6 minute read

BALLETT

Next Article
GENIAL UNHEIMLICH

GENIAL UNHEIMLICH

OHNE AUFBRUCH KEINE ZUКUNFT

Am 20. Dezember 2020 feiert ein neuer Ballettabend mit drei Werken Premiere. Sein Titel Paradigma verweist zugleich auf das Jubiläum, das die Compagnie in dieser Spielzeit begeht: 30 Jahre Bayerisches Staatsballett. Denn auch die bei Paradigma gezeigten Werke stehen exemplarisch für die außergewöhnliche Vielfalt und die Vielseitigkeit des Repertoires der Münchner Compagnie.

Jedes Jubiläum markiert nicht einfach ein abgeschlossenes Geschehen. Es verweist sowohl auf Gewesenes als auch auf Zukünftiges und umfasst somit all das, wofür eine Institution steht. Die Ballettpremiere Paradigma greift diese Idee auf und präsentiert sowohl Motive aus der Vergangenheit als auch Ideen für die Zukunft. Auch mit den weiteren Produktionen der Spielzeit 2020/21 erinnert die Compagnie an ihre Anfänge vor 30 Jahren. Zwar reicht die Geschichte des künstlerischen Tanzes in München bis zu den höfischen Festen im 16. Jahrhundert zurück. In jener Epoche wurden nicht zuletzt auch die Grundsteine für das klassische Ballett gelegt, das im 19. Jahrhundert seine erste Hochblüte erlebte. Aber das aktuelle Jubiläum bezieht sich eher auf einen administrativen Akt, als der Ministerrat im Februar 1989 die Gründung des Bayerischen Staatsballetts zum Beginn der Spielzeit 1990/91 beschloss. Damit wurde für das Staatsballett

aus kulturpolitischer Sicht eine sehr bedeutende Passage geschaffen. Von nun an war es an der Bayerischen Staatsoper eine eigenständige und künstlerisch unabhängige Sparte.

Treibende Kraft war in dieser Zeit Konstanze Vernon, die in den 1960er und 1970er Jahren als eine Ikone nicht nur der bayerischen Ballettszene galt. Viele Münchnerinnen und Münchner erinnern sich bis heute an ihre einzigartige Präsenz, Energie und Strahlkraft auf der Bühne. Für Vernon stand fest: Das Ballett in der Landeshauptstadt hatte nur eine Zukunft, wenn es neben den Klassikern auch neue Ausdrucksformen wagen und für das künstlerische Tun selber Verantwortung tragen würde. Für diese Aufgaben galt es die nötigen Ressourcen zu schaffen und das Staatsballett organisatorisch und finanziell auf eigene Beine zu stellen.

Ein enormer Qualitätsschub Auf dieser Vision von Konstanze Vernon fußten alle Aktivitäten des Bayerischen Staatsballetts. Künstlerisch resultierte daraus ein enormer Qualitätsschub. So konnten begehrte Choreographinnen und Choreographen wie Hans van Manen, John Neumeier, Jiřì Kylián, Mats Ek, Ohad Naharin, Lucinda Childs, Twyla Tharp oder Angelin Preljocaj für Produktionen gewonnen werden. Nach der Direktionszeit von Konstanze Vernon prägte Ivan Liška von 1998 bis 2016 das Renommee der Compagnie. Er wurde dafür, nebst seinem Wirken als Tänzer, sogar mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet. Seine Nachfolge trat im Sommer 2016 Igor Zelensky an, der nun gemeinsam mit internationalen TopTänzerinnen und Tänzern die erfolgreiche Geschichte des Bayerischen Staatsballetts fortschreibt.

