Ergebnisse BĂźrgerbeteiligung zur Dorfplatzentwicklung Stattegg
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Vorwort Wir sind auf einem guten Weg! 2008 haben wir in unserer Gemeinde Stattegg den neuen Dorfplatz mit Gemeindeamt, Bürogebäude, Cafe, Kapelle und Dorfbrunnen eröffnet. 2012 kam das Generationenhaus hinzu. Das Ortszentrum bewies sich seither als beliebter Treffpunkt für alle Menschen. Mit diversen Veranstaltungen und mit dem Bauernmarkt wird der Platz positiv belebt. Dennoch mussten wir feststellen, dass die Stattegger Straße den Dorfplatz massiv durchtrennt und außerdem eine Gefahrenquelle darstellt. 2014 haben wir durch das Atelier für Architektur (AAPS) eine Studie über verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zur Geschwindigkeitsreduktion in diesem Bereich durchgeführt. Bedauerlicherweise war es damals auf Landesseite nicht möglich, einen gewissen Konsens beispielweise durch eine Begegnungszone oder durch eine 30km/h Geschwindigkeitsverordnung zu erreichen. Diese Situation hat sich 2016 verändert und wir haben 2017 einen baukünstlerischen Realisierungswettbewerb zur ergänzenden Neugestaltung des neuen Dorfplatzes eingeleitet. Was uns als Gemeinde für dieses Verfahren von Anbeginn wichtig und wertvoll erschien, war die Einbindung der Bevölkerung. Die Statteggerinnen und Stattegger sollen beim Beteiligungsverfahren ihre Ideen einbringen können. In einem sehr kurzen Zeitrahmen haben wir die BewohnerInnen befragt und sind dabei zu guten Ergebnissen einerseits zur weiteren Belebung des Dorfplatzes, andererseits zur infrastrukturellen Nutzung gekommen. Darüber hinaus haben wir die Vorstellungen der Bauernmarkt- BeschickerInnen zur neuen Marktplatzüberdachung erhoben. Die vielen Anregungen werden nun in die Wettbewerbsauslobung aufgenommen. Unser Ziel ist es, dass der neue Dorfplatz so angenommen wird, wie es von Anfang an geplant war. Nämlich als Treffpunkt für alle Generationen, alle Vereine, Familien und eben alle Stattegger Bürgerinnen und Bürger. Dahingehend haben wir mit dem begleitenden Bürgerbeteiligungsprozess einen wesentlichen Grundstein gelegt! Ihr Bürgermeister Karl Zimmermann
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Inhaltsverzeichnis Herausforderungen, Chancen und Entwicklungen............................................ 3 Bürgerbeteiligung im Rahmen der Wettbewerbsauslobung ............................ 5 Die Ergebnisse ......................................................................................................... 7 Methoden der Beteiligung ............................................................................... 17 Bürgerversammlung am 23.11.2017 ................................................................. 18 Dankeschön! ..................................................................................................... 20 Impressum ........................................................................................................ 21
Unsere Hauptaufgabe ist nicht, zu erkennen, was unklar in weiter Entfernung liegt, sondern zu tun, was klar vor uns liegt. Thomas Carlyle (1795–1881) November 2017
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Herausforderungen, Chancen und Entwicklungen Die Gemeinde Stattegg mit 2.866 Einwohnern liegt am Fuße des Schöckls in der Leaderregion Hügelland östlich von Graz. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Bewohneranstieg zu verzeichnen, was man auf die gute Lage, die Nähe zu Graz, zurückführen kann. Für Zuzugsfamilien sind vor allem gute Bildungs- und Freizeitangebote sowie eine intakte Nahversorgung relevant, wenn sie sich entschließen, sich in einer neuen Gemeinde anzusiedeln. Diese Aspekte treffen auf Stattegg zu und sie werden künftig forciert. Eine Chance besteht in der Belebung des regionalen Marktplatzes. Der Dorfplatz in Stattegg wurde 2008 durch den Neubau des Gemeindeamtes, einer Kapelle, eines Bürogebäudes und später durch die Errichtung des Generationenhauses zwar aufgewertet, konnte jedoch bisher in seiner gewünschten Form nicht genutzt werden. Grund dafür ist die durchführende Landesstraße, die den Platz zerschneidet. Hinzu kommen Gefahrenquellen durch zu hohe Geschwindigkeiten im Individualverkehr.
