung 0 0 Kum. Anschaffungskosten 31.12. 24.672 28.102 Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 1.1. (8.778) (18.843) Währungsdifferenzen 0 0 Zugänge (568) (2.408) Abgänge 49 216 Entkonsolidierung 0 0 Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 31.12. (9.297) (21.035) Nettobuchwert 31.12.2018 15.375 7.067 2017 Kum. Anschaffungskosten 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Umbuchungen Abgänge Entkonsolidierung Kum. Anschaffungskosten 31.12. Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Abgänge Entkonsolidierung Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 31.12. Nettobuchwert 31.12.2017
24.654 14 48 0 (16) 0 24.700 (8.144) (1) (649) 16 0 (8.778) 15.922
Unter den gewerblichen Schutzrechten und ähnlichen Rechten wird die Marke „Wolf“ ausgewiesen (11,5 Mio. EUR). Die Marke Wolf hat keine bestimmte Nutzungsdauer, da uns das Markenrecht das exklusive Recht auf die Nutzung der Marke „Wolf“ sichert, sodass aus rechtlicher Perspektive die Nutzungsdauer unbestimmt ist. Auch bei Zugrundelegung der wirtschaftlichen Perspektive können wir keine Schätzung darüber treffen, wie lange das Unternehmen und damit die Marke „Wolf“ existieren wird, sodass wir aufgrund der Analyse aller relevanten Faktoren keine vorhersehbare Begrenzung der Periode abgeben können, in der der Vermögenswert voraussichtlich Netto-Cash-Flows für das Unternehmen erzeugen wird. Aufgrund der unbestimmten Nutzungsdauer erfolgt keine Abschreibung. Daher wird die Marke „Wolf“ jährlich in den Impairment-Test der CGU Wolf einbezogen, welcher bislang keinen Wertminderungs- bedarf zeigte. Die Parameter hierfür entsprechen den Parametern
22.323 (8) 1.797 1.943 (567) 0 25.488 (16.649) 1 (2.703) 508 0 (18.843) 6.645
Aktivierte Entwicklungs- Anlagen kosten in Bau 55.832 2 2.831 54 (207) 0 58.512 (43.602) (1) (4.048) 207 0 (47.444) 11.068
53.100 (2) 1.905 994 (165) 0 55.832 (39.398) 1 (4.370) 165 0 (43.602) 12.230
Immaterielle Vermögenswerte Gesamt
4.937 0 6.981 (1.715) 0 0 10.203
110.957 4 11.104 0 (576) 0 121.489
0 0 0 0 0 0
(71.223) (1) (7.024) 472 0 (77.776)
10.203
43.713
3.861 0 4.033 (2.937) (20) 0 4.937
103.938 4 7.783 0 (768) 0 110.957
0 0 0 0 0 0
(64.191) 1 (7.722) 689 0 (71.223)
4.937
39.734
für den Impairment-Test für die Geschäfts- oder Firmenwerte in Textziffer 1. Im Geschäftsjahr belaufen sich die Aufwendungen für hauptsächlich interne Forschungen und Entwicklungen (inkl. der aktivierbaren Aufwendungen) auf 17.905 TEUR (Vorjahr 16.835 TEUR). Die Entwicklungsaktivitäten bezogen sich im Wesentlichen auf neue hocheffiziente, umweltfreundliche Monoblock-Luft/Wasser Wärmepumpen, eine speziell für den chinesischen Wohnungsmarkt entwickelte Baureihe von Gas-Wandheizwertgeräten, eine neue Generation Öl-Brennwert-Gerätebaureihe im Leistungsbereich bis 40 kW, eine neue Generation hocheffizienter, geräuscharmer zentraler Wohnraumlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung und die Erweiterung des Leistungsspektrums von Kompaktklimageräten mit Rotationwärmetauscher für große Luftmengen bis 20.000 m3/h. Des Weiteren besteht ein Bestellobligo in Höhe von 457 TEUR (Vorjahr 210 TEUR) für immaterielle Vermögenswerte.
93
94
Konzernanhang
3 Sachanlagen Die Gliederung und Entwicklung der Sachanlagen ist in dem folgenden Anlagenspiegel dargestellt: Andere Anlagen, Technische Betriebs- und Grundstücke Anlagen Geschäfts- Anlagen in TEUR und Bauten und Maschinen ausstattung im Bau
Sachanlagen Gesamt
2018 Kum. Anschaffungskosten 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Umbuchungen Abgänge Entkonsolidierung Kum. Anschaffungskosten 31.12.
114.289
107.702
72.064
4.026
6
77
(9)
(2)
298.081 72
785
4.041
5.430
12.917
23.173
212
2.835
1.316
(4.363)
0
(952)
(1.377)
(1.298)
(88)
(3.715)
0
0
0
0
0
114.340
113.278
77.503
12.490
317.611 (174.064)
(48.124)
(74.000)
(51.940)
0
0
(14)
6
0
(8)
Zugänge
(3.818)
(7.144)
(6.074)
0
(17.036)
Abgänge
Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 1.1. Währungsdifferenzen
946
1.352
1.178
0
3.476
Umbuchungen
0
54
(54)
0
0
Entkonsolidierung
0
0
0
0
0
(50.996)
(79.752)
(56.884)
0
187.632
63.344
33.526
20.619
12.490
129.979
Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 31.12. Nettobuchwert 31.12.2018
2017 Kum. Anschaffungskosten 1.1. Währungsdifferenzen Zugänge Umbuchungen Abgänge Entkonsolidierung Kum. Anschaffungskosten 31.12.
112.888
101.899
66.184
5.463
39
(168)
(41)
(59)
286.434 (229)
1.383
5.182
5.660
4.567
16.792
20
3.614
2.311
(5.945)
0
(41)
(2.825)
(2.050)
0
(4.916)
0
0
0
0
0
114.289
107.702
72.064
4.026
298.081 (160.828)
(43.965)
(68.984)
(47.879)
0
(2)
47
15
0
60
Zugänge
(4.198)
(7.035)
(5.781)
0
(17.014)
Abgänge
Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 1.1. Währungsdifferenzen
41
1.829
1.848
0
3.718
Umbuchungen
0
143
(143)
0
0
Entkonsolidierung
0
0
0
0
0
Kum. Abschreibungen und Wertminderungen 31.12.
(48.124)
(74.000)
(51.940)
0
(174.064)
Nettobuchwert 31.12.2017
66.165
33.702
20.124
4.026
124.017
Grundstücke und Bauten beinhalten hauptsächlich die Produktionsgebäude und Büros in Brilon (DE), Mainburg (DE), Doesburg (NL), Kampen (NL), Staphorst (NL), La Chapelle sur Erdre (FR), Fulda (DE), Marsberg (DE), Wolfhagen (DE), Gorleben (DE), Kolding (DK), San Donato Milanese (IT), Madrid (ES) und Samobor (HR). An den Standorten Doesburg und Kolding wurde im Geschäftsjahr 2018 mit dem Bau neuer Gebäude bzw. der Erweiterung von Produktionshallen begonnen. Technische Anlagen und Maschinen in den Produktionsstätten wurden erweitert und technologisch weiterentwickelt. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen bestehen aus verschiedenen Geräten und Ausstattungen der Bereiche Produktion, Lager und Verwaltung. Das Sachanlagevermögen enthält Vermögenswerte in Höhe von 3.553 TEUR (Vorjahr 2.744 TEUR), die im Rahmen von Finanzierungsleasingverhält- nissen bilanziert wurden. Der wesentliche Teil hiervon entfällt in Höhe von 3.468 TEUR (Vorjahr 2.639 TEUR) auf technische Anlagen und Maschinen sowie in Höhe von 85 TEUR (Vorjahr 105 TEUR) auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaus- stattung. Des Weiteren besteht ein Bestellobligo in Höhe von 3.646 TEUR für Sachanlagen.
4 At Equity Finanzanlagen, Beteiligungen und Ausleihungen
Konzernanhang
5 Sonstige finanzielle Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte Die nachfolgende Übersicht zeigt eine Gliederung der sonstigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte nach ihrer Fristigkeit. In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Wesentlichen Versicherungsprämien und Serviceaufwendungen abgegrenzt. Sonstige finanzielle Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte in TEUR Übrige finanzielle Vermögenswerte
31.12.2018
31.12.2017
9
9
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
9
9
Rechnungsabgrenzungsposten
18
65
Übrige Vermögenswerte
12
13
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
30
78
Kurzfristige Finanzanlagen
98.199
124.542
Derivate Vermögenswerte
0
578
3.693
3.117
Diese Vermögenswerte umfassen At Equity bewertete Beteiligungen, weitere Beteiligungen, die nicht in die Konsolidierung einbezogen sind, da sie nicht wesentlich sind (siehe Abschnitt H. Angaben zum Konsolidierungskreis), sowie Kredite bzw. Ausleihungen und Wertpapiere.
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
101.892
128.237
Forderungen aus Umsatzsteuer
3.583
2.611
Rechnungsabgrenzungsposten
3.606
2.374
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte
816
229
At Equity bilanzierte assoziierte Unternehmen
Übrige Vermögenswerte
701
641
8.706
5.855
Die Industrial Solar GmbH wurde bereits im Jahr 2013 auf 0 EUR abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2018 wurde die Firma liquidiert und gehört nicht mehr zum Konsolidierungskreis der CENTROTEC. Die VAC-Stent Medtec AG wird als At Equity ausgewiesen. An dieser Firma hält Möller Medical 25 %. Die Anschaffungskosten dieser Beteiligung betrugen 39 TEUR. Es erfolgte im Geschäfts- jahr eine weitere Einzahlung in Höhe von 25 TEUR, sodass der Gesamtwert als At Equity gebucht zurzeit 64 TEUR beträgt. Ein Jahresabschluss dieser Firma liegt zum derzeitigen Stichtag nicht vor, sodass keine weiteren Angaben zu VAC-Stent Medtec AG gemacht werden können. Die Effekte aus diesem Abschluss sind für die CENTROTEC-Gruppe jedoch unwesentlich.
Übrige finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte
Bei den kurzfristigen Finanzanlagen handelt es sich im Wesentlichen um jederzeit veräußerbare Fonds, die wie Liquidität zu sehen sind. Durch die Streuung der Finanzinstrumente auf verschiedene Anlagenschwerpunkte und dem professionellem Management der Anlage wird das Risiko der Gesamtposition als moderat angesehen.