In der aktuellen Jubiläumsspielzeit wurden mit Giselle und Schwanensee zwei Klassiker auf das Programm gesetzt, die zu den Konstanten im Spielplan des Bayerischen Staatsballetts gehören und in all den Jahren zahlreichen Stars aus der Tanzwelt Paraderollen geboten haben. Mit dem dreiteiligen Ballettabend Paradigma kommen wieder jüngere choreographische Stimmen zum Zug, die sich auf ihre je eigene Weise mit den historischen Bezügen beschäftigen. Gezeigt wird die energiegeladene Choreographie Bedroom Folk der israelischen Choreographin Sharon Eyal. Hier strukturiert der Puls der mitreißenden elektronischen Musik ein faszinierendes Bühnengeschehen, das aus einem unerschöpflichen Fundus an tänzerischen Bewegungen zu bestehen scheint. Die Produktion löste bei ihrer Uraufführung 2015 im Nederlands Dans Theater I richtige Begeisterungsstürme aus. Als zweites Stück ist das neoklassisch inspirierte Ballett With a Chance of Rain des Briten Liam Scarlett angesetzt. Scarlett reagiert choreographisch auf die Kompositionen, indem er unterschiedlichste emotionale Zustände entstehen lässt. Übersetzt wird die Musik dabei in eine fließende und sehr organisch wirkende Struktur mit kleinen erzählerischen Momenten. Neben diesen beiden Werken arbeitet das Bayerische Staatsballett derzeit auch an Wayne McGreogors Sunyata, an Broken Fall von Russel Maliphant und an einer Neukreation des 34jährigen Hoffnungsträgers Philippe Kratz. All diese Werke stehen für die Vielfalt, Vielseitigkeit und Exzellenz, für die das Bayerische Staatsballett bekannt ist. An welchem Abend genau welches dieser drei letztgenannten Werke gezeigt wird, ist derzeit noch in der Schwebe, vergrößert aber im Gegenzug den Überraschungseffekt für alle Beteiligten. Sicher jedoch ist: Ein Aufbruch in die Zukunft findet mit jedem getanzten Schritt statt. Annette Baumann, Serge Honegger

PARADIGMA SHARON EYAL, LIAM SCARLETT, N.N. * So., 20.12.2020, 19:00 Uhr Premiere, Uraufführung (Preisgr. I) Di., 22.12.2020, Sa., 09.01.2021, Do., 14.01.2021, Fr., 15.01.2021, Mo., 18.01.2021, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. H) Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 € Preisgruppe I: ab 65,52 € bis 114,80 € *Ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten. Informationen und Karten im SZServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)8921830 www.sztickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 UStIdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Eva Bergmann Christoph Koch Annette Baumann (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Cover: Michael Slobodian S. 4: Nikolaj Lund S. 6, 9, 10/11, 12/13, 18: Wilfried Hösl S.8: Rufus Didwiszus (Bühnenbildentwurf) S. 12: Serghei Gherciu (Schwanensee) S. 14/15: Serghei Gherciu (Spartacus), Wilfried Hösl (Paquita, Anna Karenina, Für die Kinder von gestern, heute und morgen, La Fille mal gardée), Thomas Kirchgraber (Don Quijote), Day Kol (Zugvögel), Charles Tandy (Don Quijote, Alice im Wunderland, La Bayadère, La Sylphide), Sabine Toepfer (Giselle) Druck WeissDruck GmbH & Co. KG HansGeorgWeissStraße 7, 52156 Monschau Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)892183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Olivia Wörndl Telefon +49 (0)892185 1040 olivia.woerndl@staatsoper.de Textschluss: 17.11.2020

DIE SCHNELLSTEN OPERNTICKETS IN MÜNCHEN

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets.* Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht. DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS Weitergehende Informationen erhalten Sie in unserer Verkaufsstelle, kommen Sie doch persönlich vorbei:

Kaufingerstraße MarienplatzFürstenfelder Str. Rosenstr. Oberanger Färbergraben Weins tr. Sendlinger Straße Rosental Rindermarkt Dieners tr. Donnerstag 10:00 bis 18:00 Uhr Freitag 10:00 bis 16:00 Uhr sowie an den Samstagen im Advent 05.12., 12.12. und 19.12.20 jeweils von 10:00 bis 16:00 Uhr * Aufgrund der aktuellen PandemieEntwicklung kann für die im Februar 2021 stattfindenden Vorstellungen leider kein vorgezogener Vorverkauf stattfinden. Wir bitten um Verständnis.

Bestellschein

Bitte füllen Sie den Bestellschein aus und schicken Sie diesen in einem Briefkuvert an folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Tickets SZServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 D–80331 München oder senden Sie ihn als Fax an: +49 (89) 21838645 oder schicken Sie Ihre Bestellung inkl. aller Bestellscheinangaben per Email an: opernkarten@sztickets.de

Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter sz.de/datenschutz.

Ich zahle mit Kreditkarte Visa Eurocard/Mastercard Versand 4,90 € Bearbeitungsgebühr 2,00 €/Ticket Schriftliche Bestellungen werden nach dem Schalterverkauf bearbeitet

Julia Frohwitter

Botschafterin des Bayerischen Staatsorchesters

Name

Straße und Hausnummer Postleitzahl und Stadt

Telefon Telefax EMail

Kreditkartennummer gültig bis Kreditkarteninhaber

Vorstellungsdatum Vorstellung Anzahl Kategorie

Vorstellungsdatum Vorstellung Anzahl Kategorie

Vorstellungsdatum Vorstellung Anzahl Kategorie Alternative Kategorie

Alternative Kategorie

Alternative Kategorie

This article is from: