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Fasten - oder warum es nicht nur ums Abnehmen geht
Melanie Schaller
Fasten -
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oder warum es nicht nur ums Abnehmen geht
Fasten bedeutet grundsätzlich für eine bestimmte Zeit keine Speisen oder Getränke außer Wasser zu sich zu nehmen.
Das Wort »Fasten« kommt aus dem Mittelhochdeutschen »vaste« und bedeutet »fest« oder »befestigen«. Vom Fasten ist auch das Wort »Fastnacht« abgeleitet. Das ist im katholischen Kir-
chenjahr die Nacht vor der Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und bis Karsamstag dauert.
Wie funktioniert Fasten?
Bereite deinen Körper langsam aufs Fasten vor. Fastest du das erste Mal, ist es schwierig vorherzusagen, wie dein Körper reagieren wird. Vielleicht beginnst du erst damit, nach und nach einige Speisen wegzulassen. Versuche es z.B. mit dem Weglassen von Zucker für eine Woche. Bereite auch deine Küche auf das Fasten vor. Wenn du fastest um abzunehmen, oder aus religiösen Gründen, dann beseitige alle Versuchungen aus der Küche. Wenn du verlockende Speisen zuhause hast, wird das Fasten nämlich viel schwieriger. Vermeide vor dem Fastenbeginn »verbotene« Dinge zu kaufen und gib alle, die du noch hast, an andere weiter. Eine strikte Null-Diät ist nicht klug, wenn du in deinem Beruf körperlich anstrengende Arbeiten verrichten musst oder andere fordernde Aktivitäten nicht vermeidbar sind. Fasten-Tipps
Lagere immer etwas zum Essen für Notfälle zu Hause. Wenn du z.B. Ramadan einhältst, stelle sicher, dass du Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und gesunde Eiweißquellen zur Verfügung hast. Wenn du für die Fastenzeit Süßigkeiten aufgeben willst, lasse diese Leckereien nicht herumstehen. Gib weg, was du noch hast, teile mit anderen und halte die Dinge, die du aufgegeben hast, außer Sichtweite. Vermeide während des Fastens Tätigkeiten, die viel Energie benötigen, strenge dich möglichst nicht zu sehr an. Da du keine normale Menge an Nährstoffen und
Kalorien zu dir nimmst, könnten anstrengende Aktivitäten zu Schwäche, Schwindel oder Ohnmacht führen. Versuchung lauert überall. Lenke dich ab!
Zum Beispiel durch leichte Aktivität,
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wie Spiele spielen, Musik hören, schreiben,… Gib dein Bestes, um nicht ans Essen zu denken. Sollte dich trotzdem der
Appetit überfallen, kontrolliere deine Gedanken und sage dir, dass du das Fasten durchhältst. Triff dich mit FreundInnen und/oder Verwandten. Sie sollten aber vorab informiert sein, dass du fastest. Du würdest nicht wollen, dass dir vorgeschlagen wird
Essen zu gehen. Vermeide Fernsehen, da Werbesendungen dich mit Fotos von Essen und essenden Menschen verlocken. Auch in sozialen
Medien könnte es eine Menge Posts mit
Essen zu sehen geben. Lies statt dessen ein Buch oder lenke dich mit anderen Aktivitäten ab. Höre auf deinen Körper! Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wirst du es spüren. Faste möglichst mit FreundInnen, Verwandten oder KollegInnen gemeinsam.
Gemeinschaftsgefühle können helfen, dich zu motivieren deinen Plan durchzuziehen. Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen und von Verlockungen abhalten. Wenn du aus spirituellen Gründen fastest, kann dich deine Glaubensgemeinschaft unterstützen. Plane eine Aktivität für die Zeit, zu der du essen würdest. Du könntest dich z.B. ausruhen, meditieren, Tagebuch schreiben, spazieren gehen oder dich mit deinen Lieben treffen. Sei dir deiner Stimmung bewusst. Fasten kann reizbar machen, weil du Hunger hast. Wenn du die schlechte Stimmung nicht ablegen kannst, nimm eine kleine
Jause oder eine leichte Mahlzeit zu dir.
