Mein Bayern-Magazin Sommer 2015

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BAYERN DAS URLAUBS-MAGAZIN

SOMMER ’15

EXKLUSIVES REISESPECIAL

Herrschaftliches Bayern – ein königlicher Streifzug WELLNESS & GESUNDHEIT

Mit der Kraft des Hopfens: Entspannung auf bayerisch BRAUCHTUM & KULTUR

Alles dreht sich um den Baum

© XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Bernd Zehetleitner ist Outdoor-Experte und staatlich geprüfter Bergführer im Allgäu. Die Berge sind sein Leben – Wandern seine Passion.

„MIT MIR ERLEBST DU FERNSEHEN AUF BAYERISCH“


BAYERN DAS URLAUBS-MAGAZIN

SOMMER ’15

EXKLUSIVES REISESPECIAL

Herrschaftliches Bayern – ein königlicher Streifzug WELLNESS & GESUNDHEIT

Mit der Kraft des Hopfens: Entspannung auf bayerisch BRAUCHTUM & KULTUR

Alles dreht sich um den Baum

Günter Sellmayer ist Familien-Experte und Ranger im Nationalpark Bayerischer Wald.

„MIT MIR ERLEBST DU SAFARI AUF BAYERISCH.“


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SOMMER ’15

EXKLUSIVES REISESPECIAL

Herrschaftliches Bayern – ein königlicher Streifzug WELLNESS & GESUNDHEIT

Mit der Kraft des Hopfens: Entspannung auf bayerisch BRAUCHTUM & KULTUR

Alles dreht sich um den Baum

Martha Gehring ist fränkische Weindozentin und bietet ihren Gästen täglich Seminare oder Führungen durch die Weinberge Frankens an.

„MIT MIR ERLEBST DU LESEPROBE AUF BAYERISCH.“


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SOMMER ’15

EXKLUSIVES REISESPECIAL

Herrschaftliches Bayern – ein königlicher Streifzug WELLNESS & GESUNDHEIT

Mit der Kraft des Hopfens: Entspannung auf bayerisch BRAUCHTUM & KULTUR

Alles dreht sich um den Baum

© Fotolia/Christa Eder

Josef Orterer ist leidenschaftlicher Bauer und Käser und beliefert den Tölzer Kasladen auf dem Münchner Viktualienmarkt.

„ICH ZEIG DIR SHOPPINGCENTER AUF BAYERISCH.“


INHALT

FRANKEN

OSTBAYERN

Nürnberg

Herrschaftliches Bayern REISESPECIAL

Regensburg

/ ALLGISÄCU HBAYER SCHWABEN

EDITORIAL

Augsburg München

N OBERBAYER

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BAYERNS REGIONEN

4 6 8 10

Ostbayern: Lebensfreude schenken Franken: Ein Gespür für feine Nuancen Allgäu/Bayerisch-Schwaben: Träume erfüllen Oberbayern: Dem Glück so nah

REISESPECIAL: HERRSCHAFTLICHES BAYERN

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Das „Herrschaftliche Bayern“ stellt sich vor Architektonische Schätze in Passau Königliches Weißenburg, Bayreuth und Kelheim Historisch gewachsene Gartenanlagen Oberbayern aus royaler Perspektive Des Märchenkönigs Schloss Königliche Braukunst Blühende Pracht Herzenswünsche erfüllen & gewinnen

NATUR & AKTIV

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Unterwegs mit einem Bergführer Aktivurlaub in Oberstdorf Natur genießen in Berchtesgaden und Pfronten Neue Wandertouren am Tegernsee Wanderspaß & mehr im Arberland Auf Entdeckungstour im Altmühltal

FAMILIE

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Lektion im „Grünen Klassenzimmer“ Naturschönheit Bayerischer Wald Oberaudorf und Tölzer Land entdecken Sommer im Fränkischen Seenland und Hotel Bannwaldsee

WELLNESS & GESUNDHEIT

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NATUR & AKTIV Wandertag mit Bergführer Bernd Zehetleitner im Allgäu

Mit der Kraft des Hopfens entspannen Gesundes Bayern: ein sinnliches Erlebnis Bad Aibling spielt mit dem Feuer Abschalten in Bad Füssing und Bad Aibling

STÄDTE & KULTUR

STÄDTE & KULTUR Regionale SchmankerlTour mit Josef Orterer

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46 48 50 52 53 54 55 56 57 58 59

Ein Streifzug durch Bayerns Märkte Charmante Hotels: Sightsleeping® Frankens Bier & Brauchtum Glanzlicht Weltkulturerbe Bamberg Ingolstadt zum Staunen Sommerspaß für alle, Impressum Konzert-Highlights in der Region Inn-Salzach Aller guten Städte sind 3 Sightseeing in Passau & Amberg Kultur-Tour in den Ammergauer Alpen Leckerwissen im Allgäu

KULINARIK FAMILIE Aufgepasst! Ein genauer Blick lohnt sich im Nationalpark Bayerischer Wald

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2 MEIN BAYERN SOMMER ’15

60 62 63 KULINARIK Weindozentin Martha Gehring über ganz besonders edle Tropfen

Auf den Spuren des Fränkischen Weins Kräuter-Sommer und Ausflugstipps Bier-Touren im Freistaat

BRAUCHTUM & KULTUR

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Alles dreht sich um den Baum Amberg & Nürnberg entdecken Veranstaltungen in Inzell & Bayerisch-Schwaben

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, es gibt viele gute Gründe, um auf Reisen zu gehen: Traumhafte Landschaften warten darauf, entdeckt zu werden, unbekannte Städte locken mit kulturellen Highlights, wunderschöne Bergkulissen bieten Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, kulinarische Schmankerl verführen zu einer Kostprobe. Unvergessen sind oft die zufälligen Begegnungen mit besonderen Persönlichkeiten, die geführten Gespräche und lustigen Stunden mit Menschen, die in Erinnerung bleiben. Genau aus diesem Grund stehen in unserem neuen Sommermagazin interessante bayerische Charaktere im Mittelpunkt. Ein Ranger aus dem Nationalpark Bayerischer Wald, eine Weindozentin aus Franken, ein Bergführer aus dem Allgäu oder ein Grand Portier aus Bad Kissingen – sie alle erzählen ihre ganz persönliche Geschichte und geben Insider-Tipps aus erster Hand. Auf den folgenden 68 Seiten präsentieren wir Ihnen den Freistaat mit all seinen Facetten und in allen Epochen. Denn mit unserem exklusiven Reisespecial zum „Herrschaftlichen Bayern“ werden längst vergangen geglaubte Tage wieder zu neuem Leben erweckt. Wir laden Sie dazu ein, die schönste Zeit des Jahres auf ganz besondere Weise kennenzulernen, und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Wir freuen uns auf Sie!

Jens Huwald Geschäftsführer

Martin Spantig Geschäftsführer

#ECHTEINLADEND DIE BAYERN APP ten, quirlige Eindrucksvolle Landschaf iche Abenteuer: gsre slun ech abw und dte Stä Seiten des ten öns sch die sich Sie Holen Tablet oder Ihr auf s mer Som bayerischen Version n tive rak inte Ihr iPad – mit der die Insider-Tipps Sie en Les “! ern Bay in des Magazins „Me ren Sie Persönlichkeiten, navigie unserer charismatischen aus den eos Vid ame alts erh unt durch imposante Bilder und en. unterschiedlichen Region SOMMER ’15 MEIN BAYERN 3


N R E Y A B T S O mein

LEBENSFREUDE SCHENKEN Hanns Konrad Winkler – seit über 580 Jahren wird im Winkler Bräu im oberpfälzischen Lengenfeld Gastfreundschaft als höchstes Gut gepflegt.

I

ch habe in meinem Beruf meine Berufung ge„ funden – für mich gibt es nichts Schöneres, als am Abend in eine volle Wirtsstube zu kommen und in zufriedene Gesichter zu blicken. Zu fühlen, dass die Gäste eine schöne Zeit hatten. Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass Menschen sich dort, wo sie nicht zu Hause sind, herzlich willkommen und gut aufgehoben fühlen. Gemeinsam mit unseren Teams im Service, in der Küche, im Hotel oder in der Privatbrauerei sind wir stets auf der Suche, den Aufenthalt unserer Besucher noch angenehmer zu gestalten – es gibt immer etwas, das uns erneut anspornt, uns fordert. Dieses Wissen an die jungen Auszubildenden aus unserer Region weiterzugeben, ist eine unserer schönsten Aufgaben. Doch die Oberpfalz ist nicht nur berühmt für ihre gelebte Gastfreundschaft, sondern auch für ihre traumhafte Natur, die wunderschönen Ortschaften und ihre Verbundenheit zu typisch bayerischen Traditionen.“ INFOS:

Tourismusverband Ostbayern e. V. Im Gewerbepark D 04 93059 Regensburg Tel: 0941/585390 info@ostbayern-tourismus.de www.ostbayern-tourismus.de

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EIN GESPÜR FÜR FEINE NUANCEN

EN mein FRANK

Carmen Fiedler hat für viele einen echten Traumberuf: Sie ist zertifizierte und geprüfte Biersommelière im Landgasthof Fiedler bei Dietersheim im Steigerwald.

D

er Wunsch, den Gästen unseres Gasthofes etwas Besonderes zu bieten, brachte mich zum Biersommelier-Kurs. Und der war eine echte Herausforderung! Natürlich hatte ich von meiner Ausbildung als Hotelfachfrau gewisse Grundkenntnisse in der Bierherstellung. Doch gerade der Praxisteil, in dem das Riechen, Schmecken und Sehen im Vordergrund stehen, war für mich zunächst neu. Richtig bewusst wurde mir dabei die Biervielfalt in meiner fränkischen Heimat: angefangen bei untergärigen Sorten wie dem Pils über typisch fränkische Bierspezialitäten wie „Zwicklbier“ oder „Rauchbier“ bis hin zu echten Raritäten wie dem „Eisbock“ aus Kulmbach. Diese Fülle an Geschmackserlebnissen präsentieren wir unseren Gästen im Rahmen des Bierkulinariums, eines Gourmet-Menüs mit passenden Bieren, näher. Zur Begrüßung gibt es einen Bieraperitif und auch jeder weitere Gang wird von einem heimischen oder internationalen Bier begleitet. Ein Erlebnis für alle Sinne – mit manch überraschender Note.“

© FrankenTourismus/FRS/Hub

INFOS:

FrankenTourismus Postfach 44 04 53 90209 Nürnberg Tel: 0911/941510 info@frankentourismus.de www.frankentourismus.de

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WENN TRÄUME WAHR WERDEN

/ U Ä G L L A n i me BAYERISCH SCHWABEN

Schon als Kind hat sich Luise Beßler nichts sehnlicher gewünscht, als Sennerin auf einer Alm zu sein. Jahre später erfüllte sich dieser Wunsch mit der Alpe Mitterhaus bei Bad Hindelang.

D

er Entschluss, meinen sicheren Job an den Nagel zu hängen, um mir selbst meinen größten Traum zu erfüllen, war schnell getroffen. Diese Zäsur habe ich nie bereut. Ich bin jeden Tag glücklich, in dieser ursprünglichen Natur, auf diesem Fleckchen Land zu leben. Natürlich ist der Alltag oft mühsam, dennoch möchte ich ihn nicht missen. Bei uns verbringen jedes Jahr circa 25 Milchkühe, 45 Rinder, fünf Kälber und zehn Schweine ihre Sommerfrische. Die Rohmilch der mit Bergkräutern gefütterten Kühe ist besonders mild und aromatisch. Daraus stelle ich täglich etwa 50 kg Alpkäse her, je nach Reifung entwickelt er seinen für das Allgäu typischen Geschmack. Wenn an schönen Sommertagen die Gäste nach und nach eintrudeln, sich die Brotzeit und ein Bier schmecken lassen, beantworte ich gerne manch neugierige Frage. Ende September wird es für uns Zeit, das Vieh wieder sicher ins Tal zu bringen. Das ist immer wieder ein sentimentaler Moment, bei dem sich ein Gefühl tiefer Zufriedenheit breitmacht.“ INFOS:

Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben e. V., Bayerisch-Schwaben, Schießgrabenstr. 14, 86150 Augsburg, Tel: 0821/4504010, info@tvabs.de, www.bayerisch-schwaben.de Allgäu GmbH, Allgäuer Str. 1, 81435 Kempten, Tel: 08323/8025931, info@allgaeu.de, www.allgaeu.de

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DEM GLÜCK SO NAH

ERN Y A B R E B O mein

Schon als Kind machte Hubert S. Ilsanker die Berge rund um Berchtesgaden zu seinem Abenteuerspielplatz. Noch heute lebt er fernab der Zivilisation, um die Tradition des Schnapsbrennens zu bewahren.

A

ls kleiner Bub wollte ich eigentlich Holzknecht oder Jäger werden. Die Sommerferien verbrachte ich immer mit meinem Vater, eine glückliche Zeit, an die ich mich stets gerne zurückerinnere. Glückliche Umstände waren es auch, die mich hierher zurückgeführt haben. Zwar gehe ich nicht zur Jagd, sondern sammle Wurzeln. Ich bin Schnapsbrenner geworden und für die älteste Enzianbrennerei Deutschlands brenne ich auf vier alten Brennhütten im Nationalpark Berchtesgaden meinen milden Enzianschnaps und eine ganz besondere Rarität, den Meisterwurz – ein echter Geheimtipp unter Genießern! Die Wurzeln hacke ich von Hand, so wie es meine Vorgänger schon vor Jahrhunderten gemacht haben. Zusammen mit dem glasklaren Bergwasser, Geduld und der nötigen Ruhe wird daraus ein herrlicher Klarer, den die Menschen damals wie heute genießen. Eine Tradition zu bewahren und ohne Stress oder Hektik etwas so Besonderes herstellen zu können, ist für mich ein echter Glücksfall. Ich bin einer, der das auch zu schätzen weiß.“

© Enzianbrennerei Grassl 83471 Bechtesgaden

INFOS:

Tourismus Oberbayern München e. V. Balanstraße 57 81541 München Tel: 089 90 77 82 70 info@oberbayern.de www.oberbayern.de

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HERRSCHAFTLICHES BAYERN

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

Herrschaftliches Bayern © Ansbach

© Staatsbad Bad Brückenau

© Hotel Prinz Luitpold Bad, Bad Hindelang

© Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH

REISESPECIAL –

Edel und bezaubernd präsentiert sich der Freistaat mit königlichen Angeboten rund um das Herrschaftliche Bayern.

Es

LUST AUF EINEN KÖNIGLICHEN STREIFZUG? Bayerns staatliche Schlösser, Gärten und Seen sind weltberühmt: www.schloesser.bayern.de

Eine Reise in die Vergangenheit ...

Ausgewählte Gärten und Parkanlagen für Pflanzenliebhaber: www.bayerns-gartenwelten.de

© Fotolia.com: mozZz (Hintergrundbild); JackF (Bilderrahmen, Seite 12 bis 21); oly5 (Goldflächen, Seite 13 bis 20)

© Ed.Meier

Hochherrschaftliche Burgen, historische Schlösser und weitläufige Parkanlagen verzaubern die Gäste des Herrschaftlichen Bayerns.

© Schloss Füßling

sind die kleinen Geheimnisse und verborgenen Schätze, die das Reisen zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen. Im Schutze historischer Gemäuer, versteckt in einem liebevoll gepflegten Park oder verborgen in den privaten Kammern der Schlösser und Burgen liegen manch unentdeckte Zeugnisse bayerischer Geschichte. Die Erben der großen Familien und namhaften Adelsgeschlechter lüften die Vorhänge und ermöglichen Urlaubern, Kunst- sowie Geschichtsliebhabern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen.

GLÄSERNES GOLD E

Auf königlichen Spuren durch Bayern Das „Herrschaftliche Bayern“ nimmt seine Gäste mit auf eine besondere Reise durch den Freistaat und das royale Leben wird durch verschiedene Angebote, prächtige Unterkünfte sowie einzigartige Erlebnisse erstmals zum Greifen nah. Einmal im Schlosshotel als Burgherr oder edles Fräulein erwachen, eine rauschende Feierlichkeit im feudalen Ambiente eines altehrwürdigen Festsaals zelebrieren, in einer weitläufigen Parkanlage flanieren, edle Speisen und Getränke kosten oder in einer der zahlreichen Manufakturen den Handwerkern und ehemaligen Hoflieferanten über die Schulter blicken. Tür und Tor zu einer verborgenen Welt mitten in Bayern wurden geöffnet, um den Zauber längst vergangener Tage Wirklichkeit werden zu lassen.

s dampft und zischt, der Geruch von Feuer und verbranntem Buchenholz erfüllt die Handwerksräume der historischen Ofenhalle. In der Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur in Frauenau zaubern die Glasmacher aus 1.200 Grad heißer, zähflüssiger Glasmasse wahre Kunstwerke. Ihre jahrelange Erfahrung an der Glasmacherpfeife und geschickte Handgriffe lassen unter gleichmäßigen Rotationsbewegungen kristallene Unikate entstehen, die durch Gravur, Schliff oder Malerei weiter veredelt werden. Die Manufaktur ist die älteste Glashütte Deutschlands mit der längsten Familientradition der Welt. Der Anspruch, jedem Kundenwunsch gerecht zu werden, führte damals wie heute dazu, dass Poschinger-Gläser die Tafeln europäischer Königs- und Fürstenhäuser zieren.

Infos:

INFOS: Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur, Moosauhütte 14, 94258 Frauenau, Tel: 09926/94010, info@poschinger.de, www.poschinger.de

Herrschaftliches Bayern, Tel: 089/2123970, tourismus@bayern.info, www.bayern.info

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HERRSCHAFTLICHES BAYERN

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

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hrwürdig und erhaben thront das Schloss Neuburg am Ufer des Inns. Es ist eine der größten Schlossanlagen des Passauer Landes, eines der ersten Renaissanceschlösser nördlich der Alpen. Wechselnde Besitzverhältnisse sowie bedeutende Kunstschaffende haben hier über die Jahrhunderte hinweg ihre Spuren hinterlassen. 1530 wurde aus der mittelalterlichen Wehranlage schließlich ein Gartenschloss, dessen weitläufiger Paradiesgarten mit den Callotfiguren und einer farbenprächtigen Gartengrotte bis heute erhalten ist. Etwas westlich davon, in der kleinen Kapelle des Schlosses Ortenburg, ist eine der schönsten Renaissance-Holzdecken Deutschlands zu finden. Die prachtvolle, denkmalgeschützte Kassettendecke zieren farbenprächtige Fruchtmedaillons. Nach aufwändigen Restaurationsarbeiten werden in den Räumlichkeiten heute wieder regelmäßig 14 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Konzerte gegeben. Einen besonderen Stellenwert erlangt das Schloss Ortenburg aus historischer Sicht auch, weil Graf Joachim dort 1563 die Reformation eingeführt hat. Ortenburg war in der Folge eine evangelische Enklave im sonst katholisch geprägten Niederbayern. Neben den weltlichen hinterließen auch die geistlichen Herren im Passauer Land ihre Spuren: Zahlreiche Klöster haben diesem Landstrich prächtige Bauten beschert. So zählt die Asamkirche des ehemaligen Zisterzienserklosters Aldersbach beispielsweise zu den schönsten Marienkirchen Bayerns, mit beeindruckenden Deckenmalereien. Nicht weit von Neuhaus entfernt steht Schloss Vornbach am Inn. Die ehemalige Benediktinerabtei war mehr als 800 Jahre lang ein blühendes Kloster. Im Innern der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Vornbach ertönt auch heute noch die älteste barocke Orgel Niederbayerns. Die Egedacher Orgel von 1732 zählt zu den bedeutendsten Barockinstrumenten Süddeutschlands. INFOS: Tourist-Information Passauer Land, Domplatz 11, 94032 Passau, Tel: 0851/397600, tourismus@landkreis-passau.de, www.passauer-land.de

E

inmal im Jahr erklingen in Weißenburgs Altstadt ganz ungewohnte Töne: Unter lautem Trommelwirbel und Schalmeien-Spiel zieht im Stadtgraben am Pulverturm Ritter Seyfried Schweppermann mit seinem Gefolge

INFOS: Tourist-Information Weißenburg, Martin-LutherPlatz 3-5, 91781 Weißenburg, Tel: 09141/907124, tourist@weissenburg.de, www.weissenburg.de

DIE KÖNIGLICHE V

on Steinzeitmenschen über Kelten, Römer und Germanen bis hin zu den Bajuwaren hinterließen die Völker der Vor- und Frühgeschichte ihre Spuren in Kelheim. Zu voller Schönheit erblühte die Stadt unter der Regentschaft der Wittelsbacher. Der Grundriss der Altstadt, die herrschaftlichen Bauten und deren architektonische Besonderheiten, an den Toren und selbst in der Brauerei – überall stoßen die Besucher noch heute auf die Spuren des bayerischen Königshauses. Bis in die Gegenwart hat sich die „Alte Herzogstadt“ ihr histori-

EIN LEBEN FÜR DIE KUNST M

arkgräfin Wilhelmine, Gattin des Markgrafen Friedrich von Bayreuth, zählte ohne Zweifel zu den bedeutendsten Frauen des 18. Jahrhunderts. In nur zwei Jahrzehnten gestaltete sie Bayreuth zu einer Metropole der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte um. Dabei nahm sie intensiven Einfluss auf die Planung und Ausstattung der Schlösser sowie der eindrucksvollen Gartenanlagen. Davon zeugen noch heute bekannte Bauten wie das Markgräfliche Opernhaus, das 2012 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde, das Neue Schloss im Stil des Bayreuther Rokoko sowie die Parkanlagen Eremitage, Fantaisie und Sanspareil. Die Kulturhauptstadt Bayreuth inszeniert das geschichtliche Erbe in der Landesgartenschau 2016 und widmet diese ihrer Markgräfin. Unter dem Motto „Musik für die Augen“ lädt die Stadt in die Wilhelminen-Aue ein.

sches Flair bewahrt. Eine besondere Verbindung pflegt Kelheim zur Zahl 18: 18 Marmorkreise auf dem Fußboden, 4 Mal 18 Säulen und Inschriften für 18 Feldherren zieren das Wahrzeichen: die Befreiungshalle. Hoch oben auf dem Michelsberg thront die von König Ludwig I. errichtete Gedenkstätte. Er war es auch, der bereits 1840 den Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“ zum Naturschutzgebiet erklärte. INFOS: Tourist-Information Kelheim, Ludwigsplatz 1, 93309 Kelheim, Tel: 09441/701234, tourismus@kelheim.de, www.kelheim.de

© Bayerische Schlösserverwaltung

Blühendes Passauer Land: Die zahlreichen Gartenanlagen der Region lassen sich am besten im Rahmen einer Gartentour besichtigen. Infos und Termine unter www.gartenkunstim-passauer-land.de

Historisch bedeutsam liegt das Passauer Land an der Grenze zu Österreich. Hier, wo Donau und Inn zusammenfließen, wird Geschichte zum Greifen nah: Zahlreiche Burgen, Schlösser und Klöster geben Zeugnis von längst vergangenen Tagen. In ihren historischen Gemäuern beherbergen sie teils einzigartige architektonische Schätze.

ein. Zurückversetzt in die Zeit, als Weißenburg noch freie Reichsstadt war, bestimmen Ritter, ehrbare Kaufleute und Bürger, aber auch Gaukler und Spielleute das Stadtbild. Vor der eindrucksvollen Kulisse der spätmittelalterlichen Fachwerkhäuser und barocken Bürgerhäu-ser erleben die Besucher am dritten Juli-Wochenende eine Zeitreise, die authentischer kaum sein könnte. Oberhalb der Stadt liegt die alte ansbachische Hohenzollernfestung Wülzburg. Majestätisch überblickt sie von einer 630 Meter hohen Bergkuppe die südliche Frankenalp. Sie ist ein eindrucksvolles und einzigartiges Denkmal des Renaissancefestungsbaus: Der Grundriss ist ein fast regelmäßiges Fünfeck, ein Pentagon nach dem Vorbild italienischer Festungen.

