ÜBER SCHAFFHAUSEN
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Über Schaffhausen Geografie Als nördlichster Kanton der Schweiz ist Schaffhausen zum grössten Teil von Deutschland umgeben. 82 Prozent oder 152 von 185 km der Grenzen stossen an das deutsche Bundesland Baden-Württemberg. 1740 Grenzsteine umsäumen den einzigen Kanton zwischen Bodensee und Basel, der fast vollständig nördlich des Rheins liegt. Die Kantonsfläche beträgt 298 km2 und entspricht 0,7 Prozent der Schweiz. Topografisch liegt der Kanton Schaffhausen am Rande des schweizerischen Mittellandes. Seine sanften Hügel und Täler gehören zu den Ausläufern des Juras und zeugen von den Gletscherbewegungen der letzten Eiszeit. Das Landschaftsbild ist vielseitig und wird im Besonderen durch den Rhein mit seiner einzigartigen Flusslandschaft, die grossen Waldgebiete, das weite Ackerland und die sorgfältig gepflegten Weinberge geprägt. Im Kanton Schaffhausen leben rund 83’000 Einwohner, wobei knapp die Hälfte in der Kantonshauptstadt Schaffhausen wohnt. Im Kanton Schaffhausen lebt rund 1 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Damit gehört Schaffhausen zu den kleinsten Kantonen der Schweiz. Ein Kuriosum: Der Kanton Schaffhausen besitzt im Schwarzwald in Deutschland 3,6 Quadratkilometer Staatswald.
Geschichte Die Stadt Schaffhausen blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Ihre Entstehung verdankt sie dem Rhein bzw. dem Rheinfall. Die Unterbrechung der wichtigsten Wasser-Handelsstrasse durch den Rheinfall nutzten die Anwohner für Umlade- und Transportarbeiten gegen entsprechende Gebühren und Zollabgaben.
Die erstmalige Erwähnung des damaligen Marktfleckens « Scafhusun » findet sich im Jahre 1045. In dieser Zeit stiftete der Graf von Nellenburg das Kloster Allerheiligen. Schaffhausen geriet im Mittelalter oft zwischen die Fronten der Grossmächte. So wurden 1499 im Klettgau und in der Nähe von Thayngen Kämpfe im so genannten « Schwabenkrieg » – in Deutschland als « Schweizer Krieg » bezeichnet – ausgetragen. 1501 schloss sich Schaffhausen der eidgenössischen Konföderation an und übernahm den Auftrag, die nördliche Grenze der Eidgenossenschaft zu sichern. Zu diesem Zweck errichtete man weitgehend in Fronarbeit eine imposante Burgfestung: den Munot, heute noch Wahr zeichen der Stadt. Einer Prüfung standhalten musste das Bollwerk allerdings nie. Industrialisierung im 19. Jahrhundert Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten die Stadtbewohner hauptsächlich vom zünftischen Handwerk und vom Rhein als Wasser-Handelsstrasse. Das änderte sich im Jahre 1802, als Johann Conrad Fischer im Mühlental in einer ehemaligen Kräutermühle eine Giesserei gründete. Ein weiterer Industriepioneer, welcher die wirtschaftliche Ausrichtung der Region Schaffhausen nachhaltig prägte, war Heinrich Moser (1805 – 1874). Seinen Beitrag zur Belebung Schaffhausens leistete er durch den Bau einer Dammanlage zur Übertragung von Wasserkraft in neue Fabriken und Werkstätten am Rhein. Daraus entwickelte sich ein erstes Industriezentrum: Textilindustrie mit der Herstellung von Tuch, Wolle und Strickmaschinen, die Fabrik Amsler für Polar-Planimeter und kriegstechnische Produkte, die IVF Internationale Verbandstoff-Fabrik Schaffhausen, das Unternehmen der Gebrüder Rauschenbach (das später als Maschinenfabrik zur Georg Fischer stiess), die Uhrenfabrik International Watch Co. (IWC) und die Bindfadenfabrik AROVA.