95
96
Konzernanhang
6 Latente Steueransprüche und Steuerschulden Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden gem. IAS 12 auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRSBilanz und der Steuerbilanz sowie auf steuerliche Verlustvorträge berechnet. Diese Unterschiede in den Wertansätzen resultieren unter anderem aus den Anpassungen der Wertansätze im Rahmen
von Unternehmenszusammenschlüssen. Die dargestellten Nettowerte stellen die saldierten Werte von latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden der Konzernunternehmen gegenüber einer Steuerbehörde dar. Die latenten Steueransprüche resultieren im Wesentlichen aus sonstigen Rückstellungen sowie Pensionsrückstellungen und setzen sich wie folgt zusammen:
Latente Steueransprüche auf temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge
Brutto
in TEUR
31.12.2018
Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten
31.12.2017
Netto nach Saldierung 31.12.2018
31.12.2017
2.025
940
1.921
802
Erwartete Umkehr nach mehr als 12 Monaten
11.496
10.223
7.434
1.306
Gesamt
13.521
11.163
9.355
2.108
Die latenten Steueransprüche aus Verlustvorträgen lassen sich wie folgt aufgliedern: Steuerliche Verlustvorträge in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
19.234
18.022
5.195
4.778
Wertberichtigungen darauf
(3.247)
(4.227)
Latente Steueransprüche aus Verlustvorträgen
1.948
551
Verlustvorträge Latente Steueransprüche auf Verlustvorträge
Von den latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge entfallen 1.015 TEUR (Vorjahr 189 TEUR) auf Gesellschaften, die auch im laufenden Jahr einen Verlust erzielt haben. Die Werthaltigkeit der davon betroffenen latenten Steueransprüche wurde aufgrund von Ergebnisprognosen überprüft. Auf Verlustvorträge in Höhe von 9.994 TEUR (Vorjahr 15.907 TEUR) wurden keine latenten Steueransprüche bilanziert. Die Verlustvorträge sind mit Ausnahme von 1.962 TEUR unbegrenzt vortragsfähig. Von den zeitlich beschränkt vortragsfähigen Verlusten verfallen in mehr als fünf Jahren 0 TEUR, innerhalb von fünf Jahren 236 TEUR, innerhalb von vier Jahren 125 TEUR, innerhalb von drei Jahren 1.600 TEUR, innerhalb von zwei Jahren 1 TEUR und innerhalb von einem Jahr 0 TEUR.
Konzernanhang
Die latenten Steuerschulden setzen sich wie folgt zusammen: Latente Steuerschulden auf temporäre Differenzen Latente Steuerschulden
Brutto
in TEUR
Netto nach Saldierung
31.12.2018
31.12.2017
31.12.2018
31.12.2017
230
435
126
298
Erwartete Umkehr innerhalb 12 Monaten Erwartete Umkehr nach mehr als 12 Monaten
15.646
15.482
11.583
6.564
Gesamt
15.876
15.917
11.709
6.862
Die latenten Steueransprüche und die latenten Steuerschulden teilen sich wie folgt auf Bilanzpositionen auf:
Latente Steuerbilanzpositionen
Latente Steuern
Latente Steueransprüche
9.355
2.108
in TEUR
Latente Steuerschulden
(11.709)
(6.862)
Latente Steueransprüche (Brutto)
Saldo
(2.354)
(4.754)
Immaterielle Vermögenswerte
Davon: aus Verrechnung mit Eigenkapital
5.519
5.686
2018
91
in TEUR
2017
143
Sachanlagevermögen
940
609
Vorräte
532
564
1.119
121
Pensionsrückstellungen
6.277
7.077
Sonstige Rückstellungen
1.371
1.054
Sonstige Verbindlichkeiten
929
823
Übrige
314
221
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Steuerliche Verlustvorträge
1.948
551
13.521
11.163
Latente Steuerschulden (Brutto) Immaterielle Vermögenswerte
9.119
9.159
Sachanlagevermögen
6.114
5.957
57
69
Sonstige Rückstellungen
88
22
Sonstige Verbindlichkeiten
223
240
Übrige
275
470
15.876
15.917
Vorräte
Von den latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden wurden 5.519 TEUR (Vorjahr 5.686 TEUR) direkt mit dem Eigen- kapital verrechnet. Davon entfallen 108 TEUR auf Währungs- differenzen (Vorjahr 51 TEUR) und 164 TEUR auf Zinsderivate (Vorjahr 84 TEUR). Auf Pensionsrückstellungen entfallen 5.247 TEUR (Vorjahr 5.551 TEUR).
31.12.2018
31.12.2017
Entwicklung der latenten Steuern in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
Bilanzansatz latente Steuern (Saldo)
(2.354)
(4.754)
Unterschied gegenüber dem Vorjahr
2.400
(1.339)
Erfolgswirksam
2.576
(1.174)
errechnung mit Eigenkapital V (inkl. Währungsdifferenzen)
(167)
(143)
(9)
(22)
Davon:
Sonstige
Auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen (sog. Outside Basis Differences) von insgesamt 10.412 TEUR (Vorjahr 9.697 TEUR) wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da sich diese Differenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht umkehren werden und das Mutterunternehmen in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung für temporäre Differenzen zu steuern.
97
98
Konzernanhang
7 Vorräte
Vorräte in Höhe von 1,8 Mio. EUR sind zu ihrem niedrigeren Nettoveräußerungswert bilanziert.
Die Vorräte des Konzerns gliedern sich wie folgt: Die Wertberichtigung auf Vorräte entwickelte sich folgendermaßen:
Vorräte nach Kategorien in TEUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
31.12.2018
31.12.2017
29.205
27.984
Wertberichtigungen zum Beginn des Geschäftsjahres
in TEUR
31.12.2018 5.837
Unfertige Erzeugnisse
15.957
12.934
Aufwandswirksame Zuführung
1.540
Fertige Erzeugnisse und Waren
33.499
30.721
Wertaufholung/Inanspruchnahmen
(1.420)
Gesamt
78.661
71.639
Währungsumrechnungseffekte
(2)
Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende
5.955
8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2018 in TEUR
Ausfallquote
Bruttowert
Wertminderung
Nettowert
Nicht überfällig
1,6 %
52.705
(855)
51.850
Überfällig 1 - 30 Tage
0,1 %
8.359
(6)
8.353
Überfällig 31 - 90 Tagen
1,2 %
2.557
(29)
2.528
Überfällig 91 - 180 Tagen
3,6 %
1.273
(46)
1.227
Überfällig mehr als 181 Tage
58,7 %
3.067
(1.801)
1.266
Summe
67.961
(2.737)
65.224
Ausfallquote
Bruttowert
Wertminderung
2017 in TEUR
Nettowert
Nicht überfällig
1,8 %
49.602
(877)
48.725
Überfällig 1 - 30 Tage
0,7 %
11.138
(79)
11.059
Überfällig 31 - 90 Tagen
0,4 %
5.577
(20)
5.557
Überfällig 91 - 180 Tagen
20,0 %
1.898
(379)
1.519
Überfällig mehr als 181 Tage
67,1 %
2.503
(1.679)
824
Barwert
70.718
(3.034)
67.684
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten keine wesentliche Finanzierungskomponente, da sie innerhalb von 30 Tagen ab Rechnungsdatum fällig sind. Die Zahl der Kunden ist hoch. Der größte Kunde macht ca. 4 % vom Umsatz aus. Die Wertminderung basiert auf beobachtbare historische Ausfallrisiken und wird um zukunftsbezogene Schätzungen angepasst.
Die folgende Tabelle gibt die Veränderungen in den Wertberichtigungen wieder: in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
3.034
3.111
395
691
Ausbuchung von Forderungen/ Endkonsolidierung
(569)
(704)
Zahlungseingänge und Wertaufholung auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen
(115)
(71)
(8)
7
2.737
3.034
Wertberichtigungen zum Beginn des Geschäftsjahres Erfolgswirksame Veränderungen der Wertberichtigungen im Berichtszeitraum
Währungsumrechnungseffekte Wertberichtigungen zum Geschäftsjahresende
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten auf folgende Währungen in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
EUR
63.265
64.150
GBP
743
1.092
HKR
839
1.553
DKK
782
1.138
USD
748
1.390
PLN
784
877
Übrige Währungen Gesamt Wertminderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
800
518
67.961
70.718
2.737
3.034
65.224
67.684
9 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in TEUR Kassenbestand
31.12.2018
31.12.2017
47
33
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
49.714
59.459
Gesamt
49.761
59.492
10 Eigenkapital Allgemein Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum 31.12.2018 unverändert zum Vorjahr 18.020.923 EUR. Es ist in 18.020.923 nennwertlose Stückaktien eingeteilt, auf die ein anteiliger Betrag in Höhe von 1,00 Euro pro Aktie entfällt. Das Grundkapital ist vollständig eingezahlt. Entwicklung der Aktienzahl in TStück
2018
2017
Anzahl 01.01.
18.021
17.892
0
129
18.021
18.021
Zugang im Rahmen der Optionsausübung Anzahl 31.12.
Das Aktienoptionsprogramm ist ausgelaufen. Es bestehen keine Optionen mehr, sodass es zu keinen weiteren Veränderungen im Rahmen von Aktienoptionen kommen wird.