Ideen mit der Bevölkerung entwickeln Daher leitet die Gemeinde Stattegg 2017 die Auslobung eines Wettbewerbs zur ergänzenden Neugestaltung des Dorfplatzes ein. Ziel ist es, eine Begegnungszone zur Verkehrsberuhigung umzusetzen und dabei auf die Wünsche der Bevölkerung einzugehen. Einerseits soll die gesamte Bevölkerung ihre Ideen in dem Beteiligungsprozess einbringen können, zum anderen wurden die Bauernmarktbetreiber zur geplanten Marktplatzüberdachung befragt. Eine aktive Bürgerbeteiligung in der Platzgestaltung hat den Sinn, dass sich die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger im Projekt wiederspiegeln und dass sich die Bevölkerung mit dem neu gestalteten Platz identifiziert. Die Belebung des Marktplatzes in Stattegg (Veranstaltungen, Brauchtum) stand im Beteiligungsprozess genauso im Zentrum wie die infrastrukturelle Ausstattung (Kinderspielmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten etc.).
In der Region Hügelland östlich von Graz besteht vor allem im Tourismus und Naherholungsbereich akuter Handlungsbedarf. Produktentwicklung, die Erweiterung von Angeboten für Tagestouristen stehen gleichermaßen im Zentrum künftiger Entwicklungen wie die „Aufhübschung“ von Ortszentren inklusive Betriebsansiedelungen. (LES Hügelland östlich von Graz-Schöcklland)
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Naherholung, Freizeit und Mobilität als Chance Stattegg ist Anziehungspunkt für Mountainbike- und Pferdesportler sowie Wanderer. Das Freizeitangebot wird in den nächsten Jahren durch das Naturerlebnisgebiet rund um das entstehende Rückhaltebecken Höllbach erweitert. Das Thema Freizeit steht auch bei der Neugestaltung des Dorfplatzes im Mittelpunkt der Bevölkerung und der Gäste. Das Dorfzentrum kann als Ausgangspunkt für diverse Mountainbike-Touren (z.B. Schöckl) bzw. Wanderungen in das Stattegger Naherholungsgebiet (z.B. Rannach, Leber) genutzt werden. Weitere Chancen finden sich in der Belebung des Marktplatzes mit Traditionsund Brauchtumsfesten, was wiederum neue Synergien für bestehende Aktivitäten (Bauernmarkt, Konzerte etc.) bedeutet. Das Thema Mobilität wird in Zukunft Stattegg – nicht nur auf Grund des Umstandes, dass eine Verkehrsberuhigung in Form des Begegnungsplatzes entsteht – begleiten. Die Bevölkerung wünscht sich mehr Eigenverantwortung bei den VerkehrsteilnehmerInnen/AutofahrerInnen. Der nahe gelegene Kindergarten ist ebenso von der frequentierten Durchzugsstraße betroffen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen können beispielsweise durch ein eigenes Mobilitäts-Team der Gemeinde durchgeführt werden. Es gibt viele Beispiele/Aktionen, die VerkehrsteilnehmerInnen quasi „erziehen“ können. Letztendlich soll aber ein Platz für alle geschaffen werden. Kommunikation und Begegnung sind die wesentlichen Bestandteile einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft.
Stattegg war und ist Anziehungsort für jugendliche Biker. 2017 war die Gemeinde Austragungsort für die 7. UEC European Youth Mountainbike Championsship, bei der 430 Jugendliche aus 22 Nationen an den Start gingen. Der Bikeclub Stattegg wurde 2002 gegründet und fokussiert vor allem den Nachwuchs in der Mountainbike-Szene. Stattegg verfügt über ein ausgeprägtes Vereinswesen.