© Moritz Kretzscher

EIN FEST DER GESCHICHTE

INFOS: Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH, Opernstraße 22, 95444 Bayreuth, Tel: 0921/88588, info@bayreuth-tourismus.de, www.bayreuth-tourismus.de, www.bayreuth-wilhelmine.de

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HERRSCHAFTLICHES BAYERN

© PRO/STYLE Bad Kissingen

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

EIN GARTENDENKMAL D

Damals wie heute ist der Kurpark in Bad Steben ein Ort für Ruhe und Entspannung.

INFOS: Bayerisches Staatsbad Bad Steben GmbH, Badstr. 31, 95138 Bad Steben, Tel: 09288/9600, info@bad-steben.de, www.bad-steben.de

Kleine Geheimnisse und nette Anekdoten: Der Grand Portier kennt sie alle.

DAS KÖNIGLICHE KLEINOD IN BAYERN

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s sind die Spuren des Bayernkönigs Ludwig I., dem das Staatsbad Bad Brückenau sein märchenhaftes historisches Gebäude-Ensemble mitsamt dem eleganten, 50.000 m² großen Schlosspark zu verdanken hat. Schon 1818 voller Bewunderung für das Natur-Idyll, sollte das Staatsbad bei seinen weiteren 26 Besuchen zur wahren Leidenschaft werden. Jeder StaatsbadSpaziergang führt vorbei an „seinen“ majestätischen Gebäuden und prunkvollen Villen und endet beim beliebtesten Aussichtspunkt, der Königs-Residenz. Bei einer Zeitreise können Gäste die aristokratischen Geheimnisse im Rahmen verschiedener Führungen nacherleben.

INFOS: Staatliche Kurverwaltung, Heinrich-von-Bibra-Str. 25, 97769 Bad Brückenau, Tel: 09741/8020, info@badbrueckenau.com, www.badbrueckenau.com

BLÜHENDE PASSION FÜR ALLES GRÜNE W enn sich die schweren grünen Eichentore auf Schloss Dennenlohe öffnen, dann betreten die Besucher eine wahrlich grüne Oase. Mit Liebe zum Detail wurde hier über viele Jahrzehnte hinweg eine 25 Hektar große Gartenlandschaft angelegt, die in ihrer Art einmalig ist. Kein Wunder, dass ihr Erschaffer, Freiherr Robert von Süsskind, den Spitznamen „Der grüne Baron“ trägt. Neben dem Narzissenhang, der Birkeninsel 16 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Ein Besuch von Schloss Dennenlohe lohnt sich zu jeder Jahreszeit.

und dem Schilfweg können Gäste hier allerlei Seltenheiten bewundern: einen chinesischen Rhododendron-Drachen beispielsweise, eine amerikanische Prärie oder den neuen Bhutantempel. Das ganze Jahr über führt der Baron selbst seine Gäste durch den Landschaftspark und seinen Botanischen Garten.

INFOS: Freiherrlich von Süsskind‘sche Schloss- und Gartenverwaltung, Dennenlohe 1, 91743 Unterschwaningen, Tel: 09836/96888, info@dennenlohe.de, www.dennenlohe.de

© TimoErhard

ie Liebe zur Natur ließ in Bad Steben einen Kurpark der besonderen Art entstehen. Mit der Romantik kam dem Lustwandeln unter freiem Himmel eine neue Bedeutung zu – man hatte Zeit, spazieren zu gehen, die frische Luft und die traumhafte Kulisse des Badeorts zu genießen. Aus einer bepflanzten Allee wuchs so über die Jahre hinweg eine Gartenanlage im Stil der englischen und spätromantischen Landschaftsparks, die noch heute ihresgleichen sucht. Wo früher elegante Paare in Biedermeiertracht flanieren gingen, verbringen bis in die Gegenwart Erholungsuchende ihre Freizeit mit Nordic Walking, E-Biken und Wandern. Nach wie vor schwingt jedoch das Flair historischer Aristokratie durch die Grünanlage. Mittlerweile steht der Kurpark unter Denkmalschutz und wurde in die bayerische Denkmalliste aufgenommen.

Unterwegs V

MIT EINEM GRAND PORTIER

or dem historischen Arkadenbau im Zentrum Bad Kissingens sind bereits die ersten Teilnehmer eingetroffen. Sie alle möchten an diesem Tag das Bayerische Staatsbad auf ganz besondere Art und Weise erkunden. Gekleidet mit einem schwarzen Frack und schickem Zylinder nähert sich Udo Dickhage der Gruppe. Mit sympathischer Stimme eröffnet er die Kostümführung: „Wo Kaiser, Fürsten war’n zum Kuren, wandeln wir auf deren Spuren!“ Als Grand Portier alter Schule betreuten seine Vorgänger die prominenten Persönlichkeiten während ihrer Aufenthalte. Heute plaudert Dickhage im Rahmen der geschichtlichen Stadtführung das ein oder andere kuriose Geheimnis vor seinem aufmerksamen Publikum aus. Jahrhundertelang diente Bad Kissingen dem Adel und der Aristokratie Europas als beliebtes Rückzugsgebiet. Mit erstklassigen Hotels und Freizeitangeboten zog der Kurort Gäste wie Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich-Ungarn und den Fürsten Otto von Bismarck an. Um die Aufenthalte für den europäischen Hochadel komfortabler zu gestalten, entstanden unter der Ägide der bayerischen Könige und unter Aufsicht namhafter Architekten prächtige Gebäude wie der Regentenbau, der Arkadenbau und gleich nebenan auch Europas größte Wandelhalle. Noch heute prägen diese architektonischen Meisterwerke das Stadtbild Bad Kissingens. Langsam schlendert die Gruppe weiter durch die traumhaften Garten- und

Ein kurzweiliges Vergnügen damals wie heute – Entspannen in Bad Kissingen.

Parkanlagen. „Der weitläufige Luitpoldpark ist gestaltet wie ein englischer Landschaftsgarten, der Kurgarten greift hingegen barocke Elemente auf und der Rosengarten beeindruckt mit seinen geometrischen Formen“, erklärt Dickhage gestenreich. Viel zu schnell neigt sich die 90-minütige Tour dem Ende entgegen. Zurück am Ausgangspunkt, hält der charmante Grand Portier noch einmal inne: „Zwar sehen die heutigen Entspannungs- und Verwöhnangebote des Bayerischen Staatsbads Bad Kissingen ganz anders aus, doch damals wie heute nehmen die Besucher eine wichtige Erinnerung mit nach Hause – ein Stück Lebensqualität.“ INFOS: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH, Münchner Straße 5, 97688 Bad Kissingen, Tel: 0971/8048444, tourismus@badkissingen.de, www.badkissingen.de

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© W. Hösl

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

© B. Römmelt

Beliebtes Fotomotiv: der Park und die Schlossanlage von Nymphenburg.

EINE KÖNIGLICHE LIAISON Wenn die Kirchenglocken zur vereinbarten Stunde schlugen, sollen sie sich heimlich auf den Weg zum Rendezvous auf der Roseninsel im Starnberger See gemacht haben. Sisi steuerte das Eiland von Feldafing aus an. Ludwig II., König von Bay-

Das Antiquarium ist der älteste erhaltene Raum der Münchner Residenz.

ern, brach von seinem gegenüberliegenden Schloss Berg aus auf. Große Liebe oder Seelenverwandtschaft zwischen zwei blaublütigen Paradiesvögeln? Antworten findet man auf royaler Spurensuche in der Region Starnberg-Ammersee. Eine Broschüre weist den Weg zu den wichtigsten Sisi-Stationen, dem Bahnhof und mondänen Schloss von Possenhofen, dem Golf Hotel Kaiserin Elisabeth sowie dem Kaiserin Elisabeth Museum. Und unterwegs trifft man natürlich auch den „Kini“. www.sta5.de

BAROCKE PRACHT Das ehemalige Klosterareal Fürstenfeld mit der barocken Klosterkirche als Mittelpunkt ist die Attraktion der Stadt. Damals wie heute übt das Ensemble auf seine Besucher eine ganz besondere Faszination aus. 1263 gründeten Zisterzienser das Kloster. Nach den Wirren der Reformationszeit und des Dreißigjährigen Krieges gelang ein umfassender innerer und äußerer Neubeginn. 1691 wurde der Grundstein für die barocke Klosteranlage gelegt, 1700 folgte der

Oberbayern

INFOS: Tourismus Oberbayern München e. V., Balanstraße 57, 81541 München, Tel: 089/90778270, info@oberbayern.de, www.oberbayern.de

18 MEIN BAYERN SOMMER ’15

MIT LIEBE ZUM DETAIL © Stadt Vohburg

hat viele Facetten – von der sanft hügeligen Holledau bis zu den schroffen Bergformationen Garmisch-Partenkirchens, von Schongau bis nach Altötting, von geschäftigen Städten bis hin zu kleinen, versteckten Ortschaften. Kultur, Architektur, gelebte Traditionen, aber auch Geschichte ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Region. Besonders die herrschenden Adelsgeschlechter haben überall ihre royalen Spuren in Form von prunkvollen Gebäuden, herrschaftlichen Anwesen und Schlössern hinterlassen. Und selbstverständlich sorgten die charismatischen Persönlichkeiten für die ein oder andere überlieferte Geschichte.

Baubeginn – ein Meisterwerk der Gebrüder Asam. Mit ihrer monumentalen Fassade zieht sie noch heute alle Blicke auf sich. Der Innenraum der Kirche übertrifft, was sich von außen andeutet, ein Sakralbau mit goldenem Prunk und detailgetreuen Fresken. www.fuerstenfeldbruck.de

SYMPHONIE FÜR DIE SINNE

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äste aus aller Welt bestaunen das großzügige Stadtbild der ehemaligen Residenzstadt München. Herzöge, Kurfürsten und Könige der Wittelsbacher Familie lenkten vom 13. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts in München die Geschicke Bayerns. Während dieser Zeit wurden einige großartige Baupro-jekte geplant und verwirklicht – so auch die Prachtbauten, Prachtstraßen und Schlösser Münchens. Die Wittelsbacher haben in über 700 Jahren leidenschaftlichen

Einsatz für die Kultur gezeigt und den Grundstein für das Zusammenspiel von Musik, Theater und Museen gelegt. Das ganze Jahr über sind die Münchner Schlösser durch Kulturprogramme belebt. So wird etwa im Sommer der Brunnenhof der Residenz bespielt. Konzerte unter freiem Himmel laden zum Musikerlebnis in besonderem Ambiente ein und lassen in der wunderschönen Kulisse längst vergangene Tage wieder aufleben. www.schloesser.bayern.de/ www.residenzwoche.de

Neue Inszenierung, neue Bühne, neues Herzogspaar bei den Agnes-Bernauer-Festspielen in Vohburg.

Schloss Fraunberg aus der Vogelperspektive – wunderschöne Anlage in der Nähe von Erding.

UNGLÜCKLICHE LIEBSCHAFTEN

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errschaftliches Ambiente und eine romantische Kulisse findet man in Vohburg a.d. Donau. Die alte Herzogsstadt mit ihrem geschichtsträchtigen Burgberg hat viel zu erzählen. Eine der spannendsten und zugleich tragischsten Geschichten dreht sich um die Baders-

tochter Agnes Bernauer: Im Jahr 1432 heiratete Herzog Albrecht III. wohl die schöne Agnes und wohnte mit ihr drei Jahre heimlich auf der Vohburg. Doch sein Vater war nicht einverstanden und ließ Agnes als Hexe ertränken. Noch heute kann man innerhalb der gut erhalte-

nen Burgmauern auf dem Vohburger Burgberg den Zauber von damals spüren. Alle vier Jahre finden vor eindrucksvoller Kulisse die Agnes-Bernauer-Festspiele unter freiem Himmel statt. www.kus-pfaffenhofen.de

Schloss Fraunberg in Erding ist eines der ältesten Wasserschlösser Bayerns, gegründet im frühen 13. Jahrhundert. Die Anlage mit doppeltem Grabenring geht auf die Zeit vor dem Jahr 1000 n. Chr. zurück. Nach schweren Beschädigungen infolge des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss – das eigentlich eher eine Burg ist– Ende des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt. Während der letzten 20 Jahre sanierten die heutigen Besitzer das Schloss sorgfältig und stilgerecht. In manchen Räumen sind sogar die Stuckdecken von 1683 erhalten. Seit seiner Gründung befindet sich das Schloss im Besitz der Freiherren und -frauen von und zu Fraunberg, deren Vorfahren erstmals im Jahr 945 Erwähnung fanden. www.erding.de SOMMER ’15 MEIN BAYERN 19


HERRSCHAFTLICHES BAYERN

HERRSCHAFTLICHES BAYERN

© www.foto-berger.com

EIN KÖNIGREICH FÜR EIN BIER

DIE GROSSE BRAUTRADITION DER WITTELSBACHER

© Bayerische Schlösserverwaltung - www.schloesser.bayern.de

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uf des Königs

Spuren wandeln

ie Geschichte des Bayerischen Bieres ist eng mit den Adelshäusern im Freistaat verbunden. Neben den Klöstern waren es Könige, Fürsten, Herzöge, Grafen und Freiherren, die das traditionelle Brauhandwerk prägten und maßgeblich weiterentwickelten. Oft wachten sie über die Qualität des Bieres und seinen Preis, um die Versorgung ihrer Untertanen mit gutem und preiswertem Bier, das damals ein Grundnahrungsmittel war, zu gewährleisten. Den bayerischen Wittelsbacher-Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X., seinem Bruder, verdanken wir als Meilenstein in der Geschichte des Brauwesens den Erlass des Bayerischen Reinheitsgebotes im Jahr 1516. Es ist die Grundlage bayerischer Bierkultur und eine Qualitätsgarantie, getreu der bis heute im Freistaat gebraut wird. Zahlreiche Schlossbrauereien, Gräfliche, Fürstliche oder Herzogliche Hofbrauhäuser

urch die bayerische Geschichte zieht sich ein blaublütiger Faden: Mehr als einhundert Jahre war das Königreich Bayern fest in der Hand seiner Monarchen. Wer sich auf eine Reise durch das „Herrschaftliche Bayern“ begibt, der trifft noch heute auf die Spuren der königlichen Regenten: prunkvolle Bauten, versteckte Kleinode und eindrucksvolle Parkanlagen verzaubern Besucher aus der ganzen Welt. Einer der visionärsten Bauherren war ohne Zweifel der bayerische „Kini“ Ludwig II. Das letzte und größte seiner Bauprojekte liegt mitten im Chiemsee, dem idyllischen „Bayerischen Meer“, umrahmt von den Chiemgauer Alpen. Alle Gäste, die in die schillernde Welt des bayerischen Königs eintauchen wollen, unternehmen am besten einen Tagesausflug auf die Herreninsel, denn dort thront das majestätische Schloss Herrenchiemsee. Feudale Gemächer und ein spektakulärer Spiegelsaal lassen den Luxus längst vergangener Tage wieder aufleben. Die wunderschönen Gartenanlagen laden zu romantischen Spaziergängen und geben einen Einblick in die Traumwelt des bayerischen Märchenkönigs. Das König-Ludwig-II.-Museum, 20 MEIN BAYERN SOMMER ’15

ayern und Bier – das ist große Geschichte. Eine Geschichte, die aufs Engste verknüpft ist mit dem Herrschergeschlecht der Wittelsbacher. Sie nahm ihren Anfang 1260 mit der ersten Brauerei in Münchens Altem Hof und mit dem 1290 erstmals erwähnten Schloss Kaltenberg. Nicht zu vergessen das Weißbiermonopol Kurfürst Maximilians I., mit dem das Weißbier zum Volksgetränk wurde. Und natürlich das

Münchner Oktoberfest, das einzig auf das Haus Wittelsbach zurückzuführen ist … Die Schloßbrauerei Kaltenberg ist heute bekannt für König Ludwig Dunkel, König Ludwig Weissbier, König Ludwig Hell und für die besonderen Kaltenberger Bierspezialitäten. Zudem findet auf dem Schlossareal mit seinen Gaststätten und Biergärten alljährlich im Juli das Kaltenberger Ritterturnier statt, das weltweit größte seiner Art.

INFOS: König Ludwig GmbH & Co. KG, Schloßbrauerei Kaltenberg, Augsburger Straße 41, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel: 08141/2430, info@koenig-ludwig-brauerei.com, www.koenig-ludwig-brauerei.com

Bauherr mit Visionen: Die Schlösser König Ludwigs II. sind noch heute wahre Publikumsmagnete.

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AUF KAISERIN SISIS SPUREN 1841 ein neues Brauhaus. Seit

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Prunkvolle Repräsentationsräume und feudale Gemächer auf Schloss Herrenchiemsee.

die Ausstellung im Südflügel des Schlosses oder eine Inselführung liefern interessante Informationen zum Leben und Wirken des Monarchen. Die bayerische Geschichte wird im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Märchenwanderungen für große und kleine Geschichtsliebhaber kindgerecht verpackt. Wer Kultur lieber aktiv erleben möchte, dem sei die historische Radtour „Chiemsee, König und Kanonen“ wärmstens zu empfehlen. Während kräftig in die Pedale getreten wird, unternehmen die Aktivurlauber auch einen Streifzug durch die bayerische Kultur – von den Römern bis hin zu König Ludwig II. INFOS: Chiemsee-Alpenland Tourismus GmbH & Co. KG, Felden 10, 83233 Bernau am Chiemsee, Tel: 08051/965550, info@chiemsee-alpenland.de, www.chiemsee-alpenland.de

Im Ingolstädter Stadtschloss wurde 1516 das Bayerische Reinheitsgebot erlassen.

legen in Bayern Zeugnis ab von dieser besonderen Tradition, die sich bis heute erhalten hat. Die modernen Brauereien, die oft auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken, werden von den blaublütigen Nachfahren der einstigen Gründer geführt. Gerne öffnen sie für Gäste die Türen und Tore ihrer historischen Gemäuer. INFOS: Bayerischer Brauerbund e. V., Oskar-von-Miller-Ring 1, 80333 München, Tel: 089/2866040, brauerbund@bayerisches-bier.de, www.bayerisches-bier.de

m Schlossgut Kühbach hat das Bierbrauen eine jahrhundertelange Tradition. Bereits im Mittelalter brauten die Benediktinerinnen des 1011 gegründeten Klosters den goldenen Gerstensaft. Nach der Säkularisation errichtete der neue Eigentümer Herzog Maximilian in Bayern, Vater der berühmten späteren österreichischen Kaiserin Sisi,

1862 ist das Schlossgut mit seinen weitläufigen land- und forstwirtschaftlichen Ländereien im Besitz der Freiherren von Beck-Peccoz. Der Gutsbetrieb wird wie die Brauerei nach modernsten Standards geführt – Tradition und Innovation, Ökologie und Ökonomie werden hier in beispielloser Weise miteinander verbunden. Eines hat sich jedoch über die Jahre hinweg nie geändert – der einzigartige Geschmack der Kühbacher Biere. INFOS: Brauerei Kühbach Freiherr von Beck-Peccoz, Großhausener Straße 2, 86556 Kühbach, Tel: 08251/89660, webmaster@brauereikuehbach.de, www.brauereikuehbach.de

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NATUR & AKTIV

ONLINE-SHOP & GEWINNSPIEL

„BAYERN BLÜHT“ © Hasselblad H3D

EINE REISE DURCH TRAUMHAFTE GARTENPARADIESE Eine neue, bayernweite Initiative unterstreicht die Bedeutung des Gartenbaus in Bayern. In all ihrer Schönheit werden blühende Parks, sattgrüne Gärten und aufwändig gepflegte Blumenanlagen präsentiert.

BVom Schlosspark Linderhof und

ayern blüht, so weit das Auge reicht.

Herrenchiemsee im Süden über den Schlossgarten Rosenau und Aschaffenburg im Norden Bayerns. Die alten Meister der Gartenkunst prägen den Freistaat damals wie heute. Wo bekannte Dichter zwischen Maulbeergängen, Rosenspalieren und Buchsornamenten Inspiration fanden, verweilen heute Besucher aus nah und fern, um in den angelegten Gesamtkunstwerken die Seele baumeln zu lassen und Erholung zu finden. Hobbygärtner mit grünem Daumen Die Gartenkultur in Bayern wird aber nicht nur durch meisterliche Schlossgärten und Parks geformt, vielmehr sind es tausende von Hobbygärtnern, die für 22 MEIN BAYERN SOMMER ’15

grüne Oasen rund um Haus und Hof sorgen. Im Freistaat gibt es mehr als zwei Millionen Gartenbesitzer, die in etwa 135.000 Hektar pflegen und bewirtschaften. Damit „gartelt“ jeder Sechste in Bayern. „Der Garten wird als Wellness-Oase und Ort der Erholung immer wichtiger“, so Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei der Eröffnung der Garten Messe München letzten Jahres. Die vielfältigen Angebote rund um den Garten – von der Pflanze bis zum Zubehör – seien deshalb Absatzmärkte mit Zukunft. Initiative „Bayern blüht“ Das Anlegen und Pflegen eines Gartens bedarf viel Zeit und Fachwissens. Was früher die alten Meister der Schlossgärten

waren, sind heute moderne Gärtner und Landschaftsarchitekten. Diese erzeugen im Einklang mit der Natur hochwertige Pflanzen, Obst sowie Gemüse direkt vor unserer Haustür und schaffen neue Ruheoasen für jedermann. Die Initiative „Bayern blüht“, eine Kooperation der gärtnerischen Verbände in Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bündelt diese Kompetenz unter einem Dach. Ziel der Initiative ist es, den Gartenbau in Bayern und seinen Einfluss auf Lebensqualität, Gesundheit, Umwelt und Freizeit stärker wertzuschätzen. Dabei soll der direkte Kontakt zwischen Bürgern, Kommunen, öffentlichen Einrichtungen und den lokalen Kompetenzträgern vor Ort wie Baumschulen, Friedhofsgärtnereien, Garten- und Landschaftsbauern, Gemüsebauern, Obstbauern, Staudengärtnern oder Zierpflanzenbauern weiter gestärkt werden. INFOS zu Mitgliedern und Veranstaltungen: www.bayern-blueht.de, www.alp.bayern.de

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Für Trachtenfans: Exklusiv und fesch kommt sie daher, die BayernTrachtenkollektion von Angermaier Trachten. Ein Dirndl oder eine Lederhose warten auf den Gewinner, aus hochwertigen Stoffen oder Hirschleder gefertigt. Bayerischer Lifestyle für besondere Anlässe oder den nächsten Besuch im Freistaat.

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die während ihres Aufenthalts im Freistaat nicht ausreichend Zeit für Einkäufe hatten, können aufatmen. Denn seit kurzem steht ihnen mit dem ersten offiziellen Bayern Shop eine neue ShoppingWebsite zur Verfügung. Unter www.shop.bayern.by kann nach Herzenslust geschmökert werden. Eingeteilt in verschiedene Kategorien, wie ‚Schickeria‘, ‚Dahoam‘, ‚Schmankerl‘ oder ‚Neimodisches‘, findet jeder bestimmt das passende Produkt. Neben klassischen Mitbringseln wie Grußkarten, Schlüsselanhängern oder Smartphonehüllen können auch individuelle Einrichtungsgegenstände, ausgefallene Gewürzmischungen oder typische Brotzeitbrettl gekauft werden. Mit einem Klick ein kleines bisschen bayerisches Lebensgefühl für zu Hause.www.shop.bayern.by Teilnahmeschluss: 31. Juli 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise können nicht in bar ausbezahlt werden. Alle richtigen Lösungen nehmen an der Verlosung teil. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Mitarbeiter der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH sowie deren Angehörige sind von einer Teilnahme ausgeschlossen. Eine Teilnahme über Gewinnspielagenturen oder über Sonstige, die für ihre Leistungen ein Entgelt verlangen, ist unzulässig.

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DAS HÖCHSTE DER GEFÜHLE! NATUR & AKTIV

NATUR & AKTIV

Mit der Bergbahn geht‘s hoch hinauf.

Der Allgäuer Bernd Zehetleitner ist Leiter der Bergschule Oberallgäu. Dort arbeitet er nicht nur als Bergführer, er bildet auch zukünftige Kollegen aus und ist Präsident des Verbandes Deutscher Bergsteigerschulen. Heute jedoch starten wir in ein ganz besonderes Abenteuer: Zum ersten Mal geht es für mich auf einen Klettersteig.

Slich blauen Morgenhimmel. Der schroffe, graue Felsen

charf durchschneidet der gezackte Felsgrat den sommer-

wird zum Tal hin vom sanften Grün der Wälder und Wiesenhänge verdrängt. Mein Blick richtet sich konzentriert auf unseren Bergführer, der am Ende seiner einleitenden Begrüßung ist. Nachdem wir uns mit unserem Material, bestehend aus Kletterhelm, Klettergurt und Klettersteigset, vertraut gemacht und alles wieder im Rucksack verstaut haben, geht es mit der Iseler-Bahn zur Bergstation. Der heutige Tag hält zwei Premieren für mich bereit: Zum ersten Mal werde ich zusammen mit einem Bergführer unterwegs sein und das unbekannte Terrain eines Klettersteigs bezwingen. Ich gehe gerne wandern, um die herausfordernden Klettersteige habe ich bisher immer einen Bogen gemacht, bis heute. Bernd Zehetleitner geht, seit er denken kann, ins Gebirge. Sein Vater Udo war bereits Bergführer und Mitbegründer der ältesten Bergschule Deutschlands. Auch für Sohn Bernd ist dies seit zwanzig Jahren die berufliche Heimat. Eine befriedigendere Aufgabe kann er sich nicht vorstellen.

Bernd Zehetleitner ist Outdoor-Experte und staatlich geprüfter Bergführer im Allgäu.

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Gipfelsturm mit zwei Karabinern Nach einer zwanzigminütigen Wanderung sind wir am Zustieg angekommen – das Abenteuer kann beginnen. Gegenseitig prüfen Bernd und ich die Ausrüstung des jeweils anderen – das Vier-Augen-Prinzip ist hier am Berg ein Sicherheitsgarant. Mein Herz schlägt schneller, als ich es sonst nach einer so kurzen Wanderetappe gewohnt bin, und unter den geschulten Augen des Bergführers klicke ich zum ersten Mal meine beiden Karabiner an das Stahlseil. Die ersten Meter sind geschafft! SOMMER ’15 MEIN BAYERN 25


NATUR & AKTIV

NATUR & AKTIV

Nützliche Tipps helfen dabei, die kniffligen Stellen zu meistern.

¥ Der Klettersteig am Nebelhorn gliedert sich in drei Abschnitte, die zusammen gegangen circa vier bis fünf Stunden Zeit erfordern. Schnell baue ich Vertrauen zu meinem Material auf und fühle mich von Schritt zu Tritt sicherer. Bernd gibt immer wieder hilfreiche Tipps, die mir besonders bei technisch kniffligen Stellen Kraft sparen. An der Bergführerplatte muss ich schließlich all meinen Mut zusammennehmen. Zwei Steilstufen in luftiger Höhe lassen mir Adrenalin durch die Adern schießen. Nach knapp zwei Stunden sind wir am Gipfel angekommen – Zeit, um durchzuatmen und die herrliche Bergkulisse zu genießen. Wie ein Meer aus grauen Wellen reihen sich die umliegenden Gipfel aneinander. Zu unseren Füßen liegt Oberstdorf. Bergsteiger, so sagt man, reden nicht viel. Das mag an der Stille hier oben liegen. Oder an der grandiosen Aussicht, die jeden Tag ein wenig anders ist, je nach Wetter. Zehetleitner sinniert: Berge sind stille Meister und machen schweigende Schüler. Jahrelange Erfahrung zahlt sich aus Das Ende des zweiten Abschnitts ist nach 40 Minuten erreicht und auch meine Kraft neigt sich dem Ende entgegen. Doch noch bevor ich mir eingestehe, dass ich den dritten Abschnitt auf ein anderes Mal verschieben werde, hat Bernd bereits den Wanderweg bergab eingeschlagen. Intuition, lacht der erfahrene Bergführer und in mir macht sich das beruhigende Gefühl breit, dass ich den ganzen Tag über in besten Händen war. Zurück am Parkplatz, fällt der Abschied schwer, ich werde wiederkommen, um auch den letzten Abschnitt des Klettersteigs zu erklimmen.

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TIPP 1 x Übernachtung inkl. Frühstück, Sport Spa und gratis WLAN ab € 39,80 pro Person.

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ünes Herz der Umwelt zuliebe: Die Explorer Hotels in Oberstdorf, Nesselwang und Berchtesgaden sind neue Design-Budgethotels in den Alpen. Sie sind die ersten zertifizierten Passivhaus-Hotels in Europa und zu 100 % klimaneutral. Die lockere Atmosphäre, das moderne Design und die einzigartige Lage der Hotels versprechen Urlaubsfeeling für sportlich-aktive Entdecker. Übernachtet wird im trendigen Design-Zimmer mit Dusche, WC, Flatscreen TV,

Kinder übernachten gratis! Beim Happy Family Deal übernachtet ein Kind bis 12 Jahre im Zimmer der Eltern gratis. Ein eigenes Kinderzimmer gibt es für ein bis drei Kinder mit 50 % Ermäßigung!

viel Stauraum für das SportEquipment und Sitzbank mit Panoramafenster. Wer mag, bereitet sich am Frühstücksbuffet sein Rührei selbst zu und informiert sich an der interaktiven Touchwall über die Wander- sowie Biketouren der Region. Im hausei-

genen Bike-Testcenter mit Sport Locker, Werkbank und Wachplatz können geführte Bike-Touren gebucht und moderne Mountainbikes ausgeliehen werden. Entspannung bietet das Sport Spa mit Sauna, Dampfbad und Fitnessraum.

© www.pro-vision-media.de (2 x)

In luftiger Höhe das traumhafte Panorama genießen.

© www.bayern.by – Peter von Felbert, S. 24 – 26

TIPP Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelstürmer aufgepasst! Die Wandertrilogie Allgäu führt mit ihrem einzigartigen Fernwanderwegenetz durch die verschiedenen traumhaften Landschaften der Region. Weitere Infos unter www.allgaeu.de/ wanderrouten

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ohin soll’s in den Ferien gehen? Papa möchte in die Berge. Mama hätte gerne ein bisschen Erholung sowie Wellness. Und die Kids wünschen sich Abenteuer pur. Für abwechslungsreiche Urlaubstage bietet Oberstdorf die perfekte Kulisse: Über 200 km markierte Wanderwege auf drei Höhenlagen und zahlreiche Rad- sowie MountainbikeRouten schlängeln sich durch die Berge. Interessante Sehenswürdigkeiten wie die Erdinger Arena oder die Breitachklamm war-

INFOS: Explorer Hotels Oberstdorf, Neuschwanstein, Berchtesgaden, Montafon, Explorer Hotels Entwicklungs GmbH, GF: Jürnjakob Reisigl, An der Breitach 3, 87538 Fischen, Tel: 08322/94079445, info@explorer-hotels.com, www.explorer-hotels.com

ten darauf, entdeckt zu werden. In Sachen Übernachtung können die Familien aus unterschiedlichen Alternativen wählen: Im stilvollen Ambiente des 4-Sterne Hotel Mohren werden die Gäste auch kulinarisch verwöhnt. Das 4-Sterne Superior Hotel Oberstdorf verspricht Erholung im 1. Feelgood-Hotel des Allgäus mit 800 m² Alpen Wellnesswelt. Ebenfalls zur Hotelgruppe zählen das trendige Design-Budget Explorer Hotel Oberstdorf für sportlich Aktive sowie die gemütliche Alpe Oberstdorf am Familienberg Söllereck. Natur pur erleben die Gäste auf der urigen Wannenkopfhütte auf 1.350 Metern oder in den gemütlichen Ferienwohnungen im Sonnenhof. Im modernen Oberstdorf Hostel finden Outdoor-Begeisterte ihr preiswertes Bett in den Alpen. Beim Familien-Ferienprogramm von Oberstdorf Resort stehen eine spannende Schatzsuche, ein Abenteuertag am Fluss und viele weitere Aktivitäten zur Wahl. INFOS: Oberstdorf Resort, c/o Oberstdorf Event GmbH, An der Breitach 3, 87538 Fischen, Tel: 08322/978517, info@oberstdorf-resort.de, www.oberstdorf-resort.de/familiensommer

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AUSZEIT IM NATURPARADIES

TIPP

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agenumwobene Berge, urwüchsige Täler und wilde Natur, malerische Dörfer und romantische Almen: Das Berchtesgadener Land, das schon für Alexander von Humboldt zu den „schönsten Fleckerln auf der Erde“ gehörte, ist ein Wanderparadies für jedermann.

Geheimtipp Grünstein Von seinem Gipfel bietet der Grünstein nahezu den gleichen Blick auf das Berchtesgadener Tal wie der 1.400 Meter höhere Watzmann, nur eben etwas näher und leichter zu erreichen. Im Süden liegt das Watzmannkar in voller Pracht, unterhalb schimmert der grüne Königssee. Einkehren können Wanderer kurz unterhalb des Gipfels an der gemütlichen Grünsteinhütte.

INFOS: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH, Bahnhofplatz 4, 83471 Berchtesgaden, Tel: 08652/6565050, info@berchtesgadener-land.com, www.berchtesgadener-land.com

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FAMILIENURLAUB FÜR GIPFELSTÜRMER

D © Tom Lamm ikarus.cc

TIPP

In der seen- und bergreichen Landschaft rund um Pfronten findet jeder Wanderer sein ideales Gelände: vom Spaziergang mit Kinderwagen bis zur anspruchsvollen Gipfeltour.

Vor allem der Nationalpark Berchtesgaden beschert den Besuchern ein besonderes Erlebnis: Hier lauschen die Wanderer dem Vogelgezwitscher, spüren Enzian und Edelweiß auf und bestaunen Murmeltier und Steinadler. Der einzige deutsche Alpen-Nationalpark bietet das ganze Jahr über unterschiedliche Themenwanderungen an. Wer lieber auf eigene Faust die Natur erkundet, auf den warten verschiedene Gipfel darauf, erobert zu werden. Hoch oben werden die Aktivurlauber mit einem Weitblick auf den smaragdgrünen Königssee belohnt. Etwas sanftere Wege findet man am Fuße der Alpen im Rupertiwinkel, wo zahlreiche Seen nach einem warmen Wandertag eine wohltuende Erfrischung bieten.

Ohne Auto in die Natur: Dank der Pfronten rd Card oder KönigsCa erhalten Gäste in einen Freifahrsche für beliebig viele d Fahrten mit Bus un r Bahn. Und mit de „KönigsCard“ sind mit Bergbahnen, Schwimmbädern oder Klettergärten ebinsgesamt 250 Erl r nisangebote in de Region inklusive.

urch bunte Bergwiesen, vorbei an plätschernden Bächen schlängeln sich mehrere Wanderwege bis hinauf zum 1.838 Meter hohen Breitenberg, dem Haus- und Horizontberg von Pfronten. Am höchsten Punkt des Breitenbergs liegt die beliebte Ostlerhütte. Von dort aus lässt sich spielend leicht das nächste Wanderziel, wie Deutschlands höchstgelegene Burgruine auf dem Falkenstein oder der Aggenstein, erspähen. Wer diesen grandiosen Ausblick ohne Anstrengung genießen möchte, steigt in die Breitenbergbahn, die die Wanderer in gut einer Viertelstunde bequemer Gondelfahrt auf den Berg bringt. Direkt neben der Bergstation ermöglicht ein spektakulärer, über den Felsrand ragender Aussichtssteg den traumhaften Blick

auf die beeindruckende Voralpenlandschaft. Urige Hütten laden rund um Pfronten zur Einkehr ein. Ein besonderes Erlebnis für Nachwuchswanderer ist der Kinder-Hüttenpass: Für jede besuchte Hütte gibt es einen Stempel, bereits bei drei gesammelten Stempeln erhalten Kinder die silberne, bei sechs die goldene und bei neun die „supergoldene“ Wandernadel. Überschüssige Energie können die kleinen Wanderhelden in Pfronten auf einem von 13 Themenspielplätzen abbauen und in Fantasiewelten eintauchen. Eine erfrischende Abkühlung bieten Wildbäche, Naturseen oder das Alpenbad Pfronten. INFOS: Pfronten Tourismus, Vilstalstraße 2, 87459 Pfronten, Tel: 08363/69888, info@pfronten.de, www.pfronten.de

NATUR & AKTIV

AUF TOUREN – DREI NEUE WANDERWEGE FÜR BERGFEXE!

Urbayerisch, natürlich und genussvoll – Wanderfans haben in der Alpenregion Tegernsee Schliersee die Qual der Wahl.

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ulinarik, Geschichte und Traditionshandwerk stehen im Fokus des neuen Panoramawanderwegs rund um den Tegernsee. Die Highlights der Region werden auf der genussvollen Tour gleich miterkundet: die Naturkäserei Tegernseer Land, die Quirinuskapelle, die Handdruckerei Gistl oder der Bauernhofladen am Oberbuchberghof. Der Blick ist dabei stets auf die umliegende Bergwelt und den See gerichtet. Zahlreiche Orientierungskarten verraten die schönsten Aussichtspunkte, geschichtlich interessante Orte oder aber die gemütlichsten Einkehrmöglichkeiten. Auf insgesamt 32 Kilometern verläuft der neue Panoramawanderweg entlang der Orte Tegernsee, Rottach-Egern, Kreuth, Bad Wiessee und Gmund. Zauberhafte Männlein kreuzen die Wege Die Familientraumtour Wendelstein Männlein Weg in Bayrischzell lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Kleine, geheimnisvolle Wendelstein Männlein weisen entlang der leichten Wanderung den Weg. Es geht zum Wasserfall mit Wasserfallbrücke, am Bachlauf entlang, hin zum Abenteuerspielplatz. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist ein Aussichtsturm zum Besteigen und Staunen. Im Bergcafé Sieglhof lockt am Schluss ein leckeres Stück hausgemachter Kuchen. Die Länge der Tour beträgt 4 Kilometer bei 259 Höhenmetern Auf- und Abstieg. Leitzachtaler Bergblicke Auf schmalen Pfaden führt die Tour durch die wildromantische Landschaft des Leitzachtals bei Fischbachau. Der kühle Bachlauf

© www.hansiheckmair.com (2 x)

© Fotografie Erwin Reiter

NATUR & AKTIV

sorgt auch an heißen Sommertagen für Erfrischung. Immer wieder eröffnen sich auf der knapp 14 Kilometer langen Tour tolle Ausblicke ins Leitzachtal und auf die ersten Alpengipfel rund um Jägerkamp und Aiplspitz. Durch Almgebiet und grüne Wiesen, schattige Wälder und an plätschernden Bächen entlang geht es weiter zum höchsten Punkt der Tour: der Schwaigeralm. Ab hier führt der Weg schon bald abwärts, vorbei an einer Kneippanlage bis Birkenstein mit seiner Wallfahrtskirche und dem Kalvarienberg.

TIPP Die Leitzachtaler Bergblicke-Tour kann auch im Rahmen einer interaktiven Schnitzeljagd erkundet werden. Die neue App ‚Map to Hike‘ verbindet Wandern und Naturgenuss mit spannenden Informationen und digitalen Erlebnissen.