Konzernanhang
Gewinnverwendungsvorschlag Der Jahresabschluss der Konzernobergesellschaft CENTROTEC Sustainable AG bildet nach deutschen handels- und aktienrecht- lichen Vorschriften die Grundlage für die Gewinnverwendung des Geschäftsjahres 2018. Daher ist eine ausschüttungsfähige Dividende unter anderem abhängig von dem im Jahresabschluss zum 31.12.2018 ausgewiesenen Bilanzgewinn dieser Gesellschaft. Der dort ausgewiesene Jahresfehlbetrag beträgt 1.432 TEUR und der ausgewiesene Bilanzgewinn 29.922 TEUR. Der Aufsichtsrat und der Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG schlagen der Hauptversammlung vor, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 0,30 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Eigene Aktien Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 20.05.2015 wurde die Gesellschaft bis zum 19.05.2020 ermächtigt, eigene Aktien zusammen mit schon gehaltenen eigenen Aktien bis zu zehn von Hundert des bei Wirksamwerden der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Gegenwert für den Erwerb dieser Aktien darf den Schlusskurs im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse (oder einem Nachfolgesystem) der Aktien gleicher Gattung und Ausstattung an den dem Erwerb jeweils vorangehenden drei Börsentagen um nicht mehr als 10 % überschreiten und um nicht mehr als 10 % unterschreiten. Der Vorstand ist ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre beim Erwerb von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen ganz oder zum Teil Dritten als (Teil-) Gegenleistung anzubieten. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, die eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Auf Grundlage dieser Ermächtigung hat die Gesellschaft, im Rahmen des auf den Erwerb eigener Aktien gerichteten, am 14. Mai 2018 auf der Internetseite der Gesellschaft und am 16. Mai 2018 im Bundesanzeiger veröffentlichten Aktienrückkaufangebots mit einem Angebotspreis von 14,40 EUR je Stückaktie, 1.764.470 eigene Aktien gekauft und erworben. Der Kaufpreis betrug 14,40 EUR je Stückaktie. Die Gesellschaft hält mithin 1.764.470 eigene Aktien, aus denen ihr keine Stimmrechte zustehen.
99
100
Konzernanhang
Genehmigtes Kapital
Genussrechten) mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ausgegeben werden können oder müssen, sofern die Schuldverschreibung bzw. Genussrechte während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals 2017 in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden; > bei Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Betrieben, Unternehmensteilen, Beteiligungen an anderen Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften; > zur Ausgabe an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder mit ihr verbundenen in- und ausländischen Unternehmen (§ 202 Abs. 4 AktG); sowie > zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihren Dividendenanspruch ganz oder teilweise als Sacheinlage gegen Gewährung neuer Aktien in die Gesellschaft einzubringen.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 31.05.2017 ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 30.05.2022 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt EUR 3.000.000 (in Worten: drei Millionen Euro) gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Die neuen Aktien sind grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: > um Spitzenbeträge vom Bezugsrecht auszunehmen, > bei Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabepreis der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsen- notierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabepreises durch den Vorstand nicht wesentlich unterschreitet und der rechnerische auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital insgesamt die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreitet, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung; auf diese Begrenzung sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit des Genehmigten Kapitals 2017 (i) unter Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden oder (ii) zur Bedienung von Schuldverschreibungen (einschließlich
Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts- rates die weiteren Einzeleinheiten der Durchführung von Kapital- erhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2017 festzulegen.
Bedingtes Kapital und aktienbasierte Vergütungen CENTROTEC bediente sich aktienbasierter Vergütungstrans- aktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Die letzten Optionen wurden im Geschäftsjahr 2012 ausgegeben. Die Ausübungsfristen für die bedingten Kapitalien I-III sind zum 23.01.2018 abgelaufen, also vor der nächsten möglichen Ausübungsperiode. Somit ist es im Geschäftsjahr 2018 zu keinen weiteren Ausübungen von Aktienoptionen gekommen. Die nicht ausgeübten Optionen sind verfallen.
Stück/Preis in EUR Anfang des Jahres Ausgeübt Verfallen bzw. verwirkt
2018 Optionen
Ø Ausübungspreis
7.360 0
2017 Optionen
Ø Ausübungspreis
14,50
140.782
13,17
0
(129.222)
12,96
(7.360)
14,50
(4.200)
7,20
Ende des Jahres
0
0
7.360
14,50
Davon ausübbar
0
0
7.360
14,50
11 Pensionsrückstellungen Die Ansprüche der Mitarbeiter aus leistungsorientierten Plänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen bzw. Direktzusagen. Die Pensionsverbindlichkeiten beruhen in Deutschland auf Betriebsvereinbarungen oder einzelvertraglichen Regelungen. Dabei handelt es sich um Leistungszusagen (Direktzusagen), die auf den Richtlinien zur Gewährung von Werksrenten und darauf aufbauend auf einer Betriebsvereinbarung beruhen. Darüber hinaus bestehen Leistungszusagen in Form von Direktzusagen aufgrund der Leistungsordnung des Essener Verbandes. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, aufgrund einzelvertraglicher Vereinbarungen an einem leistungsorientierten Versorgungswerk teilzunehmen. Darüber hinaus gewährt das Unternehmen Beitragszusagen. Die Verpflichtungen umfassen die Zahlung von Rentenleistungen, die beim Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die Höhe der Leistungen ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der zurückgelegten Dienstjahre und dem pensionsfähigen Gehalt vor Eintritt des Versorgungsfalles bzw. Höhe des umgewandelten Betrages. Die Finanzierung im Inland erfolgt im Wesentlichen über Pensionsrückstellungen.
Konzernanhang
Bei den bestehenden Leistungsverpflichtungen in den Niederlanden handelt es sich um vertragliche Einzelregelungen für eine begrenzte Anzahl von Führungskräften, die bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Folge des Erreichens der Altersgrenze lebenslange Rentenleistungen erhalten. Die Höhe der Leistungen ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der anrechenbaren Dienstjahre und dem (durchschnittlichen) pensionsfähigen Gehalt. Die Finanzierung dieser Versorgungsverpflichtung erfolgt über Nationale Nederlanden (Delta Lloyd Levensverzekering N.V.), eine externe Versicherungsgesellschaft. Die Ansprüche der Mitarbeiter aus Italien und Belgien beruhen auf gesetzlichen Regelungen. Die Höhe der Leistungen ergibt sich im Wesentlichen aus der Anzahl der anrechenbaren Dienstjahre und dem pensionsfähigem Gehalt. Die Pensionsrückstellung wird gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren berechnet, das auch die zu erwartende Gehalts- und Pensionserhöhungen berücksichtigt. Der Rückstellungsbetrag wurde anhand versicherungsmathematischer Verfahren und der aktuellsten Sterbetafeln (Deutschland: Heubeck 2018 G; Niederlande: AG Prognosetafel 2014) berechnet. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die Pensionsansprüche haben sich die Berechnungsparameter wie folgt geändert:
Wesentliche versicherungsmathematische Annahmen in %
2018
Deutschland Niederlande
Diskontierungssatz
1,90
Angenommene Gehaltssteigerungen
2,50
2,00
Angenommene Rentensteigerung
1,25
2,00
Belgien
1,50
2017
Italien Deutschland Niederlande
1,70
1,30
Belgien
Italien
1,70
1,20
1,57
1,60
2,20
1,00
2,50
2,00
2,20
1,00
0,00
2,63
1,30
2,00
0,00
2,60
Pensionsleistungen in TEUR Fondsfinanzierte Verpflichtungen
31.12.2018
31.12.2017
11.117
10.577
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
(11.004)
(10.445)
Zwischensumme
113
132
Anwartschaftsbarwert der nicht fondsfinanzierten Verpflichtungen
45.521
46.099
Einfluss der Vermögensobergrenze
0
0
Bilanzierte Pensionsrückstellung
45.634
46.231
101
102
Konzernanhang
In der nachfolgenden Tabelle ist die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens dargestellt: Entwicklung der Pensionsverpflich- tungen und des Planvermögens
in TEUR
01.01.2018 Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand/Zinsertrag (inkl. erwartete Erträge aus dem Planvermögen) Geleistete Zahlungen Vom Arbeitgeber gezahlte Beiträge
Barwert der leistungs- Einfluss der orientierten Externes Vermögens- Verpflichtung Planvermögen Gesamt obergrenze
Gesamt
56.676
(10.445)
46.231
0
46.231
985
0
985
0
985
0
0
0
0
0
862
(138)
724
0
724
(1.616)
416
(1.200)
0
(1.200)
12
(60)
(48)
0
(48)
Vom Arbeitnehmer bezahlte Beiträge
0
(18)
(18)
0
(18)
Gewinne und Verluste aus Abgeltung
0
0
0
0
0
Neubewertungseffekte: aus Planvermögen aus Änderungen finanzieller Annahmen aus Änderungen demografischer Annahmen aus erfahrungsbedingten Anpassungen Veränderung der Vermögensobergrenze Summe der Neubewertungseffekte 31.12.2018
in TEUR 01.01.2017 Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand/Zinsertrag (inkl. erwartete Erträge aus dem Planvermögen) Geleistete Zahlungen Vom Arbeitgeber gezahlte Beiträge
0
(759)
(759)
0
(759)
(2.954)
0
(2.954)
0
(2.954)
1.882
0
1.882
0
1.882
791
0
791
0
791
0
0
0
0
0
(281)
(759)
(1.040)
0
(1.040)
56.638
(11.004)
45.634
0
45.634
Barwert der leistungs- Einfluss der orientierten Externes Vermögens- Verpflichtung Planvermögen Gesamt obergrenze
Gesamt
56.152
(10.320)
45.832
0
45.832
1.022
0
1.022
0
1.022
0
0
0
0
0
843
(119)
724
0
724
(1.193)
193
(1.000)
0
(1.000)
12
(86)
(74)
0
(74)
Vom Arbeitnehmer bezahlte Beiträge
0
(60)
(60)
0
(60)
Gewinne und Verluste aus Abgeltung
0
(48)
(48)
0
(48)
aus Planvermögen
0
(5)
(5)
0
(5)
aus Änderungen finanzieller Annahmen
3
0
3
0
3
16
0
16
0
16
(179)
0
(179)
0
(179)
0
0
0
0
0
(160)
(5)
(165)
0
(165)
56.676
(10.445)
46.231
0
46.231
Neubewertungseffekte:
aus Änderungen demografischer Annahmen aus erfahrungsbedingten Anpassungen Veränderung der Vermögensobergrenze Summe der Neubewertungseffekte 31.12.2017
landen vorgenommen, die Nationale Nederlanden unter Berücksichtigung verschiedener Parameter wie dem Alter berechnet. Der Zahlungsabfluss für 2019 wird ca. 39 TEUR betragen. Die Auszahlungen an die Arbeitnehmer nimmt Nationale Nederlanden vor.
Das Planvermögen setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
Versicherung
11.004
10.445
Summe
11.004
10.445
Konzernanhang
Die durchschnittliche gewichtete Laufzeit der bestehenden Pensionsverpflichtungen beläuft sich auf 17 Jahre. Die Pensionszahlungen für das kommende Jahr werden voraussichtlich 1.649 TEUR betragen.