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Bürgerbeteiligung im Rahmen der Wettbewerbsauslobung Gemeinde Stattegg – Architekturbüro AAPS – Landentwicklung Steiermark Im Vorfeld des baukünstlerischen Realisierungswettbewerbs wurde zur Auslobung ein Beteiligungsverfahren eingeleitet. Die Bevölkerung wurde einerseits über die bereits vorliegende Studie und Planungsansätze (Architekturbüro AAPS) informiert, andererseits sollte die Möglichkeit gegeben werden, dass neue Anregungen und Wünsche eingebracht werden können. Der Beteiligungsprozess (Landentwicklung Steiermark) beinhaltete diverse Beteiligungsaktivitäten vor Ort. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation mit der Bevölkerung wurde zwischen der Landentwicklung Steiermark und der Gemeinde Stattegg koordiniert. Das Atelier für Architektur Thomas Pilz, Christoph Schwarz (AAPS) war nach Wunsch der Gemeinde für die Auslobung des Wettbewerbs und die Vorprüfung des Wettbewerbsverfahren verantwortlich. Daraus ergab sich für AAPS die Rolle des „Experten“, der beim Beteiligungsverfahren für den fachlichen Input verantwortlich war. Die Landentwicklung Steiermark erfüllte die Aufgabe der Moderation und der Begleitung des gesamten Verfahrens. Durch diese Rollenverteilung wurde eine optimale Balance innerhalb des Verfahrens hergestellt.
Die Ergebnisse aus dem Bürgerbeteiligungsprozess wurden in die Wettbewerbsauslobung präzise eingearbeitet.
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Meilensteine des Bürgerbeteiligungsverfahrens
Koordinationsteamtreffen am 10. Oktober 2017 – Wo liegen die Erwartungen? Bgm. Karl Zimmermann, Vizebgm. Ing. Richard Kohlbacher, GR Helmuth Binder, AL Mag. Dr. Klaus Gamse Das Koordinationsteam (Gemeinderäte/Bauausschuss) ist die Drehscheibe der Bürgerbeteiligung. Einerseits wurden die Erwartungen diskutiert, andererseits die Bewerbung der Ideen-Werkstatt am 20. Oktober 2017 geplant. Die Ergebnisse vom Treffen am 10. Oktober 2017: •
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Eigenverantwortung der Bevölkerung- Sensibilisierungsmaßnahmen notwendig (Überholmanöver im Ort, Elterntaxis etc.). Verkehrsberuhigung ist Sache der Experten. Marktplatzüberdachung (MPÜD) soll ein Blickfang sein, trotzdem sollte Funktionalität gewahrt bleiben. Attraktion für Kinder und Jugendliche. Die MPÜD soll keine Hallenwirkung aufweisen. Zu bedenken ist, dass die MPÜD auch an vielen Tagen leer steht. Stattegg ist die erste Gemeinde des Schöckllandes, die eine Begegnungszone umsetzt.
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Die Ergebnisse Gesammelte Meinungen der Stattegger BürgerInnen im Überblick
Einleitung Am Bürgerbeteiligungsprozess zur Dorfplatzgestaltung bestand generell großes Interesse. Die Mehrzahl an unterschiedlichen Standpunkten wurde im Rahmen des Bürgermeisterfrühstücks am 23. September 2017 aufgenommen. Diese wurden bei der Ideenwerkstatt am 20. Oktober 2017 präzisiert und weiter diskutiert.
