ALTSTADT HARTBERG
Revitalisierende Impulse
Architekturprojekte der Kunstuniversität Linz
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HARTBERGS KOSTBARES ZENTRUM Auf Initiative einiger Hausbesitzer von Hartberg und der Kulturarbeiterin Edith Kutschera-Kogler hat der Bürgermeister von Hartberg Marcus Martschitsch gegen Ende 2016 bei Professor Roland Gnaiger von der Kunstuniversität Linz bezüglich der Erstellung einer Studie zur Hartberger Altstadt angefragt. Architekturstudierende sollten das Entwicklungspotenzial leerstehender Stadthäuser sowie öffentlicher Plätze und Wege erkunden und über Architekturentwürfe eine Perspektive skizzieren. Unterstützt durch den Stadtbaudirektor Manfried Schuller und den Baukulturverantwortlichen der Steiermark, Architekt Günter Koberg, sind 19 Studierende aus Linz im Sommersemester 2017 nach Hartberg gereist, haben die historische Stadt erkundet und ihre Ideen für die Zukunft dieses Kleinods entwickelt. Hartbergs Altstadt teilt das Schicksal vieler europäischer Stadtzentren. Mittelalterliche Strukturen, enge Gassen und großzügige Plätze prägen ihr historisches Bild. Wie andere Kleinstädte leidet auch Hartberg an der schnelllebigen Alltags-Unkultur, die abseits der eigenen Identität in einer globalisierten, konsumorientierten Shopping-Welt Zuflucht sucht. Verwaiste Erdgeschoßzonen und ein Rückgang wirtschaftlicher Aktivitäten lassen ein florierendes städtisches Leben zum Erliegen kommen. Der Oststeiermark, dieser vielfältigen Kulturlandschaft mit ihren wunderbaren Weingärten und Heidewäldern, droht damit ein wichtiges Kulturzentrum verloren zu gehen. Die Entwürfe der Studierenden aus Linz füllen Häuser mit neuen Inhalten, schaffen durchgrünte, blühende Innenhöfe, verknüpfen die wirtschaftliche Zukunft der Stadt mit dem Reichtum, der Schönheit und der landwirtschaftlichen Tradition des oststeirischen Hügellands, bilden verkehrsberuhigte Plätze und positionieren Neubauten und Ensembles an strategisch bedeutsamen Stellen. Getragen von gestalterischer Qualität und gesellschaftspolitischer Relevanz stärken die Projekte den „Möglichkeitsort Hartberg“ und zeigen Wege auf, wie den BürgerInnen dieser Stadt ein lebenswerter Ort zurückgegeben werden kann. Die vorliegende Publikation unterstützt die Bemühungen der örtlichen Bürgerinitiativen und politischen Entscheidungsträger, sie ist eine Einladung zu Mut und Veränderung.
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IMPULSE FÜR HARTBERG 6
Hartberg kann! Roland Gnaiger
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Hartberg mit neuen Ideen beleben Marcus Martschitsch
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Vorwort Manfried Schuller
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Die Hartberger Altstadt, das Herz der Region Günter Koberg
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Bestandsaufnahme Haus Klement
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Bestandsaufnahme Feuerwehrhaus und Bibliothek
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Die Entwurfsaufgabe Todorka Iliova
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BEWEGEN ZWISCHEN IMMOBILIEN
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Verkehrskonzept Elvira Kinzner
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GROSS WERDEN IN DER KLEINSTADT
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Revival – das Klement Haus Natalie Thompson
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Hofwelten Milomir Milenkovic
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Arkadenhaus Sarah Hopfner-Heindl
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EINE KÖSTLICHE AFFÄRE
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Klementgenuss Ekaterina Skidanenko
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FREI SEIN IN ENGEN GASSEN
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Statt/tor Hanna Pittschieler
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Bühnenhaus Sarah Hopfner-Heindl
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KULT-UR-KNALL
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Anpacken erlaubt Jasmin Steinberg
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Hoftreff Vinzent Wallner
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DAS TALENTIERTE STADTHAUS
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Kaskadenhaus Lavinia Wagner
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Revival – die Herrengasse Natalie Thompson
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WOHNZIMMER IM GRÜNEN
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Freiraum Festival 2020 Elvira Kinzner
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Innenhöfe verschiedene AutorInnen
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KLASSE STATT MASSE
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Inter Folia Fructus Siegfried Kraus
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Wohnen für Hartberg Thomas Gruber
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HARTBERG KANN!
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Die Stadt zukünftiger Fortbewegung und lebenswerter Innenhöfe Roland Gnaiger, O.Univ.-Prof. Mag.arch.
„Feistritztal ist überall“ – unter diesem Motto habe ich vor zwei Jahren die
Leiter der Studienrichtung Architektur,
Vorstellung jener Konzepte und Architekturentwürfe eingeleitet, mit denen wir uns
Kunstuniversität Linz,
(ähnlich wie in Hartberg) der Situation ländlicher Räume widmeten. Würde es sich
Vorsitzender der Jury für den
reimen, dann könnte man die Losung aus der Nachbarschaft auch auf Hartberg
Österreichischen (Landluft)
übertragen, denn die Problemlage Hartbergs ist nahezu ident mit der anderer
Baukulturgemeindepreis
österreichischer (und europäischer) Kleinstädte. Aus der oberösterreichischen Perspektive muss ich nur an Braunau, Schärding, Freistadt oder Bad Ischl denken. So wie diese zeichnen Hartbergs Altstadt seine fantastischen räumlichen und gestalterischen Qualitäten aus, die nicht verhindern konnten, dass der Stadtkern seit Jahren unter Absiedlung, Leerständen und Vergammelung leidet. Dabei hat vor dem Maßstab der Baugeschichte einzig dieses historische Zentrum Bestand, das die neueren (Zer-)Siedlungsgebiete um vieles überdauern wird. Wer die Zeichen lesen will, erkennt, dass (Alt)Städten eine Renaissance bevorsteht. Unsere mittelgroßen Städte erfahren schon heute einen Zuwachs an Bevölkerung, Investitionen und Lebendigkeit. Die Bewegung geht retour in die Stadt der kurzen Wege, der sozialen und funktionalen Dichte und Vielfalt und der atmosphärischen und baukünstlerischen Stimulanz. Und so wie der Verkehr den Abschwung auch der Hartberger Altstadt eingeleitet hat, wird ein Wandel der Bewegungs- und Transportformen diesen Aufschwung herbeiführen – unterstützt von einer neuen Wertschätzung der Reize, der Lebensqualität und des Potenzials unserer Altbestände. Was hat trotz ihrer Qualität und Bedeutung zum Abstieg unserer Altstädte geführt? Und wer ist dafür verantwortlich? Kurz: Die Gründe sind vielfach und die Verursacher zahlreich: Der Verkehr, der dichte Innenstädte am stärksten belastet, wurde schon erwähnt, und unsere mangelnde Wertschätzung des baukünstlerischen Erbes auch. Dazu kommt eine Politik, die – angetrieben von unserem unreflektierten Konsumverhalten – dem Handel, dem Kleingewerbe und der Dienstleistung in billigen Randlagen Vorschub geleistet hat. Wir haben Einkaufen in den Arenen des Kommerzes zum Freizeiterlebnis erhoben und der Altstadt mit vereinten Kräften unsere Energien in Form von Geld entzogen, um es den Konsumtempeln zu opfern. Und die Hausbesitzer haben Ihres beigetragen. Auch sie sind dem Zug zum „Haus im Grünen“ gefolgt, haben über Jahrzehnte ihre Häuser ausgeweidet, um plötzlich 6