Gesunde, ausgewogene Ernährung spielt eine große Rolle
Gefahren beim Fasten
Eine längere Zeit ohne Essen durchzustehen kann gefährlich sein. Achte darauf, dass du gesund genug bist, um zu fasten. Sprich vor dem Fastenbeginn mit deinem Arzt/deiner Ärztin, besonders wenn du Medikamente nimmst oder in der Vergangenheit unter Beschwerden gelitten hast, oder wenn du medizinische Probleme hast. Versichere dich, dass Fasten deiner Gesundheit nicht schadet. Schwangere, Kinder und Ältere sollten Fasten grundsätzlich vermeiden, wenn es nicht medizinisch angebracht ist. Wenn du dich aus spirituellen Gründen mit dem Fasten beschäftigest, denke daran, dass die meisten Religionen für Kinder, Schwangere, Ältere und Menschen, die nicht gesund genug sind zum Fasten, Ausnahmen gewähren. Höre auf zu fasten, wenn du dich krank fühlst. Warnzeichen sind ein Schwächegefühl, Schwindel, Verwirrung, Tunnelblick, Ohnmacht und Übelkeit oder Erbre-
In jeder Religion lässt sich Fasten finden
chen. Wenn du während des Fastens Besorgnis erregende Symptome hast, trinke Wasser und iss eine Kleinigkeit. Für deinen Körper ist es vielleicht schwierig mit schweren Speisen klarzukommen. Vor allem wenn dir schlecht ist, wähle Brei, Toast oder Suppe. Wenn du dich eine oder zwei Stunden nach einem leichten Essen nicht besser fühlst, rufe den Arzt an. Diese Symptome könnten eventuell Anzeichen eines medizinischen Notfalls sein.
Warum wir fasten
Religiöse Gründe Islam
Gefastet wird im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondjahres. Das Fasten hat den Charakter einer Bußübung die Seele soll gereinigt und geläutert, die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen gefestigt werden. 30 Tage lang dürfen Muslime in dieser Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht essen, trinken und rauchen. Auch der Geschlechtsverkehr ist untersagt. Das abendliche Fastenbrechen findet in größeren Gruppen statt. Der Ramadan hat einen stark familiären und gemeinschaftsfördernden Charakter. Gastfreundschaft und Almosen für die Armen sind während des Ramadans von großer Bedeutung. Wer wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nicht fasten kann, ist verpflichtet, armen Menschen Speisen oder Almosen zu geben.
Buddhismus
Buddha lehrte den Weg der Mitte, Selbstkasteiung lehnte er ab. Weder Völlerei noch Hunger sind danach empfehlenswert. Wenig essen erleichtert aber die Meditation auf dem Weg zum inneren Frieden und der Erleuchtung. Deshalb verzichten buddhistische Mönche und Nonnen täglich nach zwölf Uhr mittags auf jegliche Nahrung. Daneben gibt es monatliche Fastentage.
Judentum
Jom Kippur ist der große Versöhnungs- und Fastentag bei den Juden. An diesem Tag darf weder gegessen, getrunken noch geraucht werden. Man wäscht sich nicht, ist sexuell enthaltsam und geht nicht zur Arbeit, alle zuvor begangenen Sünden sollen an diesem Tag gesühnt werden. Es gibt noch weitere Fastentage, an denen das Fasten aber nicht fest vorgeschrieben ist, z.B. der Vorabend des monatlichen Neumonds, der eigene Hochzeitstag oder der Todestag der Eltern.
Christentum
Bei den Christen dauert die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern. In dieser Zeit soll sich der Mensch durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. Es gibt heute aber keine strengen Regeln mehr. Jeder kann für sich selbst
oder warum es nicht nur ums Abnehmen geht
entscheiden, wie er die Fastenzeit gestalten will. Seit Jahren ruft die evangelische Kirche zu ihrer Aktion »7 Wochen ohne« auf. Egal ob sieben Wochen ohne Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten oder Fernsehen - die Menschen sollen die Zeit nutzen, ihren Lebensstil zu überdenken und neue Einsichten zu finden. Die kleine Fastenzeit der Christen ist der Advent. Sie wurde aber nie streng eingehalten. Diese Zeit diente als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und spielt heute als Fastenzeit in der Bevölkerung keine Rolle mehr.
Orthodoxe Kirche
Diese Kirche verlangt ihren Gläubigen ein strengeres Fasten ab. Vier mehrwöchige Fastenzeiten gibt es im Kirchenjahr: sieben Wochen in der Passionszeit, das ApostelFasten eine Woche nach Pfingsten, das Koimesis-Fasten im August und das AdventFasten von Mitte November bis zum 24. Dezember. Außerdem wird an jedem Mittwoch und Freitag gefastet. An allen Fastentagen sind Fleisch, Eier und Milchprodukte verboten. An strengen Fastentagen auch Fisch, Wein und Öl. Das Fasten ist mit intensivem Gebet verbunden. Körperliche Vorteile
Durch das Fasten steigerst du deine Fitness, indem du verschiedene Lebensmittel oder schädigende äußerliche Einwirkungen weglässt. Entfallen belastende Faktoren wie Stress und schlechte Ernährung, fühlt man sich nicht mehr so müde und abgeschlagen. Hat man vorher immer nur den Aufzug genommen, geht man dann mit Leichtigkeit die Treppen hinauf oder hat abends mehr Energie, um noch etwas erledigen zu können. Auch beim Sport steht mehr Energie zur Verfügung, sodass man nach dem Training noch den Tag genießen kann. Körperliche Fitness hat viele Vorteile.
Diät
Bei Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Allergien, Fettleibigkeit, Lebensmittelunverträglichkeiten, Darmerkrankungen und so weiter kann es unbedingt notwendig sein, zu fasten. Besprich dich unbedingt mit deinem Arzt/deiner Ärztin um den Diätplan festzulegen.
Gesundheitliche Gründe
In der Neuzeit dient das Fastenritual eher therapeutischen Gründen, denn es tut nachweislich der Gesundheit gut, wenn es richtig gemacht wird. Und wenn du deine Ernährung nach einer Fastenkur auch nachhaltig änderst, ist dies ein weiterer guter Nebeneffekt für die Gesundheit. Zum Beispiel kann eine Detox-Zeit (also Entgiftung) den Organen helfen, sich zu regenerieren. Dabei werden die Entgiftungsorgane mit passenden Lebensmitteln unterstützt ihre Arbeit zu tun. Gerade im Verdauungstrakt kann das notwendig sein, wenn dieser durch Fehlernährung belastet ist. Eine sogenannte Übersäuerung kann beim Fasten mit basischen Lebensmitteln (z.B. Gemüse, Kartoffeln, Pilze, Kräuter) wieder ausgeglichen werden.
16 : 8 5 : 2 Low-Carb Eiweiß Low-Fat 30 FdH ...
Fotos: CC
Für jede/n findet sich die geeignete Diät
Diättrends
16:8 Diät
Bei dieser Methode gibt es ein Zeitfenster von acht Stunden, in dem man drei Mahlzeiten essen soll – nichts ist dabei verboten. Danach folgt eine 16-stündige Fastenphasen.
5:2-Diät
An fünf Tage darf normal gegessen werden, an zwei Tage sollten nur 500 bis 600 Kalorien mit gesundem, ausgewogenem Essen zu sich genommen werden.
Eiweiß-Diät
Nachhaltig Gewicht reduzieren, ohne dabei Muskeln zu verlieren, verspricht die EiweißDiät. Eiweiß kurbelt die Fettverbrennung an und füttert darüber hinaus die Muskeln. Empfohlen werden pro Kilogramm Körpergewicht mindestens ein Gramm Eiweiß pro Tag zu essen.
Low-Carb
Bei dieser Diät wird der Anteil der Kohlenhydrate in der täglichen Nahrung reduziert. Also nimmt man mehr Gemüse, Eier, Fisch, Fleisch, Pilze, Milchprodukte zu sich. Der Blutzuckerspiegel soll dadurch weniger schwanken.
Low-Fat 30
Gespart wird bei dieser Diät an Fetten. Höchstens 30 Prozent der Ernährung sollte aus (Pflanzen)Fett bestehen. Kein Lebensmittel ist verboten.
Fasten
Fasten ist keine Schlankheitskur an sich, sondern eignet sich zur Behandlung chronischer Darmkrankheiten und zum »Entschlacken« des Körpers. Es sind nur Wasser und Tee erlaubt. Der Körper gewöhnt sich daran, kein Essen zu bekommen, und greift seine (überflüssigen) Reserven an. Tipp: A lle Diä ten sin d n u r u n ter ä r z tlicher Aufsicht empfohlen, da bei jeder Person unterschiedliche körperliche Eigenschaften und Besonderheiten dazukommen!
UpCycling
Christian Feichtinger
Upcycling heißt so viel wie aus Alt mach Neu! Man kann aus den einfachsten alten Dingen ganz neue herstellen - also upcyclen.
Camera Obscura mit Zoomfunktion
Das brauchst du dafür:
Eine runde Karton-
rolle (Müsli-/Chips)
2 Blatt schwarzes
Papier Göße A3
1 Blatt Backpapier Klebeband, Stift, Schere, Pinnnadel
und Klammermaschine
Eine Camera Obscura oder Lochkamera ist eine einfache Kamera. Licht, welches durch eine kleine Öffnung in einen sonst lichtdichten und kleinen Hohlkörper fällt, ergibt auf dessen Rückseite ein auf dem Kopf stehendes und seitenverkehrtes Bild. Das auf der gegenüberliegenden Innenseite entstehende Bild lässt sich auf lichtempfindlichem Material (Fotopapier oder Film) festhalten.
(Quelle: Wikipedia)
Anleitung:
Achtung! Einige der Arbeitsschritte erfordern ziemlich viel Genauigkeit. Nutze die Form der Box um das Papier exakt darauf anzupassen. 1. Mache ein Loch in den Boden der Box. Achte darauf, dass es in der Mitte ist. 2. Schneide das schwarze Papier so zu, dass es zusammengerollt genau in die Box passt. Klebe es am Rand fest, damit es nicht hinaus rutschen kann. Dies ist die Abdunkelung, damit es innen keine Reflexionen gibt.
3. Schneide ein zweites Blatt etwas größer zu, dass es zusammengerollt in die Box passt und um etwa 3cm heraus steht. 4. Klebe die überlappenden Kanten auf der Innenseite zusammen, damit die Rolle die Form behält. Für zusätzliche Stabilität kannst du die Rolle heraus ziehen und die andere Seite auch zusammen kleben. Gib sie danach wieder in die Box.
Fotos: Yolo-Team
(Quelle: Wikipedia)
5. Schneide einen etwa 3cm breiten Streifen zu und rolle ihn zu einem Ring zusammen, der genau in die verschiebbare Rolle in der Box passt. Klebe die überstehenden Kanten des Rings zusammen, damit er die Form behält.
6. Miss die Größe der runden Box auf dem Backpapier aus und schneide ein Quadrat darum herum aus. Das Quadrat ist am besten einen Millimeter kleiner als der Ring—das gibt dann weniger Falten.
7. Benutze die Klammermaschine um die Ecken des Backpapiers auf den Ring zu tackern. Klebeband hält auf Backpapier nicht. Achte hierbei darauf, dass das Backpapier möglichst glatt bleibt und sich der Ring nicht verformt, da er sonst nicht mehr in die Rolle passt. 8. Schiebe den Backpapier-Ring in die Rolle und drücke ihn ganz hinunter. Fertig!
Wenn du alles richtig gemacht hast kannst du die Rolle in der Box rein oder raus ziehen und der Ring verrutscht nicht. Tut er es doch kannst du ihn innen an der Rolle festkleben.