Bürgermeister-Frühstück Im Rahmen des jährlichen Bürgermeisterfrühstücks konnten bereits fruchtbare Diskussionen mit engagierten BürgerInnen geführt werden und vielfältige Ideen zur Gestaltung des Dorfplatzes erhoben werden. Diese werden im Folgenden stichwortartig und nach Schwerpunkten gegliedert zusammengefasst. Allgemeine Platzgestaltung •
Hebung auf ein einheitliches Niveau o Durchgehende Bepflasterung o Welche Farben, Materialien, Muster sollen verwendet werden (Ideen: Beton, Naturstein, Granit) o Evtl. Ausgestaltung von Nutzungszonen durch verschiedene Farben (Vorbild: Sonnenfelsplatz Graz) o Rücksicht auf zusätzliche Lärmbelästigung (z.B. Abrollgeräusche durch Bepflasterung)
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Begrünung o Aufwertung, Erhaltung und Erweiterung durch Bäume, Büsche und Blumen o Großer Nutzen für das Ortsbild (Dorfplatz wird als „kahl“ empfunden) o Nebeneffekt: zusätzlicher Schatten (z.B. für Sitzgelegenheiten) o Idee zu einer „Picknickwiese im Ort“ o Der Dorfplatz war früher eine Wiese bzw. eine Art Obstgarten > Idee der Wiederkultivierung (evtl. Initiative „Obst für Alle“) o Andererseits auch Ablehnung einer erweiterten Begrünung: ▪ Stattegg befindet sich im Grüngürtel ▪ Bäume engen die Offenheit des Dorfplatzes ein ▪ Problem der Laubentsorgung
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Rückmeldungen zu den präsentierten Planungsskizzen o Bäume und Fahnen stiften Verwirrung o Teilweise missverständliche Darstellung (wo bleibt Platz für den Verkehr? Angst vor Umleitungen in Siedlungen – Kinder!) o Lösungen abseits eines Abschlusses des Platzes sind vielen BürgerInnen zu wenig radikal
Verkehr & Mobilität •
Starkes Bedürfnis nach mehr Ruhe o Mehr Informationen zum Konzept „Begegnungszone“ o Vorbild: Feldkirchen bei Graz o Der Raum vor dem Kindergarten muss miteinbezogen werden (hier beschleunigt der MIV – vorzeitige Entschleunigung) o Kinder dürfen nicht den Respekt im Verkehr verlieren – mögliche Initiativen bzw. bewusstseinsbildende Maßnahmen? o Angst vor zusätzlichen Abgasen und Lärm durch eine Bushaltestelle in der Begegnungszone o Die Mitte des Dorfplatzes könnte aus der Begegnungszone ausgenommen werden bzw. auffällig markiert werden (Motiv: Schutz von Kindern)
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Sicherheit & Geschwindigkeitsbegrenzungen o Schritttempo im Dorfplatzbereich, bzw. durchgehend 50 km/h von Andritz bis Stattegg (Fuß der Leber) o Warnschild vor Zebrastreifen (beleuchtet) oder Engagement von Lotsen o Verkehrsbarrieren (Stufen an den Platzrändern) o Kleine Verkehrsinseln/Barrieren statt Bäume o Fahnen & Bäume könnten Kinder in unübersichtliche Bereiche anziehen. Alternative: Verkehrsinseln und weitere Barrieren o Fehlende Kontrolle der StVO (Geschwindigkeit, Zebrastreifen); weite Entfernung der Polizei Kumberg o Positive Verstärkung, Belohnungen und Informationen für rücksichtsvollen MIV o BürgerInnen fragen nach stichhaltigen Begründungen für eine 30erZone November 2017
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Schwerpunkt Fahrrad (siehe Funktionalität > Sport) o Installation von Fahrradständern o Schwerpunkt Mountainbike ▪ Reparaturstation (Schläuche, Kompressor, Werkzeug – vandalismusgesichert) ▪ Informationstafeln (erlaubte Routen, Sicherheitshinweise) Weitere Anmerkungen o Montage notwendiger Verkehrsspiegel – Frage nach Montageort durch BewohnerInnen des Generationenhauses (Beeinträchtigung?) o Unterführung des Platzes, verkehrsfreies Zentrum – wie hoch wären die Kosten?