irritiert vor ausgemergelten Strukturen und einem drängenden Finanzbedarf zu stehen. Hartberg ist in puncto Verkehrsberuhigung auf halbem Wege stehen geblieben. Vielleicht war man mit guten Absichten zu früh dran. Aber der Platzanspruch des Privatverkehrs setzt der Feinheit der Hartberger Stadträume und ihrer Lebensqualität übermäßig zu. Und nicht zuletzt die Architekten: Sie haben sich bevorzugt den solitären Neubauten gewidmet, anstatt den Wert und das Potenzial eines neuen Lebens in alten Städten vorzuführen. In den schlimmsten Fällen sind sie der Altstadt mit modischen Ungeheuern auf den Leib gerückt. Hartbergs Altstadt wurden eine Transformation, eine Anpassung an neues Leben und eine Baukunst vorenthalten, die in der Lage wären, eine unwiderstehliche Anziehung zu entfalten und den verkannten Charme ins rechte Licht zu rücken. Was ist zu tun? Die Stadt braucht Zuzug, sie braucht Investitionen in ihre Altbauten und deren wunderbare Höfe. Es müssen Familien, Alte und die Jungen gelockt werden, das Zentrum auf Dauer zu bewohnen. Familien-, alten- und jugendfreundliche Angebote für Konsum, Erholung, Kultur, Bildung und Freizeit müssen auf neuem Niveau den klassischen Charakter alter Städte wiederauferstehen lassen. Die Höfe von Hartberg müssen PKW-frei geräumt werden, um zu zauberhaften Räumen des Erholens, Feierns, Meditierens und Genießens zu mutieren. Welcher Ort wäre geeigneter, die vielen neuen Formen der Mobilität zu demonstrieren und zu einer Musterstadt zukünftiger Fortbewegung zu werden? Sanfte, nachhaltige Mobilität und ein Geflecht lebenswerter, grüner Höfe könnten das Motiv sein, das Hartberg, seinen Handel und seine Gastronomie mit Besuchern belebt. Mit landwirtschaftlicher und gastronomischer Fülle und dem Reichtum der Region könnte einer urbanen Gesellschaft und Lebensform ein nachhaltiger Weg in die Zukunft gewiesen werden. Und nicht zuletzt die Kunst: Richtig verstanden, hat sie transformierende Kraft, um den Anstoß für ein neues Stadtleben zu geben, vielleicht als Auftakt in Form einer Landeausstellung oder Landesgartenschau – erstmals in Höfen und Stadträumen. Das sind die Themen der Konzepte und Entwürfe, die auf den folgenden Seiten vorgestellt werden. Mit diesen wollen unsere Linzer Studierenden der Hartberger Altstadt, der örtlichen Politik und Bevölkerung den Blick auf den eigenen Reichtum öffnen und einen Anstoß geben. Mit ganzer Überzeugung kann ich diese Handlungsanleitung empfehlen. Die Altstadt von Hartberg hat eine vielversprechende Zukunft. Diese Zukunft hängt davon ab, mit welchem Maß an Zuversicht sie ergriffen wird. Präziser als mit Henry Ford ist das nicht zu formulieren: „Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht – du wirst auf jeden Fall recht behalten.“ In diesem Sinne: Hartberg kann! Wir freuen uns auf Hartberg in zehn Jahren! 7
HARTBERG MIT NEUEN IDEEN BELEBEN Marcus Martschitsch, Ing.
Mein Ziel als Bürgermeister ist es, die Stadt Hartberg als das Zentrum der
Bürgermeister
Oststeiermark zu positionieren: eine Stadt mit hoher Lebensqualität, pulsierender Wirtschaft, einem lebendigen Stadtkern und der passenden Infrastruktur. Auf dem Weg dorthin ist uns im letzten Jahr schon sehr viel gelungen. In der Innenstadt wurden zahlreiche neue Geschäfte, darunter auch ein seit längerer Zeit vermisster Nahversorger, eröffnet. Dank der Bemühungen vieler Beteiligter konnten sowohl der Erhalt des Landeskrankenhauses als auch der Landesberufsschule gesichert werden. Im März dieses Jahres haben Architekturstudierende der Universität für Gestaltung in Linz mit ihrem Professor, dem renommierten Architekten Mag. arch. Roland Gnaiger, die Stadt Hartberg besucht und sich seither intensiv mit Themen wie Stadtentwicklung und Initiierung nachhaltiger Prozesse beschäftigt. Die Ergebnisse liegen nun in dieser Broschüre vor und sollen Grundlage für spannende Diskussionen sein. Als Bürgermeister danke ich für diesen interessanten „Blick von außen“, der uns Hartbergern und Hartbergerinnen vollkommen neue Betrachtungsweisen bieten kann.
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VORWORT Manfried Schuller, Dipl.-Ing.
Das Bild der Stadt Hartberg war jahrzehntelang durch den Handel geprägt; geht es
Geschäftsführer der HSF
dem Handel gut, glaubte man, geht es auch der Stadt gut.
und Leiter des Stadtbauamtes
Seit geraumer Zeit verändern sich nun schon die Erdgeschoßzonen der Häuser, der Handel verabschiedet sich in die meist überall gleichen, anonymen Einkaufszentren, und selbst dort verwandelt Online-Shoppen die bunten, grellen Fassaden immer schneller und öfter in graue, triste Buden. Ein pfleglicher Umgang mit der Substanz Altstadt ist geboten, und es sind Nutzungen zu finden, die adäquat sind. Häuser sind mehr als Ertragsobjekte, haben Geschichte, haben Charakter und Gesicht. Verstehen wir die Stadt im Einzelnen und als Gesamtes, wie sie entstanden ist, die Räume, die Zwischenräume. Verändern, verdichten wir sie, geben wir den Gebäuden neue Bedeutungen. Schärfen wir das Verständnis für den öffentlichen Raum, im Verständnis von Begegnung und Kommunikation, abgerückt von der ausschließlichen Auffassung, nur Träger des motorisierten Verkehrs sein zu müssen. Was macht die Stadt aus, welche Chancen und Qualitäten sind im Lichte der aktuell so schnelllebigen Entwicklung bisher unerkannt geblieben? Was fehlt uns? Wollen wir nur dem nachtrauern, was die Stadt war, wollen wir nur eifern, was die Peripherie ermöglicht? Oder können wir auf höherem Niveau eine neue Prosperität mit Idee und Innovation einleiten? Sind es nicht wir Menschen aus der Region, der Stadt, Besucher oder Konsumenten, Besitzer oder Mieter, Handwerker oder Künstler, die wir Gefallen an der Einmaligkeit der historisch gewachsenen Struktur finden? Lassen wir uns nicht stupide, dröhnende Botschaften einer einfallslosen Werbewirtschaft aufschwatzen, die uns fast gebetsmühlenartig erklären will, was denn sein müsste. Stehen wir zu unserer Stadt, leben wir unsere Stadt, und geben wir all jenen, die das Bild dieser Stadt prägen wollen, eine Zukunft. In diesem Sinne danke ich dem Team um Prof. Roland Gnaiger für das Engagement und freue mich auf eine angeregte Diskussion.