INFOS: Alpenregion Tegernsee Schliersee e. V., Hauptstr. 2, 83684 Tegernsee, Tel: 08022/9273890, info@tegernsee-schliersee.de, www.tegernsee-schliersee.de; Tegernseer Tal Tourismus GmbH, Tel: 08022/927380, info@tegernsee.com, www.tegernsee.com

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eheimnisvolle Urwälder, eiszeitliche Seen und ausgedehnte Moorflächen – die wilde Schönheit der Nationalparkregion Bayerischer Wald – Šumava kennt keine Grenzen. Das ARBERLAND BAYERISCHER WALD ist der ideale Ausgangspunkt für spannende Wanderungen auf dem „Grünen Dach Europas“. Wer einmal in der beeindruckenden Naturlandschaft am Fuße des Großen Arber (1456 m) – dem „König des Bayerischen Waldes“ – unterwegs war, kommt immer wieder. Echtes Urwald-Feeling, traumhafte Aussichten, reizvolle Ge(h)nuss-Touren … das macht süchtig. Viele Touren gehen über Grenzen und verbinden die deutsche und tschechische Seite des sanft geschwungenen

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Tipp für Leseratten Die 55 besten Touren des ARBERLANDES und weitere „Touren-Schmankerl“ im benachbarten Böhmerwald werden im neuen Wanderbuch „Wanderregion Arberland Bayerischer Wald – Šumava“ anschaulich beschrieben. Das Buch ist über den Shop auf www.arberland.de zu beziehen. Weitere Infos rund um das Thema Wandern unter www.wandern.arberland-bayerischer-wald.de

Waldgebirges miteinander. Beispiel Drei-Seen-Tour: Diese beginnt am „Zwieseler Waldhaus“ im ARBERLAND und führt auf traumhaften Pfaden hinüber zu den böhmischen Gletscherseen Teufelssee, Schwarzer See und Lackersee. Auch Entdecker-Naturen auf zwei Rädern kommen auf ihre Kosten. Auf dem 132 km langen Nationalparkradweg werden beide Nationalparks erkundet. Mountainbike-Freaks toben sich im bayerischen MTB ZONE Bikepark am Geißkopf oder dem tschechischen Pendant am Špicˇák aus. INFOS: Touristisches Service Center ARBERLAND, Amtsgerichtstraße 6-8, 94209 Regen, Tel: 09921/96050, tourismus@arberland-regio.de, www.arberland.de

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NATUR & AKTIV

ELDORADO FÜR GROSSE UND KLEINE OUTDOOR-FANS! TIPP

Der Naturpark Altmühltal mit seiner abwechslungsreichen Landschaft wird oft als grüne Mitte Bayerns bezeichnet

W sätze bestimmen das

ildromantische Gegen-

Kleine Schatzsucher aufgepasst! Im Naturpark Altmühltal gibt es jede Menge Geheimnisse der Natur zu entdecken. Wissbegierige Urzeitforscher können sich auf Spurensuche des Urvogels Archaeopteryx begeben oder selbst mit Schaufel, Hammer und Meißel historische Fossilien ausgraben.

Landschaftsbild des Naturparks Altmühltal. Doch wer die eindrucksvolle Naturkulisse entdecken möchte, steht zunächst vor der Qual der Wahl: zu Fuß, mit dem Rad oder doch lieber gemütlich per Boot?

des Altmühltals. Historische Burgen, Kirchen und Klöster, urige Dörfer und romantische Städtchen warten darauf, von den Wanderern entdeckt zu werden. In diesem Jahr können sich alle Outdoor-Fans auf besondere Jubiläumsaktionen im Naturpark Altmühltal freuen.

Ein Publikumsliebling feiert Geburtstag Der „Altmühltal-Panoramaweg“ blickt 2015 bereits auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Er ist als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert und einer der „Top Trails of Germany“. Auf insgesamt 200 Kilometer Länge schlängelt sich die naturnahe Wanderstrecke durch die schönsten Landschaften

Von der Quelle bis zur Donau Auf 167 Kilometern folgt der Altmühltal-Radweg dem sanften Flusslauf der Altmühl. Die Wege der familienfreundlichen Mehrtagestour verlaufen eben und fernab des Straßenverkehrs, vorbei an römischen Bauwerken, bizarren Felsgruppen und den Fundorten des Urvogels Archaeopteryx. Zahlreiche gemütliche Biergärten

und charmante Cafés laden zu kurzen Zwischenstopps ein. Und sind die Beine zu müde, dann kann ein Teil des Weges auch bequem mit dem Schiff zurückgelegt werden. Erlebnis für alle Sinne Im Altmühltal wird selbst das Wasser zum Weg: beim Bootwandern auf der gemächlich fließenden Altmühl oder bei einer Schifffahrt auf dem Main-DonauKanal. Beim Paddeln alleine, zu zweit, mit der Familie oder mit Freunden wird die Natur auf ganz besonders entspannte Weise kennengelernt.

Sanfte Flussauen wechseln sich mit bizarren Felsformationen, sonnige Wiesenhänge mit schattigen Wäldern ab.

INFOS: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Tel: 08421/98760, info@naturpark-altmuehltal.de, www.naturpark-altmuehltal.de

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FAMILIE

Günter Sellmayer – ein Interview mit dem Ranger über einen respektvollen Umgang mit der Natur.

FAMILIE

„Wie wird man eigentlich Ranger?“ Diese Frage beantwortet Günter Sellmayer auf fast jeder seiner Touren. Er ist einer von 24 Nationalparkwächtern, die täglich mit Familien und interessierten Besuchern die Wege des Nationalparks Bayerischer Wald durchqueren. Jeden Tag und bei jedem Wetter.

W Eigentlich bin ich Hohlglasfeinschleifer, nach meiner ie bist du zum Beruf Ranger gekommen?

Lehre habe ich 14 Jahre lang in der Automobilindustrie gearbeitet. Beim Zeitunglesen bin ich eines Tages zufällig auf eine Stellenausschreibung des Nationalparks Bayerischer Wald gestoßen. Darauf habe ich mich beworben. Nach verschiedenen Ausbildungen und einer Waldführerschulung wurde ich als Ranger übernommen und damit ging für mich ein Traum in Erfüllung. In diesem Jahr feiere ich mein 20-jähriges Jubiläum bei der Wacht. Ist das auch dein Traumberuf geworden – wenn du so zurückblickst auf die vergangenen 20 Jahre? Ich habe ganz sicher meine Berufung gefunden! Am Anfang war es für mich schon eine Herausforderung – anderen Leuten etwas beizubringen, Kindern und Schulklassen etwas zu erklären. Davor hatte ich großen Respekt. Aber nach und nach bekommt man Routine und wird selbstsicherer. Heute gibt es wenige Fragen in Zusammenhang mit dem Nationalpark, auf die ich keine Antwort kenne. Was gefällt dir an deiner Arbeit im Nationalpark? Ich freue mich bei jeder Führung auf den Aha-Effekt bei den erwachsenen Besuchern, die denken, man kenne „den Wald“ bereits. Es ist schön zu sehen, wie das Gesagte überrascht, nachwirkt und wie sich bei den Teilnehmern Begeisterung breitmacht. Besonders Kindern etwas beizubringen, sie für die Natur zu gewinnen ist ein großartiges Gefühl.

Erzähl mal von deiner Arbeit – was sind deine Hauptaufgaben? Unsere Hauptaufgaben sind Besucherinformation und -betreuung. Wie beim Fußballspiel gibt es auch im Nationalpark Regeln, an die sich die Besucher halten müssen – für deren Einhaltung sind wir ebenfalls zuständig. Flora und Fauna sollen möglichst ungestört von menschlicher Beeinflussung bleiben. Um das Wissen rund um den Nationalpark zu vermitteln, bieten sich sicher eure vielfältigen Führungen an? Genau – wir bieten von Spielen im Wald bis HirschbrunftFührungen alles, was den Wald erlebbar macht. Eine meiner liebsten Führungen heißt beispielsweise ‚Chaos und Verhau‘. Da geht es um einen Windwurf im Wald und wie sich die Natur davon •

Parkwächter wie Günter Sellmayer lassen dem Wald seine Geheimnisse und öffnen ihn gleichzeitig wie ein lebendiges Biologiebuch für große und kleine Besucher.

LEHRER IM „GRÜNEN KLASSENZIMMER“

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D meer zwischen der Donau, der Tsche-

as 6.000 Quadratkilometer große Wald-

chischen Republik und Österreich ist auch bekannt als Grünes Dach Europas. Unter den abertausend Baumwipfeln verbergen sich Wildbäche, der einzige deutsche Urwald und fast ausgestorbene Tierarten wie der Auerhahn, der Luchs und der Fischotter. Die Baumdecke reißt nur an den Stellen auf, wo sich die Gipfel der imposanten Granitberge zeigen. „König“ der 130 Berggipfel des Bayerwaldes ist mit 1.456 Metern der Große Arber. Abenteuerspielplatz für die Nachwuchsranger: Die Natur wird mit allen Sinnen oder aus ungewohnter Perspektive entdeckt.

Welche pädagogischen Werte möchtest du Familien und Kindern vermitteln? Wir versuchen den Menschen die Natur näherzubringen. Dass es wertvoll ist, auch auf die kleinen Details zu achten, nach oben, unten und zur Seite zu sehen. Es gibt viele Tiere, die man erst auf den zweiten Blick wahrnimmt. Auf dem allgegenwärtigen Totholz können sich unvorstellbar viele seltene Käfer, Pilze, Schwämme und Flechten ansiedeln. Der große Pestwurzfüßler etwa, der Kopfhornschröter oder der Kleinkopfflachkäfer, lauter rar gewordene Krabbler, die den Wald aufräumen. Naturschutz bedeutet den Schutz unseres eigenen Lebensraums, wir leben in und von der Natur, wir sind von ihr abhängig. Das ist eine der wichtigsten Lektionen auf unseren Touren. Vielen Dank für das Interview.

Schatzsuche und Wildnisexpedition Wo es von Natur aus schön, spannend und entspannend zugleich ist, bedarf es keiner Animation. Was könnte abenteuerlicher sein als eine Wildnisexpedition mit einem Ranger durch den urwüchsigen Nationalpark, eine Schatzsuche im historischen Stollenlabyrinth des Silberbergs oder eine rasante Fahrt auf dem selbstgebauten Floß den Regen flussabwärts? Hochseilgärten, Baumwipfelwege, Trails für Mountainbiker und Abenteuerbäder sind nur einige Attraktionen, die in der Natur Spaß machen. Auch Entspannung und Entschleunigung gelingen hier wie von selbst, beispielsweise bei der Suche nach Blättern und Blüten. In Begleitung einer ausgebildeten Kräuterbäuerin des ULRICHSHOFS in Rimbach lernen große und kleine Sammler, dass die Vegetation des Bayerwaldes eine wahre Schatztruhe für heilsame und leckere Kräuter ist. © www.delpho.de

• wieder erholt. Bei der Führung zeigen wir aber auch, dass beispielsweise der Borkenkäfer ganz zu Unrecht einen so schlechten Ruf hat. Seine Aufgabe ist es, kranke und schwache Fichten zu selektieren, damit die gesunden Bäume Platz zum Wachsen haben. Das ist ein ganz normaler Prozess. Ein Kollege von mir ist beispielsweise Spezialist für Vogelstimmen – der bietet im Frühjahr, solange die Vögel singen, zu diesem Thema Führungen an. 78 Waldvogelarten, darunter sehr seltene wie Auerhuhn und Hohltaube, finden bei uns im Nationalpark perfekte Bedingungen für Balz und Brutpflege. Kinder und Erwachsene lernen auf der Tour die unterschiedlichen Schreie des Eichelhähers zu deuten, der als Wachhund des Waldes fungiert. Wenn sein heiserer Schrei ertönt, warnt er damit die restliche Tierwelt vor fremden Eindringlingen. Gerade bei Familien geht es uns darum, das Wissen auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Wir wollen Kinder neugierig machen auf das, was draußen passiert.

VON NATUR AUS SCHÖN

INFOS: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Freyunger Str. 2, 94481 Grafenau, Tel: 08552/96000, poststelle@npvbw.bayern.de, www.nationalpark-bayerischer-wald.de

Der Bayerische Wald steht mit mächtigen Granitbergen, wildem Urwald, Luchse und der reinsten Luft Deutschlands für natürlich gesunden Abenteuerurlaub

Bauernhöfe und Orte im Bayerischen Wald auf die Fahnen geschrieben, deren kindgerechte Qualitätsansprüche mit dem Zertifikat „Kinderland Bayern“ ausgezeichnet sind. Gesunde Lebensmittel aus der Region, professionelle und liebevolle Kinderbetreuung sowie ein breites Freizeitangebot machen generationsübergreifenden Familienurlaub zum reinen Vergnügen.

Gesunder Familienurlaub Der ULRICHSHOF ist das erste Baby-und-Kinder-Bio-Resort Europas. „Natürlich und unkompliziert“ haben sich aber auch die Gastgeber der über 100 übrigen Hotels, Pensionen, INFOS: Tourismusverband Ostbayern e. V., Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg, Tel: 0941/585390, info@bayerischer-wald.de, www.bayerischer-wald.de

Entschleunigung: Mit dem Boot den Naturpark erkunden.

TIPP che Highlight für sportli ert wand Naturliebhaber mi erprobten Kindern hen WeAuf abwechslungsreic „Goldrt der gen und Pfaden füh witz durch steig“ von Marktred ld und den den Oberpfälzer Wa nach bis Bayerischen Wald utschen Passau. Der vom De tifizierte Wanderverband zer det auf 660 Wanderweg verbin turparks, Kilometern fünf Na und etliche einen Nationalpark . Vom Sehenswürdigkeiten der wurde „Wandermagazin“ Wahl des „Goldsteig“ für die egs 2015 schönsten Wanderw mung nominiert, die Abstim 15 i 20 läuft bis zum 30. Jun agazin.de/ unter www.wanderm wahlbuero

© Hasselblad H3D

TIPP Kleine Entdecker – große Abenteuer Mit Luchs und Hase auf Tuchfühlung gehen, Geheimnisse unter der Erde erkunden oder den Bienen bei der Arbeit über die Flügel gucken: Die Bayerwald Expeditionen sorgen für jede Menge Abwechslung im Ferienprogramm. Abgestimmt auf die Bedürfnisse von Familien und Abenteurern machen sie jeden Besuch im Nationalpark zu einem einzigartigen Erlebnis. www.bayerischer-wald.de/ Erleben/Expeditionen

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© Andreas Meyer (2 x)

© www.bayern.by – Peter von Felbert, S. 32–34

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© Kaiser-Reich

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EIN GROSSER ABENTEUERSPIELPLATZ H

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© Ursula Grießer

uf große und kleine Abenteurer wartet im Freizeitgebiet Hocheck ein Erlebnis-Berg darauf, entdeckt zu werden. Die Brünnsteinzwergerl, die Brünnsteinhexe, den Riesen am Grauen Stein und den Tatzelwurm gilt es auf dem Sagenweg zusammen mit dem Kinderkaiser kennenzulernen. Auf der familienfreundlichen Wandertour wird Gehen schnell zur Nebensache. Auf dem Weg laden ein Drehspiel und ein Zwergerlhaus zum Toben und Spielen ein. Wacklige Holzbrücken, Wippen, Netze und frei pendelnde Stämme sowie Seile heißt es im Waldseilgarten am Gipfel

TIPP Wie im Flug vergeht die Talfahrt auch bei einem ganz besonderen Abenteuer: Denn auf der modernsten und sichersten Flying-FoxAnlage der Alpen in Oberaudorf kann sich ab sofort jeder seinen Traum vom Fliegen erfüllen.

des Hocheck in Oberaudorf zu überwinden. Ob im zehn Meter hohen Kletterwald für Jugendliche und Erwachsene oder im Kinderparcours in Bodennähe – Schwindelfreiheit wird bei diesem Balanceakt auf eine Probe gestellt. Von der Mittelstation der 4er-Sesselbahn aus führt eine Sommerrodelbahn zurück ins Tal. Der TÜV-geprüfte Familienspaß wartet mit dem weltweit ersten 360-Grad-Super-Kreisel auf und geht über 1.100 Meter hinab ins Tal. Ab acht Jahren dürfen die Kinder selbst zum Steuer greifen, die kleineren Abenteurer erleben die Gebirgsachterbahn im sicheren Doppelrodel.

INFOS: Tourist-Information Oberaudorf, Kufsteiner Str. 6, 83080 Oberaudorf, Tel: 08033/30120, info@oberaudorf.de, www.oberaudorf.de

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Ausgeschlafen geht es am nächsten Tag gleich weiter zu einer neuen Entdeckungstour: Wandern, Wellenreiten oder ein Melkkurs stehen auf dem Programm. In einem der Streichelzoos gehen Familien auf tierische Tuchfühlung mit Pferden, Kühen und Ziegen. Und damit die Eltern auch eine erholsame Auszeit in der traumhaften Bergkulisse genießen können, umsorgen Babysitter die Kids. Alle Familienangebote sind in einer neuen Broschüre unter www.toelzer-land.de/familiekinder zusammengefasst.

TIPP

Actionreiche Abenteuer hält der Blomberg für seine Gäste bereit, wie zum Beispiel die längste Sommerrodelbahn Deutschlands, die Alpen-Achterbahn „Blomberg-Blitz“ sowie einen Freizeitpark mit Trampolinanlage, Bungeetrampolin, Wasserspielen und vielem mehr.

Naturspielplatz Abenteuer, die man nie vergisst

INFOS: Tölzer Land Tourismus, Prof.-Max-Lange-Platz 1, 83646 Bad Tölz, Tel: 08041/505206, info@toelzer-land.de, www.toelzer-land.de

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MÄRCHENHAFTER AUSFLUG ZUM ERLEBNIS-BERG

errliche Ferien für die ganze Familie – das versprechen die acht Kinderland® Betriebe im Tölzer Land. HobbyZoologen stechen zur Fledermausbeobachtung ins Feld, Möchtegern-Matrosen schippern per Motorschiff über den Kochelsee und Fantasieexperten folgen den expressionistischen Fährten durchs Franz Marc Museum. Den Urlaubsfantasien der kleinen und großen Gäste im Tölzer Land sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Vom Toben und Entdecken müde geworden, werden die kleinen Äuglein in einem von acht Betrieben der Kinderland-Gemeinschaft geschlossen. Alle Unterkünfte zeichnen sich durch höchste Servicequalität und eine umfangreiche Ausstattung für Familien aus und sind mit dem Qualitätssiegel Kinderland® Bayern klassifiziert.

Weitere Informationen unter: www.ruhpolding.de

Tourist Info Ruhpolding Tel +49 (0)86 63. 88 06-0 | tourismus@ruhpolding.de


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KÖNIGLICH ÜBERNACHTEN AM PRINZENWALD 3

VON HERZEN GUT ... M

KINDER IN AKTION

– MIT SPASS UNTERWEGS

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as Fränkische Seenland ist als kontrastreiche Urlaubsregion wie geschaffen für einen Familienausflug, den Kinder und Erwachsene gleichermaßen genießen: ein Reiseziel, das rund um

TIPP Der neue Erlebnisspielplatz am Südufer des Altmühlsees lädt Jung und Alt zu einer spielerischen Zeitreise ein, die in einer „Ausgrabungsstätte“ beginnt und vom „Alemannendorf“ zur „Römerstadt“ führt.

die von Menschenhand geschaffenen Seen mit ganz viel Natur punktet. Zugänglich sind im Fränkischen Seenland nicht nur die Seeufer mit ihren Strandbädern, sondern auch Kultur und Geschichte der Region. Ausstellungen wie das „Bürsten- und Pinselmuseum“ in Bechhofen a.d. Heide oder die Seeninformation in der Mandlesmühle begeistern mit spannenden Multimediastationen die ganze Familie. Den richtigen Appetit auf die echte fränkische Küche holen sich große und kleine Urlauber im Fränkischen Seenland bei aktiven Unternehmungen, wie zum Beispiel beim „Soccergolf“ oder einer lustigen Schiffoder Rikschafahrt.

INFOS: Tourismusverband Fränkisches Seenland GbR, Postfach 1365, 91703 Gunzenhausen, Tel: 09831/500120, info@fraenkisches-seenland.de, www.fraenkisches-seenland.de

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itten im Allgäu liegt das familiengeführte Vier-SterneLandhotel Bannwaldsee, das mit charmanter Gastfreundschaft und ausgezeichnetem Service alles bietet, was die Urlauber für eine erholsame Auszeit benötigen. Übernachtet wird in liebevoll eingerichteten Zimmern, die Landhausstil mit regionalen Elementen verbinden – ideale Unterkünfte, um zur Ruhe zu kommen oder Energie für die Urlaubsaktivitäten zu sammeln. Nur wenige Kilometer vom Hotel entfernt liegen die Königsschlösser, die Wieskirche und die Burgruine Falkenstein; eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, die nicht nur Kultur- und Geschichtsbegeisterte in ihren Bann ziehen. Mit der im Preis inbegriffenen Königscard erhalten Gäste über 200 Gratisleistungen in der nahen Umgebung. Urlauber, die auf der Suche nach sportlichen Höhepunkten sind, können sich beim Drachen- und Gleitschirmfliegen, Wandern oder Bergsteigen versuchen. Und Entspannungsuchende ruhen sich in der Wellness-Oase mit Sauna, Dampfsauna, Pool und Massagebereich nach Herzenslust aus. Kulinarisch werden Gäste mit bayerischen Schmankerln, regionalen Kreationen und internationalen Gerichten verwöhnt.