Der Großteil des Planvermögens wird durch den Pensionsversicherer Nationale Nederlanden (Delta Lloyd), Niederlande betreut. Nationale Nederlanden investiert in verschiedene Portfolios z. B. in Staatsanleihen, Betriebsanleihen, Hypotheken, Aktien und Immobilien. Einmal im Jahr wird eine Zahlung an Nationale Neder-
In der nachfolgenden Tabelle ist die Sensitivitätsanalyse der Pensionsverpflichtungen aufgrund von Änderungen der verschiedenen Bewertungsannahmen dargestellt:
Sensitivitäten zu den wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen
31.12.2018
Veränderungen in % in %
31.12.2017
Erhöhung der Parameter
Senkung der Parameter
Erhöhung der Parameter
Senkung der Parameter
Zinssatz
0,5
(7,9)
9,0
(8,2)
9,4
Rentendynamik
0,5
6,4
(5,8)
6,5
(5,9)
Gehaltsdynamik
0,5
0,4
(0,4)
0,5
(0,5)
12 Sonstige Rückstellungen
Die Effekte der Sensitivitätsanalyse wurden analog zur Bewertung der Pensionsverpflichtung ermittelt.
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Entwicklung der Rückstellungen im Berichtsjahr: Sonstige Rückstellungen Garantie- in TEUR verpflichtungen 01.01.2018 Zugang
14.424
Rechtsan- sprüche und Gerichtsverfahren 493
Personal- bezogene Übrige Rück- Kosten stellungen 3.631
1.102
Gesamt 19.650
4.112
10
1.945
2.105
8.172
Verbrauch
(5.889)
(71)
(1.512)
(1.939)
(9.411)
Auflösung
(766)
(149)
(197)
(167)
(1.279)
2
0
(1)
(27)
(26)
Währungsdifferenzen Aufzinsung 31.12.2018 Davon erwarteter Verbrauch < 1 Jahr
(116)
0
18
0
(98)
11.767
283
3.884
1.074
17.008
1.142
282
1.961
933
4.318
103
104
Konzernanhang
In der Bilanz wurde nach Einschätzung bezüglich des Zeitpunkts der erwarteten Inanspruchnahme zwischen kurz- und langfristigen Rückstellungen unterschieden. Die Rückstellung für Garantieverpflichtungen wird für jede Art von Umsatz unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten sowie für konkrete Einzelfälle errechnet. Die Garantieverpflichtungen wurden für allgemeine und einzelne Gewährleistungsrisiken auf Basis verschiedener Gewährleistungs- faktoren gebildet. Die Gewährleistungsdauern betragen im Allgemeinen zwei bis sechs Jahre, aus Kulanzgründen kann davon nach oben abgewichen werden. Der Verbrauch der Garantierück- stellungen war dieses Jahr ungewöhnlich hoch. Im Folgejahr rechnen wir mit einem Rückgang auf das normale Niveau von rund
1,1 Mio. EUR. Der Ressourcenabfluss aus Rechtsansprüchen und Gerichtsverfahren wird im Wesentlichen innerhalb des nächsten Jahres erwartet. Die personalbezogenen Rückstellungen betreffen u. a. Jubiläumsrückstellungen, die bei Erfüllung bestimmter Jahre der Unternehmenszugehörigkeit geleistet werden.
13 Finanzverbindlichkeiten Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und andere Darlehen strukturiert nach Krediten für Immobilien, Rahmenkredite und sonstige Darlehen.
Finanzverbindlichkeiten Fälligkeitsspiegel in TEUR
Gesamt ausstehender Betrag
Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr
Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
Spanne der Zinssätze in %
31.12.2018 Immobilienkredite
51.768
3.798
12.954
35.016
1,4 – 5,4 %
Andere Darlehen
98.461
2.358
5.082
91.021
1,3 – 5,3 % 0,6 – 6,3 %
(Rahmen) Kreditlinien Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing Finanzierungsleasing
16.187
16.187
0
0
166.416
22.343
18.036
126.037
2.522
720
1.652
150
168.938
23.063
19.688
126.187
Immobilienkredite
54.702
3.837
13.461
37.404
1,4 – 5,4 %
Andere Darlehen
99.114
2.376
5.969
90.769
0,8 – 5,3 % 0,3 – 6,3 %
Gesamt
1,3 – 7,6 %
31.12.2017
(Rahmen) Kreditlinien Finanzverbindlichkeiten ohne Leasing Finanzierungsleasing Gesamt
14.595
14.595
0
0
168.411
20.808
19.430
128.173
2.606
725
1.656
225
171.017
21.533
21.086
128.398
1,3 – 7,6 %
Die Buchwerte der Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
163.774
167.559
DKK
3.538
1.780
USD
50
1.619
PLN
0
56
HRK
1.576
3
Gesamt
168.938
171.017
EUR
Bei den Immobilienkrediten laufen die Zinsbindungen der Einzelkreditvereinbarungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen 2019 und 2028 aus, sodass hier eine Risikostreuung gewährleistet ist. Dies gilt ebenso bei den anderen Krediten, deren Zinsbindungen zwischen 2019 und 2027 auslaufen. Der Fair Value der Finanzschulden, welcher durch Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme ermittelt wurde, liegt um circa 2,3 Mio. EUR über den Buchwerten. Sicherheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
45.671
42.298
37
23
13.222
13.692
Forderungen
4.225
5.097
808
302
63.963
61.412
Sachanlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte Vorräte
Sonstige Vermögenswerte Gesamt
Konzernanhang
14 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten Die nachstehende Tabelle zeigt die Aufgliederung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten im Einzelnen und nach Fristigkeit: in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
Kaufpreisverbindlichkeit
170
420
Derivative Verbindlichkeiten
615
467
68
73
853
960
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten onstige langfristige S finanzielle Verbindlichkeiten Übrige Verbindlichkeiten
19
25
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
19
25
10.781
7.690
Bonuszahlungen an Kunden
Verpfändete Geschäftsanteile Brink Climate Systems B.V.
Anteilsquote
Ausstehende Rechnungen
3.653
3.792
100 %
Ausstehende Gutschriften
365
335
Zinsabgrenzungen
Die Sicherheitseinstellung erfolgte unter den marktüblichen und gebräuchlichen Bedingungen für Kreditvergaben.
Finanzierungsleasing Leasingvereinbarungen bestehen nur in begrenztem Umfang. Die Entscheidung, ob eine Investitionsmaßnahme per Bankfinanzierung oder per Leasing realisiert wird, wird jeweils im Einzelfall getroffen und hängt hauptsächlich von den zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Konditionen ab. Die nachstehende Tabelle zeigt die Leasingverbindlichkeiten mit dazugehörigen, diskontierten sowie nominalen Leasingraten einschließlich der Zinskomponente, aufgegliedert nach Fristigkeit.
558
563
2.106
1.688
17.463
14.068
7.788
7.979
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Mitarbeitervergütungen Urlaub und Überstunden
8.878
8.711
Erhaltene Anzahlungen
3.983
3.205
Steuern und Sozialversicherungsbeiträge
3.920
4.679
Umsatzsteuer
1.917
2.187
Altersteilzeit
2.976
1.948
Übrige Verbindlichkeiten
1.838
4.832
31.300
33.541
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzierungsleasing in TEUR Gesamt
Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr
Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
31.12.2018 Mindestleasingzahlungen
2.650
760
1.729
161
Enthaltener Zinsanteil
128
40
77
11
Barwert
2.522
720
1.652
150
2.751
770
1.741
240
31.12.2017 Mindestleasingzahlungen
Enthaltener Zinsanteil
145
45
85
15
Barwert
2.606
725
1.656
225
105
106
Konzernanhang
Die versicherungsmathematisch ermittelten Altersteilzeitverpflichtungen wurden mit 0,88 % abgezinst und mit ihrem Barwert passiviert. Die Verbindlichkeiten, welche laufende Altersteilzeit- verpflichtungen betreffen, wurden mit Vermögenswerten aus Wertpapieren in Höhe von 2.160 TEUR (Vorjahr 2.265 TEUR) saldiert. Die Wertpapiere wurden zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen im Rahmen der gesetzlichen Insolvenzsicherung für eingegangene Altersteilzeitverpflichtungen über ein Treuhandverhältnis erworben. Der wesentliche Teil der derivativen Finanzinstrumente ist in den kommenden fünf Jahren fällig.
15 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Aus den nachfolgenden Tabellen sind Buchwerte finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungs- kategorien sowie deren beizulegende Zeitwerte ersichtlich:
Finanzielle Werte Zu fortgeführten Anschaffungskosten
in TEUR
Finanzielle Verbind lichkeit
Finanzielle Vermögenswerte
Zum beizulegenden Zeitwert Erfolgs wirksam durch die Gewinn- und Verlustrechnung
Erfolgsneutral durch das sonstige Ergebnis
Total
Buchwert
Fair Value
209
209
613
613
Bilanzposition zum 31.12.2018 Ausleihungen und Beteiligungen
209
Wertpapiere
613
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
49.761
49.761
49.761
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
65.224
65.224
65.224
Derivative Finanzinstrumente Kurzfristig gehaltene Finanzanlagen
98.199
Übrige finanzielle Vermögenswerte Summe finanzielle Vermögenswerte 31.12.2018
3.702 0
Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing
166.416
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
32.453
118.896
Derivative Finanzinstrumente Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Summe finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2018
98.812
0
0
0 98.199
3.702
3.702
217.708
217.708
166.416
168.719
32.453
32.453
32
620
652
652
17.664
17.664
32
620
217.185
219.488
226
226
17.664 216.533
0 98.199
Bilanzposition zum 31.12.2017 Ausleihungen und Beteiligungen
226
Wertpapiere
850
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
59.492
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
67.684
Derivative Finanzinstrumente Kurzfristig gehaltene Finanzanlagen Übrige finanzielle Vermögenswerte Summe finanzielle Vermögenswerte 31.12.2017
130.528
850 59.492
67.684
67.684
449
129
578
578
112.816
11.726
124.542
124.542
3.126
3.126
114.115
11.855
256.498
256.498
3.126 0
850 59.492
Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing
168.411
168.411
171.583
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
28.856
28.856
28.856
Derivative Finanzinstrumente Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Summe finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2017
93
467
14.468 211.735
0
93
467
560
560
14.468
14.468
212.295
215.467
Konzernanhang
Die Klasse Ausleihungen enthält langfristige Kredite, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Der beizulegende Zeitwert der Ausleihungen entspricht näherungsweise dem Buchwert.
Sicherungsgeschäft dienen, jedoch nicht als Sicherungsgeschäft im Sinne des Hedge Accountings designiert sind, welche mit ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert werden.
Anteile an nicht konsolidierten und nicht At Equity bewerteten Unternehmen werden in der Klasse Beteiligungen zusammengefasst. Hierbei handelt es sich ausschließlich um nicht börsennotierte Kapitalgesellschaften. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet, da keine öffentlich notierten Marktpreise existieren und der beizulegende Zeitwert aufgrund unsicherer zukünftiger Zahlungsströme nicht zuverlässig bestimmbar ist. Eine verlässliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes wäre nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen möglich.
Kurzfristig gehaltene Finanzanlagen beinhalten Investmentfonds, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Die Klassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten. Daher entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten. Die Klassen Finanzverbindlichkeiten ohne Finanzierungsleasing enthalten überwiegend Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als ein Jahr. Die beizulegenden Zeitwerte ermitteln sich durch Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Cash Flows unter Berücksichtigung der aktuellen Zinsparameter. Dabei werden die individuellen Bonitäten der Gruppe in Form von markt- üblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt.
Die Buchwerte der in der Klasse Wertpapiere enthaltenen Vermögenswerte entsprechen den jeweiligen Marktpreisen. Die Vermögenswerte in den Klassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige finanzielle Vermögenswerte haben überwiegend kurze Restlaufzeiten, sodass deren Buchwerte zum Bilanzstichtag den beilzulegenden Zeitwerten entsprechen.
Nettogewinne oder -verluste aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien dar. Bei der Ermittlung der Nettoergebnisse wurden Zinsen, Währungsumrechnungen, Wertminderungen, Wertaufholungen und Abgangsergebnisse berücksichtigt.
Die Klassen derivative Vermögenswerte und Verbindlichkeiten enthalten Finanzderivate, die sowohl im Rahmen von Cash Flow Hedges designiert sind als auch Derivate, die als wirtschaftliches
Finanzelle Verbindlichkeiten
in TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam durch die Gewinnund Verlustrechnung
Summe
2018
(3.297)
(714)
(6.173)
(10.184)
2017
(2.615)
(841)
3.032
(424)
Derivative Finanzinstrumente
hierbei um Cash Flow Hedges. Des Weiteren gibt es sonstige Derivate, die als wirtschaftliches Sicherungsgeschäft anzusehen sind, jedoch nicht im Rahmen eines Hedge Accountings designiert sind. Die nachfolgende Tabelle zeigt die abgeschlossenen Kontrakte.
Die Gruppe nutzt zur Absicherung von Zinsrisiken Zinsswaps. Zur Absicherung von Währungskursschwankungen werden nach Bedarf Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Es handelt sich
In TEUR Finanzderivate
2018 Kontraktvolumen
Vermögen
2018 Schulden
Zinsswap
18.761
0
Devisentermingeschäfte
5.950
0
Sonstige Derivate Gesamt davon kurzfristig
Vermögen
2017 Schulden
615
0
467
5
129
0
32
0
32
449
93
24.743
0
652
578
560
0
37
578
93
107
108
Konzernanhang
Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird als langfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit eingestuft, sofern seine Restlaufzeit zwölf Monate übersteigt; andernfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit. Der ineffektive Teil von Cash Flow Hedges, der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wird, beläuft sich auf 14 TEUR (Vorjahr 0 TEUR). Zum 31.12.2018 variieren die festen Zinssätze der Zinsswaps zwischen 0,66 % bis 3,99 % (Vorjahr 0,66 % bis 3,99 %). Die im Eigenkapital (Rücklage für Cash Flow Hedges) erfassten Gewinne und Verluste aus Zinssicherungsinstrumenten werden kontinuierlich bis zur Rückzahlung der Bankkredite (Erläuterung 13) ergebnis- wirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei den Devisentermingeschäften werden USD und GBP gesichert. Die sonstigen Derivate sind wirtschaftliche Sicherungsgeschäfte, die jedoch nicht als Sicherungsgeschäfte im Rahmen des Hedge Accountings designiert sind. Nicht realisierte und realisierte Bewertungsergebnisse werden im Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten/ Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
16 Umsatzerlöse Climate Systems Unser größtes Segment Climate Systems produziert und vertreibt Heizungssysteme für Gas und Öl, Erneuerbare Energien (Solarthermie, Wärmepumpen, Biomasse, Biogasanlagen), Blockheizkraftwerke, Lüftungen mit Wärmerückgewinnung als auch Klima- und Lüftungstechnik. Daneben werden im geringen Umfang auch Wartungsarbeiten oder Inbetriebnahmen angeboten. Zu den Hauptkunden gehören Großhändler, Distributoren, Fachhandwerker und Anlagenbauer. Der Umsatz wird i.d.R. realisiert, wenn die Kontrolle an den Kunden übertragen wurde. Dies ist zeitpunktbezogen der Fall, wenn das rechtliche Eigentum und damit die wesentlichen, mit den Gütern zusammenhängenden Risiken und Chancen sowie die tatsächliche Verfügungsgewalt auf den Kunden übergangen sind. I.d.R. ist dies dann, wenn der Kunde die Ware in Besitz genommen hat. Der Anspruch auf die Gegenleistung ist i.d.R. nach 30 Tagen nach der Lieferung fällig. Da der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung unbedingt im Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung zur Lieferung der Ware entsteht, wird i.d.R. sofort eine Forderung aktiviert. Zum Ansatz eines vertraglichen Vermögenswerts oder einer vertraglichen Verbindlichkeit kommt es nicht. Anders sieht es bei Blockheizkraftwerken aus. Hier sind i.d.R. Zahlungsbedingungen verhandelt worden z. B. 30 % bei Auftragserteilung, 60 % bei Versandbereitschaft, 10 % bei
Inbetriebnahme/Abnahme. Hier kann es dann zu einem Ausweis von vertraglichen Verbindlichkeiten (Received in advance) kommen. Ebenso bei Wartungsverträgen. Die Höhe des Anspruchs basiert auf der vertraglich vereinbarten Gegenleistung. Es gibt kein vertragliches Rückgaberecht. Allerdings gilt natürlich die gesetzlich vorgeschriebene Garantiezeit. Hierfür werden nach wie vor Rückstellungen im Sinne von IAS 37 gebildet.
Gas Flue Systems Im Segment Gas Flue Systems werden Abgassysteme für Heiz- kessel, Luftführungssysteme für Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Baumaterialien für luft- & wasserdichtes und nachhaltiges Bauen produziert und vertrieben. Der größte Teil des Geschäfts läuft über OEM-Kunden und Distributionspartner. Der Umsatz wird realisiert, wenn die Kontrolle an den Kunden übertragen wurde. Dies ist zeitpunktbezogen der Fall, wenn das rechtliche Eigentum und damit die wesentlichen, mit den Gütern zusammenhängenden Risiken und Chancen sowie die tatsächliche Verfügungsgewalt auf den Kunden übergangen sind. I.d.R. ist dies dann, wenn der Kunde die Ware in Besitz genommen hat. Der Anspruch auf die Gegenleistung ist i.d.R. zwischen 30 und 60 Tage nach der Lieferung fällig. Da der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung unbedingt im Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung zur Lieferung der Ware entsteht, wird i.d.R. sofort eine Forderung aktiviert. Zum Ansatz eines vertraglichen Vermögenswerts oder einer vertraglichen Verbindlichkeit kommt es nicht. Die Höhe des Anspruchs basiert auf der vertraglich vereinbarten Gegenleistung. Es gibt kein vertragliches Rückgabegerecht. Allerdings gilt natürlich die gesetzlich vorgeschriebene Garantiezeit. Hierfür werden nach wie vor Rückstellungen im Sinne von IAS 37 gebildet.
Medical Technology & Engineering Plastics Im Segment Medical Technology & Engineering Plastics werden medizintechnische Geräte und Komponenten produziert und vertrieben sowie technische Kunststoffe (Halbzeuge und technische Teile). Im Bereich Medical Technology läuft der Vertrieb sowohl an Industriekunden und Krankenhäuser als auch direkt an Ärzte. Im Bereich Engineering Plastics läuft das Geschäft i.d.R. über Industriekunden. Der Umsatz wird auch hier realisiert, wenn das rechtliche Eigentum und damit die wesentlichen, mit den Gütern zusammenhängenden Risiken und Chancen sowie die tatsächliche Verfügungsgewalt auf den Kunden übergegangen sind. I.d.R. ist dies dann, wenn der Kunde die Ware in Besitz genommen hat. Der Anspruch auf die Gegenleistung ist i.d.R. nach 30 Tagen nach der Lieferung fällig. Da der Anspruch auf den Erhalt der Gegenleistung unbedingt im Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung zur Lieferung der Ware entsteht, wird i.d.R. sofort eine Forderung aktiviert. Zum Ansatz eines vertraglichen Vermögenswerts oder einer vertraglichen Verbindlichkeit kommt es nicht. Die Höhe des Anspruchs basiert auf der vertraglich vereinbarten Gegenleistung. Es gibt kein vertragliches Rückgaberecht. Allerdings gilt natürlich die gesetzlich vorgeschriebene Garantiezeit. Hierfür werden nach wie vor Rückstellungen im Sinne von IAS 37 gebildet.
Konzernanhang
Umsatzerlöse nach Segmenten unterteilt nach Produktgruppen und Ländern 2018 Umsatzerlöse Dritte nach Produktgruppen
Climate Systems
Gas Flue Systems
MT & EP
Summe
407.850
128.023
51.623
587.496
Verkauf von Dienstleistungen
27.020
0
0
27.020
Sonstige Umsatzerlöse
75
121
27
223
Summe
434.945
128.144
51.650
614.739
Verkauf von Produkten
Umsatzerlöse Dritte nach Ländern Europäische EUR-Länder
380.396
103.379
34.717
518.492
davon Deutschland
265.598
20.705
28.482
314.785
Europäische Nicht-EUR-Länder
41.502
10.730
12.754
64.986
Übrige Welt
13.047
14.035
4.179
Summe
434.945
128.144
51.650
31.261 614.739
2017 Umsatzerlöse Dritte nach Produktgruppen Verkauf von Produkten
401.296
120.989
49.446
571.731
Verkauf von Dienstleistungen
22.325
13
0
22.338
Sonstige Umsatzerlöse
2
91
27
120
Summe
423.623
121.093
49.473
594.189
Umsatzerlöse Dritte nach Ländern Europäische EUR-Länder
368.212
97.121
33.419
498.752
davon Deutschland
261.038
20.933
26.684
308.655
Europäische Nicht-EUR-Länder
40.996
10.210
12.506
63.712
Übrige Welt
14.415
13.762
3.548
31.725
Summe
423.623
121.093
49.473
594.189
17 Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen sowie Bestandsveränderungen
Vertragssalden Erhaltene Anzahlungen 01.01.2018
3.205
In der Berichtsperiode erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren
(2.131)
Neue Vertragsverbindlichkeiten
2.909
31.12.2018
3.983
Materialaufwand in TEUR
2018
2017
273.011
260.140
Bezogene Leistungen
31.506
10.259
Lieferantenskonti
(1.239)
(1.169)
303.278
269.230
(3.975)
856
299.303
270.086
Materialaufwand
Gesamt
Es wurden keine Kosten zur Erfüllung oder Erlangung eines Auftrages aktiviert.
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Materialaufwand inkl. Bestandsveränderung
109
110
Konzernanhang
18 Sonstige Erträge
Zuschüsse der öffentlichen Hand in TEUR
Die sonstigen Erträge gliedern sich wie folgt auf: Sonstige Erträge
2018
Personalbezogene
136
151
Übrige
304
384
Gesamt
440
535
in TEUR
2018
2017
Währungskursgewinne
1.493
1.677
Auflösung von Rückstellungen
1.428
1.111
Kostenweiterbelastungen/-erstattungen
956
863
Zuschüsse der öffentlichen Hand
440
535
Personalaufwand
Auflösungen/Wertaufholungen von Wertberichtungen auf Forderungen
435
509
in TEUR
Versicherungs- und sonstige Entschädigungen
328
170
90
58
Sonstige
5.003
4.551
Gesamt
10.173
9.474
Verkaufserlöse Abgang Anlagevermögen
2017
19 Personalaufwand und Anzahl der Beschäftigten
Löhne und Gehälter Soziale Abgaben
2018
2017
143.796
152.118
19.842
20.654
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne
985
1.022
9.419
10.648
174.042
184.442
Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne Gesamt
Anzahl der Beschäftigten
Ø
2018 Stichtag Ø
2017 Stichtag
Köpfe
3.067
3.081
3.407
2.990
FTE
2.962
2.962
3.277
2.878
davon Angestellte
1.679
1.720
1.726
1.640
davon Arbeiter
1.283
1.242
1.551
1.238
In den Stichtagszahlen sind 130 Leiharbeiter in FTE (Vorjahr 123) sowie 156 Leiharbeiter in Köpfen (Vorjahr 153) enthalten. In den Durchschnittszahlen sind Leiharbeiter in FTE 163 (Vorjahr 153) sowie Leiharbeiter in Köpfen 182 (Vorjahr 173) enthalten.
20 Sonstige Aufwendungen
Konzernanhang
Der Gesamtzinsertrag und Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belaufen sich in Summe auf (3.418) TEUR (Vorjahr (2.368) TEUR).
Die sonstigen Aufwendungen gliedern sich wie folgt: Sonstige Aufwendungen 2018
2017
Ausgangsfrachten
in TEUR
16.332
15.415
Reisekosten und Fuhrpark
14.295
13.467
Werbekosten
12.240
11.907
Zeitarbeit
7.318
6.332
Wartung und Instandhaltung
5.140
4.744
Rechts- und Beratungskosten
5.055
5.307
Energie
5.001
4.759
IT-Aufwendungen
4.872
3.830
Gebäudemieten/Sonstige Mieten
4.299
3.662
Sonstiger Personalaufwand
3.494
3.364
in TEUR
2018
2017
3.887
Tatsächliche Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres
8.930
7.225
Verkaufsprovisionen
3.105
22 Sonstiges Finanzergebnis Im sonstigen Finanzergebnis sind minus 7.013 TEUR (Vorjahr 2.979 TEUR) ausgewiesen. Diese resultieren im Wesentlichen aus der stichtagsgezogenen Bewertung der kurzfristigen Finanzanlagen.
23 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
Allgemeine Betriebskosten
2.571
1.948
(209)
2.038
1.884
Tatsächliche Ertragsteuern für vorherige Geschäftsjahre
197
Versicherungen Garantieaufwand
1.893
3.180
Latente Steuern des laufenden Geschäftsjahres (2.357)
1.144
Währungskursverluste
1.682
2.262
Latente Steuern für vorherige Geschäftsjahre Gesamt
Kommunikation
1.205
1.296
Forderungsverluste
479
12
Wertberichtigungen auf Forderungen
367
988
10.735
10.705
Gesamt
102.121
98.949
Übrige
21 Zinserträge und -aufwendungen
Die Zinserträge und -aufwendungen gliedern sich wie folgt: in TEUR
2018
2017
Zinserträge
214
291
(3.526)
(2.615)
(879)
(938)
(4.191)
(3.262)
(724)
(724)
Zinsaufwendungen für Darlehen Sonstige Zinsaufwendungen Gesamt davon Pensionsverpflichtungen
(218)
31
6.552
8.191
Der latente Steueraufwand hat sich wie folgt entwickelt: in TEUR
2018
2017
Aus temporären Differenzen
(1.409)
95
Aus Verlustvorträgen
(1.167)
1.079
Latenter Steueraufwand (Vj Steuerertrag) (2.576)
1.174
111
112
Konzernanhang
24 Nicht beherrschende Anteile
Die Überleitung zwischen tatsächlichem und erwartetem Steueraufwand stellt sich wie folgt dar: in TEUR Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und Ertrag (EBT)
Erwarteter Steueraufwand (auf Basis der jeweiligen Unternehmenssteuersätze) Erwarteter Steuersatz (in %)
2018
2017
19.222
29.038
6.651
7.956
34,6
27,4
Anpassungen des erwarteten Steueraufwands Effekte aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträgen
174
(175)
(638)
106
Anpassungen für vorherige Geschäftsjahre (tatsächliche Ertragsteuern und latente Steuern)
(23)
(178)
Sonstige Steuereffekte
388
482
6.552
8.191
34,1
28,2
Steuereffekte aus Verlustvorträgen
Steueraufwand laut Gewinn- und Verlustrechnung Effektiver Steuersatz (in %)
Der ausgewiesene Steueraufwand i. H. v. 6,6 Mio. EUR (Vorjahr 8,2 Mio. EUR) weicht um 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR) von dem erwarteten Steueraufwand i. H. v. 6,7 Mio. EUR (Vorjahr 8,0 Mio. EUR) ab, der sich bei Anwendung eines gewichteten erwarteten Durchschnittssteuersatzes auf den EBT ergibt. Dieser Durchschnittssatz wurde auf Basis der jeweiligen lokalen Unternehmenssteuersätze ermittelt und war 2018, aufgrund der gegenüber dem Vorjahr abweichenden lokalen Gewinnverteilung, mit 34,6 % höher als im Vorjahr (27,4 %). Der effektive Steuersatz beträgt 34,1 % (Vorjahr 28,2 %).
Den anderen Gesellschaftern der CENTROTEC stehen Gewinnoder Verlustanteile zu, die separat unter den Anteilen anderer Gesellschafter ausgewiesen werden. Das Nettoergebnis beläuft sich zum Stichtag auf 0 TEUR (Vorjahr 642 TEUR). Im Geschäftsjahr 2018 wurden die restlichen Anteile an der Centrotherm USA gekauft, sodass der Centrotec Konzern zurzeit keine anderen Gesellschafter sogenannte Nicht beherrschende Anteile mehr hat.
25 Ergebnis pro Aktie Die nachstehende Tabelle zeigt das Ergebnis je Aktie (unverwässert) und das verwässerte Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergeb- nis je Aktie wird auf der Grundlage des den Anteilseignern der CENTROTEC Sustainable AG zuzurechnenden Periodenergebnisses im Verhältnis zu den über das Jahr gewichtet ausgegebenen Aktien abzüglich eigener Aktien (1.764.470 Stück, Vorjahr 0) berechnet. Unverwässertes Ergebnis je Aktie
31.12.2018
31.12.2017
Konzernjahresergebnis Anteilseigner in TEUR
12.620
20.205
Gewichteter Durchschnitt an ausgegebenen Stammaktien in tausend Stück
17.078
17.943
0,74
1,13
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
Im verwässerten Ergebnis wurden über die Aktienanzahl im unverwässerten Ergebnis hinaus noch potenzielle Aktien aus Aktienoptionen bei der zu berücksichtigenden Anzahl an Aktien berücksichtigt. Da das Aktienoptionsprogramm ausgelaufen ist, wird es hierheraus keine Effekte mehr geben.
Verwässertes Ergebnis je Aktie
31.12.2018
31.12.2017
Konzernjahresüberschuss Anteilseigner in TEUR
12.620
20.205
Gewichteter Durchschnitt an ausgegebenen Stammaktien Tausend Stück
17.078
17.943
0
8
17.078
17.951
0,74
1,13
Angenommene Ausübung von gewährten Aktienoptionen (gewichteter Durchschnitt) Tausend Stück Gewichteter Durchschnitt an verwässerten Stammaktien Tausend Stück Verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
26 Segmentberichterstattung Über die Geschäftssegmente wird in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger berichtet. Der Hauptentscheidungsträger ist für Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen zu den Geschäftssegmenten und für die Überprüfung von deren Ertragskraft zuständig. Hauptentscheidungsträger ist der Vorstand, der die folgenden drei Segmente kontrolliert: 1_„Climate Systems“: In diesem Segment werden Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssysteme sowie Systeme zur Nutzung Erneuerbarer Energien für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Zweckgebäude wie öffentliche Einrichtungen, Schulen etc. entwickelt, produziert und vertrieben. Zentraler Fokus des Produktportfolios ist dabei der hohe Grad an Energieeinsparung und Kopplung der Systeme zur Heizung, Lüftung und Klimatisierung. In diesem Marktsegment ist CENTROTEC europaweit eines der führenden Unternehmen. 2_„Gas Flue Systems“: Hier werden Abgassysteme für Heizungen und Luftführungssysteme sowie Baumaterialien für luft- und wasserdichtes, nachhaltiges Bauen entwickelt, produziert und vermarktet. Der Schwerpunkt der Systeme liegt bei Kunststoff-Abgassystemen für Brennwertheizungen. In diesem Segment ist CENTROTEC eines der führenden Unternehmen in Europa.
Konzernanhang
3_„Medical Technology & Engineering Plastics“: Hier werden medizintechnische und diagnostische Artikel und Geräte entwickelt, produziert und vertrieben. Zudem umfasst das Segment die Produktion und den Vertrieb von Kunststoff- halbzeugen, Fertigteilen und Baugruppen für kleine Serien in diversen Abnehmerbranchen. Der Segmentberichterstattung liegen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie den anderen Teilen des Konzernabschlusses. Erlöse bzw. Aufwendungen werden entstehungs- bzw. verursachungsbezogen den jeweiligen Segmenten direkt zugeordnet. Die Daten ergeben sich aus den Buchhaltungen der Gesellschaften, die den jeweiligen Segmenten zugeordnet werden. Diese Zuordnung kann aus der Darstellung zum Konsolidierungskreis entnommen werden. Die wesentlichen Kenngrößen zur Steuerung der Segmente sind Umsatz und EBIT, die in der Segmentberichterstattung dargestellt sind. Die Umsatzerlöse betreffen hauptsächlich Warenlieferungen. Sie werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen. Das Segment „Gas Flue Systems“ beinhaltet auch die Werte der CENTROTEC Sustainable AG. Verrechnungspreise zwischen den Segmenten sind marktorientiert festgelegt („arms´s length principle“). Die Preisbildung orientiert sich dabei an Transaktionen mit fremden Dritten, verringert um Aufwendungen (insbesondere Vertriebskosten), die in Transaktionen zwischen Segmenten nicht anfallen. Überleitung Vermögen in TEUR
2018
2017
Vermögen
555.270
574.030
886
1.115
12.050
5.327
568.206
580.472
Ausleihungen und Beteiligungen (inkl. At Equity) Erstattungsanspruch Ertragsteuern sowie latente Steueransprüche Summe (AKTIVA):
113
114
Konzernanhang
27 Kapitalflussrechnung
Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 lag der Finanzmittel- bestand bei 33.574 TEUR und damit um 11.323 TEUR unter dem Vorjahreswert. Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 6.591 TEUR auf 38.225 TEUR. Beim negativen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit kam es durch die deutlich erhöhte Einstellung in die kurzfristigen Finanzanlagen im Vorjahr zu einem starken Rückgang auf minus 14.175 TEUR (Vorjahr minus 115.581 TEUR). Die Auszahlungen für Investitionen in das Sach- anlagevermögen erhöhten sich dahingegen. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit lag im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Aufnahme des Schuldscheindarlehens mit 35.261 TEUR wieder deutlich im negativen Bereich. Dazu beigetragen hat auch der Rückkauf eigener Anteile in Höhe von 25.408 TEUR.
Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die liquiden Mittel des Konzerns im Laufe des betrachteten Geschäftsjahres aufgrund von Mittelzu- und -abflüssen geändert haben. Beim Finanzmittelbestand handelt es sich nahezu vollständig um Sichteinlagen und Inanspruchnahme auf die laufenden Konten bei Geschäftsbanken. Der Finanzmittelbestand gliedert sich wie folgt: Aufgliederung des Finanzmittelbestands in TEUR
31.12.2018
31.12.2017
49.761
59.492
Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten
(16.187)
(14.595)
Gesamt
33.574
44.897
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Bereitstellung von kurzfristigen Kreditrahmen zur jederzeitigen Sicherstellung der Liquidität erfolgt über mehrere voneinander unabhängige Kreditinstitute. Zum Bilanzstichtag beläuft sich der verfügbare Kreditrahmen aus Kontokorrentlinien auf 37,6 Mio. EUR (Vorjahr 37,4 Mio. EUR). Wesentliche zahlungsunwirksame Transaktionen resultieren u. a. aus der Veränderung Währungskursschwankungen.
Überleitungsrechnung Fremdkapital ohne jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten 01.01.
Zahlungswirksame Änderungen Tilgungen
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Zahlungsunwirksame Änderungen
WährungskursNeue Darlehen schwankungen
31.12.2018
Umbuchung
147.604
(831)
2.610
102
(5.412)
144.073
Langfristige Leasingverbindlichkeiten
1.881
(237)
698
(3)
(537)
1.802
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
6.212
(5.471)
0
4
5.412
6.157
725
(517)
8
(34)
537
719
156.422
(7.056)
3.316
69
0
152.751
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten Summe
J_
Konzernanhang
Ergänzende Angaben
1_ Haftungsverhältnisse, Eventualschulden
Für Bereiche, in denen die Inanspruchnahme mit mehr als 50 % wahrscheinlich ist, wurden Rückstellungen gebildet.
und Sonstiges
Es werden übliche Gewährleistungsverpflichtungen übernommen, für die bei wahrscheinlicher Inanspruchnahme Rückstellungen gebildet wurden. Weiterhin geht die Gesellschaft im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit regelmäßig Eventualverbindlichkeiten unter anderem aus Avalen, Schecks und Wechseln ein. Ferner können Eventualschulden aus Konzernbereichen entstehen, in denen gesetzliche Regelungen zur Altersteilzeit bestehen, für die aber der Ansatz einer Rückstellung nicht erfolgt ist, da es nicht wahrscheinlich ist, dass Mitarbeiter dieser Bereiche die bestehenden gesetzlichen Regelungen in Anspruch nehmen. Mietleasing
Insgesamt wird davon ausgegangen, dass über die genannten Sachverhalte hinaus keine wesentlichen Verbindlichkeiten aus den Eventualverbindlichkeiten/Haftungsverhältnissen im Berichtszeitraum entstanden sind bzw. nur insoweit sie aus diesem Anhang als solche ersichtlich sind. Die nachstehende Tabelle zeigt die nicht aktivierten Mietleasingverpflichtungen zum Bilanzstichtag mit den dazugehörigen Leasing- raten, aufgegliedert nach Fristigkeit bzw. Mindestrestlaufzeit:
in TEUR Gesamt
Davon Laufzeit kleiner 1 Jahr
Davon Laufzeit 1 bis 5 Jahre
Davon Laufzeit über 5 Jahre
6.635
764
31.12.2018 Mindestleasingzahlungen
12.559
5.160
Enthaltener Zinsanteil
529
80
301
148
Barwerte
12.030
5.080
6.334
616
31.12.2017 Mindestleasingzahlungen
10.883
4.858
5.170
855
Enthaltener Zinsanteil
469
74
306
89
Barwerte
10.414
4.784
4.864
766
Die Mietleasingverhältnisse (Operating Leasingverhältnisse) resultieren im Wesentlichen aus Leasingverträgen für PKWs, die eine Laufzeit von ein bis fünf Jahren haben und im Wesent- lichen von unseren Außendienstmitarbeitern genutzt werden. Des Weiteren haben wir Mietverträge bezüglich Gebäuden an verschiedenen Standorten. Es besteht keine Kaufoption.
2_Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es liegen keine wesentlichen Ereignisse zum und nach dem Bilanzstichtag vor.