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Günter Koberg, Dipl.-Ing. Baukulturkoordinator am Amt der Steiermärkischen Landesregierung
DIE HARTBERGER ALTSTADT, DAS HERZ DER REGION Jede Stadt erzählt ihre eigene Geschichte In mehreren Ebenen liegen die Erfahrungen und Begebenheiten übereinander, oder besser gesagt: ineinander verschoben und verkeilt, miteinander verschmolzen, wie sich Eisschollen in einem Fließgewässer ineinanderschieben, um dann bei Tauwetter wieder zu schmelzen. So passiert auch Stadtgeschichte. Quasi jeden Tag haben wir es mit einem neuen Zustand zu tun. Neue Lieben, neues Leben, neue Technologien, aber auch Unwetter, (Natur-)Katastrophen und Tod. Wo gestern noch Alleebäume standen, sind heute schon dichte Gebäudestrukturen; wo einst Enten im offenen Gerinne badeten, ist nun Asphalt zu sehen. Wertigkeiten und Grenzen verschieben sich, Nutzungen werden geändert. Denken Sie an die Stadtmauern, die gerade in Hartberg so präsent sind wie in wenigen anderen Städten. In ihrer ursprünglichen Funktion sind sie zwar obsolet geworden, geschichtlich jedoch hoch interessant und im Erscheinungsbild der Stadt wohl unverzichtbar. Die Frage liegt auf der Hand: Wogegen müssen wir uns heute schützen? Was sind die Gefahren, die uns und unsere Stadt bedrohen? Ich habe das Gefühl, dass wir es – vielleicht nicht wissentlich – selber sind, die ganz aktiv und mit viel Energie daran arbeiten, unsere Identität zu beschädigen, unsere Altstädte, unsere Zentren, unsere lebenserhaltenden Organe zu zerstören. Im Kräftespiel um das Gleichgewicht in einer Stadt sind viele Teilnehmer aktiv. Die öffentliche Hand, Wirtschaft und Industrie, private Investoren und Geschäftsleute beteiligen sich am Wachstum und an laufenden Veränderungen. Wenn wir uns also überlegen, wem die Stadt gehört, wer die Stadt so macht, wie sie ist, bzw. wer die Stadt so plant, wie sie zukünftig sein soll, dann sind wir daran alle beteiligt. Es ist hoch an der Zeit, dass wir diese Verantwortung auch aktiv wahrnehmen, und die Gestaltung der Zukunft nicht an anonyme Kräfte abgeben. Konstruktive Personen und Initiativen, die eine Vision davon haben, wohin sich ihre Stadtgemeinde entwickeln soll, müssen aktiv werden, sich einmischen, Ideen einbringen, Schrittmacher für die richtigen Weichenstellungen sein. Gerade hier in Hartberg lebt die Hoffnung, dass durch derartiges Bürgerengagement positive Entwicklungen für die Stadt unterstützt werden. So kam auch die Anregung, mit Roland Gnaiger und den Architekturstudierenden der Kunstuniversität Linz zu arbeiten, 12
zuerst von der Innenstadtinitiative. Dafür sei insbesondere ihrer Sprecherin Edith Kutschera-Kogler an dieser Stelle herzlich gedankt. Als Thema wurde die Nachnutzung von leerstehenden Immobilien der Hartberger Altstadt ausgegeben. Dank gebührt somit auch allen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, die ihre Liegenschaften für die Studierenden geöffnet und zu Studienzwecken zur Verfügung gestellt haben. Nicht zuletzt darf ich ein großes Dankeschön an die Politik und Verwaltung der Stadt Hartberg aussprechen. Ohne ihre Unterstützung in ideeller und materieller Hinsicht wäre die Kooperation nicht möglich gewesen. Für die Studierenden und deren Betreuungspersonen der Kunstuniversität Linz, die mehrmals angereist sind, um sich in die oststeirischen Besonderheiten einzufühlen, war die Aufgabe durchaus herausfordernd. Auf der einen Seite galt es, anerkannte und allgemeingültige Thesen im Zusammenhang mit der Belebung von Stadtzentren anzuwenden, etwa: „Bring das Wohnen / die Menschen wieder zurück in die Mitte.“ Auf der anderen Seite ging es aber auch um ganz konkrete Gebäude, städtebauliche Fragen und Vorschläge, die für das regionale Zentrum Hartberg maßgeschneidert wurden. Für das große Einfühlungsvermögen, das sehr hohe Niveau der Ausarbeitung sowie für die Ausstellung vor Ort und diese Broschüre sei „den Linzern“ herzlich gedankt. Allein dass die Frage, wie es um die Hartberger Innenstadt weitergeht, Inhalt eines gemeindeinternen und überregionalen Nachdenkprozesses ist, werte ich als positives Zeichen für ihre zukünftige Entwicklung. Im besten Fall können einige von den in der vorliegenden Broschüre versammelten studentischen Anregungen als Gedankenanstöße dienen. Ich wünsche sowohl Hartberg als auch den Studierenden gutes Gelingen auf dem weiteren Weg.
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HAUS KLEMENT – BESTANDSAUFNAHME Das zwei- bis dreigeschoßige Stadthaus der Familie Klement mit seiner ringförmigen Bebauung erstreckt sich zwischen der Kirchgasse und der um einige Meter tiefer gelegenen Michaeligasse. Es orientiert sich an drei Seiten zur Stadt, lediglich die westliche Gebäudespange ist ausschließlich hoforientiert. Der Topografie folgend sind südliche und nördliche Bebauung um ein Geschoß versetzt. Diese komplexe stadträumliche Situation, ihre herausfordernde Belichtungsfrage und die der strukturellen Logik widersprechenden Geschäftseinbauten machen aus dem Klement-Haus eine reizvolle Chance für einen Neubeginn.
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Hofgeschoß
Obergeschoß
Erdgeschoß
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Ansicht Kirchengasse (Nord)
Ansicht Steingasse (Ost)
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Schnitt Nord-Süd
Ansicht Michaeligasse (Süd)
15 GSEducationalVersion
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FEUERWEHRHAUS UND BIBLIOTHEK – BESTANDSAUFNAHME Das eine Parzellentiefe hinter der westlichen Hauptplatzbebauung, die die städtische Bibliothek beherbergt, liegende zweigeschoßige Feuerwehrhaus rückt in einer kleinen Baulücke von der Gasse ab. Es grenzt damit im Süden und Westen direkt an Feuermauern. Jedoch bieten der im Norden vor den ehemaligen Torausfahrten der Feuerwehr liegende Vorplatz als auch der Innenhof der Bibliothek zwei stadträumlich schöne Situationen, die Ausgangspunkt für Sanierungs-Überlegungen sein können. Der stirnseitig an der Bibliotheks-Hofseite dem Gebäude hinzugestellte hölzerne Schlauchturm und die unsanfte Umgangsweise mit den einstigen Torbögen erhöhen das entwerferische Anforderungsprofil.
GSEducationalVersion
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Obergeschoß
Erdgeschoß GSEducationalVersion GSPublisherVersion 7.0.100.100
GSEducationalVersion GSPublisherVersion 7.0.100.100
Ostansicht
Nordansicht
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DIE ENTWURFSAUFGABE Todorka Iliova Fritz, Arch. DI Universitätsassistentin der Studienrichtung Architektur, Kunstuniversität Linz,
Ziel des Entwurfsprojekts „Altstadt Hartberg“ war es, einige brachliegende, historisch jedoch wertvolle Bauten in Innenstadtlagen wie auch private und öffentliche Freiräume auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten hin zu untersuchen. Die Studierenden sollten das Stadtzentrum von Hartberg in seinen Zusammenhängen erfassen und auf gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Es galt, Besonderheiten und Traditionen aufzuspüren und diese nachhaltig weiterzuentwickeln. Der historische Kontext mit den nah gelegenen, attraktiven und durchgrünten Freiräumen sowie die Angebote rund um Bildung und Kultur waren als Rahmen für zukünftiges Wohnen und Arbeiten im Zentrum zu verstehen und in die einzelnen Konzepte zu integrieren. Die Aufgabe sollte sowohl mit analytischem Verstand als auch mit Intuition angegangen werden. Dem aber nicht genug: Die Frage nach der Zukunft kleinstädtischer Strukturen stellt über architektonische Gestaltung hinaus ein gesamtgesellschaftliches, global bedeutendes Thema dar. Was könnte wieder Wertschöpfung in die Ortszentren zurückbringen? Wie kann die Kleinstadt wieder attraktiv für die Jungen werden? Und womit könnten wir hier den Alten einen schönen Lebensabend bescheren? Es ging uns in der Ausrichtung und Betreuung nicht um das „große Gesamtkonzept“. Viel eher haben wir nach punktuellen Interventionen mit identitätsstiftender Atmosphäre gesucht und Impulse für weitere strategische Entwicklungen gesetzt. Höchste Priorität hatten die Lebensqualität der Hartberger Altstadt für alle Altersgruppen und die Schaffung eines anziehenden Mittelpunktes für die Region Südsteiermark.
