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Einleitung
POSITION | DIGITALISIERUNG | DATENZUGANG
Datenzugang
Rahmenbedingungen für eine effiziente Datenwirtschaft
15. September 2020
Einleitung
Daten stellen einen zentralen Wettbewerbsfaktor dar und sind Motor für wirtschaftliches Wachstum und Innovationen. Datenbasierte Geschäftsmodelle und Plattformen werden in der Wirtschaft durch den digitalen Wandel immer wichtiger. Exponentiell wachsende Datenmengen, rasante technologische Fortschritte und neue Basistechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) führen zu einem steigenden Einsatz datenbasierter Anwendungen in der Industrie. Die Analyse und Verknüpfung von Daten sind Innovationsmotor und führen u. a. durch Produktivitätssteigerungen zu einem großen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Nutzen.
Für Innovationen und die Position der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb kommt es daher ganz entscheidend auf die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten an, die in Verbindung mit Knowhow und Geschäftsideen zur Datenverarbeitung ihren besonderen wirtschaftlichen Wert erhalten. Viele Akteure haben ein wirtschaftliches, wissenschaftliches oder gesellschaftliches Interesse, Daten von und über Maschinen, Gegenständen und IT-Systemen zu nutzen. Eine effektive und faire Datennutzung, die ein freiwilliges Teilen von Daten unterstützt und einen angemessenen Ausgleich zwischen den Interessen des Datenerzeugers und des Datennutzers vorsieht, ermöglicht Innovationen und befördert den Zugang zu und die Nutzung von Daten. Dazu gehört auch eine Ausweitung der staatlichen Open-Data-Politik, die den Staat zur Offenlegung von (anonymisierten) Daten verpflichtet.
Die deutsche Industrie ist sich ihrer hohen Verantwortung im Umgang mit Daten bewusst. Für sie stehen vor allem Produkt- und Prozessdaten –und somit überwiegend nicht-personenbezogene Daten –im Vordergrund. Gleichwohl haben sich viele Unternehmen und Branchen bereits über gesetzliche Anforderungen hinaus durch eigene ethische Leitlinien zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Daten, etwa durch einen starken Datenschutz mit hoher Transparenz, verpflichtet. Das Bewusstsein im Umgang mit personenbezogenen Daten wurde insbesondere durch das Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geschärft. Eine innovationsfreundlich ausgestaltete Datenpolitik ist durch einen selbstbestimmten Umgang mit Daten gekennzeichnet. Sowohl die Daten- als auch die Plattformökonomie sind vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklungen und sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen im Gesamtbild zu sehen und zu fördern.
Zahlreiche deutsche Unternehmen betreiben im B2B-Bereich bereits erfolgreiche Industrieplattformen in ihrem jeweiligen Produkt-, Inventar- und Dienstleistungssegment. Diese gute Ausgangsposition im B2B-Bereich digitaler Plattformen muss genutzt und ausgebaut werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu gewährleisten und zu fördern. Gleichzeitig stehen viele Unternehmen im Hinblick auf ihre Fähigkeiten zur Teilhabe an der Datenökonomie noch am Anfang. So gilt es, die Fähigkeiten zur Bewertung und Verarbeitung eigener Datensätze und des Datenaustauschs bis hin zur Etablierung von digitalen Geschäftsmodellen (Data Business) auszubauen.
Viele Industrieunternehmen arbeiten bereits heute sehr erfolgreich mit eigenen Daten und generieren hieraus eine hohe Wertschöpfung. Es besteht deshalb ein hohes wirtschaftliches Interesse, Zugang zu externen Daten, etwa in Form von Datenpartnerschaften oder Datenkooperationen, zu erlangen. Derzeit nehmen Unternehmen jedoch häufig von entsprechenden Vorhaben Abstand, da große rechtliche Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich der kartell- oder datenschutzrechtlichen Zulässigkeit solcher Kooperationen, bestehen.
Der BDI-Arbeitskreis Datenwirtschaft befasst sich mit ökonomischen und juristischen Fragestellungen zu „Daten“. Auf Grundlage der Expertise seiner Mitglieder aus Branchenverbänden und ihrer Unternehmen wurde dieses Positionspapier erstellt, in dem wesentliche politische Handlungsempfehlungen für die Gestaltung einer innovativen Datenpolitik formuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ............................................................................................................................................. 1
Potenziale der Datenwirtschaft.......................................................................................................... 4
Datenzuordnung.................................................................................................................................. 4
Datenzugang ........................................................................................................................................ 4
Datenaustausch................................................................................................................................... 5
Data-Governance.............................................................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.