115
116
Konzernanhang
3_Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen
Personen oder Unternehmen werden als nahestehende Person angesehen, wenn eine Person oder ein Unternehmen das andere Unternehmen beherrschen kann oder im Hinblick auf dessen Finanz- und Geschäftspolitik wesentlichen Einfluss auf das andere Unternehmen ausüben kann. Als nahestehende Unternehmen und Personen gemäß IAS 24 kommen im CENTROTEC-Konzern grundsätzlich Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, deren nahe Familienangehörige sowie nicht voll konsolidierte Tochtergesellschaften und At Equity Beteiligungen in Betracht. Rechtsgeschäfte mit Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsratsmitgliedern Die Vorstandsmitglieder waren im vergangenen Jahr in keiner anderen hochrangigen Position bei anderen Unternehmen tätig. Einige Mitglieder des Aufsichtsrates sind in hochrangigen Positionen bei anderen Unternehmen tätig, mit denen die Centrotec im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält. Geschäfte mit solchen Unternehmen werden zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind. Die empfangenen Lieferungen und Leistungen von diesen Unternehmen betrugen im Geschäftsjahr 27.422 TEUR (Vorjahr 5.592 TEUR), im Wesentlichen aus produktionsbezogenen und sonstigen Leistungen. Diesen stehen Einsparungen an Betriebsausgaben an anderer Stelle in etwa gleicher Höhe gegenüber. Das Geschäftsvolumen für die von CENTROTEC an diese Unternehmen erbrachten Lieferungen betrug im Geschäftsjahr 114 TEUR (Vorjahr 710 TEUR). Beziehungen zwischen Mutterunternehmen und Tochterunternehmen Die Aktivitäten der CENTROTEC Sustainable AG konzentrieren sich im Wesentlichen auf strategische und finanzielle Holdingfunktionen Vorstand Aktien/Anzahl
für die operativen Beteiligungen, deren Beratung und Unterstützung in einzelnen Projekten sowie die Erbringung von Serviceleistungen für Konzerngesellschaften im Rechnungswesen, Steuern, Personal- abrechnungen und der Datenverarbeitung. Zudem steuert die CENTROTEC die Konzern-Finanzen, koordiniert die Investor Relations und unterstützt Projekte der Tochtergesellschaften, insbesondere bei Merger & Akquisition-Aktivitäten. Gesamtbezüge des Vorstandes und Aufsichtsrates Der seit 01.04.2018 von zwei auf drei Mitglieder erweiterte Vorstand erhielt eine Vergütung gemäß HGB in Höhe von 1.354 TEUR (Vorjahr 1.132 TEUR). Die erfassten Aufwendungen im Geschäftsjahr für die kurzfristig fälligen Leistungen betrugen 1.310 TEUR (Vorjahr 1.099 TEUR) und für die langfristig fälligen Leistungen 120 TEUR (Vorjahr 120 TEUR). Die Rückstellungen für die variable Vergütung bezifferten sich zum Geschäftsjahresende auf 1.275 TEUR (Vorjahr 887 TEUR). Für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrug die Vergütung inkl. Reisekosten 219 TEUR (Vorjahr 209 TEUR). Im Geschäftsjahr 2018 bestanden wie im Vorjahr keine Kredite und keine Vorschüsse gegenüber Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern. Pensionierte Mitglieder des Vorstandes erhielten im Geschäftsjahr 2018 Zuwendungen in Höhe von 57 TEUR (Vorjahr 57 TEUR). Die Rückstellungen für Pensionszusagen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern betrugen 1.004 TEUR (Vorjahr 992 TEUR). Die Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge sind individualisiert in einem separaten Vergütungsbericht dargestellt. Der Vergütungsbericht ist Teil des Konzernlageberichts. Directors Holdings Nachfolgende Aufstellung zeigt die „Directors Holdings“ zum Bilanzstichtag:
31.12.2018 Optionen/Anzahl Aktien/Anzahl
31.12.2017 Optionen/Anzahl
Dr. Thomas Kneip
0
0
0
0
Bernhard Pawlik
0
0
0
0
Dr. Christoph Traxler
0
0
0
0
Aufsichtsrat Guido A. Krass
2.400.000
0
2.400.000
0
Andreas Freiherr von Maltzan
0
0
0
0
Christian C. Pochtler
0
0
0
0
CENTROTEC Stammaktien
18.020.923
0
18.020.923
0
Eigene Aktien
1.764.470
0
0
0
Vorstand und Aufsichtsrat Mitglieder des Vorstandes: Dr. Thomas Kneip, Regensburg, Deutschland, Kaufmann seit Januar 2014 Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG und seit April 2014 gemeinschaftlich verantwortlich für das Segment Climate Systems Bernhard Pawlik, Ottobrunn, Deutschland, Wirtschaftsingenieur seit April 2018 Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG und seitdem verantwortlich für das Segment Gas Flue Systems in dessen Geschäftsführung er seit 2014 tätig ist Dr. Christoph Traxler, Fulda, Deutschland, Physiker seit April 2004 Vorstand der CENTROTEC Sustainable AG und seitdem verantwortlich für das Segment Medical Technology & Engineering Plastics sowie seit April 2014 gemeinschaftlich verantwortlich für das Segment Climate Systems Mitglieder des Aufsichtsrates: Guido A. Krass, Oberwil-Lieli, Schweiz, Unternehmer (Vorsitzender) Dr. Bernhard Heiss, München, Deutschland, Rechtsanwalt (stellv. Vorsitzender) bis 30.06.2018 Andreas Freiherr von Maltzan, München, Deutschland, Unternehmer (stellv. Vorsitzender) seit 01.07.2018 Mag. Christian C. Pochtler, Wien, Österreich, Unternehmer Folgende Organmitglieder halten die nachstehenden weiteren Aufsichtsratsmandate im Sinne von § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG:
Konzernanhang
4_Corporate Governance Kodex Gemäß § 161 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Gesellschaft einmal jährlich zu erklären, ob und inwieweit dem Kodex entsprochen wurde und wird. Vorstand und Aufsichtsrat der CENTROTEC Sustainable AG haben erklärt, inwieweit den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex durch die jeweilige Gesellschaft entsprochen wird. Die regelmäßig abgegebenen Erklärungen und Erläuterungen sind über den Internetauftritt der CENTROTEC Sustainable AG öffentlich zugänglich unter www.centrotec.de.
5_Honorare des Abschlussprüfers Abschlussprüfer der CENTROTEC ist die PricewaterhouseCoopers GmbH WPG, Deutschland. Die nachfolgend dargestellten Beträge enthalten nicht die Honorare für andere Abschlussprüfer von Konzerntochtergesellschaften und auch nicht von ausländischen Konzerntochtergesellschaften. in TEUR
2018
2017
Abschlussprüfungsleistungen
433
429
Steuerberatungsleistungen
128
106
Sonstige Leistungen Aufwand gesamt
0
0
561
535
Die Steuerberatungsleistungen beziehen sich auf die Erstellung von Steuererklärungen und auf die Unterstützung bei Steuer- prüfungen durch die Steuerbehörden.
6_Zeitpunkt und Genehmigung des Abschlusses
Guido A. Krass
Wolf GmbH, Mainburg medimondi AG, Fulda (Vorsitzender)
Andreas Freiherr von Maltzan
keine
Der Abschluss wurde durch den Vorstand genehmigt und insgesamt am 27. März 2019 freigegeben.
Mag. Christian C. Pochtler
Denzel AG, Wien, Österreich Schoeller Holding SE & Co. KGaA, Pullach
Der vorliegende Konzernabschluss kann nach Genehmigung bzw. Billigung durch die Organe sowie Veröffentlichung nur im Rahmen geltender, gesetzlicher Bestimmungen noch geändert werden.
Dr. Thomas Kneip
Wolf France S.A.S., Massy, Frankreich Wolf Sustainable (Schweiz) AG, Kilchberg, Schweiz Wolf Energiesparsysteme OOO, Moskau, Russland Wolf HVAC Systems Co. Ltd., Shanghai, China
Bernhard Pawlik
keine
Dr. Christoph Traxler
Rolf Schmidt Industriplast A/S, Kolding, DK (Vorsitzender)
Brilon, den 27. März 2019
Dr. Thomas Kneip
Bernhard Pawlik
Dr. Christoph Traxler
117
118
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers An die CENTROTEC Sustainable AG, Brilon Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzerngesamt- ergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapital- flussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der CENTROTEC Sustainable AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse > entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesent-
lichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwen- denden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und
> vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt
ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungs- urteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen“ genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts- prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sach- verhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung: 1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssach- verhalts haben wir wie folgt strukturiert: 1. Sachverhalt und Problemstellung 2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse 3. Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 119
1. 1.
Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 77,3 Mio unter dem Bilanzposten „Geschäfts- oder Firmenwerte“ ausgewiesen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Wert- haltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungs- bedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungs- werts. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cash-Flow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über lang- fristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminde- rungsbedarf festgestellt.
2.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeit- stests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der ver- abschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Ergänzende Anpassungen der Mittelfristplanung für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung wurden von uns mit den zuständigen Mitarbeitern der Gesell- schaft diskutiert und nachvollzogen. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzern- funktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszins-
Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
satzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwende- ten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivi- tätsanalysen nachvollzogen und eigene Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt, dass die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zuge- ordneten Geschäfts- oder Firmenwerts unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen ausreichend durch die diskontier- ten künftigen Zahlungsmittelüberschüsse gedeckt sind.
Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewer- tungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3. Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmen- werten sind im Abschnitt E und I des Konzernanhangs enthalten. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts: > die in Abschnitt „Geschäftstätigkeit“ des Konzernlageberichts
enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB > den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex > den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht nach § 315b Abs. 3 HGB Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzern- abschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen > wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum
Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder > anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
120
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsorgans für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre- chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutref- fendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen
ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlage- berichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus > identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher –
beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. > gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirk- samkeit dieser Systeme abzugeben. > beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge- stellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 121
> ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des
von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungs- legungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazuge- hörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlage- bericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modi- fizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. > beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. > holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungs- urteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Über- wachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungs- urteile. > beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. > führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beur- teilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungs- urteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Sonstige gesetzliche and andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 15. Mai 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 12. Dezember 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2001 als Konzernabschlussprüfer der CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Holger Plaum. Kassel, 27. März 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Holger Plaum (Wirtschaftsprüfer)
ppa. Markus Küfner (Wirtschaftsprüfer)
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Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung
Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung An die CENTROTEC Sustainable AG, Brilon Wir haben den gesonderten nichtfinanziellen Konzernbericht nach § 315b Abs. 3 HGB der CENTROTEC Sustainable AG, Brilon, (im Folgenden die „Gesellschaft“) für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 (im Folgenden der „nichtfinanzielle Bericht“) einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB. Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.
Unabhängigkeit und Qualitätssicherung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltens- anforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen – insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 „Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis“ (IDW QS 1) – an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer recht- licher Anforderungen umfasst.
Verantwortung des Wirtschaftsprüfers Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben. Nicht Gegenstand unseres Auftrags ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird. Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): „Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information“, herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis
Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung 123
31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt: > Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation > Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitar- beitern, die in die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben im nichtfinanziellen Bericht > Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht > analytische Beurteilung von Angaben im nichtfinanziellen Bericht > Abgleich von Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und Konzernlagebericht > Beurteilung der Darstellung der Angaben
Prüfungsurteil Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Verwendungszweck des Vermerks Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung. Frankfurt a. Main, 27. März 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
ppa. Nicolette Behncke Wirtschaftsprüfer
ppa. Barbara Wieler
Finanzkalender 2019 28. März
Analystenkonferenz/Veröffentlichung Jahresabschluss 2018
14. Mai
Veröffentlichung Quartalsbericht 01/2019
18. Juni
Ordentliche Hauptversammlung, Mainburg
14. August
Veröffentlichung Halbjahresbericht 02/2019
14. November
Veröffentlichung Quartalsbericht 03/2019
25.-27. November
Deutsches Eigenkapitalforum 2019, Frankfurt am Main
Impressum Text CENTROTEC Sustainable AG Konzept CENTROTEC MetaCom, Hanau Gestaltung/Produktion MetaCom, Hanau Druck Gedruckt auf heaven 42 absolutweiss softmatt gestrichen von der IGEPA, hergestellt aus Rohstoffen aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern und anderen kontrollierten Herkünften. Fotos CENTROTEC-Gruppe Bildagenturen
CENTROTEC Sustainable AG Am Patbergschen Dorn 9 | D-59929 Brilon Tel. +49 (0) 2961-96 631 - 111 | Fax +49 (0) 2961-96 631- 100 ir@centrotec.de | www.centrotec.de