Kinder und Familien • • •
Spielplatz (Schaukel und Rutsche) in Nähe Auer-Bäckerei, Sitzmöglichkeiten zur Entspannung & als Treffpunkt Klettergerüst für Groß und Klein zur sportlichen Betätigung Jugend- und Sozialraum (nur wochenends geöffnet?), sonstige Vergnügungsmöglichkeiten (Hüpfburg)
Funktionalität, Veranstaltungen & Soziales Zusammenleben •
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Regionaler Marktplatz o Feste Überdachung der Stände wird vehement gefordert o Integrierte Planung: zusätzliche Stahlträger und Flugplanen sollen einfach in die bestehende Struktur zugebaut werden können o Feste Installation der Standreihen o Möglichkeit zur temporären Vermietung von Ständen o Hütten für die Abhaltung eines Adventmarkts – mit Maß und Ziel (keine „Verhüttelung“ erwünscht) Musik & Kultur o Ausschöpfung des kulturellen Potentials der Gemeinde o Verfügbarkeit von technischer Infrastruktur (z.B. Festbänke, Tonanlage) o Veranstaltung von Festivals, Konzerten, Theatervorstellungen (> Kinder) o Etablierung eines “Musik verbindet“-Dorfwirts Raum für lokale Traditionen und Märkte (Jahreszeiten, Kulturgut, Traditionen) o Maibaum aufstellen o Kastanien & Sturm, Blumenfest (Vorbild: Narzissenfest Aussee) o Kunsthandwerks-/Handarbeitsmarkt November 2017
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o Floh-/Tauschmarkt (Initiative: Seniorenbund); Pflanzen & Saatgut o Unterstützung regelmäßiger Vereinstreffen unterm Jahr Sport o Fitnessparkour zur aktiven Betätigung (ähnlich dem Motorikpark Gamlitz, in angepasster Ausprägung & vandalismusgesichert) Sonstiges o Aktivere Information seitens der Gemeinde (v.a. für SeniorInnen) o Öffentlicher Grillplatz (Beispiel: Gemeinde Schleedorf/Salzburg) o Zusätzliche Sitzgelegenheiten (Dorfplatz als sozialer Treffpunkt) o Öffentliche Sanitäranlagen o Sorge über das Fehlen lokaler Wirte als Kommunikationsräume o Notwendigkeit eines zentralen Nahversorgers
Workshop mit BauernmarktbetreiberInnen Im Rahmen des Workshops mit den BauernmarktbetreiberInnen am 30. September 2017 wurde im Besonderen die geplante Marktplatzüberdachung diskutiert. Der Bauernmarkt Stattegg findet jeden Samstag von 7:00 bis 11:00 Uhr (außer feiertags) statt und umfasst derzeit 5 Stände. Hauptsächlich wurden folgende Themen diskutiert: Überdachung • • •
Größe der Überdachung: 300 m2 Fläche sind sehr groß – 200 m2 optimal. Geschmacksfrage: Flachdach oder Spitzdach Die Platzierung der Marktüberdachung am Dorfplatz sollte nicht zu nah am Cafehaus erfolgen
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Evtl. Raum für weitere 3 bis 4 Stände mitbedenken
Infrastruktur •
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Derzeit keine fixen Tische und Bänke; aktuell werden sie ausgeliehen (Lager der Gemeinde ist zur Zeit Provisorium), sie sollten von der Gemeinde angeschafft werden, inkl. eines eigenen Lagers. Wasser- und Stromanschlüsse sind wünschenswert, Wasser: 1 bis 2 Anschlüsse (evtl. versenkbar) Windschutz-, SonnenKälteschutz: Der Nordwestwind ist am Dorfplatz besonders dominant. Bei extremer Hitze sollte ein Durchzug möglich sein. Bei Kälte bzw. Wind sollen die Stände/BetreiberInnen gut geschützt sein (Rückwand). Zufahrtsmöglichkeit mit Lieferwägen: sollte im hinteren Bereich der Marktplatzüberdachung entstehen, da der vordere Bereich „autofrei“ bleiben sollte, größerer Platz für reversieren der Fahrzeuge (dazwischen Platz für „Verschub“), Tür bei Rückwand für guten Zugang (Waren, Tische, etc. vom Fahrzeug zu den jeweiligen Ständen) - Schiebe- oder Falttüren, fixe Boxen dazwischen Öffentliches WC: Ist zu den Öffnungszeiten in der Gemeinde vorhanden
Sonstiges •
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Die Frequenz am Bauernmarkt bewegt sich derzeit zwischen 80 und 100 KundInnen. Es hat schon bessere Frequenzen (bis 120/130 KundInnen) gegeben. Um 10:00 Uhr ist fast Schluss mit dem Verkauf. Ein Nahversorger, der in der Nähe des Dorfplatzes angedacht wird, könnte als Chance gesehen werden. Dieser bringt vielleicht neue Frequenzen in den Ortskern. KundInnen des Bauernmarktes sind auf regionale Produkte eingeschworen und können als StammkundInnen des Bauernmarktes betrachtet werden. Konkurrenz besteht am Ehesten zum Andritzer Bauernmarkt. Gemeinde-/Vereinsveranstaltungen Das Bürgermeister-Frühstück ist, ebenso wie diverse Radrennen eine Ausnahme, bei der der Bauernmarkt ins Freie ausweichen muss. Weihnachts- und Ostermarkt finden im Gemeindeamt statt. Der Bauernmarkt könnte in (vielfach gewünschte) Feste und Veranstaltungen miteingebunden werden. November 2017
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Belebung des Bauernmarktes durch „Jahreszeiten-Events“: Maronibraten, Glühweintrinken, Frühjahrspflanzenaktionen, Sommergrill, etc... Bewerbung des Bauernmarktes: Regelmäßig in der Gemeindezeitung
Ideen-Werkstatt Im Zuge der Ideenwerkstatt am 20. Oktober 2017 im Gemeindesaal Stattegg hatten engagierte BürgerInnen und Bürger die Möglichkeit, weitere Ideen einzubringen bzw. ihren Vorstellungen an verschiedenen Stationen detailliert Ausdruck zu verleihen. Herr Bürgermeister Karl Zimmermann, Architekt Thomas Pilz sowie Sandra Höbel, Johanna Reinbrecht, Oliver Stangl und Jakob Strohmaier von der Landentwicklung Steiermark standen zur Beantwortung und Diskussion offener Fragen bereit. Durch frei gestaltbare Fragenplakate konnten folgende Anregungen gesammelt werden: •
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Welche Veranstaltungen sollen am Dorfplatz stattfinden? o Jahreszeitenfeste: Frühlingsfest (Maibaum), Sommernachtsfest, Herbst-/Weinfest, Adventdorf Wie soll der Dorfplatz im Alltag nutzbar sein? o Spielgeräte für Kinder, Public Workout Space, Motorikpark (Vorbild Gamlitz im Kleinformat) o Sitzgelegenheiten (windgeschützt, begrünt) o Rutsche für Kinder am westlichen Hang Sonstige Wünsche o Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten o Jugendraum, Basteltreff, Raum für gemeinsames Kochen, etc... o Möblierung & Sitzgelegenheiten vor dem Seniorenheim o Einbindung des Kindergartens in die Planung Was stört am jetzigen Dorfplatz? o Freie Schotterfläche (Westrand des Platzes) o Zu hohe Geschwindigkeit des MIV (Hauptbetroffene: Kinder & SeniorInnen) Welche Gefahrenquellen gibt es am Dorfplatz? o Durchzugsstraße und -verkehr
Im Rahmen einer interaktiven Verortung der Anliegen durch die Auflage eines Ortsplans („Ideen-Karten“) traten zwei signifikante Problemstellen zutage. Zum einen bestehen konkrete Ideen, die Südeinfahrt des Dorfplatzes durch einen „angedeuteten Kreisverkehr“ zu entschärfen. Vielfach erwähntes Vorbild ist hier der Sonnenfels nahe der Universität Graz (Zinzendorfgasse-Schubertstraße-
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Lechgasse). Durch eine erzwungene Geschwindigkeitsreduktion soll Bewusstsein für die Einfahrt in eine verkehrsberuhigte Zone verdeutlicht werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Sinnhaftigkeit des Gehwegs hinterfragt, der im Bereich vor dem Kindergarten abrupt endet – diese Fläche könnte für die Installation von Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduktion mitgenutzt werden. Ein weiteres Anliegen war die Nutzung der westlichen Zone des Dorfplatzes (zwischen Gemeindeamt und Bäckerei/Café) für bereits angesprochene Aktivzonen (Motorikpark, Fitnesseinrichtungen, Sitzgelegenheiten). Die den Dorfplatz durchquerende Straße stellt in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger eine starke Barriere dar. Gewünscht ist hier entweder eine Konzentration von Aktivitäten für Kinder im westlichen Bereich des Platzes, da eine Überquerung des Platzes vielfach – und trotz möglicher Begegnungszone – als zu vermeidende Gefahrenquelle angesehen wird.
Ergebnisse GemeindereporterInnen Insgesamt vier Personen wurden in der Gemeinde Stattegg mit einem Notizblock, der als Ergänzung zu den Veranstaltungen (Ideen-Werkstatt, BürgermeisterFrühstück) eingesetzt wurde, ausgestattet. Ziel war es, dass die
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GemeindereporterInnen alles Gesehene und Gehörte zur Dorfplatzneugestaltung notieren. Renate Krempl, Bürgerservice-Büro der Gemeinde Stattegg Frau Brunner, Cafe & Bäckerei Auer Stattegg Manuela Burger, Generationenhaus Stattegg Familie Auer, Bauernmarktbetreiber Stattegg Die Notizen Infrastruktur • • • • • • •
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Spielplatzvergrößerung Ein Spielplatz für Kinder soll integriert werden Spielmöglichkeit für Kinder: Sandkiste, Klettergerüst, Schaukel Blühende Sträucher auf Grünflächen (vor dem Generationenhaus) Etwas mehr Grün am Platz Bankomat, Trafik, Nahversorger Überdachung für den Bauernmarkt (4x): bessere Verhältnisse für Marktverkäufer, Heizschwammerl im Winter, nur eine Rückwand wäre ausreichend Überdachung für die Standln (2x) für Schlechtwettertage Bitte nicht vergessen, dass bei der Neugestaltung des Dorfplatzes für den bei uns Bürgern so beliebte Bauernmarkt berücksichtigt wird. Einheitliche Verkaufsstände mit ausreichender Beleuchtung! Mitnutzung Veranstaltungen Bessere Radparkplätze: z.B. große Metallschleifen zum Einparken Fahrradweg im Bereich Fußgänger der Ordination DR. Freigassner, Ursprung lebensgefährlich Sitzbankerl und Tische Die sogenannte künstlerische Gestaltung des Dorfplatzes ist bedenklich! Wir sind eine umweltbewusste Gemeinde: Auf Styroportassen am neuen Hendlstand sollte verzichtet werden Betreffend Sportplatz: Bitte erneuern Sie das Holz der Sitzbänke. Seit geraumer Zeit macht das kein tolles Bild. Eltern und Kinder, die dort sitzen „müssen“, tun einem leid. Wegbeleuchtung Brunnenweg-Storchengrund und –brücke! (2x) Bestehende funktionieren teilweise schlecht und blenden stark, schadet Nachtfalter und Insekten
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Freizeit • •
Veranstaltungen mit und für Kinder(n) Sommerkino am Platz
Bewusstseinsbildung • •
Tafeln für mehr Verkehrssicherheit (Übergänge, Kinder und SeniorInnen) Geschwindigkeitsbegrenzung
Fazit Die TeilnehmerInnen stehen sowohl einer Umgestaltung des Dorfplatzes („Tor zum Ortskern“) als auch einer Verkehrsberuhigung mehrheitlich positiv und offen gegenüber. Eine Begegnungszone wäre insbesondere für BewohnerInnen des Generationenhauses als auch Kinder, die den Kindergarten südlich des Dorfplatzes besuchen, von großer Bedeutung. Der Pendlerverkehr aus/nach Stattegg hält sich der Wahrnehmung nach in akzeptablen Grenzen, allerdings wird ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aus den nördlichen Gebieten in Richtung Graz & retour wahrgenommen. AutofahrerInnen halten sich im Bereich des Dorfplatzes oft nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkung im Ortsgebiet und rasen mit 70 km/h durch das lokale Zentrum, dem jedoch durchaus wichtige und vielfältige Funktionen zugeordnet werden. Viele DorfbewohnerInnen wünschen sich daher einen abgegrenzten Dorfplatz mit Bäumen und/oder Fahnen in der Ein- und Ausfahrt. Eine durchgehende Bepflasterung, ein einheitliches Niveau, bauliche Maßnahmen sowie eine weitere Geschwindigkeitsreduktion stehen hier im Vordergrund. Der MIV soll durch diverse Gestaltungselemente auf die gemeinsame Nutzung der Fläche durch alle VerkehrsteilnehmerInnen aufmerksam gemacht werden. Hier sollte besonders auf die Sicherheit von Kindern, SeniorInnen und den gegenseitigen Respekt im Straßenverkehr Rücksicht genommen werden. Aus funktionaler Sicht wird besonderen Wert auf eine Weiterentwicklung der Infrastruktur, die Organisation und Mitgestaltung lokaler Traditionen, Feste sowie Kulturveranstaltungen gelegt. Eine besondere Rolle spielt hierbei der wöchentliche regionale Markt. Ein Witterungsschutz für die Standplätze sowie die Möglichkeit zur Errichtung temporärer Stände war dabei ein mehrfacher Wunsch (inkl. bedarfsorientierter Infrastruktur). Auch Freizeitaktivitäten wie die Etablierung des Dorfzentrums als Ausgangspunkt für Mountainbike-Touren bzw. Veranstaltungsort für diverse Bewerbe werden als November 2017
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Schwerpunkt wahrgenommen. Die Nähe zum Schöckl als Grazer Hausberg sollte genutzt werden. Eine Überdachung des etablierten Regionalen Marktes wurde von allen TeilnehmerInnen als positiv bewertet und soll bedarfsgerecht adaptiert werden: Ein Windschutz mit Wänden, zusätzliche Stände für Jahreszeitenfeste sowie erweiterte Möglichkeiten zur Lagerung und Zulieferung wurden bei den Anregungen notiert.
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Methoden der Beteiligung Ideen-Werkstatt Bei der Ideen-Werkstatt werden die TeilnehmerInnen gebeten, ihre Anregungen und Wünsche auf Plakaten, auf Plänen (Ideen-Kärtchen) zu notieren. Dabei werden sie von Station zu Station geleitet und können so ihre Wünsche visualisieren.
GemeindereporterInnen 3 bis 4 ausgewählte Personen werden mit Notizbüchern ausgestattet. Alles was sie zum Thema sehen, hören oder im Gespräch herausfinden, wird in das Buch notiert. Das kollektive Notizbuch ist eine Form des schriftlichen Brainstormings- es können spontane Ideen gesammelt und Geistesblitze generiert werden.
Herzensangelegenheiten Bei den Herzensangelegenheiten kommt die emotionale Ebene ins Spiel. Assoziationen, Erinnerungen, Erfahrungen werden bei dieser Methode gesammelt. Neues Innovatives kann daraus entwickelt werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation spielen in einem Bürgerbeteiligungsprozess eine wesentliche Rolle. Für die indirekte Kommunikation (Gemeindezeitung, Flyer, Postwurf, Plakate, Homepage, Soziale Medien, BürgerSMS, etc.) ist die Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde zuständig, für die direkte Kommunikation (Mundpropaganda) sind Bürgermeister und das Koordinationsteam verantwortlich. Die Vorlagen werden von der Landentwicklung Steiermark aufbereitet.
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Bürgerversammlung am 23.11.2017 Bei der Bürgerversammlung am 23.11.2017 wurden im Gemeindesitzungssaal Stattegg die bisherigen Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus präsentierte das Architekturbüro AAPS die Eckpunkte des Wettbewerbsverfahrens und die nächsten Schritte in der Auslobung. Es werden 3 örtliche Architekten sowie 2 Architekten von Seiten der Architektenkammer zum Wettbewerb eingeladen. Es handelt sich konkret um einen nicht offenen, also geladenen, baukünstlerischen Realisierungswettbewerb, woran fünf Architekten-Teams teilnehmen werden. Die Aufgabe bezieht sich auf die Platzgestaltung inklusive Marktplatzüberdachung. Im Zuge des Beteiligungsverfahrens wurden das Raumprogramm und die Anforderungen geschärft.
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Publikumsdiskussion Gefährdung von Kleinkindern: Kleinkinder können am Platz nicht frei laufen, da sie Gefahrenmomente durch herannahende PKW nicht erkennen können → Erwachsene in die Pflicht nehmen Zuzüglerin, die nach dem Ende des Dorfplatzes (nördlicher Bereich) möchte gerne eine Erweiterung der 30er-Zone in ihrem Umkreis, da PKW hier nach Ende der 30erZone beschleunigen könnten → wird in den Ergebnissen aufgenommen und in der Planung und im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigt. Privathaus/Treppenhaus (Wohnungen im Dorfplatzbereich): Fußballspieler (Trainingsplatz befindet sich hinter dem Wohnhaus) laufen bei Trainingseinheiten durch das beleuchtete Treppenhaus (Abkürzung?) → die Sache wird von der Gemeinde untersucht. Öffentliche WC-Anlage am Dorfplatz (im Gemeindeamt): Ist die meiste Zeit geschlossen- außer es finden Veranstaltungen statt → die WC-Anlage ist räumlich vorhanden, der Punkt wird in den Ergebnissen aufgenommen.
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Dankeschön! … an alle aktiven Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Mitdenker und Mitgestalter!
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