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Oscar-Verleihung - Hintergründe

Oscar-Verleihung

Hintergründe

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Patrick Scherübl

Vorhang auf! Am 24. Februar ist es wieder soweit - die 91. Oscarverleihung findet in Los Angeles statt. Auch Österreich hat einen Dokumentarfilm

eingereicht: »Waldheims Walzer« von Ruth Beckermann.

Grund genug für uns, den Oscar näher zu betrachten.

Oscar Facts

Beginnen wir einmal mit den »nackten Fakten«: Die begehrte Statue wiegt stolze 3,8 Kilogramm. Den Namen »Oscar« bekam die Statue der Legende nach übrigens von Margaret Herrick verpasst, ihres Zeichens die Bibliothekarin der Academy. Als diese den Preis zum ersten Mal sah, erinnerte sie das goldene Männchen an ihren Onkel Oscar, woraufhin der Award diesen Spitznamen verpasst bekam. Der Oscar wird in einer Zeremonie in derzeit über 30 verschiedenen Kategorien vergeben. Die PreisträgerInnen erhalten eine Statue, die einen Ritter mit einem Schwert auf einer Filmrolle darstellt.

Die Auszeichnung wurde am 12. Februar 1929 vom damaligen Präsidenten der MGM Studios, Louis B. Mayer, ins Leben gerufen, acht Jahre nach der Verleihung des Photoplay Awards, der als erster Filmpreis der Welt gilt. Die Oscarverleihung 1929 fand am 16. Mai im Hollywood Roosevelt Hotel in Los Angeles statt. Es war der »1st Annual Academy Awards«. Bei der ersten Verleihung wurden Filme ausgezeichnet, die zwischen dem 1. August 1927 und dem 1. August 1928 veröffentlicht wurden. Diese erste Verleihung fand im Rahmen eines Banketts statt, bei dem etwa 270 Personen anwesend waren. Die ganze Zeremonie dauerte 15 Minuten und im Gegensatz zu späteren Verleihungen wurden die Gewinner schon drei Monate im Voraus bekannt gegeben. Zudem war es möglich, für mehrere Filme ausgezeichnet zu werden.

In den 1920er Jahre befand sich die USamerikanische Filmindustrie in einer Krise. Neue Erfindungen (zum Beispiel das Radio) führten dazu, dass die Kinos weniger BesucherInnen verzeichneten. Für die Eigentümer der großen Studios wurde die Situation zunehmend schwieriger. Die Bildung von Gewerkschaften auch in der Filmindustrie führte dazu, dass sie ihre ArbeiterInnen in ihren Studios angemessen bezahlen mussten. Das war bis dahin eher unüblich. Im Rahmen von Demonstrationen wurden mehr Lohn und die Einführung geregelter Arbeitsverhältnisse gefordert. Die Zensur war eine weitere Schwierigkeit für die Stu-

dios. Ab Mitte der 1930er Jahre, als das Interesse an der Veranstaltung auch außerhalb der Filmbranche gestiegen war, wurde die Liste der GewinnerInnen vor der Verleihung an die Presse gegeben. Nachdem aber die Los Angeles Times 1940 die Sperrfrist missachtet und die GewinnerInnen schon vor Beginn der Verleihung gedruckt hatte, wurde 1941 die vorherige Pressemitteilung wieder abgeschafft. Die Namen der PreisträgerInnen werden seitdem in versiegelten Umschlägen verschlossen gehalten. Die GewinnerInnen sind bis zur Bekanntgabe in der Veranstaltung nur den beauftragten Notaren der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft »Price Waterhouse« (seit 1998 PricewaterhouseCoopers) bekannt.

The Big Five sind die fünf wichtigsten Sparten, für die ein Film nominiert werden kann: Regie, Drehbuch, Hauptdarstellerin, Hauptdarsteller, bester Film. Bisher gelang es den folgenden drei Filmen, in allen der fünf wichtigsten Sparten, den Oscar zu gewinnen:  Es geschah in einer Nacht (1935),  Einer flog über das Kuckucksnest (1976),  Das Schweigen der Lämmer (1992) Die meisten Nominierungen erhielten die Filme »Alles über Eva« (1950), »Titanic« (1997) und »La La Land« (2016) mit je 14 Nominierungen. 13 Nominierungen erhielten bisher 10 Filme, 16 Filme erhielten zwölf Nominationen.

The Big Five

Die meisten Oscars, nämlich elf, erhielten bisher auch drei Filme:

 Ben Hur (1959),  Titanic (1997) und  Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des

Königs (2003). Auch große Verlierer gibt es: Die Filme »Am Wendepunkt« (1977) und »Die Farbe Lila« (1985) gingen trotz je elf Nominationen leer aus.

Der größte »Clean Sweep«, also Oscars in allen nominierten Kategorien zu erhalten, gelang ebenfalls »Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs« mit elf Nominierungen und entsprechend auch elf erhaltenen Oscars! Auch Österreich ist nicht leer ausgegangen. Schon 37. Mal konnte Österreich bzw. ein gebürtiger Österreicher die Statue einheimsen. Siebenmal konnte alleine Billy Wilder, geboren in Österreicher, den Oscar für sich beanspruchen. Die letzten drei »österreichischen« Oscars gingen an:  Christoph Waltz, Inglourious Basterds (bester Nebendarsteller) 2010 und noch einmal an

 Christoph Waltz – Django Unchained (bester Nebendarsteller), 2013 sowie  »Liebe« (bester fremdsprachiger Film), Regie: Michael Haneke, 2013 Wir wünschen allen Nominierten viel Glück für die Verleihung! 

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