TIPP INFOS: Hotel Bannwaldsee, Sesselbahnstraße 10, 87642 Halblech-Buching, Tel: 08368/9000, info@bannwaldseehotel.de, www.bannwaldseehotel.de, Bannwaldsee Hotel GmbH & Co. KG, GF: Klaus Rehklau

Kurzentschlossene aufgepasst! Allgäu Hit Pauschale mit 2 x Übernachtun g im DZ, inkl. Halbpension und Glas Sekt zur Begrüßung im Doppelzimmer ab € 150,– pro Person und für Alleinreisende im Einzelzimmer ab € 165,–

Es hört sich an wie im Märchen, aber das Kinderhotel Oberjoch steht tatsächlich an dieser Adresse und verspricht einen wahrhaft zauberhaften Urlaub für Groß und Klein.

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ogar die berufliche Laufbahn des Hoteldirektors liest sich wie eine Geschichte. Vor 20 Jahren kam Volker Küchler als Kellner nach Oberjoch, bevor er nach dem Umbau einer Klinik zum Kinderhotel dessen Regie übernahm. Das weitläufige Anwesen thront auf fast 1.200 Metern Höhe mitten in den Allgäuer Alpen. Neben 145 Familienzimmern und -suiten verbergen sich hinter der malerischen Fassade des Hotels ein 2.000 Quadratmeter großer IndoorSpielbereich mit Kino und Theater sowie eine riesige PanoramaBade-und-

Sauna-Landschaft mit einer 128 Meter langen Wasserrutschbahn. Außerdem bietet der KIDS-Club mit professioneller Betreuung durch 20 Mitarbeiter täglich Abwechslung. Hier kann der Sommerurlaub kommen, auch mit Schlechtwettertagen. Wenn allerdings die Sonne scheint, ist das Motto des Hauses „hoch über dem Alltag“ gewissermaßen eine süße Verpflichtung. Nur 200 Meter von der Hoteltür entfernt, chauffiert die Sesselbahn in noch höhere Sphären. In einem der schönsten Wander- und Naturerlebnisgebiete der Allgäuer Alpen sind der Bewegungs- und Erkundungslust der Gäste kaum Grenzen gesetzt. Doch es besteht kein Grund, immer in die Ferne zu schweifen, wo das Gute und in diesem Fall attraktive Freizeitangebot unter freiem Himmel

Rutschenspaß und Badevergnügen im Allgäu.

doch so nahe liegt. Denn zum Hotel gehören ein OutdoorSpielpark, eine Hüpfburg, der Abenteuer-Kletterwald und ein Minizoo. Der ist Volker Küchlers besonderes Steckenpferd, denn er ist der festen Überzeugung, dass jedes Kind mit Tieren aufwachsen sollte – wenn auch nur temporär im Urlaub. Er berichtet von Eltern, die noch nie einen echten Esel gesehen haben. In seinem Haus kann das nicht passieren. Emil heißt der Esel, dessen warmes Fell und lange Ohren sicher unvergessen bleiben. Neben den Zwergponys Max und Moritz und den putzigen Kaninchen sind und bleiben aber Picasso und Puschkin die Hingucker. Mit stoischer Ruhe und sanften Augen blicken die beiden Alpakas in die Welt und stecken vor allem hyperaktive Kinder mit ihrer Gelassenheit an.

INFOS: Kinderhotel Oberjoch, Am Prinzenwald 3, 87541 Bad Hindelang-Oberjoch, Tel: 08324/7090, info@kinderhoteloberjoch.de, www.kinderhoteloberjoch.de

Tiefbraune Augen, treuer Blick: Die Alpakas sind der Hingucker im Familienhotel.

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Zugegeben, wird von Hopfen gesprochen, geht es meist um das Thema Bier. Doch das „grüne Gold“ findet aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung zunehmend auch in speziellen WellnessAngeboten Anwendung.

TIPP Weitere Informationen zum Hopfenmuseum und den Touren mit der Kräuterpädagogin finden Sie unter www.hopfenmuseum.de und www.hallertau.info

HHopfen, ist eine Kletumulus lupulus, der

terpflanze, die drei bis sechs Meter hoch wird. Die Triebe des äußerst anspruchsvollen Gewächses winden sich ausschließlich rechts herum und wachsen mit hakigen Kletterhaaren an den Aufleitdrähten der Hopfengärten empor. Mit 14.500 Hektar Anbaufläche befindet sich in der bayerischen Hallertau das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Das Knowhow des Pflanzers und Verarbeiters trägt entscheidend zur Güte der aus dem Hopfen produzierten Lebens- und Heilmittel bei. 40 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Voll- und Teilbäder beruhigen das Hautbild und wirken entspannend.

Geballte Wirkung der Hopfenzapfen Arzneilich wirksam sind die Hopfenzapfen der weiblichen Blüten. Sie enthalten im Hopfenharz Bitterstoffe sowie -säuren. Außerdem kommen in den kleinen, grünlichen Zapfen ätherische Öle und Gerbstoffe vor. Der Hopfen gilt deshalb als beruhigend sowie ausgleichend, keimtötend, appetitanregend, kann sich positiv auf den weiblichen

Hormonzyklus auswirken und das Bindegewebe stärken. Äußerlich findet er beispielsweise als Badezusatz, in wohltuenden Cremepackungen oder in einem Schlafkissen Anwendung. Doch die regionale Kostbarkeit findet auch immer öfter Einzug in den Spa- und Wellnessbereichen der Hotellerie. Im Hopfendolden- oder Hopfenölbad sorgen eine

SOMMERSONNE UND OPENAIR-FEELING

Mischung aus frisch getrockneten Hopfenblüten und Hopfenöl für ein pflegendes, entspannendes Badevergnügen sowie ein unvergesslich aromatisches Erlebnis. Doch das „grüne Gold“ findet auch Anwendung bei Massage und wärmenden Hopfen-CremePackungen. Beim sogenannten Biersudbad können alle Liebhaber des bayerischen Getränks in fertig gebrautem Bier baden gehen. Hier werden die beruhigenden und hautbildverfeinernden Eigenschaften von Malz und Hopfen für Haut sowie Stoffwechsel genutzt. Die wertvollen Öle wirken rückfettend, ausgleichend und sogar zellaktivierend. Die Schaumkrone des Bads bildet häufig ein Glas Bier, das zur Anwendung gereicht wird. Mit der Kräuterpädagogin auf Tour Alle, die lieber auf die wohltuende Wirkung des Hopfens von innen schwören, können in der Hallertau mit einer Kräuterpädagogin die Hopfengärten besichtigen. Dort genießen die Gäste einen frisch zubereiteten Hopfentee, fertigen Hopfenkissen an und erlernen, umgeben von entspannendem Hopfenduft, Übungen, die zu mehr Gelassenheit im Alltag verhelfen können.

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ogelgezwitscher, der Duft von frischen Wiesenblumen und wärmende Sonnenstrahlen auf der Haut: Während der Sommermonate bietet die KissSalis Therme in Bad Kissingen Entspannung pur unter freiem Himmel. Vor neugierigen Blicken gut geschützt, können sich die Gäste von den Therapeuten im Außenpavillon mit sommerlichen Massagen verwöhnen lassen. Urlaubsfeeling ist dabei garantiert. Auch im Sommer lohnt sich ein Besuch der 1.000 m² großen ThermenLandschaft, um neue Kräfte zu sammeln und die innere Ruhe wiederzufinden. Das Heilwasser der KissSalis Therme entspringt dem sogenannten Schönbornsprudel, einer von sieben Bad Kissinger Heilquellen, und zeichnet sich durch eine zwölfmal höhere Mineralstoffkonzentration aus als die Mindestanforderungen für

Heilbrunnen. Mit Hilfe von Wechselbädern im SaunaPark werden sämtliche Lebensgeister geweckt. In der weitläufigen FitnessArea können die Erholungsuchenden ihren Kreislauf in Schwung bringen.

TIPP Thermen Wochenende – Bad Kissingen entspannt 2 Übernachtungen inkl. Frühstück 1 Tageskarte KissSalis Therme inkl. SaunaPark 1 Früchtetraumcocktail in der KissSalis Therme 1 x Moor oder Peeling (à 30 Min.) in der KissSalis Therme 1 Willkommens-Tasche Ab € 114,– pro Person im DZ

© ulkan - Fotolia

AUSGESPROCHEN GENUSSVOLL …!

Hopfenzapfen werden seit dem 14. Jahrhundert zum Bierbrauen verwendet. Doch in den grünen Kraftpaketen steckt weitaus mehr wohltuende Wirkung!

WELLNESS & GESUNDHEIT

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WELLNESS & GESUNDHEIT

INFOS: Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH, Münchner Straße 5, 97688 Bad Kissingen, Tel: 0971/8048-444, tourismus@badkissingen.de, www.badkissingen.de

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GESUNDHEIT FÜR ALLE SINNE

WELLNESS & GESUNDHEIT

WELLNESS & GESUNDHEIT

Die bayerischen Kurparks sind Orte der Ruhe und Erholung. Doch gerade im Frühling und Sommer, wenn die Gartenkunst in prachtvoller Blüte steht, werden unsere Sinne auf ganz besondere Weise berührt.

SSchmecken und Tasten

dem Kurpark seitdem treu geblieben. Besonders viele Gedanken macht er sich über die jährlich wechselnde Gestaltung des 40 Meter langen Schaubeetes. Manch historische Sorte, wie die scharlachfarbene Triumph-Tulpe „Couleur Cardinale“ und die gelb-orange leuchtenden „Grand Soleil d’Or“ werden dort zur Schau gestellt.

ehen, Hören, Riechen,

– für den Menschen ist es selbstverständlich, seine Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Mangelnde Aufmerksamkeit, Unachtsamkeit, Hektik und Stress im täglichen Leben lassen uns im Alltag jedoch viel zu selten Zeit dafür, die unterschiedlichen Reize als sinnliche Erlebnisse zu erfahren. Grund genug, um darauf im Gesundheitsurlaub ein besonderes Augenmerk zu legen.

Bad Kissingen Im Sommer stehen die akkurat angelegten Blumenrabatten in voller Blütenpracht.

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© Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH

© Kurdirektion Bad Wörishofen

Kräuterkunde: In Bad Wörishofen geben Ordensschwestern Tipps und Infos rund um die wohltuende Wirkung von Pflanzen.

Gärtnermeister Jörg Zittrich und sein Team arbeiten das ganze Jahr über auf Hochtouren. Sie pflanzen, gießen, stutzen und säen, schließlich stehen Frühling sowie Sommer vor der Tür und das bedeutet, 1.000 m² Wechselflorfläche im Bad Stebener Kurpark werden zum ersten Mal in diesem Jahr komplett umgestaltet. Wo bisher kälteunempfindliche Pflanzen waren, werden diese durch blühende, zart duftende Primeln, Narzissen und Tulpen ausgetauscht. In allen Farben leuchten die sorgfältig designten Blumenrabatten – ein traumhaftes Blütenmeer. Jörg Zittrich ist Kurparkgärtner aus Leidenschaft, bereits 1987 begann er eine Ausbildung im Staatsbad Bad Steben – und ist

Barfuß die Natur erleben Stehen in Bad Steben das Riechen und Sehen im Vordergrund, so werden in Bad Heilbrunn das Fühlen und Schmecken auf die Probe gestellt. Ein Kräuter-Erlebnispark mit vielfältigem Pflanzenreichtum und unterschiedlichen Erlebniszonen führt die Gäste in die duftende Welt der Wild- und Gartenpflanzen, Kräuter, Blumen sowie Bäume ein. Um das sinnliche Erlebnis noch weiter zu schärfen, bietet der Kurpark zusammen mit dem Kloster Benediktbeuern Führungen und Workshops an. Im geobiologischen Lehrpfad sowie im Labyrinth mit Teekräutern werden nicht nur die Sinne, sondern auch der Geist auf eine Probe gestellt. Nach einem Spaziergang durch die botanische Pracht lädt der Barfußbereich dazu ein, müde Beine in einem der kalten Bachläufe im Park zu erfrischen.

TIPP Alles im grünen Bereich – weitere bayerische Kurparks: Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Füssing, Bad Kötzting, Pfronten, Bad Wörishofen, Garmisch-Partenkirchen, Bad Reichenhall

Fürs Leben lernen Das kühle Nass ist auch das Stichwort für den Wasserlehrpfad im oberbayerischen Bad Aibling. Der erfreut sich nicht nur bei den Urlaubern großer Beliebtheit. Die Schulklassen der Region lernen hier anschaulich alles Wissenswerte zur Fotosynthese und was es mit den Chloroplasten auf sich hat. So wird aus langweiligem Biologie- und Chemiestoff im Handumdrehen eine anschauliche Lektion fürs Leben, die so schnell nicht wieder vergessen wird.

INFOS: Kostenlose Broschüren erhältlich bei Bayerischer Heilbäder-Verband e. V., kostenlose Servicehotline: 0800/5876783 oder unter www.gesundes-bayern.de/prospektbestellung

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WELLNESS & GESUNDHEIT

EIN SPIEL MIT DEM FEUER

EINTAUCHEN & ABSCHALTEN IN BAD FÜSSING

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m Urlaub auch auf die eigene Gesundheit zu achten, ist für die Besucher Bad Füssings eine Selbstverständlichkeit. Dort, wo besonders schwefelhaltiges Heilwasser aus drei Thermalquellen sprudelt, lassen sich die Gäste gerne verwöhnen. Millionen Menschen vertrauen auf die Wirkung dieses heilenden Wassers zur Behandlung von Gelenkund Rückenschmerzen, um wieder fit zu werden, um fit zu bleiben, zum Entspannen und zur Linderung von vielen Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Im Herzen von Bad Füssing befindet sich die

© Andreas Jacob

Wenn die Dunkelheit hereinbricht, dann verwandelt sich die Grüne Oase Bad Aiblings zu einer grandiosen Show aus Feuer und Musik.

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In Bad Aibling blickt der Kurpark auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Gesundheitsbewusstsein gekoppelt mit einem gewissen Outdoor-Feeling ist also keine nachhaltige Erkenntnis des 21. Jahrhunderts – sondern gelebte Tradition in Bad Aibling. Mitten im Ort wurde er angelegt, 1.200 Bäume recken ihre Kronen himmelwärts – im Sommer Schattenspender, die eine angenehm ruhige Atmosphäre versprühen. 44 MEIN BAYERN SOMMER ’15

größte Thermenlandschaft Europas: 100 Therapie-, Entspannungs- und Bewegungsbecken mit insgesamt 12.000 Quadratmetern Wasserfläche in den drei großen Thermen sowie in 24 Hotels, Sanatorien und Kliniken mit eigenen Thermalbädern helfen heilen und bieten grenzenlose Entspannung. Nach einem Bad im heilenden Nass lädt ein herrlicher Kurpark zum Flanieren und Verweilen ein. Die sanft hügelige Landschaft rund um den Kurort ist ein Paradies für Radfahrer, Wanderer, Nordic-Walking-Fans und Naturliebhaber. Viele kleine

TIPP Doch weit gefehlt, wer sich von der Ruhe der Mittagsstunden täuschen lässt. Jogger nutzen das 70 Hektar große Kur-Biotop, um ihre Runden zu drehen. Tennisplätze, eine Mingolf-Anlage und Boulebahnen laden zu sportlichen Aktivitäten ein. Für alle wissbegierigen Gäste hält der Wasserlehrpfad manch informative Lektion bereit. Nach wie vor prägt den Terminkalender Bad Aiblings eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen. Das Programm reicht dabei von Klassik bis Pop, von Kleinkunst bis Musical und Ballett. „Umsonst & Drauß’n“ ist

beispielsweise eine beliebte Open-Air-Reihe mit insgesamt 45 Konzerten in nur fünf Monaten. Und die Musiker sowie Bands aus der Region schlagen nicht selten moderne Töne an. Jazz, Funk, Soul, Blues, Country, Rock und Pop erfüllen die Parkanlage, wenn am Abend die Sterne blitzen – das umfangreiche Repertoire kennt kaum Grenzen. Jeden Sonntag ab 10:30 Uhr schlagen die Blasmusikkapellen beim Frühschoppen im Musikpavillon dann aber doch die traditionellen Töne an.

Am 16. Mai verwandelt sich der Kurpark in einen magischen Ort – zum Jardin Del Fuego, dem Garten des Feuers. „Flammandra – Passion des Feuers“ nennt sich lediglich das heiße Programm der Künstlergruppe „Les Marcels“, die den Kurpark mit akrobatischen Feuerdarbietungen in ein veritables Las Vegas Oberbayerns verwandeln.

INFOS: AIB-KUR GmbH & Co. KG, Wilhelm-Leibl-Platz 3, 83043 Bad Aibling, Tel: 08061/90800, info@aib-kur.de, www.bad-aibling.de

TIPP Kulturfans aufgepasst Rund um Bad Füssing laden nahe gelegene Ausflugsziele zu Spaziergängen ein. Passau oder das Grenzstädtchen Schärding bezaubern die Gäste das ganze Jahr über mit kulturellen Highlights.

Ortschaften und Weiler, mit traditionellen Gasthäusern sowie Biergärten, bieten sich für Zwischenstopps und Erholungspausen an.

Die RupertusTherme in Bad Reichenhall – Entspannung für alle Sinne.

© Jan Greune; Bayerischer Heilbäder-Verband

aum hält der Sommer Einzug in Bayern, verwandelt sich der Kurpark Bad Aiblings in eine wandelbare Kulisse für Veranstaltungen aller Art. Von entspannenden Yoga-Stunden unter freiem Himmel bis hin zur OldieNight schlagen die Events und Angebote mal ruhige und mal rockige Töne an.

© Moritz Attenberger

WELLNESS & GESUNDHEIT

TIPP

DURCHATMEN IM ALPENPANORAMA

Wandern auf AlpenSalzwegen – mit der ältesten Großkabinen-Seilbahn der Welt, der Predigtstuhlbahn, geht es auf den Gipfel des gleichnamigen Berges. Von dort erkunden die Aktivurlauber verschiedene AlpenSalzwege.

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ingebettet in eine malerische Kulisse aus Bergen, versteckten Seen und natürlichen Flüssen liegt die Alpenstadt Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land. Viele der architektonischen und kulturellen Schätze sind beim Bummel durch die Alpenstadt bereits auf

INFOS: Kur & GästeService Bad Füssing, Rathausstraße 8, 94072 Bad Füssing, Tel: 08531/975580, tourismus@badfuessing.de, www.badfuessing.de

den ersten Blick auszumachen. Doch auch unter der Erde hält Bad Reichenhall ein ganz besonderes Gut versteckt, das dank seiner heilenden Wirkung schnell zu Tage gebracht wurde. Die Rede ist vom Salz. Besonders für die Atemwege sind AlpenSalz und AlpenSole ein wohltuendes Heilmittel, denn sie befreien Nase, Bronchien sowie Lunge. In den Kurmittelhäusern oder Kurhotels wird häufig eine AlpenSole-Rauminhalation angeboten, die circa 20 Minuten dauert. Bei dem meditativen Erlebnis konzentriert sich der Gast ganz auf sich, seine Atmung und schließt die Augen. Umhüllt von feinstem Solenebel strömt die gesunde Soleluft bis tief in seine Bronchien. Bei schönem Wetter bietet sich das AlpenSole-Freiluftinhalatorium im Gradierhaus an: erfrischende Soleluft, ein Sole-Kneipp-Becken und ein Solebrunnen mit Liegestühlen sorgen für ein salzig-vitalisierendes Erlebnis. INFOS: Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall Kur-GmbH Bad Reichenhall / Bayerisch Gmain, Wittelsbacherstr. 15, 83435 Bad Reichenhall, Tel: 08651/6060, info@bad-reichenhall.de, www.bad-reichenhall.de

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STÄDTE & KULTUR

STÄDTE & KULTUR

B bereits eine Hauptrolle, eim Tatort spielte er

Sterne- und Hobbyköche greifen gerne auf das gut sortierte Sortiment der kleinen Stände zurück und von Einheimischen wird er oft als „Gute Stube Münchens“ bezeichnet. Der Viktualienmarkt zählt zu den bekanntesten und größten Märkten des Freistaats. Eingeteilt in sieben Abteile finden Gourmetfans an 150 Ständen vor allem Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot und Käse. Auch wenn in den Reihen der ein oder andere Händler exotische Früchte und Gewürze anbietet, spielt die regionale Herkunft der Produkte eine wichtige Rolle.

Schmankerl und Gaumenschmeichler: der Jachenauer Bergbauernkäse.

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Gerade im Hinblick auf Milcherzeugnisse ist die Auswahl groß: Als größte Milchregion innerhalb der Bundesrepublik bringt Bayern besonders viele Molkereien und Käsereien hervor. Und so ist es kaum verwunderlich, dass der „Tölzer Kasladen“ auf dem Viktualienmarkt für viele Einheimische und Besucher eine feste Adresse beim Einkaufsbummel ist. In der Auslage, zwischen vielen großen und kleinen Käselaiben aus Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch,

Die Gemeinde Jachenau liegt sonnenverwöhnt im südlichsten Zipfel des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. Josef Orterer, gelernter Landwirt in 18. Generation, stellt dort in seiner eigenen Hofkäserei jährlich etwa dreieinhalb Tonnen des halbfesten Schnittkäses nach Tilsiter Art her. Der ist bei Feinschmeckern aus ganz Süddeutschland begehrt und geht auch in München weg wie warme Semmeln. Kein Wunder: Der Käse schmeichelt dem Gaumen mit mindestens 50 % Fett in der Trockenmasse, hinterlässt angenehme Röstaromen, ist fest und gleichzeitig cremig. „Das Geheimnis unseres Käses sind die Kühe und die gute Milch, die sie geben.“ Josef Orterers 500 Jahre alter Bauernhof besteht aus 25 Hektar Grünland, auf seiner Alm haben die Jungkühe genauso viel Almweide. Die frische Rohmilch wird in der eigenen Hofkäserei direkt weiterverarbeitet. Verkauft wird die regionale Spezialität an die Feriengäste auf Josef Orterers Hof, in einem kleinen Hofladen und auf dem Viktualienmarkt. Und wer weiß, vielleicht gibt es die oberbayerische Spezialität auch bald auf anderen Märkten zu kaufen. Denn in nahezu allen größeren bayerischen Städten, wie etwa in Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Nürnberg, laden Wochenmärkte zum Bummeln, Einkaufen, Schlendern und SchmankerlGenießen ein.

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DIE STARS DER STÄDTE

© www.bayern.by – Peter von Felbert (2 x)

Einkaufen auf dem Wochenmarkt, Bauernhof, in Hofläden oder auf Ferienhöfen – Regionalität ist einer der wichtigsten Genusstrends der heutigen Zeit. Saisonal essen und regional einkaufen lautet die Devise der nachhaltigen Entwicklung.

liegt auch eine ganz besondere Spezialität: der Jachenauer Bergbauernkäse.

Josef Orterer ist Landwirt mit eigener Hof-Käserei in der Gemeinde Jachenau. Im Tölzer Kasladen auf dem Viktualienmarkt verkauft er seinen halbfesten Schnittkäse nach Tilsiter Art.

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Alpenhotel Krone www.alpenhotelkrone.de

Hotel VICTORIA Nürnberg www.hotelvictoria.de

Alpenhotel Wittelsbach www.wittelsbach.eu

Hotel & Wellness-Refugium Das Kranzbach www.daskranzbach.de

Am Eichholz – Galerie & Art-Hotel www.ameichholz.de art & business hotel www.art-business-hotel.com Bergdorf Hüttenhof www.bergdorf-huettenhof.de Berghotel Maibrunn www.berghotel-maibrunn.de Berghotel Schlossanger Alp www.schlossanger.de Brauereigasthof Hotel Aying www.ayinger.de Burg-Hotel Rothenburg www.burghotel.eu „Burg“ Jugendherberge Nürnberg www.nuernberg.jugendherberge.de Burg Rabenstein www.burg-rabenstein.de Das Freiberg Romantik Hotel www.das-freiberg.de Dorint Resort & Spa Bad Brückenau www.dorint.com/bad-brueckenau Fuchsbräu www.fuchsbraeu.de Gästehaus Weingut am Stein Reisers Weinbar & Restaurant www.weingut-am-stein.de Geldernhaus Hotel garni www.geldernhaus.de Gut Steinbach www.gutsteinbach.de GutsAlm Harlachberg www.harlachberg.de Hofgut Hafnerleiten www.hofgut.info Hotel Bachmair Weissach www.bachmair-weissach.com Hotel Burg Wernberg www.burg-wernberg.de

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© Berghotel Maibrunn St. Englmar

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CHARMANTE HOTELS

STÄDTE & KULTUR

STÄDTE & KULTUR

Schlösser, Burgen, Design-Hotels – das Angebot der Marke Sightsleeping® lässt keine Wünsche offen.

InterContinental Berchtesgaden Resort www.berchtesgaden.intercontinental.com Kloster St. Walburg www.abtei-st-walburg.de

erholsamen Schlaf garantiert. Ein Hotel begeistert den Gast dann, wenn es seine Sinne anspricht – vor allem auch über die Optik“, weiß die Reise-Expertin.

Lindners Romantik Hotel www.lindners.net Luis & hezelhof hotel www.hezelhof.com Meier Landgasthof www.landgasthof-meier.de Relais-Chalet Wilhelmy www.relais-chalet.com Romantik Hotel Chalet am Kiental www.gourmetchalet.de Romantik Hotel Laudensacks Parkhotel www.laudensacks-parkhotel.de Romantik Hotel Neumühle www.romantikhotel-neumuehle.de Schloss Blumenthal www.schloss-blumenthal.de Schloss Burgellern www.burgellern.de Schloss Dennenlohe – Château privé www.dennenlohe.de Schlossparkhotel Mariakirchen www.schloss-mariakirchen.de Schloss Steinburg www.steinburg.com Schloss zu Hopferau www.schloss-hopferau.com Turmhotel zum Erasmus www.turmhotel-erasmus.de Villa Mittermeier – Restaurant & Hotel www.villamittermeier.de Vinotel und Weingut Augustin www.vinotel-augustin.de Weingut & Hotel Meintzinger www.weingut-meintzinger.de WIRTSCHAFTSPARTNER

Hotel Hirsch www.hotelfuessen.de

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InteriorDesign mit Liebe zum Detail und viel Fingerspitzengefühl.

S Domizile – seit 2007

chlösser, Burgen, Design-

hat stilvolles Übernachten in Bayern einen Namen: Sightsleeping®. Die 46 Partnerhotels der exklusiven Marke sind fast zu schön, um beim Schlafen die Augen zu schließen. Wer in die exklusive Kollektion aufgenommen wird, entscheidet eine Jury aus Kunstsachverständigen, Designfachleuten, Journalisten und Tourismusexperten. Unter ihnen ist auch Deborah Gottlieb, stellvertretende Chefredakteurin des Gourmetund Reisemagazins DER FEINSCHMECKER. Von Berufs wegen hat sie täglich mit exklusiven Hotels und herausragenden Restaurants zu tun. Viele der Sightsleeping® Hotels kennt sie persönlich. „Es geht bei einem Hotelaufenthalt in der Regel um mehr als nur eine ordentliche Matratze, die

Kleine Details machen das große Ganze „Das funktioniert mit einem außergewöhnlichen, individuellen und ästhetischen Gesamtkonzept, das dem Haus eine Seele verleiht. Im besten Fall so überzeugend, dass man eigentlich gar nicht schlafen möchte, weil man so viel Schönes und Besonderes geboten bekommt.“ In jedem Sightsleeping® Hotel sind die Gäste vom ersten Moment an von einem ganz besonderen Charme umgeben, sei es durch die außergewöhnliche Architektur, eine eindrucksvolle Gemäldesammlung oder die sympathischen Persönlichkeiten der Gastgeber. Genau dieser individuelle Charakter ist der Schlüssel, um die Jury und später die Gäste zu überzeugen. „Es genügt beispielsweise nicht, ein sehr schickes, modern-urbanes Design zu bieten, wie es heute die Mehrheit der Kettenhotels tut. Man muss spüren, dass sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat – allerdings mit Sinn und Verstand“, erklärt Deborah Gottlieb weiter. Eine umsichtige Renovierung, eine Aufarbeitung von Originalmöbeln oder aber ein besonderer Ausbau, der historische und zeitgenössische Architektur zusammenbringt. „Die Hotels müssen authentisch sein.“ Im besten Fall denken die Gäste bereits beim Einchecken über eine Verlängerungsnacht nach.

INFOS: Alle Informationen über die Sightsleeping® Domizile und den Sightsleeping® Katalog zum Download gibt’s im Internet unter www.sightsleeping.by oder auf Englisch unter www.sightsleeping.com

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STÄDTE & KULTUR

Wellenreiter auf der Fürther Michaeliskirchweih.

In Franken gibt es so viele Brauereien wie nirgendwo sonst auf der Welt, doch die Bierherstellung ist nur eine von zahlreichen gelebten Traditionen.

FESTWIESE UND FESTSPIELE

Los geht es in Bamberg, wo die „BierschmeckerTour“ für 22 Euro fünf Gutscheine zur Bierverkostung bzw. auch den Eintritt in das Fränkische Brauereimuseum beinhaltet. Das Maisels Braurerei- und Büttnereimuseum in Bayreuth stammt aus der Gründerzeit. Dort funktionieren Maschinenhaus, Sudhaus und Büttnerei so, als wäre der Braumeister nur kurz zur Mittagspause weg. Weiter südlich verbindet der Erlanger Brauereiweg 50 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Das Maisel’s Brauerei- und Büttnereimuseum in Bayreuth

TIPP Insgesamt finden in Franken das ganze Jahr über rund 2.500 Veranstaltungen statt. Weitere Infos unter www.frankentourismus.de/veranstaltungen

EIN STREIFZUG DURCH DIE FRÄNKISCHE GESCHICHTE © Dinkelsbühl / FrankenTourismus

© Maisel´s Brauerei- und Büttnereimuseum

EINE REISE DURCH BIERFRANKEN

Eng mit dem Brauereiwesen ist die vielfältige Volksfesttradition verbunden. Eine der ältesten und wohl schönsten Veranstaltungen Deutschlands ist die Bergkirchweih in Erlangen Ende Mai. Im großen Stil zu feiern verstehen auch die Aschaffenburger, Eichstätter und Schweinfurter auf ihren Volksfesten. Doch es geht auch anders, nämlich Festspiele statt Festwiese: Während der Rokoko-Festspiele vom 3. bis 5. Juli in Ansbach herrscht in der ganzen Stadt höfisches Treiben mit Musik und Tanz des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Rokokozeit ein wenig voraus war Mozart, dem im barocken Würzburg mit dem Mozartfest Ende Mai bis Ende Juni Tribut gezollt wird. An außergewöhnlichen Spielorten findet ein facettenreiches Konzertprogramm statt. Dem Prunk und der Pracht des Barock steht die Inszenierung des Coburger Sambafestivals vom 10. bis zum 12. Juli 2015 in nichts nach, aber eben auf

„Kleine Nachtmusik“ im Hofgarten der Würzburger Residenz

brasilianische Weise. Rund 3.000 „Sambistas“ aus der ganzen Welt verwandeln die Stadt auch dieses Jahr wieder in ein fränkisches Rio.

Fest in Kinderhand ist Dinkelsbühl während der historischen „Kinderzeche“.

© Ansbach

D

ie Produktpalette der fränkischen Brauhäuser ist facettenreich und umfasst neben klingenden Namen wie Rauchbier und Ungespundenem aus Bamberg auch überraschende Produkte: In Nürnberg beispielsweise produziert die Hausbrauerei Altstadthof Seltenheiten wie Bierseife und sogar den ersten deutschen Organic Single Malt Whiskey. Neben der Braukultur leben die Franken eine Fülle von Brauchtümern und Traditionen aus, so dass sich vor allem im (Spät-)Sommer ein Anlass für ein geselliges „Prosit“ findet. Die fränkische Kultur umfasst aber natürlich mehr als Bier.

19 bierrelevante Stationen der modernen Barockstadt. Als außergewöhnliches Souvenir empfiehlt sich das unfiltrierte Storchenbier der Steinbach Bräu, zum Mitnehmen im echten Eichenholzfässchen. Nebenan in der Kleeblatt-Stadt Fürth lassen sich Kult-Liebhaber im wiedereröffneten Grüner Brauhaus das vollsüffige Bier schmecken. Das Bayerische Brauerei- und Bäckereimuseum in Kulmbach macht den Geschmack sogar sichtbar: Dank des weltweit ersten gläsernen Sudwerks können Bierseminar-Teilnehmer das Maischen, Läutern oder Würzekochen anschaulich erleben.

FrankenTourismus/FWL/Würzburg/Hub

© FrankenTourismus/Fürth/Hub

BIER-WELTMEISTER & BRAUCHTUMSSPEZIALIST

© FrankenTourismus / Leue

© FrankenTourismus/Bamberg/Hub

STÄDTE & KULTUR

Zu einem der farbenprächtigsten Festspiele zählt auch die historische „Kinderzeche“ (17.–26. Juli 2015) in Dinkelsbühl. Als 1632 die Schweden die Stadt belagerten, war es der Sage nach die Türmerstocher Lore, die mit den Kindern der Stadt Dinkelsbühl um Gnade flehte und sie so vor Plünderung und Zerstörung rettete. In Rothenburg ob der Tauber findet jährlich „Der Meistertrunk“ statt, eines der populärsten Volksschauspiele Deutschlands. Viele tausende Besucher sind jedes Jahr von neuem vom historischen Festspiel fasziniert, das die Ereignisse in Rothenburg ob der Tauber während des Dreißigjährigen Krieges aufgreift.

INFOS: FrankenTourismus, Postfach 44 04 53, 90209 Nürnberg, Tel: 0911/941510, info@frankentourismus.de, www.frankentourismus.de

SOMMER ’15 MEIN BAYERN 51


MEIN BAYERN

STÄDTE & KULTUR

ERLEBEN SIE NOCH MEHR BAYERN! www.bayern.by/katalogbestellung Unter diesem Link finden Sie eine große Auswahl an Katalogen, in denen sich die bayerischen Urlaubsorte präsentieren. Bestellungen oder Download sind kostenfrei.

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Bayern barrierefrei erleben

52 MEIN BAYERN SOMMER ’15

er die Altstadt Bambergs besucht, der begibt sich auf eine Zeitreise der besonderen Art. Geschichte, Kultur, Architektur und ein moderner Lifestyle scheinen sich hier auf eine harmonische Weise zu ergänzen. Seit 1993 steht die Bamberger Altstadt auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Geprägt von ihrer mittelalterlichen Grundstruktur umfasst das Areal des Welterbes drei historische Siedlungszentren: die bischöfliche Bergstadt mit ihrer imposanten Architektur, die bürgerliche Inselstadt, pulsierendes Herz von Handel und Handwerk und die Gärtnerstadt mit ihrer gelebten Tradition der Gärtner und Häcker. Mehr als 1.500 Einzeldenkmäler bilden ein Gesamtkunstwerk aus zehn Jahrhunderten. Im historischen Stadtkern ist Architekturgeschichte authentisch und

TIPP Kulturelle Highlights 1000 Jahre Michaelsberg werden 2015 mit einem Fest- und Kulturprogramm gebührend gefeiert. Vom 25. Juni bis zum 4. Oktober 2015 findet eine große Sonderausstellung im Diözesanmuseum und in vier weiteren Museen statt. Konzerte, Lesungen, Führungen und Kunstaktionen thematisieren das klösterliche Leben und seine nachhaltige Bedeutung. www.michaelsberg. bamberg.info

gegenwärtig: Dom, Neue Residenz und Alte Hofhaltung wie auch das Klosterareal am Michaelsberg beeindrucken als erhabene Ensembles. Ein reiches Kulturleben sorgt für Abwechslung, große kulturelle Institutionen wie die Bamberger Symphoniker und die studentisch geprägte Kleinkunstszene der Universitätsstadt geben sich die Hand. INFOS: Bamberg Tourismus & Kongress Service, Geyerswörthstraße 5, 96047 Bamberg, Tel: 0951/2976200, info@bamberg. info, www.bamberg.info

GESCHICHTE IPP ZUM STAUNEN!

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Die Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ ist ein Muss für alle Kultur- und rGeschichtsinteressie ten. Vom 30. April bis 31. Oktober 2015 wird s das Drama des Kaiser eindrucksvoll in Szene gesetzt. Täglich von 9-18 Uhr geöffnet.

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on Dieu – der Franzos ist da!“ Und schon geht sie los, die historische Kostümführung in Ingolstadt. Stilecht, in alten Gewändern, begleiten die Darsteller interessierte Gäste auf eine CityTour der besonderen Art: Sie werden entführt in die Zeit

vor 200 Jahren, als der große Feldherr und Kaiser Napoleon vor den Toren der Altstadt stand. Pfarrer, Landrichter, Soldaten, Bürger, Gastwirte – alle berichten über ihre Erfahrungen, erzählen von der Schleifung der Festung und den Auswirkungen des Anschlusses Bayerns an Frankreich. Doch mit dem geschichtlichen Spektakel zeigt Ingolstadt nur eine seiner vielen unterschiedlichen Facetten, denn Tradition und modernes städtisches Flair fügen sich hier ideal zusammen. Historische Schätze wie das Neue Schloss, die Asamkirche, das gotische Münster und die Hohe Schule

prägen das Stadtbild. Restaurants, Geschäfte, Kunst und Veranstaltungen bringen quirliges Leben in die City. Besonderes Highlight ist der Besuch im Outlet Shopping Center Ingolstadt Village: Hochwertige Designer- und Modemarken zu stark reduzierten Preisen, Dessous, Schuhmode, Schmuck und viele Geschenkideen bieten eine einzigartige Einkaufsatmosphäre.

INFOS: Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH, Rathausplatz 2, 85049 Ingolstadt, Tel: 0841/3053030, info@ingolstadt-tourismus.de, www.ingolstadt-tourismus.de

VIER RINGE – EIN MARKENERLEBNIS I

n eine beeindruckende Welt aus Technik, Design, Fortschritt und jeder Menge PS tauchen die Besucher des Audi Forum Ingolstadt ein. Am größten Standort des Unternehmens erleben sie die Faszination Audi hautnah: Mit Neuwagenabholung, Museum, Werkführung, Gastronomie, Programmkino, Events, Fahrspaß und Serviceleistungen bietet der im Jahr 2000 eröffnete Komplex ein besonders authentisches Markenerlebnis. Im Rahmen von verschiedenen Erlebnisführungen durch Forum und Werk wird die hochmoderne Automobilproduktion am Standort zum Greifen nah. Bilder, Exponate, wechselnde Sonderausstellungen und multimediale Inszenierungen hauchen der traditionsreichen Marke im Audi museum mobile Leben ein. Die Autofahrer von morgen entdecken auf dem

Erlebnisweg „Audi young and fun“ allerhand Wissenswertes. Dank abwechslungsreicher Veranstaltungen ist das Audi Forum ein Publikumsmagnet weit über die Region hinaus. Ob Weltklasse-Jazz, klassische Musik bei den jährlichen Audi Sommerkonzerten oder Kunstausstellungen – das Forum am Stammsitz der AUDI AG hält für jeden Geschmack etwas bereit. INFOS: Audi Forum Ingolstadt, 85045 Ingolstadt, Tel: 0800/2834444, welcome@audi.de, www.audi.de/foren, www.facebook.com/audiforumingolstadt

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STÄDTE & KULTUR

GRENZENLOSER SOMMERSPASS!

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ayern ist ein Urlaubsparadies für alle – egal ob Familien mit Kleinkindern, Menschen mit Mobilitätsoder Aktivitätseinschränkungen oder Reisende hö-

heren Alters. Barrierefreie Angebote sorgen für jede Menge Spaß, Sport, Erholung und für einen Urlaub ohne Hindernisse.

Bike-Tour mit Rückenwind Spezielle E-Bikes für Menschen mit Handicap stehen in Oberstdort im Allgäu zur Verfügung. Zahlreiche Wanderwege der Region sind mit dem Rollstuhl befahrbar und alle, die hoch hinauswollen, nehmen die Bergbahnen auf das Fellhorn, Nebelhorn, Söllereck oder den Ifen.

City-Trip durch Regensburg Das mittelalterliche UNESCOWeltkulturerbe Regensburg wird am besten im Rahmen einer Stadtführung entdeckt. Diese wird sowohl in deutscher Gebärdensprache als auch für Rollstuhlfahrer angeboten. Königsschloss erkunden Mit einem rollstuhlgerechten Schiff setzen die Gäste über zum Schloss auf Herrenchiemsee. Dort sind die Wege weitgehend barrierefrei, Leihrollstühle können vor Ort gemietet werden. Aufzüge und Rampen ermöglichen einen Blick in die traumhaften Gemächer des bayerischen Märchenkönigs.

INFOS: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, Arabellastraße 17, 81925 München, tourismus@bayern.info, www.bayern.by/tourismus-fuer-alle

© Thorsten Brönner

Badespaß in Franken Sommer, Sonne und Strandfeeling: Das Fränkische Seenland ist dank flacher Uferzonen mit Rollstuhl-Baderampen wie geschaffen für einen Badeausflug. Urlauber schätzen zudem die barrierefreien Ausflugsschiffe.