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Impulse fĂźr Hartberg
BEWEGEN ZWISCHEN IMMOBILIEN Das neue Verkehrskonzept
Verkehrskonzept Elvira Kinzner
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Bewegen zwischen Immobilien
Fahrzeuge VERKEHRSKONZEPT Elvira Kinzner
Zahlreiche elektrische Fahrzeuge werden in Hartberg angeboten. Von E-Bikes, über Tandem-Räder, Lastenfahrräder, bisdurchschnittlichen hin zur Familienrikscha oder dem ConferenAn einen Tag parken in Hartberg 230 Autos mit einer ce-Bike ist alles möglich.
Fläche von 2700 m², hinzu kommt jene Fläche, die benötigt wird, um ein
Auto zu parken. Im mobiler innerstädtischen Raum existieren Zusätzlich wird ein Service angeboten. Fahrrä-rund 500 Parkplätze, der werden gewaschen, geladen und repariert. das ist eine Fläche von 6000 m², die in der Stadt Hartberg nur für Autos reserviert ist. Lastenfahrräder können je nach Gebrauch verschiedenst aussehen Geschick selbst gebaut werden. Die Visionund für mit die etwas Zukunft: Die bestehenden Sammelparkflächen rund um die Innenstadt von Hartberg in maximal drei Minuten Entfernung zum Stadtzentrum werden mehr genutzt, da das innerstädtische Befahren und Parken von Autos am Hauptplatz verboten wird. An diesen Plätzen kann auf sanfte Mobilität umgestiegen werden. Somit wird den BewohnerInnen mehr Freiraum mit Aufenthaltsqualität und Sicherheit gegeben.
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GSEducationalVersion GSEducationalVersion
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Zukünftige Verkehrssituation
SEducationalVersion
ersion
Grünräume
Parkierungsmöglichkeiten
verkehrsberuhigte Zone
Umsteigen auf sanfte Mobilität
Parkierungsflächen
Ladestation E-Fahrzeuge
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Reparieren (Bike-Shop & Werkstatt) GSEducationalVersion
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Impulse für Hartberg
GROSS WERDEN IN DER KLEINSTADT Eine familienfreundliche Stadt
Hofwelten Milomir Milenkovic
Arkadenhaus Sarah Hopfner-Heindl Revival – das Klementhaus Natalie Thompson
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Groß werden in der Kleinstadt
REVIVAL – DAS KLEMENTHAUS Natalie Thompson Man kommt durch das große Tor in den Innenhof und tritt in eine neue Welt ein: eine grüne Oase mitten in der Altstadt … In der Auseinandersetzung mit der bestehenden Struktur werden die verborgenen Qualitäten des Ortes richtig erkannt und durch feinfühlig gesetzte neue Elemente wiedererweckt. Eine Arkade wertet den Innenhof auf und offeriert attraktive Aufenthaltsbereiche für zukünftige Bewohner. „So dient das Haus als Katalysator für die Rückkehr von Familien und als Impuls für die Weiterbelebung der Altstadt.“ Natalie Thompson
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GSEducationalVersion
Wohnen Gemeinschaft Öffentlich Funktionsschemata Grundrisse und Schnitt
GSEducationalVersion
„Zum Innenhof ausgerichtet erhält es ein neues Gesicht, das sehr offen gestaltet ist, während die repräsentativen historischen Straßenansichten größtenteils erhalten bleiben.“ Natalie Thompson 27
Bike Shop / Repair, Cafe
Wohnung 5: 120
ohnung Kleinw 2 40 m
m2
3
ohnung Kleinw 2 35 m
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Bibliothek und CafĂŠ M 1:300 nung
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nwoh Klei 2 35 m
ng 5
ohnu
Kleinw2 28 m
ng 4: 90
m2
Wohnu
nung
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nwoh Klei 2 45 m
nung
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nwoh Klei 2 43 m
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ng 3: 89
m2
Wohnu
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Grundriss M 1:300 28 GSEducationalVersion
Grundriss Bestand
„Eine arkadenartige Erschließung umrahmt den Hof. Sie bietet den Bewohnern Freiraum und dient als Schwelle zwischen Innen und Außen; Gemeinschaft und Privatem. So entsteht ein fließender Intimitätsverlauf der Räume.“ Natalie Thompson
Schnitt M 1:300 29
Groß werden in der Kleinstadt
HOFWELTEN upt pl a tz
Der Entwurf „Hofwelten“ versucht dem Stadtzentrum Hartbergs erneut Leben einzuhauchen und beschäftigt sich dafür mit dem schlummernden Potenzial des ehemaligen Feuerwehrhauses mit seinem Hof und der Stadtbibliothek. Eine Stadtterrasse als Verbindungsglied zwischen Stadtkindergarten, Café und Bücherei lässt die Gebäude miteinander interagieren. Das Ensemble wird generationenübergreifend zu einem Ort der Begegnung.
Ha
Milomir Milenkovic
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Erdgeschoß M 1:400
„Durch die sonnige Stadtterrasse werden die beiden Gebäude zusammengefasst und es entsteht eine zweite Ebene der Begegnung.“ Milomir Milenkovic
Ansicht M 1:100 31
Groß werden in der Kleinstadt
ARKADENHAUS Sarah Hopfner-Heindl Durch die Gestaltung ansprechender Wohnräume soll die Innenstadt Hartbergs dauerhaft belebt werden. Das Haus Klement wird dazu adaptiert: Das Wohnungsangebot alterniert mit öffentlich vermietbaren Einrichtungen. Die Arkadenerschließung um den Innenhof, durchwachsen von Freibereichen und sozialen Begegnungszonen, bringt nicht nur die Wohneinheiten miteinander in Dialog, sondern auch die BewohnerInnen.
HAUS KLEMENT
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HAUS KLEMENT
A Zugang Stadtküche
öffentliches Wohnzimmer / Laden
Stadtküche / Café
64,23 m2
Zugang Stadtküche
105,75 m2
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Eingang
Abstellr.
9
26,61 m2
8 7
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1
12,20 m2
6
Zugang Wohnen
Terrasse
Grundriss Bestand
Büro / Praxis 48,19 m2
B
M 1:200 Büro / Praxis 29,57 m2
B
Klettergerüst
„Durch das Rückbauen des Innenhofs zum Niveau des Untergeschoßes entsteht ein gemeinschaftlicher Hofgarten. Vom Stadtraum kommend lockt die Stadtküche Neugierige und Hungrige an.“
M 1:200
A
Grundriss M 1:300
Sarah Hopfner-Heindl EG
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KLEMENT HAUS HAUS KLEMENT
Funktionsschemata Grundrisse Handskizzen Handskizzen Handskizzen
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Schnitt M 1:300
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HOFGARTEN ARKADENHAUS Der Hofgarten des Arkadenhauses dient als Treffpunkt, Spielplatz und Gemeinschaftsgarten für alle BewohnerInnen. Der leichte Höhensprung im Gelände wird mit befestigten Terrassen überwunden. Jeder Stufe ist eine besondere Funktion zugewiesen: S o gibt es einen Hofplatz für die BewohnerInnen, ein Sonnendeck und Kräuter- sowie Gemüsegärten. Auf der anderen Seite des Zugangs findet sich ein spezieller Spielgarten für die kleinen BewohnerInnen; Hängebrücken, Rutschen und Kletterrohre spielen mit den Arkaden des Innenhofes.
B2
Längsschnitt M 1:250 36
ne Vorzo
B2
Treffpunkt
rten Vorga
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Sonnend
rgarten Kräute
ng Zuga hof n e n n I
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Gemüs
(18) tze lplä stel rrad Fah
n
Spielgarte
rten Vorga
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che el unn ttert Kle
ts Ru
Klettertunnel
Hängebrücke
Grundriss Gartengeschoß M 1:130
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Impulse für Hartberg
EINE KÖSTLICHE AFFÄRE Regionale Kulinarik
Klementgenuss Ekaterina Skidanenko
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Eine köstliche Affäre
KLEMENTGENUSS Ekaterina Skidanenko In der Analyse der Stadt und der Konfrontation mit dem wachsenden Leerstand wurden einige Fragen gestellt, deren mögliche Antworten in diesem Entwurf zu finden sind. Das zentrale Thema ist der Lebensmittelreichtum der Gegend, der in seiner Produktion, Verarbeitung und Verkostung einen neuen Schauraum schaffen soll. „Hier haben wir das Essen, also hier ist der Mittelpunkt, der soziale Kern einer Stadt.“ (Carolyn Steel – Hungry City) Aus fünf Grundbausteinen entwickelt sich ein verlockendes Zusammenspiel: eine kleine Markthalle als Bühne für regionale Produkte in Zusammenhang mit einer Gaststätte; eine Kochschule, um kulinarische Traditionen weiterzugeben, verbunden mit einem Hostel für die Teilnehmer. Im Herzen des Hauses liegt ein terrassierter Garten, der alle Elemente zu einem Ganzen zusammenführt.
In meinem entwickelt
1. Marktha Produkten
2. Gastroh kann)
3. Kochsch kulinarisch
4. Terrassi chule und
5. Hostel fü
+ eine öffe wo Hartbe
+Geheimn
Mein persö finden, die potenzielle
Die Mensc schen müs
40
1
1 2 3 4
2
Markthalle Mittelpunkt Restaurant Kochschule
3
4
Grundriss M 1:300 41
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Impulse für Hartberg
FREI SEIN IN ENGEN GASSEN Die Jugend zurück in die Stadt
Statt/tor Hanna Pittschieler
Bühnenhaus Sarah Hopfner-Heindl
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Frei sein in engen Gassen
STATT/TOR Hanna Pittschieler
Ha upt
Im Norden der Stadt entsteht in diesem Entwurf ein Gebäude als Angelpunkt zwischen Land und Stadt – ein „Statt/tor“, durch welches sich die zersiedelte Peripherie wieder dem Stadtzentrum annähern kann. Die Vorzüge des Gebäudes sind vor allem für Jugendliche gedacht. Die Gestaltung der Räumlichkeiten ermöglicht eine flexible Nutzung und unterstützt die Aneignung und Adaption.
pl a tz
GSEducationalVersion
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Bestand & Konzept „Vom Hauptplatz, der eine höhere Frequenz voraussetzt, führt im Norden der Stadt eine Blickachse geradewegs ins Grüne. Es ist an der Grenze zur historischen Stadt, dort, wo einst die Stadtmauer verlief.“ Hanna Pittschieler
Qualitäten
dort wo einst die Stadtmauer verlief. Kontrast zu den umliegenden berg. Räume werden von JugendDas Projekt stellt eine Verbindung Strukturen. Das Projekt erzeugt lichen vor allem angenommen, her, zwischen einer Stadt in der An diesem Ort, an dem weite ein städtisches Raumgefühl. wenn starke Impulse im Umraum momentan keine Gemeinschaft Blickachsen frei sind, wird ein bestehen und die Möglichkeit sich besteht und einer Peripherie, geGelenk zwischen Stadt und Land Raum anzueignen vorhanden ist. prägt von Zersiedelung.. geschaffen. Dieses bildet sowohl Von der Stadt aus wird man von verlief. aufgesogen Kontrast und zu den umliegenden berg. Räume w Das Projekt stellt eine einenVerbindung Aussichtspunkt,dort von wo demeinst die Stadtmauer diesem Gebäude Das soll an diesem Ort möglich Strukturen. Das Projekt erzeugt lichen vor allem Stadt diesem Ort, anwie dem manininder die WeiteAn blicken kann, einweite Strudel hinaufgewirbelt. werden. Vom Hauptplatz, der her, einezwischen höhere eineraus Blickachsen wird ein ein städtisches Raumgefühl. wenn starke Im Frequenz voraussetzt,momentan führt im keine Gemeinschaft aber an dem man auch im Zen- frei sind, Es schafft Raum für Inspirationen, bestehen und besteht und einer trum Peripherie, geGelenk zwischen Stadt Land des Geschehens ist. Dieses durchund Stadt, Land und die MenNorden der Stadt eine Blickachse VonEsder Stadt aus wird man von Raum anzueign geschaffen. bildet wächst sowohl es heran. prägt von Zersiedelung.. geradewegs ins Grüne. Es ist an Gebäude verbindet Stadt und Dieses schen, ist ein einen Aussichtspunkt, von dem diesem Gebäude aufgesogen und Das soll an die Land und schafft trotzdem einen Gebäude für die Jugend von Hartder Grenze zur historischen Stadt, werden. aus man in die Weite blicken kann, wie ein Strudel hinaufgewirbelt. Vom Hauptplatz, der eine höhere Frequenz voraussetzt, führt im aber an dem man auch im ZenEs schafft Raum für Inspirationen, trum des Geschehens ist. Dieses durch Stadt, Land und die MenNorden der Stadt eine Blickachse geradewegs ins Grüne. Es ist an Gebäude verbindet Stadt und schen, wächst es heran. Es ist ein Land und schafft trotzdem einen Gebäude für die Jugend von Hartder Grenze zur historischen Stadt, Formentwicklung Formentwicklung Stadtrand – Stadtmauer Fahrflüsse sich nach oben Sichtachsen Gehflüsse schlingende Ebene Gelände: Höhenschichten Gebäude Gebäudekern Altstadt
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„Von der Stadt aus wird man von diesem Gebäude aufgesogen und wie in einem Strudel hinaufgewirbelt. Es schafft Raum für Inspirationen, durch Stadt, Land und die Menschen wächst es heran.“ Hanna Pittschieler
Schnitt M 1:100
46
„Räume werden von Jugendlichen vor allem angenommen, wenn starke Impulse im Umraum bestehen und die Möglichkeit, sich Raum anzueignen, vorhanden ist. Das soll an diesem Ort möglich werden.“ 10,10
10,10
10
9
11,6
11,6
11,6
11,6
Hanna Pittschieler
2. OG M 1:200
2.OG 1:100
-1,92
10,10 10,10
6,28 7,00
-0.1
8
7
3.91
4
8,50
5
6
11,6
11,6
11,6
4.10
-0.06
1.OG 1:100
1. OG M 1:200
2.OG 1:100
EG mit Terrasse und Promenade M 1:200 0,79
-0.11
-0.48 -0.70 -0,8 -0.98
-1,15 -1,5
13,20
-1,92
1
Zugang Parkdeck & E-Mobilitätsstation EG - mit Terrasse und Promenade 2 Werkstatt (Konzept HappyLab) 3 geschützter Werkstättenhof 4 gedeckter Zugangsbereich 5 Foyer/Empfang/Garderobe 6 Café/Bar inkl. Terrasse 7 Arbeit/Treff/Aufenthalt 8 Vereinsraum (anmietbar) Workshops, Kurse etc. Treff 3.OG 9 1:100 10 Tribüne (Symposium, Vorführungen etc.)
-0.2
3
11,6
-0.45 -0.1
-0.2
2
1
-0.2
+0.05
+0.19
1. UG neue Ein- und Ausfahrtssituation vom Parkdeck M 1:300 47
GSEducationalVersion
1.UG - neue Ein- und Ausfahrtssituation vom Parkdeck
Frei sein in engen Gassen
BÜHNENHAUS Sarah Hopfner-Heindl Um die Jugendlichen wieder in die Altstadt Hartbergs zu locken, soll im ehemaligen Feuerwehrhaus ein Raum für Konzerte und Theater entstehen. Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich zentral eine Bühne, die nach zwei Seiten im Gebäude und auch zum Vorplatz im Freien hin bespielt werden kann. Eine Bar mit Café bildet das Gelenk zum Hof mit dem Eingang zur Stadtbibliothek. Im Obergeschoß des ehemaligen Feuerwehrhauses finden sich ein öffentliches Wohnzimmer und ein Bewegungsraum mit Kletterturm im alten Schlauchturm.
Stad 1
2
3
4
Kletterturm
mobile Bühne
Erdgeschoß M 1:200
1 2 3 4
Theater Bühne Café Bar
48
„Mobile Pavillons im Außenraum stärken die Verbindung des Bühnenhauses zur bestehenden Stadtbibliothek.“ Sarah Hopfner-Heindl Kletterturm
Lesehaus
5
7 6
8
Obergeschoß M 1:500
Stadtbibliothek
Outdoor-Bar
5 6 7 8
Wohnzimmer Infrastrukturbereich Bewegungsraum Kletterturm
urm
Leseturm Outdoorbar GSEducationalVersion
Ansicht M 1:300 49
HOFRAUM BÜHENHAUS Der Hof des Bühnenhauses soll mit einem festen, ebenen Belag ausgestattet werden. Bekieste Flächen dazwischen dienen als Untergrund für die mobilen Pavillons und ermöglichen somit eine variable Nutzung des Hofes. Zum Beispiel können Musikfestivals oder Märkte darin stattfinden.
Vorplatz
Gastgarten Café
mobile Bühne
Erdgeschoß Hof M 1:160
50
Zugang / Kassa
Info / Erste Hilfe
Stadtbibliothek
Chill-Out-Area Hauptb端hne
Ausschank
kleine B端hne
Snack-Bar
Snack-Bar
Outdoor Bar
Open-Air B端hne
Variante: Musikfestival M 1:400
N Kletterturm
Stadtbibliothek
Geschoss
Chill-Out-Area
Bar-Terrasse Outdoor Bar
Leseturm
Sonnendeck
mobile B端hne
Kletterturm Lesekreis
Kletterturm
Lesegarten
51
52
Impulse fĂźr Hartberg
KULT-UR-KNALL Konsumfreies Kulturangebot
Anpacken erlaubt Jasmin Steinberg Hoftreff Vinzent Wallner
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Kult-Ur-Knall
ANPACKEN ERLAUBT! Jasmin Steinberg Das alte Feuerwehrhaus hat mit seinen großen Öffnungen zu einem ungenutzten Vorplatz und der Verbindung durch einen großzügigen Innenhof zur Bibliothek großes Potenzial, um Raum für einen modernen, belebenden, konsum- und altersunabhängigen Treffpunkt zu schaffen. Meine konkrete Idee für diesen Raum ist eine offene Werkstatt: Jugendliche experimentieren mit 3D-Druckern, Oma und Opa reparieren ihr Radio, Kinder entdecken neue Geschmackswelten, eine Gruppe junger Erwachsener tüftelt an ihren Fahrrädern …
Erdgeschoß M 1:300 54
„Während die Lesbarkeit und Charakteristik des Gebäudes erhalten bleibt, ist die Organisation der Innenräume nun klar und bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten.“ Jasmin Steinberg
Grundriss Obergeschoss 1:100
Obergeschoß M 1:300
Grundriss Erdgeschoss 1:100
Ansicht Nord 1:200
Fassade Nord 1:100
Ansicht Ost 1:200
Fassade Ost 1:100 55
Kult-Ur-Knall
HOFTREFF Vinzent Wallner Der Entwurf „Hoftreff“ schafft es, Gemeinschaft und privates Wohnen in einem Gebäude zu vereinen und beiden dennoch genügend Raum zu geben. Die geschickte Platzierung einer Treppe im Innenhof gliedert diesen in zwei Bereiche auf unterschiedlichen Niveaus. Um die erhöht liegende südliche Terrasse arrangieren sich sechs Wohneinheiten, die in ihrer Größe variieren. Die öffentlichen Einrichtungen, eine Bibliothek und ein Laden für lokale Produkte umschließen den nördlichen Teil des Hofes und wenden sich einladend dem Hauptplatz zu.
56
1
1 2 3
Laden Bibliothek Wohnen
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Grundriss Bestand
Grundriss M 1:300 57
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Impulse für Hartberg
DAS TALENTIERTE STADTHAUS Multifunktionales Stadthaus neu & alt
Kaskadenhaus Lavinia Wagner Revival – die Herrengasse Natalie Thompson
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Das talentierte Stadthaus
KASKADENHAUS Lavinia Wagner Das Kaskadenhaus soll mit seiner zentralen Lage in der Stadt Hartberg ein Treffpunkt sein. Es bringt durch öffentliche Bereiche wie eine Bar und Ausstellungsflächen die Stadt ins Haus. Gleichzeitig knüpfen diese öffentlichen Bereiche nahtlos an die Gemeinschaftsbereiche für den CoWorking-Space und die Hausbewohner an. Diese schaffen einen fließenden Übergang zu den privateren Bereichen um die Wohnungen. „Das Haus soll eine neue, robuste Grundstruktur bekommen, die seinen Benutzern nicht nur gute Räume, sondern auch Flexibilität ermöglicht.“ Lavinia Wagner
60
orientieren befinden sich die öffentlichen Flächen wie eine Bar, ein Ausstellungsraum und der CoDie beiden Teile Im desdarüberliegenden Gebäudes funktionieren working space. Geschoß getrennt. denWohnungen. Ebenen, die sich zu den Gassen befinden In sich orientieren befinden sich die öffentlichen Flächen Im Hofgeschoß des Nordgebäudes befinden sich wie Bar,Teile einund Ausstellungsraum unddie derBewohner. Coeineeine Werkstatt ein Partyraum für Die beiden des Gebäudes funktionieren working space. ImEbenen, darüberliegenden getrennt. In den die sich zu Geschoß den Gassen befinden sich Wohnungen. Öffentliche Ebenen den Flächen orientieren befinden sich die zu öffentlichen Im des Nordgebäudes befinden wieHofgeschoß eine Bar, ein Ausstellungsraum und dersich CoStraßenniveaus, Wohnbereiche eine Werkstatt ein Partyraum für Geschoß die Bewohner. working space. und Im darüberliegenden befinden sich Wohnungen. darüber und Gemeinschaftsbereiche Im Hofgeschoß des Nordgebäudes befinden sich zum Hof orientiert. eine und von ein drei Partyraum Bewohner. Das Werkstatt Gebäude wird Seitenfür unddie drei
verschiedenen Ebenen erschlossen. Es gibt den Eingang von Seiten der Kirchengasse, einen Eingang auf zur Michaeligasse und den Das Gebäude wird vonindrei privaten Durchgang denSeiten Hof. und drei Verknüpfte Erschließung verschiedenen Ebenen erschlossen. über alle Es gibt den Eingang von Seiten der Kirchengasse, drei Ebenen. Öffentlich von den einen Eingang wird auf zur und den Das Gebäude vonMichaeligasse drei Seiten und drei Straßen –Ebenen privater überGebäudeteils den Hof. privaten Durchgang in den Hof. Die Erschließung des nördlichen verschiedenen erschlossen. erfolgt überEingang einen großzügigen, zum Hof Es gibt den von Seiten der Kirchengasse, orientierten einen EingangGemeinschaftsbereich auf zur Michaeligasseder undsich denüber alle dreiDurchgang Geschoße zieht. privaten in den Hof. Die Erschließung des nördlichen Gebäudeteils Erschließungen Wohnungen erfolgt über einenim großzügigen, zum Hof ihre DerDie Wohnungen südlichender Teil haben orientierten Gemeinschaftsbereich der Man sich gelangt über Haustüren auf Niveau werdenalle durch zum des HofHofes. orientierte alle drei Geschoße zieht. direkt vom gemeinschaftlichen in Die Erschließung des nördlichenEingangsbereich Gebäudeteils Gemeinschaftsbereiche ergänzt. die eigene erfolgt überWohnung. einen großzügigen, zum Hof Der Wohnungen im südlichen Teil haben ihreüber orientierten Gemeinschaftsbereich der sich Haustüren alle auf Niveau des Hofes. Man gelangt alle drei Geschoße zieht. direkt vom gemeinschaftlichen Eingangsbereich in die Wohnung. Dereigene Wohnungen im südlichen Teil haben ihre Haustüren alle auf Niveau des Hofes. Man gelangt direkt vom gemeinschaftlichen Eingangsbereich in die eigene Wohnung.
61
Zimmer im Wald
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Josef Kienesberger
1
„Das Waldhotel lebt von der Atmosphäre des Waldes. Die Architektur soll den Wald als Hotel erlebbar machen.“ 18 STG 195 / 23
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4 5
Bar Foyer Gemeinschaftszone + Erschließung Co-Working Wohnen
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Grundriss M 1:300 62 GSEducationalVersion
Grundriss Bestand
„Transparente, lichtdurchflutete Gemeinschaftszonen und Balkons orientieren sich zum Innenhof.“ Lavinia Wagner
Schnitt M 1:300
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Das talentierte Stadthaus
REVIVAL – DIE HERRENGASSE Natalie Thompson Die Häuserparzellen an der Herrenstraße wenden sich auf der einen Seite der Natur, einer Parklandschaft jenseits der Stadtmauer, zu und knüpfen auf der anderen an die Altstadt an. Die Verschmelzung dieser beiden Qualitäten führt zu einem Mehrwert der Wohnräume. Der Entwurf zeigt eine Möglichkeit auf, wie in den Parzellen attraktiver Wohnraum für Familien entstehen kann.
Konzept: die Ebenen 1. die zwei Ebenen
1. die 2 Ebenen
ein öffentlicher, städtischer Hof und das ansteigende Gelände wird durch einen Höhensprung in 2 Höfe gegliedert: ein intimer, ländlicher Hof Hof und ein intimer, ländlicher Hof. ein öffentlicher, städtischer
2. die Gemeinschaft
2. die Gemeinschaft
zum öffentlichen Hof hin sind alle zum öffentlichen Hof hin sind alle Gemeinschaftsfunktionen angeordnet. Gemeinschaftsfunktionen angeordnet
3. das Wohnen
3. das Wohnen
ein schlanker Baukörper im Norden ein schlankerbegleitet Baukörper imbeide Norden Höfe des Grundstücks, dessen Länge und Höhe des Grundstücks variabel ist, begleitet beide Höfe.
4. die konkrete Gestalt durch offene Gelenke gegliedert, als vertikale Erschließung oder Freiräume
4. die konkrete Gestalt
der Baukörper ist durch offene Gelenke gegliedert, die entweder als vertikale Erschließung oder Freiräume dienen.
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65
Obergeschoß M 1:500
Schnittansicht Süd M 1:150 66
Flexibel leben „Die Wohnungen können unterschiedlich kombiniert werden, um Singlewohnungen, Kleinfamilienund Großfamilienwohnungen zu bilden. So können sie auf sich ändernde Familienbedingungen reagieren.“ Natalie Thompson
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Impulse für Hartberg
WOHNZIMMER IM GRÜNEN Innerstädtische Freiräume
Freiraum Festival Elvira Kinzner
Innenhöfe verschiedene AutorInnen
Freiraum Festival Elvira Kinzner
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Wohnzimmer im Grünen
FREIRAUM FESTIVAL 2020 Elvira Kinzner Die Vision eines Freiraum Festivals in Hartberg gibt der Stadt die Möglichkeit, neue Qualitäten in ihren innerstädtischen Grünräumen zu schaffen und alte wiederzubeleben. Davon profitieren nicht nur die öffentlichen Räume, sondern auch in den privaten Innenhöfen werden neue Vielfalt und Aufenthaltsqualität geschaffen. Ziel ist es, durch dieses Festival einen Impuls zu setzen, Potenziale aufzuzeigen, Bewusstsein zu erzeugen und etwas ins Rollen zu bringen.
70
HAUPTPLATZ Um das Zentrum von Hartberg zu stärken, wird der Hauptplatz autofrei und neu strukturiert. In der Mitte entsteht eine Fläche als Rahmen für diverse Märkte und Veranstaltungen. Im Süden zwischen der Kirche und der Kontur des Platzes wird ein Fontänenbrunnen errichtet. Im Norden werden schattenspendende Bäume gesetzt, fassen. bestehenden Platz el v ir aum . kiden nzPlatz n e rzu @uf g.aUm t den Hierarchien am B ES TAN D : ü b e r f l ü s s i ge n E l e m e n te n entgegenzuwirken, wird die erhöhte Plattform im Norden entfernt und u nund d fneu orm a l e n G e s te n we rd e n b e s e i ti g t der Platz wird als Ganzes ein wenig eingeebnet gepflastert.
HARTBE RG
Beseitigung von formalen Gesten und
Zonierung des Hauptplatzes
überflüssigen B ESTA N D: üElementen be r f lüs s igen E lem ent e n S T RUKT URI ERUN G : d e r H a u p t p l a tz und f o r male n Ge s t en werd en b es eit i g t w i rd z on i e r t u n d e i n z e n tr a l e r P l a tz w i rd s tr u k tu r i e r t
H A UP T P LAT Z Um d a s Z e n tr u m von H a r t b e r g z u
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Hauptplatz 72
KAPUZINERGARTEN Der Kapuziner-Klostergarten wird geöffnet und ein Schau- und Naschgarten wird angelegt. Zum Schutz von Kultur und Natur werden alte Saatgutsorten aus der steiermärkischen Landwirtschaft wieder kultiviert und vermarktet. Es entsteht eine Durchwegung von Ost nach West. Im nördlichen Bestandtrakt des Klosters wird ein BES TA ND : üb e r fl üs s i ge n E l e m e n t e n Verkaufsraum eingerichtet, der als Pflanzenmarkt dient. Das bestehende und f o r m a l e n G e Wirtschaftsgebäude wird als Café mit Schauküche erweitert, wo s t e n we rde n b e s e i t i gt Workshops stattfinden. Im südlichen Teil des Gartens befinden sich ein Schau- und Naschgarten, im nördlichen Teil werden die Streuobstwiesen erweitert und es werden Blumenbeete angelegt. Das gesamte Areal lädt zum Flanieren ein und bietet genügend Raum zum Verweilen.
HA R T B E R G el vir a.kinzner@uf g.at
H AR T B E R
Ur ban Gardening & Ent wic klungsge biet
e l v i r a . ki n z n e r @u f g
Ur b a n G a rd e n i n En t w i c kl u n gs ge
K lostergar te n Caf e
K l os te r ga r t
S tr auobst wie se
S tr a u o
Ve
ST RUKT U RI ERUNG : de r H a upt pl a t z w i rd z on i e r t un d e i n z e n t r a l e r P l a t z S c haugar te n w i rd s t r uk t ur i e r t
Verkaufmarkt
HAUP TP L ATZ Um da s Z e n t r um von H a r t b e r g z u s tärk e n w i rd de r H a upt pl a t z a ut o fre i u n d n e u s t r uk t ur i e r t . I n de r M i t t e e n t s t e h t e i n e F l äc h e a l s R a h m e n für d ive r s e M ä rk t e un d Ve r a n s t a l t un ge n . I m S üde n z w i s c h e n de r K i rc h e un d de r Kon t ur de s P l a t z e s w i rd e i n Fon t ä n e n Br un n e n e r r i c h t e t . I m No rde n we rde n s c h a t t e nKapuzinergarten s pe n de n de B ä um e ge s e t z t um K L O S T ERG A RT E N d e n P l a t z z u fa s s e n . Um de n H i e r a rc h i e n a m b e s t e h e n de n P l a t z e n t ge ge n z u Der K apuzine r K loste rgar ten w irk e n w i rd di e e r h öh t e P l a t t f o r m i m
KLOSTE RGAR
De r Kapuziner w i rd ge öf f n e t u n d Na s c hga r te n w i rd a n g f ü r Ku l tu r u n d Na S a a tgu t S or te n a u s d e L a n d w i r ts c ha f t w u n d ve r m a rkte t. E D u rc hwe gu n g von O n örd l i c he n Be s ta n d t w i rd e i n Ve rka u f s r a we l c he r a l s Pf l a n z e n b e s te he n d e W i r ts c h a l s Ca f e m i t S c ha u k we l c he n Works hop s s ü d l i c he n Te i l d e s s i c h e i n S c ha u u u n d i m n örd l i c he n S tre u ob s t w i e s e n e r we rd e n Bl u m e n b e e t ge s a m te Are a l l äd z u m b i e te t ge n ü ge n d R a u m
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Wohnzimmer im Grünen
INNENHÖFE In seiner derzeitigen Gestalt zeigt sich der Hof wenig einladend: Dominiert von Asphalt, nicht gedacht für die Bewohner, sondern für ihre Autos, nimmt er jegliche Freiraumqualität und reduziert die Wohnqualität. Drei Kurzentwürfe präsentieren Ideen, wie der Hof verwandelt werden könnte.
HARTBERG
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HARTBE RG
HARTBERG
FREIRAUM FESTIVAL
HA R T B E R G
Die Konzeptarbeit soll anhand von verschiedenen Modellen humorvoll die Potenziale des heute zubetonierten Innenhofs aufzeigen. Die Vorschläge sind als Teil des Projekts „Freiraum Festival“ zu verstehen, der private Bereiche behandelt.
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DIE PERGOLA Durch viele poetische Details wird der Hof mit atmosph채rischen Momenten bereichert. Die bestehenden Garagen werden zu gemeinschaftlichen Werkst채tten umfunktioniert. Aus dem d체steren Carport wird eine lichte Laube mit einladenden Aufenthaltsbereichen. Der locker gepflasterte Boden l채sst auch Pflanzen ihren Weg in den Hof finden. Entwurf: Su-Mara Kainz, Stella Ehmayer, Victoria Holzinger
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DER TURM Mit einem Turm wird eine mutige Intervention in den Hof gesetzt. Als Blickfang von außen lädt er die Menschen in den Hof ein und schafft selbst von seinen Ebenen neue Blickachsen. Mit den Plattformen entsteht ein überdachter Platz, der für die Interaktion zwischen Bewohnern und Besuchern dient. Entwurf: Ekaterina Skidanenko, Sebastian Mayer, Vanina Ninova
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DER LAUBENGANG Das Konzept schafft ansprechende Freiraumqualitäten und besticht durch klar definierte Räume. Der Gemeinschaftsraum fungiert als Gelenk zwischen Außenraum und Innenhof. Ein Laubengang fasst den Hof und schafft Möglichkeiten für flexible, hängende Sitzmöbel. Die klaren Linien der Terrasse stehen im Kontrast zu der natürlich bewachsenen Fläche in der Mitte des Hofes. Entwurf: Johanna Brunner, Sarah Dorfer, Cornelia Kriechbaumer
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Impulse für Hartberg
KLASSE STATT MASSE Anspruchsvolles Wohnen
Wohnen für Hartberg Thomas Gruber
Inter Folia Fructus Siegfried Kraus
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Klasse statt Masse
INTER FOLIA FRUCTUS Siegfried Kraus Städtebaulich besticht das Projekt durch zwei atmosphärisch differenzierte Höfe – einen, der sich der Grünfläche widmet, und einen, der sich zur Stadt hin öffnet. Bei den Wohnungen liegt die Besonderheit in der Choreografie: zwischen den Blättern die Frucht – zwischen den Innen- und Außenräumen die Balkone. Es entsteht ein Wechselspiel der Wohn- und Freiräume. Im Detail filtern verschiebbare Holzlamellen-Elemente den Blick auf den Außenraum und erlauben es den Bewohnern, selbst über die Belichtung in den Wohnräumen zu bestimmen.
82
Besondere Lage Der Entwurf bildet eine Methodik zur Erweiterung Hartbergs an den Stadträndern Richtung Stadtpark.
Stadterweiterung „Manchmal muss ein neuer Ast wachsen, damit neue Früchte heranreifen können.“ Siegfried Kraus
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begrünter Hof
städtischer Hof
Erdgeschoß M 1:500
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„Entstanden sind neun Wohnungen zwischen 45 und 130 m², ein großzügiger Gemeinschaftsbereich, ein städtischer und ein begrünter Hof mit Zugang zum Stadtpark.“
1
Gehobenes Wohnen
Siegfried Kraus
Detail Maisonette-Wohnung
3.
3.
EG M 1:75
Geschoss
OG M 1:75
Wohnung 1:50
Geschoss
85
Klasse statt Masse
WOHNEN FÜR HARTBERG Thomas Gruber Ha upt
Die Besonderheit bei diesem Entwurf liegt in dem Konzept, an die natürlich gewachsene Entspanntheit des Ortes anzuknüpfen und dabei die Balance zwischen Flexibilität und architektonischen Vorgaben zu finden.
pl a tz
„Wichtig ist das Zusammenspiel undefinierter Räume in einem vielfältigen Konglomerat des Wohnens, bei einer gleichzeitigen definitiven Aussage über die atmosphärische Qualität der Architektur.“ Thomas Gruber
3
2
PRIVATES W OHNEN
GEMEINSCHAFT LICHES W OHNEN
1
VERKAUFSFLÄCHE
Querschnitt M 1:500
QUERSCHNITT !
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Verkaufsfläche Gemeinschaftliches Wohnen Privates Wohnen 86
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Obergeschoß Detail 1:300 OG !
1/ 100
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1 Erdgeschoß: Funktionen 1 2 3 4
Verkaufsfläche Lager Vorraum Wohnen
Erdgeschoß M 1:500 88
„Das Wohnhaus greift lokale Traditionen auf, führt sie fort, überhöht manchen Charakterzug und versucht dadurch, auf das Reizvolle im gebauten Alltäglichen aufmerksam zu machen.“ Thomas Gruber
89
IMPRESSUM HERAUSGEBERIN
»die architektur«, Kunstuniversität Linz Hauptplatz 6, 4010 Linz Tel. +43 732 7898242 architektur.office@ufg.ac.at www.diearchitektur.at REDAKTION UND GRAFISCHE GESTALTUNG
Sarah Hopfner-Heindl, Natalie Thompson, Lavinia Wagner BETREUUNG DER ENTWÜRFE
Roland Gnaiger, Todorka Iliova Fritz, Michael Zinner PROJEKTENTWÜRFE UND DARSTELLUNGEN
Johanna Brunner, Sarah Dorfer, Stella Ehmayer, Thomas Gruber, Victoria Holzinger, Sarah Hopfner-Heindl, Su-Mara Kainz, Elvira Kinzner, Siegfried Kraus, Cornelia Kriechbaumer, Milomir Milenkovic, Hanna Pittschieler, Ekaterina Skidanenko, Jasmin Steinberg, Natalie Thompson, Lavinia Wagner, Vinzent Wallner TEXT- UND BILDRECHTE
Textredaktion: Cornelia Kriechbaumer und die AutorInnen Grafiken: die VerfasserInnen Modellfotos: Philipp Steiner und die VerfasserInnen Fotos: © die Studierenden und VerfasserInnen © Fachteam Baukultur, Abteilung 16 im Amt der Steuermärkischen Landesregierung, Seite 14 © Stadtgemeinde Hartberg, Seiten 13, 19 Titelbild: Sarah Hopfner-Heindl Lektorat: Mag. Merle Rüdisser Alle Rechte vorbehalten.
Vielen Dank für das Vertrauen und die fruchtbare Zusammenarbeit an die Steiermärkische Landesregierung, Abteilung 16, an die Stadtgemeinde Hartberg und an die ARGE Altstadt Hartberg Immobilien- und Standortgemeinschaft. © 2017 »die architektur«, Kunstuniversität Linz 90
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