COOLER MUSIKMIX UNTERM FUNKELNDEN STERNENHIMMEL

TIPP

UNHEILIG

Alle Informationen zu den Open-AirKonzerten 2015 finden Sie unter www.inn-salzach.com/ veranstaltungen

MAX RAABE

MARK FORSTER

Fotos: Veranstalter, Erik Weiss, Robert Winter, Gulliver Theis

© Jan Greune

STÄDTE & KULTUR

LABRASSBANDA

IMPRESSUM

UNBESCHWERTER WANDERSPASS In Marktredwitz startet der neue Prädikatswanderweg „Goldsteig“. Markante Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten der Region werden erstmals in einem Angebot zusammengefasst. Wanderpackage Goldsteig 5 x Übernachtung im Zimmer mit Du/WC, täglich reichhaltiges Wandererfrühstück, Preis ab € 219,– pro Person im Doppelzimmer mit Gepäcktransport. INFOS: Tourist Information Marktredwitz, Markt 29, 95615 Marktredwitz, Tel: 09231/501128, info@tourismus-marktredwitz.de, www.tourismus-marktredwitz.de

54 MEIN BAYERN SOMMER ’15

FRANKENWALD RADLTOUR Auf sieben Tagesetappen einmal rund um den Frankenwald radeln und die unterschiedlichen Natur- und Kulturimpressionen der „grünen Krone Bayerns“ erleben. Übernachtung in radlerfreundlichen Betrieben. 7 x Übernachtung mit Frühstück, GPSDaten der Tour, Tourenbeschreibung mit Karten, Preis ab € 286,– pro Person im Doppelzimmer. INFOS: FRANKENWALD TOURISMUS Service Center, Adolf-Kolping-Straße 1, 96317 Kronach, Tel: 09261/601517, mail@frankenwald-tourismus.de, www.frankenwald-tourismus.de

Herausgeber: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH, Arabellastraße 17, 81925 München, Tel: 089/2123970, tourismus@bayern.info, www.bayern.by Verantwortlich: Dr. Martin Spantig, Geschäftsführer; Jens Huwald, Geschäftsführer Anzeigen: Helena Götze, Tel: 089/21239730 Konzeption & Gestaltung: Dworak & Kornmesser – Agentur für Kommunikationsdesign, www.dworak-kornmesser.de Redaktionsbüro: crystal communications GmbH, www.crystal-communications.de Druck: ADV Schoder Augsburger Druck und Verlagshaus, Aindlinger Straße 17 – 19, 86167 Augsburg

Im Osten Oberbayerns geht die Sonne auf – und auch mancher Stern am Musikhimmel, wenn in der Region Inn-Salzach der Konzertsommer beginnt.

Kdas Flussbett teilen, rahmen sie in urz bevor der Inn und die Salzach

einem weitläufigen Dreieck die nach ihnen benannte Region ein. Im Osten grenzt die Tourismus- und Erholungsregion Inn-Salzach an Österreich und mit Altötting beheimatet sie einen international bekannten Pilgerort. Beschaulich geht es hier zu, wo sich die Welt langsamer zu drehen und echter zu sein scheint. Die hügelige Landschaft rund um die Städte ist gespickt von idyllischen Bauernhöfen, der in die Ferne schweifende Blick macht an klaren Tagen das Alpenpanorama aus. In der Ruhe des östlichen Oberbayerns liegt

aber auch eine mitreißende Kraft, die gerade im Sommer unwiderstehlich wird und Einheimische genau wie Urlauber in die Kleinstädte zieht. Dort geben sich nämlich namhafte Musikkünstler die Ehre, sobald die Konzertsaison unter freiem Himmel eröffnet ist. Den Anfang macht im Juni Max Raabe, der mit dem Palast Orchester unter freiem Himmel in Altötting gastiert. In Mühldorf am Inn stehen im Juli 2015 „Unheilig“ auf der Bühne, die auf ihrer bis 2016 dauernden Gipfelstürmer-Tournee Abschied von ihren Fans nehmen. Mit diesem historischen Konzert wird die Rennbahn als neue Location eingeweiht. Am Tag darauf beginnen in Neuötting die Arkadenhofkonzerte, bevor dann im August der „Burghauser Konzertsommer“ eingeläutet wird. Auf der längsten Burg der Welt singt Mark Forster nur symbolisch „Au revoir“ und der Liedermacher Rainhard Fendrich macht mit legendärem „Austropop“ Stimmung. Die Band Schandmaul schafft mit zünftigem

Folk-Rock eine berauschende Zeitreise zurück ins Mittelalter, während sich die bayerischen Avantgardisten der Volksmusik, LaBrassBanda, barfuß und in Lederhosen an ihren Blechbläsern austoben. Wenn die Musik dann nach einem Konzert verklingt, der mitreißende Abend aber noch nachhallt, kommt die Ruhe der Region zurück. Sanft und echt. Wohltuend.

INFOS: Zweckverband Erholungs- und Tourismusregion Inn-Salzach, Postfach 14 32, 84498 Altötting Tel: 08671/502444, info@inn-salzach.com, www.inn-salzach.com

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STÄDTE & KULTUR

STÄDTE & KULTUR

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Mit den Füßen im Wasser den Sommer und das Leben genießen.

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wischen der Isar, dem Inn und der Donau erstreckt sich das niederbayerische „Dreistromland“, eine landschaftliche Urlaubsidylle wie auf der Postkarte. Sanft hügelige Hopfengärten, ausgedehnte Wälder und munter plätschernde Flüsschen machen die Natur der Wohlfühlregion aus. Wasser ist das Lebenselixier im Bayerischen Thermenland. Berühmt ist das heilsame Thermalwasser in den Bädern Füssing, Griesbach, Birnbach, Gögging und Abbach. In dieses friedliche Bild sind Passau, Straubing und Landshut integriert, wo wahre Kunst- und Kulturschätze auf Müßiggänger warten. Landshut mit seinen romantisch-charmanten Gassen im Herzen Altbayerns mag es gemütlich. Bei einem Espresso am RenaissancePalazzo, der Stadtresidenz, kommen sogar mediterrane Gefühle auf. Doch bei aller gelassenen Bescheidenheit sind der gotischen Stadt Superlative zuzuordnen. Die „Landshuter Hochzeit“ zählt zu den größten historischen Festspielen Europas und der Backsteinturm der Stiftsbasilika St. Martin ist mit 131 Metern sogar weltweit der höchste seiner Art. Der stadtbekannte Turm in Straubing stammt aus dem Mittelalter und ist Ausgangspunkt für einen Rundgang durch die hübsche Herzog56 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Der Kuchlbauer-Turm nach Plänen von Friedensreich Hundertwasser in Abensberg.

Thermalwasser inmitten grüner Landschaften.

stadt, deren traditionelles Gäubodenvolksfest größenmäßig auf Platz 2 hinter der Münchner Wiesn rangiert. Im Gäuboden-Museum gilt es den „Römerschatz“ zu bestaunen. Passau bildet den dritten Eckpunkt des Städtedreiecks. Wo Inn, Ilz und Donau zusammenfließen, prägt Wasser die Landschaft und das Stadtbild. Das ist auch durch barocken Prunk definiert, italienische Meister schufen im 17. Jahrhundert eine herrschaftliche Bausubstanz. Im Zentrum der Altstadt thront der Dom St. Stephan, dessen majestätische Orgel mit 17.974 Orgelpfeifen die größte der Welt ist. Die Bischöfliche Residenz und das Oberhausmuseum mit seiner kulturgeschichtlichen Sammlung sind nur zwei der zahlreichen Höhepunkte Passaus.

TIPP Agnes-Bernauer-Festspiele Straubing Agnes Bernauer, Baderstochter aus Augsburg, war die große Liebe Herzog Albrechts III. von Bayern. Als unstandesgemäße Liaison verpönt, wurde sie des Liebes- und Schadenszaubers angeklagt und 1435 in der Donau ertränkt. Im Hof des Herzogsschlosses in Straubing bringen alle vier Jahre rund 150 Laiendarsteller die Geschichte um Liebe und Tod der Bernauerin auf die Bühne, so auch wieder vom 19. Juni bis 19. Juli 2015. www.agnes-bernauer-festspiele.de

INFOS: Tourismusverband Ostbayern e. V., Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg, Tel: 0941/585390, info@ostbayern-tourismus.de, www.bayerisches-thermenland.de

AHOI! SIGHTSEEING MIT DEM SCHIFF B

TIPP Kulinarisches Highlight In Amberg sind fünf mittelständische Brauereien ansässig. Jede produziert ihre eigenen Biersorten. Unbedingt probieren!

arockstadt, Domstadt und nicht zuletzt DREI_FLÜSSE_STADT – kaum eine andere Stadt kann mit so vielen Beinamen aufwarten wie Passau in Ostbayern. Das barocke Stadtbild wurde von italienischen Baumeistern im 17. Jahrhundert geschaffen und verbreitet bis heute südländisches Flair. Im Zentrum der Altstadt erhebt sich majestätisch der Dom St. Stephan mit dem größten barocken Kircheninnenraum nördlich der Alpen und der größten Domorgel der Welt. Ganz in der Nähe ist ein einzigartiges Naturschauspiel zu bewundern: der Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz.

KUNSTVOLL AUFATMEN!

Aufgrund dieser einzigartigen Lage stellt die Erkundung Passaus per Schiff ein ganz besonderes Erlebnis dar. „Dreiflüsse“Stadtrundfahrten werden von der örtlichen Reederei ebenso angeboten wie Ausflugsund Galafahrten in das bayerisch-oberösterreichische Donautal. Die idyllischen Flusslandschaften laden natürlich auch zum Aktiv-Urlaub ein. Als wichtiger Knotenpunkt nationaler und internationaler Fernradwege ist Passau ohnehin ein echtes Radlerparadies. Jede Menge Möglichkeiten zum Wandern gibt es obendrein.

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INFOS: Tourist-Information Passau, Rathausplatz 2, 94032 Passau, Tel: 0851/955980, tourist-info@passau.de, www.tourismus.passau.de

© Hajo Dietz

ALLER GUTEN STÄDTE SIND

Im Bayerischen Golf- und Thermenland liegen mit den altbayerischen Städten Passau, Straubing und Landshut wahre Kleinode mit Kunst- und Kulturschätzen.

icht nur Kunst und Kultur werden in Amberg großgeschrieben, auch die Luft spielt in dem kleinen Städtchen an der Vils eine wichtige Rolle. 2009 wurde der Ort zum Luftkunstort ernannt. Ein Element, das andernorts als selbstverständlich erachtet wird, bekommt in Amberg einen ganz besonderen Stellenwert zugewiesen. Auf 650 m² widmet sich das Luftmuseum in der Engelsburg dem durchsichtigen Element. Luft hören, sehen, begreifen, erleben und verstehen lautet das Motto der Einrichtung. Neben Ausstellungen gibt es Vorträge, Lesungen, Führungen und Konzerte. Und auch sonst präsentiert sich die Stadt Amberg mit ihrer fast tausendjährigen Geschichte und dem ein-

drucksvollen Ortskern modern und weltoffen. Zahlreiche historische Gebäude, wie das gotische Rathaus, Klosteranlagen und Bürgerhäuser prägen das unverwechselbare Erscheinungsbild der Stadt, die ein reges kulturelles Leben bietet. Das Stadttheater und das Amberger Congress Centrum verwöhnen die Besucher mit einem abwechslungsreichen Spielplan. Kleinkunst beim Sommerfestival, Sommerserenaden im Maltesergarten, anspruchsvolle Literaturprogramme in der Stadtbibliothek und herausragende Ausstellungen im Stadtmuseum sind nur ein Teil des jährlichen Angebotes. INFOS: Tourist-Information Amberg, Hallplatz 2, 92224 Amberg, Tel: 09621/10239, tourismus@amberg.de, tourismus.amberg.de

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STÄDTE & KULTUR

© Bernd Schieferdecker (2 x)

© Ammergauer Alpen GmbH, Stephan de Paly

Abwechslungsreiche Entdeckungs- und Kulturtour durch die Ammergauer Alpenwelt.

KULTUR UND GESCHICHTE MODERN INSZENIERT Römer, Mönche, Könige und Bauern hinterließen in den Ammergauer Alpen über die Jahrhunderte zahlreiche Zeugnisse ihrer Existenz. Die Kulturmeile Ammergauer Alpen verbindet erstmals 18 besondere Sehenswürdigkeiten zu einer etwas anderen Zeitreise.

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nteraktiv Geschichte erleben – mit der Kulturmeile Ammergauer Alpen unternehmen die Gäste eine abwechslungsreiche Reise durch die Zeit. Große Tafeln an 18 ausgewählten Sehenswürdigkeiten fassen kurz die wichtigsten Informationen zu Attraktionen wie Schloss Linderhof, Kloster Ettal oder dem UNESCO Weltkulturerbe Wieskirche zusammen. Spannende Hintergrundinformationen gibt es zusätzlich per Telefon, denn das Handy wird kurzerhand mit dem Audioguide in einen mobilen Reiseführer umgewandelt. So kann jeder Gast sein individuelles Tempo selbst festlegen und die Region ganz in Ruhe entdecken. Die Tour beginnt am UNESCO Weltkulturerbe Wieskirche und führt über Kloster Rottenbuch, Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub mit dem Hörnle, Kappel-Kirche und Schleifmühle in Unterammergau nach Oberammergau. Über Kloster Ettal geht es weiter bis zum Schloss Linderhof. Besonderes Highlight der Tour ist der weltbe-

58 MEIN BAYERN SOMMER ’15

TIPP Kurz notiert Alle wichtigen Termine des Spielplans 2015 sind unter www. passionstheater.de zusammengestellt. Tickettelefon für alle Veranstaltungen: 08822/9458888

rühmte Passionsspieltort Oberammergau: Dort werden die für diese Region typischen Lüftlmalereien, wie sie am Pilatushaus zu sehen sind, erkundet. Oder auch die Holzschnitzer und Kunsthandwerker, denen in der Lebenden Werkstatt im Pilatushaus bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden kann. Das Zentrum des Passionsspielortes bildet das traditionsreiche Passionstheater. Alle zehn Jahre finden dort die weltberühmten Passionsspiele statt. Zwischen den Jahren gewähren Führungen einen Blick hinter die Kulissen. In der diesjährigen Spielsaison von Juli bis August überraschen Neuheiten, so inszeniert Christian Stückl mit „Nabucco“ seine erste Oper auf der Bühne des Passionstheaters. Auch für die Inszenierung der klassischen Tragödie „Romeo und Julia“ haben sich die Oberammergauer etwas Besonderes einfallen lassen. Heiß her geht es im ansonsten geruhsamen Holzschnitzerdorf am Wochenende vom 31. Juli 2015. Dann wird beim Heimatsound Festival nicht nur auf der Bühne des Passionstheaters gerockt.

INFOS: Ammergauer Alpen GmbH, Eugen-Papst-Str. 9a, 82487 Oberammergau, Tel: 08822/922740, info@ammergauer-alpen.de, www.ammergauer-alpen.de

Iund wohlbekannten Na-

nmitten des einzigartigen

turraums liegen die urbanen Kleinode des Allgäus. Vor vielen hundert Jahren, als Handel und Handwerk sich frei entfalten konnten und für Reichtum sorgten, wurden die Orte und Städte geprägt, die nicht nur auf den ersten Blick wahre Hingucker sind. Bauwerke der Gotik, Renaissance und des Barock, schmucke Patrizierhäuser, verwinkelte Gassen und Torbögen aus längst vergangenen Zeiten locken nach Wangen, Isny und Leutkirch, nach Füssen, Memmingen, Kempten, Kaufbeuren, Mindelheim sowie Marktoberdorf. Auf einer Themenkarte finden Urlauber vier speziell kreierte Themenrouten, die die Vielfalt Allgäuer Städte zeigen. Kunstliebhaber sollten den Weg „Zwischen Historie und Moderne“ nehmen, der sie zu Kunstschätzen aller Epochen führt. „Auf speziellen Wegen“ bewegen sich Reisende in Sachen Handwerk und „Auf religiös geprägten Pfaden“ Wandelnde erleben eine Vielzahl an Kirchen, Klöstern und spirituellen Orten. Besonders weit zurück dreht sich das Rad der Zeit „Auf den Spuren der Römer“, deren Siedlungsgeschichte noch immer in Relikten sichtbar ist. Im Allgäu hat Geschichte wenig mit trockenen Fakten zu tun. In Memmingen kommen die Laiendarstellerinnen „Stölzin und Streckin“ sogar ganz ohne Jahreszahlen aus: Eine reiche und eine arme Bewohnerin der Stadt, in der im 17. Jahrhundert noch abendli-

LECKERWISSEN IM ALLGÄU Die Urlaubsregion hat weitaus mehr als malerische Natur zu bieten. Kulturelle Schätze und kulinarische Hochgenüsse sind die Aushängeschilder der Städte.

Am Martinsturm in Memmingen im Allgäu finden sich Reste gotischer Bemalung. © Lienert Kempten

© Ammergauer Alpen GmbH, Foto: Stefan Höcherl

STÄDTE & KULTUR

TIPP Buchtipp Stadtgeschichten Allgäu: Neben einer Themen- und Tourenkarte ist für interessierte Gäste auch ein Booklet mit allen Stadtporträts kostenlos zu bestellen.

23 Stufen führen hinab in Kemptens Geschichte. Ein besonderes Erlebnis erwartet die Besucher in der Erasmuskapelle.

che Ausgangssperre und Sittenstrenge galten, plaudern bei einem Spaziergang aus dem Nähkästchen. Weniger um sündige Weibsbilder als um männliche Helden geht es bei der „Hammerwende“ in Wangen. Das mittelalterliche Historienspiel lässt vom 2. bis 11. Juli eine Schlacht im Jahr 1839 wieder lebendig werden. Im Rahmen der

kulinarischen Führungen in Marktoberdorf dagegen wird geschichtliches Wissen mit Allgäuer Spezialitäten lecker angereichert. Vollends in der Gegenwart angekommen sind dagegen Naschkatzen im Café „Sissi Zuckerbäckerei“ in Kempten, das ganz in Pink daherkommt, während in der benachbarten „Rakete“ Elektro Beats dröhnen.

Allgäu GmbH Gesellschaft für Standort und Tourismus Allgäuer Straße 1 ∙ 87435 Kempten Info@allgaeu.de

Urlaubs-Hotline +49 (0) 83 23 / 8 02 59 31 Mo. bis Fr.: 8:00 – 18:00 Uhr Sa., So., feiertags: 10:00 – 18:00 Uhr

Stadtgeschichten Allgäu Wo Vergangenheit und Zukunft leben

Weitere Informationen und Bestellung der Städtekarte und Booklet unter www.allgaeu.de Auflage 01/2015 Gestaltung: sons. Kempten Text: Stefanie Böck, Isny Druck: Eberl Print, Immenstadt

www.allgaeustaedte.de

INFOS: Allgäu GmbH, Allgäuer Straße 1, 87435 Kempten, Urlaubshotline: 08323/8025931, info@allgaeu.de, www.allgaeu.de

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KULINARIK

KULINARIK

Mit modernem Understatement loben die fränkischen Winzer ihre neuen Weine. Diese überzeugen Experten-Jurys auf der ganzen Welt, sammeln namhafte Auszeichnungen und eröffnen die Weinkarten der gehobenen Spitzengastronomie.

A dukt für die Weinherstellung: die

m wichtigsten ist das Ausgangspro-

© www.bayern.by – Peter von Felbert, S. 60 – 61

reife, sonnenverwöhnte Traube“, lernen Martha Gehrings Teilnehmer. Und das wachse und gedeihe in ihrer Heimat prächtig. Die ausgebildete Gästeführerin und Weindozentin ist in Fahr an der Mainschleife zu Hause. Dort bietet sie Führungen, Seminare sowie Verkostungen zum Thema Wein und Edelbrände an. Eine ihrer beliebten Touren führt durch die fränkischen Weinberge.

PASST SCHO! Martha Gehring – ist Weindozentin und ausgebildete Gästeführerin.

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Obwohl die Gegend auch für ihre Obstbäume und den Spargel berühmt ist, steht doch das ganze Jahr über der Wein im Mittelpunkt. Seit Jahrtausenden siedeln hier Menschen und beackern das fruchtbare Land, Weinflaschen in Kühltaschen, versteckt zwischen den Rebzeilen, wecken klirrend die Vorfreude bei den anwesenden Weinliebhabern, denn an einzelnen Stationen am Weinberg werden die edlen Tropfen verkostet. Für einen perfekten Jahrgang sind neben dem Boden auch das Klima, die Lage des Weinbergs, ja, selbst das Mikroklima entscheidend. „Nicht zu vergessen, der Winzer und der Kellermeister selbst!“ Bekannt ist der Frankenwein für seine typische Flaschenform, den bauchigen Bocksbeutel. Der konnte nicht davonrollen und war bei Mönchen einfacher unter der Kutte zu verstecken als eine gewöhnliche Flasche. Außerdem war der Bocksbeutel ein Kennzeichen zur Unterscheidung von echtem fränkischem Wein zu billigen Fälschungen und das sei auch bis heute so geblieben.

Die Mainschleife bekam ihren Namen, weil sich der Fluss seit Urzeiten geschmeidig wie eine Schlange in den fruchtbaren Boden gegraben hat.

Ein Drittel der gesamten fränkischen Rebfläche befindet sich zwischen Wipfeld und Sommerach an der Mainschleife. Die an den mäandernden Fluss geschmiegten Weinberge verströmen eine stille, unspektakuläre Schönheit, die Martha Gehrings Gäste augenblicklich verzaubert. „So viele Sonnentage!“, lacht Martha, die Winzer und Obstbauern im Herzen Mainfrankens haben beim Wettergott einen Joker gezogen. Die fränkischen Weine sind eine trinkbare Fibel sowohl für Anfänger als auch eine Schatzkammer für Profis. „Unsere Visitenkarte ist der Silvaner“, erklärt Martha Gehring. In der Vergangenheit machte der säurearme Weißwein den größten Teil der Anbaufläche aus. 80 Prozent der Weinberge sind hier mit Weißweinen bepflanzt. Dass sich die edlen Tropfen auch über die regionalen Grenzen hinaus immer größerer Beliebtheit erfreuen, kommt für die Spezialistin nicht von ungefähr. „Wein hat sich in den letzten Jahren zu einem Produkt mit einem gewissen Lifestyle entwickelt. Dabei spielen Regionalität und der nachhaltige Umgang mit den Rohstoffen eine entscheidende Rolle.“ Besonders die jungen Spitzengastronomen unterstützen diesen Trend zusätzlich. Sie eröffnen immer häufiger ihre Weinkarten mit fränkischem Wein oder servieren Mehrgängemenüs mit harmonisch abgestimmten, regionalen Tropfen. Nach einer verdienten Brotzeit verglühen langsam die letzten warmen Sonnenstrahlen auf Martha Gehrings Hof. Und als die Schatten auf dem Kopfsteinpflaster ihre scharfen Konturen an die Dämmerung verlieren, prostet sich die Gruppe zum letzten Mal für diesen Tag zu.

INFOS: Weinbau & Edelobstdestille Bernhard & Martha Gehring, Traubengasse 7, 97332 Fahr am Main, Tel: 09381/3510, info@weinbau-gehring.de, www.weinbau-gehring.de

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KULINARIK

KULINARIK

S © Lisa u. Dr. W. Bahnmüller

eit Jahrhunderten wird im Tölzer Land das Wissen um die heimischen Kräuter sowie Wildpflanzen gehegt und gepflegt. Zusammen mit Kräuterpädagoginnen kommen nun auch Urlaubsgäste auf den Geschmack.

Kräuter-Muffins mit zarten Wiesenblumen – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Zwischen Isar und Loisach leuchten die gelben Löwenzahnwiesen, die Schneeberge glitzern weiß auf ihren Spitzen. 22 Orte der Region feiern den Frühlingsanfang und laden ihre Gäste ein, zusammen mit Kräuterpädagogen die Vielfalt der Natur zu entdecken. Wildkräuterwanderungen im Tal und auf den Bergen, Kräuter-

märkte, leckere Wald- und Wiesenküche mit vielen Rezepten, Hoffeste und Moorwanderungen – für jeden Geschmack ist etwas dabei, und alle Sinne sind gefragt. So manches vermeintliche „Unkraut“ entpuppt sich unter dem geschulten Blick der erfahrenen Kenner als würzige Zutat in feinen Kräuter-Menüs. Während der Sommermonate nimmt Kräuterpädagogin Anneliese Stockinger regelmäßig wissbegierige Besucher mit auf Entdeckungstour durch den KräuterErlebnis-Park in Bad Heilbrunn. Wer es richtig „wild“ mag, begnügt sich nicht mit einem Kräuterspaziergang, sondern kocht beispielsweise zusammen mit der Kräuterexpertin Annett Ender am offenen Feuer ein eigenes Wildkräutergericht, backt duftendes Kräuterbrot oder zaubert süße Kräuterbonbons – ein kulinarischer Genuss mit wilder Note. INFOS: Tölzer Land Tourismus, Prof.-Max-Lange-Platz 1, 83646 Bad Tölz, Tel: 08041/505206, info@toelzer-land.de, wwww.toelzer-land.de

DAS HERZ ALTBAYERNS

NATUR PUR

RADLWELLNESS

Freising, das historische Schmuckstück im Münchner Norden, ist die älteste Stadt an der Isar. Der Domberg lädt Sie zum Kraftsammeln ein und die Weihenstephaner Gärten zeigen Ihnen ihre Blütenpracht. Rundgang zwischen Altstadt und Dom Spazieren Sie zu den wichtigsten Besonderheiten der Domstadt. Führung ohne Voranmeldung: Dauer ca. 90 Min., € 6,50 pro Person. Für Besuchergruppen: Dauer ca. 120 Min., € 85,– für max. 25 Personen, fremdsprachige Tour möglich.

Komfortable Zimmer und Suiten, wechselnde Buffets, Badevergnügen, Wellness und Sportprogramme: Das The Monarch Hotel bietet seinen Gästen Erholung auf höchstem Niveau.

Der Naturpark Oberer Bayerischer Wald verspricht Urlaub vom Feinsten. Erleben Sie das Gefühl unvergesslicher Freiheit.

Fluss und Genuss – 2 x Übernachtung im Einzel- bzw. Doppelzimmer „Comfort“, 2 x Frühstück, 1 x Abendessen, 1 x Bayerische Brotzeitplatte, 1 x Schifffahrt durch den Donaudurchbruch (Anreise zum Schiff in Eigenregie). Buchbar vom 16.03. – 01.11.2015, ab € 185,– pro Person.

Radl- & Wellnesswoche 7 x Übernachtung mit Frühstück oder Halbpension im Hotel, 3 Tage Leihfahrrad, 1 Tag Leihfahrrad (E-Bike), 1 x Entspannungsbad und Benützung von Saunen und Whirlpool, 1 x Eintritt in die Badewelt AQACUR, 1 x Radlerbrotzeit. Preis pro Person: ab EUR 319,–, Termin: Mai bis Oktober 2015 nach Absprache.

INFOS: Touristinformation Freising, Marienplatz 7, 85354 Freising, Tel: 08161/5444111, touristinfo@freising.de, www.tourismus.freising.de

INFOS: The Monarch Hotel, Kaiser-Augustus-Straße 36, 93333 Bad Gögging, Tel: 09445/980, www.monarchbadgoegging.com, reservierung@monarchbadgoegging.com

INFOS: Tourist-Info Blaibach, Kirchplatz 6, 93476 Blaibach, Tel: 09941/945013, tourist@blaibach.de, www.bayerischer-wald.org

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„O’ZAPFT IS!“ In Bayern sind Bierkultur und Brautradition hautnah erlebbar

Dund das Bier, so kommt enkt man an Bayern

einem rasch ein „Prosit der Gemütlichkeit“ in den Sinn. Doch bietet Bayern auch vielerlei Möglichkeiten, neben dem Biergenuss auch tief in die Geschichte des Bieres und die bayerische Bierkultur einzutauchen. Wer etwa wissen möchte, wo der Hopfen wächst und wie er von der Dolde ins Glas kommt, findet in der bayerischen Hallertau die gesuchten Antworten. Hier prägen die Hopfengärten die sanft hügelige Landschaft. Das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach, architektonisch einem Hopfengarten nachempfunden, vermittelt einen spannenden Einblick in die Kulturgeschichte des Hopfens bis in die Gegenwart. Der Erlebnis-Rad- und Rundwanderweg „Hopfen und Bier“ zwischen dem niederbayerischen Mainburg und Schloss Ratzenhofen mit seinem schönen Biergarten ist gespickt mit Illustrationen und verbindet Schönes mit Lehrreichem.

Der Museumsbraumeister in Kulmbach produziert während der Sommersaison 25 Hektoliter Museumsbier.

UNHEILIG

Nach der Besichtigung der Katakomben genießen die Gäste ein kühles Bier im Bräustüberl.

© Fotolia/ by-studio

LÖWENZAHN-FRÜHLING UND KRÄUTERSOMMER

Der Weg von der Braugerste zum fertigen Bier wird beispielsweise im Bayerischen Brauereimuseum im fränkischen Kulmbach anschaulich dargestellt. In den ebenso liebevoll wie aufwändig inszenierten Abteilungen glaubt man förmlich den Büttner zu hören, der Eisenringe auf die Bierfässer treibt. Weniger um die Bierherstellung als um die Lagerung geht es in den Bayreuther Katakomben. Über eine Treppe steigen Besucher hinab in die faszinierende Welt der Felsenkeller. Vor der Erfindung der Kältemaschine (1873) galten die verschachtelten Sandsteingänge lange als besonders guter und kühler Lagerort für die Bayreuther Biere. Heute sind die historischen Keller Ausstellungsort für jahrhundertelange Bauereigeschichte. Das Freilandmuseum im mittelfränkischen Bad Windsheim verfügt gleich

über zwei historische Sudhäuser, die noch regelmäßig betrieben werden. Zum Geburtstag des Bayerischen Reinheitsgebotes wird um den 23. April sogar jährlich das älteste noch in Betrieb befindliche Sudhaus der Welt seine Arbeit aufnehmen. Ganz der Gegenwart und dem eigentlichen Biergenuss ist der „5-Seidla-Steig“ in der südlichen-fränkischen Schweiz gewidmet. Wie der Name erwarten lässt, liegen fünf Privatbrauereien in den Gemeinden Gräfenberg und Weissenohe an den landschaftlich reizvollen Wegen und Pfaden dieses biersinnigen Wanderweges.

Weitere Infos zu Bier- und Brauereimuseen in Bayern: www.bayerisches-bier.de, Bayerischer Brauerbund e. V., Oskar-von-Miller-Ring 1, 80333 München, Tel: 089/286604-0, brauerbund@bayerisches-bier.de

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BRAUCHTUM & KULTUR

BRAUCHTUM & KULTUR

ALLES DREHT SICH UM DEN BAUM Bei vielen bayerischen Brauchtumsfesten spielt der Baum eine zentrale Rolle. Mit Freude sowie Herzblut bereiten sich die Bewohner und Vereine im Freistaat auf das Maibaumaufstellen, die Kirchweihen und Tanzlindenfeste vor. Ab April ist deshalb einiges an kulturellen, teils auch kuriosen Veranstaltungen geboten.

J Gemeinden darum, wer von ihnen den edes Jahr wetteifern viele bayerische

schönsten und größten Maibaum besitzt. Doch bevor die festlich geschmückten Stämme die Ortsmitte zieren, scheuen hinterlistige Maibaumdiebe keine Mühen, den Baum eines anderen Dorfes zu entführen. Nachdem eine Auslösesumme in Form von Bier und Brotzeit verhandelt wurde, wird der Maibaum wieder ausgehändigt. Pünktlich am ersten Mai werden schließlich die festlich geschmückten Bäume aufgestellt, verbunden mit einem zünftigen Fest für die ganze Bevölkerung. Für ein Schaf um den Baum tanzen Ein Höhepunkt im fränkischen Festtagskalender sind die zahlreichen „Kerwas“ bzw. Kirchweihen. Ursprünglich wurde mit diesen

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bis die vorgegebene Zeit abgelaufen ist und ein Wecker klingelt. Derjenige mit dem Bäumchen in der Hand gewinnt den „Betzen“ – ein Schaf, das ebenfalls festlich geschmückt neben der Blaskapelle auf seinen neuen Besitzer wartet. Der Gewinner muss im Anschluss alle Teilnehmer zu Kaffee und Kuchen einladen. Serviert werden dann meistens „Küchla“, ein fränkisches Schmalzgebäck. Am Dienstag wird die Kirchweih dann traditionellerweise wieder „eingegraben“: Symbolisch wird hierfür ein leeres Fass Bier neben dem Kirchweihbaum vergraben, das dann im nächsten Jahr zum Auftakt der Kirchweih wieder ausgegraben wird.

Eine heiße Sohle im Lindensaal – beim Tanzlindenfest wird die Baumkrone zum Tanzparkett umfunktioniert.

Festen die Einweihung einer Kirche oder der Namenstag eines Heiligen zelebriert. Vielerorts dauern die Festlichkeiten fast eine ganze Woche und jeder Tag hat sein festes Programm. Am Kirchweihsamstag stellen die Burschen in den fränkischen Gemeinden den Kirchweihbaum auf, der vorher gemeinsam im Wald geschlagen und anschließend geschmückt wurde. Diesen brauchen die „Kerwaburschen“ dann am Sonntag für das „Betzen“-Austanzen. Rausgeputzt und in feiner Festtagsmontur laufen die jungen Männer mit ihrer Auserwählten um den Baum und singen selbst geschriebene Kirchweihlieder. Nach jeder Baumumrundung wird ein kleines, mit bunten Bändern verziertes Bäumchen an den Hintermann weitergereicht – so lange,

Tanz in der Baumkrone Die Linde blickt in Bayern kulturhistorisch auf eine lange Geschichte zurück. Viele schätzen sie damals wie heute als Heil- oder Nutzpflanze – es ist daher wenig verwunderlich, dass der Baum bei verschiedenen Festlichkeiten, wie beispielsweise bei den fränkischen Tanzlindenfesten, eine ganz zentrale Rolle spielt.

TIPP Termine 2015: Die Kirchweih inkl. Betzen austanzen findet in zahlreichen Gemeinden in Franken zwischen April und September statt. Die Tanzlindenfeste werden von Juni bis August in verschiedenen fränkischen Gemeinden gefeiert.

wird, ziehen die Burschen mit schwarzen Hüten, Westen und weißen Schürzen über den Hosen und begleitet von Blasmusik los, um ihre Tanzpartnerinnen in deren Häusern im Dorf abzuholen. Mit den Mädels in Trachtenkleidern und Blumenkränzen im Haar geht es dann zur Tanzlinde, wo hoch oben rund um den Baum getanzt wird.

Die Kerwaburschen sind rausgeputzt und bereit fürs „Betzen“-Austanzen.

Der Wuchs der Tanzlinden wurde während der Wachstumsphase so verändert, dass in Stamm und Krone künstliche Plateaus entstanden sind. Auf diesen Ebenen hoch oben in den Wipfeln der Linden finden die Tänze und Feierlichkeiten statt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, im sogenannten „Lindensaal“ am Holzgeländer die Veranstaltung mitzuerleben. Bevor auf der Linde getanzt SOMMER ’15 MEIN BAYERN 65


© Wolfgang Stadler

© FOTOGRAFIE SOMMER

BRAUCHTUM & KULTUR

EINMAL UM DIE GANZE WELT

DIE HEILIGEN BERGE DER OBERPFALZ

B

erge üben eine magische Anziehungskraft auf die Menschen aus. Viele Gipfel werden als spirituelles Zentrum von uralten Kirchen gekrönt, die häufig das Ziel von Wallfahrten sind. Überdurchschnittlich viele dieser „heiligen Berge“ gibt es im Amberg-Sulzbacher Land, wo die Bergfeste eine regionale Besonderheit darstellen und jährlich tausende Wallfahrer und Besucher anlocken. Als Wallfahrtsfeste reicht die Tradition der Bergfeste bis weit in die Barockzeit zurück. Und schon immer mussten die Pilger nach beschwerlichem Bittgang mit Essen und Trinken versorgt werden. Denn nach dem Gottesdienst geht’s zur traditionellen „Henkelmess“. Auf den Bergfesten verbinden sich so Frömmigkeit mit dem Essen, Trinken und Fröhlichsein im Dunstfeld von Weihrauch und Bratwurstduft. 66 MEIN BAYERN SOMMER ’15

Das Mariahilf-Bergfest in Amberg findet immer um Maria Heimsuchung (02.07.) statt. Ihm folgt das Fest auf dem Annaberg in SulzbachRosenberg um St. Anna (26.07.), das Frohnberg-Fest in Hahnbach um Mariä Himmelfahrt (15.08.), dann die Mausberg-Festwoche in Gebenbach um Mariä Geburt (08.09.). Weitere Bergfeste sind das Gottvaterbergfest bei Auerbach oder auf dem Kreuzberg bei Schmidmühlen (beide am Sonntag nach Pfingsten), das Eggenbergfest bei Ensdorf (3. Sonntag im Sept.) und das Johannisberg-Fest in Freudenberg (Sonntag nach dem 24. Juni). Die Wallfahrt zum Axtheid Berg in Vilseck findet um das Kreuzerhöhungsfest am 14. September statt.

INFOS: Amberg-Sulzbacher Land, Hallplatz 2, 92224 Amberg, Tel: 09621 10239, Fax: 09621 37605333, www.amberg-sulzbacher-land.de, tourist@amberg-sulzbach.de

Rund 60 Veranstaltungen zeigen die ganze kulturelle Bandbreite der Region: Egal, ob Klassik, echte Volksmusik, Varieté, Travestie, Country oder Jazz, ob Salonorchester, Big Band, Männerchor oder Combo – auf dem Hauptmarkt oder in der Katharinenruine wird jeder Gast ein passendes Highlight finden. In dieser

TIPP Das ausführliche Programm ist ab Mitte 2015 unter www.altstadtfest-nuernberg.de zu finden.

ehemaligen Singschule der Meistersinger sind auch die Schwänke des Schusterpoeten Hans Sachs zu sehen. Nach dem traditionellen Festumzug geht es für die Besucher zum Fischerstechen auf der Pegnitz. Zwei Lanzenträger in Kähnen fahren aufeinander zu und versuchen, sich gegenseitig vom Boot zu stoßen. Ein feucht-fröhliches Vergnügen. Auf den Gewinner wird mit einem der regionalen Biere angestoßen – die Sortenvielfalt ist kaum zu überbieten. Nicht umsonst verfügt Franken über die größte Brauereidichte Europas. © Uwe Niklas

GIPFELTREFFEN –

Fachwerkhäuschen, 21 Wirte und eine kulinarische Vielfalt, die ihresgleichen sucht: Am 17. September 2015 beginnt mit dem traditionellen Bieranstich aller vertretenen Brauereien das 45. Nürnberger Altstadtfest. Heimat und Kultur, Kulinarik und Genuss gehen dabei eine ganz besondere Verbindung ein. Mal modern, mal traditionell präsentiert sich die fränkische Metropole.

AUF GEHT’S ZUR PFINGSTROAS!

K

natternd und polternd präsentieren sich in Inzell einmal im Jahr ganz besondere historische Gefährte. Das Schaufahren der alten Traktoren hat im Rahmen der Pfingstroas am 24. Mai 2015 bereits Tradition: An die 150 Oldtimer von Landmaschinen, Feuerwehrautos und Holzseilwinden begeistern die Gäste. Mit über 20 Volksmusikgruppen, kulinarischen Leckerbissen, Kinderprogramm,

TIPP Inzell Card plus – kostenloser Urlaubsspaß Zur Erfrischung in den Inzeller Naturbadesee, ins Hallenbad hüpfen oder bei einer Fahrt mit der Rauschberg- oder Hochfellnseilbahn tief durchatmen? Kein Problem, denn Gäste, die ihren Aufenthalt bei einem der über 200 teilnehmenden Gastgeber buchen, erhalten die Inzell Card plus und mit ihr jede Menge kostenlosen Urlaubsspaß.

INFOS: Inzeller Touristik GmbH, Rathausplatz 5, 83334 Inzell, Tel: 08665/98850, info@inzell.de, www.inzell.de

DA IST WAS LOS! Kleine Städte – große kulturelle Reichtümer: In Bayerisch-Schwaben gilt es für Familien und Urlauber so manch eindrucksvolle Sehenswürdigkeit zu entdecken und die Region bei zahlreichen Festen zu erleben.

CITTASLOWFESTIVAL Ein Fest für Genießer steigt vom 14. bis 16. August 2015 auf dem Nördlinger Marktplatz. Unter einem sogenannten „Magic Sky“ mit über 40 Ausstellern, Musik und Vorträgen wird eine Botschaft klar kommuniziert: Nachhaltigkeit, Regionalität und Lebensqualität werden in Nördlingen ganz großgeschrieben. www.noerdlingen.de

OETTINGER JAKOBIKIRCHWEIH

INFOS: Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, Frauentorgraben 3, 90443 Nürnberg , Tel: 0911/23360, tourismus@nuernberg.de, www.nuernberg.de

Bayerische Bräuche und Traditionen gehören in Inzell zum täglichen Leben. Ob beim Inzeller Dorffest, dem Michaeliritt oder in den vielen Vereinen – die bayerische Lebensart wird im idyllischen Luftkurort großgeschrieben. Dazu zählen auch herzliche Gastlichkeit und typische deftige Schmankerl. Ob würziger Bergkäse oder frische Buttermilch – die Lebensmittel werden aus unverfälschten Zutaten und von Hand hergestellt. Viele der heimischen Höfe sind mit dem NaturlandSiegel ausgezeichnet. Die dort hergestellten, geprüften Produkte finden sich auch auf den Speisekarten der Gastwirte vor Ort: Heimisches (Bio-)Fleisch, frische Kräuterküche oder Selbstgebranntes machen den Sommer in Inzell zum Verwöhnprogramm für Körper, Geist und Seele.

© Stefan Sisulak

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Brauchtums- und Handwerksmarkt ist für große und kleine Besucher einiges geboten.

Fischerstechen, Dirndlspringen, Hammeltanz: Auf der Oettinger Jakobikirchweih ist einiges geboten. Vom 24. bis 27. Juli 2015 wird die Residenzstadt zum Volksfest für große und kleine Gäste. Ein bunt geschmückter Bootskorso und das brillante Barockfeuerwerk beim Wasserfest bringen nicht nur die idyllische Wörnitz zum Leuchten. www.oettingen.de

© Werner Rensing

BRAUCHTUM & KULTUR

20. DONAUWÖRTHER REICHSSTRASSENFEST In Donauwörth an der „Romantischen Straße“ wird vom 22. bis 25. Juli 2015 gefeiert. Einer der schönsten Straßenzüge Süddeutschlands, die Reichsstraße, wird dabei farbenprächtige Festkulisse sein. Zum Auftakt findet der „Schwäbischwerder Kindertag-Festzug“ statt. www.donauwoerth.de

INFOS: Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben e. V., Schießgrabenstraße 14, 86150 Augsburg, Tel: 0821/4504010, info@tvabs.de, www.bayerisch-schwaben.de

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